„There is no alternative“ gehört zu Angela Merkels Lieblingsredewendungen. Nach 10 Jahren Amtszeit als Bundeskanzlerin gibt es zu Angela Merkel derzeit keine Alternative. So sehen es zumindest die Wähler. Nach einer neuen Allensbach-Befragung meint nur jeder Fünfte, dass ein anderer Politiker besser mit der aktuellen Situation fertig würde. Auf die Frage, welcher Politiker in Frage kommt, bekommt Horst Seehofer, der bayerische Ministerpräsident, mit 6 (!) Prozent die meisten Stimmen. So unangefochten wie Merkel regierte nicht einmal Helmut Kohl, der es auf 16 Jahre Kanzlerschaft brachte.
Ohne Merkel ist die Union ohne Machtperspektive
Bei der letzten Bundestagswahl vor zwei Jahren erreichte die Union fast die absolute Mehrheit. Die Union verdankt ihren Erfolg fast ausschließlich ihrer Vorsitzenden. Ohne Merkel wäre die CDU wie die SPD im 20-Prozent-Turm gefangen. Sie hat die Partei wie kein anderer zuvor modernisiert: Familien- und Frauenpolitik, Wehrpflicht, Energiewende, Integration. Nur auf einem Politikfeld sind die Deutschen unzufrieden mit ihrer Kanzlerin: der Flüchtlingspolitik. Die Deutschen betrachten ihr Land als „große Schweiz“: international erfolgreich, beliebt und wegen seiner ökonomischen Stärke gefürchtet. Nun fürchtet sich eine wachsende Minderheit vor der Zuwanderung von Hunderttausenden von Flüchtlingen. Will Merkel mit ihrer Politik der „Willkommenskultur“ aus Deutschland ein anderes Land machen? Dabei ist Deutschland längst ein anderes Land: es ist offener, bunter und vielfältiger als jemals zuvor. Es trägt heute international an vielen Orten militärische Verantwortung und gehört zu den führenden westlichen Mächten. Mit ihrer alternativ- und fast grenzenlosen Willkommenspolitik will (oder muss?) Merkel die Deutschen im Schnellprogramm an die neue Lage gewöhnen. Auch dazu gibt es keine echte Alternative. Die Partei, die dies behauptet, ist eine Ansammlung aus pessimistischen Männern über 50.
Der „Islamische Staat“ fürchtet Merkels Willkommenspolitik mehr als Bomben
Eine Gesellschaft, die kontrollierte Massenimmigration immer abgelehnt hat, erlebt in diesen Wochen eine unkontrollierte. Merkel hat die Deutschen vor der Finanz- und Eurokrise geschützt, angesichts der aktuellen humanen Katastrophe ist auch sie machtlos. Diese neue Machtlosigkeit macht sie verwundbar, aber auch sympathisch. Solidarität, Zusammenhalt und Menschlichkeit fürchtet der „Islamische Staat“ (IS), vor dem die Menschen fliehen, mehr als Bomben und Grenzschließungen. Als Merkel im September die Grenzen zu Ungarn öffnete und die Flüchtlinge aus Syrien willkommen hieß, reagierte der IS und warnte in mehreren Videos vor einer Flucht nach Deutschland. Auf die Politik der Angst und des Terrors antwortet Merkel als einzige in Europa nicht mit Stacheldraht und Sicherheitshysterie. Merkels Politik der „ruhigen Hand“ wird bald gefragt sein, wenn der Westen mit Russland im Nahen Osten eine neue Weltordnung in Angriff nimmt. Auch zu dieser gibt es keine echte Alternative. Rein militärische Lösungen, egal ob unter den USA oder Russland angeführt, sind gescheitert. Erst wenn diese neue Weltordnung Konturen annimmt und auf einem breiten Fundament an Machtakteuren ruht, wird die globale Massenmigration enden. Und das kann dauern.
Merkel ist der neue Prototyp der nächsten Globalisierung
Ähnlich wie Schröder und Fischer regiert jetzt auch Merkel parteilos und gegen große Teile der eigenen Partei und Bevölkerung. Die Antwort auf eine zunehmend komplexer werdende Gesellschaft kann nur mehr Komplexität lauten: mehr Offenheit, mehr Globalisierung, mehr Freiheit. Und nicht sich raushalten und abschotten. Das Tempo kann sich die nationale Politik dabei nicht aussuchen. Die Geschwindigkeit wird global gemacht. Angela Merkel ist der neue Prototyp der nächsten Phase der Globalisierung. Die Deutschen werden ihr weiter folgen, auch aus Mangel an wirklichen Alternativen.
Wie lange war eigentlich Honecker im Amt? Dieser galt bis zu seinem Abgang auch als alternativlos, allerdings einen Tag nach seinem Sturz, waren alle gegen ihn. Die CDU-Politiker haben Angst um ihr üppiges Salär, aber einen Tag nach Merkels Abgang werden sie alle mutig auf Mad Mama schimpfen. Heute hat übrigens die linksradikale und antideutsche Juso-Chefin Ueckermann Merkel lobgepriesen. Das sagt alles.
Lieber Herr Dettling, ich teile ja Ihre Ansicht,
dass sich Merkel mit einer angeblich alternativlosen
Politik bezogen auf Europa, globale Wirtschaft und nun auch innenpolitisch alternativlos als Kanzlerin gemacht hat,doch ist das für eine stabile Demokratie gut und wenn dann Medien und Sie sie dafür auch noch nur loben,alles was sie sagt, als durchdacht ausgeben und angeblich bis zu Ende gedacht.Über Wahlsiege von Le Pen, Ukip, Orban und AFD braucht man sich dann nicht zu wundern, wenn es in den gebildeten Milieus wie bei IHnen keinerlei kritisches Nachdenken zu einer
anderen Globalisierung gibt.SChade.Eva Quistorp
… es gibt Alternativen!
Gewiss, der Islam kann nicht mit Terrorismus und Islamismus gleichgesetzt werden. Wenn aber die Zuwanderung so weitergeht wie dieses Jahr, werden wir bald französische Verhältnisse haben. Dann wird in Deutschland nicht mehr jeder zwanzigste Muslim sein, sondern jeder zehnte. Das bedeutet statistisch auch mehr Islamismus, mehr islamistische Terroranschläge, mehr Übergriffe gegen Juden, Parallelgesellschaften mit Ablehnung unserer Rechtsordnung, soziale Unruhen in Einwanderervierteln, Militär- und Polizeipatrouillen überall, Absorption der Gesellschaft mit religiösen Konflikten. Kann man sich an einer Hand abzählen. Geheimdienstkreise haben ihre deutlichen Warnungen ausgesprochen. Denn sie wissen nicht, was sie tun, gilt nicht mehr.
Eine ungebremste Einwanderung aus den archaischen Kulturen der muslimischen Welt führt nicht zu mehr Offenheit und Freiheit, sondern zum Gegenteil. Es ist doch absurd, dass Deutschland Einwanderer aufnimmt, die ein klassisches Einwanderungsland niemals aufnehmen würde. Wenn das so weitergeht, sitzen hierzulande Millionen neue Hartz 4ler auf Dauer im sozialen Ghetto. Wo ist der Fortschritt?
Lieber Herr Dettling,
Okay. Kurz und knapp. Dass es zum Bündnis mit Assad, Putin und dem Iran im Nahen Osten keine Alternative gäbe, ist aber nicht wahr. Da haben Merkel und Steinmeier noch nicht wirklich nachgedacht. Aber ich höre in Ihrem Artikel, der den Nahen Osten ja nur streift, einen Unterton, der in etwa lauten könnte „Es ist so, aber ich mag es nicht.“ Woher kommt dieser Unterton? Oder höre ich das Gras wachsen? Was gefällt Ihnen daran nicht, dass Merkel diese Politik formuliert.
„Merkel hat die Deutschen vor der Finanz- und Eurokrise geschützt,…“
Was für ein Unsinn !
Merkel hat die Finanz- und Eurokrise, die in Wirklichkeit eine Schuldenkrise ist, mit noch mehr Schulden einfach in die Zukunft verlegt.
Bis diese Blase platzt wird selbst Merkel nicht mehr im Amt sein.
Und zum Thema alternativlos:
Aus rein biologischen Gründen muß früher oder später jeder Posten mit einer anderen Person besetzt werden.
In einer Demokratie hat sich noch immer ein neuer Amtsinhaber gefunden, auch zu Merkel wird es früher oder später eine Alternative geben.
Der Artikel sagt es kurz und bündig. Aber, habe ich mich verhört, gibt es da einen bedauernden Unterton? Warum?