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Wenn der Bundespräsident sich entschuldigt

Bundespräsident  Christian Wulff hat endlich sein Thema gefunden: Freundschaft.  „Ich möchte nicht Bundespräsident in einem Land sein, in dem man sich bei Freunden kein Geld leihen kann“, hat er bei seinem gestrigen Interview verkündet.

Klingt logisch, dachte ich mir. In so einem Land möchte ich auch nicht leben, dachte ich weiter. Aber weil ich schon am Denken war, stellt sich eine Gedankenschraube in meinem Gehirn quer.  Alarmglocken läuteten, und auf meinem Display erschien die Frage: „Was erzählt der Mann da? Darum geht es doch gar nicht!“

Es geht darum, dass ein führender Berufspolitiker (Ministerpräsident, Bundespräsident), wenn er sich von Freunden Geld leiht, dies transparent machen muss, statt immer gerade an der Wahrheit vorbei zu schrammen. Aufklären statt tricksen, die Dinge klarstellen statt vernebeln.

Darum geht es. Aber Christian Wulff hat auch für dieses Verhalten eine Erklärung. Er sei noch nicht wirklich Bundespräsident, sondern Bundespräsident-Lehrling.

Diese Behauptung stimmt tatsächlich. Er entspricht immer noch nicht den Anforderungen des höchsten Staatsamtes. Nun ist auch dieses Argument ein Schein-Argument, also wieder Nebel.

Nicht ein politikferner Mensch ist plötzlich ins Schloss Bellevue eingezogen. Der könnte sich vielleicht mit diesem Argument retten. Sondern ein jahrzehntelang erfahrener Berufspolitiker, der immerhin Ministerpräsident  eines wichtigen Bundeslandes war.

Ach ja, bevor ich es vergesse: Christian Wulff hat gestern klargestellt, er steht für die Pressefreiheit. Na sowas, dachte ich mir, welch eine grandiose Aussage. Und entschuldigt habe er sich immerhin auch beim Bild-Chefredakteur.

Er habe sich als Opfer gefühlt. (Nanu, dachte ich mir). Immerhin wollte er doch nur, dass der Bild-Artikel einen Tag verschoben wird. Was muss ich ein paar Stunden später aus der Chefredaktion der größten Tageszeitung Deutschlands erfahren? Wulff hat auf der Mailbox nicht auf einen Tag gekämpft, sondern um das Verschwinden des ganzen Artikels.

Jetzt bin ich also wieder traurig. Hat mein Bundespräsident ein so schlechtes Gedächtnis oder ist er gar ein Lügner?

Andererseits freue ich mich über seine nächsten Fernsehauftritte, wo er wieder mir und der ganzen Welt erklären wird, dass er ein Opfer ist. Völlig missverstanden wird, aber dass er sich bei dieser Gelegenheit für sich und alle die ihn schlecht behandeln, mal wieder entschuldigt.

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283 Gedanken zu “Wenn der Bundespräsident sich entschuldigt;”

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    @Parisien

    Sloterdijk for President??

    Revolution der gebenden Hand??

    http://www.taz.de/!42917/

    Und ich dachte in Deutschland waere nur noch Mr. Posener Vertreter dieser aussterbenden Gattung 🙂 🙂

    Da hat Frau Groda recht:

    „Sloter, als geistiger Führer eines neuen Deutschland, genau so witzig wie die derzeitige Variante“

    Aber von aussen betrachtet

    Deutschland lacht und hat Humour 🙂

    Wie waere es mit Coluche (leider schon tot)

    http://www.youtube.com/watch?v.....re=related

    Und warum nicht Hape Kerkeling…. mit seinen Schlosserfahrungen als Beatrix 🙂 🙂

    http://www.youtube.com/watch?v=O3YlBZ2VFzs

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    Diejenigen die jetzt weiter über Moral diskutieren möchten, sollten damit in ihrem eignen Puff anfangen, bzw. dem Puff ihres Vertrauens.

    Ich eigne mich nicht zur Puffmutter, ich habe nämlich keine Moral. Daher ……………..

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    Hatte ich nicht den Vorschlag des Menschenparks bereits aufgegriffen, und Herrn Sloterdijks Anregung zur Abschaffung der“brutalisierenden Presse“?

    Um mich zu wiederholen: Damit könnte man BILD anstandslos eliminieren und den Rest der Medienlandschaft zwangszivilisieren.

    Und wenn man sich nach Sloterdijks Mediator Nietzsche ausrichtet, dem Staat grundsätzlicu und überall mißtrauen, bzw. ihn in der derzeitigen Form überhaput abschaffen.Wäre auch kein besonderes Unglück, vermutlich.

    Sloter, als geistiger Führer eines neuen Deutschland, genau so witzig wie die derzeitige Variante.

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    @ Kerstin,Reaktion auf Rita: „Den Satz verstehe ich nicht. Wie kann eine Nichtreaktion etwas aussagen? Vor allem: Was sagt dies aus? Die Reaktionen oder Nichtreaktionen hier werden den Weizen von der antisemitischen Streu hier eindeutig trennen. (Ihr Zitat)
    Mir persönlich ist auch gleichgültig, wer koks, vielleicht ist man bei einem Künstler, sie nannte Wecker, weniger moralisch als bei einem Rechtsanwalt.“

    Ich hatte hier eine Einladungskarte ausgelegt mit dem Hinweis auf Kinder, das Thema nicht zu berühren. Sie kapieren das auch nicht. Dafür ist Ritas Zitat gut genug verständlich. Das Thema gehört ad acta. Ich bin dem Autor übrigens durchaus verbunden für seinen Einsatz für Schulen und Bildung und halte den Autor für unverzichtbar in der öffentlichen Meinungsbildung und Diskussion. Seine unverblümte Schärfe ist erfrischend in diesem oft lahmarschig vor sich dahindümpelnden Land. Wann immer er schreibt, wird das Thema angerührt. Ich nenne das, was es ist: Jemandem geistige Handschellen anlegen.

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    @Parisien: Auch die jetzige Aussage von Ihnen ist, genausowenig wie die in Form u. Inhalt nachdenkenswerte Aussage „Bin nicht David Berger“, kein belastbares Dementi des in Rede stehenden Lösungsvorschlags zum Identitätsproblem von „Parisien/Parisienne“.

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    Schade, dass mein Vorstoß „Sloterdijk for President“ hier auf so wenig Resonanz stößt bzw. nicht angeregt hat, ein paar Vorschläge zu bringen, welche wetterfeste, unabhängige, weitsichtig denkende Persönlichkeit dafür in Frage käme. Ich bitte um Vorschläge. Was meinen Sie, lieber „Parisien“, Sie lieber blonderhans, Sie liebe Frau Groda, Sie lieber Alan Posener, Sie lieber KJN, Sie lieber Dr. Strebel, cher Jean-Luc Levasydas, Sie lieber EJ?

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    Holmes und Watson zum Zweiten:
    Schon mal was von googeln gehört? Da kommt der Post unter ‚Dr.OS‘. Ansonsten gibt er dubiöse Anlagetipps, z.B. man solle keine Pharmaaktien erwerben, weil sich die nicht rechnen, da wir (das lästige Volk) zu alt würden.

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    @Rita E. Groda: Den Satz verstehe ich nicht. Wie kann eine Nichtreaktion etwas aussagen? Vor allem: Was sagt dies aus? Die Reaktionen oder Nichtreaktionen hier werden den Weizen von der antisemitischen Streu hier eindeutig trennen. (Ihr Zitat)
    Mir persönlich ist auch gleichgültig, wer koks, vielleicht ist man bei einem Künstler, sie nannte Wecker, weniger moralisch als bei einem Rechtsanwalt.

    @Dr. Oliver Strebel: Kinder haben ein Recht auf Wahrheit! (Ihr Zitat) Welche Wahrheit? und Wie viel Wahrheit? und Wann? Meine Kinder z. B. kennen meine Wahrheit. Womit wir wieder bei der Frage sind: Wodurch wird Wahrheit vermittelt? : durch die Familie, die Öffentlichkeit oder die Schule. Im Falle der Öffentlichkeit bin ich mir nicht sicher, welcher Zweck sie zur Wahrheitssuche treibt: Aufklärung, Denunziation, Stigmatisierung, Erkenntnisgewinn oder Selbstzweck (Auflagensteigerung)? Ich denke, genau dies führt zu Abwehrverhalten und man versäumt die Chance einer wirklichen „Trauerarbeit“.

    PS.: In einer Fernsehdiskussion über den Bundespräsidenten Wulff konnte ich beobachten, wie erregt ein Teilnehmer der Diskussionsrunde wurde, als es um Wulffs Aussage zum Islam ging. Jeder hat wohl seine eigenen Vermutungen, für das was hier gerade passiert.

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    @ „Parisien“

    So eine Nase kann ein Fluch sein. Ein Statement von Dr. Strebel vor eineinhalb Jahren noch zu riechen, aber hallo! Dann muß es Ihnen die ganze Zeit stinken. Sie, lieber David Berger, sollten bei Wetten dass! auftreten.

    Ich heisse Sie auch welcome back. Falls Sie, wie Roland Ziegler nahelegt, eine Familie gegründet haben, wünsche ich Ihnen alles Gute.

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    Ich lese in manchen Kommentaren immer, „die Medien hätten zu hohe moralische Ansprüche und würden bei kleinsten Fehler sofort überproportional reagieren“.

    Und wenn wir so in den letzten Jahren zurückschauen müssen wir tatsächlich feststellen, dass es ständig Skandale und Dramen gab, die das personell-politische Feld routiniert umgekrempelt haben.

    ABER, ich für meine Seite könnte mir jeden der 51 demokratischen Senatoren und der zwei unabhängigen Senatoren der USA im Amt des Präsidenten vorstellen.

    Um es anders auszudrücken, der amerikanische Progressivismus und Linksliberalismus ist nicht nur inhaltlich, sondern auch personell erfolgreicher als der gemäßigt deutsche Backstein-Einfamilienhaus-Mit-Party-Keller-Konservatismus.

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    @Dr. O.S.

    … ich will Sie ja nicht quälen, aber … das Menschenrecht der Prostituierten? was zum Teufel ist das? und was soll ein Pauschalverdacht auf Zwangsprostitution sein? Ich habe gefragt ob Sie meinen, Prostitution sei freiwillig …

    … nun ja … wenn ’s so daherkommt … (in Hollywood) … ‚glaubt‘ wohl auch ein Dottore … am Weihnachtsmann ? …

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    An Holmes und Watson:
    Unvorbereitet. Kein „Blogwart“. Genialer Dilettant offenbar. Für Antisemitismus braucht man keine gute Nase, weil der schlimmer stinkt als eine Müllhalde.

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    @Lyoner: Die Inkonsistenzen in den Beiträgen von Parisien sind v.a.D. ein Indiz dafür, dass mehrere Autoren mit verschiedenem Geschlecht unter demselben Namen am Werk sind. Watson dürfen sie mich deshalb aber trotzdem nicht nennen. Freut mich übrigens, dass das, was aus David Berger inzwischen geworden ist, wieder dabei ist. Ich wünsche der Familie alles Gute!

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    @ Roland Ziegler

    So mundfaul war „Parisien“ noch nie. Nun, wir brauchen uns hier auf die Mitarbeit des Verdächtigen nicht verlassen; die Indizienkette ist eindeutig. Ihre Idee eines Ehepaars as partners in crime, Bonny & Clyde ist nicht schlecht.

    Mein Beweisgang käme natürlich ins Schleudern, wenn „Parisien“ hier darlegen würde, dass er, bevor er hier eingriff, sich derartig gut vorbereitet hatte, dass er vorab die Profile und Steckbriefe der Kombattanten erstellte, dass er wußte, dass ein Dr. Strebel vor eineinhalb Jahren dieses Statement abgegeben hat und versäumte, einem David Berger, der im letzten Jahr nicht unter uns weilte, eine Auskunft zu erteilen. Das wäre sehr gründlich, ist jedoch bei einem Menschen mit eher Pseudologik als Logik, mit einem irrlichternden Stil, den Wohlgesinnte feuilletonistisch genannt haben, eher unwahrscheinlich. Von daher dürfen wir uns nahezu sicher sein; darf ich Sie Dr. Watson nennen? Wenigstens in diesem aufsehenerregenden Fall?

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    @Der blonde Hans: Das Menschenrecht der Prostituierten. Ein Pauschalverdacht auf Zwangsprostitution ist m.E. wie jeder Pauschalverdacht falsch. Ein Verdacht oder eine Vermutung (nicht wahr, Frau Groda 😉 ) muss sich unter aufgeklärten Menschen immer auf ganz konkrete Anhaltspunkte stützen, andernfalls betreibt man mittelalterliche Hexenjagden.

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    Lektion zum Thema Medienempörung:

    Der Vertrauensverlust ist maßgeblich“

    Der Streit über die gefüllten Teigtaschen – eine Spezialität der Küche Baden-Württembergs – ist das vorerst letzte Kapitel einer ganzen Serie von Bagatellvergehen, die seit Monaten die Emotionen in der Öffentlichkeit hochkochen lassen. Manche fragen sich, was der Diebstahl einer Maultasche ist verglichen mit den Millionenboni, die selbst erfolglose Manager sogar in Zeiten der Wirtschaftskrise noch einsacken.

    Dass ein Rauswurf wegen einer Lappalie empörend wirken kann, versteht selbst der Vertreter der Spitalstiftung, Georg Jauch. Dennoch kommt es nach seiner Ansicht nicht auf den Wert einer gestohlenen Ware an, sondern auf die „Unehrlichkeit und Illoyalität“, wie bei der Pflegerin. „Der Vertrauensverlust ist maßgeblich.“ Völlig anders liege der Fall, wenn sich ein Manager mit dem ihm zur Verfügung stehenden Kapital vertue. „Er hat nicht in Eigentumsrechte seines Arbeitgebers eingegriffen……..

    Quelle:http://www.spiegel.de/wirtscha.....37,00.html

    oder

    Heribert Prantl:

    Die Regeln des Alten Testaments waren streng, manchmal grausam. Aber das deutsche Arbeitsrecht ist, in diesem einen Punkt jedenfalls, sehr viel strenger. Im Alten Testament steht ein Satz über den früher so genannten Mundraub: „Wenn du in deines Nachbarn Weinberg gehest, so magst du Trauben essen bis du satt bist, aber du sollst nichts in dein Gefäß tun.“ Von dieser alten Weisheit, von dieser kleinen Großzügigkeit ist im Arbeitsrecht nichts mehr übrig geblieben: Die Gerichte strafen die Arbeitnehmer für kleinste Vermögensdelikte mit der außerordentlichen Kündigung; das bedeutet meist: mit Existenzvernichtung. Im Wochenrhythmus waren im vergangenen Jahr solche Fälle bekannt geworden: Es wurde und wird gekündigt, wenn eine den Bienenstich vom Vortag oder die beim Geschäftsführer-Essen übrig gebliebene Frikadelle gegessen hat…..

    Quelle: http://www.sueddeutsche.de/kar.....n-1.954439

    Man spürt doch förmlich wie die Schreiberlinge sich hier“aufregen“, über die Verletzung der Menschenwürde, die sie beim Bundespräsi reklamieren, oder der Bigotterie!

    Vertrauensverlust, Der Arbeitgeber der Maultaschendiebin darf das für sich in Anspruch nehmen, ein Teil des Volkes, der Arbeitgeber von Wulff also, darf sich nicht über den Vetrauensverlust beklagen.

    Wie bigott und menschenverachtend, diese morlinsauren Schreiberlinge doch sind.

    .

  17. avatar

    By the way, daß Reue und Vergebung eine Berifflichkeit der Katholiken ist, die nur für geschiedenen Bundespräsidenten Anwendung findet, andere nicht bundespräsidiale Katholiken aber exkommuniziert, ist einem Katholiken, wie mir, Religionsrealität.

    Wie sollte es da weiter verwunderen, daß einem Juden von dieser Seite die lebenslange Verdammnis droht.

    Falls Sie es noch nicht gemerkt haben sollten, in Deutschland wächst zusammen, was wirklich zusammengehört.

    Im Falle Wulff – Ursache und Wirkung!

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    @ APo: Ihr Statement „Erinnern wir uns, es geht um ein Eigenheim im Wert dessen, das der gewöhnliche Top-Banker pro Woche an Steuern hinterzieht.“ finde ich unpassend, denn Wulff ist nicht der Präsident aller Top-Banker, sondern der Präsident eines Landes, in dem sich die meisten so eine Bude nicht leisten können, besonders, nachdem man ihnen die Eigenheimzulage weggenommen hat. Außerdem eines Landes, in dem man normalerweise nicht einfach Herrn Diekmann bitten kann, seine Ausgabe zu verschlechtern, indem man ihn auffordert, die wirklich interessanten Geschichten wegzulassen, falls sie einen selbst betreffen.

    @ Roland Ziegler: „Vielleicht sorgt Parisien für Aufklärung.“
    Nö.

  19. avatar

    Korrektur: geschrieben hatte ich: Sollten Sie noch weitere Fragen haben,

    bei SM kam an: Sollten haben.
    Das passiert mir jetzt schon seit Wochen hier.
    Keine Ahnung, wo der technische Fehler liegt.

  20. avatar

    Es wäre mir jetzt ganz neu, daß ich Zwangsprostituierte benutze, denn meines Wissens bin ich hetero? Bei Ihnen könnte man es zumindest vermuten, sollten Sie tatsächlich ein Mann sein, man darf ja mal fragen oder vermuten.

    Wenn Sie sich mit Herrn Friedman anlegen wollen, dann sind Sie hier genau an der richtigen Stelle. Meines Wissens hat der nämlich nach seinem outing seine Ämter niedergelegt.

    Sollten haben, dann bitte beim entsprechenden Thema. Das hiesige wäre die Doppelmoral von Politikern(und Journalisten).

    Für Ihre Doppelmoral wären wohl besser die Prostituierten zuständig, für meine ich alleine.

  21. avatar

    der blonde Hans: … hä? muss ich jetzt mich in der ‘BRD’ prostituieren? gar gedanklich?

    Nein. Sie müssen nur die Menschenrechte von Prostituierten respektieren, denn Prostitution ist in Deutschland legal, weswegen Prostituierte nicht herabgewürdigt werden dürfen. Das ist heutzutage ein Dienstleistungsberuf, den man mögen kann oder auch nicht.

    Um es klar zu machen: etwas anderes ist natürlich Zwangsprostitution. Da gab es einen abscheulich-schlimmen Fall in meiner Berlin-Friedenauer Nachbarschaft, wo allerlei Leute ein- und ausgingen *harhar*.

    Der ist aber ein Fall für die Doppelmoral- und Schweinepriesterei-Expertin Groda. Nicht wahr Frau Groda 😀 : wer Zwangsprostituierte benutzt und nicht einmal ein Wort des Bedauerns für diese armen geschundenen Menschen äussert, wird mit Fug und Recht öffentlich als sadistischer Schweinepriester bezeichnet.

  22. avatar

    …bzw., Lyoner, nachdem ich nochmal nachgeguckt habe, scheinen Sie mir als Sherlock Holmes vielleicht doch nicht so ungeeignet 🙂

    Sollten gar zwei Eheleute sich hinter einem gemeinsamen Pseudonym verbergen? Vielleicht sorgt Parisien für Aufklärung.

  23. avatar

    In der Welt konnte man soeben lesen, wie „ausdrücklich“ sich Frau Merkel hinter ihren Kandidaten stellt, nach den so Wulff-possitiven Ergebnissen.

    Man sollte sich wirklich fragen, inwieweit diese angeblichen Ergebnisse der Bltz-Umfragen manipuliert sind.

    Selbst habe ich die Umfrageergebnisse von mindestens 10 seriösen(angeblich zumindest) Medien gelesen, deren Aussage sah absolut anders aus. Bei diesen Werten war die Kritik an Wulff bei über 70%.

    Die Blitz-Umgefragten von ARD und ZDF scheinen ganz besonders manipulierbar zu sein?

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    Auf ich habe hier noch alte Rechnungen offen – allerdings etwas allgemeinerer Art.
    Ich erlaube mir jetzt auch einmal total undifferenziert rundum zu schlagen.

    Um für das Amt des Regierungssprecher akkreditiert zu werden, müßten Sie etwas christlicher werden und etwas jünger. Herr Seibert hat dieses Amt schon inne.
    Cuius regio eius religio?

    Was erlaube sich die Jünger der meinungsbildenden Zunft eigentlich uns gegenüber?
    Haben nicht sie – und nicht Herr Sarrazin – Begriffe, wie „Prekariat“ und Unterschicht dem Deutschen Begriffsvermögen einverleibt, nicht ohne ganz außer Zweifel zu lassen,

    daß sie mit Unterschicht selbstverständlich alle meinen, außer sich selbst.

    Die, die sie mit der sog. Unterschicht womöglich hätten meinen können, die haben bereits Würdelosigkeit und soziale Ausgrenzung selber so verinnerlicht, daß sie solche Klassifizierungen nicht mehr beleidigen konnten.

    Die aber, die durch die wirtschaftliche Inkompetenz der Merkel-Ära von der Mittelschicht gefühlt in die Unterschicht abgleiten, haben sich speziell angesprochen gefühlt. In dieser Schicht sind viele Akademiker zu finden, sowie leitende Angestellte, selbst kleine Banker und sonstige.

    Und jetzt glaubt augenscheinlich dieser selbsternennt elitäre Meinungspöbel sich wundern und entsetzen zu müßen, wenn sich dieser ganze Frust bei einem derart dämlichen Bundespräsi austobt!
    Das ist genau so menschlich, wie die Nichtfehler von Herrn Wulff.
    Ja, auch Teile des Volks haben ein Anrecht auf Menschenwürde, nicht nur Herr Wulff.

    Die Grenze, besonders meine, ist aber jetzt total erreicht!!

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    @ O. Strebel:
    „Viel schlimmer ist es für Kinder, wenn das väterliche Vorbild sich irgendwann urplötzlich als amoralischer Lügner entpuppt. Ein Vater, der gefehlt und sich gebessert hat, ist dagegen ein hervorragendes Vorbild.“

    Das ist aber seine Sache und die seiner Frau und nicht etwa die von Leuten im Internet.
    GG ist damit nicht zu vergleichen. Es wurde ihm nicht vorgeworfen, dass er sich plötzlich outete, sondern dass er als ehemaliger Waffen-SS jahrelang verschwiegen die Moralkeule geschwungen hatte.

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    @68er: Diese geheimnisvollen „Fantasien“ könnten die merkwürdige Zusaammenarbeit in Ministerpräsidentenzeiten genauso wie das plötzliche aktuelle Zerwürfnis in Bundespräsidentenzeiten erklären. Ein Missing Link dieser Art fehlt jedenfalls in dieser Angelegenheit. Sachlich schließe ich mich Ihrer Bewertung an, möchte aber noch einmal die besondere Perfidie in der Kriegsführung der Bildzeitung unterstreichen.

    @Lyoner: Als Sherlock Holmes sind Sie genauso ungeeignet wie als Undercover Agent.

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    @ Roland Ziegler

    ich freue mich über Ihre Sympathie für den Vorschlag. Wenn Sie als junger Mensch jetzt eine Bewegung „Sloterdijk for President“ gründen würden, ich würde mich gleich anschließen. Ich habe nicht das Charisma eines Gründers.

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    …die Idee gefällt mir aber immer besser. Wir sollen unser Leben ändern, sagt Peter Sloterdijk? Zur Strafe ändern wir das Leben von Peter Sloterdijk und wählen ihn zum Bundespräsidenten wider Willen.

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    @Lyoner: Das ist Wunschdenken. Peter Sloterdijk ist ein brillianter Stilist und Provokateur im Elfenbeinturm; er würde sich für so ein Amt nicht zur Verfügung stellen. Ich würde ihn natürlich trotzdem wählen.

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    @ Parisien (und alle)

    Ich hatte zwar vor kurzem einen einseitigen Waffenstillstand Ihnen gegenüber angesagt, muss diesen jedoch hier unterbrechen.

    Als „Parisien“ intervenieren Sie hier seit ca. 2 Monaten. In Ihrem Kommentar zu Dr. Strebel haben Sie auf eine Auseinandersetzung vom Juni 2010 – das ist jetzt also eineinhalb Jahre her – zurückgegriffen (http://starke-meinungen.de/blo.....ment-11301).

    Für einen alten Sherlock Holmes wie mich gibt es dafür zwei Hypothesen:

    Entweder „Parisien“ ist ein wahrer Blogwart mit einem Riechkolben, der Antisemitisches noch in homöopathischen Dosen, wenn es schon fast verdunstet ist, riecht – sehr erstaunlich,

    oder hat – wahrscheinlicher – noch eine alte Rechnung mit Dr. Strebel zu begleichen. Wenn wir die Teilnehmer an dem damaligen Thread jetzt im Salon versammeln, aus ihrer Mitte muss die Figur mit dem nom de guerre „Parisien“ sein, sind das uniquolol, Dr. Oliver Strebel, Alan Posener, KJN, Rita E. Groda, S. Winter, David Berger, jan z.volens, Fatih Ersoy. Einige davon scheiden als Verdächtige aus; in der Schlußrunde haben wir es noch mit Rita E. Groda, die ja hier den Weizen von der antisemitischen Spreu trennen will, und David Berger zu tun. Machen wir es kurz: Für David Berger spricht fast alles, neben dem leicht delirierenden Stil und der prononcierten Pariserei u.a. auch der Hinweis, dass Dr. Strebel ihm (David Berger) noch die Auskunft, was das denn für ein Doktor sei, schuldig geblieben wäre. Welcome back, David Berger a.k.a. Parisien. Nun ja, ich habe mich lange von Ihnen an der Nase herumführen lassen und fälschlich vermutet, dass wir es mit einer Parisienne, einer Hysterika zu tun haben.

    Sie haben mich ja als „Parisien“ das eine oder andere Mal mit dem Kompliment „kleiner Antisemit“ bedacht, der gute Mann EJ, wahrscheinlich mein Todfeind Moriarty, hat sich auf Sie als verläßlichen Riechkolben für Antisemitismus berufen (http://starke-meinungen.de/blo.....ment-11194). Vielleicht könnten Sie jetzt doch mal, lieber David Berger a.k.a. Parisien, zusammen mit den guten Mann diese Diffamierung mit zwei, drei Beispielen belegen, ich wiederhole: belegen. Der dialogsichere EJ kneift da noch die Pobacken zusammen (http://starke-meinungen.de/blo.....ment-11238)

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    @ Alan Posener

    Wie Sie meinem vorherigen Kommentar entnehmen können, bin ich in der Beurteilung der sachlichen Vorwürfe, die gegen Herrn Wulff zunächst erhoben wurden, weitgehend gleicher Meinung:

    http://starke-meinungen.de/blo.....ment-11304

    Was Frau Wulff privat macht oder gemacht hat, geht uns grundsätzlich nichts an. Wenn aber Herr Wulff von den Mitarbeitern Ihres Arbeitgebers zu Handlungen veranlasst wird, die man rational nicht erklären kann (Stefan Aust: „So etwas Irres ist mir nie vorgekommen“), darf man sich schon fragen, was da eigentlich wirklich gespielt wird.

    Wenn die Fantasien zutreffen würden und die Mailboxtirade von Herrn Wulff mit veranlasst haben, wäre das Private insoweit nicht mehr nur privat sondern von höchstem öffentlichen Interesse, dann nämlich wäre Herr Wulff durch Herrn Diekmann erpressbar.

    Mein Hinweis auf Herrn Berlusconi zielte in keiner Weise auf die angeblichen Zinsvorteile sondern auf das Ansehen des Bundespräsidenten in der Welt. Sie haben Recht, ein Hinweis auf das schwedische Königshaus wäre wohl verhältnismäßiger gewesen, aber manchmal überspitzt man eben. Gut dass ihnen das nie passiert.

    Diesen Vergleich herauszugreifen, um sich an den anderen Fragen vorbei zu mogeln, insbesondere an dem verschwundenen Interview von Herrn Fallois und vor allem an der Frage, ob Herr Wulff nun erpressbar ist, erscheint mir doch unter Ihrem und vor allem dem Niveau dieses Blogs zu liegen.

    Ihr 68er

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    Parisien schrieb: Das gehört in den Aktenmüll, schon wegen der Kinder.

    Das ist also die neue deutsche Geschichtsvergessenheit: Familiengeschichte, die nicht ins mediale Trugbild passt, wandert wegen der Kinder in den Aktenmüll. Gilt das eigentlich allgemein oder nur für die Kinder von Herrn Friedman *GG*?

    Kinder haben ein Recht auf Wahrheit! Sie sollten nicht belogen werden, denn ein jüdisches Sprichwort sagt: Eine halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge. Und da sind wir wieder bei Herrn Friedmans: „Hat mein Bundespräsident ein so schlechtes Gedächtnis oder ist er gar ein Lügner?“

    Viel schlimmer ist es für Kinder, wenn das väterliche Vorbild sich irgendwann urplötzlich als amoralischer Lügner entpuppt. Ein Vater, der gefehlt und sich gebessert hat, ist dagegen ein hervorragendes Vorbild. So lernen Kinder früh, daß Menschen Fehler machen und man nachsichtig sein muß. Diese Kinder werden dann auch nicht zum egomanen Fingerpointer der Nation ;).

  33. avatar

    Ich glaube nicht, liebe Parisien, daß Frau Merkel das übersehen hat!

    Im Volksmund heißt es nicht umsonst, daß hinter jedem starken Mann eine starke Frau steht.
    Über die „starke Frau“ hinter „Herr Merkel“, gab es schon und zeitenweise politische Spekulationen, insofern, inwieweit sich auch in ihrem Salon (nicht Schlafzimmer) das Schicksal unseres Landes entscheidet.

    Was Herrn Sloterdijk als ideale nächste Personalbesetzung betrifft, wäre das natürlich ganz im zukünftigen Interesse von Frau Merkel.
    Sloterdijk plädiert für einen Verzicht auf brutalisierende Medien.
    Man könnte guten Gewissens die BILD eliminieren und andere Medien zwangsdisziplinieren.

  34. avatar

    Prostitution: Diese ist in Deutschland legal. Wer daher in Prostitution etwas Ehrenrühriges sieht, diffamiert und diskriminiert Prostituierte und handelt unmoralisch am Gesetz vorbei.

    … hä? muss ich jetzt mich in der ‚BRD‘ prostituieren? gar gedanklich?

    … ich fass‘ ’s nicht … komische ‚Moral‘ … auch noch per ‚Gesetz‘ … wessen Gesetz ist das?

  35. avatar

    @Alan Posener: Also, mich können Sie bei der Bigotterie nich treffe, denn ich werfe ihm lediglich DÄMLICHKEIT vor.

    Ansonsten klingen Sie heute wie Heribert Prantl!
    Die bösen Blogger und sonstige Bösewichter schütten ihre Dreckkübel über dem armen Bundespräsi aus!

    Lese ich Ihre provokante Kritik, dann kommt mir meine Hypothese des Trifeminats immer wahrscheinlicher vor.

    Man kann nicht in asozialer Selbtgerechtigkeit ein berufliches Todesurteil über eine Altenpflegerin fällen, die ein paar für den Müll bestimmte Maultaschen mitnimmt und gleichzeitig um ein lebenslangee Jahreshonorahre von 200.000 Euro – unter diesen Voraussetzungen – kämpfen.

    Vielleicht geht es um Äquidität?

    Selbstverständlich können und dürfen Sie Ihre eigene und starke Meinung haben!

    Andererseit Kritiker solcher Ungleichheit des Neides und der Bigotterie zu bezichtigen – das gehört zu dem bereits von uns bearbeiteten Kapitel Herrenmoral, bzw. Unterstützung dieser.

  36. avatar

    Georg Diez:
    Wir brauchen keine „moralische Autorität“ mehr, die ihre Position dem offensichtlichen Geklüngel der Parteien verdankt. Daniel Brössler hat in der „Süddeutschen Zeitung“ beschrieben, wie beschädigt „das Amt“ schon war, als Wulff gewählt wurde – durch Angela Merkel, die keinen „Respekt“ hatte und auch kein „Verantwortungsgefühl“, als sie den schwachen, mittelmäßigen Wulff wählen ließ und nicht jemanden, der wirklich eine „Autorität“ gewesen wäre wie Joachim Gauck oder Wolfgang Schäuble.http://www.spiegel.de/kultur/g.....86,00.html

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    68’er: Langsam wird es unerträglich.

    … berichtet heute die Welt, dass er beim Kredit mit der BW-Bank im Interview wieder an der Wahrheit vorbei gesegelt ist:
    http://www.welt.de/politik/deu…..redit.html

    Wie gesagt, eigentlich müsste Wulff m.E. wegen des Kredites von einer Privatperson zurücktreten. Aber langsam wird es albern und unerträglich langweilig: Natürlich nimmt man eine mündliche Abmachung der BW-Bank für bare Münze. Jede seriöse, am langfristigen Erfolg ausgerichtete Bank wäre mit dem Klammerbeutel gepudert, dem Kunden mündlich etwas anderes vorzumachen, als das, was nachher verbucht wird und natürlich auch erst dann juristisch gilt.

    @Prostitution: Diese ist in Deutschland legal. Wer daher in Prostitution etwas Ehrenrühriges sieht, diffamiert und diskriminiert Prostituierte und handelt unmoralisch am Gesetz vorbei. Was das mit den Schweinepriestern von Rita E. Groda zu tun hat, mag jeder selbst entscheiden.

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    @ Roland Ziegler

    „einigermaßen integrer Mensch mit gut begründeten, streitbaren Meinungen und etwas Weitblick „, außerdem wetterfest, ein bischen wie Gustav Heinemann – da fällt mir glatt der liebe Gott ein.

    Spaß beiseite, und jetzt ernsthaft: Warum sollte im Lande der Dichter und Denker nicht mal ein Philosoph an der Staatsspitze stehen? Natürlich ist das Peter Sloterdijk; er hat uns was zu sagen: Du sollst Dein Leben ändern! Regeln für den Menschenpark! Eine geistig unabhängige Person, gewandt auf dem Parkett der Medien, kein Langeweiler, außerdem, auch wenn er prima vista nicht so aussieht, fit wie ein Turnschuh (http://www.bild.de/unterhaltun......bild.html, http://www.spiegel.de/spiegel/.....72,00.html). Könnte vielleicht noch einen Style-Coach und einen guten Schneider gebrauchen. Wäre Peter Sloterdijk nicht perfekt?

    Schön, dass Sie wieder im Lande sind, ich halte mich gerne an Ihre klare Sprache.

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    @ Roland Ziegler: „Tatsächlich glaube ich, dass es sich tatsächlich um “Fantasien” handelt, die aber nicht dadurch am Leben erhalten werden dürfen, dass sich Herr Wulff, da wo es ihm ein Leichtes wäre, sie zu unterbinden, untätig bleibt.“

    Wenn ich lese (in einer Ihrer angegebenen Quellen), dass B.W. geb.K. schon als Schülerin zu Parties nach Sylt fuhr, das „Eigenheim“ – der Ausdruck passt hier sehr gut – in ihrem Heimatwohnort liegt und das Upgrading auf ihre Veranlassung hin zustande kam (Gerücht), drängt sich mir der Eindruck auf, dass der BuPrä sich zum Trottel von seiner zweiten Frau gemacht hat, was nicht selten ist.
    Insgesamt wirkt der Mann schwach, viel schwächer als früher in Niedersachsen als MP. Es stellt sich dann die Frage, ob man einen Bundespräsidenten braucht, der sich von seiner Frau gängeln lässt. Und ob man die Frau dazu braucht, die im Vergleich zu Eva Köhler ein wie ein kleines Schulmädchen wirkt, das schön und reich sein möchte, also sehr narzisstisch. Das Bild im Kopp-Verlag vom 19.12. gibt auch zu denken.
    Einige Minuten Gedenken an Frau Heuss, Mildred Scheel, Marianne von Weizsäcker und Eva Köhler reichen aus. An die anderen erinnere ich mich nicht und an Frau Heuss nur aus der Literatur. In diesem Amt ist auch die Ehefrau wichtig. Frau Merkel, die grundsätzlich ohne ihren Ehemann agiert, hatte das vielleicht übersehen.

    @ Dr.? Strebel: Ich stelle die These auf, dass Sie keinem Mann, der verheiratet ist und zwei Söhne, übrigens wohl inzwischen im Lesealter, hat, uralte Sünden öffentlich vorhalten und ihm damit Qualifikation absprechen würden außer diesem Mann. Das gehört in den Aktenmüll, schon wegen der Kinder.

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    Bei der Wahl des derzeitigen Bundespräsidenten meinte Norbert Lammers, Präsident des Bundestages: „In einigen westlichen Demokratien ist die staatliche Spitze durch eine erbliche Monarchie besetzt – mit dem durchaus beachtlichen Argument mancher Staatsrechtler, es sei klug, auch und gerade in einer Demokratie das Amt des Staatsoberhauptes dem Ehrgeiz der Parteien und gesellschaftlichen Gruppen zu entziehen und nicht der sonst unverzichtbaren Mehrheitsregel zu unterwerfen.“ Es gab darauf unerwarteten Beifall.
    Der amtierende Bundespräsident ist im Wohnzimmer Frau Merkels unter gerade mal drei, vier Leuten ausgekungelt worden. Die Bundesversammlung hat dieses dann nur noch abgenickt, wenn auch mit leichten Störungen, denn es mußten mehrere Wahlgänge herhalten, um einen unfähigen, aber ehrgeizigen Parteipolitiker ins Amt zu hieven. Koalitionsdenken und vordergründige Tagespolitik gaben den Ausschlag, nicht aber der Wille des Volkes.
    Eine Volkswahl sieht zunächst demokratischer aus, hat aber auch ihre Tücken, wenn auflagenstarke Boulevardblätter Emotionen anheizen oder aktuelle Tagesstimmungen den Ausschlag geben und gewissenlose Demagogen ins Amt kommen; in Deutschland haben wir damit nicht die allerbesten Erfahrungen gesammelt.
    Die modernen Monarchien in Europa, durchweg Demokratien, haben diese Probleme nicht. Deren Staatsoberhäupter haben keine politische Macht aber sie repräsentieren würdevoll ihr Land, sie sind jahrzehntelang das Gesicht ihrer Nation in der Welt, eine Stellung, die ein alle fünf Jahre wechselnder Parteipolitiker nie erreichen kann. Königliche Legitimation ist nicht die vorübergehende Mehrheit einer Partei sondern die jahrhundertealte Tradition.
    Hätten wir in Deutschland die Monarchie in demokratischem Gewand beibehalten, wir wären jetzt gerade mal beim vierten Staatsoberhaupt seit 1918 angelangt. Die Republik hat uns mittlerweile schon vierzehn beschert.
    Mit freundlichen Grüßen
    Olaf Tams

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