avatar

Wenn der Bundespräsident sich entschuldigt

Bundespräsident  Christian Wulff hat endlich sein Thema gefunden: Freundschaft.  „Ich möchte nicht Bundespräsident in einem Land sein, in dem man sich bei Freunden kein Geld leihen kann“, hat er bei seinem gestrigen Interview verkündet.

Klingt logisch, dachte ich mir. In so einem Land möchte ich auch nicht leben, dachte ich weiter. Aber weil ich schon am Denken war, stellt sich eine Gedankenschraube in meinem Gehirn quer.  Alarmglocken läuteten, und auf meinem Display erschien die Frage: „Was erzählt der Mann da? Darum geht es doch gar nicht!“

Es geht darum, dass ein führender Berufspolitiker (Ministerpräsident, Bundespräsident), wenn er sich von Freunden Geld leiht, dies transparent machen muss, statt immer gerade an der Wahrheit vorbei zu schrammen. Aufklären statt tricksen, die Dinge klarstellen statt vernebeln.

Darum geht es. Aber Christian Wulff hat auch für dieses Verhalten eine Erklärung. Er sei noch nicht wirklich Bundespräsident, sondern Bundespräsident-Lehrling.

Diese Behauptung stimmt tatsächlich. Er entspricht immer noch nicht den Anforderungen des höchsten Staatsamtes. Nun ist auch dieses Argument ein Schein-Argument, also wieder Nebel.

Nicht ein politikferner Mensch ist plötzlich ins Schloss Bellevue eingezogen. Der könnte sich vielleicht mit diesem Argument retten. Sondern ein jahrzehntelang erfahrener Berufspolitiker, der immerhin Ministerpräsident  eines wichtigen Bundeslandes war.

Ach ja, bevor ich es vergesse: Christian Wulff hat gestern klargestellt, er steht für die Pressefreiheit. Na sowas, dachte ich mir, welch eine grandiose Aussage. Und entschuldigt habe er sich immerhin auch beim Bild-Chefredakteur.

Er habe sich als Opfer gefühlt. (Nanu, dachte ich mir). Immerhin wollte er doch nur, dass der Bild-Artikel einen Tag verschoben wird. Was muss ich ein paar Stunden später aus der Chefredaktion der größten Tageszeitung Deutschlands erfahren? Wulff hat auf der Mailbox nicht auf einen Tag gekämpft, sondern um das Verschwinden des ganzen Artikels.

Jetzt bin ich also wieder traurig. Hat mein Bundespräsident ein so schlechtes Gedächtnis oder ist er gar ein Lügner?

Andererseits freue ich mich über seine nächsten Fernsehauftritte, wo er wieder mir und der ganzen Welt erklären wird, dass er ein Opfer ist. Völlig missverstanden wird, aber dass er sich bei dieser Gelegenheit für sich und alle die ihn schlecht behandeln, mal wieder entschuldigt.

Shares
Folge uns und like uns:
error20
fb-share-icon0
Tweet 384

283 Gedanken zu “Wenn der Bundespräsident sich entschuldigt;”

  1. avatar

    @ 68er: Allein schon Ihr Hinweis auf Berlusconi (danke für diesen Realitätscheck) zeigt, wie absurd die hiesige Diskussion ist. Erinnern wir uns, es geht um ein Eigenheim im Wert dessen, das der gewöhnliche Top-Banker pro Woche an Steuern hinterzieht. Womit sich die heutige Ehefrau des Bundespräsidenten früher ihr Taschengeld verdient hat, geht niemanden etwas an, und selbst wenn die Gerüchte stimmen sollten: na und? Das Ausmaß an Bigotterie, das im Falle Wulff nach oben geschwemmt wird, ist erschreckend. Frau Dingsda vom ZDF, die angeblich ihren Freunden 150 Euro (steuerfrei?) rüberrreicht, wenn sie bei denen übernachtet, ist nur das lächerlichste Beispiel. Nicht zufällig steigen Wulffs Beliebtheitswerte, weil die Deutschen zu Recht das Gefühl haben, „die Medien wollten ihn fertig machen“.

  2. avatar

    Seit Herr Wulff in seinem Interview selbst auf die “Fantasien” über seine Frau, die im Internet kursieren, eingegangen ist, bin ich verwundert, dass dieses Thema von den Medien – soweit ich sehe – nicht aufgenommen worden ist.

    Ich gehe davon aus , dass dieses Thema dadurch, dass es von Herrn Wulff von sich aus im Interview angesprochen wurde, zu einem legitimen Gegenstand der Medienberichterstattung geworden ist.

    Warum die Journalisten die von Herrn Wulff eröffnete Debatte nicht aufnehmen, erschließt sich mir nicht.

    Dabei ist zu bedenken, dass diese „Fantasien“ nicht nur von anonymen Bloggern aus der erzkatholischen Schmuddelecke von Servern aus dem Ausland verbreitet werden – wogegen schwer etwas zu machen ist – sondern auch von greifbaren, wenn auch zweifelhaften Journalisten (Ulfkotte) und Medien (Kopp-Verlag/TITANIC) mit ordentlichem Wohn- bzw. Geschäftssitz in der BRD.

    So stehen bereits seit dem 19.12.2011 ein Bericht und ein Video des Kopp-Verlages im Internet in dem über die „Fantasien“ so berichtet wird, dass man annehmen könnte, es seien Fakten.

    Dann machte in den letzten Tagen die TITANIC auf ihrer Startseite mit einer „Satire“ auf, die sich auf die „Fantasien“ bezog, allerdings in einer Weise, die nach meiner Einschätzung die Grenzen der Meinungs-, Presse- und Kunstfreiheit überschritten haben, wenn die Fantasien tatsächlich Fantasien sind.

    Beim „stern.de“ war die TITANIC-„Satire“ kurz unkritisch in eine Bildstrecke aufgenommen worden, die über Wulff-Internetsatiren im Netz berichtete, später aber wieder gelöscht.

    Mittlerweile ist diese „Satire“ vom Aufmacher in die Postkarten-Rubrik verschoben worden. Wieso Herr Wulff hiergegen, wie es scheint, nicht vorgeht – eine einstweilige Verfügung wäre in einem solchen Fall innerhalb von wenigen Stunden erwirkbar – verstehe ich nicht.

    Dies mit dem sog. Streisand-Effekt zu begründen, erscheint mir zweifelhaft, denn bei Frau Streisand ging es ja nicht um „Fantasien“, sondern um den inhaltlich richtigen Bericht über ihr real existierendes Anwesen:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Streisand-Effekt

    Mich verwundert dabei auch, dass Herr Wulff gegen einem Blogger strafrechtlich vorgeht, der ein Bild verbreitet haben soll, auf dem Frau Wulff mutmaßlich ein Hitlergruß „anretuschiert“ worden sein soll:

    http://www.welt.de/politik/deu.....ogger.html

    Über eine Anzeige gegen Herrn Ulfkotte, Herrn Kopp oder die Verantwortlichen im TITANIC-Verlag ist mir dagegen nichts bekannt geworden.

    Dann frage ich mich, wieso ein Beitrag des angesehenen ARD-Hauptstadt-Korrespondenten Gerd-Joachim von Fallois bei PHOENIX gelöscht wurde, in dem dieser über die Hintergründe des Anrufs von Wulff bei Herrn Diekmann nachdachte.

    http://www.google.de/search?q=......r_gc.r_pw.,cf.osb&fp=22168e4971f48e1e&biw=1920&bih=1043

    Wäre dies nicht eine im Rahmen der Presse- und Meinungsfreiheit zu diskutierende Frage, die einen engagierten Journalisten zumindest neugierig machen müsste?

    Ich weiß, dass ich für diesen Kommentar einige Prügel einstecken werde und mir vorgeworfen wird, dass ich diese „Fantasien“ nur weiter anfachen wollte, aber damit muss ich leben.

    Tatsächlich glaube ich, dass es sich tatsächlich um „Fantasien“ handelt, die aber nicht dadurch am Leben erhalten werden dürfen, dass sich Herr Wulff, da wo es ihm ein Leichtes wäre, sie zu unterbinden, untätig bleibt.

    Mittlerweile beginnt schon die ausländische Presse über die „Fantasien“ zu berichten, so z.B. der spanische Hauptstadtkorrespondent des El Correo, Enrique Müller, am 04.01.12 auf der Internetseite http://www.elcorreo.com unter der Überschrift:

    „El presidente alemán se queda solo“

    (Der Präsident ist allein)

    Dem ist Einhalt zu gebieten, damit wir im Ausland in Zukunft nicht ähnlich belächelt werden, wie die Italiener mit ihrem Bunga-Bunga-Ministerpräsidenten!

  3. avatar

    skewered :

    http://www.faz.net/aktuell/wul.....94310.html

    Symptom eines postdemokratischen Zeitalters

    „Die Art und Weise, wie das Amt des Präsidenten von den Parteien in der Krise behandelt wird, bestärkt den Verdacht, dass die Regenerationsfähigkeit der Politik immer kleiner wird. Es ist deshalb kein Zufall, dass einer der schnellsten und hellsichtigsten Sätze, gleich zu Beginn der Krise, von der Bundesgeschäftsführerin der Piraten Marina Weisband stammt. Sie twitterte, ohne jede Empörung, dass Wulff kein Bösewicht sei, sondern ein Symptom, „das Symptom einer Politikkultur, die keinen Umgang mit Fehlern kennt“.“

  4. avatar

    @Lyoner: Es muss ja nicht gleich eine ganze „Elite von Integrität“ sein; ein einigermaßen integrer Mensch mit gut begründeten, streitbaren Meinungen und etwas Weitblick muss doch für die Staatsspitze aufzutreiben sein?

    Davon verspreche ich mir keine spürbare Verbesserung des Gemeinwesens. Vielleicht eine Stabilisierung des Gemeinwesens? Jedenfalls glaube ich, dass ein solcher Mensch in einem solchen Amt seinen Sinn hat und, wenn er es gut macht, gerne ordentlich mit Steuergeldern bezahlt werden soll. Was ja z.B. von Herrn Posener bezweifelt wird.

    Neben den von Frau Groda genannten Eigenschaften ist mir vor allem wichtig, dass ein zukünftiger Bundespräsident in der Lage ist, sich selbst nicht so (ge)wichtig zu nehmen. Stattdessen soll er Witz haben, zu seinen Fehlern stehen und akzeptieren, dass man anders als Lieschen Müller oder Max Mustermann in dieser Position durchleuchtet wird, und daraus soll er die Konsequenz ziehen, alle Fehler oder Sachverhalte, die nachgewiesen werden könnten (Konjunktiv!), freimütig von vorneweg selber zu erzählen, bevor es ihm schubweise aus der Nase gezogen wird.

    Wohlgemerkt: Dieser Aspekt ist keine Forderung nach Integrität, sondern nach Cleverness. Leuchtendes Vorbild in dieser Hinsicht ist die Art und Weise, wie K. Wowereit seinerzeit die wiehernde und mit den Hufen scharrende Boulevardkampagne ausgebremst und mit seinem Outing rechtzeitig vorgeprescht ist. Da blieb für die staundenden Herren Redakteure nichts als eine Staubwolke übrig.

  5. avatar

    @Parisien: Daran, daß man dumm angefeindet wird, wenn man Antisemitismus anprangert, habe ich mich gewöhnt. Auf dem gleichen Niveau wird einem Antisemitismus vorgeworfen, wenn man manche Juden kritisiert und denen die Argumente ausgehen.

    Rita E. Groda: die vorgeblichen Moralisten, die in Wahrheit zumeist heimliche Schweinepriester sind.

    Ja Frau Groda, daß ich Ihnen mal so aus vollem Herzen zustimmen kann *lol*.

  6. avatar

    Mir geht da eine Spekulation nicht aus dem Kopf. Frau Merkel und Frau Springer sollen doch befreundet sein; folglich wäre es doch für Frau Merkel ein Leichtes gewesen sein, in dieser Angelegenheit im Regierungssinne zu intervenieren.

    Wenn man bedenkt, daß die FDP gerade aktuell bei Umfragewerten von 2% liegt und ihr alter Kumpel Steinbrück schon in den Startlöchern für eine neue große Koalition liegt ………
    Was könnte ihr willkommener sein, als eine solche“Staatskrise“!

    Eine Inszenierung a la Merkel erscheint mir nicht wirklich unwahrscheinlich. Ohne Gesichtsverlust könnte sie die Regierung umbilden und sich die Hände in Unschuld reiben. Eine nachdenkenswerte Theorie.

    Wenn man bei W. Lieb über das Triumfeminat Mohn, Springer,Merkel nachliest kommt man auf die komischsten Ideen ……….

    http://www.nachdenkseiten.de/?p=8146

  7. avatar

    Was wir wollen ist offensichtlich eine Inszenierung – eine Inszenierung von Schein, nicht von sein.
    In unseren glamourösen Medienscheinwelt kann also ein Sein-Mensch nicht überleben. Es sei denn, er hat Charisma und Format.

    Wir hatten einmal einen von Weizsäcker, der Jura studierte um seinen schwer belasteten Vater zu verteidigen. Dieser Bundespräsident war selbst ebenso Soldat. Offensichtlich war seine demokratische Inszenierung besser, als die hier beschriebene, trotz aller geschichtlicher Vorbehalte.

    Kein Grußonkel war dieser, streitbar in der Grundsatzkommission, wie in der Parteienkritik.
    Er hat Maßstäbe gesetzt, auch in Verein mit Heiner Geißler und Barzel.

    Als nächsten Personalvorschlag für den Grußonkel hätte ich Miachail Gorbatschow. Mit Ihren Russischkenntnissen könnte sich Frau Merkel mit ihm besser verständigen, als mit manchem Parlamentarier.
    Abgesehen, das dieser nicht dämlich ist, und profunde Lektionen über das europäische Haus erteilen könnte; im Falle einer Hinterlassenschaft auf dem Anrufbeantworter von Diekmann, bräuchte man erst mal einen kompetenten Übersetzer.

  8. avatar

    …Glücklicher Weise würde es keine echte ‚Staatskrise‘, nur eine kosmetische sozusagen. Was mich an dem Stolperer Köhler gestört hat, ist, dass er das Datum der Amtsperioden durcheinandergebracht hat, das durch seinen vorzeitigen Abgang seinen Bezug zum Gründungsjahr der Bundesrepublik verloren hat (49-54-59-64…). Diesen Verweis auf die Gründung unserer Demokratie im Wahljahr des BP fand ich immer gut. Ob man das Amt braucht? Ich denke, dass die Repräsentationsaufgaben, die ein BP im Ausland für D wahrnimmt, nicht auf Exekutivpolitiker übertragen werden können, da die genug zu tun haben! Und die Diplomaten sind damit auch überfordert. Im Inland, da hätten wir ja die Seite ‚das-tut-man nicht‘ – für alle die ‚Führung‘ brauchen…;-)

    Interessant ist, dass es unter Strafe verboten ist, einen Bundespräsidenten zu verunglimpfen (vgl. StGB § 90 e.a.). Wann ist es Presse- und Meinungsfreiheit, wo beginnt die Verunglimpfung…schwierig und gefährlich, wer weiß, auf welche Ideen der der ‚Wulff im Schafspelz‘ noch so alles kommt.

    Der Witz:
    “Heaven: the policeman is British, the lover is Italian, the cook is French, the engineer is German and it is all organized by the Swiss.

    Hell: the policeman is German, the lover is Swiss, the cook is British, the engineer is French and it is all organized by the Italians.”

    ist ’schee!‘ – Hab‘ mich köstlich amüsiert. Hätt‘ aber im Himmel dann doch lieber einen italienischen Koch und dafür dann einen…… Kann man noch tauschen?
    Und wo stell‘ ich den Tausch-Antrag, beim Vatikan?

  9. avatar

    Ich werde mir keine unnötigen Schuldkomplexe aufnötigen lassen, weil ich den Bundespräsi nicht als Opfer sehe.

    Wir sollten doch mal mit offenen Karten spielen – und Michel Friedmann schon wieder in die perverse Judenecke zu positionieren ist kein ideales Instrument – und vor uns selber zugeben, was wir uns von Berufspolitikern wirklich wünschen.

    Ich bin kein Moralist, daher kann ich umbefangener reden. Ich bin tatsächlich wesentlich skrupelloser, als die vorgeblichen Moralisten, die in Wahrheit zumeist heimliche Schweinepriester sind.

    Von einem Berufspolitiker erwarte ich als Bürger, daß er sein Handwerkszeug beherrscht und seine Arbeit so gut wie möglich und nötig macht. Zur Arbeit eines Berufspolitikers gehört es, daß er uns Bürgern die Illussion vermittelt besser und geschickter, womöglich anständiger zu sein, als wir.
    Er sollte sich bei Unkorrektheiten nicht erwischen laßen und wenigstens einigermaßen passabel und überzeugend lügen können.
    Auf eine Voraussetzung muß ich als skrupelloser Bürger wirklich bestehen: Er sollte auf keinen Fall dämlich sein. Korrumpierendes Material auf dem Anrufbeantworter vom Chefreporter der BILD zu hinterlassen, das ist – vornehm ausgedrückt – ausgesprochen und extraordinär DÄMLICH.

    Ein Staatsmann der nicht in der Lage ist mit seinen interna ordentlich umzugehen, dem sollte man bloß keine Staatsgeheimnisse anvertrauen, bei so viel Dämlichkeit. Der Typ ist ein Sicherheitsrisiko für jede Regierung!!!

    Was die Kritik an BILD , K.D. und Friedel Springer betrifft, auch die ist ziemlich dämlich.
    Journalisten sind zum Schreiben da, wenn es um so eine große Story geht, hätte ich vermutlich nicht die Geduld auf die Zustimmung des Bundespräsidi zu warten.

    Wäre ich in der Position, wie Bild und Springer, eine kleine Staatskrise heraufzubeschwören, also ich wäre wirklich in Versuchung …………..
    Denn ich bin weder Moralist noch heilig.Allerdings bin ich kein scheinheiliger Neidhammel, wie ……..

  10. avatar

    @ Roland Ziegler

    ich habe das ein bißchen anders verstanden als Sie, als Frage, ob es bei uns noch die Scholle gibt, aus der sich genügend integres politisches (wirtschaftliches, wissenschaftliches) Personal erwächst und rekrutiert werden kann. Sie fordern eine Elite von „Integrität“ in einer kakophonischen Gesellschaft mit einer nicht gerade integer zu nennenden herrschenden Ideologie.

    Ich habe keine Schwierigkeiten, Ihnen beizupflichten, ich würde eine solche Person auch für wünschenswert halten, es ist auch nicht ausgeschlossen, dass es den einen oder anderen Leuchturm gibt. Erwarten Sie tatsächlich, dass eine solche Stimme oben an der Staatspitze, der „Kommentator von Staats wegen“, an der Basis etwas bewirken, ändern könnte? Würden wir dadurch ein besseres Gemeinwesen werden? Wäre er nicht ein Prophet, der bei seinem Volk mit seinen Ruck- oder Umkehr- oder Katharsisreden nicht gerade beliebt wäre? Außerdem sollte der Furor dieser levée en masse stutzig machen. Ich glaube, Michal hat recht, wenn er postuliert, dies habe mit Selbsthass zu tun, der auf einen Sündenbock geladen wird. Wie ich schon sagte, Exorzismus hilft hier nicht.

  11. avatar

    Über die Dinge, die man Herrn Wulff zunächst vorgehalten hat, kann man sich streiten.

    Sicherlich ist auch viel Heuchelei dabei, was man besonders schön am Fauxpas von Frau Schausten ablesen kann. Viele Menschen haben doch in ihrem Freundeskreis Menschen, die einen auch mal zu sich einladen. Wenn man denen für eine Übernachtung etwas zahlen wollte, wäre das aus meiner Sicht absolut inadäquat oder sogar beleidigend. Auch gibt es immer wieder Nenntanten oder Nennonkel die bei der Finanzierung von Eigenheimen helfen. Wenn man da bei einem Ministerpräsidenten andere Maßstäbe anlegen will, fände ich das nicht besonders fair.

    Ich denke der erste Fehler von Wulff war, dass er sich das Geld nicht einfach von Herrn Geerkens geliehen und dazu gestanden hat.

    Das Dilemma fing schon damit an, dass er – aus meiner Sicht – den Umweg über Frau Geerkens genommen hat, sich vor dem Landtag an der ganzen Wahrheit vorbei gemogelt hat, dann die unsäglichen Umfinanzierungen hat einstielen lassen und damit wie der Zauberlehrling alles noch schlimmer gemacht hat.

    Spätestens als der Antrag auf Grundbucheinsicht des Spiegel in der zweiten Instanz angelangt war, hätte er die Karten auf den Tisch legen müssen.

    Als er dann seine vermeintlichen Meister rief, machte der eine (Diekmann) alles noch schlimmer und entpuppte sich als Mephistopheles und die andere (Merkel) tauchte unter.

    Nachdem er auf auf die Mailbox der Pandora gesprochen hatte, war das Schlamassel perfekt. Seither hat ihn Diekmann in der Hand bzw. kann ihn am Nasenring durch die Manege führen.

    Für einen Bundespräsidenten und das Land, dem er vorstehen soll, eine unerträgliche Situation!

    Herr Wulff war mir noch nie besonders sympathisch, was wohl auch an seinen zwielichtigen Freunden gelegen hat, aber was er bisher inhaltlich als Bundespräsident vertreten hat, war mir doch viel näher als z.B. die Denkungsart eines Roman Herzog.

    Was nach ihm kommt, kann also noch schlimmer werden. Aber mit ihm ist es auch nicht auszuhalten.

    Dieser ganze Sumpf wird auch deshalb immer unerträglicher, weil unser Humpty Dumpty Gabriel den Horizont einer Eintagsfliege hat und nicht erkennt, dass es um eine unwürdige Staatskrise geht und nicht um parteipolitisches Kalkül. Es geht nicht vorrangig um Frau Merkel, es geht um Herrn Wulff und unsere Republik. Entweder wir finden in den nächsten Tagen einen würdigen neuen Bundespräsidenten oder wir schaffen das Amt ab, wenn es wirklich niemanden mehr gibt, in dem wenigstens ein kleines Stückchen Gustav Heinemann steckt.

  12. avatar

    Liege ich richtig in der Annahme, Herr Strebel, dass Sie leugnen werden, dass jenes

    Sie bedienen hier ein antisemitisches Stereotyp und Vorurteil der schlimmsten Art: “Juden haben Geld”. Daß es immer noch unbelehrbare Deutsche wie Sie gibt, die diesen Nonsense verbreiten, ist empörend. Dies hängt wohl mit ihrem Mangel an Bildung zusammen, denn das Substantiv “Tatsache” wird gross geschrieben.
    http://starke-meinungen.de/blo.....usproblem/

    und dieses (s.o.)

    Peinlich und lächerlich, wenn sich jemand mit der Vita und den politischen Positionen des Herrn Friedman so zum Moralapostel aufschwingt. Wenn so einer Moralapostel der Republik ist, dann kann man auch Herrn Wulff eine “ungenaue Erinnerung” durchgehen lassen.

    irgendwie zusammen gehören?
    Sie hatten damals vergessen, David Berger zu beantworten,worin Sie promoviert haben. Vielleicht ist es Ihnen inzwischen eingefallen.

  13. avatar

    Häufig wird gesagt (z.B. auch in dem von Lyoner verlinkten Kommentar), man solle beim Bundespräsidenten kein anderes Maß anlegen als z.B. bei einem Journalisten. Wenn der Journalist sich einen Mercedes „zu Testzwecken“ hinstellen lässt, muss sowas auch beim Bundespräsidenten möglich sein. Wenn Max Mustermann schummelt, soll auch der Bundespräsident schummeln dürfen; alles andere wäre heuchlerische Doppelmoral. Eigentlich würde er sogar schummeln müssen, um seinen Staat adäquat zu repräsentieren.

    Ich halte diese Auffassung gelinde gesagt für falsch. Der Bundespräsident sollte von einer unabhängigen Position und mit einer integren, subjektiven Stimme in der Polyphonie bzw. Kakophonie Gehör finden. Man muss seiner Stimme nicht folgen, aber man sollte sie immer hören können. Dazu muss er bzw. sie möglichst viel Wetterfestes zu sagen haben, ein Kommentator von Staats wegen, sozusagen. Ist das zuviel verlangt? Wenn dieser Anspruch unrealistisch ist, gleichbedeutend mit der Forderung nach einem Märchenprinz, wie es in dem Kommentar von W.Michal heißt, dann tut mir unser Land am Ende wirklich nochmal leid.

  14. avatar

    Wie fast immer bei Michel Friedman:
    Nix als laaaaangweiliger Mainstream mit Möchtegernrecherchierattitüde.
    Nur noch peinlich!

  15. avatar

    P.S.

    die heilig-erregte Stimmung zeigt doch auch, dass Schafswulff der prädestinierte Sündenbock ist, dem man die Sünden des Volkes auflädt und ihn in die Wüste jagen will. Auch Exorzismen helfen nicht mehr.

  16. avatar

    der Kommentar ist doch überhaupt nicht erfrischend anders.
    Er diagnostiziert eine bekannte Krankheit, durchaus selbstironisch, aber ebenso ratlos, wie wir alle, das Wundermittel zu benennen.

  17. avatar

    … ‚BRD‘ 2012 … rien ne va plus … ich meine Wulff muss, auch im eigenen Interesse, zurücktreten.

    Die Hatz auf einen Menschen ist beängstigend.

    Was ist wirklich los in Deutschland?

  18. avatar

    a funny story:
    Meine buddies aus den Us habe mich heute gefragt:

    Gibt es bei Hotelreservierungen jetzt in Deutschland:

    Wulff-Rabatt

    🙂

    Hat es hier jemand im net schon einmal erfolgreich ausprobiert??

    🙂 🙂

  19. avatar

    M.F. schreibt: „Aufklären statt tricksen, die Dinge klarstellen statt vernebeln. Darum geht es.“
    Vor allem in diesem Amt, dessen wesentliche Legitimation doch ist, so dachte ich bisher, dem taktiererischen politischen Alltagsgeschäft einen Kontrapunkt zu setzen.

    Köhler hatte genau das getan, als er im Flugzeug was interessantes, nicht taktisches von sich gab (das mit der militärischen Sicherung der Handelswege) und genau das zu tun als sein Recht ansah. Das wurde ihm aber ja wohl auch nicht erlaubt.

    Man sollte sich langsam mal überlegen, was man sich so erwartet, von diesem Amt. Ansonsten abschaffen, meine ich.

  20. avatar

    @ Jean-Luc:
    „Heaven: the policeman is British, the lover is Italian, the cook is French, the engineer is German and it is all organized by the Swiss.

    Hell: the policeman is German, the lover is Swiss, the cook is British, the engineer is French and it is all organized by the Italians.“

    You ain’t nice with the Airbus and TGV engineers.

    “Wer mit der Bild-Zeitung im Aufzug nach oben fährt, der fährt auch mit ihr im Aufzug nach unten.” Das hat Springer-Chef Matthias Döpfner als Prinzip des Boulevard-Journalismus verraten. Den Knopf nach oben bzw. unten hat Wulff selbst verwechselt.

    Kannte ich nicht. Großartig. Betrifft auch Herrn zu Guttenberg und Frau Margot Käßmann.

  21. avatar

    @Rita E. Groda: Sicher stellt die Affaire auch für die Merkel-Regierung ein Problem dar. Andererseits kann Merkel darauf verweisen, dass sie bei ihrem Plan, Wulff zum Präsidenten wegzubefördern, noch nichts wissen konnte, und außerdem verfügt sie selbst auch noch nach Jahren intensivster Recherche über eine auffallend weiße Weste und sogar ein geschütztes Proivatleben. Während die CDU-Männer um sie herum einer nach dem anderen unter ihrem vermeintlichen Eigengewicht zusammenbrechen, steht die Pastorentochter aus dem Osten doch noch recht leichtfüßig auf der Erde.

  22. avatar

    Herr Wulff hat die Veröffentlichung der Bild abgelehnt.
    Somit ist er nicht mehr als Opfer zu beklagen, höchstens als Opfer der eigenen Selbstgefälligkeit.

    Nun weiß auch der letzte Dummi im Deutschen Land, was von der hehren Moral der selbsternannten Moralisten im Land zu halten ist.

    Frau wartet äußerst gespannt auf die Regierungsumbildung der Kanzlerin!

  23. avatar

    Mit der Ablehnung der Veröffentlichung seines Anrufs bei „Bild“-Chef Diekmann hat Wulff sich den Rest gegeben. Nachfolge-Vorschläge!

  24. avatar

    @Jean-Luc Levasydas: Ich würde eher sagen, die Bildzeitung IST der Aufzug. Zumindest führt sie den Wulff gerade ins Kellergeschoss. Offenbar hat sie seine Kriegserklärung angenommen. Man habe sich in der Redaktionskonferenz darauf geeinigt, den Bundespräsidenten zu verschonen und auf eine Veröffentlichung zunächst zu verzichten. Das sind wirklich liebe Leute. Stattdessen lieferten sie das Material an Süddeutsche und FAS. Und nun veröffentlichen sie also den Wortlaut des AB-Spruchs. Das ist dann nicht mehr ganz so lieb, aber man ist ja der Wahrheit verpflichtet. Mal sehn, was sie als Nächstes ausspielen.

  25. avatar

    Das hat aber jetzt wirklich lange gedauert, daß die „wahre Deutsche Gesinnung“ sich hier die wahre Bahn bricht.

    Wir hatten hier bei mir schon Wetten abgeschlossen, wie lange es dauern würde!!

  26. avatar

    Ich hätte übrigens nichts gegen ein Opfer als Bu-Prä. Doch jemand, der sich zum Opfer hochstilisiert, also „Opfer“ darstellt, nachdem er wegen einer Tat exponiert wurde, der also eine Täter-Opfer-Umkehr betreibt, ist m.E. untragbar.

  27. avatar

    @Roland Ziegler

    skewered:

    „Wer mit der Bild-Zeitung im Aufzug nach oben fährt, der fährt auch mit ihr im Aufzug nach unten.“ Das hat Springer-Chef Matthias Döpfner als Prinzip des Boulevard-Journalismus verraten. Den Knopf nach oben bzw. unten hat Wulff selbst verwechselt.

    http://www.rp-online.de/politi.....-1.2659552

    🙂

  28. avatar

    Leider ist es ernsthaft ein wenig schlimmer, hier geht es nicht nur um das Ansehen eines Amtes, oder um freiwillige Kooperation mit der Bild.

    Bei Rücktritt von Wulff, wäre für Frau Merkel der Weg frei für eine Kabinettsumbildung – allerdings ohne Neuwahlen. Ihr langjähriger Kumpel Steinbrück, mit dessen Kompetenz sie möglicherweise das Vertrauen der Kapitalanleger weltweit zurückgewinnen könnte, steht garantiert schon in den Startlöchern!
    Ein Bekannter hat mich auf diese Gedanken geradezu mit der Nase gestoßen.

    Wenn die Presse Wulff aus dem Amt jagt, kann
    „Lucretia Merkosy“ ihre Hände in reinster Unschuld waschen, daß unter Ihrer Amtsführung bereits 2 Bundespräsis das Handtuch warfen.

    Sollte Diekmann ernst machen, bzw es Ernst meinen, und Herr Wulf nicht die ganz reine Wahrheit gesagt haben, dann bin ich wirklich neugierg auf die Erklärung von Frau Merkel.

    Bei Guttenberg meinte Sie einen Minister nicht einen Akademiker eingestellt zu haben.
    Veilleicht bei Wulf“keinen Wahr(heit)sager, sondern einen Bundespräsi.“

    Poor Angela!

  29. avatar

    Wulff sollte m.E. schon allein wegen des Kredites zurücktreten. Des weiteren ist es eine Lachnummer, wenn Abgeordnete Nebeneinkünfte offenlegen müssen, Kredite aber nicht.

    Wer trotz Geldzahlungen durch Lobbygruppen diesen nicht mehr willfährig ist, bekommt im schlimmsten Fall in Zukunft kein Geld mehr von denen. Na und! Aber bei einem Kredit … ?

    Michel Friedman: Jetzt bin ich also wieder traurig. Hat mein Bundespräsident ein so schlechtes Gedächtnis oder ist er gar ein Lügner?

    Peinlich und lächerlich, wenn sich jemand mit der Vita und den politischen Positionen des Herrn Friedman so zum Moralapostel aufschwingt. Wenn so einer Moralapostel der Republik ist, dann kann man auch Herrn Wulff eine „ungenaue Erinnerung“ durchgehen lassen.

  30. avatar

    @Rita Groda

    Deutschland wird immer mediteraner.

    http://www.myvideo.de/watch/61....._A_Changin

    Heaven: the policeman is British, the lover is Italian, the cook is French, the engineer is German and it is all organized by the Swiss.

    Hell: the policeman is German, the lover is Swiss, the cook is British, the engineer is French and it is all organized by the Italians.

    Es fehlt der Politiker 🙂

  31. avatar

    @Roland Ziegler

    …warum legen die Betroffenen nicht, wenn das Spotlight einmal auf sie gerichtet wird, sofort alle halbverborgenen Sachen offen…

    As usual in the pr business 🙂

    e.j Watergate und Tricky Dicky Nixon

  32. avatar

    Um noch was hinterherzuschieben: Beim Bundespräsidenten ist hier nichts nachzusehen. Kleine Sünderlein können die anderen sein, die keine Bundespräsidenten sind und Wichtigeres zu tun haben. Der Bundespräsident ist eine Symbolfigur ohne konkrete politische Funktion; seine Aufgabe ist es beispielsweise, anderen Politikern zu zeigen, wie man Transparenz schafft und mit der Öffentlichkeit umgeht.

  33. avatar

    Nicht nur der Bundespräsident ist mir ein Rätsel (hier stimme ich Herrn Friedman komplett zu), auch das Verhalten der Bildzeitung: Die hofiert den Wulff jahrelang, zeigt private Fotos seiner Familienidylle usw., und plötzlich gerät sie so derb mit ihm aneinander? Warum war man vorher so symbiotisch-gutfreundschaftlich und ist jetzt so feindlich?

    Die Symbiose ist jedenfalls in die Brüche gegangen. Ich gehe davon aus, dass eigentlich nur gegelte Castingshow-Siegertypen freiwillig eine Beziehung zur Bildzeitung eingehen. Die vorhandenen Beziehungen „echter“ Promis zur Bildzeitung sind oft mithilfe von belastendem Material zustande gekommen. Leute, die sich diesem journalistischen Erpressungssystem entzogen haben, dokumentieren das (Ottfried Fischer fällt mir da gerade ein). Was also ist da jetzt im Fall Wulff passiert? Gibt es in der Hinterhand der Bildzeitung weiteres, bislang unveröffentlichtes Material?

    Schließlich muss man sich für das unglaublich stümperhafte Verhalten dieses Präsidenten geradezu schämen. Jeder weiß, wie solche Affairen ausgehen; warum legen die Betroffenen nicht, wenn das Spotlight einmal auf sie gerichtet wird, sofort alle halbverborgenen Sachen offen? Das ist die einzige Möglichkeit, sich zu retten. Die Zeiten der alten Bundesrepublik, in denen das anders war und alles beliebig unter den Teppich gekehrt werden konnte, sind vergangen. Das haben die Guttenbergs und Wulffs noch nicht verstanden.

    Wenn es stimmt, dass auf dem AB nichts von einer Bitte um Aufschub zu erspüren ist, dann ist es vorbei mit einem ernstzunehmenden Bundespräsidenten Wulff. Dann kann er sein Amt nur noch formal aussitzen. Dies werden wir demnächst erfahren.

  34. avatar

    Liest man die Presseechos über den gestrigen Auftritt des Bundespräsi, dann verfliegt jede evtl. aufkommende Winterdepression rasch.

    Die Kommentare der Leser lassen ebenso äußerste Heiterkeit aufkommen. Bei der Süddeutschen finden 78% der Umfrageteilnehmer das Verhalten von Wulff dem Amt schadend.

    In der Süddeutschen liest man recht zutreffende Kommentare.

    Was ist der Unterschied zwischen Deutschland und Italien?
    Über Italien lacht den ganzen Tag die Sonne, über Deutschland die ganze Welt.

    Ja, Herr Seehofer als offizieller Nachfolger neues Deutsches Staatsoberhauot. Das entbehrt nicht der selben Komik, wie Herr Guttenberg in seiner jetzigen Position in Brüssel.

    Deutschland wird immer mediteraner.

  35. avatar

    ***** Eilmeldung *****
    Eilmedung ***** Eilmeldung
    Wulff ist zurückgetreten!

    Er hat seine Rücktrittserklärung bei Herrn Diekmann auf die Mailbox gesprochen.

    ***** Satire **** Satire ***** Satire *****

  36. avatar

    Sehr geehrter Herr Friedman, genialer Schachzug von Ihnen, Hut ab!
    Die Reaktionen oder Nichtreaktionen hier werden den Weizen von der antisemitischen Streu hier eindeutig trennen.

    Das Einzige was ich Ihnen übel nehmen könnte – wie auch Herrn Geißler – ist Ihre immer noch Parteizugehörigkeit.

    Ansonsten erinnere ich mich bestens an die verschiedenen“Deutschen Maßstäbe“, die im Fall Wecker oder Friedman angelegt wurden. Der eine ein koksender Volksheld, der andere eben nur ein Jude.

    Ihre Vorgehensweise – gegenüber der Vorgehensweise von unserem Bundespräsi – dem Schaf im Wulffspelz – wäre geradezu vorbildlich zu nennen.

    Was ich über den denke wäre justiziabel, daher verkneife ich mir das.
    So sind sie eben, die Deutschen Moralisten!
    Eine Altenpflegerin mit dem sog. Maultaschenurteil streng bestrafen – weil sie einige für den Müll bestimmte Maultaschen mit nachhause nahm – aber dem Bundespräsi die Freiheit geben, die Pressefreiheit einzuschränken.

    Hieß nicht die Kommentierung der Bundesregierung zum Maultaschenurteil:“Wehret den Anfängen.“

    So ist es! Maß für Maß könnte man da sagen.

  37. avatar

    FTD: (Hamburg): „Schloss Bellevue verkommt zum Gespensterschloss. Sein Herr ist von allen guten Geistern verlassen. Was Christian Wulff in seinem Gnadengesuch bei ARD und ZDF von sich gegeben hat, beendet den bösen Spuk namens ‚Kreditaffäre‘ nicht. Das Gegenteil ist der Fall. Denn nach dem Auftritt Wulffs werden sich diejenigen, die den Bundespräsidenten aus dem Amt jagen wollen, bestätigt sehen, dass er für den Posten nicht taugt. Und diejenigen, die noch an ihn glaub(t)en, werden vom Glauben abfallen oder sind es schon.“
    Presseschau,http://www.sueddeutsche.de/pol.....251219-3SZ:

  38. avatar

    Ich will kein „Opfer“ als Bundespräsidenten haben, zumal Gefahr besteht, dass so jemand dann auch ein „Opfer“ von Frau Merkel wird. Köhler, der zurücktrat, ist kein Opfer, sondern ein eigenständiger Mann mit Verstand.
    Ich wünsche mir eine(n) Bu-Prä, der uns etwas Wesentliches zu sagen hat und sich seinen Positionen entsprechend, auch den vorangegangenen, würdig verhält.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Shares
Scroll To Top