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Wenn der Bundespräsident sich entschuldigt

Bundespräsident  Christian Wulff hat endlich sein Thema gefunden: Freundschaft.  „Ich möchte nicht Bundespräsident in einem Land sein, in dem man sich bei Freunden kein Geld leihen kann“, hat er bei seinem gestrigen Interview verkündet.

Klingt logisch, dachte ich mir. In so einem Land möchte ich auch nicht leben, dachte ich weiter. Aber weil ich schon am Denken war, stellt sich eine Gedankenschraube in meinem Gehirn quer.  Alarmglocken läuteten, und auf meinem Display erschien die Frage: „Was erzählt der Mann da? Darum geht es doch gar nicht!“

Es geht darum, dass ein führender Berufspolitiker (Ministerpräsident, Bundespräsident), wenn er sich von Freunden Geld leiht, dies transparent machen muss, statt immer gerade an der Wahrheit vorbei zu schrammen. Aufklären statt tricksen, die Dinge klarstellen statt vernebeln.

Darum geht es. Aber Christian Wulff hat auch für dieses Verhalten eine Erklärung. Er sei noch nicht wirklich Bundespräsident, sondern Bundespräsident-Lehrling.

Diese Behauptung stimmt tatsächlich. Er entspricht immer noch nicht den Anforderungen des höchsten Staatsamtes. Nun ist auch dieses Argument ein Schein-Argument, also wieder Nebel.

Nicht ein politikferner Mensch ist plötzlich ins Schloss Bellevue eingezogen. Der könnte sich vielleicht mit diesem Argument retten. Sondern ein jahrzehntelang erfahrener Berufspolitiker, der immerhin Ministerpräsident  eines wichtigen Bundeslandes war.

Ach ja, bevor ich es vergesse: Christian Wulff hat gestern klargestellt, er steht für die Pressefreiheit. Na sowas, dachte ich mir, welch eine grandiose Aussage. Und entschuldigt habe er sich immerhin auch beim Bild-Chefredakteur.

Er habe sich als Opfer gefühlt. (Nanu, dachte ich mir). Immerhin wollte er doch nur, dass der Bild-Artikel einen Tag verschoben wird. Was muss ich ein paar Stunden später aus der Chefredaktion der größten Tageszeitung Deutschlands erfahren? Wulff hat auf der Mailbox nicht auf einen Tag gekämpft, sondern um das Verschwinden des ganzen Artikels.

Jetzt bin ich also wieder traurig. Hat mein Bundespräsident ein so schlechtes Gedächtnis oder ist er gar ein Lügner?

Andererseits freue ich mich über seine nächsten Fernsehauftritte, wo er wieder mir und der ganzen Welt erklären wird, dass er ein Opfer ist. Völlig missverstanden wird, aber dass er sich bei dieser Gelegenheit für sich und alle die ihn schlecht behandeln, mal wieder entschuldigt.

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283 Gedanken zu “Wenn der Bundespräsident sich entschuldigt;”

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    @ Lyoner

    Im Prinzip haben wir in der Bundesversammlung eine Institution, die, wie das Präsidentenamt selbst , parteipolitisch hinreichend entschärft ist, um das zu leisten, was Sie sich wünschen. Klappt trotzdem nicht. Eventuell müssten Ausschluss-Kriterien für die Kandidatenwahl gesetzlich/ verfassungsmäßig festgelegt werden: Nicht aus der Politik, nicht jünger als …, nicht unter drei Sprachen fließend usw. usf.

    Sicher muss man auch an der Amtsausstattung basteln. Nicht das Gehalt, aber die Aufwandsentschädigung des Präsidenten/ der Präsidentenfamilie (also das faktische Einkommen während der Amtszeit) sollte wesentlich erhöht werden. (Kompensatorisch könnten mögliche Abstaubereien strafbewehrt werden. Dem Präsidenten muss nicht gerade Gefängnis drohen, aber mit Abzügen am ruhefähigen Gehalt sollte er vielleicht schon rechnen müssen. Peinlichkeiten, wie geschenkte oder „geliehene“ Kleider bzw. Werbe-Laufen der „Präsidentengattin“ – demnächst für Unterwäsche? -, sollten keinesfalls nötig und möglich sein.)

    @ derblondehans Mitglied der SED-Bezirksleitung

    Ach, nein. Wir wollen nicht übertreiben. Blogwart ist schon das mir Gemäße.

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    @ Roland Ziegler, EJ

    Nachtrag: damit käme im Volk doch auch eine Diskussion auf, was den „Meriten“ in unserer Zeit sind. Wäre m.E. „hilfreich“ oder zielführend.

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    @ Roland Ziegler, EJ

    ich hätte nichts dagegen, gerade auch bei einem Amt mit hoher symbolischer Bedeutung, den „demokratischen“ (in Wirklichkeit eher parteipolitischen) Auswahlprozeß durch einen anderen zu ersetzen, der in Ermangelung einer plausiblen monarchischen Option eben meritokratisch ist. Ob das nun diese Kammer sein muß, ist erst mal sekundär. M.E. geht es um das Ziel, an die symbolisch bedeutsame Staatspitze eine unabhängige, nicht parteipolitisch abhängige Persönlichkeit zu bringen, die die entscheidenden über die Tagespolitik hinausgehenden Fragen formulieren und in die gesellschaftliche Diskussion einbringen kann.

    Natürlich müßten wir Thilo Sarrazin bei einer Volkswahl zulassen, da gebe ich demblondenhans Recht, dass er keine schlechten Chancen haben würde. Das scheint mir jedoch daran zu liegen, dass in der Causa Sarrazin wie üblich eher ideologisch als praxisorientiert diskutiert wurde.

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    @ milchmädchen, Dr. Oliver Strebel

    „Ja den Unterschied wüsste ich auch gerne *lach*!“

    Sie kennen und machen also keinen Unterschied?

    Michel Friedman, seinen Stil, seine Art zu diskutieren nicht zu mögen, ist eine Sache; da treffen Sie sich mit Ehrenmännern wie H.M.B. (http://von-den-einzigwahren-fr.....t-von.html),

    eine andere Sache ist es jedoch, keinen Unterschied machen zu wollen zwischen den Verfehlungen eines Michel Friedman von 2003 – das liegt jetzt fast 9 Jahre zurück -, der sich seither rehabilitierte, in Philosophie promovierte und eine Familie gegründet hat, von dem dem seither keine Verfehlungen bekannt wurden, und Größen der Rotlichtszene, die ihren Lebensunterhalt mit Zwangsprostituierten verdienen. Sind Sie in Ihrer Abneigung so abgestumpft oder blind, dass Sie keine Unterschiede mehr sehen können?

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    Nachtrag

    … echt EJott – in der ‚DDR‘ hätten Sie ’s bestimmt zum Mitglied der SED-Bezirksleitung gebracht …

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    Sarrazin vom Volk gewählt – armes Deutschland! Dann lieber Beckenbauer oder Boris Becker. Die wären mit der Zeugung unehelicher Kinder ausreichend zu beschäftigen.

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    @EJ: Dieser Gefahr lässt sich begegnen, indem man eine Wahl mit ausreichend vielen Kandidaten macht. Der Kandidat, der die Mehrheit erhält, wird voraussichtlich keine absolute Mehrheit haben und kann sich also auch nicht als Volkstribun aufspielen. Abgesehen davon, dass die Verfassung natürlich auch vom Volkstribun beachtet werden muss.

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    Dass Lyoner ähnliche Bedenken gegen die „Volkswahl“ – ein allzu doppeldeutiger Begriff! – äußert, habe ich übersehen.

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    @ Roland Ziegler: “Wir optimieren, und was wir im politischen System nicht brauchen, das lassen wir weg.”

    OK. Das würde bedeuten: Um unbeabsichtigte symbolische Wirkungen zu vermeiden, muss das Amt genau dann abgeschafft werden, wenn wir einen mindestens zufriedenstellenden Präsidenten haben 😉

    Gegen eine „Volkswahl“ – auf die spielen Sie (auch) an? – ist das Bedenken anzumelden, dass ein so gewählter Präsident im Zweifelsfalle zu mächtig ist. Über seine verfassungsrechtlich legitimierten Handlungsmöglichkeiten hinaus könnte er sich allzu leicht als Volkstribun aufspielen.

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    @Lyoner: Eine Kammer voll Anwärter? An Kammern haben wir keinen Mangel, finde ich. Besser jemand macht mal im System ein Fenster auf und lässt frische Luft rein. Man könnte eine illustre Kandidatenliste anlegen und die dann zur Wahl vorlegen. Wenns der Sarrazin, Jauch oder Beckenbauer wird, dann hat das Volk eben den Bundespräsidenten, den es verdient. Ist ja sowieso nur Symbol 🙂

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    @ Roland Ziegler

    Die Geschichte von Dr. Wenn und Dr. Aber und dem pfiffigen Studenten ist doch wirklich „köstlich“. Schön auch die Folgerung „Cave lectorem“

    Als Alternative zur Volkswahl, bei der ich auch befürchte, dass sie politisiert oder parteipolitisch mißbraucht wird – was halten Sie von meinem Vorschlag einer Kammer von „Meritokraten“? Da müssen ja nicht nur Großkopferte dabei sein, sondern z.B. eine gute Krankenschwester, ein engagierter Ehrenamtler, ein tapferer Polizist, Bürger, die Zivilcourage gezeigt haben, Wissenschaftler, Mäzene und andere Wohltäter der Menschheit. Jedes Jahr scheiden 5 Mitglieder aus, 5 rücken nach. Aus ihren Reihen wird der BuPrä gewählt. Das berücksichtigt auch die symbolische Bedeutung des Amtes, wie von EJ eingewendet wurde.

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    @EJ: So meine und will ich das nicht, aber so käme es ja auch nicht. Es würde sich schon jemand finden vom Rang & Schlag der letzen 4 Bundespräsidenten. Und wenn man anders wählen ließe, käme vielleicht sogar ein anderer Typ von Bundespräsident. Wenn man das Amt abschafft, schafft man es mit der Aussage ab: „Wir optimieren, und was wir im politischen System nicht brauchen, das lassen wir weg.“ Dies wäre der furztrockene Weg.

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    … vielleicht sollte die ‚BRD‘ über einen Direktkandidaten – vom Volk gewählt – für das Amt des Bundespräsidenten nachdenken. Das käme dann der viel gepriesenen ‚Demokratie‘ nahe.

    Ich würde Sarrazin vorschlagen. Der kommt schon jetzt auf gefühlte 70 – 80% Stimmen im Volk.

    Oder wäre das zuviel Demokratie?

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    @ Roland Ziegler: vom furztrockenen Standpunkt aus betrachtet … Das Amt ist rein symbolisch, also praktisch überflüssig

    Mit dem Amt schaffen Sie ja nicht Symbol und symbolische Wirkung ab. – Vom furztrockenen Standpunkt aus betrachtet ist symbolische Politik nicht nur eine der effektivsten (Aufwand/Ertrag) und insofern ziemlich unverzichtbar. Sie ist vor allem auch unvermeidbar.

    Welche symbolische Wirkung hätte die Abschaffung des Amtes, weil sich in Deutschland niemand findet, der es ausfüllen könnte? Deutschland resignierte und stieße vollends die Tore in Richtung Bananenrepublik auf. Aus „furtztrocken“ würde „Scheiß was drauf!“ – Meinen/ wollen Sie’s so?

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    @Lyoner: Alexander Kluge wäre für mich gut wählbar. Überhaupt wäre es gut, wenn man den Präsidenten, wenn es denn eine(r) geben soll, wählen könnte.

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    @Lyoner/Sloterdijk-Freunde & -Kritiker: Ich hab den Artikel von S. zu zu Guttenberg und Felix Krull, zu dem Lyoner einen indirekten Link gefunden hat, doch noch gefunden; so lustig geschrieben, wie ich ihn in Erinnerung hatte, ist er nun auch wieder nicht, aber lesenswert allemal und hier im Originaltext:

    http://www.spiegel.de/spiegel/.....12703.html

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    …naja, vom furztrockenen Standpunkt aus betrachtet muss man A.Posener Recht geben und sagen: Das Amt ist rein symbolisch, also praktisch überflüssig; lasst uns den Park als Zoo und das Schloss als Museum verwenden
    http://www.welt.de/print/die_w.....sener.html

    Vom humoristischen Standpunkt aus ist ein Präsident jedenfalls unterhaltsamer als ein Zoo und eine Kunsthalle, zumal die ja auch was kosten.

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    @ Jean-Luc Levasydas

    Den Mohren habe ich schon wahrgenommen; der hat seine Schuldigkeit getan.

    Für Sloterdijk könnte dieser schöne Vortrag an der Universität Bayreuth sprechen, ca. 50 Minuten ein Appell an die Erstsemester, dass Wissen heißt, sich 3.000 Jahren zu stellen und sich vor ihnen zu vrantworten, über die Gründung und den Geist der Akademie
    http://www.youtube.com/watch?v=5cHPfUnU75I
    hier noch seine Überlegungen zu von Guttenberg
    http://www.sueddeutsche.de/kar.....-1.1219140

    Gegen ihn sprechen könnte diese Unbeherrschtheit, die allerdings schon mehr als 10 Jahre zurückliegt
    http://www.youtube.com/watch?v=vYpVB3W3usA

    Nun, will ich mich nicht für Sloterdijk prügeln; könnte denn alternativ Alexander Kluge (http://www.kluge-alexander.de/) in Frage kommen? Hans Magnus Enzenberger und Alfred Grosser wären m.E. zu alt. Worauf es ankäme: eine Persönlichkeit, die unerschrocken die wesentlichen Zeitfragen ansprechen und deren gesellschaftliche Diskussion anstoßen kann.

    Sie schreiben „Stattdessen erschlagen sie mich hier mit philosophischen Termini, die ich leider in meinem Oxford dicct nicht finde:“
    Biopolitik > http://www.heise.de/tp/artikel/26/26228/1.html
    Ray Kurzweil > http://www.kurzweilai.net/
    Singularität > http://www.singularity.com/

    Ich habe auch nicht geschieben, dass ich den Kapitalismus „liebe“ (da hatte ich ja in der Vergangenheit mehrere Dispute mit Alan Posener, der postulierte, man könnte und sollte ihn lieben, weil er doch unseres Glückes Unterpfand sei)-:), ich hatte nur geschrieben, dass fast versucht gewesen wäre. Ob die Rechts-Links-Schemata noch was taugen?

    Was nun meinen „asymmetrischen Krieg“ angeht: „Parisien“ hat suggeriert, dass von einem „Ausdruck“ und einer „Unterstellung“ meinerseits (um deren Konkretisierung immer noch bitte) ein schnurgerader Weg zu Anti-Zionismus und zum Judenmord führe. Anti-Zionismus und was er bedeutet ist ein Thema, das man durchaus diskutieren kann, ich wüßte jedoch nicht, wie meine Ausführungen in diesem Zusammenhang mit diesem Thema in Verbindung stehen sollen. Was ich in Frage gestellt habe ist eine Diskursregulierung von Seiten Frau Grodas, wie man reagieren und nicht reagieren sollte und warum man – brandheiß – seine Pfoten davon nehmen sollte. Ich meine, die „prohylaktische“ Errichtung von Tabus ist gefährlich. Das war der Punkt.

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    Ansonsten könnt eich mir noch vorstellen: Habermas, furztrocken oder nicht, oder Klaus Töpfer (der ja sowieso im Gespräch sein soll).

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    @Kerstin

    … vier Frauen? … ne, ne … obwohl ich zu Hause ganz frech unter dem Küchentisch hervor schaue, käme mir die Sure ‚… wenn ihr fürchtet, ihnen nicht gerecht werden zu können, heiratet nur eine …‘ gelegen. Was auch meine Vorstellung zu Ehe und Familie entspricht. Da brauch‘ ich nicht mal von Kirche oder anderen ermahnt werden. 😉

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    @Jean-Luc Levasydas: Und Felix Krull wäre heutzutage doch wohl eher Investmentbanker als Philosophieprofessor (viel zu anstrengend…).

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    …natürlich 2007 (nicht 2009) war das mit dem Nobelpreis. Er ist mir irgendwie in Erinnerung geblieben. Hat vom politischen Geschäft vermutlich keine Ahnung, aber das macht ja nix, ist womöglich sogar besser.

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    @Kerstin: Mord an Sexsklaven ist keine Privatsache und verjährt nicht. Und so mancher Jahrzehnte zurückliegende Mord konnte aufgrund neuer kriminaltechnischer Methoden aufgeklärt werden.

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    @Jean-Luc Levasydas/Lyoner: Es gibt mit Sicherheit geeignetere Kandidaten für das Präsidentenamt als Peter Sloterdijk, den ich nicht als verlässlichen Vertreter einer Neuen Rechten, sondern wie gesagt als politisch unzuverlässigen Provokateur wahrnehme, der erst prüft, woher der Wind weht, um sich dann auf die entgegengesetzte Seite zu begeben. Seriös-staatstragend ist was anderes, aber Geist-, Witz- und Niveaulosigkeit wird man ihm nicht unterstellen können.

    Wobei ich mich in der medialen Öffentlichkeit nicht auskenne und deshalb mit vernünftigen Vorschlägen fürs das Präsidentenamt nicht dienen kann. Ich erinnere mich immehrin noch an den Chemienobelpreisträger 2009, Gerhard Ertl, den ich als ausgesprochen sympathische, ehrwürdige Figur wahrgenommen habe:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Ertl

    Nicht mehr der Jüngste. Ich würde ihm aber gerne zuhören, wenn er als Weihnachtsmann der Nation eine Weihnachtsansprache hält.

  25. avatar

    Lyoner fragt Dr. Strebel: „Wo machen Sie noch Unterschiede? Z.B. Zwischen den Größen aus dem Frankfurter Rotlichtbezirk und Dr. Michel Friedeman.“

    Ja den Unterschied wüsste ich auch gerne *lach*!

  26. avatar

    Da ich regelmäßig nach dem Buss- und Bettag ein erhöhtes Schlafbedürfnis habe, scheine ich einiges verpasst zu haben. Außerdem sind da ja noch die real existierenden Kinder und aller Ideologie ( Vision einer besseren Zukunft ) zum Trotz muss ich auch noch Diktator spielen, denn die Einsicht in die Notwendigkeit zieht auch hier nicht, wenn die viereckigen Zeitvertreiber rufen. Wenn ich dann auch selbst ständig vorm Internet erwischt werde, ist es auch mit der Vorbildfunktion vorbei. Ja, ich erinnere mich: Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen. 🙂

    Die Geschichte mit Michel Friedmann steht ja sogar in Wikipedia, ist ja übel. Früher hat man gesagt: Aus Fehlern lernt man. Für mich ist es dann auch eher eine private Sache und Bärbel Schäfer hat diese Frage ja ausreichend beantwortet: Wer, wenn nicht er? Damit hier niemand glaubt, ich bin nur mit dem Bösen beschäftigt, ich lese auch andere Bücher.

    Dabei hat die Natur uns Menschen so ein schönes vergessliches Gehirn geschenkt, im Zeitalter von Megadatenspeichern leider fast nutzlos. Früher musste man nur mit einem gewissen Restrisiko damit rechnen, dass ein gewisser alter Herr mit grauem Bart alles weiß, heute scheinen die Menschen alle seine Aufgaben übernehmen zu wollen, einschließlich der Schaffung einer neuen Spezies: „den Neuen Menschen“, nicht durch Erziehung, sondern durch Gentechnik.

    Jean-Luc Levasyda: Wieso ” Neuen Rechten ” ? Vielleicht auch eine „Neue Linke“ oder eine „Neue Moderne“ ? Müsste man genauer hinsehen.

    @derblondeHans: Ihr Vorschlag den hier , wie unmoralisch, dann doch lieber vier Ehefrauen. Oder? 🙂 🙂

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    @Roland Ziegler

    „Wenn er Wissenschaft kritisiert, sitzt er, sofern er als Philosoph noch ernst genommen werden will, im Glashaus. Sofern er nicht ernst genommen werden – so genau weiß man das bei ihm nicht -, ist er eben wie Felix Krull, wobei der wusste, dass man andernorts besser Geld verdienen kann. “

    Ich glaube sie unterschaetzen das professorale business heute. Sloterdijk weiss sehr wohl wieviel er fuer eine keynote nehmen kann und sieht auch seinen steigenden Marktwert.

    Und da er sich in einem guten Netzwerk befindet,sind insider Informationen Gold wert.
    Daher ist er besser positioniert als Felix Krull 🙂

    Und was Sloterdijk for President betrifft, da gibt es doch sicherlich noch andere bessere Irrlichter 🙂

    Und was Wulff betrifft, der ist doch mittlerweile eine lame duck 🙂

    Bis Ende Maerz zieht er sich auf sein Altenteil zurueck!!

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    @Lyoner

    Wenn Sie meinen link zu Sloterdijk genauer gelesen haetten, dann hat gab es einen zweiten Autoren, Reinhard Mohr.

    Aber da sie leider nur noch auf Broder fixiert sind, argumentieren sie nur noch auf dieser Ebene 🙂

    Wenn das ihr dada ist mon Dieu 🙂

    Dass Sloterdijk auch in einem neoliberalen think tank als Hofphilosoph agiert unterschlagen sie .

    Stattdessen erschlagen sie mich hier mit philosophischen Termini, die ich leider in meinem Oxford dicct nicht finde:

    „Sloterdijk ist ein Geist, der viel zu sagen hätte und Anstösse geben könnte, nicht nur zur Globalisierung, sondern auch zur Biopolitik (ich sehe den Zeiten entgegen, in denen man Gehirntransplantate zurückgeben muss wie heute Brusttransplantate) oder zu der unser Anthropozän besiegelnde Perspektive, die ein Ray Kurzweil mit seiner Singularitätshypothese aufzeigt.“

    Wie bereits gesagt, Sloterdijk und Anhaenger sind fuer mich Indikatoren einer neuen Rechten,

    Wir haben schon in Frankreich Alain Benoist und seine GRECE. Und wie heisst in Deutschland :

    Unter den Schafspaelzen versteckt sich der Wolf.

    Und mon cher Lyonais oder sollte ich besser mon pauvre Lyonais sagen, da sie hier einen asymetrischen Krieg fuehren werde ich mich wie Frau Groda und anderen aus dieser „Hosenscheisser Debatte“ verabschieden.

    P.S. Lieben sie das Kapital weiter. Und lassen sie sich weiter verfuehren. Nur passen sie doch bitte auf dass sie im Fluss der “ Derivate “ nicht ertrinken

    „Natürlich ist Sloterdijk von seinem Temperament her ein Parteigänger des Thymischen, des Wage-Mutes, des Entrepeneurs. Ich muss gestehen, dass ich von ihm fast – ich betone: fast – verführt werde, das Kapital und seine weltumspannenden Flüsse zu““lieben”

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    @ Dr. Oliver Strebel

    Wo machen Sie noch Unterschiede? Z.B. Zwischen den Größen aus dem Frankfurter Rotlichtbezirk und Dr. Michel Friedeman. Und: gibt es für Sie keine Wiedereingliederung?

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    @ „Parisien“

    Sie schreiben „Ein Ausdruck in Ihrem Absatz wie auch eine Unterstellung beweisen, dass es genauso ist, wie hier steht:“

    Können Sie das bitte konkretisiern, welcher „Ausdruck“, welche „Unterstellung“? Ich habe den Eindruck, wir leben in Parallelwelten, ich wüßte nicht, wo ich in diesem Zusammenhang auf Anti-Zionismus verwiesen haben bzw. den Zionismus in Frage gestellt. Ich bitte deswegen unsere Co-Kommentatoren, dies zu beurteilen.

    Mir kommen Sie vor wie einer, der bei jedem Glühwürmchen in der Johannisnacht Feueralarm schreit; dann braucht man sich nicht zu wundern, dass die Feurwehr müde und unwillig wird. Ich halte diese permanente Hosenscheisserei von Seiten der Einzigwahren Freunde Israels für gefährlich; selbst wohlmeinende Zeitgenossen halten sich dann die Nase zu. Für Sie jedoch eine Zeichen des latenten und grassierenden Antisemitismus. Gott beschütze Israel vor seinen Freunden.

    An meiner Identität zweifelt hier doch niemand? Ich bin jetzt mal gespannt, wann der Kierkegaardianer EJ, den die alten Römer wohl einen maximus cunctator genannt hätten, sich bezüglich Ihrer Identitätsproblematik einschaltet.

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    @ Cher Jean-Luc Levasydas

    wenn Sie schon Henryk M. Broder als Kronzeugen heranziehen, dann dürfen auch seine Meisterverisse, wie immer sine ira et studio, nicht übersehen werden, also:

    Sloterdijk und die natürliche Varianz (http://www.henryk-broder.de/ht.....rdijk.html)
    Auszug: „Aus dem kleinen Ferkel, das einige sogar niedlich fanden, weil es so originell grunzte, ist eine richtig dicke Sau geworden, die sich lustvoll in anderer Leute Blut wälzt.“ oder

    Peter Sloterdijk – Latenight-Philosoph (http://www.henryk-broder.de/html/schm_sloter.html)

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    Offenbar falle ich hier mit meiner Initiative „Sloterdijk for President“ auf die Nase, staune jedoch, wie hier ein so groß- und freigiebiger Denker leichthändig mit zweifelhaften sekundären Quellen abgeschossen wird. Ich lese z.Z. mit größtem Vergnügen Sloterdijks „Im Weltinnenraum des Kapitals“ (in meinem Alter ziehe ich geistreiche Überlegungen und jederzeit zitierfähige Aphorismen, z.B. „globe trotting“ ungefähr Trampeln auf alles“, furztrockenen akademischen Korrektheiten vor; deren Exegese überlasse ich mit sadistischem Vergnügen der Jugend; ich bin auch schon mal gequält worden). Natürlich ist Sloterdijk von seinem Temperament her ein Parteigänger des Thymischen, des Wage-Mutes, des Entrepeneurs. Ich muss gestehen, dass ich von ihm fast – ich betone: fast – verführt werde, das Kapital und seine weltumspannenden Flüsse zu „lieben“ (dies hat ja weiland Alan Posener postuliert), auf jeden Fall dazu, dass ich mich genötigt sehe, meine Lupe bzw. Fernrohr auf den Geist des Kapitalismus feiner zu justieren ; er weiß jedoch um diese Parteilichkeit und Einseitigkeit und formuliert:
    „Von der Theorie zur Paxis überzugehen macht folglich das Wesen der Subjektivität aus. … Wer aber die Ermächtigung des Subjekts aufgrund von dessen Freiheit will, muß darum zusehen, wie er diesen aktivierten Machtpunkt in der Welt einer effektiven Kontrolle unterwirft. Daher soll eben die Vernunft für Machtkontrolle von innen her sorgen. Wie aber, wenn unklar bleibt, in welchem Maß die Vernunft im Inneren der freigesetzten Machtpunkte oder Subjekte am Ruder ist? Wer es mit Subjekten zu tun hat, ist also gut beraten, siese grundsätzlich für verdächtig zu halten. Mehr noch: Allein, wer verdächtig ist, etwas im Schilde zu führen, kann als Subjekt effektiv beachtlich werden. Weil Subjektivität unbestimmte Offensivität impliziert, kann man ihr nur in der Haltung eines freischwebenden Mißtrauens gerecht werden.“ (Im Weltinnenraum des Kapitals, Frankfurt, 2006, S. 95) – M.E. heißt dies aber auch, dass dieses „Mißtrauen“ durch politische, wirtschaftliche Maßnahmen sich durchsetzen kann und muß.

    Sloterdijk ist ein Geist, der viel zu sagen hätte und Anstösse geben könnte, nicht nur zur Globalisierung, sondern auch zur Biopolitik (ich sehe den Zeiten entgegen, in denen man Gehirntransplantate zurückgeben muss wie heute Brusttransplantate) oder zu der unser Anthropozän besiegelnde Perspektive, die ein Ray Kurzweil mit seiner Singularitätshypothese aufzeigt. Davon will unsere Politik, die sich erschöpft, weil sie nicht über den Tellerrand unserer Nahzukunft sehen will, nichts wissen. Sloterdijk wäre also ein Präsident für so unterschiedliche Charaktere, Antipoden, wie Alan Posener und mich.

    Es muß nicht Peter Sloterdijk sein; welche Figur, die die anstehenden Diskussionen wenigsten formulieren kann, gibt es noch? Der furztrockene Habermas oder ein Nida-Rümelin? Mir fällt im Moment auch keine Frau ein.

    Die Qualitätskriterien für einen Bundespräsidenten, die Frau Groda formuliert hat, und die Vorschläge, die hier einige gemacht haben, zeigen, dass die Versuchung groß ist, sich mit unserem Unernst, unserer Spaßgesellschaft defätistisch abzufinden und in einer Agonie der Ironie zu wetteifern.

    Unabhängig von der Person scheint es mir darum zu gehen, dass wir nicht nur an der Staatsspitze wetterfestes, wie Roland Ziegler so schön sagt, unabhängiges und unbestechliches Personal wünschen. Nicht wahr, eigentlich wünschen wir uns zusätzlich zu unserer Souveränität eine Meritokratie? Hier eine Skizze, die ich noch nicht ausgearbeitet habe: ich könnte mir eine zweite Kammer, einen Senat von ca. 50 Persönlichkeiten vorstellen, die analog der Auswahl des Nobelkommitees nach gesellschaftlichen Verdiensten, z.B. ihre gebende bzw. verausgabende Hand (darunten können auch die sog. „einfachen Menschen“ sein), aufgenommen werden. Aus diesem Kreis wird analog dem Verfahren der Papstwahl ein Bundespräsident auf Lebenszeit gewählt (er kann natürlich selbst zurücktreten). Dies würde dem Amt die Aura und die Würde geben, die ihm z.Z. fehlt.

    Ihre Meinung bzw. Ihre alternativen Vorschläge, werte Co-Kommentatoren, würden mich interessieren.

    P.S. ich bin nicht von Peter Sloterdijk beauftragt.

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    Der blonde Hans: was soll ein Pauschalverdacht auf Zwangsprostitution sein?

    Wenn man jeder Prostituierten unterstellt, daß sie dazu gezwungen wird. Nach soziologischen Untersuchungen gehen etwa 20% der Prostituierten dieser Tätigkeit aus freien Stücken nach, weil sie das ganz einfach wollen.

    @Kerstin fragt: Welche Wahrheit? und Wie viel Wahrheit?

    Die volle, gerichtsnotorische Wahrheit. Natürlich haben die Verbrecher im Frankfurter Rotlichtmilieu andere Vorstellungen von Wahrheit, wenn sie jahrzehntelang wie Vieh verkaufte Sexsklaven aus Uschis Haus für sich tanzen lassen und gegebenenfalls im Stadtwald entsorgen, wo man alle Nas lang ein weibliches Skelett findet, das nach anthropologischen Untersuchungen asiatischer oder afrikanischer Herkunft sein muss.

    @Parisien und Kinder: Daß die Reeducation der eben beschriebenen Monstren gelingt, möchte ich bezweifeln. Darf die Gesellschaft zulassen, daß sie solche Verhaltensweisen an ihre Kinder weitergeben? Ich plädiere da für die Einschaltung des Jugendamtes und bin strikt gegen die Retouchierung von jahrzehntelanger Familiengeschichte.

    Um auch einen angemessenen musikalischen Beitrag zu leisten: Wie heisst es so schön in „Business Suits and Combat Boots“ von „The Agonist“: „These eyes are blind to several hundreds left behind“. Denn die gegelten Obermoralisten haben, wie man im Video sieht, den ärmsten Säcken das Geld aus der Tasche geklaut.

    http://www.youtube.com/watch?v=pZo4bOZf3B4

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    …ansonsten fällt mir zu Sloterdijk nur ein: „Es muss auch solche Käuze geben“, während es bei Typen der Art Wulff überhaupt keine Frage ist, dass es sie gibt (und zwar in Massen).

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    @Jean-Luc Levasydas: Naja, nichts hindert uns zu sagen: „Hier irrt Sloterdijk“, sofern sich ermitteln lässt, was er denn überhaupt aussagt. Wenn er Wissenschaft kritisiert, sitzt er, sofern er als Philosoph noch ernst genommen werden will, im Glashaus. Sofern er nicht ernst genommen werden – so genau weiß man das bei ihm nicht -, ist er eben wie Felix Krull, wobei der wusste, dass man andernorts besser Geld verdienen kann. Aber Sloterdijk tut in dieser Hinsicht offenbar, was er kann.

    Was die Präsidentschaft betrifft: Hier wäre mir ein irrlichternder Sloterdijk mit irrlichtem Haar (was wohl kein Artikel ignorieren kann) schon lieber als unser aktueller Schwiegersohn auf Abwegen.

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    @Roland Ziegler

    Sloterdijk:….den man nicht zu direkt beim Wort nehmen sollte…

    Da habe ich leider Zweifel!!

    Wenn Sloterdijk der “ Hofphilosoph “ der Neoliberalen ist sollte man ihn gerade ernst nehmen!!
    Dann gehen sie doch einmal auf die website von Sloterdijk und lesen seinen Kommentar zur Klimawende!!

    http://www.petersloterdijk.net/

    „Bekannt ist auch, dass, wie immer in solchen Fällen, Erkenntnis und ökonomisches Interesse ihre übliche Allianz eingehen. Es scheint den Philosophen Grund genug zu geben, den inbrünstigen Glauben an die Wissenschaft nicht zu weit zu treiben, da ja die Wissenschaft, wenn sie ihr Konto nicht überziehen will, nicht als geschlossene Einheit auftreten und mit einer Stimme sprechen kann.“

    Und wenn ich dann lese:

    Peter Sloterdijk ist beisitzendes Mitglied im 2008 gegründeten Frankfurter Zukunftsrat.

    http://www.frankfurter-zukunft.....anisation/

    Dann sehen sie doch dass Sloterdijk sein “ Lager “ kennt!!

    Soviel zur Schaerfe und zur schriftstellerischen Begabung …..

    Und was den ivory tower betrifft… so weit entfernt sind unsere Professoren und Philosophen nicht mehr der Realitaet des Alltags
    Dann schauen sie sich doch einmal an wieviele think tanks von den Professoren auch in Deutschland gegruendet worden sind.

    Ein ideales Feld um einen höheren value added zu erzielen 🙂

    Darauf kann ich nur mir Liza /Sally Bowles aus Cabaret antworten:

    Money, money

    http://www.youtube.com/watch?v=rkRIbUT6u7Q

    Es koennte sein wir vielleicht einen Sloterdijk als keynote speaker in Washington D.C. benötigen:

    http://www.celebrity-speakers......erdijk.php

    > 20000 € ???????

    …Erkenntnis und ökonomisches Interesse ihre übliche Allianz eingehen…..

    auch bei Sloterdijk

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    Ich denke, die Vorschläge von Parisien (einen Franz), gehen in die richtige Richtung, ich möchte aber noch einen Herbert hinzufügen: So wie Youssoun’N Dour es mit seinem wunderbaren Gesang schafft, senegalesische Befindlichkeiten auszudrücken und nun vielleicht dort Präsident wird, bräuchte Herbert Grönemeyer in seinem neuen Amt gar nichts mehr sagen und sich damit (im Amt) gefährden, denn er hat auch schon alles gesungen (?), was die Deutschen so umtreibt. Ich finde, er wäre sehr repräsentativ für unser Land.

    Da ich selber es nicht aber so gefühlslastig mag, wäre mein Favorit einer von diesen FÜNF Herren hier. Ich glaube, Frau Groda, damit könnten Sie auch leben.

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    @ Lyoner, für mich nach wie vor Alt68er in neuem Gewand:
    Ihre Aussage: „die Judenfrage gar nicht angeschnitten hat. Die “perverse Judenecke”, seis mit positivem oder negativen Vorzeichen, ist Ihre Phantasie.

    Oder “… Juden lebenslange Verdamnis drohen”. Wer tut das denn? Ich habe eher den Eindruck, dass in der Bundesrepublik das Merkmal “Jude” einer Resozialisation eher weniger als mehr im Wege steht.“

    Ein Ausdruck in Ihrem Absatz wie auch eine Unterstellung beweisen, dass es genauso ist, wie hier steht:
    „The contention that anti-Zionists are not enemies of Jews, despite the advocacy of policies that would lead to the mass murder of Jews, is, to put it as generously as possible, disingenuous. … Given, then, that if anti-Zionism realized its goal, another Jewish holocaust would take place, attempts to draw distinctions between anti-Zionism and antisemitism are simply meant to fool the naïve.“
    Oder hier:
    MLK: “It is the denial to the Jewish people of a fundamental right that we justly claim for the people of Africa and freely accord all other nations of the Globe. It is discrimination against Jews, my friend, because they are Jews. In short, it is anti-Semitism. … Let my words echo in the depths of your soul: When people criticize Zionism, they mean Jews — make no mistake about it.”

    David Solway, http://pjmedia.com/blog/plain-.....epage=true

  39. avatar

    …ich kann hier leider nicht auf den Artikel von Sloterdijk zum Thema Guttenberg/Felix Krull/akademisches Nichtlesen verlinken, weil ich den nicht finde, aber wer Zweifel an der schriftstellerischen Begabung bzw. Schärfe von S. hat, sollte sich den mal heraussuchen.

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    @Jean-Luc Levasydas: Wo Sie den Humor ansprechen: gerade den benötigen Sie, um Sloterdijk, seine „gebende Hand“ und seinen „Menschenpark“ zu verdauen. Er ist ein Provokateur aus dem Elfenbeinturm, der sich nicht dem Wind aussetzen würde, der auf der Straße weht, und den man nicht zu direkt beim Wort nehmen sollte. Ich sage das respektvoll 🙂

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    @Lyoner

    Wenn ich dieses Interview hier lese:

    http://www.genethik.de/genethics/interview.htm

    dann frage ich mich schon auswelcher Richtung der Wind bei dem deutschen Philosophen Sloterdijk weht???

    „Haben Sie einen moralischen Einwand gegen Sloterdijk? Er schlägt ja vor, die Philosophen sollten „aktiv“ werden und in das „Spiel“ der Züchtung des Menschen eingreifen.“

    „Die von Sloterdijk ins Gespräch gebrachte Menschenzüchtung beruht auf einer viel zu deterministischen Vorstellung von Genetik, die nicht dem Stand der Wissenschaft entspricht. Dahinter steht ein völlig falsches Verständnis von Natur, als sei sie nach einer Blaupause gemacht, bei der man bestimmte fehlerhafte Einzelheiten reparieren kann. Wir wissen heute mehr denn je, dass die Natur ein hochkomplexes Ganzes ist, das die gezielte Erzeugung eines neuen Menschentyps ausschließt. “

    Und wenn ich dann noch die Vorstellungen des neoliberalen Sloterdijk von der “ Revolution der gebenden Hand “ und dem „Zwangssteuerstaat“ hinzulege….
    http://www.taz.de/!42917/

    dann sind das doch wohl Entwicklungen zu einer
    “ Neuen Rechten “ in Deutschland.
    Oder taeusche ich mich hier als jemand der nur ueber den Atlantik schaut 🙂

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    Ich freue mich aufrichtig, wie gut ich hier verstanden wurde!
    Nietzsche, Heidegger und Sloter gehören zu meinen präferierten Lieblingsbeschäftigungen.

    Da ich höchstens die Voraussetzungs eines Teilnehmers dieses Kreises kenne, über diese Thematik eine nicht unheilvolle Diskussion zu führen, würde auch ich gerne drauf verzichten, zumal diese Thema gerade von keinem der Autoen vorgegeben wurde – oder täusche ich mich?

    Da ich mich ab heute wieder daran gewöhnen muß mich der Beschäftigung des Broterwerbs zu widmen, habe ich eine genügend große Ausrede mich hier für einige Zeit aus der Affaire zu ziehen.

    Ich verabschiede mich in Richtung Lyoner mit dem alten Lübke: „Nun siegt mal schön.“

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    @ „Parisien“

    Ich finde es gut, dass Sie alles zusammentragen, von dem Sie glauben, dass es Entlastungsmaterial wäre. Das Gesetz sieht ja vor, dass Sie sich nicht selbst belasten müssen. Nur, Lügen haben kurze Beine, Halbwahrheiten halbe Beine. Die Geschworenen hier, die sich bisher noch nicht geäußert haben, werden dies zur Kenntnis nehmen und in ihrem Herzen wägen.

    Mit dem Suchbegriff „Dr.O.S.“ habe ich nichts gefunden, was mit Dr. Strebel zusammenhängt, mit „Dr. Oliver Strebel“ auf Seite 2 den Link zu der betreffenden Intervention. Wie kommen Sie dazu, eine in unserem Zusammenhang gänzlich irrelevante Frage, die David Berger damals an Dr. Strebel gestellt hat, in welchem Fach er promoviert hätte, jetzt wieder aufzuwärmen?

    Sie haben mich allerdings auf ein Thema gebracht, das m.E. auf Starke Meinungen mal diskutiert werden sollte. Ich ärgere mich seit einiger Zeit darüber, dass Google den Suchprozeß für mich „optimiert“, mir das liefert, von dem Google „denkt“, dass es auf mich zugeschnitten sei. Möglicherweise bekommen Sie im Gegensatz zu mir mit dem Suchbegriff „Dr.O.S.“ alles, was Sie über Dr. Strebel wissen wollen.

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    @ Kerstin

    Ich will Sie trösten; auch ich habe den Satz von Rita E. Groda „Die Reaktionen oder Nichtreaktionen hier werden den Weizen von der antisemitischen Streu hier eindeutig trennen.“ nur mit Mühe, vielleicht auch gar nicht, wie sich möglicherweise zeigen wird, verstanden.

    @ Rita E. Groda

    Sie wissen ja, liebe Frau Groda, dass ich ein Verehrer Ihrer unverblümten, kraftdeutschen Ausdrucksweise bin; häufig helfen Sie, das Wetter zu klären; hier jedoch bin ich sehr im Zweifel und meine, dass Sie mit Ihren Kanonenschlägen Nebelwände und Fiktionen sowie Beschuldigungen aufbauen. Eins nach dem anderen:

    Sie schreiben von einem „genialen Schachzug“, von einer „Einladungskarte“ Michel Friedmans. Was ist ihr Inhalt? Offenbar die Möglichkeit, die Affäre Wulff mit der Affäre Friedman zu vergleichen, i.S. wer im Glaushaus sitzt… Habe ich das richtig verstanden?

    Hier setzen Sie nun Ihren „prophylaktischen Kanonenschlag“ und geben den Hinweis „Die Reaktionen oder Nicht-Reaktionen hier werden den Weizen von der antisemitischen Spreu hier eindeutig trennen“. Mit einer Prophylaxe will man in der Regel etwas verhindern. Ich vermute, dass Sie, wie es „Parisien“, der Ihnen sekundiert, nahelegt, dass „das Thema (Friedman-Affäre) ad acta gehört“, nicht angesprochen werden sollte. Habe ich das richtig verstanden?

    Nach Ihrem Diktum wäre jeder, der „reagiert“, antisemitische Spreu, wer „nicht reagiert“ wäre demnach Weizen. Ist auch das richtig?

    Nun hat ein einziger, nämlich Dr. Strebel „reagiert“, was von Ihnen kommentiert wurde „Das hat jetzt aber wirklich lange gedauert, bis die „wahre Deutsche Gesinnung“ sich hier ihre wahre Bahn bricht.“ Sehe ich das richtig, dass für Sie das „Reagieren“ Ausdruck der „wahren Deutschen Gesinnung“ ist?

    Nun haben wir anderen Diskussionsteilnehmer „nicht reagiert“; leider lässt sich jetzt nicht mehr feststellen, ob jeder das „Reagieren“ auch so unterlassen hätte oder lediglich durch Ihren „prophylaktischen Kanonenschlag“ beeinflusst und gehindert wurde. Damit haben Sie als prophylaktischer Anstandswauwau des Experiment verunreinigt.

    Sie donnern weiter „… und Michel Friedman wieder in die perverse Judenecke zu positionieren ist kein ideales Instrument“. Liebe Frau Groda, wer tut das denn hier? Das sehe ich noch nicht mal bei Dr. Strebel, der mit seinem „Reagieren“ die Judenfrage gar nicht angeschnitten hat. Die „perverse Judenecke“, seis mit positivem oder negativen Vorzeichen, ist Ihre Phantasie.

    Oder „… Juden lebenslange Verdamnis drohen“. Wer tut das denn? Ich habe eher den Eindruck, dass in der Bundesrepublik das Merkmal „Jude“ einer Resozialisation eher weniger als mehr im Wege steht. Michel Friedman wird wohl nicht mehr Vorsitzender des Zentralkommitees der Juden in Deutschland werden, wahrscheinlich auch nicht Bundespräsident oder Außenminister, aber sonst stand doch seiner Wiedereingliederung in die deutsche Medienlandschaft nichts im Wege; soweit ich orientiert bin, gab es viele, die ihm dabei geholfen haben. Dagegen ist nicht das geringste einzuwenden. Für mich gilt die Devise „Und ist ein Mensch gefallen, führt Liebe ihn zur Pflicht.“ Gestehen wir das Michel Friedman zu. Nur, was wollen Sie denn? Uns unter den Generalverdacht einer „wahren deutschen Gesinnung“ stellen, die Sie einerseits evozieren, andererseits verhindern wollen? Ich habe das Gefühl, dass diese Kanonenschläge eher Ihrer eigenen inneren Erregung geschuldet sind als unseren „Reaktionen“ und „Nichtreaktionen“.

    Ich hoffe, Sie verstehen mich richtig; ich diskutiere mit Ihnen nicht über Moral.

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