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Wie lange hält sich zu Guttenberg?

Es hat etwas gedauert, aber nun haben sich auch die Wissenschaftler zu Wort gemeldet. 20 000 haben einen Brief unterschrieben, der heute an Bundeskanzlerin Angela Merkel übergeben wird. Sie habe mit ihrer Behandlung der Affäre dem Ruf der Wissenschaften geschadet, empören sich die Unterzeichner.

Auch in der CDU mehren sich die kritischen Stimmen. Wissenschaftsministerin Annette Schavan hat ihren Unmut zu Protokoll gegeben, ebenso Bundestagspräsident Norbert Lammert. Beide wissen, wie schwierig es für die bürgerliche CDU künftig werden wird, Tugenden wie Ehrlichkeit und Fleiß zu vertreten, wenn ein Abschreiber wie zu Guttenberg nach wie vor wie ein Held gefeiert wird.

Noch ist das der Fall. Noch immer profitiert zu Guttenberg von der Politikverdrossenheit der Mehrzahl der Bürger. Zuerst bediente er mit sie mit seiner unkonventionellen Art und dem Glamour seiner persönlichen Geschichte. Nun bedient er sie, weil er die Vermutung der Menschen nährt, es werde eine Kampagne gegen ihn gefahren.

Diese Menschen werden die Säle bevölkern, wenn der CSU-Politiker der Schwesterpartei CDU in den drei anstehenden Landtagswahlkämpfen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt mit persönlichen Auftritten hilft. Es werden sich ähnliche Szenen abspielen wie bei seinem perfekt inszenierten Schuldeingeständnis auf einer Provinzveranstaltung der hessischen CDU am 21. Februar 2011.

Das zu Guttenberg so sehr von der CDU gebraucht wird, hat manche zu der Annahme verleitet, er habe jetzt die Kanzlerin in der Hand – und auch seinen eigenen Parteichef, den CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer.

Das jedoch ist ein Trugschluß. Wirft der Verteidigungsminister jetzt hin, wird er lange Zeit weg vom Fenster sein. Der Termin für einen perfekten Rücktritt mit dem Potenzial des strahlenden Comebacks ist lang verpasst. Das war der bislang stärkste Indikator dafür, dass der Freiherr im Kern ein ganz normaler Politiker ist, der – einmal an die Macht gewöhnt – auch an ihr und ihrem Suchtfaktor hängt.

Absehbar ist auch, dass seine Popularitätswerte in den nächsten Wochen und Monaten sinken werden. Denn in jedem Artikel, in jedem Bericht über ihn wird die Plagiatsaffäre erwähnt werden. Hinzu kommt, dass es jetzt bei der Bundeswehrreform in die Mühen der Ebene geht: Kasernen müssen geschlossen, neue Rekruten gesucht und eine sehr beharrungsfähige Organisation umgebaut werden.

Anders als bei seinem – verbalen – Protest gegen staatlichen Hilfen für den Autobauer Opel muss zu Guttenberg diese Reform selber durchziehen. An ihr wird sich entscheiden, wie lange sich zu Guttenberg in der ersten Reihe der Politik hält.

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41 Gedanken zu “Wie lange hält sich zu Guttenberg?;”

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    Bin mal gespannt ob die BILD Zeitung Ihre Meinung gegenüber Karl-Theodor zu Guttenberg noch ändern wird und auch in die Hetzjagd der allgemeinen Medien mit einsteigt. Ich will nicht das das das Ende seiner öffentlichen Karriere ist und wir Ihn doch noch als Merkels Nachfolger demnächst begrüßen dürfen. Egal, und der liebe Herr Professor Lepsius der Guttenberg in aller Öffentlichkeit als Lügner bezeichnet, währe mal interessant welcher Partei er angehört, den Grünen,den Linken, der SPD? Vermutlich hätte sich Guttenberg auch mal von einer guten Agentur beraten lassen sollen und nicht bestreiten sollen das er abgeschrieben hat.

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    Mal gucken ob die BILD Zeitung Ihre Meinung gegenüber Karl-Theodor zu Guttenberg noch ändert und auch in die Hetzjagd der allgemeinen Medien mit einsteigt. Ich glaube nicht das das das Ende seiner öffentlichen Karriere ist und wir Ihn doch noch als Merkels Nachfolger demnächst willkommen heißen dürfen. Naja, und der gute Herr Professor Lepsius der Guttenberg in aller Öffentlichkeit als Lügner brandmarkt, währe mal interessant welcher Partei er angehört, der SPD,den Grünen oder den Linken? Vielleicht hätte sich Guttenberg auch mal von einer guten Agentur wie z.b. s-company.de beraten lassen sollen und nicht bestreiten sollen das er abgeschrieben hat.

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    Mal gucken ob die BILD Zeitung Ihre Meinung gegenüber Guttenberg noch ändert und auch in die Jagd der allgemeinen Medien mit einsteigt. Ich hoffe nicht das das das Ende seiner öffentlichen Karriere ist und wir Ihn doch noch als Merkels Nachfolger demnächst begrüßen dürfen. Naja, und der gute Herr Professor Lepsius der Guttenberg vor allen Leuten als Lügner bezeichnet, währe mal interessant welcher Partei er angehört, der SPD,den Grünen oder den Linken? Ich denke zwar auch das Karl-Theodor zu Guttenberg sich genauso viel Wissen im Vergleich zu seinem Doktortitel auf solchen Seiten wie Hauslehrer aneignen hätte können – aber was zählt ist ja nicht die Theorie sondern die Praxis. Und dort ist er mit seinem Charisma und erstaunlichem Verstand eben besonders gut gewesen.

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    @milchmädchen
    danke für den ganz interessanten FAZ-Artikel, aus dem ich mal zitiere:
    „Die jetzt ausgeräumten Mißverständnisse hätten vermieden werden können, wenn Hilbert in seinem Aufsatz eine Notiz über den Zeitpunkt der Überarbeitung beigefügt hätte. Das herzliche Verhältnis zwischen Einstein und Hilbert konnte aber durch den Streit nicht beschädigt werden.“
    Was wollen Sie mir denn jetzt eigentlich sagen? Daß man immer fein ordentlich zitieren soll? Natürlich, das ist eine der handwerklichen Voraussetzungen einer seriösen Arbeit.
    Einstein war zu der Zeit am Patentamt in Bern, brachte mit 25 seine junge Familie durch. Unibetrieb kannte er vom Studium, ansonsten keine Berufserfahrung dort und wenn man Physik machte, war es zwar eine brotlose Kunst, aber es gab sehr viel Neues, Grundlegendes zu entdecken. Für mich fehlt jeglicher Bezug zu Guttenbergs Ausgangssituation im heutigen ausdifferenzierten Wissenschaftsbetrieb.
    Ich habe den Eindruck, daß Sie die besondere Bedeutung der von Einstein formulierten Theorieerweiterungen vor lauter Erbsenzählerei übersehen würden.
    „Au Backe, ist das lustig! Wahrscheinlich denkt zu Guttenberg bezüglich Jura genau so wie sie über Naturwissenschaften und Mathematik *lach*.“
    Sie lachen, das freut mich – ich gähne.
    „http://www.physik.uni-bayreuth…..guelt.html“
    Soll ich jetzt Angst oder Respekt haben, oder sowas?

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    Schade, dass der „voreilige“ Rücktritt zu Guttenbergs meine Wette, die ich hier angeboten habe, obsolet gemacht hat.

    Zu guter Letzt möchte ich jedoch wünschen, dass der edle Freiherr, von der edlen Stephanie begleitet, geläutert durch diese Prüfung kommt.

    „Der, welcher wandert diese Straße voll Beschwerden“ „Mich schreckt kein Tod, als Mann zu handeln, – Den Weg der Tugend fort zu wandeln. Schließt mir des Schreckens Pforten auf!“
    „Welch Glück, wenn wir uns / euch wieder seh’n, Froh Hand in Hand in Tempel geh’n. Ein Weib, das Nacht und Tod nicht scheut, Ist würdig, und wird eingeweiht.“ „Triumpf, Triumpf! Du edles Paar! Besieget hast Du die Gefahr! Der Isis Weihe ist nun Dein! Kommt! Tretet in den Tempel ein!“

    Es ist Recht geschehen. Möge dereinst Gnade walten.

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    KJN schrieb: „Vorstellungen /Modellvorstellunngen, auch mathematische, sind in den Naturwissenschften in jeder Epoche in der jeweiligen Sparte allgemein bekannt und müssen nicht zitiert werden.“

    Au Backe, ist das lustig! Wahrscheinlich denkt zu Guttenberg bezüglich Jura genau so wie sie über Naturwissenschaften und Mathematik *lach*.

    Auch in den Naturwissenschaften wird man des Plagiats geziehen, wenn man Ergebnisse/Theorien/Formeln anderer verwendet, ohne korrekt zu zitieren. Man gibt durch das Weglassen des Zitates, die fremden Resultate als eigene aus. Dies führt dann typischerweise zu einem Plagiatsvorwurf, wie ihn Einstein z.B. hier erhebt ( allerdings gegen den Mathematiker Hilbert und nicht Poincare wie in meinem letzten Post).

    http://www.einsteingalerie.de/aktuell/klar.html

    Geschieht solches in einer Dissertation, so liegt Täuschung vor, weil man fremde Ergebnisse als eigene ausgibt, die auch in den Naturwissenschaften und Mathematik mit der Aberkennung des Doktortitels geahndet wird.

    http://www.physik.uni-bayreuth.....guelt.html

    Sie sehen, eine simple Milchmädchenargumentation widerlegt Sie ;).

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    Dass Frau Merkel über die Entwicklung unglücklich ist kann ich mir nicht vorstellen. Immerhin ist Sie jetzt wieder einen Konkurrenten, der Ihr den Job streitig machen könnte los geworden. Der Rotkäppchen Sekt wird wohl bereitstehen.

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    @ Roland

    Sagte ich doch bereits vor 2 Wochen. Ein Kandidat weniger fürs Kanzleramt. Das hatte damals auch Chirac mit seinen Rivalen so gehandhabt:“Erste Regel im Wahlkampf: wenn nötig gegen das eigene Lager schiessen“.

    „Die Steigerung von Feind lautet: Feind, Todfeind, Parteifreund.“ (Adenauer)

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    @milchmädchen
    „So enthielt seine Arbeit zur speziellen Relativitätzstheorie von 1905 keinerlei Referenzen zu den in ihr verwendeten Überlegungen zur Gleichzeitigkeit, die Poincare Jahre zuvor publiziert hatte.“
    Sie machen Ihrem Namen alle Ehre und messen Äpfel und Birnen mit der Milchkanne: Vorstellungen /Modellvorstellunngen, auch mathematische, sind in den Naturwissenschften in jeder Epoche in der jeweiligen Sparte allgemein bekannt und müssen nicht zitiert werden. Im übrigen lagen (und liegen) die meisten wichtigen Erkenntnisse und kulturellen Leistungen „in der Luft“ und brechen sich über eine bestimmte gegeignete Person mehr oder weniger Bahn.
    Einsteins Werk war u.a. Folge seiner Vorstellungskraft.

    „Nun ist er weg.“
    Wäre er nicht, hätte Merkel nicht die Diskussion mit ihrem „Ich brauche keinen Wissenschaftler, sondern einen Politiker“ erst so richtig entfacht..

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    Es ist Schadensbegrenzung. Mit Guttenberg wären die Erfolgsaussichten i nden kommenden Wahlen wesentlich schlechter als ohne.

    Das Ausmaß des Skandals wurde von den Akteuren massiv unterschätzt (siehe z.B. die Artikel von Herrn Dettling hier im Blog). Die Regierung, insb. die CDU kam aus der Defensive nicht mehr heraus.

    Das Ganze lässt sich auch als ein weiteres (vergleichsweise kleines und lokales) Beispiel für die Bedeutung der Internettechnologie für die Politik verstehen. Aussitzen, vertuschen & weiterwursten geht nicht mehr so wie früher. Die alten Strategen reiben sich die Augen.

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    Nun ist er weg :-). Für den Rücktritt hätte eigentlich die völlig willkürliche Behandlung von Schneiderhan gereicht.

    Die Einstein-Jubler feiern aber weiter, obwohl zentrale Aussagen aus Einsteins Werken, insbesondere der Relativitätstheorie, nachweilich von anderen vor Einstein publiziert wund von Einstein nicht zitiert wurden.

    Es ist eben so: Schafnasen laufen immer der Herde hinterher ;).

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    68 er: Wie bedauerlich, daß der Kanzlerin Nerven so dünn sind.

    Jetzt bin ich aber neugierig, wer das alles schon vorher gewußt hat, und wer alles immer schon das Verhalten von Herrn Guttenberg nicht so vorteilhaft sah – bei den Befürwortern, meine ich.

    Da werden die Befürworter aber die Quadratur des Kreises neu erfinden müßen.

    Das ist tatsächlich kein Sieg der Demokratie, das sehen Sie falsch. Hier hat vordergründig zuerst ein Machtkampf zwischen Volk und Politik stattgefunden, mit einem klaren Votum der Regierung, wer hier das Sagen hat.

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    Ein kleiner Sieg für die Demokratie:

    Guttenberg reicht Rücktrittsgesuch ein.

    Dass gerade BILD.de dies meldet, wundert nicht, aber es ist bezeichnend für den Zustand unseres Landes.

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    @Frau Winter: Da müssen die jetzt durch, mehr Gesichtsverlust geht ohnehin nicht mehr. Man könnte auch spekulieren, unsere verehrte Kanzlerin hat nur so lange gewartet, bis sich der Wind, ohne Zutun von ihr, dreht.

  15. avatar

    @ EJ schrieb: „Die Causa Guttenberg ist auch eine Causa Merkel!“

    Über die Guttenberg-Affäre wird Angela Merkel bestimmt nicht stolpern. Sie hat mit Sicherheit noch einen Trumpf in der Hand. Ihren Job als Vollblut-Politikerin i.e. den Machterhalt sichern macht sie ziemlich gut, angesichts der Umständen. Sie kämpft auf alle Fronten, hat alle ihre Rivalen gekillt und ist immer noch da seit 2005. Von dem guten Helmut Kohl lernen, heißt an der Spitze möglichst lange bleiben. Machiavelli würde sie loben.

  16. avatar

    @Alt 68 er: Vermutlich hatten Sie noch nicht „Ihr Picolöchen“ konsumiert!!!

    Dramaturgisch ist“gut“, das war das einzige Mal, daß ich hier meine Fassung verlor, und das noch in unkorrigierter Form.

    Der Prof von Gutten meinte gestern im Öffentlich Rechtlichen“ dieser sei doch kein hergelaufener Student von 200, man habe doch da ein langes Vetrauensverhältnis ….

    Weitere Gemeinheiten unter E605E605@t-online.de

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    @ Rita E. Groda

    Entschuldigung, ich habe zu schnell reagiert, weil mich Ihr Hinweis aufgeschreckt hat, und war noch nicht ganz richtig wach.

    Sie können natürlich nur meine Post „Apropos Starke Meinungen“ meinen. Dass ich Ihren Kommentar im Screenshot zeigte, hatte dramaturgische Gründe, aber ich hätte Sie natürlich fragen müssen.

    Zu Herrn Berger habe ich die gleiche Haltung wie Sie.

  18. avatar

    @ Rita E. Groda
    Sie schreiben: „ch möchte Sie aber trotzdem bitten, auch weiterhin die Regeln der Höflichkeit einzuhalten, was da hieße, SM-Kommentare von mir, und dann auch noch mit Flüchtigkeitsfehler, im Original auf Ihren Blog zu stellen, ohne mich zu fragen. Ich habe nichts dagegen zitiert zu werden, aber bitte vorher fragen.“

    Können Sie mir bitte angeben, wo ich das getan habe? Ist mir schleierhaft, sollte ich ein zu Guttenberg sein, der die Übersicht verloren hat? Ich möchte dies gerne überprüfen.

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    @Fischer

    Jetzt ist also die Uni schuld daran, wenn Herr zu Guttenberg betrogen hat? Und bei Ladendiebstahl der Markt, schließlich hätten die ja besser aufpassen können. Und wenn ich jemals in Versuchung kommen sollte, Ihre Handtasche zu stehlen so hoffe ich, dass Sie diese Haltung bewahren. SIE hätten besser drauf aufpassen sollen. Die Uni kommt übrigens nicht ohne Kritik davon. Spötter sprechen schon von der „Uni Buy Right (Bayreuth)“, schließlich ist sie finanziell mit der Familie zu Guttenberg verbandelt. Ein Schelm, wer böses dabei denkt. Das Gemecker des Herrn Professor stört Sie? Richtig, wenn die Professoren sich nach jahrelanger harter Arbeit und vielen erfolgreichen und verdienten Abschlüssen ihrer Studenten für EINEN berühmten Betrüger in der Kritik sehen ist das natürlich unverständlicher als ein Möchtegern-Minister, der „unverschämterweise“ angegangen wird. Wo kämen wir denn da hin, wenn die Leute für ihr Handeln verantwortlich sein sollten? Wofür verdient er die zweite Chance Ihrer Meinung nach? Für die Bauernopfer Schneiderhan und Schatz? Für die enge Verbindung zur BILD? Für die Sendung „Kerner, Krieg und kernige Typen“ ? Ich wüsste doch gerne, worin Leute wie Sie die Leistung dieses Blenders sehen. Oder reicht Ihnen schon der Superstar-Status um sich gut unterhalten zu fühlen und sich zufrieden zurückzulehnen? Dann wenden Sie sich doch bitte ab von der Politik und suchen Sie Ihr Glück bei DSDS und Co.

    @Alt 68er
    Viel neugieriger bin ich darauf, welche Haltung Merkel in den nächsten Tagen und Wochen einnehmen wird.

  20. avatar

    Warum fällt eigentlich in den öffenlichen Kommentaren überhaupt fast kein Schatten auf diese Uni Bayreuth?
    Schließlich hat sie doch diesen Doktorgrad „summa cum laude“ verliehen. Ohne vorher zu prüfen? Es liegt der Verdacht nahe,daß sie sich hauptsächlich mit diesem adligen Namen schmücken wollte.Peinlich!Erst ein (auswärtiger) Bremer Professor hat sich dieser Mühe unterzogen. Das öffentliche,beleidigende „Gemecker“eines Prof. Lepsius wirkt da lächerlich.
    Zu Guttenberg gebührt durchaus eine weitere Chance!

  21. avatar

    @ 68er

    liest Frau Dr. Merkel diesen Blog?

    Mir scheint, es ist so sicher wie das Amen in der Kirche, dass Freiherr zu Guttenberg in den nächsten 4 Wochen zurückgetreten wird. Wettet jemand dagegen?

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    Ich schließe mich diesem Appell von 68er an, habe zum restlichen Vorgang aber in den letzten etwa 5 Artikeln, die sich alle um Guttenberg drehten meine Meinung dargelegt und verzichte darauf. Hier mal ein kleiner Einblick in die „kleinen Unwahrheiten“ bereits in der Vita des Herrn „Dr.“ Guttenberg, für alle, die interessiert sind: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34259/1.html

  23. avatar

    @Alt 68 er: In eigener Sache.
    Ich erlaube mir seit langer Zeit – man gönnt sich ja sonst nichts – den Luxus, mir die Meinung über Menschen zu bilden, die „mir“ plausibel scheint.

    Daher – auch weil mir der richtige Einblick hier fehlt – stehe ich Ihnen neutral gegenüber, ohne die Urteile der Kritiker Ihrer Person näher zu bewerten. Außerdem bin ich mit den gelegentlichen Kurswechseln und Orientierungslosigkeiten im eigenen Lager schon gut ausgelastet.

    Bevor Sie mir das Gegenteil beweisen, ziehe ich es vor mir Sie weiterhin als possierliches Getüm vorzustellen.
    Ich möchte Sie aber trotzdem bitten, auch weiterhin die Regeln der Höflichkeit einzuhalten, was da hieße, SM-Kommentare von mir, und dann auch noch mit Flüchtigkeitsfehler, im Original auf Ihren Blog zu stellen, ohne mich zu fragen. Ich habe nichts dagegen zitiert zu werden, aber bitte vorher fragen.

    Mein Standpunkt zum oben zart angedeuteten Thema ist bekannt, eindeutig und nicht verhandelbar. Wenn mir Herr Berger ab und an stark mißfällt, so liegt das nicht an seiner ethnischen Herkunft, eher im Gegenteil.

  24. avatar

    Der Sumpf von Korruption und Vetternwirtschaft wird immer deutlicher:

    Die Zulassung zur Promotion wurde durch einen Parteiamigo ermöglicht.

    Die Summa-cum-laude-Bewertung wurde im Anschluss durch eine großzügige Spende erkauft.

    Das sind die Fakten!

    Italien hat Berlusconi, wir haben Guttenberg. Dieser Mann ist eine Schande für unser Land und gehört aus dem Amt gejagt und zwar umgehend!

  25. avatar

    @68 er: Sind Sie noch zu retten! Damit würden Sie doch dem gesunden Volksempfinden widersprechen.(Ironiemodus on)

    Den Wissenschaftsstandort Deutschland bestreite ich energisch.(Ironimodus off)
    Wie lange lagen die Pläne für Elektroautos usw. in den Schubladen Deutscher Konzerne, wie lange wurden sie erfolgreich unterdrückt, zugunsten einer vermauschelten Petrol-Mafia? Warum wurden die Zuschüsse für Solaranlagen gekürzt?

    Nee, nee – Wissenschaft und Wissen werden in Absurdistan vorsätzlich unterdrückt, das ist hier systemimmanent.

    Da muß unsere Republik jetzt durch, und zwar bis zum bitteren Ende. Die völkischen Be-Gutachter von Guttenberg müßen ihn jetzt ertragen – das ist Strafe genug.

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    Frau Bundeskanzlerin, haben Sie ein einsehen und entlassen Sie Herrn Freiherr zu Guttenberg!

    Er hat sich genug beschädigt und wird Ihnen keine Konkurrenz mehr machen, aber denken Sie auch an unsere Republik, das unser politisches System, den Wissenschaftsstandort Deutschland.

    Seien Sie gnädig und beenden dieses Schmierentheater!

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    @EJ: Ich möchte noch einen weiteren Denkanstoß geben, zur eigenen Bewertung.

    Nach unserem heutigen Rechtsempfinden ist die Unlauterkeit von Herrn zu Guttenberg keine Lapalie.
    In den 60-er Jahren hatten wir ganz andere Skandale.
    Ein ehemaliger Mitarbeiter des Rechspropagandaministerums von Goebbels konnte Kanzler werden, Herr Kurt Georg Kiesinger. Gerade unter ihm wurden die Notstandsgesetze eingeführt, bei deren Neueinführung ich mich veranlaßt sehen würde dieses Land endgültig zu verlassen.
    Ein Wirtschaftminister, Otto Graf Lambsdorff wurde im Rahmen der Flick Äffaire wegen Steuerhinterziehung verurteilt. Allerdings hatte der Graf so viel Stil zurückzutreten.

    Schauen Sie sich doch bitte die nachfolgende Liste der illusteren Kandidaten an:

    http://de.wikipedia.org/wiki/L.....4tig_waren

    Ein ehemaliger Bundespräsident stach mir geradezu ins Auge.

    Nichts ist unmöglich in Absurdistan, Guttenberg so wenig, wie Carstens und Kiesinger.

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    @EJ/Karl: Frau Merkel schützt jemanden; dadurch bekommt sie kein Problem. Ein Problem gibt es für sich trotzdem: Es sitzt mit ihr am Kabinettstisch und wird von dort die Wahlaussichten vermasseln. Denn Grüne und SPDler werden ihre Kreuzchen mit Sicherheit machen, solange Guttenberg weitermacht; bei den CDU-Wählern bin ich mir da nicht so sicher.

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    @EJ: Sie scheinen da etwas nich nicht verstanden zu haben, ebenso wie auch Frau Heckel, die mich gerade höchst irritiert.

    Im politischen Stil, aufgrund der wachsenden Erfordernisse (was diverse Unlauterkeiten betrifft) hat ein Strategiewechsel stattgefunden. Vor noch kurzer Zeit wurden Moral und Werte – naürlich nur von den Bürgern – eingefordert, weil das in Krisenzeiten ein bewährtes Instrumentarium war. Jetzt – aus ebensolchen Anforderungen heraus – werden Verfehlungen zu Tugenden. Eine neue, aber im Fall Guttenberg nachweisbar erfolgreiche Strategie.
    Verfolgen Sie einmal aufmerksam die Geschichte unserer Republik. Sie werden zumindest in einem Fall fündig, was die Parallele zur gegenwärtigen Strategie betrifft.

    Herr zu Guttenberg wird so lange im Volk beliebt sein, wie er überzeugend frech und unlauter seine Überlegenheit demonstriert. Die Nachlässigkeit im Umgang mit Freiheit und Demokratie, der letzten 20 Jahre, der Verlust im Volk an Sensibilität für die Pressionen des Staates, rächt sich nun epidemisch.
    Der Zynismus hat aber 2 Seiten, anständige und integre Politiker werden vom Volk nicht mehr goutiert. Diese Überraschung wird einer eventuell neuen Politikergeneration das Leben unmöglich machen.

    Die Kanzlerin fällt also gar nicht“tiefer“, sie folgt nur einer bekannten Strategie.

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    Je länger Guttenberg noch rumeiert und Glanz verliert, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Frau Merkel auch gleich mit gehen muss. Das wäre natürlich noch deutlich besser.

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    Ich würde eher fragen:

    Wer wird Nachfolger von zu Guttenberg?

    Er hat sich bis heute noch nicht öffentlich bei seinem Doktorvater Prof. Häberle dafür entschuldigt, dass er ihn als Trottel der Nation dargestellt hat, der nicht merkt, dass die Arbeit „Blödsinn“ enthält und dafür auch noch die Note „summa cum laude“ erteilt.

    Böhmer übt Kritik aus Angst vor einem eigenen Wahldebakel.

    Schavan betreibt höchste Dialektik und fremdschämt sich „nicht nur heimlich“.

    Es scheint, der noch amtierende Verteidigungsminister ist auch gegenüber dem Bundestagspräsidenten Lammert zu nassforsch aufgetreten, der ihn sicherlich auf die Nutzung der Berichte des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages angesprochen haben wird.

    Lammert lt. Welt-Online:

    Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat vor SPD-Abgeordneten erklärt, die Affäre und ihre Begleitumstände seien „ein Sargnagel für das Vertrauen in unsere Demokratie“.

    Ich tippe als Nachfolger von Guttenberg mal auf den ProChristen Frank-Jürgen Weise, den „Spiritus Rector“ der geplanten Bundeswehrreform.

    Frau Merkel hat allerdings folgende Probleme:

    Weise ist CDU-Mitglied was eine mittelgroße Kabinettsumbildung zur Folge hätte.

    Die Amerikaner scheinen in den nächsten Wochen in Libyen einmarschieren zu wollen und da werden wir wieder als Waffenbrüder gefordert sein. Deshalb wird der neue Minister wohl nur in enger Absprache mit den Freunden in Washington ernannt werden können. Die Amis werden das alles gar nicht lustig finden, da ihr Zauberlehrling zu Guttenberg bisher ja super funktioniert hat und gerade in der jetzigen Situation für die Amerikaner eigentlich der richtige Mann wäre.

    Reden wir also nicht weiter über zu Guttenberg, schauen wir lieber, was uns die Zukunft bringen wird.

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    Guttenbergs Doktortitel ist Gott sei Dank futsch. Aber Reichsacht und Aberacht wegen Murks in der Doktorarbeit halte ich für übertrieben. Daß die Doktoranden nichts besseres zu tun haben, als Merkel und Guttenberg zu hacken, lässt in mir Zweifel an der menschlichen Integrität des wissenschaftlichen Nachwuchses aufkommen.

    Die Welt ist ein Tollhaus, es zählt allein das Renomee, sagte Albert Einstein. Der wurde ebenfalls von einer Zitierschwäche geplagt. So enthielt seine Arbeit zur speziellen Relativitätzstheorie von 1905 keinerlei Referenzen zu den in ihr verwendeten Überlegungen zur Gleichzeitigkeit, die Poincare Jahre zuvor publiziert hatte. Bezüglich seiner Arbeit zur allgemeinen Relativitätstheorie bezichtigte der deutsche Mathematiker Hilbert ihn des Plagiates.

    Ich denke Guttenberg wird Einstein beherzigen, zwecks des Renommees, mein ich. Und die, die 2005 ein Einstein-Jahr abgefeiert haben, brauchen sich über zu Guttenberg nicht künstlich zu empören.

    Margarethe Heckel schrieb: „An ihr (Anm.: Bundeswehreform mit Mühen der Ebene) wird sich entscheiden, wie lange sich zu Guttenberg in der ersten Reihe der Politik hält.“

    Genau daran muß man zu Guttenberg messen.

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    Von Ihnen (als Kanzlerin-Spezialistin) hätte ich eine andere Frage erwartet, Frau Heckel.

    Was geht in der Kanzlerin vor? Oder anders, wenn Ihnen das zu „innerlich“ gefragt ist: Wie tief möchte und wie tief kann(!) die Kanzlerin noch sinken? Sie hält die Hand über ein Kabinettsmitglied, das ungestraft „Lügner“ und „Betrüger“ genannt werden darf.

    Die Causa Guttenberg ist auch eine Causa Merkel!

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