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Israel muss sich endlich wie eine zivilisierte Nation benehmen!

OK, Gaza wird von einer islamistischen Terrororganisation beherrscht. OK, das erklärte Ziel der Hamas ist die Vernichtung des jüdischen Staats. OK, ihr bevorzugtes Mittel ist der Terror gegen Juden. OK, die Hamas will lieber heute als morgen in den Besitz von Massenvernichtungswaffen gelangen – sobald ihre iranischen Förderer die Dinger fertig haben. Und OK, gegen das eigene Volk geht die Hamas zunehmend brutal vor.

Aber im Umgang mit solchen Situationen muss sich Israel endlich an die Normen der internationalen Völkergemeinschaft halten.

Wie haben es die zivilisierten Staaten des Westens gemacht, als Afghanistan zu einer Terrorbasis ausgebaut wurde? Genau. Nicht lange gefackelt, reingegangen, Regierung gestürzt, uns genehme  Regierung eingesetzt, zehn Jahre lang im Land Antiterrorkrieg geführt, immer noch da. Zivile Opfer der Operation bisher: zwischen 8.000 und 28.000, wer will das so genau wissen?

Wie halten es die zivilisierten Staaten des Westens mit Leuten aus dem Westen, die den Taliban oder Al-Quaida zu Hilfe kommen? Genau. Nicht lange gefackelt, Guantanamo.

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Wie machen es die zivilisierten Staaten des Westens es in Pakistan, wo wir Leute vermuten, die uns übel wollen? Genau. Nicht lange gefackelt, Drohnen losschicken, Leute umlegen. 1.350 Tote bisher, natürlich alles Terroristen. Nach anderen Einschätzungen zwar liegt das Verhältnis von Zivilisten zu Militanten bei diesen „gezielten“ Tötungen bei maximal zehn, wahrscheinlich eher bei drei Prozent, aber wer will das so genau wissen?

Aber Israels Waffenblockade gegen Gaza: das geht nun wirklich nicht. So gehen zivilisierte Staaten nicht mit Terroristen um. Israel sollte sich endlich wie eine zivilisierte westliche Nation benehmen! Vorbilder gibt’s doch genug.

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80 Gedanken zu “Israel muss sich endlich wie eine zivilisierte Nation benehmen!;”

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    68er: Argumente, die in Israel von israelischen Kritikern genutzt werden, sollen in einer bundesrepublikanischen Diskussion nicht vertreten werden, weil die Israelis sich selber kritisieren können?

    Irgendwie schräg!

    So uneingeschränkt, wie Sie das sagen, ist das ebenfalls schräg. Dass Israel gerade mit seinem in Deutschland kritisierten Tun womöglich auf elemtarste „deutsche Erfahrungen“ reagiert, kann mindestens in Deutschland in der Kritik an Israel nicht unterschlagen werden. (Gerade die Gutwilligen sollten das nicht vergesssen. Auch deshalb nicht, weil es die „rein deutschen“ Dr. [schwein. zücht.] Strebels dieser Welt – auf ihre Weise! – allemal nicht vergessen.)

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    @68er
    „Argumente, die in Israel von israelischen Kritikern genutzt werden, sollen in einer bundesrepublikanischen Diskussion nicht vertreten werden, weil die Israelis sich selber kritisieren können?“

    Das habe ich nicht gesagt.

    „In Israel selber gibt genug dezidierte kritische Stimmen und Kräfte entgegen der offiziellen Politik von Netanjahu – die können das durchaus selber. Dazu brauchen die nicht deutsche Abgeordnete auf sog. Versorgungsschiffen für Gaza.“

    Das habe ich gesagt.

    Bitte: Da ist Krieg – d.h. Militärs agieren. Und wer da Sperren überwindet, nachdem er mehrmals aufgefordert wird, umzudrehen, muß eigentlich sofort mit Beschuss rechnen. Das ist nicht schön, aber militärische Praxis. Das muß auch ein Organinator von solchen – wahrscheinlich in bester Absicht durchgeführten – „Hilfsaktionen“ wissen. Gleiche „Kollateralschäden“ (ich weiß – schlimmer Euphemismus) geschehen auch „am Hindukusch“ bei der Aktion von deutschen oder amerikanischen Militärs, Sie erinnern sich vielleicht.
    Solche Aktionen sind unverantwortlich gegenüber den Teilnehmern derselben, gegenüber Israel, dessen Militär bei der Beurteilung der Situation nur versagen kann – und letztlich auch gegenüber der Bevölkerung in Gaza, denn die Hamas-Idioten haben doch jetzt Oberwasser!
    Ach ja, die Aktion war ja ein „voller Erfolg“, denn die Seeblockade wird ja jetzt gelockert. Dann kann sich die Bevölkerung westlich von Beersheba ja mal wieder auf ein paar Raketen freuen.
    Und ein wichtiger Partner von Israel in der Region, die Türkei, musste gegen Israel reagieren. Super, das alles, nicht wahr?

    Den deutschen Abgeordneten und Aktivisten, denke ich, war gar nicht klar, was sie da anrichten können. Da wäre das eine oder andere Gespräch mit israelischen Regierungsgegnern mal sinnvoll gewesen. Viele Künstler und Intellektuelle (mir fällt da gerade der Jazzmusiker Gilad Azmon ein) sind sehr kritisch. Was hätte überhaupt gegen die angebotene Belieferung von Gaza mit Hilfsgütern über Aschkelon gesprochen?
    Das hätte man doch überprüfen können. Man kann über Festnetz oder Skype mit Leuten aus Gaza ausgiebig telefonieren.

    Ich habe Achtung vor Ihrer Entscheidung, Zivildienst gewählt zu haben, ich war in dieser Zeit nicht so klar in meiner Entscheidung, was ich heute durchaus bedauere. Genau deswegen sage ich:
    Solche Aktionen, die, wie in diesem Fall, militärische Entscheidungen provozieren können, sind kein Mittel zur Einflussnahme in diesem Konflikt. Das ist Überheblichkeit /Naivität und die wird sofort bestraft, nicht weil das jemand bestrafen will, sondern weil das ein Pulverfass ist.

    „Oder soll ich als ehemaliger Zivildienstleistender, nur weil es sonst die Gefühle eines Teils der Israelis verletzen würde, Baraks Hubschrauberaktion gut heißen?“

    Ach, machen Sie sich keine Sorgen – Ihre Haltung ist doch o.k. und sie wird auch verstanden. Und ich habe nicht den Eindruck, daß sich die Gefühle der „Sabres“ (=Kakteen, d.h. die in Israel geborenen) so leicht verletzen lassen.

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    @ 68er

    Sie, in Ihrer 68er-Datscha in Berlin Charlottenburg oder Hamburg Blankenese (die 68er haben doch alle die Kurve gekriegt, und sich ins System gut integriert, oder?) haben die Ruhe weg und können beliebig über Israel philosophieren und auch dabei das Sicherheitsbedürfnis der Israelis relativieren. Lesen Sie doch was Israel alles getan hat, um des Friedens willen. Manchmal ist aber Krieg nötig, die Nazis wie die Hamas verstehen nur die Sprache der Gewalt.

    http://hiram7.wordpress.com/20.....-friedens/

    Wenn Sie meiner Meinung sind, unterschreiben Sie doch unsere Petition:
    http://www.petitiononline.com/hiram7/petition.html

    „Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt.“ (Niccolò Machiavelli)

  4. avatar

    Off-Topic

    Morgen nicht vergessen; vor 70 Jahren: Appell des 18.Juni 1940, von dem Mann, der die Ehre Frankreichs gerettet hat, Charles de Gaulle:

    „Ich, General de Gaulle, zur Zeit in London, rufe auf:
    die französischen Offiziere und Soldaten, die sich derzeit auf britischem Boden befinden oder dorthin kommen werden, mit ihren oder ohne ihre Waffen;
    sowie Ingenieure und Facharbeiter der Waffenindustrie, die sich derzeit auf britischem Boden befinden oder dorthin kommen werden;
    sich mit mir in Verbindung zu setzen. Was auch immer geschehen mag, die Flamme des französischen Widerstands (Résistance) darf nicht erlöschen und sie wird nicht erlöschen.
    Morgen, wie heute, werde ich von Radio London aus sprechen.“ (18.06.1940)

    http://www.youtube.com/watch?v=L2sPsnC3Rjk

    http://hiram7.wordpress.com/20.....juin-1940/

  5. avatar

    @ KJN

    Sie beschreiben ein weiteres Paradoxon.

    Argumente, die in Israel von israelischen Kritikern genutzt werden, sollen in einer bundesrepublikanischen Diskussion nicht vertreten werden, weil die Israelis sich selber kritisieren können?

    Wenn es wirlich so wäre, hätte sich Herr Posener seinen Artikel ja sparen können.

    Oder soll ich als ehemaliger Zivildienstleistender, nur weil es sonst die Gefühle eines Teils der Israelis verletzen würde, Baraks Hubschrauberaktion gut heißen?

    Herr Posener selbst hält die Aktionen in seinem Artikel ja offenbar auch nicht für völkerrechtsmäßig, er zeigt nur mit dem Finger auf die anderen und sagt sehr nachvollziehbar:

    Den anderen geht es nicht an den Kragen und die spielen auch nicht nach den Regeln, wieso sollen wir dann, mit dem Messer am Hals die Vorfahrt achten.

    Damit wären wir wieder bei den Themen Kosovo, Afghanistan und der Frage, ob am Hindukusch die „deutsche Freiheit“ verteidigt wird. Und wir können noch weiter zurückgehen zum Vietnamkrieg, Kambodscha und Laos. Das Völkerrecht wird von den mächtigen solange verbogen, bis sich keiner mehr dran hält.

    Und wenn man diesen Völkerrechtsverfall beharrlich anprangert bekommt man im Falle Israels noch unterschwellig vorgeworfen, man sei gegen den Staat Israel oder womöglich sogar antisemitisch.

    Irgendwie schräg!

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    @S. Winter

    Nein, nicht „lange genug“ – sondern ein einziges Mal, wo es um das damalige Palästina wohl Spitz auf Knopf stand. Und wenn man eben in der Geschichte immer wieder weit in die Vergangenheit zurückgeht, dann muß man wohl diesen Standpunkt des Gegners ebenso aktzeptieren, oder?
    Mit Ignoranz wird nämlich das Dilemma nicht gelöst und so wäre eine gerechte ZWEI-STAATENLÖSUNG die einzig richtige Entscheidung, um in diesem sensiblen Gebiet endlich ein friedliches Miteinander zu ermöglichen.
    Was ist daran so schwierig?

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    Liebe Frau Groda,

    auch wenn ich ihre beiden letzten Einträge noch nicht ganz verstehe, möchte ich kurz anmerken, dass der Fluch der angeblichen Volks- oder Religionszugehörigkeit gepaart mit sozialen Ungleichheiten – ebenso wie damals in Jugoslawien – der Grund vielen Übels ist.

    Diese Struktur finden Sie auch als Grundlage des Holocausts.

    Wenn wir davon nicht weg kommen, sehe ich schwarz für die Menschheit.

    Herzliche Grüße

    Ihr 68er

    (Ihre letzte Mail verstehe ich wirklich nicht, welchen Einwand meinen Sie?)

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    @Silvia Berger

    Tatsächlich: Würden die Indianer sich entscheiden den Aufstand zu wagen, wäre ihnen meine uneingeschränkte Sympathie sicher. :))

    „Soweit zur sog. “Rückwanderung” – besonders um 1948!!!! „

    Gibt es dafür eine Verjährungsfrist? Und wenn ja, wer bestimmt diese?

    …“denn als die “Heiligen Stätten” blutig gegen die Kreuzritter verteidigt wurden, waren es nun einmal die verbliebenen Araber, welchen es gelang, unter großen Opfern dieses Land zu verteidigen, denn die Juden waren um diese Zeit weit weg in der Diaspora. „

    Wer ein Land also lange genug blutig verteidigt, also auch gegen ursprüngliche Bevölkerung, dem gehört es dann??
    Wo steht das geschrieben?

    @68er (22.37)
    Ich gebe Ihnen da uneingeschränkt Recht. Leider liegen Ideal und Realität da weit auseinander (Auch zu meinem Bedauern)

    @Rita E. Groda (2.00)

    Vielen Dank. Kann mich Ihnen da nur anschließen. Auch und insbesondere dem letzten Absatz.

    @Geraldus

    „…einen Rechtsanspruch von Leuten, die zufälligerweise immer noch den selben Götzen anbeten..“

    Es tut mir leid Sie enttäuschen zu müssen, aber gerade Anbetung von Götzenbildern und Bildnissen von Gott im allgemeinen (Wie sie im Christentum üblich sind) sind im jüdischen Glauben verpönt. Lesen bildet, versuchen Sie es mal.

  9. avatar

    Rita E. Groda schrieb: Hat Israel einen einmaligen Vernichtungskrieg geführt, wie Deutschland, 6 Millionen alleine einer einzigen etnischen Gruppe vernichtet, sowie mindestens 30 Millionen Angehöriger anderer Völker?Wenn nein, dann erübrigen sich solche Überlegungen, wie Deutschland in den Grenzen von 37.

    Was für eine menschenverachtende Logik! Wollen Sie wirklich sagen, daß man sich Land nehmen darf, so viel man will, wenn man nur nicht allzu viele Menschen dabei umbringt und sie „nur“ in Gaza sowie in wenigen Flecken im Westjordanland zusammenpfercht und „nur“ periodisch ihre Infrastruktur zerstört, damit sie auch immer schön böse bleiben, weil man sie ja dann geschickt als Terroristen verleumden kann?

    Ich habe immer mehr den Eindruck, daß sie eine gewendete Deutsche sind, bei der man lediglich „Gross-Deutschland“ durch „Gross-Israel“ im Bewusstsein ersetzt hat, die nichts wirklich aus der deutschen Geschichte gelernt hat und die bezüglich Israel alles billigt, was nicht an deutsche Verbrechen heranreicht.

    Haben sie noch nie etwas gehört wie: „Wehret den Anfängen“?

  10. avatar

    Korrektur: Selbstverständlich heißt Herr Broder Henryk und nicht Heinrich.
    Trotzdem hat er in der Sache Recht. Hoffe, der Sache ist damit Genüge getan, verehrter Herr Broder und Ihr Humor hat nicht weiter gelitten.

    LG Ihre Rita E.

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    @ Rita E. Groda

    Wenn mich meine Bibelkenntnisse nicht trügen hat „Israel“ schon vor König David den einen oder anderen Eroberungs- und Vernichtungskrieg geführt. Allein im Buch Josua werden 31 Städte namentlich genannt. Das heute noch umkämpfte Hebron gehört dazu.
    Wem gehörte die Stadt vor der Eroberung ?

    Vielleich den Ahnen derer, die sich heute Palästinenser nennen ?

    Zumindest ist diese Analogie auch nicht weiter hergeholt als Ansprüche „Israels“ wegen König David 1020 v. Chr.

    Wenn der Ihrer Meinung nach „einmalige Vernichtungskrieg“ Deutschlands zwangsläufig zum Verlust jeglicher Ansprüche führt sollten Sie das mal den Indianern Amerikas mitteilen.

    Die wird das bestimmt interessieren.

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    @68er
    „Das Argument, da im Gebiet des heutigen Israels vor mehreren Tausend Jahren Juden gelebt ist, mit Verlaub gesagt, ziemlich daneben.“ und Ihre Antwort an David Berger:

    Das was Sie ausgeführt haben entspricht exakt dem, was ich mal als „Naturschützer-Paradoxon“ bezeichne:
    Die Lüneburger Heide wird von Naturschützern mit dem Argument „Erhaltung einer ursprünglichen Landschaft“ verteidigt. Frage: Was ist hier „Ursprünglich“? Die Lüneburger Heide ist durch Abholzung eines ehemaligen Waldgebietes infolge menschlicher Besiedelung entstanden, etwa 17.Jh., oder, wie ein ehemaliger Kollege von mir (er war Biologe) mal sinngemäß sagte: Ursprünglicher biologisch stabiler Zustand in Mitteleuropa ist „Urwald ohne Menschen“.

    Ergo:
    Moralische Begründung ethnischer Gebietsansprüche aufgrund Historie funktioniert nicht (es gibt viele Beispiele..). Intuitiv geben wir aber den Naturschützern recht, wir wollen wir die Lüneburger Heide auch erhalten. Wir empfinden biologische Vielfalt als ästhetisch und gut.

    Was heißt das jetzt im Fall Israel vs. Palästinenser/arabische Ansprüche?
    Die Welt hat die Renaissance Israels inmitten der arabischen Welt am Mittelmeer ermöglicht, bzw. man muß sagen, durch den deutschen (insgesamt europäischen) Antisemitismus begünstigt. Die Israelis haben es trotz aller Widrigkeiten – und mit Hilfe des Zionismus – geschafft ein respektables Land aufzubauen, in dem es Meinungsfreiheit und offene kontroverse Diskussion gibt. Quasi ein schützenswertes Biotop, wie die Lüneburger Heide – inmitten feudalistischer Gesellschaftsordnungen – mit maximaler Biodiversität (Meinungsfreiheit). Und sie helfen (und verteidigen) sie sich vorwiegend selbst (denn auf Andere verlässt man sich besser nicht, was ich gut verstehen kann). Dabei passieren Fehler. Dennoch bewundere die Gelassenheit der Israelis. Man stelle sich mal vor, die Belgier würden Raketen in die Eifel schicken…
    In Israel selber gibt genug dezidierte kritische Stimmen und Kräfte entgegen der offiziellen Politik von Netanjahu – die können das durchaus selber. Dazu brauchen die nicht deutsche Abgeordnete auf sog. Versorgungsschiffen für Gaza.

    Da muß ich dem H. M. Broder Recht geben, der ja anscheinend seine Erkenntnisse nur in Diskussionen mit maximal möglicher Provokation in der Lage ist, zu formulieren. Wie auch immer: Hier darf der Zweck die Mittel heiligen: Es ist realistisch zu sagen: „Wenn die Hamas aufhört, Raketen zu schicken, gibt es Frieden – wenn Israel seine Armee auflöst, hört es auf, zu existieren“.

    Ich habe nichts gegen Araber, aber eigentlich sind doch alle dort nur neidisch auf Israel..

  13. avatar

    Lieber 68er: Ihr Einwand ist berechtigt! Gott sei Dank hat Israel damit nichts zu tun, ausnahmsweise einmal?
    Machen Sie weiter mit dem Sudan und anderen Ländern. Dann ist es für uns alle ratsam, in Europa, Israel nicht als einen rassistischen Staat anzusehen, der einen Genozid betreibt, oder etwar nicht?
    Ich hätte da noch mehr Beispiele parat, doch das überlasse ich verantwortungsvollen Journalisten, die es tatsächlich, sogar in unserem, diesen Lande, noch gibt!!!!

  14. avatar

    @ Alan Posener

    Die liberal hawks haben – damals, Sie wissen schon – als (+/- radikale) intellektuelle Linkssektierer immerhindas Wort „Ideologie“ buchstabieren gelernt, während die Neocons ihre Schulzeit offenbar nur in der Muckibude verbracht haben. Das unterscheidet beide schon. O.K. Aber wie unterscheidet sich die Muckibuden-Politik (Auf die Fresse!) der einen von der Muckibuden-Politik (Auf die Fresse!) der anderen?

  15. avatar

    Lieber Posener,
    ich finde es sehr schade, daß Sie immer meinen, sich rechtfertigen zu müssen.
    Wer lesen und denken kann, und nicht zu faul zur Recherche ist, weiß, welchen Hintergrund Sie haben.
    Es ist weder eine Schande atheistischer Anglikaner, noch religiöser Jude zu sein. Genau so wenig, wie es eine Schande ist Katholik oder Muslim zu sein. Abgesehen davon haben wir in unserer Verfassung sowohl Religionsfreiheit, wie auch Meinungsfreiheit garantiert. Rechte, für die wir beide, Sie und ich, uns vehement einsetzen.
    Und abgesehen davon, in unserer sog. Jugend, nicht Marxist, oder bestensfalls links gewesen zu sein, wäre ebenfalls eine Schande – so wie die Republik damals war.
    Liberale Falken – das sind viele von uns geworden. Mit wachen Augen, immer noch – hoffe ich.
    Also, entschuldigen Sie sich nicht so viel – es besteht absolut keine Notwendigkeit dazu, noch weniger sich ständig zu rechtfertigen.
    Was die Sache Israel betrifft. Man muß mit dem modesten Heinrich Broder nicht ständig einer Meinung sein, um ihm in einem Punkt großen Respekt zu zollen. Seiner Haltung und Solidarität gegenüber Israel. Seine Laudatio für MRR, anläßlich der Verleihung des Börne Preise – vielen lag das auf den Lippen, was er ausgesprochen hat.
    Meiner Bitte, den gravierenden Teil seiner Laudatio hier zitieren zu dürfen, hat er bisher nicht entsprochen. Daher möge man bei „achgut“ nachlesen, was er zu dem Vergleich der Verhältnisse im Gaza und dem Warschauer Ghetto sagte.

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    @ Rainer Möller: Ich bin kein jüdischer Neocon. Denn erstens bin ich kein Neocon, sondern ein „liberaler Falke“. Im Kern betrachte ich mich als einen Linken, und schon deshalb stehe ich hinter Israel, dem Land, in dem der Kibbutz erfunden wurde, dem einzigen Land des Nahen Ostens außer der Türkei, in dem es freie Gewerkschaften gibt und eine legale Kommunistische Partei. Übrigens sind die Neocons mit ihrer globalen Demokratisierungsrhetorik eben eher neo als con. Und zweitens bin ich als Sohn einer christlichen, arischen Mutter und atheistischer Anglikaner weder rassisch noch religiös Jude. Es tut mir Leid, Sie auf ganzer Linie enttäuschen zu müssen, aber ich gehe fest davon aus, dass Sie das wegstecken werden, ohne dass Ihre Vorurteile groß erschüttert werden. Woran könnten Sie sich sonst halten?

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    @Lieber 68er: Es waren „Deutsche Menschen“, die anderen Menschen so unermessliches Leid angetan haben. Daher haben wir Deutschen Menschen leider nicht das Recht, „nicht “ in Volkskategorien zu denken. Jedem anständigen Menschen, auch einem Deutschen Menschen, tut dies weh, das sei zugegeben.
    Wie tief der Deutsche Horror noch immer im Gedächtnis der Völker verankert ist, sah man bei den Reaktionen auf den Gazza-Konflikt. Besonders in den USA wurden die „Opfer“, sprich die Israelischen Nachfolger der überlebenden Juden, mit den Symbolen der „Deutschen Täter“ beleidigt und beschimpft. Mit Nazi-Symbolik.
    Das war nicht nur gegen Israel gerichtet! Es hatte auch sehr viel mit Deutschland zu tun. Es war eine ganz klar zu verstehende Symbolik, die eine immer noch bestehende Haltung zu Deutschland ausdrückte und ein total unausgegorenes Verständnis zu dieser furchtbaren Täter-Opfer-Symbiose.
    Leider sind wir Deutsche, aus der historischen Konsequenz heraus, gezwungen, in klaren Kategorien zu denken.

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    @Geraldus: Hochinteressant, Ihre Ausführung. Erinnert mich an die Äußerungen eines Nordafrikanischen Muslim, der auf einem rein muslimischen Forum, bei dem während der Gazza-krise, zu Demos gegen Israel aufgerufen wurde.
    Dieser Muslim sprach die Haltung Deutschkands zu unseren „abgetretenen“ Gebieten an.
    Er fand, es als Muslim unverständlich, daß Deutschland auf seine verlorenen gegangenen Gebiete kommentarlos verzichte, während es sich über die Israeli aufrege, die die besetzten Gebiete zurückgeben. Diese Diskussion, auf diesem muslimischen Forum, hat mir wirklich viel Kopfzerbrechen bereitet. Desgleichen der letzte Absatz Ihres Beitrages, der diese Gedanken aufzugreifen scheint.
    Wenn wir hier schon mit politischer Mengenlehre beginnen, Äpfel mit Birnen vergleichen, sei die Frage gestattet.
    Hat Israel einen einmaligen Vernichtungskrieg geführt, wie Deutschland, 6 Millionen alleine einer einzigen etnischen Gruppe vernichtet, sowie mindestens 30 Millionen Angehöriger anderer Völker?
    Wenn nein, dann erübrigen sich solche Überlegungen, wie Deutschland in den Grenzen von 37.

  19. avatar

    Alan Posener schhrieb: Israel sollte sich endlich wie eine zivilisierte westliche Nation benehmen! Vorbilder gibt’s doch genug.

    Genau, z.B. die USA, die die Taliban auf der Grundlage von UN-Beschlüssen und in Zusammenarbeit mit der rechtmässig und demokratisch gewählten Regierung von Pakistan. Piraterie, Landraub, ethnische Säuberungen und Mord durch Israel bleiben Verbrechen, egal wie sie es zu wenden versuchen.

  20. avatar

    Nachtrag aus aktuellem Anlass:

    Dieser Tage erinnert man sich, mit unterschiedlichen Gefühken an die Unterzeichnung der Schengener Verträge I und II.

    Seit der Unterzeichnung sind an den EU-Grenzen wahrscheinlich mehr Menschen gestorben als in 40 Jahren kalten Kriegs an den Grenzen zwischen Ostblock und westlicher Welt.

    http://www.migration.ekbo.de/W.....09.pdf.pdf

    Das hat nun eigentlich nichts mehr mit dem Posener’schen Artikel zu tun, kann aber nicht häufig genug erwähnt werden.

  21. avatar

    Liebe Frau Groda,

    mir war bewußt, dass ich in der Sache missverstanden werden würde, so dass ich gestern noch einmal einen erläuternden Kommentar geschrieben hatte.

    Daraus ergibt sich u.a. auch, dass ich das Recht der Juden anerkenne dort zu leben wo sie nach ihrem Glauben „zu Hause“ sind.

    Aber auch die Palistinänser haben und hatten nach meinem Verständnis das Recht dort zu leben. Ebenso wie nach meinem Verständnis auch jeder Afrikane das Recht hat seinen Wohnsitz auf der Welt frei zu wählen.

    Solange die westliche Welt unter Beteiligung unserer Bundeswehr nur für freien Warenverkehr und nicht für die Freizügigkeit der Menschen kämpft, sind diese ganzen Reden und Bekenntnisse über die Souveränität der Völker, die Freiheit der Menschen und das Ideal der westlichen Demokratie doch nur hohle Phrasen.

    Die Menschen in Israel dürfen für sich ruhig ihre „nächstes Jahr in Jerusalem“ als Grund für die Wahl ihrer Heimat nutzen. Ich kann als Argument allerdings nur die gleiche Freiheit aller Menschen auf Freizügigkeit akzeptieren.

    Die Verfolgung und Vernichtung der Juden über die Jahrtausende führt sicherlich dazu, dass auch ich versuche, Dinge zu verstehen, die auf den ersten Blick eigentlich nicht mehr nachzuvollziehen sind, wie z.B. die militärische Aktion vom 5. Juni.

    Da ich immer noch, wider manche schlechtere Erfahrung, daran glaube, Menschen könnten durch Kommunikation zu einer friedlicheren Welt gelangen, habe ich mich hier an der Debatte beteiligt, wohl sehend, dass ich dabei in die Nähe von Kombattanden gerade, die meine Weltsicht wohl sonst aufs schärfste bekämpfen würden.

    Herzlich Grüße

    Ihr 68er

  22. avatar

    @ Rita E Groda

    Was haben wir jetzt aus Ihrem geschichtlichen Exkurs gelernt ?

    Israel in den Grenzen von 1020 v. Chr. begründet im 20igsten Jahrhundert einen Rechtsanspruch von Leuten, die zufälligerweise immer noch den selben Götzen anbeten ?

    Es würde mich allerdings sehr wundern, wenn Sie Ansprüchen, die sich sich aus einem Deutschland in den Grenzen von 1937 ergeben den gleichen Wert zumessen.

  23. avatar

    @ Rainer Möller

    Vielen Dank für Ihre klaren Worte! Kurz dachte ich, Herr Posener wäre ein Vertreter unserer „westlichen Zivilisation“. Jetzt weiß ich, er ist Mitglied der jüdischen Weltverschwörung. Ohne Herrn Möller, Speerspitze der Evolution, wäre ich weiterhin blind durchs Leben gegangen…

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    Lieber 68er: Gemessen an Ihrer nicht geringen Allgemeinbildung, finde ich Ihre Argumentation, betreffend Israel, mit Verlaub, wirklich ein wenig dämlich.
    Gerade als Deutsche trete ich hier ungern als Jüdischer Geschichtslehrer auf. Läßt sich aber wohl nicht vermeiden! Für die Juden war und ist Jerusalem immer das geistige Zentrum gewesen. Seit dem Auszug aus Ägypten sprechen die Juden, bei Ihrer Seder-Feier die Worte: Nächstes Jahr in Jerusalem.
    Das Recht der Juden auf ihr angestammtes sog. Heimatland wäre darauf zurückzuführen, daß im Jahre 1020 vor Chr. das Jüdische Königreich gegründet wurde, dessen 2. König David war und dessen Sohn Salomon den 1. Jüdischen Tempel baute.Nach dessen Tod spaltete sich das Königreich in den nördlichen Staat Israel und den südlichen Teil Juda.Das Nordreich Israel wurde 722 v.Chr. von den Assyrern erobert und das Südreich 586 von den Babyloniern. Die Bevölkerung wurde vertrieben, in beiden Reichen, der Tempel(in Jerusalem zerstört) und die Jüdische Bevölkerung lebte in Babylonien im Exil.Erst 538, nach der Eroberung des Babylonischen Reiches durch die Perser, kehrten viele Juden zurück und errichteten den Tempel neu.In den folgenden Jahrhunderten konnten die Juden relativ unabhängig leben.
    So ab dem Jahre 60 v.Chr. geriet das Land zunehmen unter römische Herrschaft.Es gab viele Aufstände die schließlich im Jahre 66 in einer großen Revolte endeten.
    Einen Jüdischen Staat gab es dann nicht mehr. Das Gebiet stand zuerst unter römischer, dann unter byzantinischer Herrschaft. Im 7. Jahrhundert wurde das Land zuerst von den Arabern erobert, dann von den Kreuzrittern, später von den Osmanen. Ein kleiner Anteil Jüdischer Bevölkerung blieb in den ehemaligen Gebieten von Israel und Juda. Die anderen wurden, nach der Zerstörung des 2. Tempels in die ganze Welt verstreut.
    Wenn man also davon ausgehen will, daß sowohl Araber, wie Juden ein Recht auf dieses Land haben, so muß man eben auch ehrlicherweise berücksichtigen, daß die Juden zuerst in diesem Land waren.
    Und, daß der Erfolg der heutigen Israeli, wie uns propagandistisch geschickt, immer wieder weisgemacht werden soll, nicht alleine vom Geld der reichen Verwandtschaft in Amerika und Europa kommt. Es war der Mut der Verzweiflung, die die Israelis zum Überleben gezwungen hat. Die große Handtasche von Golda war auch eine Notwendigkeit dabei, aber nicht die alleinige.
    Israel ist ganz bestimmt nicht perfekt, aber so miese Kommentare von irgendwelchen Sesselpupsern (damit meine ich nicht 68er), die noch nie in die Mündung eines arabischen Gewehrs gesehen haben, hat es auch nicht verdient, Punkt!

  25. avatar

    @ S. Winter

    Ich bin leider nicht in der Lage in Volkskategorien zu denken. Vielleicht ist das meine Konsequenz, die ich aus dem Holocaust gezogen habe. Mich hat eigentlich nie so entsetzt, dass diese unendlichen Grausamkeiten von „Deutschen“ erdacht und begangen wurden. Das Entsetztliche und Beängstigende war für mich immer, dass Menschen so mit Menschen umgegangen sind und diese Gefahr der menschlichen Grausamkeit immer über uns schwebt.

    Ich denke, jeder Mensch sollte überall leben dürfen, wenn er sich friedlich und solidarisch verhält (Selbst wenn er glaubt einem Volk, einer Rasse, einem Stamm, einer Kirche oder sonstwas anzugehören).

  26. avatar

    Na, ja – Herr Posener >> Sie werfen „die zivilisierte westliche Welt“ in erster Linie mit Amerika in einen Topf, das ist mir ein bißchen zu schwammig, weil die von Ihnen angeführten Initiativen von den USA ausgegangen sind und diese dann weitere westliche Staaten requirieren sprich sie dazu aus Sicherheitsgründen verpflichten, den gleichen Weg einzuschlagen.
    Diese Vorgangsweise findet nicht immer die Zustimmung breiter Bevölkerungsschichten in Europa!

    @S. Winter
    Wenn alle völker dieser Erde das Land zurückverlangten, aus welchem sie kommen, wäre die halbe Welt in Bewegung, z. B. Amerika retour an die Indianer, oder?
    Abgesehen davon, sollten Sie bei der Definition „Rückwanderung“ auch einmal die Araber geschichtlich verstehen, denn als die „Heiligen Stätten“ blutig gegen die Kreuzritter verteidigt wurden, waren es nun einmal die verbliebenen Araber, welchen es gelang, unter großen Opfern dieses Land zu verteidigen, denn die Juden waren um diese Zeit weit weg in der Diaspora.
    Soweit zur sog. „Rückwanderung“ – besonders um 1948!!!!

  27. avatar

    Um es mal klarzustellen:
    Jüdische Neocons (wie Posener) sind NICHT „der Westen“.
    Jüdische Neocons (wie Posener) sind NICHT „die Zivilisation“.
    Jüdische Neocons (wie Posener) haben ihre Politik in Afghanistan, im Irak, in Guantanamo und in Pakistan effektiv durchgesetzt, zum Schaden der westlichen Zivilisation. Das heißt nicht, dass man ihnen jetzt „fairerweise“ zugestehen muss, ihre Politik auch sonst überall durchzusetzen.

  28. avatar

    Um es noch einal klarzustellen:
    Um es mal klarzustellen:
    Jüdische Neocons (wie Posener) sind NICHT „der Westen“.
    Jüdische Neocons (wie Posener) sind NICHT „die Zivilisation“.
    Jüdische Neocons (wie Posener) haben ihre Politik in Afghanistan, im Irak, in Guantanamo und in Pakistan effektiv durchgesetzt, zum Schaden der westlichen Zivilisation. Das heißt nicht, dass man ihnen jetzt „fairerweise“ zugestehen muss, ihre Politik auch sonst überall durchzusetzen.

  29. avatar

    @ 68er

    Wer (Englisch) lesen kann, ist klar im Vorteil.

    Hier auf meiner Homepage, ist zwar ein Jahr her, aber aktuell:

    Israel – a Jewish State
    The following facts show that the modern State of Israel was created in Palestine because of the historic connection between the Jewish people and the Land of Israel, and not in response to the Holocaust, as many Holocaust deniers and Antisemits falsely argue.

    http://hiram7.wordpress.com/20.....ish-state/

  30. avatar

    @Strebel

    „weil nur Gerechtigkeit in Palästina Friede bringen wird“

    Und Sie bestimmen nun, was gerecht ist?
    Absurd!

    @68er

    „Gehen wir doch alle zu Adam und Eva und aktzeptieren, dass die Welt für alle da sein soll, egale welche Vorfahren wo wann einmal gelebt haben.“

    Ich sehe das sehr ähnlich. Man sollte leben können, wo man sich zugehörig und heimisch fühlt. Leider scheint dies nicht möglich. (Aus welchen Gründen und ob moralisch berechtigt sei mal dahingestellt)
    Für viele Isrealis war und ist Israel die Heimat aus der sie vertrieben wurden und die ihnen in den letzten Jahrhunderten verwehrt war, das „heilige Land. Im Gegensatz zu vielen Einwanderern, unter anderem auch den von Ihnen erwähnten polnischen Einwanderern in Deutschland, die sich akklimatisierten, begannen sich heimisch zu fühlen und ein fester Bestandteil des Landes zu werden, haben viele Juden sich in Europa über Jahrhunderte hinweg permanenter Ausgrenzung und Verfolgung ausgesetzt gesehen.

    „Der Zionismus entstand unter dem Eindruck des zunehmenden Antisemitismus gegenüber der jüdischen Diaspora. Insbesondere Ausschreitungen und antisemitische Schriften und Verschwörungstheorien …“ (Wikipedia/Zionismus)

    Was nichts anderes heißt, als dass gerade die Verweigerung, Juden an anderer Stelle Heimat zu bieten, das aktuelle Geschehen erst möglich und notwendig gemacht hat.
    Das von Gott versprochene Israel in dem man sich fürs jüdisch sein nicht rechtfertigen muss und in dem man vor allem ohne Angst leben kann, wieder vertrieben und enteignet zu werden und in dem Diskussionen wie diese hier überflüssig sein mögen, schien die einzig verbliebene Alternative.
    Schlimm ist allein, dass die Angst vor der Angst dazu geführt hat, dass sich die Israelis sich bis an die Zähne zu bewaffnen.

    Sie plädieren dafür, dass die Welt für alle da sein soll.
    Was aber tut ein Volk, das nirgendwo erwünscht ist, im besten Falle geduldet, immer aber diskutiert.

    Bob Dylan hat es auf den Punkt gebracht:

    The neighborhood bully been driven out of every land
    He’s wandered the earth an exiled man
    Seen his family scattered, his people hounded and torn
    He’s always on trial for just being born
    He’s the neighborhood bully
    Well, he knocked out a lynch mob, he was criticized
    Old women condemned him, said he should apologize.
    Then he destroyed a bomb factory, nobody was glad
    The bombs were meant for him. He was supposed to feel bad
    He’s the neighborhood bully
    (Hier der komplette Text für die Interessierten: http://www.bobdylan.com/#/songs/neighborhood-bully)

  31. avatar

    Werter Herr Posener,

    angesichts der von Ihnen vorgebrachten Beispiele (Afganistan, Guantanamo etc.) beschleicht mich der Verdach, Sie verwechseln die USA und ihre Lakaien mit der westlichen Zivilisation.

    Gerade die USA bzw. ihre Regierung gelten nicht nur unter hartgesottenen Antisemiten – ich denke hier an die Politikwissenschaftler Walt und Mearsheimer oder an den auch Ihnen bekannten Finkelstein – als unter starkem jüdischem bzw. israelischem Einfluß stehend (um nicht die böse Metapher ZOG zu verwenden).

    Wollen Sie uns etwa mitteilen:
    „Die Juden sind an allem schuld ?“

  32. avatar

    @ S. Winter

    Das Argument, da im Gebiet des heutigen Israels vor mehreren Tausend Jahren Juden gelebt ist, mit Verlaub gesagt, ziemlich daneben.

    Im Zusammenhang einer anderen Debatte, in der der liebe David Berger schon einmal leute dahin schicken wollte, woher sie gekommen sind, hatte ich bereits folgende ironische Betrachtungen angestellt:

    Zitat:

    „Sehr geehrter Herr Berger,

    vielleicht helfen Sie mir Ihren Vorschlag zu verstehen. Wie machen Sie fest, welches “eines jeden Land” ist?

    Meine Vorfahren stammen, wenn man nur 100 Jahre zurückschaut, soweit mir bekannt ist, aus Holland, Polen und Deutschland und einige der Gebiete werden heute von ganz anderen “Stämmen” bewohnt. Wenn man weiter zurückgeht, findet man meinen Familiennamen bereits im Neuen Testament. Also gehe ich auch zurück in die heutige Türkei, die damals ja noch griechisch war?

    Interessant wäre daher auch zu wissen, welchen Zeitpunkt Sie festlegen wollen, den man als Zuordnungspunkt für die Bestimmung des “Herkommens” verwendet.

    Bei den Juden geht man ja auf die Zeit des Alten Testaments zurück, was sehr schwierig würde und wenn überhaupt durch sehr aufwendige DNA-Analysen möglich wäre und natürlich gleich in Richtung Rassenkunde gehen würde.

    In Amerika würde ich vielleicht das Jahr 1492 vorschlagen, wobei ich glaube, dass es nicht fair wäre, wenn die wenigen verbliebenen Nackkommen der sog. Indianer plötzlich mit dem ganzen Müll alleine dastünden, den ihnen ihre “Eroberer” hinterlassen würden. Da müsste wohl vorher erst einmal aufgeräumt werden.

    Hier in Deutschland wären die meisten Menschen wohl damit einverstanden, wenn man das Jahr 1945 als Grundlage nähme, das käme dem Horizont der meisten Menschen hier sehr entgegen.

    Ginge man weiter zurück, müssten ja auch die ganzen Kowalziks, Kaczmareks, Sarrazins, de Maizieres, Lafontaines und wie sie alle heissen, “nach Hause” geschickt werden. Ob die Franzosen den Oskar für Herrn Sarkozy nehmen würden, der dann ja zurück nach Ungarn geschickt werden müsste?

    Ich weiß es nicht.

    Ihr 68er“

    Ende des Zitats

    Gehen wir doch alle zu Adam und Eva und aktzeptieren, dass die Welt für alle da sein soll, egale welche Vorfahren wo wann einmal gelebt haben.

  33. avatar

    S. Winter schrieb: Hinsichtlich der Geschichte Israels handelt es sich hier wohl eher um Rückwanderung denn um feindliche Übernahme und man möchte meinen, der Preis den die Israelis seit Jahrhunderten gezahlt haben, auch und vor allem natürlich in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts, sei genug.

    Ja dann machen Sie bitte mal schön das römische Reich kurz nach der Zeitenwende dafür haftbar. Und Sie prangern Absurdität an …

    Es ist sehr vernünftig, festzustellen, daß der UN-Teilungsplan für Palästina in ein jahrzehntelanges humanitäres Desaster geführt hat, weil er insesondere mit den Ländern der Region nicht abgestimmt war (Siehe Link von Igor W.). Er wurde ja auch zeitbedingt in ziemlicher Kolonialherrenmanier erlassen.

    Es würde der UN gut anstehen, sich mal diesbezüglich kritisch zu betrachten und eigene Fehler sowie Schuld einzugestehen, weil nur Gerechtigkeit in Palästina Friede bringen wird.

    Im Gegensatz zu dem o.g. römischen Reich um das Jahr 50 nach Christus, kann Israel für seine Kriege, seine Mißachtung des UN-Teilungsplanes und seine illegalen Siedlungen sehr gut haftbar gemacht werden. Das ist ganz realistisch und nicht so absurd wie ihre Ausführungen ;).

    S. Winter: denn um feindliche Übernahme und man möchte meinen, der Preis den die Israelis seit Jahrhunderten gezahlt haben, auch und vor allem natürlich in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts, sei genug. Wer zahlt ihnen IHRES Erachtens nach nun Schadenersatz?

    Zynischer gehts wohl nicht. Wenn Partei A an Partei B Verbrechen begeht rechtfertig das keine Verbrechen von Partei B an der zuvor unbeteiligten Partei C. Partei B wird dadurch zu Verbrechern an Partei C. Da ist sie doch noch, die Holocaust-Nebelmaschine, wenn auch in indirekter, verklausulierter Form.

  34. avatar

    @ Strebel

    Ich wollte mich nach Ihrem ersten Kommentar eigentlich nicht weiter äußern, die Absurdität Ihrer Aussage war doch zu offensichtlich, um zu streiten. Dennoch: Wie Sie hier beweisen braucht es die „Holocaust-Nebelmaschinerie“ nicht, solange Pseudo-Gebildete unter dem Deckmäntelchen der intellektuellen Auseinandersetzung mit dem Thema Israel auf vorselektierte Wikipedia-Links hinweisen und danach den bequemen Wohlstandsallerwertesten im Sessel versenken und sich selbstzufrieden die Hände reiben.
    Hier also einige Wikipedia-Aussagen hinsichtlich der Geschichte Israels.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Israel
    unter Geschichte

    …Die ersten archäologisch nachgewiesenen Spuren einer früh- oder protoisraelitischen Besiedlung der Region Palästina gehen auf die Zeit zwischen dem 12. und dem 11. Jahrhundert v. Chr. Zurück…

    …70 n. Chr. werden Jerusalem und der Tempel vollkommen zerstört. Der letzte jüdische Aufstand in Israel gegen die römische Herrschaft (Bar-Kochba-Aufstand) wird 135 n. Chr. niedergeschlagen. Die Juden werden über die ganze Welt verstreut …

    …Von 636 bis 1099 folgt die arabische Herrschaft …
    (Ich hätte hier am liebsten noch mehr aufgelistet, das hätte jedoch den Rahmen gesprengt)

    Und so weiter und so fort.
    Lesen Sie ruhig einmal nach.

    „…Natürlich sind die Israelis eingewandert ..“

    Hinsichtlich der Geschichte Israels handelt es sich hier wohl eher um Rückwanderung denn um feindliche Übernahme und man möchte meinen, der Preis den die Israelis seit Jahrhunderten gezahlt haben, auch und vor allem natürlich in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts, sei genug.
    Wer zahlt ihnen IHRES Erachtens nach nun Schadenersatz?
    Eine Form der Wiedergutmachung könnte sein, sich solidarisch zu zeigen mit dem Bedürfnis eines Volkes, wieder zu Hause anzukommen nach Jahrhunderten andauernder Entrechtung und Enteignung.
    Die relativ einseitig gehaltenen Pressestimmen der letzten Wochen und Monate, die Leuten wie Ihnen sicherlich entgegenkommen dürften, zeigen nur erneut, dass der Mensch nicht lernt, was er nicht lernen will, nicht sieht was er nicht sehen will.
    Und das ein gemeinsames Feindbild in etwa soviel Freude macht, wie Fußball-Public-Viewing oder Lena-Manie.

    @EJ
    „Sofern die israelische Politik den neocon- bzw. Bush-style des Westens kopiert, geht es mit Israel ebenso bergab wie mit dem gesamten Westen in den letzten Jahren rapide bergab gegangen ist.
    Israel sollte sich auf seine linke Tradition besinnen. Und so an seine alten legendären Erfolge wieder anknüpfen.“

    Sehe ich ebenso. Vielen Dank

  35. avatar

    Warum ist die Leitung der Flotte nicht auf das Angebot Israels eingegangen, die Lieferungen über den Landweg nach Gaza zu bringen? Ganz einfach: die Hamas wollte ein weltweit mediales Ereignis in prime time haben. Es ist denen auch gelungen.

    Die Hamas liebt den Tod, denen ist es egal, wieviele Menschen mit dieser Aktion ums Leben gekommen sind. Hauptsache die öffentliche Meinung im Westen um jeden Preis gewinnen.

  36. avatar

    @Igor W.: Woher die Vereinten Nationen das Recht nehmen, Land Menschen wegzunehmen, auf dem diese seit Jahrhunderten Menschen leben, um es oft illegal eingewanderten Juden zuzuschanzen, ist mir nach wie vor unklar. Hierfür muß m.E. die UN den entrechteten Palästinensern Schadensersatz bezahlen. Für alles Weitere haftet Israel.

    @Alan Posener: Natürlich sind die Israelis eingewandert. Lesen sie die israelische Einwanderungsstatistik. Die bildet zwar nicht unbedingt …

    @All: Erstaunlich moderate Kommentare. Ich hatte erwartet daß sie viel mehr Antisemitismus- und Holocaust-Nebelmaschinerie auffahren, um das himmelschreiende Unrecht der Israelis und der Vereinten Nationen an den Palästinsnern zu vertuschen. Die Holocaust-Nebelmaschine ist sogar ganz ausgefallen…

  37. avatar

    Naja, Alan Posener hat eine naheliegende Empfindung treffend formuliert. Ein handlungsleitenden, einen handlungslegitimierenden Gedanken sollte er damit jedoch nicht ausgesprochen haben. Im Gegenteil.

    „Wir“ (wenn ich das, insofern ich [Dr.Strebel-Sprech:] „rein deutscher“ Täter-Herkunft bin, so sagen kann (tatsächlich bin ich nach Ihren Kategorien, Dr. Strebel, ein Bastard, nur eine Hälfte meiner Familie hat mitgemacht):) „wir“ machen sowas nicht. „Die anderen“ machen das. Deshalb sind sie „die anderen“.

    In seinen Hoheitsgewässern hätte Israel die Schiffe, hätten sie sich nicht stoppen und durchsuchen lassen, ordnungsgemäß versenken können, von mir aus mit Mann und Maus. Was dagegen jetzt faktisch gelaufen ist, ist ein kaum näher zu qualifizierendes Irgendetwas zwischen bodenloser Dummheit und kopfloser Brutalität, das Israel in jeder Hinsicht weit mehr schadet, als es der Sicherheit Israels nützt.

    Dennoch ist Poseners Vergleich in gewisser Weise treffend: Sofern die israelische Politik den neocon- bzw. Bush-style des Westens kopiert, geht es mit Israel ebenso bergab wie mit dem gesamten Westen in den letzten Jahren rapide bergab gegangen ist.

    Israel sollte sich auf seine linke Tradition besinnen. Und so an seine alten legendären Erfolge wieder anknüpfen.

  38. avatar

    @ Dr Oliver Strebel: lesen Sie zum Einstieg in Ihre Weiterbildung Don Altobello. Immer vorausgesetzt, Sie wollen sich weiterbilden. Allerdings ist allein Ihr Satz „Israelis sind nach Palästina eingewandert…“ so hanebüchen falsch, dass man sich fragt, ob es Ihnen nicht eher um die Pflege Ihrer Vorurteile geht als um eine Auseinandersetzung in der Sache.

  39. avatar

    @ „Dr. Oliver Strebel“

    Sie werden nervös, der Judenhasser… (wer mit dieser Definition nicht einverstanden ist – bitte melden Sie sich!)

    Wenn Sie schon bei Wikipedia sind (wo Sie auch, vermute ich mal, Ihren Dr. – Titel gemacht haben),
    dann sollen Sie auch das gelesen haben:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Israel#Geschichte

    Einige Zitaten daraus:

    „Die Errichtung des Staates Israel erfolge demnach kraft des „natürlichen und historischen Rechts des jüdischen Volkes und aufgrund des Beschlusses der UNO-Vollversammlung“.
    „Noch in der Gründungsnacht erklärten Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, Libanon, Irak und Syrien dem neuen Staat den Krieg“

    Also wirklich, Ihre Kommentare stinken richtig – bis zum Himmel, wonach – des wissen wir ja alle.

  40. avatar

    Lieber Alan Posener,

    genial und brillant böse! Danke!

    Kleiner Wermutstropfen. Nicht alles Deutschen Intelligenzbolzen werden die Pointe verstehen. So ist es halt, im Lande der Dichter und Henker, Pardon, Denker.

    Grüße Sie ganz herzlich
    Ihre Rita E.

  41. avatar

    Ich weiß manchmal nicht mehr, ob mich das obligatorische Israel-Bashing nervt oder einfach nur langweilt. Mit sachlicher Kritik hat dies leider so gut wie nie zu tun. Ich höre immer dieselben Schlagworte aus dem propagandistischen Setzkasten. Nur, durch ständiges Wiederholen derselben werden diese nicht richtiger. Beispiele:
    1) Gaza – größtes Freiluftgefängnis der Welt, Steigerung: KZ, wahlweise Warschauer Ghetto etc.
    Das ist der Gipfel des Zynismus. Hendryk Broder hat bei der Preisverleihung für Reich-Ranicki hier überraschenderweise mal etwas Richtiges gesagt. Wenn ein klar denkender Mensch die Zustände vergleicht, kann er nur den Kopf schütteln ob der Absurdität. Der Vergleich ist es eigentlich nicht mal wert, ihn überhaupt anzustellen! Zumal die Ghettoisierung die Vorstufe zur Vernichtung war. Wie passt das zu Gaza?
    2) Apartheid(sstaat) usw.
    Die Leute scheinen geschichtsvergessen zu sein. Wie kann man Israel allen Ernstes in die Nähe Südafrikas zur Zeit der Apartheid rücken? Hatte das südafrikanische Parlament etwa 20 % Schwarzafrikaner als Abgeordnete? Oder stellten die schwarzen Ureinwohner einen Minister oder Parlamentspräsidenten? Gibt es in Israel etwa getrennte Toiletten für arabische und jüdische Israelis, getrennte Krankenhäuser o.ä.? Dürfen die arabischen Israelis vielleicht nicht wählen?
    3) Völkermord
    Mehrere Jahrzehnte Terrorismus, Intifadas und israelische Gegenschläge haben ca. 8000-9000 Todesopfer gefordert. Das ist schrecklich und darunter sind natürlich auch viele Unschuldige. Allerdings kann angesichts von Millionen Palästinensern und anhaltendem Bevölkerungswachstum von Völkermord keine Rede sein. Wenn die Israelis das wirklich vor hätten, müsste man sich fragen, warum die sich dabei so dämlich anstellen, vor allem, wenn man bedenkt, wie stark die gerüstet sind. Russland hat in wenigen Jahren über 100.000 Tschetschenen getötet, etwa ein Zehntel der Bevölkerung. In dem Zusammenhang kann ich mich nicht erinnern, dass mal der Terminus „Völkermord“ gebraucht wurde. Als die Regierung Sri Lankas in diesem Jahr (oder war es noch im Vorjahr?) Ernst gemacht hatte im Kampf gegen die tamilischen Terror- bzw. Guerillagruppen, wurden in wenigen Wochen über 10.000 Menschen getötet. Zehntausende Zivilisten waren in dem Kampfgebiet eingeschlossen und von humanitärer Versorgung abgeschnitten. Ich warte heute noch auf die Proteste der „internationalen Gemeinschaft“ (auch wenn ich in diesem Fall nicht von Völkermord sprechen würde).
    Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

  42. avatar

    Sie verschweigen einen wesentlichen Fakt, Herr Posener! Wer hat denn mit Terror und Mord in Palästina angefangen? Die Statistik beweist:

    http://en.wikipedia.org/wiki/D.....ffiliation

    Israelis sind nach Palästina eingewandert und haben jahrzehntelang Muslime terrorisiert, vertrieben, beraubt und ermordet. Ihr Artikel stinkt nach Rassismus, Kolonialismus und tief verwurzeltem Zynismus. Es ist eine unerträgliche Schande für alle Deutschen, daß Deutsche wie Sie keine 65 jahre nach der Hitler-Barbarei schon wieder Landnahme, Terror, Vertreibung und Mord verschweigen und offen weiteren Terror und Mord rechtfertigen.

  43. avatar

    Geiler Text!
    Es wird die Unverhältnismäßigkeit deutlich.
    Es gibt auch noch andere Beispiele aus der nichtwestlichen Welt: z.B. Saudi-Arabien im Jemen.

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