Schade, dass das Lied von den zehn kleinen Negerlein politisch nicht mehr korrekt ist. Doch mit der Abschiebung von Günter Oettinger, der Abwahl von Jürgen Rüttgers und dem heutigen Abgang von Roland Koch ist nur noch einer von denen übrig, die Angela Merkel 2002 im Magdeburger Parkhotel „Herrenkrug“ zur damaligen Aufgabe jedes Gedankens an eine Kanzlerkandidatur gezwungen haben.
Kleine Rückblende: Führende Herren in der Union hatten sich damals auf Edmund Stoiber als Unions-Kanzlerkandidaten festgelegt. Das sollte Merkel am 11. Januar abends in besagter Lokalität mitgeteilt werden. Die CDU-Chefin war allerdings schneller und frühstückte morgens mit Stoiber, wo sie ihn über ihren Verzicht auf die Kanzlerkandidatur informierte.
Der weitere Gang der Geschichte ist bekannt und hat mit dem angekündigten Rücktritt von Koch heute seinen vorläufigen Abschluss gefunden. Keiner der Herren aus der Generation nach Helmut Kohl – Koch, Wulff, Oettinger, Rüttgers – hat den Sprung ins Kanzleramt geschafft.
Und der oder die nächste konservative Politikerin, die es nach Angela Merkel schaffen wird, wird der politischen Generation nach ihr angehören – der Generation also, die von Merkel selbst gefördert wird. (Analog zu Helmut Kohl könnte es in einigen Jahren dann aber durchaus auch so sein, dass wer auch immer sich dann durchsetzen wird, dies gegen Merkel tun wird.)
Seinen Kanzlertraum hat Roland Koch sicher schon vor einigen Jahren, spätestens aber nach der verpatzten Wiederwahl begraben. Ich persönlich bin skeptisch, ob er je wirklich als Bundesminister nach Berlin wollte. So intelligent wie er ist, musste er wissen, dass er sich in einem Kabinett immer Angela Merkel würde unterordnen müssen. Der Weg nach Brüssel hätte ihm offen gestanden, er wollte ihn aber nicht gehen.
Stattdessen hat er sich nun für eine andere Premiere entschieden – den Beweis zu erbringen, dass ein Vollblut-Politiker wie er tatsächlich auch loslassen kann. Dass Politik doch keine Droge ist. Dass der kontrollierte Entzug möglich sei.
Sollte ihm das wirklich gelingen, hätte Roland Koch der Republik – vor allem aber seinen Politiker-Kollegen – einen sehr wichtigen Dienst erwiesen. Das Beispiel der Herren Merz, Clement und Schröder ist allerdings nicht sonderlich ermutigend in dieser Hinsicht. Aber für Überraschungen war Roland Koch bislang ja immer gut.
Wieso kommen eigentlich alle auf die Idee, Koch sei ein Konservativer ?
Der Mann hat überhaupt keine Überzeugungen, aber da die Mitte und der linke Rand auch in der CDU mit lauter „Querdenkern“ übervölkert ist blieb ihm nur der halbrechte Rand zur Profilierung.
@ Dr. Oliver Strebel
Von mir aus kann Koch eine Imbiss-Bude für frustrierten Erzkonservativen aufmachen. Interessiert niemand, ausser Kochs überdimensionaler Selbstverliebtheit.
Es gibt heute keine Politiker mehr mit Format. Die letzten Mohikaner waren Helmut Schmidt und Franz-Josef Strauss.
http://www.uni-marburg.de/aktu...../0431/rede
bin auch für den Aufbau Westen und daher für die Kanzlerkandidatur von Herrn Wulff. Wir haben genug von Merkel, die die Ossierisierung der CDU vorangetrieben hat.
@Geraldus: Oder Koch gründet eine katholisch-konservative Partei für eine Klientel, die von Merkel politsich extrem düpiert wurde. Dann würde es doch verbrannte Erde a la Lafontaine geben.
Koch weiß genau, daß er bei der nächsten Landtagswahl verlieren wird. Das überläßt er seinem Lakaien B.
Er macht jetzt den Schröder und greift in der Industrie einen hochbezahlten Job ab.
Nach der nächsten Bundestagswahl – die Merkel krachend verlieren wird – wird es sich seiner Partei aus lauter Pflichtgefühl für alle dann freiwerdenen Ämter zur Verfügung stellen. Spätestens dann, vielleicht auch schon früher, wird er nach dem CDU-Bundesvorsitz greifen.
Immerhin ist er erst 52, und in seiner Generation hat er in der CDU nur Wulff als Konkurrenten. Die nachfolgende Generation in der CDU besteht nur aus Nullen, da hat er keinen zu fürchten.
Lafontaine hat ja auch als Privatmann mit seiner BILD-Kolumne die SPD unter Druck gesetzt. Wenn die Partei ihn gerufen hätte wär er bestimmt nicht zur SED/PDS. Im Gegensatz zu Lafontaine ist Kochs Rückzug wohlgeordnet, er hinterläß in seiner Partei keine verbrannte Erde.
Koch muß im Prinzip nur das Scheitern von Merkel abwarten. Bis dahin verdient er gut Kohle und wird sich mit Kommentaren für Zeitungen, vielleicht auch ein Buch, als „Elder Statesman“ zu Wort melden.
Bis dahin schläft er nur bei offenem Fenster, damit er den Ruf der Partei nicht überhört
Nach dem Abgang von Herrn Koch (Gott sei Dank), hoffe ich sehr, dass Christian Wulff den Mut haben wird, die Kanzlerschaftskandidatur zu beanspruchen.
Wir brauchen einen entscheidungsfreudigen und souveränen Kapitän an der Spitze.
Von Niedersachsen lernen, heisst für die CDU siegen.
Wer gut beobachtet,kann sehen was Frau Merkel aus der Partei CDU gemacht hat.
Sie ist langsam in die Mitte gerutscht und könnte heute besser die Vorsitzende der SPD sein?
Sie verstand es ein Netzwerk für sich zu bauen.
Sie arbeiet wie Frauen arbeiten,langsam ,leise,hintenrum,nicht offen und klar und unmißverständlich wie Mäbnner es tun.
Weil Frauen so Politik wollten?
Weil man heute nicht klar sagen darf was unbedingt nötig ist?
Will der Mensch immer angelogen werden und nur die Hand aufhalten und kassieren vom Staat?
Es gibt keinen Politiker und keine Medien die klar ansprechen was im Land vorgeht.
Aus lauter Angst sagen alle nichts und machen weiter wie alle.
Schuld sind dann die anderen.
Jedes Land ist heute so stark verschuldet,dass ihm die Luft zum Atmen fehlt.
Wir haben die Menschen zu Abhängigen erzogen.
Wir haben Werte so verändert,dass menschen lebensuntüchtig geworden sind,trotz guter Ausbildungen.
Wer erzieht heute noch die Kinder?
kein Mensch mehr.
Jeder erwartet dass andere das tun.
Und das für viel zu viel Geld.
Wer eine Rechnung aufmacht was Frauen heute verdienen,und was es kostet sie in KITAS unterzubringen,steht in keinem Verhältnis.
Kein Unternehmer würde das zulassen ,eine solche Kostenrechnung,von der psychischen Verkrüppelung ganz zu schweigen.
Wenn Koch das ansprach, kamen alle die glaubten auf ihn verbal spucken zu müßen.
Weil sie nichts verstehen.
Wann steht ein Politiker aus der regierung mal hin und erklärt es in Sätzen, dass es die Dümmsten verstehen.
Frau Heckel schrieb:
„Keiner der Herren aus der Generation nach Helmut Kohl – Koch, Wulff, Oettinger, Rüttgers – hat den Sprung ins Kanzleramt geschafft.“
Christian Wulff wird der nächste Kanzler. Das wollen wir hoffen für die CDU. Er hat das Format und den Talent dazu.
Die Brandstifter Koch, Rütgers („Kinder statt Inder“) und Oettinger („Es bleibt festzuhalten: Es gibt kein Urteil von Hans Filbinger, durch das ein Mensch sein Leben verloren hätte.“) wären sowieso nicht wählbar gewesen: Zu polarisierend und konsensunfähig.