Der alberne Hase mit seinen bunten Eiern hat hier eigentlich gar nichts zu suchen. Kein Ostern ohne Karfreitag. Das ist der höchste christliche Feiertag. Karfreitag erinnert an die infame Ermordung des Aufrührers Jesus von Nazareth, den seine Zeitgenossen wegen seines Zeugnisses zusammen mit Mördern und Verbrechern bestialisch an das Kreuz geschlagen haben. Karfreitag feiert einen Märtyrer.
Hier ist die alte Vorstellung, dass jemand Zeugnis ablegt, etwas bezeugt, von dem er zutiefst überzeugt ist. Mit der Konsequenz, dass ihn die herrschenden Ideologen seiner Zeit ermorden. Schieben wir die religiösen Mythen der Auferstehung, also den Ostersonntag, für einen Moment beiseite, kommt der Kern des Märtyrertums wieder zum Vorschein. Es geht um Meinungsfreiheit.
Märtyrer: das altgriechische Wort für Menschen, die sich nicht den allgemein gewünschten Auffassungen anschließen wollten, auch nicht um den Preis gravierender persönlicher Nachteile, am bösen Ende um den Preis des eigenen Lebens, hat viele moderne Entsprechungen. “ Freedom of Expression“, das Recht des freien persönlichen Ausdrucks gehört zu den vornehmsten Menschenrechten. Journalisten sind die Helden dieser Herausforderung, was ihre moralische Erhabenheit begründet.
Zu den bittersten Gegnern der Meinungsfreiheit gehörten über alle Zeiten jene, die den Gekreuzigten Jesus von Nazareth als Religionsstifter verehrten, die Kirchen. Nicht nur die Katholische Kirche hat mit der Inquisition gegen Irrlehren gewütet und Scheiterhaufen entzündet. Die Protestanten standen mit der Ächtung und Ermordung von Ketzern nicht nach. Freilich verweigerte man den so Verfemten den Status als Märtyrer. Selig sind immer nur die eigenen Opfer, nicht die Kadaver der Feinde.
Das gehört zu den großen Paradoxien der Menschheit, dass sich Religionen als wahrer Glauben gegen den Aberglauben anderer bilden und zu Institutionen werden, um sogleich die eigene Lehre von den Ursprüngen der Rechthaberei zu befreien und als Wille des Himmels ins Absolute zu setzen. Mit der Glaubensgewissheit kommt die Intoleranz, wenn nicht auf den Lippen, so doch im Handeln. Ungläubige darf man dann verachten oder gar totschlagen.
Das ist kein Argument gegen den Islam allein. Auch der Pharisäer Jesus Christus konnte es in seinen Streitereien mit den jüdischen Pharisäern nicht lassen, sich zum Messias zu erklären, sprich zu Gottes Sohn. Damit wurden mögliche Kompromisse in kontroversen Glaubensfragen in einen sehr engen Konsenskorridor geführt. Mit dem Sohn des Alten ist schlecht streiten.
Die Frage, wer denn Jesus nun an das Kreuz gebracht hat, die römische Besatzungsmacht oder die jüdische Orthodoxie, ist insofern interessant, als sie zeugt, dass es von Anfang an immer auch um den Zusammenhang von Rechtgläubigkeit und staatlicher Macht ging. Alle Gottesstaaten, auch die christlichen, auch der „Bibel Belt“ der USA, pervertieren Meinungsfreiheit und reduzieren sie auf die Machtfrage einer Freiheit der Rechtgläubigen. Im Nacken spürt man den kalten Wind der Diktatur.
Das demokratische Konzept, das republikanische, lautet: Meinungen dürfen Macht nur auf Zeit haben und müssen sich zu Recht und Gesetz läutern. Das freiheitliche Konzept lautet: Meinungen sind Privatsache, sie haben keinen Anspruch auf Gültigkeit für andere, wenn sie sich nicht zu Recht und Gesetz geläutert haben. Die freiheitliche Demokratie ist eine Veranstaltung in einem permanent labilen Gleichgewicht. Man muss auf sie aufpassen, deshalb braucht es eine freie Presse.
Österlich argumentiert: man sollte den Märtyrer vom Karfreitag ehren, ihm aber den Anspruch vom Ostersonntag verwehren. Einen so radikalen Protestantismus machen freilich selbst die Evangelischen nicht mit. Aber es ging hier ja auch nicht um Religion, sondern um Politik. Und da haben die beseelten Eiferer eh nichts zu suchen. Warum? Weil die Religiösen die ersten sind, die Meinungsfreiheit verwehren.
Tango Mass next ? Der Papst von Buenos Aires ist anders ? Er hat die Praesidentin Cristina Fernandez de Kircher gekuesst! („Ich bin noch niemals von einem Papst gekuesst worden!). Zur Ostersauberkeit hat er die Fuesse von zwei JUNGEN Frauen gewaschen. Von seiner Schwester haben wir erfahren , als Jugendlicher ist er mit seinen Freunden zu Tango-Taenzen gezogen Auch seine erste platonische Liebe hat ueber seinem Liebesbrief berichtet: „Wenn du nicht meine Frau wirst, werde ich Priester!“ Tango-Requiem gibt es schon seit Jahren: Astor Piazzollas ADIOS NONINO. Das Requiem fuer seinen verstorbenen Vater. Heute ist ADIOS NONINO im internationalen philharmonischen Repetoir. Die Ehe des Trohnfolgers Norwegens, in einer Kirche wurde von ADIOS NONINO musikalisch verschoenert – sogar noch mit einem Chor. Die Braut, geruehrt, weinte… Das Video erscheint in youtube unter den anderen mit ADIOS NONINO. —
Steinmaus: Meinungsfreiheit – gern verwechselt mit Beliebigkeit.
… Beliebigkeit – mittlerweile gebraucht ab 0,01€. (In Worten: Ein Cent.)
Meinungsfreiheit – gern verwechselt mit Beliebigkeit. Heute erlebe ich eine Meinungsbeliebigkeit, geboren aus Oberflächlichkeit, aufgewachsen mit rosaroter Brille.
Jesus war wohl nicht der Typ für Meinungsfreiheit, er war durchaus festgelegt, aber er ließ den Menschen anderer Meinung leben (Liebet eure Feinde…). Oft genung wünschte ich mir streitbare Gesprächspartner und keine Wetterhähne oder Dogmendosen. Vielleicht liegt es an meiner DDR-Vergangenheit, dass ich streitbar geworden bin. Also ist ein Quentchen Pharisäertum notwendig zur Entwicklung von Menschen mit eigenen starken Meinungen?
off topic or on topic aus der Schweiz zum Osterfest und zur Meinungsfreiheit:
http://www.tagesanzeiger.ch/ku.....y/12903185
http://www.youtube.com/watch?v=vVHhg67RVd4
http://www.youtube.com/watch?v=SJUhlRoBL8M
Tja, die Glaubensfragen …
Einerseits darf nicht verwundern, dass von jenem, der nicht beweist sondern glauben einfordert, ein etwas ernsthafteres Bemühen gefordert wird. Soweit zum Blutopfer von jeher in seiner Geltung als „Lebenssaft“ sehr ernst genommen und die Ernsthaftigkeit durch Totalverlust Desselben einfach nicht zu toppen!
Da muss man schon mal tief in die moderne Jounalistentrickkiste greifen, will man heutzutage ähnlich „überzeugend“ wirken. Solidarität hilft da sicher, aber letztendlich liegt es am Ende im Geschick der Formulierung und einer sensiblen Folgerschar, wieweit „Wahrheit“ Bahn bricht.
Da unser Konzept als kohlenstoffbasierte hormongesteuerte Spezies aber keinen Uneigennutz zulässt und am liebsten der Lust frönt, haben wir mehr oder weniger leistungsfähige Strategien entwickelt, Spreu und Weizen zu separieren.
Klappt doch ganz gut. Bis die Chaostheorie mal wieder ihren Entgleisepunkt finden wird …
Bis dahin: Frohe Ostern!
@ derblondehans: Das obzoenste Propagandamedium von der BRD is die „Deutsche Welle“ der TV and Radio-Kanal der von BRD, finanziert von BRD, beherrscht von der CDU, weltweit versucht die BBC von London, mit geopolitischer Zersetzung zu uebertreffen: Natuerlich weniger intelligent und elegant als BBC, anstatt typisch uebertrieben, „stark“, unablaessig deutsch-CDU-konservativ-„USA-diensam“. In Suedamerika sind fast alle Medien (TV und Zeitungen) im Besitz von ein Dutzend reichen Familien – und diese folgen 100% allen „Hinweise“ von Washington. Aber auch die Berichte von BBC werden von ihnen publiziert, und seit einiger Zeit von „DW“. Der Unterschied zwischen den drei Quellen: Was von Washington eingeloeffelt wird ist die uebliche Eintrichterung „dass man der ‚Hemispheric Security Leader‘ wirklich das Beste fuer Lateinamerika moechte. BBC der Briten verbirgt das Ziel im grossen Teil des Textes – aber unablaessig sind jedesmal einige Saetze eingepflanzt welche sich der Leser ueber die Jahre einpraegen soll: Nur der ‚Westen‘ unter der Fuehrung der USA und beraten von Briten, kann alles in der Welt einigermassen regeln und stabil halten: Alle anderen sind nicht zuverlaessig! Aber die „Deutsche Welle“ ist viel aggressiver und sucht suechtig nach allen moeglichen Aspekten welche die Bestreben fuer „Unabhaengigkeit“ von USA und dem Westen als laecherlich darstellen. Schon an dem Titel eines Berichtes – welcher von der jeweiligen einheimischen Redaktion stammt – erkennt man sofort ohne vorher zu bemerken – ob eine Artikel oder Kommentar von Washington, von BBC-London, oder von DW-„Berlin“/MUENCHEN/PULACH stammt. Weder von Washington noch BBC-London, wurde zum Beispiel mit solchen fanatischen und schadenfreudigen Eifer analysiert ueber die verschiedenen zweitrangingen Interessenunterschiede und Haltungen der BRICS waehren ihrer Zusammenkunft in Durban: Die Leute in BRD welche fuer die USA und den Vatikan wirken – nicht fuer die BRD – wie Deutsche Welle, BND, das Ausenministerium, das Militaer, die Botschafter – warden paranoisch-hysterisch wenn sie bemerken dass BRICS wirklich eine bestaendige geopolitische Interessenvereinigung geworden sind: 5 riesige Nationen mit 3 Millarden Menschen welche heute UNABHAENGIG vom „Westen“ funktionieren! Der USA-Ami versteht dass er das nur irgenwie sabotieren koennte wenn Gelegenheiten eine Luecke zeigt, der Brite sieht ueber die Jahrhunderte – am Ende spricht die Welt das Englisch. Aber der Deutsche hat nicht die Weitsicht und Geduld: Ordnung muss sein und gleich sofort sollten die BRICS wieder dem „Westen“ gehorsam werden!
… zur Wahrheit.
‚Für die Massenmedien Deutschlands beginnt eine neue Zeitrechnung. Ihre über Jahre manipulierte und gelenkte Leserschaft folgt ihnen nicht mehr. Bild, Spiegel, Focus und viele andere Publikationen sind in ihren Meinungen isoliert und verlieren immer weiter an Boden.‘
Zitat:
‚Die Aufgabe der Journalisten ist es, die Wahrheit zu zerstören, gerade heraus zu lügen, zu verdrehen, zu verunglimpfen, vor den Füßen des Mammons zu kuschen und sein Land und seine Rasse um sein tägliches Brot zu verkaufen. Sie wissen es und ich weiß es.
John Swinton, (1829 – 1901), US-amerikanischer Redaktions-Chef der New York Times
Noch etwas.
‚Der Geheime Staatsvertrag vom 21.5.1949 wurde vom Bundesnachrichtendienst unter ‚Strengste Vertraulichkeit‘ eingestuft.
Danach wurde der Medienvorbehalt der alliierten Mächte über deutsche Zeitungs- und Rundfunkmedien‘ bis zum Jahr 2099 fixiert. Deutsche Medien sind also gezwungen das was sie veröffentlichen, nur so publizieren wie es die USA, Grossbritannien und Frankreich vorbestimmen.‘
Es ist an der Zeit, dass die USA, Grossbritannien und Frankreich den Deutschen das Selbstbestimmungsrecht gewähren.
Mögen die USA, Grossbritannien und Frankreich nach Hause gehen. In Freundschaft.
Weiss das der Papst vom „katholischen“ Lateinamerika ? Die Mehrzahl der Bundes-Abgeordneten in Brasilien sind evangelisch! (Von „BrasilNews“ welche ausfuehrlich und sachlich in deutscher Sprache ueber Brasilien berichtet).
„He who fights and runs away, lives to fight another day!“ Meinte der amerikanische Revolutionsgeneral Butler nachdem er von einem Zusammenstoss mit den hessischen Soeldnern der Briten weggallopierte. Meine Meinung: „Cowards live longer!“ — Die Religionen wurden in der Vorzeit von den Schamenen erfunden, meist unter Einfluss von Narcotica. Also Alkohol und Narco-Drogen haben eine Verbindung mit der Religion – beide erlauben die Flucht in eine andere Dimension. Am besten beide zusammen wie der Wein in the katholischen Messe. Die Azteken und Maya hatten den Glauben an die Notwendigkeit von Bluten. Die Fuersten der Maya ritzten sich die maennlichen Glieder, die Priester der Azteken ritzten sich die Ohren. Aber besonders mussten Menschen geopfert werden durch Verbluten um taeglichen Aufgang der Sonne sichern und den Segen der Goetter, besonders Huitzipotli. Die Spanier, welche schon Jahrhunderte Erfahrung hatten mit der Eingliederung anderer Voelker, benutzten auch die Religiositaet der Indianer zu ihrer Eingliederung in das spanische Imperium. Die vorwiegen keltischen Nordspanier hatten schon seit hunderten Jahren langsam das vom Islam und Arabern und Berbern besetzte Spanien zurueck erobert – und dabei auch die verbliebenen Araber und Berber „hispanisiert“. Im 15ten Jahrhundert eroberten sie die von Berbern bewohnten Kanarischen Inseln und wiederholten das Rezept. Der Stamm der Suruwaha im Amazonas (weniger als 200 Menschen), hatte einen Schamenen welche die Theologie erfand: Um sich vor den Problemen des Alters zu schuetzen sollte man als junger, schoener Mensch Selbstmord begehen – und dann in der anderen Welt wieder als schooner junger Mensch wiederkehren. Wer sich erlaubte ein alter Trottel zu werden, hatte selber Schuld daran… Wegen aehnlichen Glauben begehen die Indianer im Amazonas teilweise sehr schnell Selbstmord durch den Verzehr eine gewissen Pflanze welche leicht zu finden ist. Haeufig nach Streit mit Angehoerigen – die kleinen Siedlungen mit den grossen Langhuetten in welcher jeder Familie in einer anderen Ecke ihre Haengematten hat – sind nicht das „gruene“ Paradies der deutschen Karl-May-Linksgruenen. Jesus glaubte auch – wahrscheinlich auch von aehnlicher vorzeitlicher Anregung – das Bluten und der Tod ihm zum Vater in den Himmel leitete. Die Spanier verfolgten die Aztekenpriester nicht – sondern bekehrten sie zum Katholizismus und stellen sie ein in die Firma als Kuester der katholischen Kirchen: Beide Priester – die katholischen und die aztekischen staunten ueber die selbe Bedeutung des Blutes in ihren Glauben…
K.K.: Hier ist die alte Vorstellung, dass jemand Zeugnis ablegt, etwas bezeugt, von dem er zutiefst überzeugt ist. Mit der Konsequenz, dass ihn die herrschenden Ideologen seiner Zeit ermorden. Schieben wir die religiösen Mythen der Auferstehung, also den Ostersonntag, für einen Moment beiseite, kommt der Kern des Märtyrertums wieder zum Vorschein. Es geht um Meinungsfreiheit.
… wegen ‚Meinungsfreiheit‘ wird niemand ermordet … ‚Meinungsfreiheit‘ gilt den herrschenden Ideologen, zu jeder Zeit, als Machtinstrument – so oder so. Es geht – daher und nur daher – um Machtansprüche.
Es geht um Wahrheit.
Jesus ./. Pilatus: … ‚Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass Ich der Wahrheit Zeugnis gebe; jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.‘
… tja, man sollte den Ostersonntag eben nicht beiseite schieben.