Na klar, Angela Merkel ist auf dem Gipfel ihrer Macht angelangt. Es braucht nicht viel, um zu dieser einhelligen Analyse zu gelangen. Und zumindest für den Wahlabend war sie auch richtig.
Nun aber ist Tag 1 nach der Wahl. Und die Frage stellt sich neu, denn nun muss die alte und neue Kanzlerin eine Koalition schmieden. Wie mächtig also ist Angela Merkel wirklich?
Fangen wir mit der internationalen Lage an: Hier ist Merkel durch diesen Wahlsieg wirklich mächtiger denn je zuvor. Kaum ein Regierungschef kann auf eine derartige Erfahrung verweisen wie sie. In der Euro-Krise wird ihr Management noch mehr gesucht werden. Und Merkel wird die Bühnen außerhalb Deutschlands noch intensiver als zuvor nutzen, weil hier zum einen ihr Bild in den Geschichtsbüchern geformt wird und es zum anderen wenigstens ein wenig angenehmer zugehen dürfte als im Inland.
Hierzulande stehen ihr Koalitionsverhandlungen bevor, die es in sich haben. Merkel wird den Fehler kein zweites Mal machen, so erschöpft und für ihre Verhältnisse unkonzentriert in die Verhandlungen zu gehen wie 2009 mit der FDP. Die Fehler, die jetzt zu der historischen Zäsur des Herauswurfs der Liberalen aus dem Bundestag geführt haben, wurden damals gemacht.
Das bedeutet, dass wir uns auf eine relativ lange Verhandlungsphase einstellen sollten. Zuerst wird Merkel und ihr Team mit der SPD reden, keine Frage. Dass eine derartige Koalition weit schwieriger und instabiler als die erste Große Koalition werden würde, ist allgemeiner Konsens.
Umso wichtiger ist ein bis auf die letzten Details ausgehandelter Koalitionsvertrag. Er müsste die Partner schon jetzt so für die kommenden vier Jahre binden, dass die erwartbaren Eskapaden von Sigmar Gabriel und Horst Seehofer auf die üblichen rhetorischen Seifenblasen reduzierbar wären.
Alles andere wäre absehbar Harakiri – und wie gesagt, Angela Merkel macht einen Fehler wie den schlampig verhandelten Koalitionsvertrag von 2009 normalerweise nur einmal. Sollte es ihr dann auch noch gelingen, der SPD die Ministerämter zuzuschieben, in der es erwartbar die größten Probleme gibt – also Umwelt, Arbeit und Gesundheit – könnte sie nach dem erneuten Manöver Schwarz-Rot auch im Inland mächtiger denn je sein.
Wahrlich nicht ausgeschlossen aber ist auch, dass die Gespräche mit der SPD in mehrere Sackgassen laufen. Angesichts der absehbaren Veränderungen an der Grünen-Spitze muss sich die Partei neu sortieren. Dass die Machtoption Rot-Grün im Bund nicht trägt und in den kommenden Jahren auch nicht tragen wird, dürfte den meisten Grünen inzwischen klar sein. Und es dürfte ebenso einen beträchtlichen Anteil der Grünen geben, die weder Lust noch Interesse an der nächsten Machtoption Rot-Rot-Grün ab 2015 oder 2017 oder wann immer haben.
Sollten die Verhandlungen zwischen Union und SPD sich verhaken, kommt ihre Chance. Die Differenzen zwischen der Union und den Grünen sind nicht unüberwindbar. Und intellektuell wäre eine derartige Koalition für jemand von der Statur Angela Merkels sicher anregender als erneut Schwarz-Rot mit den bereits absehbaren täglichen Nickeleien. Für den Koalitionsvertrag zwischen Schwarz und Grün gilt das oben gesagt noch viel mehr. Und auch hier zeigt sich die wahre Meisterschaft dann darin, wenn Merkel es schaffen würde, die Grünen beispielsweise für die Energiewende verantwortlich zu machen.
Das sind dann doch eine ganze Menge „wenn“ und „aber“. Wer wissen will, wie mächtig Angela Merkels wirklich ist, wird den Koalitionsvertrag lesen müssen – und das Ministertableau.
Mein Hamster meint, der Pißputt ist näher als die Ex denkt.
Nach der Wahl am vergangenen Sonntag häuft sich Kritik an der Auszählung der Stimmen. Offenbar ist es deutschlandweit zu Unstimmigkeiten gekommen.
Mich erinnert das an die Wahlfälschungen zu den Kommunalwahlen der Kommunisten ’89 in der Ex ihre ‚DDR‘.
Nun ja.
Bettina Röhl (Eine Frau mit Verstand. 😉 )
Der Wahlkampf war thematisch gesehen eine Gespensterveranstaltung und auch das ist Teil des Merkelschen Murkses. Eine 41,5-Prozent-Union lässt sich von Merkel in einer Weise lenken, die man kaum noch nachvollziehen kann. Aber jetzt ist Mutti Merkel an ihre Grenzen gekommen. Und sie hat die größte deutsche Volkspartei gleich mit an die Wand gefahren.
Was dem einen sein Fischer und seine Frau, ist dem anderen seine Schneekönigin:
Angela Merkels Aura
Für alle Beteiligten hat Merkels Aura mittlerweile etwas geradezu Unheimliches. Wer mit ihr politisch umgeht, muss sich fühlen wie ein Besucher im Schloss der Schneekönigin, wo es nur leere, eiskalte Räume gibt. Doch zugleich genügen der Kanzlerin ein gelegentliches mädchenhaft-verschmitztes Lächeln und eine ironische Anspielung, um die Herzen der Deutschen zu erwärmen und ihr Vertrauen zu erobern. Das Phänomen muss nicht zuletzt die Union selbst beunruhigen: Was bleibt angesichts des überragenden persönlichen Anteils der Kanzlerin am Wahlsieg vom Sonntag eigentlich von der CDU übrig, sind die Parteichefin und ihr Charisma einmal nicht mehr da?
http://www.welt.de/debatte/kom.....iches.html
Vielleicht sollte ich die Märchenbücher wieder einmal hervorholen 🙂
„Und auch hier zeigt sich die wahre Meisterschaft dann darin, wenn Merkel es schaffen würde, die Grünen beispielsweise für die Energiewende verantwortlich zu machen.“
Wenn die Journalisten die Poltitik schon unter sportlichen Aspekten betrachten dann haben wir langsam wohl keine „Alternative“ mehr 🙂
Wie mächtig ist Angela Merkel?
Prognose für das Frühjahr 2014 (spätestens)
… Buten aver güng de Storm, un bruusde, dat he kuum up de Föten staan kunn. De Hüüser un de Böm weiden um, un de Baarge beewden, un de Felsenstücken rullden in de See, un de Himmel weer ganz pickswart, un dat dunnerd un blitzd, un de See güng in so hoge swarte Bülgen as Karchtöörm un as Baarge, un de harrn bawen alle eene witte Kroon von Schuum up. So schree he, un kun sin egen Woord nich hören:
‚Manntje, Manntje, Timpe Te, Buttje, Buttje in der See
mine Fru, de Angiebill, will nich so, as ick wol will‘
‚Na, wat will se denn?‘ sä de Butt. ‚Ach,‘ sä he, ’se will warden as de lewe Gott.‘
‚Gah man hen, se sitt all weller in’n Pißputt.‘
Dor sitten se noch bet up hüüt un düssen Dag.
Hat noch niemand gemerkt, daß die von Frau Merkel geführte Bundesregierung krachend abgewählt wurde und keine parlamentarischen Mehrheit mehr hat ?
Frau Merkel wäre absolut machtlos, wenn SPD, Grüne und Linke sich besinnen und feststellen würden, daß sie zusammen bei allen nötigen Kompromissen mehr ihrer eigenen Inhalte umsetzen könnten als mit der Merkel-Partei (ehemals CDU) oder in der Opposition.