Hundert Reaktoren haben die USA am Netz in sechzig Kernkraftwerken. Jetzt planen sie weitere zwanzig. Das erste neue ist gerade genehmigt. Der Bau läuft schon. Renaissance der Nukleartechnik. Yes, we can.
Wie begründet der amerikanische Hoffnungsträger das? Er will seine Menschen in Lohn und Brot, das geht nicht mit überteuerten Energiekosten. Vom Weltmarkt kaufen die Leute, was sich rechnet, zur Not aus Asien. Wer den Strom zuhause verteuert, exportiert Arbeitsplätze. Da beißt kein Jobcenter den Faden ab.
Obama argumentiert weiter: die Abhängigkeit vom Importöl soll verringert werden. Billiges Erdgas ist zwar auf dem Vormarsch. Aber auch das abgasreiche Abbrennen von fossilen Energieträgern will man reduzieren. Stichwort Klimaschutz.
Sonne und Wind, wo sie scheint und er weht und beide sich rechnen. Aber nicht auf Kosten der Steuerzahler. Alternative Energien verlieren ihre Mega-Subventionen und sollen sich rechnen.
Ein solcher Mix aus Klimaschutz und Wirtschaftspolitik geht nicht ohne Atom. Punkt. Vor allem aber ist dies Industriepolitik. Die Unternehmen werden in ihre Verantwortung gezwungen. Wie schlau ist Amerika, wie dumm Deutschland.
Die fadenscheinige Merkelsche Energiewende erscheint im Vergleich dazu als populistische Pirouette. Umwelt- und Wirtschaftsminister im Kabinett Merkel blockieren sich im Schwarz-Gelben-Fiasko. Griechische Verhältnisse.
In der Tat, der Obama traut sich was. In das instinktive Aufheulen der Kretschmänner hinein gehört aber ein zweiter Gedanke. Der amerikanische Mut ist nicht vordergründig. Man will wirkliche Lösungen.
Obama traut sich was, aber ist ja nicht doof. Sein Entsandter in der nuklearen Genehmigungsbehörde stimmte gegen die Genehmigung (vier zu eins), weil die Konsequenzen aus der Reaktorhavarie in Fukushima noch nicht gezogen seien.
Das Kalkül der beiden Schlitzohren aus Washington: Die Industrie wird in eine Offensive der technischen Nachbesserung gezwungen bei den hundert alten Reaktoren, dafür gibt es ein, zwei neue Kernkraftwerke, vielleicht zwanzig. Aber die Industrie macht ihre Hausaufgaben, technisch wie wirtschaftlich. Niemand sonst könnte es. Einschließlich der Endlagerung in den Yucca Bergen von Nevada.
Obama macht sich mit seiner atomfreundlichen Energiepolitik keinen schlanken Fuß. Die USA zeigen uns eine reflektierte Industriepolitik, gegen die der bundesdeutsche Kindergarten von Herrn Röttgen (CDU) und Herrn Rösler (FDP) den Atem verschlagen.
Die Energiewende dieser Bundesregierung verkommt zur Posse. Die Unternehmen legen die Hände in den Schoß. Oder sinnen auf neue Geschäftsfelder. Oder andere Kontinente. Die Katastrophe bahnt sich an, für Freunde der Energie wie für ihre Gegner. Es passiert einfach gar nichts. Das ist nicht gut genug.
Nehmen wir an, der deutsche Sonderweg in der Energiepolitik ist richtig. Nehmen wir an, der Rest der Welt irrt. Unterstellen wir, die Renaissance der Kernenergie sei falsch. Nehmen wir an, Europa oder der Westen insgesamt könnte eine alternative Energieversorgung entwickeln. Nicht nur als ideologische Spinnerei, sondern als industrielle Realität. Dann bleibt die Frage der Entsorgung. Sie wird ohne kerntechnische Fähigkeiten nicht zu bewältigen sein.
Dabei müssen uns dann die Franzosen oder die Amerikaner helfen. Zum Beispiel Westinghouse, die gerade das neue Kernkraftwerk in Georgia/USA bauen. Mein Vater sagt, die können das, die gehören zu GE, der amerikanischen Siemens; die können was. Falsch. Sie gehören inzwischen zu Toshiba. Unser Know-How wandert nach Asien. Entweder wir kapieren, was hier gespielt wird, oder wir wandern hinterher.
Ich möchte noch einmal was zum bereits erwähnten „dezisionistischen Aspekt“ sagen. M.E. reicht es nicht, wenn man angesichts der jahrzehntelangen Vorgeschichte eine Revision fordert mit der Begründung, der andere Weg mit Atom wäre besser. Manchmal ist es sogar besser, den schlechteren Weg weiterzugehen (natürlich: Wenn dieser ins komplette Abseits führt, sollte man an jeder Stelle umkehren). Bislang ist das entscheidende Argument der Revisionsbefürworter, dass der Strompreis steigt. Das wissen wir aber schon. Das wusste man bereits, als man die Entscheidung zum Ausstieg traf. Das Preis-Argument ist bereits „eingepreist“.
Ein Beispiel für dieses schwer zu verstehende Argument. Nehmen wir an, ein nomadisierendes Jägervolk berät sich darüber, ob man nun nach Westen oder nach Osten ziehen soll, um Wild zu jagen. Nach langem Hin und Her und mit knurrenden Bäuchen hat man sich dafür entschieden, nach Westen zu ziehen, und bricht auf. Was würde man dazu sagen, wenn nun, auf dem Weg nach Westen, die Ostfraktion ständig herummeckert, dass man doch besser nach Osten ziehen sollen? Man wäre nach einiger Zeit genervt davon. Wenn die Ostler dann auch noch den Weg zu blockieren versuchten, wäre man berechtigterweise wütend. Warum? Nicht weil die Ostler keinesfalls recht haben könnten oder dürften. Sondern weil die Gefahr besteht, dass man sich gegenseitig blockiert, es in keine Richtung mehr weitergeht und man also verhungern muss. Die „Ostler“ hätten nur dann recht, wenn es in westlicher Richtung gar kein Wild gäbe und alles Wild im Osten wäre. Dies ist aber eine Haltung, die man extrem oder auch „religiös“ nennen kann.
@KJN
noch ein Nachsatz zu Ihrer “ Verwaltungsdiktatur “
Ich stelle hier einfach (viel naiv) die These auf:
Die Verwaltungsdiktatur in Privatunternehmen ist mittlerweile höher als im öffentlichen Dienst.
Freunde die im IT Bereich arbeiten berichten mir dass die “ reportitis “ mittlerweile 1/3 der Arbeitszeit einnimmt.
Wir reporten uns zu Tode…..abgesehen von der Evaluitis 🙂
@KJN
Herzlichen Dank für die Antworten auf meine (auch sichtlich polemischen) Fragen
Ich hätte meine Gen-Tomaten und -Kartoffeln vielleicht besser mit
http://www.youtube.com/watch?v=1dHrmPe2MfA
http://www.youtube.com/watch?v=CEKiAbTUs4Q
unterlegen sollen 🙂
und so lange Sie diese Lied noch singen können:
http://www.youtube.com/watch?v=5k91fmvQxRw
bleiben Sie uns und Ihr know-how in .de noch hoffentlich erhalten.
Sie haben einen Punkt in der Diskussion angesprochen, das wäre das sehr enge Verhältnis von Staat, Wirtschaft und Wissenschaft.
Wenn ich mir die F+E Politik in Japan (MITI) und z.B. in Singapur anschaue, dann hat sich diese Verbindung doch bislang als sehr positiv herausgestellt.
Oder sind Sie der Auffassung, dass Deutschland hier noch mehr tun müßte?
Dass wir was die F+E Aufwendungen hinter den führenden innovativen Staaten noch zurückliegen lasse ich einmal beiseite.
Was die Grundlagenforschung generell betrifft, sehe ich ebenfalls dass die “ Langfristigkeit “ zunehmend einer “ Mittelfristigkeit “ geopfert wird.
Die Ursache dafür ist aber m.E. in der Tatsache zu suchen, dass die “ shareholder value Philosophie “ sprich auch die “ Ökonomisierung “ ebenfalls Einzug in den Bereich der Wissenschaft hält.
Wenn wir uns anschauen, welchen Einfluß mittlerweile Drittmittel auf die Forschung haben, dann frage ich mich schon ob hier langfristige wissenschaftliche Ziele nicht kurzfristigen ökonomischen Zielen
geopfert werden.
Um auf die “ Abwanderung “ von know how noch einmal kurz einzugehen. Unsere finanziellen Ressourcen sind leider endlich. Wenn Sie die Kernchemie als die “ Schlüsseltechnologie “ herausstellen, so heißt das in meinen Augen nicht, dass die anderen Schlüsseltechnologien weniger Bedeutung haben. Sollen wir konkret gefragt die Aufwendungen für z.B. Bionik,Nano, Photosynthese kürzen, damit wir ausreichend F+E Mittel für die Kernchemie zur Verfügung haben?
Andersherum:
Das know-how was wir mittlerweile im Abbau von AKWs erworben haben wird doch durchaus weiter ein wichtiger “ Exportartikel “ bleiben, Noch dazu, dass sehr viele AKWs weltweit entsorgt werden müssen.
Deutsche Firmen sind z.B. auch dabei sich lukrative Aufträge in Tschernobyl und Murmansk (Atom-U-Boote) zu sichern, bzw haben schon seit sehr langem dort Aufträge zu erfüllen.
Dass es z.B.weniger Ausbildungs- und Studienplätze für en Bau von AKWs in Deutschland geben wird, erachte ich für nicht so dramatisch. Der Flop von AREVA/Siemens in Finnland:
http://de.wikipedia.org/wiki/K....._Olkiluoto
hat zwar nicht direkt mit der Rolle der Wissenschaft zu tun, beweist aber, dass es hier noch einen
“ Innovationsstau “ gibt.
Und da komme ich auch auch wieder auf meine
“ tibetanische Gebetstrommelparole “ zurück.
Economy of scales nimmt kontinuierlich ab.
Soll auch heißen kleinere flexiblere Einheiten verringern das Risiko und erhöhen auch die Innovationsgeschwindigkeit.
Die Energieoligarchen, die hier schon oftmals erwähnt worden sind, haben m.E. drastisch die Innovationsgeschwindigkeit im Energiesektor gebremst.
Wir wären sicherlich nicht im Energiearkadienland, aber die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie wäre durch noch eine energieeffizientere Produktion weit aus höher als sie heute ist.
Der von Hans Schmid eingestellte link aus .ch zeigt m.E. sehr gut das Potential der Effizienzverbesserung auf:
http://www.motorchallenge.ch/d….._ravel.pdf
Nur werden wir oftmals durch die Big Four im Energiebereich an der Umsetzung der Innovationen gehindert.
Zu Fukushima:
Die ersten deutschen Delegationen sind schon in Fukushima gewesen:
a. Um Hilfe anzubieten
b. Um Aufträge zu akquerieren
In der Entkontaminierung von radioaktiven Böden verfügen wir in .de mittlerweile auch über beträchtliches know-how, siehe Wismut:
http://de.wikipedia.org/wiki/W.....rnehmen%29
Und die von Ihnen als bräsig bezeichneten Öko-Vereine haben letztlich auch durch die Kontaminierungsdebatte eine
“ exportreife Industrie “ hervorgebracht.
Warum wird deutsches know-how auch wohl mittlerweile in Andalusien nachgefragt?
Das es hier zu Überreaktionen kommt, ist für mich
“ normal “ .
Exemplarisch kann man es auch beim Wasserverbrauch festmachen:
Das klopfen sich alle (auch die Ökoverbände ) auf die Schulter, das mittlerweile pro Kopf nur noch täglich < 130l Trinkwasser verbraucht werden.
Das wir durch den Import von Waren ein Vielfaches davon verbrauchen ist erst in jüngster Zeit festgestellt worden:
http://www.wasserfussabdruck.org/?page=files/home
http://www.waterfootprint.org/.....files/home
Es fehlt hier nur noch der " Energiefußabdruck "….
wenn er nicht schon irgendwo im Netz vorhanden ist.
(ich meine nicht den CO2 footprint)
Soviel zur fehlenden " Demut " oder der mangelnden Transparenz in einer immer komplexer werdenden Welt.
Das der sinnbildliche Flügelschlag eines Schmetterlings am Amazonas auch Auswirkungen auf uns hier im nördlichen Arkadien haben kann ist uns oftmals nicht bewußt:
http://en.wikipedia.org/wiki/Butterfly_effect
Oder angesichts des Börsengangs von facebook.
Wer hätte gedacht, dass innerhalb von 8 Jahren dieses Unternehmen weltweit bekannt ist :
http://en.wikipedia.org/wiki/Facebook
Obgleich ich nicht von Anfang an an der Debatte beteiligt war, hat mir das Lesen und das " Ping Pong Spiel " auch sehr vier Spaß gemacht. Man kann sogar bei S+M noch etwas lernen.
P.S.
Etwas mühselig finde ich es allerdings immer wieder den scroll Prozess durchzuführen. Es wäre nicht schlecht wenn hier die Webadministratoren sich zukünftig ein besseres Format einfallen lassen.
Da die Hauptautoren in Berlin beheimatet sind, sollten sie vielleicht einmal Ausschau nach
http://www.6wunderkinder.com/
und dem neuesten Produkt:
http://get.wunderkit.com/
halten
@Moritz Berger
„Wäre es daher ein Drama, wenn die Bereiche Kernchemie und Gentechnologie nicht mehr so intensiv in Deutschland bearbeitet werden, als dies in der Vergangenheit der Fall war?“
Ja, denn, diese Themen werden/sind für alle Gesellschaften sehr relevant, ob wir das wollen oder nicht. Natürlich kann man darüber diskutieren ob wir eine Rolle und welche wir dabei spielen.
„..demokratische Entscheidungen vorgehen, die AKWs still zu legen..“
Das war keine demokratische Entscheidung. Die, die die jetzige Regierung gewählt haben, haben nicht dieses Programm gewählt.
„Gen-Kartoffeln und Gen-Tomaten“
Mal ehrlich – wissen Sie wirklich was das sein soll?
„..packen Sie Ihren Koffer und ziehen dorthin wo Ihre Kenntnisse noch verwertbar sind. Es wäre doch schade wenn Ihr know-how verkümmern würde.“
Das klingt so ein wenig danach, als wenn ein Menschenleben in der japanischen Gesellschaft weniger wert wäre, als hier. Ich bin da vorsichtiger.
„Gasturbinen“, die mit einem endlos verfügbaren Rohstoff betrieben werden 😉 .., „Internationale Forschungsprojekte..Arbeitsteilung..langfristige Strategien..“ usw. usf.
Sie reden nicht über Innovation, sondern über Organisation.
„Ob man tatsächlich immer ingenieursmäßige Optimierung in China kaufen kann??“
Ja.
„Arbeitsteilung mit dem MIT“
Was heißt das?
„Nutzungsgrad > 40%“
Auch ein Wirkungsgrad von 100% macht aus Deutschland kein Arcadien.
„Aber ich vermute nicht, dass Sie fordern wir müssten einen Wissenschaftsstaat in Deutschland einführen.“
Wie kommen Sie darauf? Dies wäre mir, wie ein Gottesstaat gleichermaßen, ein Gräuel. Einer für Menschen, das wäre mal ein Ansatz. (Statt Verwaltungsdiktatur.)
„Arbeitsteilung auf internationaler Basis“
Klingt gut und ist ein Euphemismus: Wie bereits gesagt, unsere atomaren Entsorgungsprobleme sind nicht gelöst. Andere werden sie nicht lösen.
„Was wollen Sie hier mit beweisen?”
Ich brauche gar nichts „Beweisen“. Radioaktivität ist in der Welt, das ist offensichtlich. Wir können damit umgehen lernen, sie nutzen – oder eben nicht. Ich meine nur: Sollte sich Deutschland dazu entschließen, Abstinenz bei Alkohol statt bei Kernkraft einzuführen, wäre der gesundheitlich positive Effekt sicherlich höher (nein, ich will das nicht!).
@Roland Ziegler
„..alles in bester Ordnung ist.“
Auf jeden Fall. Es geht doch nichts über gepflegte Polemik.
„wieder einzusteigen, weil alle anderen ebenfalls weiterfahren, für innovationsfeindlichen Unsinn“
Das wäre es wohl auch. Aber die Gründe, es anders zu machen, müssen klar sein. Mir sind sie nicht klar. Die Frage „Sind wir nach Fukushima soviel schlauer, als vorher“, bleibt uns wohl noch lange erhalten – darauf verwette ich meinen Geigerzähler!
@J.L.L.
„..mangelnden grip of reality..zum Glueck immer noch auch emotional..valentine´s day“
Daß sie einen science nerd auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben aufmerksam machen, ist sicher Ihre gute Tat für heute.
„Three Mile Island..Monsanto..und Gentomaten“
Alles das wird sich nicht langfristig durchsetzen, davon bin ich überzeugt. Mich stört aber diese religiöse Inbrunst, mit der das diskutiert wird. Für manche Sachen werden wir Gentechnik brauchen, für andere Kernkraft oder zumindest Radioaktivität. Für Tomaten sicher nicht.
„Die can do philosophy sollten wir beiseite legen.“
Das ist eine Sache von Technokraten, nicht unbedingt aller Wissenschaftler. „Klein“ ist sicher gut, leider ist „dezentral“ keine Garantie dafür, aber das ist ein anderes Thema..
„In Frankreich ist die Abhaengigkeit von der Atomstromerzeugung sehr hoch.“
Und das ist sicher auch nicht gut.
@Hans Schmidt
Was die Verquickungen von Kernchemie mit anderen Wissenschaften betrifft, brauchen wir wahrscheinlich nur so etwas wie einen Forschungsreaktor, wie in Jülich/Deutschland. Meine Befürchtungen gehen aber dahin, daß viel know how verlorengeht, wenn das nicht mehr „rentabel“ ist, was immer das auch heißen mag. „Belehren“ kann ich Sie aber sicher nicht (will ich auch nicht), mein kerntechnisches Praktikum liegt über 20 Jahre zurück.
Nochmal @alle:
Die etwas polemische Diskussion heute hat mir Spaß gemacht. Ich bin kein Fachmann auf dem Gebiet, sondern habe mal das in die Diskussion geworfen, was man m.E. als interessierter Laie argumentieren kann. Ich meine tatsächlich, daß man zu leichtfertig aussteigt und daß genau deswegen dieses Thema immer wieder hochkommen wird. Auch in anderen Ländern ist man geschockt über die Unglücke in Japan und wir sollten beim Moralisieren etwas demütiger sein. Danke für die interessanten Links.
@KJN
Ich habe vergessen diesen link der NZZ noch beizulegen:
http://www.nzz.ch/nachrichten/.....58768.html
@KJN
Entschuldigung da habe ich sie falsch zitiert, es bezog sich mehr auf Sgt.Pepper und Ihren Satz:
Deutschland verhält sich wie ein 2-Jähriges Kind,
Und was Ihren Herrn Vahrenholt betrifft. Ich habe die kalte Sonne durchgelesen.
Ich hoffe nicht dass er zum Sarrazin der Energie wird.
Um etwas zur Aufklärung und auch zur Versachlichung bei Vahrenholt beizutragen:
Hier eine Buchkritik aus der ZEIT:
http://www.zeit.de/wissen/umwe.....-kommentar
Ob die Ökoverbände tatsächlich so bräsig und konservativ sind??
Mittlerweile ist aus meiner (beschränkten schweizerischen) Sicht hier ein erheblicher Wandel eingetreten.
Die grüne Industrie beschraenkt sich nicht mehr nur auf die Sprossen-Esser.
Sicherlich auch ich kann das Wort Nachhaltigkeit oftmals nicht mehr hören, aber wenn sich bei uns so ein Wandel im Denken vollzieht, wie wir mit unseren Ressourcen besser umgehen, waere doch schon ein kleiner Erfolg erzielt,
P.S. Sie weisen auf die Kernchemie und die Verquickungen mit anderen Wisseschaften hin, Medzin, Materialwissenschaften etc.
Dazu brauchen wir doch nicht die AKWs oder??
Und sind zwingend die Ausbildungskapazitäten im Bereich Kernenergie mit der Beibehaltung von AKWs verbunden??
Soweit ich weiß (belehren Sie mich wenn ich falsch liege) benötige ich dazu doch keine AKWs
@KJN
Mein Kollege hat mich gerade auf die hier spannende Diskussion aufmerksam gemacht.
Es tut mir leid dass ich hier auch noch etwas Holz in das Feuer werfe:
—–Naturwissenschaften? Jeder halbwegs gebildete Ami kann bei letzterem mitreden,—-
Da muss ich sie leider enttaeuschen auch mein Anglerfreund vom Potomac hat wie sie Schwierigkeiten mit den Nicht-Naturwissenschaftlern!!
Umgekehrt sehe ich ebenso bei den Naturwissenschaftlern immer wieder auch oftmals eine mangelnden grip of reality
weil wir funktionieren nicht immer so rational sondern auch zum Glueck immer noch auch emotional.
Obgleich, die economists behaupten:
Eine Liebesbeziehung basiert auf der cost-benefit analysis ….Da wir valentine´s day hatten, haben die vielleicht nicht so unrecht.
Was die Kernenergie betrifft, nach Three Mile Island sind viele amerikanische Naturwissenschaftler konvertiert und haben sich dem green mouvement angeschlossen. Und was Monsanto betrifft und die Gentomaten, auch die US ist nicht mehr so eindeutig fuer den “ Fortschritt “
Und was Frankreich betrifft…. Ich war im vergangenen Jahr in Fessenheim wenn ich höre wie hoch die Fehlerquoten sind, dann bekomme ich emotional schon ein sehr komisches Bauchgefuehl……
Und ein nuke accident in der Provence…….
Ich bin mehr fuer die Dezentralisierung, geringere Risiken
oder wie M.B. es schon mehrmals formuliert hat small is beautiful……. and big is ugly
Die can do philosophy sollten wir beiseite legen.
Was die Entscheidung in Deutschland betrifft, keine centrales nuclcéaires ab 2020? Deutschland war bisher immer gut als solution provider. In Frankreich ist die Abhaengigkeit von der Atomstromerzeugung sehr hoch. Selbst in diesem Winter wurde aus Deutschland Strom nach Frankreich exportiert. Weil die Kuehlwasservorraete nicht ausreichten ….
P.S. der blog wird internationaler:
UK: Sgt.Pepper
Switzerland Hans Schmidt
Jetzt fehlt nur noch ein Cinese und ein Inder!!
@KJN: Ich war soeben wirklich zu polemisch, das gebe ich zu. Es war die Reaktion auf Ihren Kommentar, der einleitend versprach, es mal ohne Polemik zu versuchen, um dann mit einem besonders heftigen Schwung an Polemik zu enden 🙂
Gerade wegen meiner eigenen Polemik (ich poste hier nur nebenbei und bin dabei etwas zu impulsiv…) nehme ich die Ihrige aber keinesfalls übel und hoffe und glaube, dass Sie mir meine auch nicht übel nehmen, so dass also alles in bester Ordnung ist.
Meinerseits abschließend zur Sache: Ich halte das Argument, wieder einzusteigen, weil alle anderen ebenfalls weiterfahren, für innovationsfeindlichen Unsinn. Ist sicher ausreichend klar geworden. Neben diesem falschen Argument gibt es aber andere Argumente für die Kernkraft, die ich nicht oder nur am Rande angesprochen habe. Für einen Energiemix mit Atomenergie kann ich mich jedoch auch nicht aussprechen, da ich die Atomenergie für unsicher halte. Als Übergangslösung schon, aber nicht mittel- bis langfristig. Soweit ich das verstanden habe, sehen auch andere Staaten wie die USA die Atomenergie als Übergangslösung an; schon aus diesem Grund sollte man an einem Konzept, das völlig ohne Atomstrom auskommt, arbeiten. Es geht, wie Sie sagen, um eine langfristige strategische Entscheidung, die hier eben gegen die Kernkraft ausgefallen ist. Dies sollte auch die Atomlobby zur Kenntnis nehmen.
Mehr möchte ich nicht behaupten. Das soll in Ihrem Sinne auch nicht bedeuten, dass man hier alle Forschung an strahlendem Material sofort einstellen muss. Sollten wir gerade vor einem Durchbruch z.B. bei der Entsorgungstechnik stehen, bin ich der letzte, der das verhindern möchte. Insb. Ihre Hinweise zur Medizintechik leuchten mir ein.
@KJN
Nachtrag:
Bayrisches Bildungsfernsehen für nicht bornierte Bundesbürger
http://www.br.de/fernsehen/br-….._x100.html
Weil wir Ihnen nicht folgen sind, demnach
“ borniert “
Oder andersherum gefragt:
Was wollen Sie hier mit beweisen?
Ich kann mich auch unter Wiki informieren:
http://de.wikipedia.org/wiki/Naturreaktor_Oklo
„Für die moderne Wissenschaft liefern Naturreaktoren äußerst interessante Erkenntnisse. Sie lassen unter anderem Rückschlüsse darauf zu, wie sich radioaktive Stoffe in der Natur verbreiten, was im Hinblick auf die Planung atomarer Endlager große Bedeutung hat. Allerdings schreibt etwa die NAGRA, solche Natur-Analoga dürften dennoch nicht als 100-Prozent-Beweise, sondern nur als „Hinweise“ für das Verhalten von Endlagern betrachtet werden.[2]“
@KJN
Auch in der Wissenschaft gibt es “ Marktgesetze “ auch wenn viele Professoren glauben sie säßen in/auf einem Ivory Tower 🙂
Roland Ziegler hat hier in die Diskussion der Begriff Aufgabenteilung gebracht.
Wäre es daher ein Drama, wenn die Bereiche Kernchemie und Gentechnologie nicht mehr so intensiv in Deutschland bearbeitet werden, als dies in der Vergangenheit der Fall war?
Und wollen Sie gegen die demokratische Entscheidungen vorgehen, die AKWs still zu legen und den Anbau von Gen-Kartoffeln und Gen-Tomaten zu verbieten.
Wenn Sie hier schreiben:
„Wenn ich vorschlage, in Fukushima zu helfen, wird das keine “Einbahnstraße” sein, sondern Kompetenzerwerb für den Umgang mit Gefahren, was sich auch wirtschaftlich auszahlen kann.“
dann um es ganz banal zu sagen, packen Sie Ihren Koffer und ziehen dorthin wo Ihre Kenntnisse noch verwertbar sind. Es wäre doch schade wenn Ihr know-how verkümmern würde.
Und noch einmal ganz banal:
Der Markt hat sich verändert. Aufschlußreich ist auch z.B. die Tatsache, daß der internationale deutsche Konzern Siemens sich sowohl aus der AREVA (.fr) und Rosatom (.ru) doch nicht aufgrund der deutschen Entwicklung sondern wohl eher, weil hier die langfristigen Wachstumschancen niedrig eingeschätzt werden.#
Daher setzt die Energiesparte von Siemens mehr auf Gasturbinen:
http://www.siemens.com/entry/cc/de/turbine.htm
Und Bosch z.B. auf Solar
Wenn wir in Deutschland andere Prioritäten setzen,
z.B. in der Nanotechnologie, in der Bionik. Photonik oder auch in der rapid prototyping Technologie, dann doch weil wir dort wahrscheinlich mehr Marktchancen sehen und auch (noch) über mehr know-how verführen.
Dann kritisieren Sie die enge Verpflechtung von Staat, Wirtschaft und Wissenschaft in .de und das dies zur Folge hätte (wenn ich Sie richtig verstehe)dass nur noch kurzfristig “ Grundlagenforschung “ betrieben wird.
Wenn ich mir die internationalen Forschungsprojekte anschaue, dann sehe ich einmal eine sehr intensive Arbeitsteilung verbunden mit langfristigen Strategien. Sei es bei C.E.R.N. , sei es bei den großen Astronomievorhaben etc.
Sie haben Recht Photovoltaik ist keine Grundlagenforschung, aber Grundlagenforschungen zur Photosynthese werden in Deutschland immer noch intensiv geführt und dienen vielleicht auch dazu, die zukünftige Energiesituation zu entschärfen.
Ob man tatsächlich immer ingenieursmäßige Optimierung in China kaufen kann??
Da gibt es sogar deutsche Forschungseinrichtungen, die den Chinesen ein paar Schritte voraus sind:
http://www.rwth-aachen.de/aw/m.....n_optimie/
Sicherlich nur peanuts aber dennoch…und auch noch in Arbeitsteilung mit dem MIT 🙂
Ob Südafrika als warmes Land nicht viel besser auf die kalten Winde setzen sollte, vermag ich nicht einschätzen.
Aber wenn ich mir ganz banal anschaue, dass Laborergebnisse in der Photovoltaik bereits Werte von über 40% Nutzungsgrad erreichen und ich vielleicht in der Fotovoltaik auch das Mooresche Gesetz aus dem IT Bereich ansetze , dann dürfte aus dem kalten (Deutsch-)Land in 10 bis 15 Jahren ein warmes Land geworden sein.
http://www.nature.com/nmat/jou.....t3122.html Nutzungsgrad > 18%
http://pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/nl204297u Nutzungsgrad > 40%
Ihre Argumentation in Ehren.
Aber ich vermute nicht, dass Sie fordern wir müssten einen Wissenschaftsstaat in Deutschland einführen.
Und was die Wissenschaftler generell betrifft.
Wir werden durchaus in der Welt noch ernst genommen, warum würde sonst das MIT mit der RWTH kooperieren.
Und was spricht grundsätzlich gegen die Arbeitsteilung auf internationaler Basis?
@Roland Ziegler
„Wieso sollen alle Industrienationen mit exakt demselben Energiekonzept arbeiten?“
Kein „Konzept“, sondern Energiemix, je nach Klimalage. Das was übrigens jeder kluge Anleger mit Aktien macht.
„Wie wärs mit etwas Konkurrenzdenken?“
Im Moment konkurrieren wir auf dem Gebiet Photovoltaik mit den Chinesen. Und Windmühlen- und Autoproduktion wird nicht ausreichen. (Anmerkung dazu: Ich kannte bis jetzt die Beiträge von Prof. Vahrenholt gar nicht, nicht daß Sie denken, ich würde nachplappern. Er nimmt aber erfreulicherweise das Offensichtliche zur Kenntnis, ich habe schon gedacht, ich wäre umnachtet mit meiner „Renegatenmeinung“..)
Entschuldigung, aber was Sie zum Thema Kernforschung verlauten lassen (Iran, usw.) ist wirklich nur Polemik, bar jeder Kenntnis und das wissen Sie auch. Es geht um Details, wie wirksamen Strahlenschutz, Möglichkeiten zum Erbrüten bestimmter Isotope und die Handhabung. Und es gibt wichtige Querverbindungen zu anderen Wissenschaftsbereichen (Medizin, Materialwissenschaften). Sie sind doch sonst ganz verständig. Ich bin nach wie vor fassungslos, wie schnell sich hierzulande Meinungen organisieren und gleichschalten lassen. Liegt’s an der strikten Trennung zwischen Geistes- und Naturwissenschaften? Jeder halbwegs gebildete Ami kann bei letzterem mitreden, in Deutschland sind sich viele „Geisteswissenschaftler“ aber offensichtlich zu schade dafür, sich mit derlei Profanitäten auseinanderzusetzen.
Übrigens, @Hans Schmidt, auch ich habe ein Recht darauf, ordentlich zitiert zu werden und ich würde mir nie anmaßen von einer „dummen deutschen Bevölkerung“ zu schreiben und meine Meinung ist das schon gar nicht. Außerdem jammere ich nicht, sondern kann nur dazu aufrufen sich mal unvoreingenommen den Beitrag von Prof. Vahrenholt anzusehen , der sagt viel Wahres über akademische Meinungsbildung. Schon Einstein sprach davon, daß Wissenschaftler die größten Opportunisten sind.
„..Ausweg aus der Situation? Und wenn ja wie wollen Sie es ändern?“
In dem ich den ersten Schritt, versuche: Es anzusprechen. Die Zeiten haben sich nämlich geändert – die wahren „bräsigen“, konservativen sind inzwischen die Öko-Verbände. Den Rest kommentiere ich mal nicht, das war wohl der „Eifer des Gefechtes“ 😉
@SgtPepper
Schade dass Sie hier nur auf Joopi Heesters Niveau diskutieren und falls daß noch nicht reicht muß bei meinem Namen auch noch der Biodeutsche aus der Schublade geholt werden.
Zu Ihrer Enttäuschung, den Namen Schmidt gibt es nicht nur in Deutschland. Aber vielleicht sind Sie noch nicht in der Schweiz gewesen 🙂
Zum Glück werden Sie wenigstens einmal pragmatisch und erwähnen den Energiemix. Soweit bin ich da nicht von Ihrem Auffassung entfernt.
Es stellt sich für mich nur die Frage, welchen Energiemix wollen wir?
In der Schweiz reduziert sich der Energiemix ab 2034 (vielleicht noch früher)auf die Nicht-Kernenergiebereiche. Angesichts des hohen Innovationspotentials in der Schweiz, siehe Ricola:
http://www.youtube.com/watch?v=zAoDzIsx03E
und Victorinox:
http://www.usbspeicher.com/de/....._USB_Stick
bin ich allerdings guter Hoffnung.
Auch wenn wir oftmals viel Wald haben, der den Durchblick erschwert 🙂
Wenn wir die Entwicklung der Atomenenergie betrachten, was wurde uns da nicht alles versprochen!
Strom für fast keine Kosten, Atomgetriebene Autos, das Paradies auf Erden! Und nun merken wir daß wir auch für alles zahlen müssen, einschließlich der sehr hohen Kosten für die Entsorgung beziehungsweise für den Recyclingprozess.
Diese Kosten sind bei der Fotovoltaik auch noch nicht berücksichtigt worden!! Das bedeutet, daß hier irgendwann auch die Katze aus dem Sack geholt werden muß !!
Ich verfechte mehr und mehr die Auffassung statt mehr und mehr regenerative Energien zu verbreiten einschließlich der “ Windspargelfelder “ gibt es noch sehr hohe “ Reserven “ in der Verbesserung der bestehenden Energieeffizienz. Wenn z.B. die “ smart-energy “ verstärkt auf die Industrie angewandt würde, sind die Einsparvolumina um ein vielfaches höher, als wenn ich die Waschmaschine bei Herrn Schmidt oder Frau Meyer (auch ein Name in der Schweiz) um 22.00 zum niedrigeren Tarif laufen lasse.
Nur haben die Energieoligarchen nicht so sehr ein Interesse daran!!
Energiemanagement steht leider noch in den Anfängen. Aber es sind schon ein paar Schneisen in den Wald geschlagen worden:
http://www.motorchallenge.ch/d....._ravel.pdf
P.S. Wer ist heute nicht pekuniär gesteuert??
Und was die deutschen Bürger betrifft, wenn sie sich hinter die virtuellen Fichten führen lassen, ist es doch deren Schuld oder ?
Noch ein grundsätzliche Frage:
Wenn Sie wie auch KJN soviel über die angeblich “ dumme deutsche Bevölkerung “ sich auslassen, sehen Sie überhaupt einen Ausweg aus der Situation?
Und wenn ja wie wollen Sie es ändern?
Nur Jammern und Kritisieren hilft doch nicht weiter??
War es nicht Winston Churchill, der gesagt hat:
Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen.
Ich persönlich will weder eine Ökodiktatur noch eine Atomdiktatur noch eine irgendwie anders formulierte Diktatur !!
…zusammengefasst: Die Forderung, weiter „in Atomkraft zu machen“, nur weils die anderen auch so machen, ist konformistisch bis lemmingehaft, fantasielos bis bräsig, widerspricht dem Prinzip der Spezialisierung in den Wissenschaften, dem Prinzip der Konkurrenz in der Marktwirtschaft und dem Prinzip der Vielfalt ganz allgemein. Man muss schon daran GLAUBEN, dass die Atomkraft das Beste ist, was uns energiepolitisch widerfahren kann, um die dazugehörige Forschung hierzulande weiterzubetreiben.
@KJN: Ich habe diese Argumentation eigentlich schon oben kommentiert, vielleicht mach ichs nochmal. Kein vernünftiger Mensch meint, dass am deutschen Sonderweg die Welt genesen soll o.ä. Das ist einfach nur eine polemische Unterstellung, die durch ihre weite Verbeitung nicht zutreffender wird. Wieso sollen alle Industrienationen mit exakt demselben Energiekonzept arbeiten? Wie wärs mit etwas Konkurrenzdenken? Die Deutschen müssen nicht alle Forschungsfelder gleichermaßen beackern und überall absahnen. DAS wäre Hybris. Stattdessen sollten sie ausgewählte Schwerpunkte setzen. Das Forschungsfeld der Atomenergie wird bereits in ausreichendem Maß von Amerikanern, Franzosen, Russen und neuerdings auch Iranern um die Wette beackert, da müssen „wir“ nicht auch noch mitmischen. Fragen Sie sich doch einfach mal, welche Art von Forschung noch fehlt. Das ist die Art von Forschung, um die wir uns kümmern sollten. Weil sie eben sonst keiner macht. (Schon klar, die Solarenergie ist das wohl nicht mehr, da haben uns offenbar die Chinesen abgehängt und wir haben den Zug wohl atomenergetisch verschlafen. Aber Stromspeichertechnologie wäre doch vielleicht so eine offene Sache.)
Nachtrag:
Bayrisches Bildungsfernsehen für nicht bornierte Bundesbürger
http://www.br.de/fernsehen/br-....._x100.html
O.K. ich versuch’s nochmal ohne Polemik meinerseits, was mir schwerfällt, nicht wg. Ihnen, @Roland Ziegler, @Hans Schmidt, sondern weil mir diese Art der politischen Entscheidungen symptomatisch für unser Land erscheint. Wollte ich in den Markt der Sarrazin-Leser, hieße mein Pamphlet: „So schafft sich Deutschland ab“:
Radioaktivität ist in der Welt (es gibt auch natürliche Reaktoren ), genauso wie Atomwaffen, Computerspiele oder junge CDU/CSU-Abgeordnete . Da wir nun mal, was ich bedaure, hierzulande eine absolut enge Verknüpfung von Staat, Wirtschaft und Wissenschaft haben, was heißt, daß wir keine langfristig-strategischen Entscheidungen mehr treffen, müssen wir damit rechnen, daß unser know how im Bereich Kernphysik, Kernchemie in spätestens 10 Jahren in Rente ist. Wenn ich vorschlage, in Fukushima zu helfen, wird das keine „Einbahnstraße“ sein, sondern Kompetenzerwerb für den Umgang mit Gefahren, was sich auch wirtschaftlich auszahlen kann. Deutschland verhält sich wie ein 2-Jähriges Kind, daß sich beim Zimmerbrand die Augen zuhält, statt eine Decke oder einen Eimer Wasser zu holen. Die romantische Vorstellung, man könnte Pandorabüchsen wieder schließen, mag der demographischen Entwicklung geschuldet sein („früher war alles besser“), schneidet uns aber von der Weltentwicklung ab. Neugier, Forschung, auch „unerwünschte“ wohnen nun mal seit Adams Bekanntschaft mit Eva dem Menschen inne und das zu ignorieren ist weltfremd. Vernünftig wäre es, wenn warme Länder wie Südafrika auf Sonnenenergie setzten, aber wir können es ihnen nicht vorschreiben. Noch gibt es die Möglichkeit, Kenntnisse in Kernphysik, aber auch Gentechnik weiter zu entwickeln (nur so kann man sie erhalten), derzeit verspielen wir aber unsere Zukunftchancen. Uns nimmt doch in der Welt keiner mehr ernst, wenn wir dieser Grundlagenforschung den Boden entziehen. Photovoltaik ist keine Grundlagenforschung sondern ingenieurmäßige Optimierung und Solarpanels kauft man günstig in China. Die Hoffnung, am deutschen Wesen würde die Welt genesen (tschuldigung), war schon immer trügerisch.
@Hans Schmidt
Mit dem Jopi Heesters der ZEIT sind sie jedenfalls nicht verwandt. Klar muss man Klassiker wie Torqueville lesen wenn sie so topaktuell sind wie heute. Auch Karl Popper. Agitprop-Philosophen wie die derzeit lebenden Klimazeloten sind mir zu sehr pekuniär interessengesteuert. Dass sie ein echter Bio Deutscher sind merkt man nicht nur am Namen. Entweder ein Extrem wie panischer Ausstieg aus der Atomindustrie, oder jedem Andersdenkenden wird unterstellt er wolle wohl die extreme Bestrahlung . der Atomkraftwerke zurück. Will ich aber garnicht lieber Hans Schmidt, nur einen vernünftigen Energiemix, den wünsche ich mir schon. Wenn sie mal sehen wollen , was die deutsche Regierung alles gegen das Waldsterben unternimmt, dann sollten sie sich den Ausschnitt des portugiesischen Fernsehens anschauen, in dem Herr Schäuble belauscht wurde im Gespräch mit einem portugiesischen Minister. Diese Regierung pflanzt 80 Millionen virtuelle Fichten an, hinter die sie die Bürger dieses Landes nach Bedarf führen kann. 🙂
Klar, dass die selbsternannten „Qualitätsmedien“ das Statement von Schäubele nicht thematisieren, sie kämpfen schließlich immer noch um die Freigabe des Gezeteres vom BP Wulff mit dem AB von Pomade-Kai.
@BlonderHans: Wäre es nicht einfacher, Sie listen das auf, für das ich nicht verantwortlich bin? Vermutlich wäre das dann das Gute in der Welt, das in Ihrer Sicht vermutlich sehr dünn gesät ist. Und ich wäre dann ein Teil von jener Kraft, die stets das Gute will und stets das Böse schafft 🙂
@R.Z.
… ooops? nehme meine Fragen 16:52 – hälftig – zurück … was Sie betrifft, für APo lass ich ’s stehen …. har, har …
@@Stg. Pepper
Wenn nichts mehr hilft, dann holt man eben den Tocqueville aus der Kiste 🙂
Ich vermute, dass Sie ein Befürworter der weiteren Nutzung von AKWS sind.
Sie sind auch der Auffassung, dass die Stromerzeugung soviel günstiger als z.B. bei regenerativen Energien ist?
Und wenn Sie schon hier die Anti-Atom-Klima-Kirchengänger kritisieren.
Ist die Klimaveränderung alles nur Humbug oder/und liegt alles nur an der Sonne?
P.S. Da Sie hier unter dem Pseudonym Sgt. Pepper auftreten, hier etwas für die Solarfans (ich bin keiner)
Here comes the sun
Doo-d’n doo-doo
Here comes the sun
And I say
It’s all right
@KJN
Was den Stromverbrauch betrifft, hier ein Studie, die doch vermuten läßt, dass hier noch Potential vorhanden ist:
http://www.rp-online.de/wirtsc.....-1.2693476
http://www.rp-online.de/wirtsc.....-1.2693477
Damit nich der falsche Eindruck entsteht, ich bin hier nicht der Prediger der jeden Stromverbrauch als etwas “ Böses “ ansieht und lasse mich auch nicht als Anti-Atom-Klima Kirchengeber in die Schublade packen.
Mein kritisierter Pragmatismus gründet sich vor allem darauf, dass das Land was zukünftig der energieeffizientetes Produkte und Dienstleistungen anbieten kann, eindeutig Wettbewerbsvorteile hat.
Nicht zwingend wegen der CO2 Bilanz sondern ganz einfach weil es kostengünstiger produziert!!
Ob der Begriff parisitär hier in unserer Diskussion hilfreich ist, mag ich bezweifeln.
Dann müßte ich auch z.B. Ihren Konsum von Nananen aus Costa Rica und den Kauf von T-Shirts aus Kambodscha prarisitär bezeichnen…. 🙂
Auch wenn Sie in Ihrem Haushalt effizient mit dem Stromverbrauch umgehen, heißt dass doch nicht automatisch, dass der Rest der Bevölkerung ist ebenso macht.
Ein ganz banales Beispiel:
Durch den hydraulischen Abgleich Ihrer Heizungsanlage können Sie 15 bis 20 % Ihrer Energie einsparen. Umgerechnet auf due Gesamtbevölkerung dürfte dies sicherlich auch eine Entlastung des Energiebedarfs darstellen.
Die Energieoligarchen haben natürlich kein Interesse daran, das der Stromverbrauch sich verringert.
Und da Innovationen im Energiebereich sich leider nicht so durchsetzen, wie im IT-Bereich lassen wir leider viele Chancen in der Schublade kiegen.
Es gab zur Zeit der ersten Erdölkrise bereits einen VW-Golf mit weniger als 4l Dieselverbrauch auf 100 km.
Wenn ich in wiki nachschlage war die Krise Anfang der siebziger Jahre… und heute haben wir 2012 !!!
Soviel zum bislang ungehobenen Potential unserer Energieinnovationen.
Und noch eine Randbemerkung ist geht hier in der Energiedebatte meiner Meinung nach nicht um Sieg oder Niederlage sondern letztlich darum dass wir angesichts der von Menschen hauptsächlich verursachten Klimaveränderung etwas tun um diesen Prozess wenigstens zu verlangsamen.
Das wir in Deutschland uns für einen Ausstieg aus der Atomenergie entschlossen haben, ist auch eine demokratische Mehrheitsentscheidung, selbst wenn Sie nicht durch einen Volksentscheid entschieden ist.
Ob das nun wieder Ger-manie pur ist… sei es drum. Ist solche eine demokratische Entscheidung daher zu verdammen?
Ob mit AKW oder ohne AKW so lange wir nicht einen echten Energiemarkt in Deutschland schaffen, werden wir als Bürger immer weiter mehr für die Energie zahlen.
Auch der geringere Verbrauch durch eine höhere Energieeffizienz wird von den Energieoligarchen durch ein höheres Preisniveau ausgeglichen.
Ein gutes Beispiel ist der Benzinverbrauch, zwar ist die km-Leistung und auch der Verbrauch der Autos gesunken, aberr stellen Sie an den Tankstellen fest dass der Spritpreis gesunken ist?
@R.Z.
… keine Antwort ist auch eine Antwort.
Als APOs Bruder, zumindest im Geiste, sind Sie in diesem Fall verantwortlich für den Kosovo, für das brennende Frankreich, für das brennende Athen, für die ‚Rütli-Schule‘ in Neukölln, ja sogar für Brevik und noch mehr.
Kann man das so schreiben? oder wer trägt dafür Verantwortung – die Lemminge, die nicht abstimmen/wählen dürfen?
@Blonderhans: Doch, man sollte sie schon fragen. Wenn sie sich wieder in ihre Nationalstaaten zurückkuscheln wollen, dann ist das eben so. Bedeutungslosigkeit ist ja nichts Schlechtes; die Spielregeln werden dann jedoch andere bestimmen. „Nationaler Selbstmord“ ist übrigens ziemlicher Begriffsquatsch, für Deutschland, dem Klassenstreber der EU, gleich mehrfach unangemessen.
Ich glaube nicht an die Sicherheit der Atomenergie, und aus diesem Nichtglauben resultieren meine anderen Vorstellungen. Bemerkenswert ist, dass solcher Nichtglaube von manchen Atomisten, die an die Sicherheit bzw. Beherrschbarkeit dieser Technologie glauben, zu einem positiven Glauben umgemünzt wird.
@Roland Ziegler
Einer geht noch: Alle Römer essen gerne Bananen. Alle Affen essen gerne Bananen.Also sind alle Römer Affen.
@R.Z.: ‚Nichts davon sehe ich durch die politische Europäisierung in Gefahr. Soweit ich sehe haben auch die Bayern ihren Dialekt, ihre Umgangsformen, ihre Volkstümlichkeit u.ä. schadlos in der deutschen Einheit erhalten können (trotz Bayernpartei); es gibt also keinen Grund, warum das nicht auch den Deutschen in Europa glücken sollte.
Und weil (alle) Europäer ‚Lemminge‘ sind muss man sie nicht fragen? (Sind Sie eigentlich ein ‚Demokrat‘?)
Der designierte Gerichtspräsident, in Israel, Asher Dan Grunis:
Menschenrechte verordnen keinen nationalen Selbstmord.
Was meinen Sie – gilt das auch für Deutsche?
….vielmehr: Es war der Ausstieg aus dem Einstieg in den Ausstieg, und was wir jetzt praktizieren, ist der Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Einstieg in den Ausstieg. Das ist leider kein Gag, sondern eine Tatsache, und was Herr Kocks hier fordert, ist nichts weniger als einen Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Einstieg in den Ausstieg, und mit Verlaub, diesem Wahnsinn sollte man langsam mal einen Vogel zeigen.
@KJN: Dem kann ich zustimmen, wobei ich mir den Hinweis nicht verkneifen kann, dass die Ablehnung der Atomkraft bereits nach Tschernobyl zu einem Ausstieg bzw. zu eienr Ausstiegserklärung geführt hatte, einen Einstieg in den Ausstieg, den man dann wieder hinterrücks zu einem Ausstieg aus dem Einstieg aus dem Ausstieg, d.h. einem Wiedereinstieg, umdeklinierte. Spätestens damals war aber klar, dass bei einem weiteren gravierenden Störfall irgendwo auf der Welt die politische Durchsetzbarkeit hie rin Deutschland endgültig verlorengehen würde. Man ging jedoch lemmingehaft mit Treu & Glauben (dies ist der religiöse Kern der atomaren Technik) davon aus, dass es einen solchen Störfall nicht geben würde. Wenn Sie die heutigen Äußerungen von Frau Merkel zu ihrem vorgängigen Glauben sich durchlesen, können Sie Ihrerseits im Glauben an die exklusive Fähigkeit des menschlichen Geistes, sich die Zukunft (insb. ihre düsteren Varianten) vorzustellen, zweifeln.
@Derblondehans: Nein, da haben Sie mich missverstanden. Ich habe mit der Forderung, dass alle Erdenbürger in Israel einreisen müssten, die Position der Gegenseite zitiert (d.h. die den jüdischen Charakter von Israel als „rassistisch“ bezeichnen, aber gleichzeitig die Forderung nach einem palästinensichen Staat erheben).
Über den Charakter des deutschen Staats, den Sie offenbar im Auge haben, habe ich an anderer Stelle was geschrieben. Auch er ist mittlerweile multiethnisch (allerdings nicht so sehr wie der israelische Staat), aber von einer Sprache, einem Regelwerk und einer Kultur geprägt. Nichts davon sehe ich durch die politische Europäisierung in Gefahr. Soweit ich sehe haben auch die Bayern ihren Dialekt, ihre Umgangsformen, ihre Volkstümlichkeit u.ä. schadlos in der deutschen Einheit erhalten können (trotz Bayernpartei); es gibt also keinen Grund, warum das nicht auch den Deutschen in Europa glücken sollte.
Nachtrag:
„..die viele japanischen Mitmenschen Gesundheit oder gar das Leben kostet,“
denen man übrigens damit helfen sollte, ihr kontaminiertes Gebiet zu dekontaminieren. Das geht leider nicht mit Photovoltaik.
@Stg. Pepper: Naja, Sie sind es, der sich gerade eines logischen Fehlers schuldig gemacht hat 🙂 (Ihr Allquantor ist falsch: Nicht alle, die so reden wie Sie, sind Lemminge, aber alle Lemminge reden so wie Sie. Mein Punkt war, dass man schon daran glauben muss, kein Lemming zu sein, um so reden zu können wie Sie.)
Macht aber nix, gehen Sie nur nicht allzu hart mit denen ins Gericht, die nicht vergnügte Lemminge bleiben möchten.
@Roland Ziegler
„Ein Land, welches mit Nachdruck auf die Weiterführung der Atomenergie setzt, sollte sich auch um die Entsorgung kümmern.“
Hm, auch Deutschland hat ja nun jahrzehntelang mit Nachdruck (nachhaltig?) auf Atomenergie gesetzt, jetzt setzen wir, erneut „nachhaltig“, auf „Erneuerbare“. Worauf setzen wir denn morgen „nachhaltig“?
Man plant ja hierzulande gerne für „länger“, aber man sollte auch das Aufräumen hinterher nicht vergessen.
Ich gönne den eingefleischten Atomkraftgegnern ihren Sieg, auch die haben sicher ihre Gründe, die ich kenne, aber daß derartig sprunghafte und irrationale Entscheidungen möglich sind, finde ich mindestens bemerkenswert.
Ich meine, es geht hier nicht um die Apokalypse, sondern um lokal freigesetzte Radioaktivität, die viele japanischen Mitmenschen Gesundheit oder gar das Leben kostet, kein Menetekel, sondern ein Naturereignis (es wir nicht das letzte sein) mit sehr tragischen Folgen.
Der deutsche Blick auf Fukushima ist ein Tunnelblick – mal wieder Ger-manie pur.
@R.Z. Sie schreiben: ‚Bedenken Sie bitte, dass jede Innovation etwas Geisterfahrerhaftes an sich hat. Und dass die Lemminge unter sich ähnlich reden würden wie Sie.
… und an anderer Stelle: ‚Hier haben andere Länder Nachholbedarf, nicht Israel. Statt zu fordern, dass diese Offenheit Israels noch weiter geöffnet wird, so dass nicht nur Juden aus aller Welt, sondern alle Erdenbürger Aufnahme finden, sollte man erstmal gucken, welche anderen Staaten man wie zu einer strukturellen Offenheit heranführen kann.‘
… zunächst ist mir israelische Politik, wie die Politik eines jeden anderen Landes auch, egal, solange sie sich nicht über andere Länder erhebt und die eigene Bevölkerung jeweils nicht entrechtet wird. Dass alle Erdenbürger in Israel Aufnahme finden, ist mir allerdings neu. Wissen das schon die Israelis?
Kann ich Ihre Einlassungen so verstehen, dass Sie die Auffassung vertreten, allein Israel gebührt staatliche Unabhängigkeit? der ‚Rest‘ wird regional, Europa zum Beispiel, von Zentralräten, Kommissaren, oder ähnlichen – ‚dirigiert‘? – weil Nicht-Israelis als (doofe?) Lemminge, keine Identität benötigen?
@Roland Ziegler
Nach ihrer nicht sehr stringenten Logik wären dann alle Menschen, die nicht an die Geister der Innovation glauben und auch die politische anschließende Fahrt in der Geisterbahn nicht mitmachen, Lemmlinge? So eine ähnliche Argumentationskette haben auch die Zeugen Jehovas und andere religiöse Sekten. “ Wir sind vom Weltuntergang überzeugt, alle werden vernichtet werden, es sei denn du wirst einer von uns“ Ich glaub, lieber Herr Ziegler, ich bleib ein vergnügter Lemmling.
@KJN: Im Sinne eienr Arbeitsteilung finde ich das nicht parasitär, sondern vernünftig. Ein Land, welches mit Nachdruck auf die Weiterführung der Atomenergie setzt, sollte sich auch um die Entsorgung kümmern. Das Land, das aussteigen will, kann dann davon profitieren. Warum müssen alle daran forschen? Das wäre Ressourcenverschwendung. Wenn z.B. Frankreich irgendwann auch aus der Atomenergie aussteigen will, soll es ja auch vom Vorsprung Deutschlands im Bereich der regenartiven Energien profitieren. Das wäre dann genauso wenig „parasitär“.
@Stg. Pepper: Bedenken Sie bitte, dass jede Innovation etwas Geisterfahrerhaftes an sich hat. Und dass die Lemminge unter sich ähnlich reden würden wie Sie.
@Hans Schmidt
„Nicht zuletzt die Fantasielosigkeit dieser pseudopragmatischen Haltung stößt mich ab.“ Ihr Beitrag stößt mich nicht ab, er fasziniert mich Herr Schmidt. Erinnert mich an den Witz vom Geisterfahrer auf der Autobahn der sich darüber ereifert, dass ihm zig Geisterfahrer entgegen kommen. In einer Nacht und Nebel Aktion wird wegen einer schweren Sturmflut in Japan im 9000 Kilometer entfernten Deutschland das Atomzeitalter beendet. Kein anderes vergleichbares Land in der ganzen Welt macht das. Für mich gehört wenig Phantasie dazu, dass als komplett irrational und wenig pragmatisch zu bezeichnen. Das wusste schon Alexis de Toqueville: “ Die Deutschen besitzen als die einzigen in Europa die Neigung, sich für abstrakte Wahrheiten zu begeistern, ohne sich um deren praktische Folgen zu kümmern.“ Die deutschen Eliten haben schon zweimal , nicht nur unser Land, an den Abgrund geführt, und anschließend dem Volk die Schuld in die Schuhe geschoben. Gestern war erst wieder im Fernsehen ein hochrangiger Politiker zu sehen, der tönte zum Atomausstieg: “ Das Volk wollte es so, dem konnten wir uns nicht widersetzen.“ Das sind dieselben Leute die bei jedem geforderten Bürgerentscheid über Schulformen vor Widerwillen Politherpes bekommen. Sie mahnen und warnen vor der Basisdemokratie wo sie nur können, lassen Gutachten über das wgbu anfertigen
in denen der Ausstieg aus der Demokratie vorbereitet wird, und Sie Herr Schmidt Sie hätten es jetzt mal gerne pragmatisch. Gute Nacht ,Herr Schmidt.
@Hans Schmidt
Parasitär und verantwortungslos ist es z.B., unsere atomaren Entsorgungsprobleme (Asse etc.) von nun an vom Ausland lösen zu lassen, statt eine Technologie weiter zu entwickeln, die möglicherweise durch Bebrütung/Kernumwandlung den bestehenden Atommüll reduzieren hilft. Sollen doch die Franzosen den Dreck machen. Ganz im Sinne der bisherigen grünen Etepetete-Landwirtschaftspolitik, die mit dem Grundwasserschutz die hiesige Landwirtschaft abwürgt. (Auch hier wird der „Dreck“ (der Pestizid-Einsatz) nach Spanien etc. exportiert.)
Parasitär und verantwortungslos ist es auch, Elektroautos zu fördern und den Strom dafür aus Cattenom an der frz./dt. Grenze oder aus Tschechien dafür einzuplanen.
Parasitär und verantwortungslos ist es weiterhin, die fragliche Betriebssicherheit von nicht ausgereiften Produkten wie den hochfragilen Hochleistungsakkumulatoren zu verschweigen – oder die Gefahren von Hochstrom-Niedervoltleitungen (ganz recht, @Sgt. Pepper) im Haushalt.
Man sehe mal die Parallelen zu der Art und Weise, wie in den 1960ern die Sicherheit der Kernkraft diskutiert wurde. Ich war nie ein Freund der Kernkraft, aber unsere Zivilisation ist nun mal zu einem Teil darauf aufgebaut und es ist für mich nicht nachvollziehbar, wie der Ausstiegsbeschluss aus einer mittlerweile funktionierenden, rentablen und leidlich sicheren (ja, hierzulande haben wir eher selten Tsunamis) Energieversorgung zustandekam.
Wo wollen Sie denn eigentlich noch Strom sparen? Die meisten haben doch schon abschaltbare Steckerleisten für ihre Steckernetzteile, laufen ihren Kindern nach zwecks Lichtausschalten und kaufen ständig neue „Energiesparlampen“. Gut, man könnte natürlich das Internet abschalten 😉
Die Münchener Rück hat bekannlich die Risiken der Kernkraft nicht versichern wollen – wahrscheinlich der Grund für die Existenz eines Ministeriums für Kraftwerkssicherheit und Strahlenschutz. Aber auch die dezentrale Energieerzeugung ist nicht risikofrei (s.o.), insbesondere in Städten. Dieses Risiko wird man nun über die Grundbesitzer-Haftpflicht privatisieren können 😉
Ich war und bin dafür, die bestehenden Kraftwerke weiter zu betreiben, bis sie sicherheitstechnisch überholt sind und darüber hinaus als Option für kalte Regionen weiter zu entwickeln.
@Roland Ziegler: Man kann auch das eine tun und das andere nicht lassen.
@Sgt. Pepper: Es sind einige dieses Jahr erfroren, aber sicher nicht aufgrund von Strommangel. Aber mal sehen, wie die russischen Gaslieferungen in Zukunft so berechnet werden. In der Ukraine sitzen die alten Leute bereits vor ihren Radiatoren.
Ist schon aufschlußreich dass wir Strom nach Frankreich exportieren. der Logik der Atombefürworter müßte es doch umgekehrt sein??
Und um es mir Roland Ziegler auf den Punkt zu bringen:
Nicht zuletzt die Fantasielosigkeit dieser pseudopragmatischen Haltung stößt mich ab.
Fantasielos ist man sicherlich auch dann wenn man von Anti-Atom-Klima-Kirche spricht.
Ich hoffe, dass Sgt. Pepper zu seiner seelischen Erbauuung die kalte Sonne von Vahrenholt gekauft hat, damit es ihm wieder angesichts der Winterkälte warm ums Herz wird.
Warum versucht man nicht einmal pragmatisch ohne Anti oder Pro Kirche Vokabeln , das Energieproblem zu lösen,
Ein erster Anfang wäre z.B., zu überlegen wie man auch ohne den Einsatz von zusätzlicher regenerativer Energie den Energiebverbrauch pro Kopf oder pro Produkt oder Dienstleistung weiter senken kann. Wenn es in der Industrie zu einer Senkung der Kosten führt, dann sollte dies doch auch beim Privatverbraucher möglich sein??
Zitat Kocks:
„Sie gehören inzwischen zu Toshiba. Unser Know-How wandert nach Asien.“
Zwischenfrage: Fukushima?
@Stg. Pepper: Ihre Vorstellung trifft zu. Allerdings bin ich bislang noch nicht erfroren, und es sieht auch nicht danach aus, als würde das in diesem Winter noch geschehen. Wir befinden uns in einer Umbruchsituation bei der Energieversorgung, in der noch nicht alles auf Anhieb reibungslos klappt. Wie kann man auch anderes erwarten? Ich kann kein Problem darin erkennen, wenn wir uns in Spitzenzeiten übergangsweise z.B. mit Atomstrom aus Österreich verproviantieren. Andere Leute finden das lustig oder grotesk. Es ist der erste Winter nach dem Ausstieg, und auch die tolle Atomkraft hat ein paar Jahrzehntchen gebraucht, bis sie so toll geworden ist, dass wir (und auch alle anderen inklusive Iran) am besten nie mehr auf sie verichten sollten. Nun ist es hier aber so, dass sie sich vom „Volk“ die rote Karte eingehandelt hat, ob zurecht oder nicht, ist eigentlich egal; die Entscheidung ist gefallen. Wir sollten unter den aktuellen Umständen weitermachen – meinetwegen das beste aus der schlechten Situation, aber nicht wie Herr Kocks räsonnieren, dass die anderen Länder anderes und viel Besseres machen. Mit etwas Glück entwickeln wir in der Zwischenzeit ein modernes, funktionsfähiges, zukunftsfähiges Energienetz, das auch für die anderen Länder, falls die mal wider Erwarten erneut ernsthafte Probleme mit ihrem Atomstrom bekommen sollten, zukünftig von Nutzen sein kann. Und wenn nicht, haben wir es wenigstens versucht, was immer noch besser und erfinderischer ist als plump die alten Technologien weiterzufahren, auf die unsere Konkurrenten setzen. Nicht zuletzt die Fantasielosigkeit dieser pseudopragmatischen Haltung stößt mich ab.
@Roland Ziegler
„Wer dies glaubt, muss religiös sein.“ Wenn eine Ethikkomission den völlig panischen Atomausstieg mit religiöser Inbrunst erfolgreich bei der linken Pastorentochter durchsetzt, dann sind die Kritiker dieser atomaren Pankattacke “ religiös“?
„Ein Haus ist schon zusammengestürzt.“ Meinen sie das Haus in Japan? Da gab es viele Hauseinstürze mit ca. 25.000 Toten. Durch einen Tsunami.
Und wenn eine Versicherung, die einen Hauptbestandteil ihres Namens leider nie beim Anpassen der Premien nutzt, sondern nachhaltig und sehr authentisch immer teurer wird, wenn diese Versicherung spitz kriegt, dass Haüser und Siedlungen von Berufsfeuerwehren im Brandfall kontrolliert abgebrannt werden weil sie in dieser Situation mordsgefährlichen Gleichstrom fürchten, ja dann wird den Solarhäuslebauern nur noch die moralisch stolz geschwellte Brust bleiben. Die subventionierte Knete, so fürchte ich, wird dann von der Versicherung einbehalten als Risikozuschlag.
Ihnen und ihren Kindern wünsche ich das Beste. Aber ich kann mir als Familienvater schlecht vorstellen, dass sie lieber ökologisch korrekt erfrieren würden, als mit Atomstrom aus deutschen Atomkraftwerken zu heizen?
@KJN
Was verstehen Sie unter parasitär und verantwortungslos?
aber der Ausstiegsbeschluss scheint mir ähnlich verantwortungslos und aus der Sicht einer Weltgemeinschaft parasitär.
Und was die Frage der Entsorgung betrifft, …es ist doch wohl besser man verursacht weniger Atommüll oder?
Verantwortungslos, sind doch wohl auch die AKW Betreiber, die die Kosten der Entsorger auf die Verbraucher abwälzen. In Summe ist daher der Atomstrom nicht billiger als der regenerative.
Wir können uns sicherlich darüber streiten, ob Solarstrom in unseren deutschen Breiten sinnvoll ist. Falls wir ein wenig mehr in die Forschung gesteckt hätten, läge die Ausbeute vielleicht heute bei > 20% als wie tatsächlich < 10 %.
Aber das haben wir nicht!
Und ob der Atomstrom in der CO2 Bilanz tatsächlich soviel günstiger als die regenerativen Energie liegt?
Was wenn man in die CO2 Bilanz die Entsorgung mit einbezieht??
Grundsätzlich läßt sich doch festhalten, dass es günstiger wäre weniger zu verbrauchen. Da benötigen wir aber keine smart energy sondern ganz banal den monatlichen Blick auf den Elektrozähler oder die Gasuhr.
Aber dies geschieht leider nur einmal im Jahr…weil Strom und Gas kommt aus der Dose oder der Leitung.
Lustig finde ich es wenn Leute auf ihrem Dach eine Solaranlage installieren, aber einen Stromverbrauch über dem Durchschnitt haben!
Und die USA als Vorbild für eine " reflektierte Industriepolitik und Energiepolitik " darzustellen…..wie es Klaus Kocks macht
bei den hohen Energieverbräuche pro Kopf ..
Dass nenne ich parsitär gegenüber den anderen Staaten auf der Erde.
Sie haben übrigens damit Recht:
Unsere Energieoligarchen profitieren übrigens so oder so.
Herr Kocks jammert in seinem Artikel im Stil eines schlechten Verlierers. (Schade, der Stil seiner vorangegangenen Artikel war ungleich besser.)
Wieso können wir eine lang diskutierte und endlich getroffene Entscheidung nicht mal akzeptieren, abhaken und davon ausgehend die energiepolitischen Notlösungen verbessern? Sollten wir stattdessen eine Rolle rückwärts veranstalten? Wer dies glaubt, muss religiös sein. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Natürlich darf diese Ansicht geäußert werden, sie wurde bereits oft gäußert und wird auch noch oft geäußert werden. Aber ihr anschließen muss man sich trotzdem nicht.
@KJN: Ihr Vergleich ist doch gar nicht schlecht. Man muss nur hinzufügen, dass sich herausgestellt hat, dass das Gebälk wirklich morsch ist. Ein Haus ist schon zusammengestürzt. Es wäre nur eine Frage der Zeit, bis auch unser Haus zusammenbricht. Nun hätte man das Haus natürlich stehen lassen können. Das würde sich in Sinne von Herrn Kocks wahrscheinlich „besser rechnen“. Stattdessen hat man sich für eine teure Renovierung entschlossen. Ich, der mit meinen Kindern in diesem Haus leben will, begrüße das.
Wenn ich aufgrund eines eingestürzten Hauses in der Nachbarschaft, vielleicht wirklich zu Recht, befürchte, daß auch das Gebälk meines ähnlich konstruierten Hauses morsch sein könnte, reiße ich doch nicht mein eugenes Haus ein, in der Hoffnung, es würde nicht regnen und /oder in der Nachbarschaft Unterschlupf zu finden.
Man verzeihe mir diesen plumpen Vergleich, aber der Ausstiegsbeschluss scheint mir ähnlich verantwortungslos und aus der Sicht einer Weltgemeinschaft parasitär. Besonders was die Frage der Entsorgung betrifft. Unsere Energieoligarchen profitieren übrigens so oder so.
Sie müssen aufpassen Herr Kocks.Wer sich im Deutschland der Eliten Gedanken darüber macht, warum wir das einzige Land der Erde sind, dass so skurril und pfaffengeleitet aus der Atomenergie aussteigt, der fällt bei den deutschen Inquisitoren der Anti-Atom-Klima-Kirche der Verdamnis anheim. Die Verhörspezialisten vom „Spiegel“ haben kürzlich den Klima-Renegaten Vahrenholz vernommen. Die Vernehmer gaben zu Protokoll dass der Mann fahrig gewirkt hat und geschwitzt hat er auch. Auch wenn das C02 Rücksäckchen unserer 2Elite zur dreifaltigen Scheinheiligkeit“ gut gefüllt ist, ein paar Scheiterhaufen für Abgefallene dürften die C02 Bilanz noch verdüstern.
Atomeneregie ist gut fuer die Krokodile und Seekuehe wenn es kalt wird im Winter in Suedflorida – dann sind die Kuehlwasserkanaele des Atomenergiemeilers doch waermer als der Ozean. Das hat zu einer erfreulichen Vermehrung des seltenen amerikanischen Krokodiles gesorgt und rettet auch das Ueberleben mancher Seekuehe. Ja, es wird auch „kalt“ im Winter in Suedflorida. Das seltene amerikanische Krokodil soll nicht mit dem allgegenwaertigen und „kleineren“ Alligator verwechselt werden, welcher in allen Staaten um den Gulf vorkommt und manchmal von Strassen und aus Gaerten abgeschleppt werden muss.
Wir sollen uns nicht vom Leipziger Allerlei abfüttern lassen:
http://www.macromedia-fachhoch....._Kocks.pdf
Da wir uns hier auch nicht abfüttern lassen wollen und nach Ihrer Aussage 98% der journalistischen Beiträge auf PR Beiträgen beruhen, ist doch in logischer Konsequenz davon auszugehen, dass Ihr Beitrag mit einer hohen Trefferquote eine geschickte PR ist, um in Deutschland wieder eine Renaissance der Kernkraftwerke zu promoten.
Da Siemens seine Kernenergiekompetenz an die Franzosen verkauft hat, bleiben dann doch nur die big four übrig, die Sie im Visier haben, um PR Aufträge zu erhalten oder? Oder vielleicht schon haben? Auch bei Ihnen eine Renaissance nach den neunziger Jahren??
@Klaus Kocks
„Die USA zeigen uns eine reflektierte Industriepolitik“
Industriepolitik gibt es die noch in den USA?
Wenn man ein bißchen googelt entdeckt man dies:
http://www.spiegel.de/spiegel/.....20977.html
http://www.wiwo.de/politik/aus.....39868.html
Ich glaube Herr Kocks Sie schauen da in einen etwas blindgewordenen Spiegel, der nur noch wenig von der Industrienation USA reflektiert.
Und was die Entsorgung des Atomülls in den USa betrifft trotz des von Ihnen erwähnten know-hows
http://www.tagesspiegel.de/zei.....74820.html
http://www.innovations-report......10795.html
Schade daß Sie so unreflektiert hier recherchieren.
Warum wird wohl das Thema smart energy in den USA so intensiv behandelt???
Ganz einfach weil der Energieverbrauch in den USA immer noch pro Kopf zu den höchsten in der Welt zählt. Bei einer Halbierung auf den europäischen Durchschnitt braucht die USA keine neuen AKWs.
Aber soviel Reflektion kann man von einem Sonntagsartikel nicht erwarten.
Und was unser know-how betrifft, dass ist z.B. bei den Handys erst nach Rumänien, dann nach China und bald nach Vietnam gegangen.
Sollen wir Ihrer Logik zufolge Stundenlöhne von 1€ in Deutschland durchsetzen??
Und was machen die Amerikaner wenn das know-how jetzt bei Toshiba liegt und nicht mehr bei GE. Sollen die Amerikaner jetzt auch nach Asien ziehen.
Ich vergaß, Sie haben den Artikel an einem Sonntag geschrieben.
Und wir Leser sind alle doof, weil wir blinde Spiegel haben und bei uns nichts mnehr reflektiert!!
„Aber die Industrie macht ihre Hausaufgaben, technisch wie wirtschaftlich. Niemand sonst könnte es. Einschließlich der Endlagerung in den Yucca Bergen von Nevada“
Übrigens Tepco in Japan macht auch ihre Hausaufgaben.
Und sie haben es hervorragend gemacht oder wollen Sie dies bestreiten Herr Kocks,alias Himbeertoni(alias larifari Mogelzahn
http://www.sprachnudel.de/woerterbuch/himbeertoni
http://www.spiegel.de/wirtscha.....-2,00.html
Irgendwie kann ich nicht ganz nachvollziehen, was dieser Artikel aussagen soll. Sollte der uns – komplett ohne irgendein sachliches Argument – sagen, dass wir in Deutschland alle doof sind, weil wir auf moderne Technologien („erneuerbar“) setzen, während Amerika und der Rest der Welt noch Uralttechnik erforscht?