Der Kapitalimus ist gnadenlos und furchtbar ehrlich.
Politiker sind auch gnadenlos und selten ehrlich.
Deswegen ist die Opelkrise ein Spiegel dieser beiden Welten.
Opel war schon vor der Krise ein furchtbar erfolgloses Unternehmen.
Eher ein Verlustbringer und international kaum beachtet, wenn wir jetzt hoffen, sprechen und nicht mehr heucheln.
Die Krise war für Opel kurzfristig die Chance unter einem Sauerstoffzelt künstlich beatmet zu werden. Durch die Nabelschnur der staatlichen Zuschüsse in Höhe von 1,5 Milliarden Euro lebte es sich länger, nicht unbedingt leichter.
Schon Guttenberg sagte: „Insolvenz könnte für Opel der einzig richtige Weg sein“.
Aber der richtige Weg ist vor den Wahlen, wenn er Wählerstimmen kosten könnte, eher der falsche Weg. Das politische Navigationssystem gibt dann den Befehl, bei der nächsten Möglichkeit zu schnell zu wenden.
Jetzt fühlen sich alle irgendwie brüskiert und verulkt, weil GM das kapitalistische Spiel besser beherrscht, als eben Politiker, die vor der Wahl Amateurkapitalisten spielen.
Die Amerikaner haben einfach auf Zeit gespielt.
Während Merkel, Steinmeier und Westerwelle GM ihnen vorwerfen, nur an sich zu denken (an wen denn sonst) versuchen sie, sich erneut populistisch auf Seiten der Arbeitnehmer zu stellen.
Eine kurze Erinnerung, allein in diesem Jahr werden über fünfunddreißigtausend kleine und mittlere Unternehmen pleite gehen und damit hunderttausende von Arbeitsplätzen vernichtet.
Wo ist da der Staat? Wo sind da die Subventionen und die tröstenden Worte von Mutti Merkel? Zweierlei Maß darf es in der Wirtschaft nicht geben.
Letztendlich müssen Unternehmen selbständig überleben, also Gewinn machen. Alles andere ist reine Planwirtschaft. Muss wirklich, zwanzig Jahre nach dem Mauerfall und dem Zusammenbruch der DDR , daran erinnert werden?
@ Silvia Berger
Ja, sie hören sich wie ein Sonntagsprediger an. Zwar mit anderen Ausgangsprinzipien, aber ja.
Und scheinbar gehöre ich einfach nicht in diese Welt.
@Robert Guder
Entschuldigen Sie schon, aber Ihre Zeilen lesen sich wie die Sonntagspredigt eines Pfarrers, die sich die Gemeinde zwar anhört und dazu nickt, aber danach hinausgeht und in der Praxis anders lebt.
Nocheinmal – wenn es so einfach möglich wäre, die beiden Systeme zu verbinden, dann gäbe es doch wenigstens ein reales Beispiel, wo der Versuch geklappt hat. Ich kenne nur gescheiterte Sozialismusversuche und wie weit der Kapitalismus diesen Weg geht, wird sich noch erweisen.
Bis jetzt hat er jedenfalls länger überlebt = ergo ein gewisser Sieg, ohne ihn selbstverständlich heiligzusprechen.
An Verbesserungen kann man immer arbeiten, dagegen spricht nun einmal nichts.
LG
Dass die goldene Mitte kaum zu realisieren ist, das glaube ich eher weniger. Doch haben die Menschen Angst, und diese Angst lässt sie irrational werden. Sie stellen Scheuklappen auf, die eine Weiterentwicklung behindern.
Beispielsweise die Angst vor dem Sozialismus. Der wirtschaftliche Untergang des Ostblocks und die Schrecken der Unterdrückung, beides hängt über uns wie ein großes Schreckensgespenst, dass uns behindert, Dinge von dort aufzugreifen, die nun einmal NICHT schlecht gelaufen sind. Dieses Gespenst macht uns regelrecht blind.
Sicherlich birgt das die Gefahr einer Verharmlosung dieser Zeit. Wenn einem aber diese Gefahr bewusst ist, dann kann man auch besser damit umgehen.
Fakt ist, dass nicht alles im Sozialismus schlecht ist. Fakt ist, dass nicht alles im Kapitalismus schlecht ist. Beides zusammenzuführen gilt es, damit zum einen die individuelle Freiheit und auf der anderen Seite der soziale Zusammenhalt, den eine Gemeinschaft/Gesellschaft ausmacht, zu fördern. Dass das mit dem derzeitigen System nicht klappt, weil alleine schon das System selbst ein schlechtes Vorbild gibt, ist Grund genug, es zu ändern.
@Robert Guder
Ad 1) alles klar!
Ad 2) Die sogenannte „goldene Mitte“ wird immer wieder strapaziert – überall wo dieser „goldene Mittelweg“ angestrebt wird, gelingt er nicht. Wir alle wissen, daß er offenbar am schwierigsten zu realisieren ist und das auf fast allen Gebieten!
Er scheint genauso ein Phantom, wie der Glaube, daß alle Menschen edel, hilfreich und gut sind.
Von Verstaatlichungen halte ich überhaupt nichts, denn der Staat hat sich in fast allen Fällen als schlechter Unternehmer erwiesen, weil verstaatlichte Betriebe immer zur Spielwiese der Parteien verkamen und meist von privilegierten Arbeitnehmern bis ins wirtschaftliche Koma gemolken wurden.
Allerdings stimme ich zu, daß ein aus dem Ruder geratener Kapitalismus, wie er in letzter Zeit diese schwere Finanzkrise verursachte, mit begleitenden Maßnahmen bzw. Gesetzen reguliert werden muß.
Leider fehlen auch dafür notwendige, kluge Konzepte und entsprechend mutige Politke quer durch die Parteienlandschaft.
@Dr. Oliver Strebel
Vielen Dank, für die nochmalige, genauere Ausführung und in Ergänzung dazu, habe ich mir erlaubt diese Textzeilen als „lupenreines Paradoxon (= Widersinnigkeit, Widersprüchlichkeit)“ zu bezeichnen.
1) Jetzt verstehe ich, worauf Sie hinaus wollen. Ich habe die „nur dastehenden Worte“ schon mit weiterem Inhalt gefüllt und einen Schritt zu weit gedacht. Deswegen haben wir auch aneinander vorbei geredet. Puh, schwere Geburt.
2) Witzigerweise wollte ich den Kapitalismus mit dem Adjektiv „tierisch“ nicht kritisieren, sondern lediglich ein Vergleich bringen, der in meinen Augen auch zutrifft. Denn die „tierische Natur des Menschen“ ist erst einmal nicht verkehrt. Allerdings drückt sie sich in einer Gesellschaft, so groß wie die unsere in einer pervertierten Art und Weise aus, die ich am Ende Kapitalismus nenne. Das Recht des Stärkeren. Niederschlagung der Schwachen. Und das ist in meinen Augen unfair, vor allem da wir mit der Ideologie leben, Alle Menschen seien gleich. Es gibt einfach keine Chancengleichheit in einem System, wo Geld so „wichtig“ geworden ist. Das ist eine Lüge.
Sozialismus/Planwirtschaft hat auch nicht wirklich funktioniert. Darüber brauchen wir nicht zu diskutieren.
Warum also sich von beiden System nicht das beste rauspicken und verschmelzen? Ich bin ein Verfechter der goldenen Mitte. Für mich bedeutet das, die wichtigsten Zweige verstaatlichen (nicht viele), und dem Rest dem Markt überlassen, natürlich mit entsprechend weiten oder engen Regeln. Bildungswesen ist elementar wichtig für gleiche Chancen. Verkehrswesen ist elementar wichtig für die Freiheit. Gesundheitswesen ist elementar wichtig für den sozialen Zusammenhalt. Ein gemäßigtes Finanzwesen ist elementar wichtig um eine Ausuferung der tierischen Triebe zu verhindern.
Merkel und Co. spielen schon seit Jahren ein gefährliches Spiel mit der Bildung. Es gab so viele Versprechen, so viele Reformen wurden angekündigt, aber trotzdem ist nicht viel passiert. Im Gegenteil. Die Ziele wurden durch Budget-Umstellungen „erreicht“, ohne einen Cent mehr in die Bildung zu investieren.
Wenn es nach der FDP und ihren liberalen Vorstellungen ginge, hätten wir bald amerikanische Verhältnisse und eine Zahnlückenromantik, die wir nur aus unserem Urlaub kennen.
Und dass das Finanzwesen Dimensionen erreicht hat, die so ziemlich abscheulich sind, hat die letzte Finanzkrise bewiesen. Und dort geht es wieder munter weiter.
Ich kann hier nicht ein komlettes System aufstellen, dazu fehlt mir der Platz und die Zeit. Aber ich denke das Grundprinzip sollte klar sein.
@Robert Guder
Ich versuche es ein letztes Mal, obwohl Herr Dr. Oliver Strebel es mit einem Satz glasklar aufzeigt:
Wenn sich die hier als „bessere Kapitalisten“ bezeichneten GM nicht von einem so gut wie insolventen(lt. Guttenberg!) bzw. lt. der Kommentatorin von einem maroden Unternehmen trennen, ist das für mich ein typischer Widerspruch, ansonsten müßten sie als Profis diese Niete = Opel-Werke den Deutschen nur zu gerne zurücklassen, oder?
Ergo – entweder GM sind die echten Amateure oder Opel steht nicht so schlecht da, wie überall verlautet! Klickt es jetzt?
2)In keinem Beitrag wurde der Kapitalismus als „Heiligtum“ bezeichnet, aber denn doch von Ihnen als „tierisch“ sehr harsch kritisiert, was aus Mangel an Alternativen eben Widerspruch herausforderte.
Der zweite Teil war nicht auf Sie persönlich gemünzt und wenn Sie es so aufgefaßt haben, tut es mir leid – aber sehr wohl auf die von Ihnen zitierten „gelehrten Köpfe“, die den Kapitalismus immer wieder in aller Öffentlichkeit geißeln, uns alle jedoch ohne umsetzbare Verbesserungsvorschläge, nachahmungswürdige Beispiele oder realistische Alternativen zurücklassen.
@Captain Guder 🙂
Als Paradoxon habe die beiden Sätze „GM beherrscht das kapitalistische Spiel besser als die Amateurkapitalisten unter den Politikern” und “Opel war schon vor der Krise ein furchtbar erfolgloses Unternehmen.” nicht bezeichnet.
Mir erschliesst sich lediglich nicht der Sinn des ersten Satzes, wenn Opel ein furchtbar erfolgloses Unternehmen ist. Furchtbar (!) erfolglose Unternehmen muß man loswerden, sonst wären sie ja nicht furchtbar. Wer aber ein furchtbar erfolgloses Unternehmen behält, beherrscht in meinen Augen das kapitalistische Spiel überhaupt nicht.
Ich bitte um Entschuldigung, dass ich meinen Namen stets ändere. Ich bin es gewöhnt, in der Blogger-Szene unter meinem Synonym „Captain“ zu kommentieren. Das wollte ich hier nicht so tun. Nur leider bin ich bei meinem letzten Kommentar in alte Gewohnheiten zurückgefallen.
1) Ich scheine es wirklich nicht zu begreifen. Bitte erklären Sie mir es. Ich verstehe es immer noch so, dass das offensichtliche Paradoxon „GM beherrscht das kapitalistische Spiel besser als die Amateurkapitalisten unter den Politikern” sowie “Opel war schon vor der Krise ein furchtbar erfolgloses Unternehmen.” keines ist, sondern nur so scheint. Denn das Wörtchen „besser“ drückt nur einen Unterschied zweier Parteien aus, nicht aber, wie gut eine der Parteien wirklich ist. So beherrscht A zwar „das kapitalistische Spiel“ sehr schlecht, was sich darin äußert, dass „Firma1 ein furchtbar erfolgloses Unternehmen sei“. Aber beherrscht A dieses Spiel immer noch besser (offensichtlich) als B (was ein durchaus +schlechtes Licht auf dieses wirft). Wenn statt des Wörtchen „besser“ dagestanden hätte, „A beherrsche das kapitalistische Spiel am besten“, würde das ein Paradoxon aufwerfen. Aber erst einmal nur im Sprachgebrauch. Wenn die Worte dann mit Inhalten gefüllt werden, muss wieder differenziert werden. Aber ich scheine einen Knick in meiner Denkweise zu haben. Bitte erklären Sie es mir.
2) Ich finde es ein wenig unfair, mir den Mangel an Alternativen in dieser Art und Weise vorzuhalten. Es scheint so, als ob die durchaus nicht produktive Meinung vorherrscht, dass nur weil es keine Alternative in der Praxis gibt, das jetztige System ein Heiligtum wäre und alternativlos sei. Das würde zu einen Stillstand führen. Aber Praxis und Theorie gehen nun mal Hand in Hand und können schlecht getrennt werden. Zudem wirkt es unfair, mich mit „Allgemeine Floskeln“, „Weltverbesserungstheorien“ und „hohle Phrasen“ abzustempeln, da diese in unserem heutigen Sprachgebrauch eine verhöhnende Wirkung erzielen. Ich diskutiere gerne mit Ihnen, aber nur wenn die Bereitschaft da ist, wirklich zu diskutieren und nicht einfach nur streiten zu wollen. So kommt es mir zumindest vor. Berichtigen Sie mich, wenn ich falsch liege.
@Robert Guder
1)Nein, es wurde nicht der gesamte GM-Deal mit seinen der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbekannten Hintergründen als Paradoxon bezeichnet, sondern nur die hier aufgestellte Analyse von B. Schäfer, welche ein solches lupenrein beinhaltet. Ist das wirklich so schwer zu begreifen?
2)Ad Kapitalismus:
Eben >>>> jammern hilft nix, da sollten Sie bei sich selbst zuerst beginnen, denn von Ihnen kam doch die schärfste Kritik am herrschenden System OHNE ALTERNATIVEN (= übrigens bis jetzt nicht, obwohl ich Sie darum ersuchte!). Allgemeine Floskeln und Weltverbesserungstheorien „in gelehrten Köpfen“ helfen schon gar nicht weiter, es geht um die Praxis und wo es diese irgendwo auf der Welt beispielhaft zum Nachahmen gibt, oder ist das genauso schwer zu begreifen, wie Punkt 1?
Ohne namhafte bzw. lebbare Gegenvorschläge bleiben sämtliche „Weisheiten“ wohl hohle Phrasen!
@Silvia Berger
Ich weiß schon, auf welches Paradoxon Dr. Oliver Strebel hinweisen wollte. Aber keiner von uns weiß, warum GM Opel nicht an die „Amateurkapitalisten“ abgedrückt hat, und was genau der amerikanische Mutterkonzern mit diesem vor hat. Deswegen ist das Paradoxon nicht gleich ein Paradoxon, nur weil es uns so erscheint. Wenn man aber die Bilanz von GM sich anschaut, könnte durchaus der Verdacht entstehen, dass auch sie das kapitalistische Spiel nicht beherrschen. Offensichtlich aber immer noch besser als die „Möchtegernpolitiker“, ähm, „Amateurkapitalisten“ in der Regierung. Und wenn einer besser ist als der andere, ist der Bessere immer noch ein Profi im Vergleich zum schlechteren, dem „Amateur“.
Zum Kapitalismus: „…wo die Menschen friedlich, sozial und im Wohlstand oder gar Reichtum für alle leben.“ Der Kapitalismus kann sich jedenfalls nicht damit rühmen, diese angesprochenen Aspekte zu beinhalten. Er ist davon sogar sehr weit entfernt. Aber wenn wir die ganze Zeit jammern, es gebe keine Alternative, dann liegt der Fehler nicht daran, dass es zur Zeit keine Alternative gibt, sondern, dass wir jammern, anstatt etwas dagegen zu tun.
Wie Sie selbst mit ihrer Frage eine negative Antwort heraufbeschwören wollten, sag ich Ihnen aber trotzdem, dass es Alternativen gibt. Zwar momentan nur in gelehrten Köpfen, aber diese Ideen können nie realisiert werden, wenn wir weiter jammern und den Kapitalismus weiter Raubbau an der Ressource Mensch betreiben lassen.
Wissen Sie, eigentlich sollte der menschliche Grundgedanke sein, wie kann ich die meisten Menschen am besten in Frieden und einer sozialen Gerechtigkeit leben lassen, und nicht, wie schaffe ich Wachstum auf Teufel komm raus. Die Werte Freiheit und privater Besitz sind vom Kapitalismus gerne dem Menschen zum Fressen vorgeworfene Happen. Freiheit ist auch wichtig und mit das höchste Gut. Aber was nützt Freiheit und privater Besitz, wenn man durch die soziale Ungerechtigkeit im Kapitalismus so eingeschränkt ist, dass man von beiden Werten nicht wirklich viel davon hat? Und jetzt sagen Sie bitte nicht, wer sich wirklich anstrengt, der wird nicht runterfallen. Denn genau da wären Sie im Irrtum. Denn es gibt nun einmal im Kapitalismus nicht ansatzweise so viele Jobs, wie immer gerne suggeriert wird. Und den Wohlstand, den die meisten hier in Deutschland besitzen, geht immer auf Kosten anderer. Das ist nämlich ein Grundprinzip des Kapitalismus.
@Robert
Bitte, nocheinmal die richtige Schlußfolgerung von Dr. Oliver Strebel durchlesen, der genau aufzeigt, wo bei dieser Meinung zur Opel-Lage das Paradoxon zu finden ist.
Ad Kapitalismus: Dann berichten Sie mir bitte über eine Staats- und Wirtschaftsform, die sich im realen Versuch besser bewährt als der Kapitalismus, d. h. nennen Sie mir einen Staat auf der Erde, der ohne dieses „tierische System“ auskommt und wo die Menschen friedlich, sozial und im Wohlstand oder gar Reichtum für alle leben.
Die gesamte zivilisierte Welt wäre für ein solches Vorbild dankbar, da vielen die Alternative zu unserem derzeitigen System fehlt.
Ok?
Besser ausgedrückt: Dass das, was unsere Parteien uns suggerieren wollen (nämlich dass NUR, bzw. in erster Linie Wachstum, und nichts anderes, Wohlstand bedeutet), eine Lüge ist.
@ Silvia Berger
Es ist kein Paradoxon. Opel bedeutet zum einen Marktanteil in Europa. Marktanteil verspricht Rendite. Opel wurde von GM so geführt (zusammen gespart), dass es ihrer Meinung nach die größtmöglichen Rendite verspricht. Wenn Opel irgendwann ausgeblutet ist, werden sie sich auch davon trennen und sich nach einer neuen Marke in Europa umschauen.
Hat der Kapitalismus sich wirklich selbst aus dem Sumpf gezogen? Das bezweifle ich doch ganz stark. Was meinen Sie was passiert wäre, wenn die Regierungen nicht eingegriffen hätten. Keine Konjunkturprogramme, keine Staatshilfe für strauchelnde Banken. Sind sie da immer noch der selben Meinung?
Der Kapitalismus ist nur deswegen so erfolgreich, weil er die tierische Natur des Menschen wiederspiegelt. Aber ich dachte, der Mensch besitzt so etwas wie Verstand und kann endlich begreifen, dass die inzwischen von allen Parteien vertretene Meinung, Wachstum bedeutet Wohlstand, eine Lüge ist.
@Robert Guder:
Der einzige Unterschied: dem Kapitalismus ist es bis jetzt gelungen, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen, was der Planwirtschaft versagt blieb – sie war ebenfalls unmenschlich und ging noch dazu unfinanzierbar sang- und klanglos unter, oder?
@Dr. Oliver Strebel:
Sie haben den perfekten Schluß aus diesem Kommentar gezogen und damit ein lupenreines Paradoxon aufgezeigt!
Wenn Kapitalismus das eine und Planwirtschaft das andere Extrem ist, wäre es äußerst dumm, auf einem zu beharren. Sie deuten an, dass die Planwirtschaft in der DDR versagt habe. Nun, ich will ihnen da nicht wiedersprechen. Aber sie vergessen dabei zu erwähnen, dass der Kapitalismus auch versagt hat (nur gut dass wir eine Finanz- und Wirtschaftskrise hatten, sonst wäre ich nun als linker Spinner verteufelt worden). Und in wie weit drückt sich dieses Versagen aus? In der Menschlichkeit.
Sie schreiben: „GM beherrscht das kapitalistische Spiel besser als die Amateurkapitalisten unter den Politikern“ sowie „Opel war schon vor der Krise ein furchtbar erfolgloses Unternehmen.“
Wenn Opel so erfolglos ist, warum beherrst dann GM das kapitalistische Spiel, wenn GM Opel behält. Wäre es da für GM nicht sinnvoller gewesen, Opel den Amateurkapitalisten aufs Aug zu drücken, um sich von diesem Verlustbringer zu befreien *GGG*?
„Wenn ein Volk (Politiker) seine Moral verliert, geht es vor die Hunde“ Wir sind auf dem Weg dorthin, weil wir in einer doppelbödigen Moral seit längerem leben. Schade, wir hatten so gute Ansätze.