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Antidemokratische Alternative

Von Kommentatoren, die sich mit der Programmatik der Alternative für Deutschland auseinandersetzen, wird immer wieder ihr völkischer Zug hervorgehoben, der antimoderne Gestus, der ein homogen-deutsches Volkstum herbei träumt. Als Beleg für solche völkischen Anwandlungen wird auf die Reden des ehemaligen Geschichtslehrers Björn Höcke verwiesen, aber auch auf  die Nähe zu  rechten Ideologen wie Götz Kubitschek („Junge Freiheit“, „Sezession“) und zur „Identitären Bewegung“, die in den letzten Jahren von Frankreich nach Deutschland herüber geschwappt ist. All diese Zuweisungen sind richtig und wichtig. Was bei der Kritik an der AfD allerdings häufig zu kurz kommt, ist der Hinweis auf die antidemokratische Haltung, die die ganze Programmatik, aber noch mehr die tagesaktuellen Verlautbarungen durchzieht. Diese antidemokratischen Affekte sollte man ernst nehmen, weil sie für viele Menschen, die sich durch gesellschaftliche Entwicklungen (Stichwort: Globalisierung) abgehängt fühlen, anschlussfähig sind. Der diffuse Frust der Zukurzgekommenen verachtet nämlich unsere Demokratie, weil sie ihnen kein besseres Leben schenkt. Vor allem im deutschen Osten ist die Sehnsucht nach dem starken Staat, der für alle sorgt,  noch  virulent. Weiterlesen

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Wissen ist Macht – Nichtwissen ist schick

Der  Berliner Spitzen-Pirat  Andreas Baum  wurde berühmt, weil er vor den Abgeordnetenhaus-Wahlen in Berlin in einer Talkshow  im RBB  mit unschuldiger Miene sein abgrundtiefes Nichtwissen zur Schau stellte. Gefragt, ob er wisse, wie hoch die Schulen  Berlins seien, antwortete er: „Viele, viele Millionen“.

Die Diskussionsteilnehmer waren fassungslos:  Berlin steht mit über 63 Milliarden € in der Kreide. Irren ist menschlich. Doch:  Die Piraten schickten sich nicht an, die Quizkönige Deutschlands zu werden, sie kandierten für ein Parlament, das Gesetze beschließt und dessen vornehmstes Recht das Budgetrecht ist. Darf da irren auch noch menschlich sein?

Von Wladimir I. Lenin ist der Spruch überliefert: „Lernen, lernen und nochmals lernen!“ Weiterlesen

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Wenn der Westen Ägypten verliert …

Da sitzen alle relevanten Politiker zusammen bei der Sicherheitskonferenz in München, in Ägypten befreien sich die Menschen von einer Dikatatur – und wie reagiert der Westen? Er rät, abzuwarten! Es gelte, sich Zeit zu nehmen, um freie Wahlen vorzubereiten!

Das ist beschämend. Da sind die mutigen Millionen, die Tag für Tag auf dem Tahrir-Platz in Kairo ihr Leben für die Freiheit riskieren. Und hier sind bräsige Politiker in einem Münchner Nobelhotel, die palavern und palavern und dann doch nichts tun. Der Westen ist auf dem besten Wege, Ägypten zu verlieren.  Weiterlesen

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