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David Graebers „Schulden“

Immer wieder nehme ich Anläufe, Bücher zu lesen, die meinen Vorurteilen widersprechen, auch in der Hoffnung, jene Vorurteile zu erschüttern und auf diese Weise zu Erkenntnissen zu gelangen. Eine der lohnendsten Erfahrungen in dieser Beziehung war Thomas Pikettys „Kapital im 20. Jahrhundert“. Nun habe ich mir David Graebers Buch „Schulden. Die ersten 5000 Jahre“ vorgenommen. Aber schon nach der Einleitung habe ich die Lust verloren. Es hat keinen Zweck, ein Buch zu lesen, bei dem man bei jeder angeblichen Tatsachenbehauptung nachschlagen muss, ob die behauptete Tatsache eine ist.
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Vom Einnehmen und Ausgeben

Übers Wochenende ging mir ein Satz nicht aus dem Kopf, der in den letzten Wochen und Monaten wie ein Mantra immer wieder aufgesagt wird, ob es um die deutschen Sozialausgaben oder um die Hilfe für Griechenland geht: „Man kann nur ausgeben, was man vorher erwirtschaftet hat“.

Dies sei angeblich eine Grundweisheit des deutschen Mittelsstands, von dem wir alle die Grundsätze soliden Wirtschaftens lernen sollten. Nur die verantwortungslosen Politiker würden das nicht begreifen und dem dummen Volk dieses Einmaleins der Wirtschaft verschweigen.

Natürlich weiß jeder Mittelständler, dass diese Politiker- und Publizistenweisheit Blödsinn ist. Das Gegenteil ist wahr: man kann nichts erwirtschaften, ohne vorher etwas auszugeben. Weiterlesen

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