Der Narzissmus, so heißt es jedenfalls, ist zu einem gesellschaftlichen Problem geworden: „Unterm Strich zähl ich!“ Dabei wird selten zwischen Egoismus und Narzissmus unterschieden. Es kann sein, dass „die Gesellschaft“, also der Kapitalismus, der „Konsumismus“, die „Leistungsgesellschaft“ oder wie man das auch immer nennen will, den Egoismus fördert. Aber der Egoismus, ob man ihn nun gut findet oder nicht, ist noch kein Narzissmus.
Erziehung
True Grit: Warum Kinder an der Schule – oder am Leben – scheitern
Es kommt alles wieder. Als ich 1970 mit dem Lehrerstudium begann, war die „kompensatorische Erziehung“ in aller Munde. Es ging um die Frage, weshalb Arbeiterkinder – oder besser: „Unterschichtkinder“ – so selten Gebrauch machten von den erweiterten Bildungsangeboten, die ihnen die Reformen der 1950er Jahre zugänglich gemacht hatten.
Da diese Reformen – Gesamtschulen etwa – in Deutschland erst bevorstanden, stammten die meisten Studien aus Großbritannien und den USA. Offensichtlich sind sie nicht sehr gut rezipiert worden, wie das Elend der Gesamtschulen zeigt. Weiterlesen
Ursula Sarrazin und die Schule als Service-Unternehmen
Ob Ursula Sarrazin, wie sie selbst meint, eine gute, obwohl – oder weil – strenge Lehrerin ist, oder, wie der Berliner Landeselternausschuss meint, eine Lehrerin, die Kinder mobbt, anschreit und mit Verbalinjurien („du Hauptschüler!“ du Opfer!“) zu Tränen rührt, kann ich nicht beurteilen.
Möglicherweise stimmt beides – es kommt ja vor, dass gute Lehrer durchdrehen; möglicherweise stimmt auch, dass an ihr etwas ausagiert wird, was mit ihrer Fähigkeit oder Unfähigkeit gar nichts, mit ihrem Mann aber sehr viel zu tun hat. Ich weiß es nicht, und ich denke, das weiß niemand außerhalb ihrer Schule. Weiterlesen