avatar

2015 bis 2025 – Eine Dekade Willkommensgesellschaft

UA: Evakuierung aus Frontgebieten. D: soziale & ökonomische Integration. Be an Angel

Rede zu zehn Jahre Be an Angel

Empfang im Roten Rathaus am 24. Januar 2025

Als wir 2015 angetreten sind, war das eine spontane, aus dem Bauch heraus getroffene Entscheidung. Damals, vor dem Lageso, sind Menschen angekommen, in das sichere Deutschland nach Berlin, vor Krieg und Verfolgung geflüchtet, und landeten in der Obdachlosigkeit einer völlig überforderten Hauptstadt. Damals war es die Gesellschaft, die ohne Zögern wildfremde Menschen bei sich aufgenommen hat.

2015: Obdachlose Geflüchtet in einer Berliner Wohnung. Willkommensgesellschaft. Weiterlesen

avatar

Die garnicht so hilflosen Helfer – oder: Sind wir nicht alle ein bisschen Anya?

Anya rackert 16 Stunden am Tag. Die ehemalige Maklerin lebt in einem Badeort nahe Odesa, der im September 2022 fast vollständig zerstört wurde. Anya hat 2022 eine NGO gegründet, die seitdem direkt an der Front agiert: Menschen retten, Alte und Kranke versorgen – ohne Einkommen, ohne Rücksicht auf Verluste. Und ja, Verluste gibt es. Drei Menschen aus ihrem Netzwerk von Helfern wurden von russischen Soldaten getötet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anya im Einsatz: Ein älteres Ehepaar an der Front wird versorgt. Weiterlesen

avatar

Kherson – an der Front. Und irgendwie egal

Beim Einchecken im Hotel wird man direkt darauf hingewiesen: Rauchen ist auf den Zimmern nicht erlaubt. „Auch wenn Sie einen Balkon haben – es darf nirgends geraucht werden, nicht mal auf dem Balkon.“ Dann kommt: „Bei Luftalarm versuchen Sie gar nicht erst, bis zum Bunker zu kommen. Das schaffen Sie sowieso nicht. Gehen Sie einfach auf den Korridor.“

Kherson: Erst war die Stadt russisch besetzt, dann wurde sie von der ukrainischen Armee befreit. Danach haben die Russen den Damm des Flusses, an dem die Stadt liegt, zerstört, und es kam zu einer Flutkatastrophe. Menschen, die sich auf die Dächer ihrer Häuser geflüchtet hatten, haben die Russen beschossen. Auch die Flutkatastrophe hat die Stadt und die umliegende Region ansatzweise bewältigt. Geblieben ist: die russische Armee auf der anderen Flussseite. Die Stadt liegt also quasi an der Front. Auf den Uferstraßen ist die schusssichere Weste unabdingbar. Es gibt keine Straße, in der nicht ein Gebäude von Raketen oder Drohnen getroffen wurde.

Weiterlesen

Scroll To Top