In der Diskussion über die Corona-Beschränkungen tun sich unter Menschen im rechtskonservativen christlichen Graubereich Abgründe auf. Es gibt aber auch deutliche konservative Gegenstimmen. Eine Analyse.
Nun ist es also passiert. Nach den schrittweisen Lockerungen des Corona-Lockdowns gibt es in Deutschland zwei neue Ausbrüche mit klar identifizierbaren Infektionsherden. Im ostfriesischen Ort Leer zeigen nach einem Besuch eines Restaurants bereits sieben Menschen COVID-19-Symptome. Weiter südlich, in Frankfurt, haben sich infolge des Besuchs eines Gottesdienstes einer Baptistengemeinde sogar schon 107 Personen nachweislich mit dem Virus infiziert.
Jetzt untersuchen die örtlichen Ordnungsbehörden die Vorgänge. Wurden Hygiene-Regeln missachtet, namentlich die Abstandsgebote? In jedem Fall zeigen beide Fälle eines: das Virus ist weiter da und es kann sich auch weiterhin rasant schnell ausbreiten.
Der Ausgangszielkonflikt: Konservative Besonnenheit versus „Merkel muss weg“
Der Virus-Ausbruch in der Frankfurter Baptistengemeinde macht hoffentlich auch jenes christliche Milieu nachdenklich, das in den letzten Wochen durch zunehmend schrille Töne gegen die staatlichen Schutzmaßnahmen bis hin zu flagranten Verschwörungstheorien aufgefallen ist. Gemeint sind betont fromme Christen, die sich selbst zwar als konservativ verorten, jedoch immer wieder mit Grenzüberschreitungen auffallen und irgendwo in einem Graubereich zwischen konservativ und rechts angesiedelt sind. Also jenes Milieu, in dem vielfach Angela Merkel, der öffentlich-rechtliche Rundfunk oder gleich die etablierten Medien per se seit Jahren pauschale Feindbilder sind. Völkische Rechtsausleger wie den Thüringer AfD-Vorsitzenden Björn Höcke lehnt man in diesen Kreisen in der Regel zwar ab, die Lektüre gemäßigt rechter Medien wie der „Jungen Freiheit“ gehört hingegen oft zum guten Ton.
Wie ich jüngst hier näher beschrieb, befindet sich das Milieu seit Beginn der Corona-Krise in einem Zielkonflikt:
„Die Corona-Krise stellt jenes Milieu, das sich für konservativ hält, aber offen für Grenzübertritte gen rechts ist, vor ein Dilemma. Während Kargheit, Verzicht und Disziplin in der jetzigen Lage ganz besonders bei jenen angezeigt wären, die gerne preußische Tugenden hochhalten, zeigen nicht wenige von ihnen eine rebellische Haltung gegenüber den staatlichen Schutzmaßnahmen. Hauptgrund dafür dürfte sein, dass sie nicht von ihrem Lieblingsfeindbild Merkel ablassen möchten.“
Unter Christen in dem genannten Graubereich tut sich inzwischen jedoch nicht mehr nur ein Zielkonflikt, sondern sowohl ein eklatanter Wertungswiderspruch beim Lebensschutz als auch eine Anfälligkeit für Verschwörungstheorien auf.
Die Doppelzüngigkeit vieler „Lebensschützer“ in Zeiten von Corona
Zunächst zum Lebensschutz. Wer sich in den entsprechenden Zirkeln in den sozialen Medien umsieht, wird erstaunt, besser entsetzt feststellen, dass ausgerechnet betont fromme Leute, die sich sonst besonders laut (und schrill) in kleinen Splitterorganisationen außerhalb der besonnenen, offiziellen kirchlichen Lebensschutz-Einrichtungen (wie etwa der „Bischöflichen Stiftung für Mutter und Kind“ im Bistum Speyer) für das ungeborene Leben starkmachen, also Abtreibungsgegner sind, nun ebenso laut für Lockerungen der staatlichen Maßnahmen eintreten, ohne die besondere Gefahr zu thematisieren, die das Corona-Virus für ältere und vorerkrankte Menschen darstellt. Auch Wolfgang Schäubles vor der Folie der Pandemie reichlich unangemessen daherkommende Äußerung, derzufolge der grundgesetzliche Schutz des Lebens nicht absolut sei, löste keinen größeren Unmut aus oder fand sogar Sympathien.
Solch eklatanten Wertungswidersprüche führen, und das ist immerhin eine gute Nachricht, nun allerdings auch zu einer forcierten Unterscheidung der Geister. So erhob Stefan Meetschen, Feuilletonredakteur der theologisch konservativen katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“ sein Wort und schrieb in einem insgesamt sehr kritischen Kommentar zu Schäubles Äußerung Folgendes:
„Wenn Christen den „Dammbruch“, der in Schäubles Worten enthalten ist, ignorieren, geben sie ihre eigene Position des Lebensschutzes auf, den sie in den vergangenen Jahrzehnten stets als unbedingt und unteilbar verteidigt haben. Sie schwimmen mit im utilitaristischen Strom. Wollen sie das?“
Auch in den Kommentarspalten im Netz und den sozialen Medien regt sich Widerspruch. Es gibt offenbar immer mehr konservative Christen, die aktuell erkennen, wie sehr so mancher im rechtskonservativen christlichen Graubereich primär in Feindbildern oder eben doch utilitaristisch denkt, statt namentlich beim Lebensschutz eine konsistente Ethik aufzuweisen. Insofern wirkt die Krise wie ein Katalysator für das, was die Bibel Christen explizit aufgibt: Die Unterscheidung der Geister.
Der „Viganó-Appell“ – Die Verschwörungstheorie der „New World Order“ im pseudochristlichen Gewand
Als sei die Relativierung des Lebensschutzes durch selbsternannte „Lebensschützer“ nicht schon erschütternd genug, zeigt ein Teil des christlichen rechtskonservativen Graubereichs nun auch noch eine ausgesprochene Affinität zu Verschwörungstheorien.
Anfang Mai erschien der Aufruf „Veritas liberabit vos“, ein Pamphlet einiger nominell zwar hochrangiger, aber vielfach funktionell längst nicht mehr in der ersten Reihe stehender katholischer Kleriker, darunter der Initiator, Erzbischof Carlo Maria Viganò, ehemals Nuntius, also päpstlicher Botschafter des Vatikans in den USA und seit Jahren dezidierter Vatikan-Kritiker, sowie der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller, dessen Mandat als Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation im Jahre 2017 durch Papst Franziskus nicht verlängert wurde. Außerdem als Erstunterzeichner mit dabei sind weitere Geistliche, die wie der emeritierte Salzburger Weihbischof Andreas Laun seit Jahren mit schrillen Äußerungen auffallen. Hinzu kommen Impfgegner, Juristen und Mediziner.
Inhaltlich ist der Appell ein Sammelsurium von Versatzstücken der Verschwörungstheorie der „New World Order“ bzw. „Neuen Weltordnung“, die Anfang der 90er Jahre nach dem Zusammenbruch des Sowjetblocks entstand und rasch sowohl in säkular-rechten als auch in christlichen Kreisen mit Rechtsdrall Verbreitung erfuhr. Danach planen obskure Eliten die Errichtung einer Art Weltregierung, welche die Eigenständigkeit der Nationen und Kulturen eliminieren soll.
Auch der AfD-Rechtsausleger Björn Höcke tat diesen Unsinn bereits kund, und zwar bei seinem Auftritt bei einer Dresdner Pegida-Demonstration im Mai 2018. Dort sprach er davon, dass das „Establishment“ „Teil einer geschlossenen transatlantischen Elite“ sei, die glaube, das deutsche Volk und „die gesamte westliche Hemisphäre“ „ihrer Neuen Weltordnung entgegenführen zu dürfen“. Und führte sodann Folgendes aus:
„Die schöne Neue Weltordnung, ist, wie könnte es für waschechte Ideologen anders sein, ist eine waschechte Endzeitideologie mit der Auflösung der Staaten, der Völker, der Kulturen, ja sogar, der und das ist, glaube ich, die perverse Spitze (…): der Geschlechter. Also allem natürlich Gewachsenen will man einfach alle Unterschiede und Gegensätze dieser Welt eliminieren und eindampfen und gleichschalten.“
In christlichen Kreisen wird vor allem die Errichtung einer Welteinheitsreligion gefürchtet, sprich ein Synkretismus, der das Christentum auflöst. Mit dieser Stoßrichtung wurde die genannte Verschwörungstheorie, die auch als „One-World-Ideologie“ firmiert, zunächst in evangelikalen Milieus mit Rechtsdrall populär, hat sich inzwischen, wie der „Viganò“-Appell zeigt, aber offenbar auch in bestimmte katholische Milieus hineingefräst. Und zwar sehr massiv, wie die entsprechenden Stellen in dem Aufruf belegen(die Hervorhebungen sind in dem Text selbst enthalten):
„Wir haben Grund zur Annahme – gestützt auf die offiziellen Daten zur Epidemie in Bezug auf die Anzahl der Todesfälle – dass es Kräfte gibt, die daran interessiert sind, in der Weltbevölkerung Panik zu erzeugen. Auf diese Weise wollen sie der Gesellschaft dauerhaft Formen inakzeptabler Freiheitsbegrenzung aufzwingen, die Menschen kontrollieren und ihre Bewegungen überwachen. Das Auferlegen dieser unfreiheitlichen Maßnahmen ist ein beunruhigendes Vorspiel zur Schaffung einer Weltregierung, die sich jeder Kontrolle entzieht.“
„Eine demokratische und ehrliche Debatte ist das beste Gegenmittel gegen die Gefahr subtiler Formen der Diktatur, vermutlich noch schlimmerer Formen als jene, die unsere Gesellschaft in der jüngeren Vergangenheit entstehen und vergehen sah.“
„Lassen wir nicht zu, dass Jahrhunderte der christlichen Zivilisation unter dem Vorwand eines Virus ausgelöscht werden, um eine verabscheuungswürdige technokratische Tyrannei aufzurichten, in der Menschen, deren Namen und Gesichter man nicht kennt, über das Schicksal der Welt entscheiden können, indem sie uns in eine virtuelle Wirklichkeit verbannen. Wenn das der Plan ist, mit dem uns die Mächtigen dieser Welt beugen wollen, dann sollen sie wissen, dass Jesus Christus, König und Herr der Geschichte, verheißen hat, dass die Mächte der Finsternis nicht siegen werden (vgl. Mt 16, 18).“
Deutliche Zurückweisung durch die deutschen Bischöfe
Erfreulicherweise fielen die Reaktionen deutscher katholischer Kirchenvertreter schnell und eindeutig aus. Als Erster hatte Klaus Pfeffer, der Generalvikar des Bistums Essen, auf „Facebook“ eindringliche Worte gefunden:
„Kardinal Müller und diejenigen, die mit ihm diesen Aufruf unterzeichnet haben, entblößen sich selbst: Ich habe den Original-Text gelesen und bin einfach nur fassungslos, was da im Namen von Kirche und Christentum verbreitet wird: Krude Verschwörungstheorien ohne Fakten und Belege, verbunden mit einer rechtspopulistischen Kampf-Rhetorik, die beängstigend klingt. Es ist ungeheuerlich, wenn unsere Anstrengungen zur Eindämmung einer Pandemie diskreditiert werden als „Vorwand“, um eine „hasserfüllte technokratische Tyrannei“ zu begründen, die die „christliche Zivilisation auslöschen“ wolle. Dem muss widersprochen werden! Mit Jesus Christus, auf den sich die Unterzeichner berufen, haben derart wirre Thesen, die Ängste schüren, Schwarz-Weiß-Denken verfolgen, üble Feindbilder zeichnen und das Miteinander in unseren Gesellschaften vergiften, nichts zu tun.“
Kurz darauf distanzierten sich auch die Deutsche Bischofskonferenz durch ihren Vorsitzenden, den Limburger Bischof Georg Bätzing, und ausdrücklich auch der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst und sein Regensburger Amtsbruder Rudolf Voderholzer. Letzteres war insofern bedeutsam, als Voderholzer aufgrund seiner konservativen theologischen Ausrichtung anders als liberalere Bischöfe gerade von ultrakonservativen Katholiken hochgeschätzt wird.
Hedwig von Beverfoerde und Klaus Kelle zeigen große Sympathien für den Viganò-Aufruf
Umso bezeichnender war es, wie dröhnend schweigend Voderholzers Distanzierung von jenen Katholiken ignoriert wird, die mit dem Viganò-Appell ausdrücklich sympathisieren, allen voran Hedwig von Beverfoerde, die Organisatorin der „Demo für alle“, die gerne auch Videos von Beatrix von Storch teilt. Beverfoerde hatte den Appell am 10. Mai auf ihrer Facebook-Seite affirmativ gepostet.
Nur einen Tag später, also am 11. Mai, schrieb sie dort, offenbar empört über einen kritischen Kommentar des Journalisten Joachim Frank, der auf dem offiziellen Portal der deutschen Bischofskonferenz („kathoisch.de“) erschienen war und den Appell als „moralische Bankrotterklärung“ bezeichnet hatte, Folgendes:
„Obwohl deren Appell (https://veritasliberabitvos.info/aufruf/) schon 5 Tage alt (also medial uralt) ist, überbieten sich Linksmedien heute in immer bösartigeren Schmähtiraden gegen die Bischöfe Kardinal Müller, EB Vigano etc.
Daraus ergibt sich für mich der zwingende Schluss, daß die Bischöfe – vielleicht ohne es zu ahnen – voll ins Schwarze getroffen haben müssen.“
Am selben Tag legte Beverfoerde nochmals weiter ach. Auslöser waren die erwähnte Kritik des Essener Generalvikars Klaus Pfeffer und sodann auch des Essener Bischofs Franz-Josef Overbeck selbst:
„@Franz-Josef Overbeck: Exzellenz, je wilder und wutschäumender Sie sich hier gebärden, desto mehr entsteht der Eindruck, daß die Verfasser des interessanten Appells genau ins Schwarze getroffen haben.
Man fragt sich auch, wieso ausgerechnet der Bischof von Essen so ein Aufhebens von einer Angelegenheit macht, die ihn doch gar nicht betrifft…“
Nebenbei sei bemerkt, dass es arg putzig ist, wie Beverfoerde zu behaupten, der Appell, der sich ja an ein weltweites Publikum richten soll, würde den Essener Bischof nicht betreffen, während sie, also Beverfoerde sich dazu ja auch äußert, aber lassen wir das.
Immerhin, und das ist ebenfalls erfreulich, hat Beverfoerde auf ihrer Facebook-Seite durchaus auch Widerspruch von Mitgläubigen erhalten. Die Unterscheidung der Geister ist also offenbar in Schwung gekommen.
Neben Beverfoerde gehört auch der Publizist Klaus Kelle zu den Befürwortern des verschwörungstheoretischen Appells. Auf der von ihm betriebenen Internetseite „The GermanZ“, bei der laut Eigenbeschreibung „Political Correctness“ „weitgehend nicht stattfinden“ soll, wird der Appell in einem Beitrag der von Klaus Kelle angeführten Redaktion regelrecht gefeiert. Euphorisch heißt es, dass „die Unterzeichner in atemberaubender Klarheit „Meinungen zur Corona-Krise (formulieren), die erhebliche Unruhe in allen Teilen der Welt auslösen dürften.“ In einem flankierenden Editorial mit dem Titel „Ein Donnerschlag aus der ewigen Stadt“ betonte Kelle zwar, es „mit Verschwörungstheorien gar nicht“ zu haben, aber der jetzige Appel sei nun einmal „nicht so einfach wegzuwischen“. Erschütternd, dass Kelle nicht auffällt, wie verschwörungstheoretisch das klerikale Pamphlet ist.
Trotzreaktionen der Unterzeichner
Wie zu erwarten, reagierten die Unterzeichner des Viganò-Appels auf die heftige Kritik trotzig und pikiert. Von Selbstkritik keine Spur. Dafür umso mehr von einer für das Milieu typischen-Opferhaltung, sobald es Gegenreaktionen gibt. Auf präzise, kritische Fragen der „Tagespost“ entgegnete Kardinal Müller, „das Mantra mit den Verschwörungstheorien“ sei „wohlfeile Schlagzeilenmacherei und ein taktisches Spiel, um selbständig Denkende anzuprangern“.
Die Art der Reaktion ist nichts weiter als ein gleichsam grotesker wie untauglicher Versuch, Kritik abzuwehren. Mal ganz abgesehen von der einem Kleriker nicht gut anstehenden Eitelkeit, sich als „selbständig Denkender“ in Szene zu setzen und ebenfalls abgesehen davon, dass auch „selbstständiges Denken“ in verschwörungstheoretischen Unsinn münden kann. Den Hinweis auf die innerkirchliche Kritik, auch die von Rudolf Voderholzer, also Müllers Nachfolger im Regensburger Bischofsamt, tat der verstimmte Kardinal mit einem durchschaubaren Versuch des „Whataboutisms“, also des Themenwechsels ab. Das klang so:
„Es wäre dringender gewesen, wenn die deutschen Bischöfe sich auf die Neuevangelisierung ihrer Diözesen geeinigt hätten, wie Papst Franziskus es gewollt hat, oder lautstark gegen die Christenverfolgung in der Welt aufträten, statt sich an einem dreiseitigen Papier hochzuziehen, das sicher – wie auch so mancher Text aus der DBK – nicht der Weisheit letzter Schluss ist, aber als Appell zum Nachdenken anregt.“
Im Gespräch mit der „ZEIT“ lehnte Müller dementsprechend eine Distanzierung von dem Appell explizit ab, weil selbiger „die feige Variante“ wäre.
Noch drastischer als Müller reagierte Athanasius Schneider, seines Zeichens Weihbischof von Astana in Kasachstan, der den Appell ebenfalls unterzeichnet hatte und sich im christlichen rechtskonservativen Graubereich seit Jahren großer Beliebtheit erfreut. Er legte die für das Milieu so typische Diktatursprache an dem Tag und schrieb im Rahmen eines „Pro und Contras“ wiederum in der „Tagespost“ u.a. Folgendes, nicht ohne sich ebenfalls des „selbständigen Denkens“ zu rühmen:
„Es erstaunt, wie Vertreter sowohl des kirchlichen als auch des politischen und medialen Establishments das Anliegen des ‚Aufrufs‘ unisono gemäß dem herrschenden Einheitsdenken mit dem Totschlagargument der ‚Verschwörungstheorie‘ diskreditieren, um somit jede weitere Diskussion im Keim zu ersticken. Ich erinnere mich an ähnliche Reaktions- und Sprechweisen aus der Zeit der Sowjetdiktatur, wo Andersdenkende und Kritiker der herrschenden Ideologie und Politik der Komplizenschaft an der ‚Verschwörungstheorie‘ des kapitalistischen Westens bezichtigt wurden.“
„Wenn schon die Kenntnisnahme offensichtlicher Fakten und deren Diskussion als ‚Verschwörungstheorie‘ abgestempelt werden, dann besteht für jeden noch selbständig denkenden Menschen die begründete Besorgnis über das Vorhandensein subtiler Formen der Diktatur in unserer Gesellschaft.“
Am Ende seiner Einlassung besaß Schneider sogar die Dreistigkeit, seine Mitkleriker, die in der Corona-Kreise Besonnenheit zeigen und behördliche Einschränkungen bei der Kommunionserteilung akzeptieren, als „Regime-Kleriker unserer Zeit“ zu verunglimpfen, über welche „die Geschichte einmal mit Bedauern berichten (wird)“.
Auch Initiator Viganò versteigt sich weiter und hat nach dem Appell noch einmal nachgelegt. Das „Projekt einer neuen Weltordnung“, welches von „supranationalen Organisationen gefördert wird“, müsse „entlarvt, bekannt gemacht und angeprangert werden“. Außerdem moniert er – wie Kardinal Müller übrigens auch – dass die Kritiker nicht belegt hätten, warum es sich bei den beanstandeten Passagen des Appells um Verschwörungstheorien handele.
Unterscheidung der Geister
Immerhin: Wo viel Schatten ist, da ist bekanntlich auch viel Licht. Wie erwähnt, nimmt die Unterscheidung der Geister derzeit Fahrt auf und die vielfach immer noch überfällige klare Abgrenzung von Konservativen gegenüber abwegigen, verschwörungstheoretischen Ideenwelten wird vehementer.
Klug etwa durchschaut der Kirchenrechtler und Priester des Bistums Chur, Monsignore Martin Grichting in seiner Gegenposition zu Athanasius Schneider in der „Tagespost“, wie sehr Müller und Viganò versuchen, die Beweislast umzukehren:
„Im Übrigen gehört es zur westlichen Rechtstradition, dass der Anklagende die Beweise vorlegt Sie sind diesbezüglich nicht zu erkennen.“
„Man kann die Frage aufwerfen, ob im Zuge der Corona-Krise seitens der Kirche genügend eindringlich auf die Respektierung der Religionsfreiheit gepocht wurde. Denn der Kerngehalt auch dieses Grundrechts ist in einem Rechtstaat niemals einschränkbar. Es ist Aufgabe der Diplomatie und der Bischöfe, dies auf informellem oder offiziellem Weg an Regierungen, Parlamente und allenfalls an Gerichte heranzutragen. Zudem stehen allen Gläubigen politische und rechtliche Mittel zu Gebot, auch Petitionen. Nur sollte man dabei argumentativ auf der Höhe der Zeit sein und dem Ansehen der Kirche in einer säkularen Öffentlichkeit nicht durch Verschwörungstheorien Schaden zufügen.“
Bleibt zu hoffen, dass die Unterscheidung der Geister anhält und das Infektionsgeschehen in der Frankfurter Baptistengemeinde jene Christen zur Vernunft bringt, die sich von dem Viganò-Appell haben beeindrucken lassen.
@Karl Friedrich Buck: eigentlich habe ich mich gefragt, gegen welche Covidioten argumentiert denn Frau Bednarz. Aber Sie haben es geschafft, die kleine Gruppe der abseitigen Corona-Leugner zu bebildern mit dem Spruch über eine „Merkel-Bande (Merkel, Drosten, Spahn, Wieler und Gates)“. Das Ehepaar Gates verfolgt schon mal ganz andere Ziele als die hier praktizierte Politik. Gemeinsam Estinnen nur die Hoffnung auf eine Impfung. Ich frage mich daher: ist es denn so schwer die Kontroversen innerhalb der Virologen (da gibt es beileibe nicht nur Drosten) darzustellen. Muss das in dieser uninformierten Weise und in dieser ungehobelten Sprache erfolgen? Googeln Sie doch einfach mal den schwedischen Virologen.
Der gibt wenigstens offen zu, was er richtig und was er am Anfang falsch gemacht hat, weil er sich da noch – wie fast alle – noch geirrt hatte.
Hallo Frau Frommel, hallo Herre Trute,
mir ist sehr wohl bekannt, wie die Schweden den Virus bekämpft haben: Ohne Lockdown, mit viel Freiheiten. Die Alten haben sie leider vergessen. Ergebnis: 4 mal soviel Tote wie in BUNTLAND (BRD). Die Schweden dürfen nicht mal in Urlaub fahren, da zu viele Infektionen.
Das ist aber kein Grund für den Chef-Virologen Schwedens, die Schweden sind ein gutmütiges Volk.
Nun zu Deutschland: Just zu dem Zeitpunkt, als die Epidemie abebbte, beschloss Frau
Merkel den Lockdown. Drosten (hatte schon bei der Schweinegrippe versagt), Spahn und
Wieler sind verantwortlich für die Strategie der BRD. Bill Gates ist ein guter Freund von
Merkel, Drosten und dem RKI. Geldspenden gingen an das RKI, an die Charite, an den Spiegel (2,5 Mio Euro) und noch eine Zeitung. Das nenne ich mal Interessenkonflikt. Virologen mit alternativer Meinung, werden von der 4-er Bande diffamiert und lächerlich gemacht. Der Vorwurf lautet: Als die Pandemie abebbte, hat Merkel alles runtergefahren. Sie sagt sogar: Ein normales Leben gibt es erst, wenn es einen Impfstoff von Bill Gates gibt. Das kann also schon noch 1-2 Jahre hinziehen……Normalerweise sterben pro Tag 2500 Menschen….Seit Corona sind in der BRD ca. 8000 Leute gestorben. Wo ist das Problem? Das Problem ist die Panikmache von Drosten, Merkel und Bill Gates. Bill Gates hat sogar eine kostenlose
Performance in der ARD bekommen, wo er 11 Minuten lang Werbung für seine Pläne machen konnte. Ich denke mal, wir brauchen einen Corona-Untersuchungsausschuss…..Spahn hat ja schon zugegeben, dass er sich wahrscheinlich bald entschuldigen muss. Er weiss, was alles schief lief……..
Ist es eigentlich so schwierig, bei den Fakten zu bleiben, oder zerstören Sie damit Ihren Verschwörungsmythos?
Erstens war die Epidemie nicht im Abebben begriffen, als Mitte März die Kontaktbeschränkungen beschlossen wurden, sondern legte gerade richtig los: Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen schnellte am 11. März von Zweihundertirgendwas auf um die 700 und überschritt drei Tage später die Tausendermarke.
Zweitens: Was Bill Gates angeht, hat ein Blogger einmal zusammengetragen, daß, wenn man die Verschwörungsmythen ernst nimmt, Gates „der dämlichste Kriminelle aller Zeiten ist. Sowas wie eine Kombination aus den Panzerknackern und Dr. Evil.“ Aber lesen Sie selbst: https://blog.fefe.de/?ts=a0484386 (Vorsicht, es könnte Ihre Paranoia ins Wanken bringen!)
„Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten“. D.Nuhr
Der Kommentar ist für Herrn Buck.
Diese Pandemie ist schon längst zu Ende. Im März hat Merkel die ganze Industrie heruntergefahren.
Normalerweise sterben pro Tag ca. 2500 Menschen. Seit Beginn der Covid-Krise sind bundesweit ca. 8000 Leute gestorben. Das ist ein Witz. Die Arztpraxen sind leer, die Intensivstationen ebenfalls. Eine Hausärtzin aus Hassloch berichtet: Ich habe 2000 Patienten und 2 Corono-Infizierte.
Es ist traurig, dass die Merkel-Bande (Merkel, Drosten, Spahn, Wieler und Gates) so eine Schmierenkomödie abziehen.
Hallo Frau Bednarz,
zum 2. Teil Ihres Artikel (‚Die Verschwörungstheorie der „New World Order‘):
Sie gehen offenbar nach dem Motto vor, ‚Was nicht sein darf – nicht sein kann!‘.
Leider spricht die Lebensrealität eine andere Sprache (z.B. ‚Snowden: Massenüberwachung‘, US-Irakkriegsgrund ‚Massenvernichtungswaffen‘; Elter1 + Elter2 statt Mutter/Vater; Geschlecht: Divers).
Passend zu dem Artikel hier, schreiben Sie in einem auf http://www.tagesschau.de veröffentlichten Artikel zu dem Schreiben der kath. Bischöfe:
„Schreiben mehrerer Kirchenmänner Wer steckt hinter dem Corona-Aufruf?“
Stand: 25.05.2020 10:28 Uhr (https://www.tagesschau.de/ausland/verschwoerung-corona-105.html)
„Gedanklich scheint mir das jemand zu sein, der wirklich leider sehr, sehr tief in diese Verschwörungswelt hinein abgeglitten ist“, sagt die Publizistin Liane Bednarz über Viganò.
…
„Er hat diesen Aufruf im Nachhinein verteidigt und nannte in diesem Zusammenhang auch die Rolle der Freimaurer“, erklärt Bednarz. „Und das ist sehr typisch für diese Verschwörungstheorie, zu glauben, dass da irgendwelche Freimaurer am Werke sind. Das Weltbild ist da schon ziemlich geschlossen.“
Nicht ganz korrekt ist übrigens, dass Kurienkardinal Robert Sarah den Aufruf ‚Veritas liberabit vos‘ nicht unterzeichnet habe. Er hatte unterzeichnet, aber die Unterschrift wieder zurückgenommen (https://katholisches.info/2020/05/08/aufruf-gegen-eine-corona-tyrannei-desinformation-und-kalte-fuesse/).
Meine Fragen an Sie:
1) Bestreiten Sie die Existenz der Freimauerer?
2) Welche Expertise besitzen Sie zum Thema Logen – insbesondere zu den Freimaurern, dass Sie sich berufen fühlen, in dieser Art und Weise über die Bischöfe zu urteilen?
3) Hatten Sie mit den bischöflichen Verfassern oder unterzeichnenden Kardinälen – z.B. Kardinal Gerhard Ludwig Müller – einmal Kontakt aufgenommen?
4) Ist Ihnen die Publikation von Gioele Magaldi „Massoni. Società a responsabilità illimitata. La scoperta delle Ur-Lodges“ aus dem Jahre 2014 bekannt?
Antworten gerne an die hier hinterlegte Mailadresse!
Oh ein Illuminaten/Freimaurer Verschörungstheoretiker der alten Schule.
Fein, fein. Liane Bednarz wird das zu blöd sein, aber ich langweile mich gerade. Würden Sie zu meiner Unterhaltung (und der einiger Zuschauer) beitragen und sich mit mir begnügen bitte?
Mit erleuchtetn Grüssen,
Thorstebn Haupts
… ach Fr. Bednarz, zu ‚Neue Weltordnung‘ fragen Sie nicht Höcke, fragen Sie besser echte Verschwörungspraktiker, die Ex, z.B., am 04.11.2011, bei den Vulvenmalern; ‚Wenn man eine wirkliche Weltordnung haben will, eine globale politische Ordnung, dann wird man nicht umhinkommen, an einigen Stellen auch Souveränität, Rechte, an andere abzugeben.‘ … etwa ab min 3:20.