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Haben die Medien bei Donald Trump versagt?

Gerade nahm ich an einer Talkshow teil. Der Moderator zitierte Quellen, die den Sieg Donald Trumps als größtes Medienversagen seit einem halben Jahrhundert bezeichneten. Schließlich habe keines der Mainstream-Medien in den USA oder Deutschland dieses Ereignis vorhergesehen. Na und? Wir sind Journalisten, keine Propheten.

Vor der Wahl meinte Donald Trump, der selbst nicht mit einem Sieg rechnete, das Wahlsystem sei „rigged“, also so eingerichtet, dass er nicht gewinnen könne. Zu den Gegnern, die seinen Sieg verhindern würden, zählte er die Medien, insbesondere die liberalen amerikanischen Medien wie die – zu über 80 Prozent im Besitz der jüdischen Familie des Gründers Adolph Ochs befindliche – „New York Times“.

Wenn Trump selbst es so wichtig fand, ständig – beinahe täglich – in Tweets und Reden diese Medien anzugreifen, kann es wohl kaum sein, dass diese Medien ihn nicht ernst genommen hätten. Gleichzeitig beweist die Tatsache, dass er trotz der Gegnerschaft der „Times“ und anderer liberaler Medien gewinnen konnte, dass es eben nicht so ist, wie er behauptet, nämlich dass eine gleichgeschaltete mediale Elite das Land kontrolliere.

Dieser Vorwurf ist in Amerika besonders absurd, wo der erfolgreichste TV-Nachrichtensender „Fox News“ heißt, der nach europäischen Standards weit rechts von der Mitte angesiedelt ist. Nicht zufällig allerdings richtete sich Trumps widerlichster Angriff auf die Medien gegen eine Journalistin dieses Senders, die konservative Katholikin Megyn Kelly. Tatsächlich konnten die liberalen Medien Trump niemals gefährlich werden: seine potenziellen Wähler hatten sie längst abgeschaltet. Trump erwartete aber von Fox und Co. nicht Berichterstattung, sondern Hofberichterstattung.

Wie steht es aber mit der unwiderlegbaren Feststellung, die Medien hätten nicht mit Trumps Sieg gerechnet? Beweist das nicht, dass die Medien den Kontakt zu jenen Menschen verloren hätten, die Trump schließlich den Sieg gebracht haben? Nun, erstens war es ein Journalist des liberalen „New Yorker“, George Packer, der vielleicht das beste Buch über die Sorgen dieser Menschen geschrieben hat: „The Unwinding – die Abwicklung“. Das Buch „Hillbilly Elegy“ über das Leben armer Amerikaner in den Appalachen war Gegenstand begeisterter Besprechungen im „New Yorker“ und vergleichbarer liberaler Medien und war ein „New York Times Bestseller“. Die Beispiele ließen sich fortsetzen. Die liberalen und linksliberalen Medien wussten und wissen sehr wohl, dass die kapitalistische Globalisierung viele Menschen abgehängt hat; sie waren dennoch mehrheitlich nicht der Meinung, dass die Wut der weißen Unterschicht gegen die städtische Elite reichen würde, um ausgerechnet einem New Yorker Milliardär wie Donald Trump den Wahlsieg zu geben.

Warum? Weil Journalisten keine Propheten sind und sich auf Experten verlassen müssen. Und Experten irren zuweilen. Die meisten Experten sahen den Crash von 2008 nicht voraus, und die Journalisten folgten ihnen. Ich selbst sprach Ende 2007 mit Adam Posen, der seit 12 Jahren die US-Regierung in Haushaltsfragen berät, über die sich entwickelnde Krise im Häusermarkt der USA. Er beruhigte mich mit dem Hinweis, dieser Markt bilde nur einen Bruchteil der US-Volkswirtschaft, ein Absturz in diese Sektor sei aufzufangen, zumal das Risiko breit verteilt sei. Das war falsch; gerade die Verteilung des Risikos durch „mortgage backed securities“ sorgte dafür, dass der Crash auf dem Häusermarkt zu einer Bankenkrise wurde, von der wir uns bis heute nicht erholt haben. Natürlich hätte ich auch Posens Antwort durchschauen können. Aber das lässt sich im Rückblick leicht sagen. Damals schien sie einleuchtend.

In Bezug auf die Präsidentenwahl 2016 gaben die meisten Meinungsforscher eine Wahrscheinlichkeit von etwa 70:30 zugunsten Hillary Clintons an. Damit lagen sie ja nicht falsch. Hillary hat mehr Stimmen als Trump bekommen. Was die Meinungsforscher nicht durchschauten, war der von Steve Bannon durchgesetzte Wechsel in der Kampagnenstrategie Trumps: darauf setzen, dass die von Clinton gezielt umworbenen Minderheiten von ihr weniger begeistert sein würden als von Barack Obama 2008; selbst gezielt die weiße Wählerschaft umwerben. Diese Rassen- und Klassenkampfstrategie Bannons, der sich als „Leninist“ bezeichnet hat, war erfolgreich. Aber das heißt nicht, dass die Wahrscheinlichkeit von 70:30 falsch war. Wenn Ihr Buchmacher Ihnen den Favoriten bei einem Pferderennen ansagt, und Sie setzen auf dieses Pferd, dann besteht dennoch die Möglichkeit, dass es verliert und dass Sie Ihr Geld verlieren. Sie gehen dann nicht hin und werfen dem Buchmacher vor, nichts vom Pferderennen zu verstehen. Eine Gewinnchance von 30 Prozent für Trump bedeutete ja nicht, dass er nach Ansicht der Meinungsforscher nur 30 Prozent der Stimmen bekommen würde. Selbst wenn man – nicht zum ersten Mal – feststellt, dass die Meinungsforscher falsch lagen, hilft das den Journalisten nicht viel. Sie haben keine Möglichkeit, mit größerer Genauigkeit den Wahlsieg zu prognostizieren, und wenn sie mit tausend Taxifahrern reden.

Was mich persönlich betrifft, so gebe ich zu, dass ich einen Sieg Trumps für unmöglich hielt. Im Februar 2016 veröffentlichte ich in der WELT einen Artikel mit dem Titel: „Amerikas Populisten machen verdammt viel Spaß“. Darin schreib ich über Bernie Sanders und Donald Trump:

„Zum Glück haben beide nicht die geringste Chance, Präsident zu werden. (…) Aber die Serie „Bernie und Donald“, deren zweite Staffel in New Hampshire erfolgreich gelaufen ist, sagt mehr aus über die USA, als es der Endkampf Clinton versus Rubio, linke gegen rechte Mitte, sagen wird. Genießen wir also die Show, solange sie läuft.“

Sagte ich das, weil ich die Sorgen der einfachen Menschen nicht wahr- oder ernstnahm? Nein. Denn ich schrieb auch:

„Hoch verschuldete Studenten; Arbeiter, deren Realeinkommen seit Jahrzehnten stagniert; Familien, die ihre Häuser verloren haben, während die Banker wieder satte Profite machen; Veteranen mit posttraumatischem Stress; weiße Männer mit schlechter Schulbildung, die im bunter und weiblicher werdenden Amerika der Wissensindustrie ihren Platz verloren haben und mit ungeahnten Ressentiments reagieren. All diese Menschen darf die große Politik in Washington auf Dauer nicht übersehen. Das ist die Botschaft der Bernie und Donald-Show.“

Das klingt nicht nach einem Journalisten, der in einer Blase lebt und die Sorgen der einfachen Leute nicht versteht. Tatsächlich hatte ich – zum Beispiel – intensiv mit George Packer über sein Buch gesprochen.

Über Trump schrieb ich aber:

„Nun mag den Europäern der Milliardär Trump als unwahrscheinlicher Revolutionär daherkommen. Aber dass er ohne verlogene Bekenntnisse zu Gott und Familie und mit seinem auftrumpfenden Egoismus und seiner offen sexistischen Vorliebe für immer jüngere Models so weit gekommen ist, stellt bereits einen Aufstand gegen die Stickluft politischer Korrektheit dar, für den man ihm dankbar sein muss. Er hat, wie gesagt, auch deshalb keine Chance, Präsident zu werden, aber einstweilen herrscht im Präsidentschaftswahlkampf ein wenig Ehrlichkeit, und das ist gut so.“

Ich hätte ihn ernster nehmen müssen. Mein Fehler war, dass ich den Institutionen der amerikanischen Demokratie und insbesondere der Republikanischen Partei zu sehr vertraute. Sie würden diesen Clown am Ende stoppen, glaubte ich – so wie die Demokraten Bernie Sanders stoppten. Denn Wahlen, so lautete die konventionelle Wahrheit, werden in der Mitte gewonnen. Das amerikanische System ist in der Tat „rigged“; es soll Kandidaten der Mitte bevorzugen. Die Wahl soll zwischen mitte-rechts und mitte-links entschieden werden. Das entspricht – alle Umfragen seit Jahrzehnten bestätigen das – dem Wunsch der Mehrheit der Amerikaner, die keineswegs die Ansichten von Trump oder Sanders teilen.

Auf diese vernünftige Mitte muss man weiterhin setzen. Nichts wäre dümmer als jetzt so zu tun, als würden die 25 Prozent, die Trump gewählt haben, „die Amerikaner“ oder „das amerikanische Volk“ sein, und sich opportunistisch an deren Positionen heranschmeißen, ob als Politiker oder Journalisten.

Im Juli 2016 schrieb ich einen Artikel über den drohenden „Aufstand der Abgehängten“. Es heißt dort:

„Und nun gibt es Donald Trump, der einen Kreuzzug für „die vergessenen Männer und Frauen Amerikas“ führt. (…) Nun verspricht Theresa May ‚ein Großbritannien, das für alle funktioniert’, nicht nur für die Reichen und Schönen, Klugen und Tüchtigen. (…) Sozialneid ist etwas Schreckliches, aber ererbte Privilegien sind noch schlimmer. Dass irgendwo am Anfang dieser Privilegien Leistung stand, ist eine Sache; dass es himmelschreiende Ungleichheiten gibt, die mit Leistung nichts zu tun haben, eine andere. Leistung muss sich wieder lohnen; und unser Begriff dessen, was Leistung ist, muss sich ändern.“ Leicht gesagt, schwer zu machen. Trump kann das schon gar nicht; aber wenn er das Nachdenken darüber anregt, ist die Katastrophe dieser Wahl vielleicht zu etwas gut gewesen. Wenn aber darauf nur die Lehre gezogen würde, „die Medien“ hätten versagt, würden wir die Chance vertun; und bekommen sie vielleicht nicht wieder.

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55 Gedanken zu “Haben die Medien bei Donald Trump versagt?;”

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    Ist doch praktisch, dass Fidel das Zeitliche gesegnet hat, oder, da kann man alle Start- und Titelseiten vollkleistern mit fidelen Fidelstories und solche Dinge hinten verstecken:

    http://www.huffingtonpost.ca/2.....27406.html
    http://www.dailymail.co.uk/new.....sence.html
    https://pjmedia.com/homeland-security/2016/11/25/masked-intruder-kills-woman-in-attack-on-catholic-missionary-retirement-home-in-france/?singlepage=true

    Wer meint, es hätte etwas mit Kultur zu tun, dass man Leute mit Kindern nicht von Besuchen auf Weihnachtsmärkten abhalten will, soll sich nicht täuschen lassen. Ride, Bajazzo bzw. konsumiere um jeden Preis.

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    Ich stimme Ihnen ausdrücklich zu, Herr Posener: Es ist nicht anrüchig, das Wahlergebnis für Trump genauer unter die Lupe zu nehmen. Nie und weshalb also bei Trump? Wenn es einen Betrug oder auch nur verdächtige Unregelmäßigkeiten gegeben hat, muss das aufgearbeitet werden. Österreich etwa hat da Maßstäbe gesetzt.
    Außerdem möchte ich ihnen noch für ihren Kommentar über die sensationellen Rettungskünste von Angela Merkel danken. Sie haben (mal wieder) dafür gesorgt, dass mir ein Licht aufgegangen ist:
    https://hintermbusch.wordpress.com/2016/11/21/mutti-macht-uns-den-schrempp/

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    Read it, Alan Posener, it’s good: Mike Huckabee about the Sopranos, Arkansas, small folks, the media and Yad Vashem:
    „She wrote a simple little phrase. What she said was this: „Why didn’t somebody do something?“ That’s all she wrote. Why didn’t somebody do something? Why didn’t somebody do something? And with that she put the pen back in her father’s pocket. The little girl didn’t say another word for 5 hours. But it changed her life. That little girl, 11 years old then, is 34 years old today. The reason I know her is because she’s my daughter. And if you saw my daughter, Sarah, on television talking for Donald Trump, you saw a smart, tough, little political operator who took nothing off anybody, no matter how much they threw at her and gave back as good as she got. “
    http://www.frontpagemag.com/fp.....pagemagcom

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    „Na und? Wir sind Journalisten, keine Propheten.“

    Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus 18.9.2011. Erinnert sich noch wer? Renate Künast war lange Zeit sogar Mitfavoritin auf den Posten des Regierenden Bürgermeisters gewesen, denn die Grünen lagen nach dem Fukushima-Schock ungefähr gleichauf mit der regierenden SPD bei um die 30 Prozent. Erst ab Juli ging es ein bißchen mit ihnen nach unten auf zwischen 20 und 24 Prozent, aber eine Regierungsbeteiligung schien trotzdem sicher.

    Die Piratenpartei trat bei dieser Wahl unter den Sonstigen an. Sie hatte 2009 bei der Europawahl als noch ziemlich frische Neugründung aus dem Stand mit einem Achtungserfolg von 0,9 Prozent aufhorchen lassen und schien sich bei Wahlen im 1-bis-2-Prozent-Bereich eingependelt zu haben. Niemand hatte sie auf der Rechnung, auch wenn Berlin von Beginn an eine ihrer Hochburgen gewesen war.

    Im August 2011 ergaben mehrere Umfragen, daß die Piratenpartei erstmals bei Werten zwischen 4 bzw. 4,5 Prozent lag und damit näher an der Fünfprozenthürde als die FDP. Ende August, es waren nur noch ca. drei Wochen bis zum Wahltermin, war das endlich auch den Medien aufgefallen, und es wurde groß darüber berichtet. Diese Berichte waren weder auffallend begeistert noch feindselig, was die von den Piraten vertretenen Inhalte betrifft, sondern ziemlich neutral, aber sie waren zahlreich und machten viele wohl erst auf diese Partei aufmerksam.

    Daraufhin lagen die Piraten Anfang September erstmals bei 5 Prozent.

    Das löste eine noch größere Welle von Berichten aus. Frau Künast, nach der Piratenpartei gefragt, machte eine flapsige Bemerkung, die werde man schon „resozialisieren“, was nicht besonders taktvoll von ihr war, und klug war es schon gar nicht, denn auch das wurde über alle Medien hinweg berichtet und die Piraten schnellten in der nächsten Umfrage am 8.9. auf 6,5 Prozent hoch.

    In einem (nicht journalistischen) Text zu einer ganz anderen Sache, den ich immer noch online nachlesen kann, falls ich meiner eigenen Erinnerung nicht trauen sollte, prognostizierte ich am 11.9., daß die Piraten die 4,5 Prozent vom August bis zur Wahl verdoppeln würden, weil nun bis zum Wahltermin sieben Tage später eine pausenlose Flut von Berichten über die Leser hereinbrechen und auch sämtliche Protestwähler sich auf die Piraten verlegen würden.

    Am Ende landete die Piratenpartei tatsächlich ziemlich genau bei dem von mir vorhergesagten Wert, nämlich bei 8,9 Prozent. Die Grünen waren von ihrem Maximalwert 31 Prozent aus dem Frühjahr mit 17,6 Prozent meilenweit entfernt. Wowereit dachte gar nicht daran, sie in die Regierung zu holen, und Frau Künasts Traum war ausgeträumt. Um die Demütigung noch zu vergrößern, war die Wahlbeteiligung gestiegen und die zusätzlichen Wähler ließen sich ebenso eindeutig den Piraten zuordnen, wie sie auch im Revier der Grünen kräftig gewildert hatten.

    Nun auf einmal packte die Medien das kollektive Entsetzen. Wochenlang wurden die Piraten plötzlich niedergeschrieben, auf eine Weise, die manchmal SEHR grenzwertig war. Kein einziger Journalist faßte sich aber an die eigene Nase. Sie taten so, als wären die Piraten samt ihren Wählern aus irgendwelchen verborgenen Löchern gekrochen, von denen niemand etwas hätte ahnen können.

    Auf die Wähler im Saarland im März 2012 und die in NRW und in SH im Mai 2012 hatte diese Negativberichterstattung aber gar keine abschreckende Wirkung, auch dort kam die Piratenpartei mit jeweils um die 8 Prozent locker in den Landtag. Erst ab Frühjahr 2013, anderthalb Jahre später, bekamen sie bei keiner Landtagswahl mehr einen Fuß in die Tür und ebensowenig dann auch bei der Bundestagswahl.

    Das einzige, was die Medien zu dieser Entwicklung beigetragen haben, war, daß sie ab einem bestimmten Punkt das Interesse an den Piraten verloren und immer weniger über sie berichteten, je mehr sie nicht mehr mit politischen Positionen, sondern nur noch mit internen Querelen von sich reden machten, die für Außenstehende noch dazu immer uninteressanter wurden.

    Und jetzt kommen Sie, Herr Posener, mit Ihrem flapsigen „Na, und?“. Meinen Sie das ernst? Sie sind viel zu bescheiden. Das, was Sie tun, HAT eine Wirkung … wenn auch nicht immer die, die beabsichtigt wurde. Dasselbe gilt natürlich auch für Ihre US-Kollegen. Trump hat auch deshalb gewonnen, weil er tagtäglich skandalöses Zeug gesagt oder getan hat oder über ihn enthüllt wurde und die liberalen Medien über ihn viel mehr geschrieben haben als über Clinton.

    Falls die täglichen Skandale Bestandteil seiner Medienstrategie gewesen sein sollten, sind ihm die Medien wie Anfänger auf den Leim gegangen. Aber ich tippe darauf, daß die Medien wie im Fall des Aufstiegs der Piratenpartei einfach nicht wußten, was sie taten.

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      Wenn die BRD-Medien objektiv über die AfD und sachlich über die Katastrophenpolitik der Blockparteien berichten würden ( was ja eigentlich Journalisten mit Berufsehre machen sollten), dann hätte die AfD 50 % der Stimmen und Merkel wäre Geschichte.
      Ein entscheidender Machtfaktor der Blockparteien ist die komplett faktenfreie Propaganda der GEZ-Medien.

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        Gert Weller, die Anwendung von Vokabeln aus Diktaturen – „Gleichschaltung“ oder wie jetzt bei Ihnen „Blockparteien“ – zur Kennzeichnung der Situation im demokratischen Deutschland zeugt entweder von einem bedenklichen Verlust der Urteilsfähigkeit oder von einem bedenklichen Mangel an Patriotismus oder von beidem. außerdem ist es – leider – genau umgekehrt: die Mainstream-Medien haben erst dafür gesorgt, dass die AfD bekannt wurde.

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    Ich bin das irgendwie leid, über diese Stimen zu hören (@RZ). Man, das hat mit den Wahlmännern der einzelnen Staaten zu tun. In Wirklichkeit ist das ein sehr gutes System.

    Was ist denn hier? Die Nichtwähler eingerechnet, wie Sie das machen, hatte doch Merkel auch nicht mehr Stimmen (ca. 25%). Nun mögen Sie einwenden, dass ja koaliert wird. In den USA ist das anders. Im Augenblick ist alles republikanisch. Aber in zwei Jahren sind wieder Kongresswahlen. Hier aber sind wir verbacken mit einer Kanzlerin, die sehr viele gar nicht wollen und einer Koalition, die viele auch nicht wollen. Und wenn sie sich mal in was einigen, blockert das der Bundesrat oder das Verfassungsgericht. Und das finden Sie besser?
    Es gibt kein perfektes Wahlsystem.

    Ja, ich weiß, hier ist das alles viel besser und gebildeter. Auch 1933 bis 1945 war das hier nicht ungebildet, das kann man nicht sagen. Josef Mengele, der Bua aus Günzburg, war sogar ein Superbeispiel für einen Aufsteiger. Deswegen muss man jetzt, weil Opa da Scheiße gebaut hat, auf die anderen aufpassen, dass die nicht auch Scheiße bauen. Vom Vergaser zur Gouvernante. Nur dumm, dass man auf die Falschen aufpasst.

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      @RZ / Oleander
      Oleander liegt glaube ich überhaupt nicht falsch mit der deutschen Arroganz gegenüber den US-Wählern. Auch von deutschen Medien. Allerdings fällt schon auf, daß vielen das erst jetzt aufgeht, wo ihnen ein Präsident mal zu Pass kommt. Bei Ronald Reagan oder George W. Bush war noch die Rede vom US-Imperialismus und Kriegsverbrechen (von linker Seite) oder Vormund eines nichtsouveränen Deutschland (rechte Seite).
      Von meiner Seite nur viel Bedauern darüber, daß die Kritik an den Zumutungen der Moderne und Demokratiedefiziten durch die Politik nicht intelligenter (treffender) ausfällt: Z.B. die Kritik an der ausufernden Regelungswut der Bürokratie, die übrigens nicht von Brüssel veranlasst wird. Meine Güte – Obamacare wird kritisiert, weil es vielen einfach zu teuer ist, sie sich das nicht LEISTEN können. Aber mach‘ das mal einem deutschen Ambestenwisser klar. Und achja, die National Rifle Organisation.. – bei uns fahren die Waffen auf den Autobahnen, von Besinnungslosen gesteuert, die sich jedoch vorschriftsmäßig anschnallen. Gehätschelt von ‚Autokanzlern‘. Eine sog. ‚Energiewende‘ (Förderprogramm für französische AKW), die Arme die Stromrechnung nicht mehr tragen lässt. Ein Kehren vor der eigenen Tür stände auch ‚unseren‘ Leitmedien gut. Stattdessen hier altbekannte Ressentiments gegen ‚Amerika‘ und bei den Medien- (und Establishment-)kritikern altbekannte nationalistische, rassistische und chauvinistische Reflexe. Da wäre noch viel Luft nach oben, bei der Qualität des Diskurses.

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      Sie dürfen nicht vergessen, dass Trump den Fundamentaloppositionellen spielt, der es dem System und seinen Medien mal zeigen und 50 Jahre an der Regierung bleiben will, gute Gesundheit à la Robert Mugabe und ordentliches Sitzfleisch – ist vorhanden – vorausgesetzt. Da ist es schon interessant, wie groß die demokratische Mehrheit des amerikanischen Volkes denn ist, sich hier demokratisch feiert. Und diese Mehrheit ist eben 25% groß und die dagegenstehende Minderheit 75%. Das liest man zwar nur ungern – ich auch – , aber ist leider so; dafür sollte man den Überbringer dieser Zahlen für verantwortlich machen.

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        …huch, ist hie & da etwas verquer geworden in der Eile, Entschuldigung. Na Sie werden es schon recht verstehen.

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        Naja, Roland Ziegler, ok. Demokratie ist, wenn die jeweilige Regierung abgewählt werden kann. Daß ‚The Donald‘ aber vor hat, so lange zu regieren, wie Louis XIV, ist aber wohl eher Ihre Projektion. Und was nun die 25% betrifft: Sie haben mir mal geschrieben, ich solle die Abschaltung der KKWs ’nach Fukushima‘ doch akzeptieren, das wäre nun mal Konsens. 25% oder 30% oder 40% sind Konsens? Ich hätte genauso dagegen gestimmt, wie Sie gegen Trump. Also jetzt anzuführen, daß Trump nicht demokratisch gewählt worden wäre, nur weil er einem nicht passt zeugt nicht von demokratischer und moralischer Überlegenheit derer, die so argumentieren.

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        @KJN mein Beitrag war eigentlich eine Antwort auf Oleander, ist aber unter Ihren gerutscht. Ich kann wie gesagt nichts für diese Zahl 25, ich habe sie nur genannt.

        Demokratie ist das Regieren auf Mehrheitsbasis. (Aus diesem Prinzip folgt iondirekt die von Ihnen genannte Möglichkeit, eine Regierung abzuwählen.) Da Trump nun „durchregiert“, d.h. sich überall auf eine republikanische Mehrheit stützen kann, darf man sich schon mal diese Mehrheit genauer ansehen. Warum finden Sie das irgendwie anstößig? Man zeigt damit weder moralische Über- noch Unterlegenheit, sondern einfach nur Interesse am mächtigsten Mann der Erde und seinen Wählern.

        Zu Frau Merkel und ihrer Atompolitik. Ich hab mal aufs Gratewohl geggoogelt: 76 % sind anscheinend für einen Atomausstieg. (Hoffentlich wirkt diese Zahl nicht so provozierend wie die Zahl 25.)

        https://de.statista.com/statistik/daten/studie/196207/umfrage/meinung-zum-gebrauch-von-atomenergie-in-deutschland/

        Ich verstehe deshalb Ihre Analogie zur KKW-Abschaltung nicht. Wenn ich gesagt haben sollte (ich weiß das nicht mehr), dass die Abschaltung der AKWs „Konsens“ sei, so wäre das falsch, solange z.B. Sie dagegen sind. Es muss nur ein einziger dagegen sein, schon gibt es keinen Konsens. Aber man kann sagen, dass es eine große Mehrheit der Wahlberechtigten gab und gibt, die die Abschaltung befürwortet. Und Konsens ist die Abschaltung insofern, dass alle im Parlament vertretenen Parteien (vielleicht von der CSU abgesehen, die aber als Anhängsel der CDU auftritt und insofern nicht gilt) diese Abschaltung unterstützen.

        Ich hoffe, den Unterschied zum Wahlergebnis von Trump muss ich Ihnen nicht weiter durchdeklinieren, er sollte eigentlich klar sein.

        Die 50 Jahre Regierungserwartung stammen zugegeben nicht von Trump, sondern von seinem Chefstrategen Bannon. Er spricht von „wir“ und bezieht damit seinen 70-Jährigen Chef, der dieses fulminante Wahlergebnis von 25 % eingefahren hat, mit ein.

        http://www.n24.de/n24/Nachrich.....lang-.html

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        Na, lieber Alan Posener, was soll ich denn jetzt damit anfangen:
        „Experten empfehlen Hillary Clinton, eine Neuauszählung einzuklagen.“
        Experten empfehlen so vieles, das ist ihr Job und sie empfehlen gerne etwas, was einen Auftrag verspricht. Macht mein Zahnarzt auch.
        Sie haben also “ Hinweise gefunden, dass die Ergebnisse der Stimmenabgaben in insgesamt drei Staaten manipuliert wurden.“
        Warum macht man dieses Verfahren eigentlich? Damit nach jeder Wahl „Hinweise gefunden“ werden können, wie z.B. seinerzeit von Al Gore Anhängern?
        So richtig aus dem Fenster hängen, wollen sich die ‚Experten‘ aber wohl auch nicht.. „Handfeste Beweise für eine Manipulation der Wahlmaschinen hätte das Team zwar nicht gefunden,..„, aber man kann es ja mal versuchen.. „…jedoch sollten die Diskrepanzen in den Statistiken näher untersucht werden, fordern die Experten.“
        Ich denke mal, als Trump vor der Wahl ankündigte, er wüsste noch nicht, ob er das Ergebnis akzeptieren würde, wollte er seiner Gegnerin bzw. dem ‚System‘ unterstellen, Wahlen zu manipulieren. Der Aufschrei war groß – zu recht. Dieser sehr raunende Artikel bzw. Trumps Gegnerschaft macht das Gleiche. Leute die Wahlergebnisse nicht akzeptieren, juristisch anfechten wollen. Fanatiker werden uns immer wieder versuchen, mit solchen Verschwörungstheorien einzufangen.

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        Lieber Klaus J. Nick, ich gehe selbstverständlich davon aus, dass das Wahlergebnis in Ordnung ist, bis das Gegenteil bewiesen ist. Aber es ist nicht anrüchig, das Ergebnis genauer unter die Lupe zu nehmen.

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        …vielleicht sollte ich noch darauf hinweisen, dass ich keine Politik auf Umfragenbasis machen lassen will. Es ist OK, wenn man sich nicht um Umfragen schert, weil man in der Sache andere Überzeugungen hat. Aber wenn man seinen Kurs korrigiert, weil er auf einer neuen Sach- und Risikoabschätzung beruht, die lange vor Augen geführt wurde und man endlich einsehen konnte (1) und weil man vorher weit hinter der Mehrheitsmeinung lag (2), hat man damit nicht nur einen, sondern zwei gute Gründe auf seiner Seite.

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        Lieber Roland Ziegler, das mit den KKW hatte ich Ihnen geschrieben, weil wir darüber mal disputierten. Sie sagten es aber ja bereits soeben selber, daß Sie sich keine Politik auf Umfragebasis wünschen. Lehne ich auch ab, weil allein die Art der Fragen wahrscheinlich beliebige Ergebnisse zu einem Thema generieren kann. Zahlen sind eben nicht automatisch verwertbare Fakten. Sicher, bei einer Wahl ist das aufgrund der eingegrenzten Entscheidungsmöglichkeit etwas anderes – und genau deswegen reagiere ich auf argumentative Anfechtungen dieser Ergebnisse zugegebenermaßen etwas allergisch, weil an sich eindeutige Dinge unnötigerweise relativiert werden. Es ist die Neurose des dauernd überforderten Rezipienten, der sich ständig darin gefordert sieht, brauchbare Aussagen von Stimmungen oder Absichten trennen zu müssen.
        Und nein, lieber Alan Posener, nie würde ich Ihnen Vorverurteilung unterstellen und natürlich ist die Untersuchung der Auszählungen ein legitimes und notwendiges Mittel, aber der von Ihnen zitierte Artikel wirkt tendenziös, weil er die verschweigt, daß solche Untersuchungen, ich sage es möglichst neutral, kein Einzelfall sind.
        Im Übrigen: Mag ja sein, daß ‚unser‘ Arbeitgeberpräsident Grillo zusammen mit der gesamten SPD-Riege Trump furchtbar findet, aber ich finde den Gedanken nicht so falsch, die eigene Stahlindustrie (entgegen neoliberaler Doktrin) wieder zu fördern, weil es vielleicht absehbar ist, daß die derzeitigen Hauptproduzenten in Fernost nicht auf Dauer so billig liefern werden oder liefern werden können. Vielleicht muss die Politik bisweilen etwas weitsichtiger sein, als Quartalszahlen-Jongleure.

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    All I wanted to say is that there is a monstrous regiment of Pecksniffian journalists who don’t know the difference between a dispute and a quarrel and who forget that a man is much happier to be called by bad names than to be proved wrong.

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    I agree with what you say about Polish plumbers but German plumbers are bllody useless and very expensive apart from the 10% excellent ones.

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      Are you talking about German plumbers in Germany or German plumbers in the UK?
      Basically Polish and German plumbers are both pretty good. Well, maybe ou just had a bad day. I’m familiar with these things. There’s always a group to spit on in the net.

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    Die Medien haben nicht versagt; Ihren Begründungen kann ich gut folgen. Hat überhaupt wer versagt? Vielleicht haben ja die Wähler – die „mündigen Bürger“ – versagt? Ist das (demokratietheoretisch) überhaupt möglich?

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      Meiner Ansicht nach hat zumindest das Wahlsystem versagt – Hillary Clinton hat ja über 700000 Stimmen mehr bekommen als Trump. Das ist kein Pappenstiel, wenn man „One an one vote“ als Prinzip zugrunde legt. Trump haben anscheinend 25% aller Wahlberechtigten gewählt. Die haben den anderen 75% (und denen, die nicht wählen dürfen) eine schöne Suppe eingebrockt. Nun haben Trump und die Republikaner überall die Mehrheit und können „durchregieren“.
      Vielelciht ändert das Ihre Ansicht zum Mehrheitswahlrecht. Für mich ist klar, dass unser Wahlsystem hierzulande besser ist.

      Allerdings könnte es auch so sein, dass eine klare Mehrheit ein vorhersehbares Desaster wählt. Dann hätten die Wähler versagt. Als Demokrat müsste man sich natürlich einem solchen Votum trotzdem fügen, solange bestimmte Grenzen (Menschenrechte) nicht überschritten werden.

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        In dem Zusammenhang fällt mir Erdogans Idee ein, das Volk zur Todesstrafe zu befragen. In dem Moment, wo „das Volk“ sich mehrheitlich für die Todesstrafe ausspricht, mutiere ich zum Antidemokraten.

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        Die Leute nehmen sich als im „System“ eingegliedert wahr. Das System funktioniert vorhersehbar wie ein riesiger Automat. Das bedeutet, dass nichts Überraschendes mehr passiert und auch das eigene Alltagsleben – zum Job gehen, nach hause kommen, essen, fernsehen – völlig vorhersehbar ist. Man wählt Trump, um zu sehen, ob das möglich ist (1), ob das irgendeine substanzielle Veränderung produziert – ob zum Guten oder zum Schlechten, ist da fast egal- (2), und wegen der Show, die so ein schillernder Selbstdarsteller voller geld und markiger Sprüchen liefert.

        Möglich ist das, da shat man jetzt gesehen. Ob es irgendwas substantiell Neues produziert, wird man sehen. Für die bedauernswerten Migranten wird es das sicher tun, aber die müssen eben die Gelangweiltheit der weißen Trump-Mittelschichtler nun ausbaden.

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    Was ist die Aufgabe der Medien ?

    Sie sollen mich nicht belehren, sie sollen mich nicht bevormunden, sondern sie sollen mich informieren.
    Das haben die (deutschen) Mainstreammedien im Falle der US-Wahl definitiv nicht geschafft.
    Ich würde das schon ein Versagen nennen. Obwohl weder meine Zeit noch meine Englischkenntnisse ausreichen, regelmäßig US-Medien zu verfolgen kam das Ergebnis für mich nicht ganz so überraschend wie für viele deutsche US-Experten in den Medien.

    Mittlerweile können wir auf allen Kanälen verfolgen, daß die gleichen Experten die das Ergebnis nicht kommen sahen uns jetzt erklären wollen, warum es so kam.
    Manche wisse ja sogar schon, was Präsident während seiner Amtszeit machen wird – da sind sie schlauer als Trump selbst – und wie die Bilanz seiner Amtszeit aussehen wird.

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      @Don Geraldo: ‚Manche wisse ja sogar schon, was Präsident während seiner Amtszeit machen wird‘

      … Trump liest ‚derblondehans‘ by starke-meinungen. 😉

      @Opa

      … da F.E., neben an, warum auch immer, nicht so richtig aus der Hüfte kommt, nun hier: … ich habe vom Wahlkampf in den USA eigentlich gar keine Ahnung. Die Amerikaner werden ihre ‚Stimme‘, das vermute ich, ähnlich ‚taktisch‘ wie in Deutschland, ‚vergeben‘. Das sollten die Kandidaten für das Amt des Präsidenten wissen. Das ‚team‘ Clinton hat versagt, dort ‚gewahlkämpft‘ wo es den meisten Beifall gab, sich selbst überhöht. Das nennt sich Trump-Effekt, hab‘ ich irgendwo gelesen.

      Trump hat sich in demokrat. Hochburgen, wahlmäßig, nicht einmal bemüht. Wozu? Ebenso sind wohl seine Wähler dort nicht mal zur Wahl gegangen. Daher die Mehrstimmen für H.C.?

      Trump hat das Wahlmännersystem besser verstanden als Clinton, sich auf die Swing-Staaten konzentriert. Wenn er auch so clever regiert – nun ja – dann … schauen wir mal.

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      Vom Potsdam-Institut bis zur Trumpologie: Wir strotzen vor Expertitis Prognose: Experte wird sich zu einem Schimpfwort entwicheln. Der einzige Sektor, für den sie keine Experten haben außer Frau Kaddor, ist Islam – dazu reicht das Mütchen nicht, dass man sich lieber an The Donald kühlt. Es gibt nur eine Möglichkeit, die Experten von ihrem irren antiamerikanischen Trip abzubringen: Dass Israel ein neues Settlement baut. Die Köpfe würden ruckartig von West nach Südost drehen, das Tremolo würde sich verstärken. Gut-besser-Deutschland, schlecht-Amerika-Israel. Es lebe der Konsens. Und Männer namens Patrick:
      http://www.achgut.com/artikel/.....urnalismus

      Dagegen bin ich eine Rechercheleuchte, wenn ich Bock hab, natürlich. Man wird faul, weil diese Leute deprimieren.

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    Haben die Medien versagt? – Wozu eigentlich diese Frage?
    Donald Trump hat überraschend die Mehrheit der Wahlmännerstimmen gewinnen können, was in den Medienberichten als unwahrscheinlich dargestellt wurde und was die rechtslastigen Leute hierzulande dazu verleitet, Theorien einer linken Verschwörung zu kreieren und ihren Lieblingsfeind, die vermeintliche „Lügenpresse“ weiter zu schmähen. Ein paar Dinge werden dabei aber grundlegend verkannt.
    Erstens: Die Medien können eine Wechselstimmung kaum herbeiführen, noch gegen eine solche anschreiben. Das haben die letzten Bundestagswahlen deutlich gezeigt: 1998 (nachdem klar war, daß der Heruasforderer Schröder hieß und nicht Lafontaine) herrschte eine Wechselstimmung, gegen die selbst Kohls Freund Leo Kirch mit seinem Medienimperium nicht mehr ankam; 2002 schaffte es Stoiber nicht, eine Wechselstimmung gegen Schröder herbeizuführen, auch nicht die ihm eher zugeneigten Zeitungen und Sender; und auch die der SPD gegenüber eher freundlichen Zeitungen hat 2009 nichts dagegen ausrichten können, daß die Mehrheit der deutschen Wähler Merkel als Kanzlerin behalten wollte, aber die SPD nicht mehr auf der Regierungsbank.
    Zweitens: Wenn wir einmal davon ausgehen, daß die Presse die Umfrageergebnisse vor der Wahl korrekt wiedergegeben hat, liegt der schwarze Peter eigentlich bei den Umfrageinstituten. Aber dort ist festzustellen, daß das Ergebnis der Popular vote (Clinton mit gut einem Prozentpunkt Vorsprung) sich recht gut mit den Vorhersagen deckt und im Bereich der statistischen Ungenauigkeit liegt. Daß Trump die Mehrheit der Delegierten im Wahlmännerkollegium erzielt hat, ist kaum sicher vorherzusagen gewesen. 59 Wahlmännerstimmen in Florida, Wisonsin und Pennsylvania hat er mit weniger als zwei Prozentpunkten Vorsprung gewonnen, Clinton 14 in Minnesota und New Hampshire – die Zwei Prozentpunkte werden bei Umfragen üblicherweise als Ungenauigkeit mit einberechnet.
    Drittens: Trump hat im Wahlkampf sämtliche Anstands- und Benimmregeln vermissen lassen, die man von einem Kandidaten – zumal einem konservativen – eigentlich erwartet. Dies seitens der Presse – zumal der konservativen – unter den Tisch fallen zu lassen, verbietet sich von selbst. Dieselben Leute hierzulande, die angesichts dessen behaupten, die Presse habe Trump „heruntergschrieben“, sollten einmal reflektieren, wie sie sich selbst vor drei Jahren die Presseberichterstattung und Kommentare über (weitaus weniger ausfällige) Politiker wie Jürgen Trittin oder Claudia Roth gewünscht hätten.

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    Der post-truth Gegenwartsmensch, der keine Fakten in die Zukunft projizieren kann, sich aber zur globalen Elite rechnet, den Einheitsproll in seinen Sklavendiensten halten möchte, während für ihn das Geld aus der Druckermaschine kommt, ist ein Verräter.
    Deshalb Verräterpresse. Westliche Verräterpresse; denn die anderen Völker betreiben ein anderes Geschäft, sie verteidigen ihre ethnischen Interessen.
    Der Unterschied zwischen Bericht und Kommentar. Obama in Berlin. Hofberichterstattung des Globalismus. Diese Leute haben kein Vaterland, sie haben nur leere Worthülsen.
    Und jetzt wird mit dem Finger auf die anderen gezeigt, gleichzeitig süffisant verlogen in heuchlerisch-linker Manier „postfaktisch“ der Internationale hinzugefügt. Diese kleinen Diener des Großkapitals, in ihren regional-provinziellen Kabuffs eingemauert, verspielen nicht nur die Zukunft ihrer Länder, sie desavouieren geradezu das demokratische System bis zur Unkenntlichkeit.
    Das Geschäft der Medien wäre eine neutrale Beschreibung der Realität. Die Verräterrolle der Mainstreampresse bevorzugt das Geschäft der Mediokratie, eine politische Rolle einer jeweils bestimmten Interessenvertretung. Das Primat der Politik haben die Medien der Wirtschaft zugespielt; an der Sprache sollt ihr sie erkennen.
    Es ist nicht die Aufgabe des Kapitalismus, jedermann ein anständiges Leben zu garantieren; aber es wäre Aufgabe der Medien, anständig darüber zu berichten.
    Juristokratie, Mediokratie, Demokratie. Nur ist in diesem Fall die Demokratie keine Demokratie mehr. Sie wird zu einer Demokratur; weil anders Vielvölkerinteressen nicht gegeneinander ausgespielt werden können, und die Republik des verlogenen Multikultistaates nicht am Leben erhalten werden kann. Die Medien haben Partei ergriffen, anstatt die Wahrheit zu schreiben. In Überschätzung ihres geistigen Potentials, ausgehend von einer falschen Anthropologie, nicht weniger als Zuarbeit ihres eigenen Untergangs. Die Presse hat grandios versagt. Postfaktisches Versagen.

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      GUDE, sie bedienen alle faschistischen Hebel: eine „Verräterpresse“, die Deutschland davon abhält, „wie die anderen“ seine „ethnischen Interessen“ zu verfolgen und stattdessen die „vielvölkerinteressen“ gegeneinander ausspielt – im Interesse wesssen? Da schweigen Sie, weil Sie natürlich wissen, wer in diese Leerstelle zu passen hat. Das ist so dumm wie unoriginell:
      https://www.youtube.com/watch?v=a0NZTz42Cok

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        Leerstelle = Ausbeutung. Plus demographisches Problem.
        Mit der Hitlernummer kann ich nichts anfangen, ist als Argument auch nicht zu verstehen.
        Ihre Theorie des Imperiums (EU) ist historisch unbewiesen.
        Demographische Expansion als Faschismus zu bezeichnen, respektiert die demographischen Fakten nach eigenem Gutdünken. Weiße Menschenrechte und blauäugiger Antirassismuswahn, bis aus Postfakten wieder Fakten werden (bzw. geschaffen wurden). Und nicht vergessen: Antirassismus ist auch Rassismus!

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        Gude: „Antirassismus ist auch Rassismus“; „aus Postfakten werden Fakten“: George Orwell kannte Ihre Sorte des Denkens: „Lüge ist Wahrheit“ ist ja das Motto der Diktatur des „Englischen Sozialismus“ in „1984“. Dass Leute wie Sie diese uralten Dinge nun als das Neueste vom Neuen präsentieren, wäre lächerlich, wenn es nicht zum Weinen wäre.

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        Seien Sie mir nicht böse, Herr Posener, aber dass Sie auf Herrn Gudes Punkte nicht eingehen, macht mich nachdenklich und ein Stück weit traurig.

        Alles Gute.

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        Schöne Parodie, Lederlippe. Ich adele Verschwörungstheorien nicht mit Gegenargumenten, außer im Fall der Oxfordianer.

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        Ich verstehe das Wort „Parodie“ nicht ganz, es tut mir leid.

        Aber wenn Sie den Worten des Herrn Gude pauschal als Verschwörungstheorie abtun und ihm deshalb eine Antwort verweigern, dann habe ich hier nichts verloren. Das Wort von der Arroganz der Macht kommt mir in den Sinn.

        Leben Sie wohl.

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    Dear Mr Posener.

    Can journalists, of whichever medium, not be compared to plumbers and electricians? 10% are excellent, 70% are average and 20% plain awful. The problems is that the latter delude themselves that they are on a footing with the 10% which can be a disaster for the wiring and the „tubing“.

    An ex colleague of yours, Alistair Cooke, who was a correspondent in the US for 60 years, wrote a book called An American Journey which was published in 2006 after his death but which describes the rearmament of the US at the beginning of the 2nd World War, illustrates how journalists in arriving at their truths can be the masters of self delusion ( see page 54).

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      Dear Richard, this may be true of French and British plumbers, but not of German or Polish ones. Alistair Cook is one of my great heroes. I always listened to his „Letter from America“ on the Beeb, and I have his autobiography next to my desk.

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    … nicht persönlich, werter APO, die Axel Springer SE könnte den Punkt 3. aus den Unternehmensgrundsätzen

    ‚Wir zeigen unsere Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika‘

    ändern in

    3. Wir zeigen unsere Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika jeder Zeit – lirum-larum-Löffelstiel im Bieterverfahren.

    Dann bräuchte man sich hinterher … Matthias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE, ‚Trump wurde – oft und von vielen, aber natürlich nicht von allen, wir wollen ja nicht generalisieren – kampagnenhaft bekämpft, aber nicht wirklich klug gestellt. Im Kampf für die gute Sache blieb die Fairness auf der Strecke.‘ … nicht so verbiegen.

    Oder aber, … die Axel Springer SE definiert – ‚Freiheitliche Wertegemeinschaft‘

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      Lieber Blonderhans, ob es möglich gewesen wäre, Trump „klug zu stellen“, weiß ich nicht. Es wäre aber vor allem Pflicht seiner Partei gewesen, nicht der Medien. Deren Aufgabe ist zu berichten, nicht zu stellen. Was Trump aber mit der klugen Megyn Kelly gemacht hat, und was seine Anhänger jetzt machen. das wird die WELT nicht billigen, und Sie hoffentlich auch nicht.

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    Nun gut, wer oder was „vernünftig“ ist, oder „Mitte“ ist, wie so vieles nicht so einfach zu beantworten – allzu oft eben kein ‚weiter so‘, sondern bisweilen auch ein Innehalten und Reflektieren, was bisherige Sichtweisen und Politik gebracht haben. Die Mitte nur an einem gegenwärtigen politischen Koordinatensystem festzumachen erscheint mir zu konservativ.
    Was allerdings die Schuldzuweisung an die Medien in dieser Talkshow betrifft, scheint mal wieder so einiges begrifflich durcheinander geraten zu sein:
    Journalisten haben m.E. nicht die Aufgabe Prognosen abzugeben (wenn sie nicht gerade kommentieren), sondern berichten über Prognosen von Wissenschaftlern (bzw. bereiten sie in allgemein verständlicher Sprache auf). Wer beklagt, Medien würden falsche Prognosen „erstellen“ wirkt auf mich merkwürdig unmündig. Medienleute sind weder Weise noch Obrigkeit, die uns den Weg für ein ‚gelingendes Leben‘ weisen können.
    Was die Prognosen selber betrifft, so kann ich mir vorstellen, daß Wähler von Trump (so wie auch der AfD) bei Befragungen falsche Angaben machen oder die Antwort generell eher verweigern, was allein schon eine Wichtung erzeigt.

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      Einhundert Prozent Zustimmung, KJN! Ob „Spiegel“, „Volksstimme“, „Faz“, „Welt“, „Cicero“, „Konkret“ oder „Kicker“, um die Publikationen, die ich – natürlich nicht regelmäßig – lese, zu nennen: Der Dumme, Schlaue, bloß Konsumierende oder Nachdenkliche sitzt immer davor! Wer alles „glaubt“, was da geschrieben steht, ist tatsächlich unmündig. Denn die Autoren, die da schreiben, haben vielleicht einen Informationsvorsprung, weil es deren Profession ist. Sie sind aber in der Regel nicht schlauer als der Leser. Das Denken sollte man schon selbst übernehmen.

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    Was wäre denn passiert, wenn Milliarden von Menschen Trump ernst genommen hätten? Nichts, solange sie an der US-Wahl nicht teilnehmen konnten. Ich habe mal den Begriff „magisches Denken“ gehört, das erinnert mich daran. Information suggeriert manchmal, man sei an etwas beteiligt und es sei entscheidend, was man selbst für eine Einstellung dazu hätte. Das Gefühl ist nicht unwichtig für einen Diskurs, aber wenn etwas wirklich post-faktisch ist, dann genau das.

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    „Diese Rassen- und Klassenkampfstrategie Bannons“
    Typisch, dass Sie solche Strategien nur im Trump-Wahlkampf sehen wollen. Hillary Clinton hat die Vorwahlen gegen Sanders nur deshalb überstanden, weil sie sein Programm, das an der demokratischen Basis gut angekommen ist, mit der Rassenkarte beantwortet und die schwarzen Stimmen für sich mobilisiert hat.
    Richtig, es war das republikanische Spiel seit Nixon, mit der Rassenfrage weiße Wähler für eine Politik zu mobilisieren, die mehrheitlich deren wirtschaftlichen Interessen zuwiderlief. Aber es gibt eben auch einen umgekehrten Rassismus, mit dem schwarze Wähler für Kandidaten mobilisiert werden, deren Politik ihren wirtschaftlichen Interessen widerspricht. Das ist das Clinton-Spiel:
    http://www.strategic-culture.o.....acism.html

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    Sie stehen gar nicht zur Debatte, Herr Posener. Sie sind zwar für offene Grenzen und waren immer für ein europäisches Imperium und sind trotz mancher Zweifel daran eher für den Erhalt des Euro, aber weder sind Sie antiamerikanisch noch antizionistisch. Sie unterstützen vermutlich BDS nicht, und insgesamt sind Sie ausgewogen.

    Nehmen wir den Rest: Neulich horchte ich auf, als sich irgendeine größere Zeitung lustig machte über die weiten Anzüge und die breiten Krawatten eines Donald Trump. Das hatte ich doch schon einmal gehört: In Bezug auf Boris Johnson, dessen Kleidung auch gewissen Leuten nicht passte. Diese Leute sind stromlinienienförmig. Sie sind selbst einwandfrei gekleidet mit passender Krawatte und passen zu Leuten wie Obama (1a) oder Sarkozy. Frau Merkel, die es mal in Bayreuth mit einem Kleid versucht hatte und wegen der Hitze veralbert wurde, hält sich vorsichtshalber selbst an einer Art Uniform fest und hat sich nie getraut, zu sagen, was sie denkt. Ihr (ohne Sie) aber seid inzwischen exakt die Clique, die St.Exupéry in „Der Kleine Prinz“beschreibt. Im Prinzip tragt Ihr (ohne Sie) alle das gleiche Zeugs und labert dieselben Binsen. Dann steht Ihr da und wundert Euch, dass Henryk Broder mit seinen Schlabberhosen, seinem Bauch, seinen Spaßhüten und seiner unabhängigen Meinung Anhänger hat oder gleichermaßen ein Boris Johnson mit Shorts auf’m Rad oder ein Donald Trump in großen Anzügen. Ihr (ohne Sie) wollt die nicht, die passen nicht zu Euch Elegantissimos und TV-Senoritas. Die passen besser zum Proll und nicht an Eure Nobeltische in Cannes und so.

    Als nächstes unterstellt Ihr, nur der – wohlgemerkt – weiße Proll, insbesondere das zu verachtende Genus Mann, hätte die gewählt, und darin enthüllt sich eine monströse Arroganz. Die Jüngeren hingen schon vor zehn Jahren demonstrativ mit dem Mac bei Starbucks ab und hatten ihr i-Phone und ihr Blackberry sichtbar auf dem Tisch liegen, eine Klasse für sich. Apple machte das vor und mit. Es zeigte einen Kerl, der etwa so angezogen war wie Trump mit einem – igitt – Personal Computer und daneben diese coole, aalglatte Erscheinung des Mac-Besitzers. Microsoft hat erfolgreich dagegen geklagt, aber da war es schon passiert.

    Und jetzt sitzen wir da mit den so geprägten Aalen und gucken uns lieber schillernde Rifffische und Haie an. Zusammen mit dem verachteten Pack (Siegmar Gabriel) aus „Dunkeldeutschland“ (Joachim Gauck). Nicht einmal die konntet Ihr mal vor die Wand fahren mit ihren verbalen Entgleisungen. Die dürfen das. Aber unserem Paradiesfisch Broder und seinen Leuten fiel das sehr unangenehm auf. Eure Zeit ist vorbei.
    Und Sie sind davon nicht betroffen, höchstens auf dem Seitenstreifen. Die anderen sind mit sich selbst und ihrer Nobilität kollidiert.

    Nachtrag: Broder hat mal sehr eindrucksvoll dargestellt, wie er gebeten wurde, etwas Bestimmtes in einer Talkrunde nicht abzulassen. Da herrscht ein unerträglicher Kleidungs- und Sprachkodex. Zum Ersticken. Gespreizter Finger am Teetisch, auf dem „Die Zeit“ liegt und bei Globalisierten die New York Times.
    Ach ja, schreiben Sie, die gehöre Juden, und Trump hätte sich mit der angelegt. Das schreiben Sie schamlos in einem oder zwei Sätzen. Ich habe den Eindruck, dass Trump sich nicht mit Ivanka angelegt hat, als sie einen Juden heiratete und konvertierte. Wie passt das nun zusammen?

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      Wissen Sie, gewisse Leute, die keine sachlich fundierte Kritik gegen einen ihnen unsympathischen Menschen vorbringen können, hängen sich halt an Äußerlichkeiten (z. B. Kleidung) auf.

      Das macht deren Kritiken letztlich aber auch nicht besser.

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    Man muß schon zwischen den Medien der BRD und den Medien der USA/Großbritannien unterscheiden. Beim Brexit und bei Trump gab es faire TV-Debatten und große Zeitungen und TV-Sender die auf Seiten des Volkes waren. Das alles gibt es in der BRD nicht. Hier gibt es nur einseitige Hetze und faktenfreie Propaganda gegen das Volk. Der gesunde Menschenverstand ist in den deutschen Medien nicht vertreten, sondern nur linksradikaler Brainfuck.

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      Und das wissen Sie, Gerd Weller, weil Sie sich umfassend informieren, in den USA Fox und CNN gucken, die New York Times und Breitbart lesen, in Grußbritannien die BBC gucken und Murdochs Imperien-Blätter sowie die Guardian lesen, in Deutschland Bild und FAZ und Welt und Süddeutsche lesen und obendrein die öffentlich-rechtlichen Sender plus ntv, N24 usw. gucken. Hut ab. Ich bin von Beruf Journalist, und ich schaffe dieses Pensum nicht annähernd.

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    Finde nicht ein Wort, das zu kritisieren wäre.
    Wer spricht denn von einem „Medienversagen“? Und: Was will man damit ausdrücken? Wäre Trump nicht Präsident, wenn „die Medien“ nicht „versagt“ hätten?

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