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Die Zivilgesellschaft braucht das „offene Visier“

Vor kurzem besuchte ich anlässlich eines Aufenthalts in Frankfurt/M.  den Zoologischen Garten. Im berühmten Affenhaus von Bernhard Grzimek kamen mir drei Frauen mit Burka entgegen. Sie führten ihre Kinder an der Hand und unterhielten sich angeregt miteinander. Mir kam in den Sinn, wie die Kinder die Gesichtsverhüllung ihrer Mütter wohl erlebten. Ihnen bleibt verwehrt, im Gesicht der Erwachsenen zu lesen, aus der Mimik ihre Empfindungen abzulesen und zu deuten. Sie sind auf die Interpretation der Stimme ihrer Mutter angewiesen. Für mich war das eine deprimierende Einschränkung kindlicher Entwicklungsmöglichkeiten.

Wieder einmal wird über das Für und Wider der Burka gestritten. Altbekannte Argumente werden ausgetauscht. Auch die üblichen Protagonisten treten wieder  auf den Plan. Heinz Buschkowsky (SPD) hält die Burka für ein Gefängnis aus Stoff. Für Alice Schwarzer ist die Burka das Symbol für die Unterwerfung der Frau schlechthin. In einem SPIEGEL-Essay beschrieb sie das Frauenbild orthodox-konservativer Muslime: „Diese verhetzten Männer kennen nur noch Heilige und Huren. Die Heilige ist zu Hause eingesperrt und möglichst verschleiert – die Hure bewegt sich im öffentlichen Raum.“ (SPIEGEL 33/2016) Auf der anderen Seite stehen Liberale, die der Toleranz das Wort reden. Unsere liberale Gesellschaft müsse die Vollverschleierung muslimischer Frauen „aushalten“, wie wir überhaupt Dinge, die uns nicht passen, um der Toleranz willen ertragen müssten. Einige Kommentatoren argumentieren  mit der Freiwilligkeit der Burka-Trägerinnen. Wenn sie dieses unpraktische Kleidungsstück zur Unterstreichung ihrer persönlichen oder religiösen Identität unbedingt tragen wollen – bitte sehr, dann sollen sie es tun (dürfen).

Bei der Freiwilligkeit habe ich so meine Zweifel. Zu oft habe ich als Lehrer erlebt, dass junge Mädchen das ihnen von den Eltern Aufgezwungene als „freiwillig“ deklariert haben: Ich will ja gar nicht mit auf die Klassenfahrt! Nein, schwimmen ist für mich nicht so wichtig!  Was sollten sie angesichts des Machtgefälles im Elternhaus und angesichts der schwachen Rolle der Frau (und der heranwachsenden Mädchen) auch anderes sagen? Ich habe mir abgewöhnt, von ihnen heroische Bekenntnisse zur Rolle der Frau in der demokratischen Gesellschaft zu erwarten. Stattdessen habe ich genauer hingesehen, wenn mir etwas Merkwürdiges aufgefallen ist. Dazu ein kleines Erlebnis.

Fatima, ein Mädchen aus einer libanesischen Familie,  kam  morgens zur  ersten Stunde  häufig  zu spät. Die Fachlehrer wandten sich deshalb  mit der Bitte an mich, als Klassenlehrer auf Fatima einzuwirken. Im Gespräch erfuhr ich  den Grund für ihre Verspätung. Sie brachte vor der ersten Stunde immer 15 Minuten auf der Toilette zu, wo sie sich ihres Kopftuches und Umhanges entledigte und in enge Jeans und ein enges Top schlüpfte. Ihre Haare ließ sie frei  flattern, die Lippen schminkte sie im typischen Teeny-Style.  Sie wollte in der Klasse so aussehen wie ihre Freundinnen  Anna, Kathrin und Elsa. Nach der Schule kam die Rückwärts-Verwandlung. Nur im  strengen Habitus der Verhüllung konnte sie ihrem Bruder, der die Schule geschmissen hatte und sich jetzt als moralischer  Aufpasser  über seine intelligente Schwester betätigte, unter die Augen treten. Moral („Ehre“) kompensiert Bildungsdefizit.  Der Bruder  geleitete die Schwester „sicher“ ins elterliche Heim, weil sie nur so den Gefährdungen der  „unmoralischen“  Großstadt widerstehen könne. Man stelle sich die Gefühle solcher  Mädchen  vor, die  an der freien Entfaltung ihrer Persönlichkeit gehindert  werden und   dem  Dauerverdacht unterliegen, sie könnten  zu einer „deutschen Schlampe“  werden, wenn sie  sich nicht unter die  schützende Obhut männlicher Familienmitglieder begeben. Ich konnte Fatima in diesem Konflikt nicht helfen. Ich ermunterte sie nur, die Schule weiterhin  erfolgreich zu meistern, weil sie nur so – langfristig – den Banden ihrer patriarchalischen Familie würde entfliehen können. Wann hat das  Bonmot von Karl  Kraus, „Das Wort ´Familienbande` hat einen Beigeschmack  von Wahrheit“,  je  mehr Berechtigung gehabt als hier?

Wir sollten nicht vorschnell von Freiwilligkeit reden, wenn wir die familiären Hintergründe gar nicht kennen. Und auf die Statements  medienbewusster  Muslimas, die das Recht auf ihre Identität selbst vor Gericht selbstbewusst  einklagen und das Hohe Lied der Freiwilligkeit und persönlichen Identität singen, sollten wir nicht hereinfallen. Sie können sich allein helfen und sich notfalls auch gegen dominante Männer wehren, während sich das Heer muslimischer Mädchen dem Willen der Männer in der Familie willig  fügt. Zu ihren Fürsprechern sollten wir uns machen.

Mich wundert in der Burka-Debatte, dass ein  Argument meistens fehlt, das ich für das wichtigste halte: Die Burka widerspricht dem  Komment der demokratischen Gesellschaft. Das zivile Leben in unserer Gesellschaft ist auf Transparenz angelegt. Vielfältige Kennzeichnungspflichten helfen, mögliche Gefahrenquellen zu minimieren. Autokennzeichen erlauben es, Verkehrssünder zu identifizieren. Kein Deutscher hat etwas gegen Video-Überwachung im Öffentlichen Nahverkehr und im öffentlichen Raum einzuwenden. Vor einigen Jahren wurde das Vermummungsverbot bei Demonstrationen eingeführt, weil aus dem Block der schwarz vermummten „Autonomen“ heraus schwere Straftaten verübt worden waren. Im Gegenzug erhielten Polizisten Kenn-Ziffern, um auch gegen sie besser ermitteln zu können, wenn sie das Gesetz gebrochen haben. In einigen europäischen Demokratien (Frankreich, Belgien, Schweiz) gibt es ein Verbot der Ganzkörperverschleierung von muslimischen Frauen.

Zur Demokratie und zur aufgeklärten Zivilgesellschaft gehört das offene Visier, das freie Gesicht. Psychologen wissen, dass der Blickkontakt manchmal mehr über Menschen aussagt als deren Worte. Der Blick ist vor allem authentischer. Mit Worten etwas zu sagen, was wir nicht meinen, ist nicht schwierig, aber einen Blick zu verstellen, ist quasi unmöglich. Das liegt daran, dass der Blick ein archaisches Körpersignal darstellt, das im evolutionären Konzept der Menschheitsentwicklung zur schnellen Orientierung des Gegenübers diente: Ist er mein Freund oder mein Feind? Bei nächtlichen U-Bahn-Fahrten in Berlin ist es nicht ratsam, jugendlichen Migranten in die Augen zu schauen. Sie reagieren prompt: „Was guckst du so?“ Wenn man dann nicht deeskalierend reagiert, kann es schnell zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung kommen.

Wer sein Gesicht verhüllt, gibt zu erkennen, dass er sich  der offenen Kommunikation verweigert, die das „freie Gesicht“ benötigt.  Mit verschleiertem Gesicht  grenzt man sich letztlich aus der Gesellschaft aus. Man muss nicht betonen, dass dies das Gegenteil von Integration bedeutet. Zivilisierte Standards  sollte man  überall verteidigen, wo sie bedroht sind. Deshalb muss die zivile Gesellschaft Wert darauf legen, dass sich die Kommunikationspartner freien Blickes, also unverhüllt, gegenübertreten.

Es gehört inzwischen zum geflügelten Wort, dass wir uns vom islamistischen Terror unsere freie Lebensart nicht nehmen lassen sollten. Zu dieser freien Lebensart gehört aber auch das freie  Gesicht.

 

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22 Gedanken zu “Die Zivilgesellschaft braucht das „offene Visier“;”

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    @ Monika Frommel
    Bdel Muti Al-Bayyumi, Mitglied des Hohen Geistlichen Rates in Kairo, der höchsten Lehrautoriät der sunnitischen Muslime, hat in einer Fatwa entschieden, dass der Naqib kein religiöses Symbol sei. Er setzte an der Universität Kairo durch, dass der Ganzkörperschleier verboten ist.
    In einer Schweizer Zeitung las ich Interessantes über den Ganzkörperschleier. Er stamme von der arabischen Halbinsel und diente den Beduinen und ihren Frauen dazu, ihre Gesichter gegen die scharfen Wüstenwinde und Sandstürme zu schützen. Sie hatten also einen profanen Zweck. Außerdem habe er in den Basaren der Levante den Frauen der Oberschicht dazu gedient, sich vor den Blicken niedrig gestellter Muslime zu verbergen. Er war also ein Symbol der gesellschaftlichen Distinktion.

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    Ein guter Artikel, Herr Werner. Die Diskussion mag zwar in praktischer Hinsicht irrelevant sein, ist aber trotzdem interessant, um sich über Verhaltensregeln klar zu werden. Meiner Ansicht nach sollte vor allem die Frage leitend sein, ob die Burka die Würde des Menschen antastet oder nicht. Hier muss man doch sagen, dass die totale Verhüllung der Burka jeder symmetrischen – gleichberechtigten – Begegnung von Menschen prinzipiell im Wege steht, ja diese nicht nur ausschließt, sondern sogar intentional ausschließen soll. Die Würde des Menschen besteht u.a. in der Möglichkeit, sich gleichberechtigt und „auf Augenhöhe“ zu begegnen. Insofern halte ich ein Burkaverbot grundsätzlich für gut begründbar.
    Einen zweiten wichtigen Aspekt haben Sie ebenfalls angesprochen: die Freiwilligkeit. Es mag sein, dass sagen wir: 50 % aller Burkaträgerinnen ihre Burka freiwillig und gern tragen, aus welchen Gründen auch immer. Was ist dann mit den anderen 50%? Wieso müssen die etwas erdulden, damit die anderen 50 % ihre Burka tragen können? Solange die Burka für manche ihrer Trägerinnen ein Gefängnis darstellt, müssen die anderen auf ihren freiwilligen Rückzug aus der Gesellschaft entweder verzichten oder andere Formen dafür finden, z.B. zuhause bleiben oder in ein anderes Land auswandern. Wenn sie zuhause bleiben, müssen die Männer die Einkäufe erledigen und nach hause tragen, was auch ein Fortschritt hin zu mehr Symmetrie und Gleichberechtigung darstellen würde.
    Hier gibt es den Einwand, dass ein Verbot dazu führen würde, die Frauen gegen ihren Willen zuhause einzusperren. Diese Handlung stellt, solange sie nicht internalisiert ist, d.h. von den Frauen selbstauferlegt wird, bereits jetzt eine strafbare Handlung dar.
    Ein besserer Einwand ist, inwieweit man ein solches Verbot überhaupt durchsetzen kann. Solche praktischen Erwägungen können dazu führen, dass man ein Burkaverbot besser weglassen sollte.
    Insgesamt finde ich die derzeit gefundene Lösung eines teilweisen Verbotes in bestimmten Bereichen sehr gut.

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    So sehr ich mit dem Herzen zustimme, so sehr rät mein Verstand zur Vorsicht, daß man sich möglichst nicht selbst ins Knie schieße. Eine Zivilgesellschaft braucht in der Tat das offene Visier, aber eine Zivilgesellschaft ist nicht mehr zivil, sondern uniform, wenn sie die Teilhabe an ihr erzwingen will. Anders ausgedrückt: In einer freien Gesellschaft hat jeder Mensch das Recht, nicht überall mitmachen zu müssen.
    Was eine Zivilgesellschaft wie unsere fordern kann (und auch durchsetzen muß), ist, daß alle die demokratisch beschlossenen und rechtsstaatlichen Normen genügenden Gesetze befolgen. Dauerhaft die Anonymität in der Öffentlichkeit preiszugeben, gehört erkennbar nicht dazu, da eine solche Regelung unverhältnismäßig wäre. Wer sich von der Öffentlichkeit abschotten will, hat grundsätzlich jedes Recht dazu.
    Anders sieht sie Sache aus, wenn eine Person gegen ihren Willen gezwungen wird, sich nicht in der Öffentlichkeit zu zeigen, und wenn keine richterliche Anordnung dazu erfolgt ist. Bei patriarchalischen Gesellschaften mit dem entsprechenden Gewaltpotential ist davon auszugehen. Hier jedoch die Vermummung in der Öffentlichkeit zu verbieten, hat nur zur Folge, daß die Patriarchen ihren Frauen verbieten, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen; es bedeutet, auf den Sack zu hauen, obwohl man eigentlich den Esel meint. Sinnvoller wäre es, die betreffenden Frauen davon zu unterrichten, welche Möglichkeiten sie haben, in der offenen und freien Gesellschaft unterzutauchen – etwa über Frauenhäuser.

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    genau so ist es Oleander: „Starr und verbohrt“. Aber es sind nicht Flüchtlinge, es ist nicht die Frau mit dem Kopftuch, sondern Burka tragen nur Mitglieder unterdrückender Eliten, nicht Unterdrückte. Eine fatale Situation. Klar: dass diese Montur auch benutzt wird zur Tarnung.

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    Hier der Link dazu:
    http://www.welt.de/regionales/.....teuer.html

    Wenn ich sage, dass das hier unsere Welt ist, meine ich auch Rücksichtnahme. Wenn die ein holländisches Wohnmobil gestreift hätten, wäre der Ofen für eine oder mehrere Familien aus.
    Ich meine auch, dass man beim Leben hier über news oder Verkehrsfunk gelernt hat, was in der Rhön, auf der Steige und am Irschenberg schon so passiert ist, und man bringt das frühzeitig seinen 18Jährigen bei, den Führerscheinneulingen.
    Rücksicht heißt, da sind noch andere Leute. Glaubt irgendwer, dass die Zelte mit Bewacherpulk jemals auf dem Bürgersteig mal zur Seite rücken?
    Wir sind hier oft konfrontiert mit einem maßlosen Egoismus, der m.A.n. nicht förderlich ist.
    Wie man so einkaufend durch die Welt reisen kann, ohne Rücksicht auf Verluste, weitgehend kontaktfrei, ist mir ein völliges Rätsel.

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    Liebe Frau Frommel,
    die Alternative wäre ja, nichts zu sagen, zu tun. Wir grenzen niemanden damit aus, denn sie grenzen sich selbst aus. Niemand spricht ein Zelt an. Plötzlich hätten sie mehr Kontakte, normalere Kontakte.
    Ich habe jemanden am Flughafen gesehen mit Burka und sehr festen Schuhen, Männerschuhe eher. Daraufhin versuchte ich, das Gesicht zu erforschen, unmöglich. Die Person registrierte natürlich, dass ich sie musterte. Von der Körpergröße her eher eine Frau. Ich verließ mich jedenfalls darauf, dass diese Schuhe bei der Security auf’s Band gingen und somit die Füße wenigstens einschätzbar würden. Tatsache, Michael Jackson ist mal in einer Burka in Nahost herumgereist, und man sieht es nicht. Das ist die Sicherheitsseite.
    Die Touristinnen wären auch besser bedient, wenn sie mehr Kontakte hätten. Und der Staat SA müsste mal darüber nachdenken, ob die alte Sitte denn wirklich so sinnvoll ist.
    Insgesamt nehmen sie sich viel weg, viel Gegenüber, und teilweise sind sie sehr schön, so dass sie wohlgefällige Blicke ernten würden. Wenn Männer hier im Ausland (für sie) ihnen etwas tun wollten, könnten sie das auch so. Selbst in Ägypten hält die Verschleierung angeblich niemanden von Verrohung ab.
    Die allgemeine Verrohung halte ich für das viel gravierendere Problem. Verdruckstheit unddie Vermeidung offener Debatten und Stellungnahmen erzeugen Hostilität und tragen ehr zu Verrohung durch Verdrängung bei.
    Außerdem: Es ist unsere Welt. In ihre Welt dürfen wir nicht mit Kreuz und Bibel einreisen, und Mini oder Shorts sind nicht zu empfehlen. Was das Shoppen betrifft, wird das übertrieben. Es sind doch überall die gleichen Ketten, und ich möchte fast wetten, dass man bei Armani etc. in Riad mehr Auswahl hat. Und dann gibt es den ganzen Kram noch im Netz. Und wissen Sie, ich habe das oft beobachtet: Ein Shop voller Schwarzgekleideter lässt die anderen Touristen passieren. Sie gehen da meistens dann gerade nicht hinein.
    Die Jungs werden offenbar gar nicht erzogen, was dann später dazu führt, dass man mit 200 Sachen über den Irschenberg rauscht und sich noch lustig macht, gestern in Welt online. Ein Segen, dass nichts passiert ist. Die nehmen uns nicht mehr ernst, und Herr E. aus T. macht’s vor: Vollkommene Respektlosigkeit. Daher sollten wir lieber auf vielen Feldern Stellung beziehen.
    Wir mussten auch lernen: Anschnallen im Auto: Am Anfang fand man das richtig blöd.
    Für Raucher kein Rauchen in Räumen, fanden die auch dumm. Hundehalter müssen sich bücken und den Kot entsorgen. Man lernt das alles. Wollen diese Manschen uns sagen, dass sie unflexibel sind, nicht lernfähig? So kommt es doch rüber: Starr und verbohrt. Die Männer vor allem mussten viel lernen, Anmache im Büro und solche Dinge. Wollen die Araber uns mitteilen, dass ihre Jungs das nicht können? Wie armselig das doch wäre.

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    Natürlich, Herr Weller. Die linken GrünInnen wollen diese Gesellschaft zerstören, dafür ist ihnen jeder Helfer willkommen.

    Linke sind so.

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    Stevanovic, das ist eine hübsche Parallele-
    Das bode Kleidungsstück ist sozusagen ein Helm gegen „Grapschen“, hat mit Religion nichts zu tun, ist eine Art endsexualisierende Schutzkleidung.

    Allerdings verkauft mein Lieblings-Schuhhändler in Baden-Baden an diese Helm-Trägerinnen, weil sie viel Geld ausgeben,
    mehr als ich,
    das ist es dort leider. Ich flüchte schon immer mit deutlich formulierter Häme, etwa: tschüss, bei dieser schwarzen Messe bekomme ich Angst…..Aber die Verkäuferin bleibt ruhig und verkauft ihr Zeug. Dasselbe im feinen Restaurant. Da essen sie mit den Fingern (keine Finger food), werden aber bestens bedient. So ist es leider.

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    Wie Sie sehen, stimme ich IHnen voll zu, Herr Werner und zwar schon, seitdem
    das theokratisch islamistische Regime im Iran 1980 die Macht übernommen hat und
    ich mehr über die globale Religionspolitik Saudi Arabiens auch in Europa weiss und
    mich mit islamischem Feminismus beschäftigt habe seit 1991 und den ersten Golfkriegen-
    es tut mir leid, dass ich wegen eines technischen Problems meine Beitrag , der ein Text auch für eine Petition mit Unterschriften ist,nicht anders setzen konnte, so dass er Ihrem wichtigen aber mit meinem übereinstimmenden BEitrag nun etwas die Sicht nimmt
    Ich stimme in der Türkeikritik ausnahmsweise mal der LInkspartei zu und in der Burkadebatte stimme ich eben mal mit Jens Spahn und Julia Klöckner von der CDU wie mit Alice Schwarzer und Prof Bassam Tibi überein,es muss ein Zeichen gesetzt werden, dass wir Integration in der Vielfalt wollen,doch schwarz grüne Regierungsoptionen bestimmen jetzt schon Merkel, de Maziere und erst recht Strobel und pfeifen daher Parteikollegen zurück

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    Wo man nicht mit Motorradhelm hindarf, geht es auch mit Burka nicht. An Tankstellen klappt das seit Jahrzehnten, kann jeder Laden doch schon heute selbst entscheiden. Und wo man mit Motorradhelm hin darf, geht es auch mit Burka.

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    Oleander,
    klar grenzen sich diese militanten Subkulturen selbst aus. Aber sollen wir das verstärken? Es ist doch schlicht gefährlich, wenn sich solche verbohrten Menschen noch mehr in ihre Welt zurück ziehen. Ich bin ja auch für Reaktionen: dort, wo der Staat und insbesondere die Zivilgesellschaft direkt angesprochen ist, kann sie ja den Zutritt an die Bedingung knüpfen: offenes Visier, also bei Aussagen vor Gericht etc. Aber ich würde auch als Ladenbesitzerin reagieren. In Baden-Baden sind viele reiche Saudi-Frauen einkaufen. Als Kundin habe ich da schon interessante Begegnungen gehat, tja – sie geben viel Geld aus und die Jungs benehmen sich auch noch schlecht.
    „Duckmäuserisch“ ist diese Anpassung nicht, wohl aber ökonomisch motiviert.

    Bei armen (Sozialhilfe) Burka-Trägerinnen stellt sich die Frage der Kürzung nicht. Reaktionen müssen früher und nicht auf diese unsinnige Weise erfolgen: sie wird nur mit offenem Visier bedient. Das ist schnell geregelt, durch Satzung und Hausordnung. Mal sehen, ob ein Gericht in einem solchen Gebot eine Diskriminierung sieht (interessante Paradoxie). Das Rucksackverbot auf der Wies’n und der Zaun, das sind gute Vorbilder für neue Umgangsformen. Kein Einlass ohne Kontrolle, und die Burka verhindert den Eintritt.

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      Liebe Frau Frommel,
      der Hinweis auf das Hausrecht ist wichtig und richtig. Es liegt im Ermessen der Inhaber des Hausrechts (bezeichnen wir sie als Hausherren), auch bestimmte Kleidungsvorschriften (auf Neudeutsch: einen Dress Code) zu erlassen, sei es aus Gründen der Sicherheit (Im Schaubergwerk nur mit Schutzhelm) oder aus kulturellen Gründen (in der Moschee nur ohne Schuhe, in der katholischen Kirche nur ohne Kopfbedeckung, in der Synagoge nur mit, ins Spielcasino nur mit entsprechender Garderobe). Auch können die Hausherren bestimmte Verhaltensweisen vorschreiben, die über den allgemeinen Umgang in der Gesellschaft hinausgehen. Kaum jemand erhebt heute noch Protest, daß auf Bahnsteigen ein Rauchverbot herrscht, die UEFA nur Spiele in Stadien veranstaltet, wenn die Hausherren dort ein Alkoholverbot erlassen, oder daß Kinos aus kommerziellen Gründen den Verzehr mitgebrachter Speisen und Getränke untersagen.
      Ob ein Gericht einen solchen Dress Code oder aufgrund des Hausrechts erlassene Verhaltensvorschriften als Diskriminierung auffaßt, ist eher zweifelhaft und ein typischer Fall von „Kommt-drauf-an“. Im Falle eines Einzelhändlers, der Niqab-Trägerinnen nicht in seinen Laden läßt, dürfte dies durch §20 Abs. 1 Nr. 2 AGG gedeckt sein.

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      … ooops? Link zum ‚Schreibtischtäter‘ noch einmal … und werte M.F.: ‚Wir verbinden in der aktuellen Verfassungstheorie positivistische und überpositive Elemente („Recht“), was nicht bedeutet, dass es ein Naturrecht gibt, …. ‚ dazu, … es gibt auch keine weißen Kaninchen. Die sind alle angemalt!

      … und das noch, vielen Dank Herr Werner. Mag sein, dass Sie nicht mit allem was ich schreibe konform gehen, Sie bringen es trotzdem, Sie sind Demokrat.

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    Die Politik kneift allerdings, wenn es um das Kopftuch geht, obwohl das ja das gleiche Prinzip ist. In der Praxis bedeutet das, 2 Kopftücher, einen langen Mantel, und das bei 40 Grad Celsius, während die Moslemmänner im Schwimmbad den weißen Mädchen hinterher stellen. Das ist also o.k. und gleichberechtigt? Lächerlich.

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    Als Toleranz kann man nur das Verhalten gegenüber dem Schwächsten bezeichnen. Ich gehe davon aus, dass Fatimas Verspätung toleriert wurde.
    Das Verhalten gegenüber den sittenstrengen Wächtern muss man eher als Duckmüuserei ansehen. Wahrscheinlich wird darüber heimlich gelacht.
    Praktisch könnte ein Verbot wohl so aussehen, dass bei Übertritten mit Sozialhilfekürzung reagiert wird. Geld ist effektiver als Argumente.
    Die von Frau Frommel angedeutete Ausgrenzung ergibt sich bereits durch die Verhüllung, denn sie schafft Distanz und soll das wohl auch.
    Daher ist das Verbot wichtiger als das duckmäuserische Wegschauen.
    Bei Mädchen muss wohl beachtet werden, dass sie, eingehüllt wie Weihnachtsgeschenke, versteckt werden, bis der Mann ausgesucht wurde. Sie haben also keine freie Wahl. Daher darf keine Frau dafür sein. Jede andere Frau hatte die Wahl. Wegschauen bedeutet, zwei Klassen von Frauen zu tolerieren. Es bedeutet außerdem, Mädchen, die weglaufen, jahrelang vor dem Clan verstecken zu müssen.

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    Alles nachvollziehbar, aber wie soll ein solches Verbot aussehen? Wollen Sie das Sorgerecht entziehen wegen Kindeswohl-Gefährdung (welche Alternativen gibt es für die Kinder?)
    Strafrecht? Wie soll das durchgesetzt werden ohne die Frau zu entkleiden? Geldstrafe?
    Oder wollen Sie – wie beim Falschparken – ein Bußgeld verhängen?
    Verbieten kann man, vor Gericht so maskiert zu erscheinen (Ordnungsgeld, Zwangsgeld), das ist zwingend geboten im Strafverfahren, im Zivilverfahren kann sie schlechter behandelt werden, weil sie sich weigert wirksam als Zeugin auszusagen. Weitere Nachteile sind denkbar und praktikabel,
    aber sonst?
    Faktisch folgen aus diesem Verhalten soziale Ausgrenzungen aus zahlreichen Lebenssituationen (man kann den Zugang zu Kino, Supermarkt, Theater…..verwehren). Aber ist das sinnvoll? Wäre das im Kindeswohl?

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