Alexander Gauland ist ein Meister der begrifflichen Weichzeichnerei. Die radikal neurechte Zeitschrift „Sezession“ bezeichnete er bei „Hart aber fair“ als ein „konservatives“ Magazin. Überdies stellt er frühere Aussagen zu Pegida heute anders dar. Zeit für einen Realitätscheck.
Montagabend war er wieder einmal in einer Talkshow zu sehen, der rein optisch so distinguiert wirkende ältere Herr in Tweed, mit der längst zu seinem Markenzeichen avancierten dunkelgrünen Krawatte, der mit den gelben Hunden. Alexander Gauland, Vizevorsitzender der AfD und ein Mann mit großem Verständnis für Putins Reich. Der 74-Jährige, der einst den Ruf eines intellektuellen Konservativen genoss, hat sich längst als Rechtspopulist entpuppt. Doch das war offenbar erst der Anfang. Wie bei einer russischen Matrjoschka kommt in immer kürzeren Abständen ein neuer Gauland zum Vorschein. So auch in der Ausgabe von Frank Plasbergs Talkshow „Hart aber fair“ vom 18. Januar.
Vermutlich haben nur wenige Zuschauer den neuerlichen Tabubruch des brandenburgischen Fraktionsvorsitzenden der AfD mitbekommen. Plasbergs Talk war fast zu Ende, da geschah es. Der Moderator konfrontierte Gauland, dessen Anhänger so gerne von der „Lügenpresse“ schwadronieren, damit, dass ausgerechnet er es höchst selbst war, der ein Jürgen Trittin zugeschriebenes, tatsächlich aber gar nicht von diesem stammendes Zitat, aktiv auf einer AfD-Demonstration weiterverbreitet hatte. „Liebe Freunde, Jürgen Trittin sagt: ‚Deutschland verschwindet jeden Tag immer mehr und das finde ich großartig.‘ Pfui Teufel“ hatte Gauland der Menge entgegengerufen. Trittin erwirkte sodann eine Gegendarstellung durch die AfD. Bei „Hart aber fair“ räumte Gauland, der jahrzehntelang journalistischen Aktivitäten nachging und daher gewiss schon einmal von so etwas wie einer Sorgfaltspflicht gehört hat, ein, er habe das Zitat aus der „Sezession“ übernommen. Plasberg hakte ein: „Wollen Sie sagen, was das für eine Zeitschrift war?“
Die „Sezession“ – Zentralorgan der Neuen Rechten
Gauland wollte: „Damit habe ich gar kein Problem“. Was dann folgte, ließ jeden, der sich auch nur ansatzweise mit der „Neuen Rechten“ rund um den Herausgeber der Zeitschrift, Götz Kubitschek, beschäftigt hat, mit offenem Mund vor dem Fernseher zurück. „Das ist eine neo-konservative Zeitschrift, würden Sie sagen. Ich würde sagen konservative Zeitschrift“, so Gauland, „mit zum Teil sehr interessanten Artikeln über Heidegger und Sartre und so weiter.“ Aha. „Konservativ“ also. Was für eine Verharmlosung. Denn Kubitschek, zugleich Inhaber des neurechten Verlags „Antaios“, ist nichts weniger als die wichtigste Person der „Neuen Rechten“ in Deutschland, die „Sezession“ ist deren Zentralorgan. Der aus Schwaben stammende Kubitschek wähnt sich schon länger im „geistigen Bürgerkrieg“ um die „Existenz unseres Volkes“, ist mehrfach auf Pegida- und den noch radikaleren Legida-Demonstrationen als Redner aufgetreten. Die begriffliche Verharmlosung ist, das muss man wissen, Wesensmerkmal der Szene. Auch Kubitschek selbst nennt sich „konservativ“, spricht lieber von der „Verteidigung des Eigenen“, statt proletenhaft „Ausländer raus“ zu rufen.
In einer seiner Dresdner Reden, deren Wortlaut auf dem Online-Auftritt der „Sezession“ nachzulesen ist, gab Kubitschek von sich, der „politischen Führung unseres Landes im Grunde dankbar dafür (zu sein), dass sie nun so rücksichtslos und offen die Auflösung unserer Rechtsordnung und die Überfremdung auch der jüngeren Bundesländer betreibt“. Und weiter: „Dieser Vorgang lief im Westen jahrzehntelang wie ein schleichendes Fieber ab, und nun endlich tritt diese elende Mischung aus innerer Schwäche und äußerer Bedrohung offen zutage. Es ist gut, dass es jetzt kracht! Lieber als dieses schleichende Fieber ist uns die offene Fleischwunde: Nur so fährt diesem Land der Schreck in die Knochen.“ Klare Sache: Hier strebt jemand eine fundamentale Richtungsänderung an. Dementsprechend ruft Kubitschek offen zum „Widerstand“ „gegen die Auflösung unseres Volkes“ auf.
Die „Sezession“ und die „Identitäre Bewegung“
Derartiges Gedankengut ist nicht einfach „konservativ“, wie Gauland behauptet, sondern radikal neurechts. Die Neue Rechte knüpft an das Gedankengut der sogenannten „Konservativen Revolutionäre“ der Zwischenkriegszeit an, an Leute wie Edgar Julius Jung („Die Herrschaft der Minderwertigen“), Arthur Moeller van den Bruck („Das dritte Reich“) und Carl Schmitt, die mit ihrem antiliberalen, antidemokratischen und völkischen Gedankengut entscheidend mit dazu beitrugen, die Weimarer Republik sturmreif zu schießen. Sie verachteten die liberale, pluralistische Demokratie und genau dieser Sound erlebt bei ihren heutigen Wiedergängern eine Renaissance. Kubitschek zeigt große Sympathien für die „Identitäre Bewegung“, der Chef ihres österreichischen Teils, Martin Sellner, publiziert regelmäßig in der „Sezession“. Die „Identitären“, wie sie oft genannt werden, kämpfen gegen den von ihnen so bezeichneten „Großen Austausch“ an, mit dem sie die Ersetzung der „autochthonen“ deutschen Bevölkerung durch Ausländer meinen. In Hessen stehen sie inzwischen offiziell unter der Beobachtung des Verfassungsschutzes.
Kubitschek und seine „Sezession“ haben sich inzwischen derart radikalisiert, dass sich sogar die rechtsgerichtete und ihrerseits umstrittene „Junge Freiheit“ distanziert hat, etwa als Ellen Kositza, die Ehefrau von Götz Kubitschek, im letzten März von einem Auftritt der italienischen Neofaschisten der „CasaPound“ wie folgt berichtete: „Die gigantische Kundgebung der Lega Nord am Wochenende in Rom war faszinierend. (…) Und eine Inszenierung rund um das Bühnengeschehen, die ‚spettaculare‘ war: Pathetische Bombast-Musik, dann der wuchtige Einzug der Casa-Pound-Hundertschaften von der höhergelegenen Viale Gabriele d‘ Annunzio auf den bereits dicht gefüllten Platz. Tosender Beifall, undenkbar dies alles in Deutschland!“. „Italienischer Holzweg“, kommentierte daraufhin die „Junge Freiheit“. Es sei „unbegreiflich“, hieß es, „wie man einem deutschen Publikum neofaschistisch-rechtsradikale Veranstaltungen wie CasaPound als ernsthafte und anschlussfähige Projekte präsentieren will.“ Alles offenbar kein Problem für Alexander Gauland, die „Sezession“ ist für ihn einfach nur „konservativ“.
Höcke und Gauland bezeichnen sich als „Freunde“
Wirklich verblüffen kann Gaulands Haltung allerdings nur diejenigen, denen nicht aufgefallen ist, dass er einen neuen Kameraden hat: Björn Höcke. Bei einem gemeinsamen Auftritt auf einer AfD-Demonstration in Cottbus Ende November bezeichneten sich beide gegenseitig als „Freunde“. Kurz zuvor hatten sie auf AfD-Versammlungen in Erfurt und Magdeburg parallel „5 Grundsätze für Deutschland“ vorgelesen. Klare neurechte Statements, in denen Bedrohungsszenarien suggeriert und mit Sprüchen wie „Doch eines werden wir nicht tun: unser Land und unsere Nation aus der Hand geben. Deutschland ist unser Land“ begleitet werden. Unmittelbar nach dem Ende der beiden Demos wurden diese Grundsätze bezeichnenderweise von der „Sezession“ online veröffentlicht. Der Ablauf der Ereignisse mit der beinahe gleichzeitigen Veröffentlichung des Forderungskatalogs lässt nur den Schluss zu, dass es sich um eine abgestimmte Aktion handelte.
Keine Überraschung. Denn Höcke wiederum ist seit Jahren ein Weggefährte und Freund Kubitscheks. Er hielt, ebenfalls im November, auf dessen Rittergut Schnellroda in Sachsen-Anhalt die inzwischen berüchtigte und als rassistisch eingestufte Rede zum Reproduktionsverhalten von Afrikanern. Und wer nahm Höcke vor der harschen Kritik durch die AfD-Parteichefin Frauke Petry in Schutz? Natürlich Gauland.
Wie sehr man Gauland und Höcke inzwischen als geistige Zwillinge ansehen muss, hat übrigens ausgerechnet Götz Kubitschek deutlich gemacht: „Denn seit gestern gilt, dass auch Gauland trifft, wer nach Höcke schlägt.“, schrieb er einen Tag, nachdem Gauland und Höcke die „5 Grundsätze“ vorgelesen hatten. Kritik, das muss man bei dem Wort „schlägt“ wissen, wird in dieser Szene häufig mit weinerlicher Selbstviktimisierung begegnet, was arg putzig daherkommt, wenn ausgerechnet der Star der Szene, Höcke, öffentlich mehr “Männlichkeit“ von Deutschland verlangt.
Frank Plasberg konterte Gaulands völlige Verharmlosung der „Sezession“ leider nicht. Nach entsprechenden Hinweisen ergänzte die „Hart aber fair“-Redaktion aber, das ist hervorzuheben, umgehend den „Faktencheck“ um eine Einordnung der Zeitschrift.
Meister der begrifflichen Weichzeichnerei
Man darf sich nicht täuschen lassen, nicht von Gaulands Tweedsakkos und erst recht nicht von seiner geschliffenen Sprache. In der Plasberg-Sendung behauptete er, das Wort „Lügenpresse“ sei eine „Zuspitzung“, die „etwas mit einem Hilferuf“ zu tun habe: „Wenn man als Pack bezeichnet wird, dann will man sich wehren.“ Hier schritt erfreulicherweise der Mitgast Sebastian Krumbiegel ein. Er hatte Gaulands groteske Umkehrung von Aktion und Reaktion durchschaut und wies darauf hin, dass „Lügenpresse“ lange gerufen wurde, bevor Sigmar Gabriel im August 2015 bei seinem Besuch des Flüchtlingsheims in Heidenau von „Pack“ sprach.
Einen Einspruch hätte man sich auch dann gewünscht, als Gauland selbstgerecht betonte, er selbst habe Flüchtlinge nie als „Pack“ bezeichnet. Anja Reschke hatte ihn zuvor gefragt, ob er es in Ordnung finde, Menschen, die als Flüchtlinge nach Deutschland kommen, so zu nennen. Richtig, Gauland hat tatsächlich nie von „Pack“ gesprochen, stattdessen aber einen Vergleich zu den „Barbaren“ gezogen. Auch wüsste man gerne, was Gauland dazu sagt, dass sein Freund Björn Höcke Gegendemonstranten nicht bloß als „Lumpenpack“ bezeichnet, sondern die Teilnehmer einer der Erfurter Demonstrationen sogar dazu angeheizt hat, diesen Begriff laut zu skandieren.
Gauland und Pegida
Der verbalen Weichzeichnerei bediente Gauland sich auch, als er auf seine Haltung zu Pegida angesprochen wurde. Die Bewegung sollte man von der AfD „schon trennen“, mahnte er. Reschke erinnerte Gauland daran, in Pegida dereinst „natürliche Verbündete“ gesehen zu haben. Gauland widersprach: „Moment. Ich bin bei einer Pegida-Demonstration, der ersten großen in Dresden gewesen, habe mir die angeschaut, habe nicht mitdemonstriert und habe danach ganz deutlich gesagt: Wir sind nicht mit Pegida verbunden. Aber die Menschen, die dort mitdemonstrieren und die die Ängste haben, das sind unsere natürlichen Verbündeten. Auch dieses Zitat wird dann immer so verkürzt, wie Sie es jetzt auch verkürzt haben.“
Ob nun eine Gedächtnislücke, innere Verdrängung oder ein anderer Umstand der Grund für Gaulands eigene, sagen wir: verkürzte Darstellung ist, wäre interessant zu wissen. Die Realität sieht jedenfalls etwas anders aus. Die Pegida-Demo, die Gauland meint, fand Mitte Dezember 2014 statt. Nachdem im Januar 2015 herauskam, dass Pegida-Chef Lutz Bachmann Flüchtlinge als „Dreckspack“, „Gelumpe“ und „Viehzeug“ bezeichnet hatte, berichtete die ZEIT über Gaulands Reaktion: „‘Pegida Dresden und die Demonstranten sind noch immer natürliche Verbündete‘, sagte Gauland. Er distanzierte sich aber von Lutz Bachmann, einem der Anführer der Bewegung, der kürzlich zurückgetreten war. ‚Herr Bachmann war nie mein natürlicher Verbündeter‘, sagte Gauland weiter.“
Der Fall Gauland zeigt deutlich: Um die Doppelzüngigkeit der AfD und ihrer Vertreter zu entlarven, muss man ihnen den Weichzeichner aus der Hand nehmen, recherchieren und nachlesen, was sie wann und wo gesagt haben. Am besten, bevor man auf sie in einer Talkrunde trifft. Denn Fakten schlagen Legenden.
Aus der Museumabteilung „Heute gehört uns Deutschland und morgen der ganzen Welt“
„Unser Land wird sich ändern. Und zwar drastisch. Und ich freue mich darauf.“
„Wir kriegen jetzt plötzlich Menschen geschenkt.“
Kathrin Göring-Eckardt
Fortsetzung folgt
@Don: Sie haben sich durch äußerst alberne Anwürfe und Sex-Phantasien, die peinlicherweise jeder nachlesen kann, selbst disqualifiziert. Weswegen ich nur auf das Nötigste eingehe:
„deren Begründer Sie sind?“ – Nein. Tipp: Die lernäische Hydra weist Ihnen grob den Weg.
„Tu quoque. Mist.“ – Nein, das war ein doppelter Standard. Die beiden sind aber auf’s Engste miteinander verwandt.
„Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa.“ – Ich nehme das mal als Übernahme der Verantwortung. Merke: Das einfachste Mittel gegen falsche Ironie ist, sie ernst zu nehmen.
„Der wachsen ja wie der lernäischen Hydra immer wieder Köpfe nach. Da Sie nicht aufhören können…“ – Wissen Sie: Das nennt man eine ‚Diskussion‘. Es ist mir klar, dass jemand, der insgeheim von Orgien mit Bonobos und Frau Bednarz träumt und sich nicht entblödet, das in solche Foren zu schreiben, nicht verstehen kann, wie so etwas funktioniert. Dass es auf eine Rede auch immer eine Gegenrede geben kann ist immer für diejenigen sehr verwirrend, die am liebsten gar nicht irritiert werden. Was man an Ihrem Rückfall ins defensiv-ironische – das krampfige Überziehen („Damaskus-Erlebnis“), die Unterstellung, man „könn[e] nicht anders“, wenn man dasselbe tut wie Sie – auch deutlich merkt. Schade.
„Das, was Sie hier treiben und dabei nicht evaluieren, dass Ihre dialektische Enlektik lost labour´s love, ein Rohrkrepierer ist, wird hier noch die allerletzten hier, sogar Roland Ziegler, Ejott und Stevanovic, in die Arme der AfD treiben.“ – Sind das jetzt wieder Ansätze zu Ihrer weiter oben zur Genüge geübten Selbsthypnose? Auf die Bemerkung, dass „Rohrkrepierer“ von jemandem, der seine Sex-Träume offen teilen muss, ironisch ist, fällt Ihnen nur die uninspirierte Wiederholung dieses Diffamierungs-Versuchs ein. Wie langweilig und vorhersehbar. Ich sehe auch nicht, wie die konsequente Zerlegung von Trollen wie Ihnen, die ganz offenbar nur ein Arsenal von insgesamt fünf ständig wiederholten Sophismen drauf haben, andere „in die Arme der AfD treiben“ wird. Weder moralisiere ich, noch stelle ich sog. ‚Sprechverbote‘ auf – ich nenne nur die Dinge beim Namen. Aber bitte, wandeln Sie weiter durch Ihr Museum der verlorenen Träume.
„Nehmen Sie einen guten Rat an: Machen Sie was, dass Sie nicht im akademischen Prekariat von einem Fremdmittel-Deputat zum anderen versumpfen.“ – Wenn Sie soviel über mich wüssten, wie ich selbst, wüssten Sie, warum ich hier lächle. Und gar nicht unfreundlich.
„Schauen Sie, dass Sie genug Geld verdienen, um eine Familie zu gründen und Kinder groß zu ziehen. Dann würde Ihren enlektischen Flausen der Zahn gezogen werden.“ – Danke für diesen großväterlichen Paternalismus. Ich nehme das als Rückzugsgefecht, einverstanden? Und nein: Elenktik ist ja gerade eine Form der Didaktik. Da haben Sie was missverstanden.
Aus der Museumsabteilung „Wir schaffen das“
„Aber Merkels Problem sind nicht die Fremden. Sondern ihre Freunde. Niemand sollte von Merkel erwarten, die Flüchtlingsströme im Griff zu haben. Aber man muss von ihr erwarten, dass sie ihre Regierung im Griff hat. Kontrolle über die Flüchtlingsströme ist eine Illusion. Kontrolle über die eigenen Minister eine Notwendigkeit.“ SPIEGEL
@DPZ
Wer gegen die AfD agitiert, welche die letzte parlamentarische Hoffnung gegen den drohenden Untergang darstellt, den darf man getrost „links“ (im schlechtesten Sinne) nennen.
Aus der Museumsabteilung „Wir schaffen das“
“Wenn wir in der Lage sind beim Oktoberfest in Bayern 6.000.000 Gäste aufzunehmen, können wir bestimmt bundesweit 1.000.000 Flüchtlinge aufnehmen.”
Katja Kipping
Aus der Museumsabteilung „Heute gehört uns Deutschland und morgen der ganzen Welt“
„Wir können nicht zulassen, das eint uns auch, dass die Türkei und zwischen der Türkei und Griechenland sozusagen illegale Schlepper und Schmuggler die Hoheit haben, und deshalb muss illegale Migration in legale Migration überführt werden.“
Angela Merkel während einer Pressekonferenz mit dem türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu am 22.1.16 in Berlin.
Aus der Museumsabteilung „Deutsche Identität ist es, Größtes zu leisten“:
Die Landespolizei in Schleswig-Holstein ist nach einer internen Anordnung dazu angehalten, Verstöße gegen das Aufenthaltsrecht von syrischen und irakischen Flüchtlingen zu ignorieren. Das Papier vom 23. Dezember stützt sich auf eine angebliche Einladung von Bundeskanzlerin Angela Merkel an Flüchtlinge aus diesen Ländern.
Das Landespolizeiamt erklärte laut dem NDR, Hintergrund seien eine Absprache zwischen Merkel und ihrem österreichischen Amtskollegen Werner Faymann vom vergangenen September. Die Abmachung lautet, Flüchtlinge ungehindert und voraussetzungslos die deutsch-österreichische Grenze passieren zu lassen.
Die Landespolizei verzichtet auch auf die Ahndung der Schleusung solcher Flüchtlinge. “Wer eingeladen einreist, hat illegale Schleusung nicht nötig”, zitierte der Sender aus einer Stellungnahme des Landespolizeiamtes. FDP-Landtagsfraktionschef Wolfgang Kubicki sprach von einem “politischen Skandal”.
Es sei zu prüfen, ob es sich um Strafvereitelung im Amt handele, sagte er dem NDR. Die FDP-Fraktion fordert jetzt eine Sondersitzung des Innen- und Rechtsausschusses des Landtages.
@derblondehans: Sie haben leider unseren Austausch missverstanden. Ich bin – unter einem Artikel über Gauland – nicht daran interessiert, Ihr Lieblingsthema, die tatsächliche oder vermeintliche Unrechtmäßigkeit der Grenzöffnung zu diskutieren. Weil das hier nicht Thema ist (und wir uns hinsichtlich rechtsstaatlicher Selbstprüfung ja auch im Prinzip einig sind – was auch bedeutet: ‚Rechtsbruch‘ liegt dann vor, wenn die Entscheidung des Gerichts vorliegt. Und nicht vorher).
Warum habe ich dieses Nebengleis also überhaupt bedient?
Weil es mir darum ging, dass Sie meine ganz am Anfang aufgestellte These bestätigen: „Auf die Assoziationen von derblondehans einzugehen, bringt nichts. Diese Blase kann selbst die stärkste Dialektik nicht knacken.“ – Meine These war also: Sie sitzen in einem Bestätigungsfehler fest. Sie setzen Ihre Sichtweise a priori als richtig – und dann suchen Sie sich Argumente zusammen, die das ‚bestätigen‘.
Und genau das haben Sie schließlich auch ganz offen zugegeben: „Ich lese alles und zitiere was immer in meiner Argumentation passt. Von ganz ‘rinks’ bis ganz ‘lechts’.“ – Präzise. Und deswegen steht da auch: Quod erat demonstrandum.
Ihre Annahme, es sei an mir, „die Argumente zu widerlegen und eben nicht die Quelle zu kritisieren“, machen Sie einen Denkfehler, der üblicherweise aus dieser Art Bestätigungsfehler resultiert. Denn die Beweislast liegt bei dem, der Behauptungen aufstellt und nicht bei dem, der sie kritisiert (deswegen nennt man das, was Sie mit einer solchen Forderung tun, auch eine ‚Beweislastumkehr‘: https://yourlogicalfallacyis.com/burden-of-proof) Das heißt, ich muss mitnichten Ihre Argumente wider-, sondern Sie müssen Ihre Behauptungen be-legen. Und wenn Sie das – wie explizit zugegeben – innerhalb eines formalen Fehlschlusses tun, dann sind solche ‚Belege‘ für Ihr Argument auch dann wertlos, wenn sie grundsätzlich eine nicht-fehlschlüssige Thesenstellung ermöglichen würden. – Einer Beweislastumkehr – also: der Überbewertung der eigenen Argumentation und Quellen – folgt dann nicht selten ein Argument ad verecundiam, wie es mit Ihrem Hinweis auf „Fests Lesekompetenz“ angezeigt ist. Die Widerlegung von Argumentationen folgt einem Effizienzkriterium: Bei einem Bestätigungsfehler muss man nicht mehr auf die Quelle eingehen, weil der Schlusszusammenhang selbst falsch ist. Wäre es keiner, dann würde ich Ihr Autoritätsargument angreifen (‚Ich habe recht weil Fest sagt es auch‘). Und wenn Sie sich einfach Fests Argument zu eigen machten – erst dann muss ich mich mit Fests eigener Argumentation auseinandersetzen, die ich ebenso wenig wie die Ihre a priori als Autorität akzeptiere. Klar soweit?
„… wo habe ich Ihnen keine Frage beantwortet?“ – Sie haben nicht nur meine Fragen nicht beantwortet (z. B. als es um Ihre Informationsquellen ging oder das Fichte-Zitat), sondern sind auch an keiner Stelle auf meine Argumentation eingegangen. Die hat immer wieder festgestellt: „… ich warne Sie vor: Alberner Kommentarzeilen-Dogmatismus und Argumentieren im Bestätigungsfehler sind logische Sackgassen“ – „Weil er [also Sie] auf meine direkte Replik keine passende Antwort wusste…“ – „Solche User wie derblondehans wiederholen dieses Schema, seitdem sie hier schreiben immer und immer wieder“.
Meine These hat sich also nicht geändert. Ich bin nur Ihren Ablenkungsversuchen gefolgt, um meine These nachzuweisen. Das ist jetzt geschehen.
Als Anmerkung, nicht als Diskussionsangebot:
Es ist eine sehr alte sophistische tu-quoque-Technik, jemanden, dem man argumentativ das Wasser nicht reichen kann, dazu aufzufordern, zu diesem oder jenem Stellung zu nehmen. Man versucht mit diesem rhetorischen Mittel, sich selbst in die kriteriale Position zurückzuversetzen – also die Position, die Thema und Kriterien des Themas beherrscht. Der Sophist ‚Menon‘ macht das etwa, wenn er Sokrates die Bedingung stellt, er dürfe nur im Vokabular der empedokleischen Rede sprechen. Sokrates macht dann was ganz Ähnliches wie ich: Er geht zum Schein darauf ein, nur um den Lesern zu zeigen, an welcher Stelle Menon sich selbst im Weg steht.
Dass Sie das mit der herausfordernden Formulierung „haben Sie Mut“ verbinden, ist kein Zufall – es versucht einfach, ein Kriterium einzumogeln: Derjenige, der Ihnen dann nicht antwortet, ist entsprechend mutlos. Da Sie das aber nicht festlegen, ist das vergeblich.
Kurz: Sie haben meiner Behauptung explizit stattgegeben, dass Sie in einem Bestätigungsfehler argumentieren. Das ist im übrigen auch durch Ihre restlichen Argumentationsfehler (tu-quoque, ad verecundiam) plausibel. Da Ihre red herrings – Grenzöffnung, Merkelkritik, Pegidamanifest usw. – nicht zum Thema des Beitrags gehören, muss ich darauf auch nicht antworten. Wie das argumentationslogisch begründet wird, können Sie hier nachlesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gish-Galopp
http://rationalwiki.org/wiki/Red_herring
Danke für die Diskussion (mit dem Zaunpfahl: die jetzt beendet ist. Nächstes Mal wieder)
Daniel Pascal Zorn, der 21.1.16, 21:06 wird mir ewig als mein Damaskus-Erlebnis hängen bleiben. Da habe ich zum ersten Mal seine Herrlichkeit geschaut. Da bin ich der Gnade der „dialektischen Enlektik“ (deren Begründer Sie sind?) teilhaftig geworden.
“Bitte nehmen Sie kurz und prägnant ohne Arabesken Stellung” – Nö. Und wissen Sie auch, warum? Weil Sie das zu meinen Fragen auch nicht getan haben. Ganz einfach.“ Tu quoque. Mist.
Ich habe Ihnen doch die Scheinfrage, ob ich die Sezession lese, hinreichend beantwortet? Herr, vergib mir, denn ich habe Ihre Initialfragen nicht beantwortet:
„Na da muss sich aber mal wieder jemand selbst in die Bedeutsamkeit hochschreiben, was? Merken Sie nicht, dass diese vorauseilende Schadenfreude und Siegesgewissheit einfach nur anzeigt, dass Sie sie nötig haben?“
Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa. Beantworten Sie mir jetzt meine Frage? Getrost erwarte ich, dass Sie mir auch weiterhin Ihre dialektische Enlektik angedeihen lassen. Der wachsen ja wie der lernäischen Hydra immer wieder Köpfe nach. Da Sie nicht aufhören können, werde ich noch einige Zeit Ihre Auftritte verfolgen können. „Staunen“ werde ich nicht.
Das, was Sie hier treiben und dabei nicht evaluieren, dass Ihre dialektische Enlektik lost labour´s love, ein Rohrkrepierer ist, wird hier noch die allerletzten hier, sogar Roland Ziegler, Ejott und Stevanovic, in die Arme der AfD treiben.
Nehmen Sie einen guten Rat an: Machen Sie was, dass Sie nicht im akademischen Prekariat von einem Fremdmittel-Deputat zum anderen versumpfen. Schauen Sie, dass Sie genug Geld verdienen, um eine Familie zu gründen und Kinder groß zu ziehen. Dann würde Ihren enlektischen Flausen der Zahn gezogen werden.
Was ist das Gemeinsame an MerkelRothKünastBednarz?
@DPZ
… werter ‚DPZ‘, ich stimme Ihnen zu, meine Lesekompetenz ist kein Kriterium. Eine EU-Verordnung oder ein Gesetz – muss ein Kriterium sein. Nötigenfalls muss die Kompetenz bezgl. der Grenzöffnung, beispielweise, vor Gericht geklärt werden. Und das wird getan und das ist auch gut so. Ein demokratischer Vorgang. Mehr nicht.
Zu den PEGIDA-Forderungen, wo habe ich Ihnen keine Frage beantwortet? Nur zu, fragen Sie und haben Sie Mut, schreiben Sie zu den PEGIDA-Forderungen.
Wenn ich schreibe, ‚Ich lese alles und zitiere was immer in meiner Argumentation passt.‘ – bleibt es bei Ihnen die Argumente zu widerlegen und eben nicht die Quelle zu kritisieren. Wobei die JF, in meinem Link zum Thema, auch nur ‚Wasserträger‘ war. Fests ‚Lesekompetenz‘ werden Sie ja wohl nicht bestreiten. Oder?
@Christof Hertkorn: „In einer Demokratie mit Meinungsfreiheit kann es nicht sein, dass nur die eine Hälfte des Meinungsspektrums erlaubt sein darf!“ – Ich kann mich an kein Verbot nicht-linker Meinungen erinnern. Helfen Sie mir auf die Sprünge.
Ansonsten ist das ein Konglomerat aus zwei Denkfehlern:
1) Die Verwechslung von Kritik und Widerspruch mit Zensur. Dazu ist Folgendes zu sagen:
Meinungsfreiheit ist ein reflexives Recht. Wer das Fehlen von Meinungsfreiheit öffentlich beklagt, widerspricht sich selbst. Wer Meinungsfreiheit in Anspruch nimmt, der bestätigt das Recht aller anderen, dasselbe zu tun. Wer dann die Meinungsäußerung seiner Kritiker dadurch einzuschränken versucht, dass er sich darüber beklagt, dass ihre Inanspruchnahme von Meinungsfreiheit als Reaktion auf seine Inanspruchnahme von Meinungsfreiheit seine Meinungsfreiheit einschränke, widerspricht sich ebenfalls.
Das Recht auf freie Meinungsäußerung besagt, dass Sie die Regierung für das, was Du sagst, nicht verfolgen darf, außer es ist strafbar per Gesetz. Es besagt nicht, dass man sich keine Kritik von anderen anhören muss. Ansonsten zu diesem, in der AfD sehr beliebten, Denkfehler: https://rechtfertigung.wordpress.com/2014/10/10/ein-heer-aus-stroh-oder-warum-die-argumente-der-afd-verantwortungslos-sind/
2) Die Ingeltungssetzung der eigenen Position und der sich daraus ergebende Bestätigungsfehler:
„Alexander Gauland, Björn Höcke und die AfD vertreten – im Gegensatz zu allen im Bundestag vertretenen Parteien!- nicht-linke Meinungen, und das ist auch gut so!“ – Merken Sie was? Für Sie ist plötzlich – und absurderweise – alles „links“, was nicht Ihrer eigenen politischen Einstellung entspricht. Und von welcher politischen Position aus sieht das so aus? Denken Sie da mal scharf drüber nach…
Ansonsten bemühen gerade Gauland und Höcke durch ihren Populismus, ihr Gerede vom ‚bedrohten Volk‘ und ihr fortlaufendes Bemühen solcher Pappkameraden nicht existenter Zensur totalitäre Positionen. Womit deutlich wird, wie die kognitive Verzerrung von AfD-Anhängern immer funktioniert: In der Selbstviktimisierung bemerken sie nicht, dass sie genau das faktisch falsch machen, was sie unbegründet allen anderen unterstellen. Das nur als Scholion zum Thema Glaubwürdigkeit solcher rhetorischen Figuren. Weitermachen.
@Klaus J. Nick: „… nicht mein Empirismus. Ich kritisiere ja gerade den Zeitgeist, der (statistische) Empirie mit ‘Beweisen’ verwechselt. Mal abgesehen davon, daß es ‘Beweise’ sowieso nur in der Mathematik gibt. Und in der Scholastik, wie Sie, so darf ich doch vermuten, besser wissen, als ich.“ – Ah, dann habe ich das falsch verstanden. Prima, dann sind wir uns diesbezüglich also auch einig (mein Hinweis war auch ein bisschen lustig gemeint, weil allem, was hier sonst noch so kreucht). Wenn ich übrigens von ‚Beweisen‘ spreche, dann meine ich – im Kontext dieser Diskussion – das, was Sie wahrscheinlich ‚Nachweis‘ nennen. Übrigens gibt es durchaus auch in der Philosophie – und nicht nur ihrer Verzerrung, der Lehrscholastik – ‚Beweise‘. Aber das ist ein recht voraussetzungsvolles Thema, das wir mal beiseite genommen diskutieren können.
„… komme zu der – durchaus naturwissenschaftlich gedachten – Hypothese, daß linke Rhethorik rechte Rhethorik keineswegs, wie in der Chemie ‘neutralisiert’ sondern sich gegenseitig bedingt, ja geradezu verstärkt“ – Ja, das wird auch durch argumentationslogische Analyse bestätigt. Das liegt daran, dass Dogmatismen stets mit Pappkameraden operieren – und ein Gegendogmatismus dann stets genau diesen Pappkameraden auch noch bestätigt. Deswegen spielen sich Extremisten scheinbar verfeindeter Lager in die Hände.
„Sie trennen als hier Spreu vom Weizen: Da Sie das bezüglich der Argumentationslogik tun, mit durchaus unterhaltsamem kabarettistischem Anspruch, soll mir das doch recht sein.“ – Sagen wir mal so: Die Spreu trennt sich selbst vom Weizen 😉 Schön, dass Sie offenbar auch ein bisschen Spaß daran haben! So soll es sein. Dann kann man sich vernünftig unterhalten – auch über ideologische Grenzziehungen hinweg (und so den einander verstärkenden Dogmatikern ein Schnippchen schlagen).
„Ansonsten gilt GUDEs ‚Entscheidungen haben die Realität als Maßstab und Bezugsgröße‘. Sollten sie jedenfalls haben.“ – Ich würde noch ergänzen: ‚Realität‘ liegt als Kriterium für Entscheidungen nicht a priori als solche vor – das verwechselt Entdeckungs- und Erklärungszusammenhang. Sie ist Ergebnis einer Aushandlung von Argumenten auf der Grundlage von Nachweisen und Schlussfolgerungen.
Und noch zu einer anderen Antwort: „… die so lange an der Macht sind, wie wir wollen oder es zulassen.“ – Präzise. Es liegt in unserer Hand – es gibt kein apriorisches Diktat von Sachzwängen.
Gut, dass man mit einigen Kommentatoren hier wirklich vernünftig diskutieren kann, auch wenn man nicht in jeder Hinsicht einig ist.
@derblondehans: „Von einer ‘gesetzlichen Grundlage’ für die Grenzöffnung habe ich nirgendwo gelesen.“ -Ihre Lesekompetenz ist dankenswerterweise auch kein Kriterium für solche Entscheidungen.
„Im Übrigen sollten Sie die Forderungen von PEGIDA lesen. Was ist verkehrt?“ – Ich habe oben bereits Nutzer Don darauf verwiesen: Jemand, der selbst keine Fragen beantwortet, dem muss man selbst auch keine beantworten.
„Ich lese alles und zitiere was immer in meiner Argumentation passt.“ – Q. e. d. http://www.hoheluft-magazin.de.....tion-bias/
„Entscheidungsträger“
.. die so lange an der Macht sind, wie wir wollen oder es zulassen. Es gibt keine per se Hoheit über die Deutung der Realität. Die Scholastik ist vorbei (was einige – mit durchaus Gründen – bedauern). Um so wichtiger eigene Bemühungen, die Realität nicht aus den Augen zu verlieren.
Jetzt ist soll es aber mal gut sein, von meiner Seite.
War aber interessant.
Mein Dank nicht zuletzt für die zeitnahe Freischaltung der Beiträge an Liane Bednarz. (Nicht vergessen, das ist auch Arbeit!)
Nun, lieber DPZ, da wir uns ja jetzt Handreichungen über Disziplingenzen geben, möchte ich mich wie folgt revanchieren:
„Ihren Empirismus teile ich nicht..“
Nein, nicht mein Empirismus. Ich kritisiere ja gerade den Zeitgeist, der (statistische) Empirie mit ‚Beweisen‘ verwechselt. Mal abgesehen davon, daß es ‚Beweise‘ sowieso nur in der Mathematik gibt. Und in der Scholastik, wie Sie, so darf ich doch vermuten, besser wissen, als ich.
Es mag aber meine déformation professionelle sein, „experimentell“ (ja, ja, das Bild vom Kittel-egghead aus der Sendung mit der Maus) nur das zu prüfen (oder zu beachten), was m.E. Erkenntnis bringt. Die Kommentare tun es in Hinblick darauf, Realismus zu erzeugen, mehrheitlich nicht. Gerne nahm ich allerdings Ihre Anregung auf, diese noch mal unter dem Gesichtspunkt der ‚Emotionsblasen‘ zu beobachten und komme zu der – durchaus naturwissenschaftlich gedachten – Hypothese, daß linke Rhethorik rechte Rhethorik keineswegs, wie in der Chemie ’neutralisiert‘ sondern sich gegenseitig bedingt, ja geradezu verstärkt. Und wenn dann noch Projektionen dazu kommen..
Und aha, Sie trennen als hier Spreu vom Weizen: Da Sie das bezüglich der Argumentationslogik tun, mit durchaus unterhaltsamem kabarettistischem Anspruch, soll mir das doch recht sein.
Ansonsten gilt GUDEs „Entscheidungen haben die Realität als Maßstab und Bezugsgröße“. Sollten sie jedenfalls haben. Dafür sollten wir streiten.
@Stefan Trute
„Dass Henkel nun versucht, die “etablierten Parteien” dafür verantwortlich zu machen, finde ich fragwürdig.“
Ja, fragwürdig, muss aber ja nicht falsch sein, nur weil Henkel das sagt. Könnte auch plausibel sein. Z.B. vor dem Hintergrund, daß ich es für unplausibel halte, daß diese ganzen „Neurechten“ von der AfD irgendwie erzeugt worden wären. Die waren vorher in der CDU/CSU und haben mal sowas, wie ‚Die Republikaner‘ gegründet. Merkel ist froh, daß sie die nicht mehr ‚betreuen‘ muss. Ist doch so viel handlicher: AfD -> böse.
Ansonsten: Ich habe noch nie von einem Anhänger der jetzigen AfD, von LePen, Trump, Orban, der PIS gehört: Das wird mir zuviel hier, ich würde mich wohler fühlen in Russland, Polen, Ungarn..
Es muss also was anderes dran sein, an der Unzufriedenheit, als ‚Flüchtlingsstrom‘, ‚Gender-Wahn‘, u.Ä. Projektionen. Mal nach übertriebener Programmatik in unserer Administration (bewusst dieser Begriff) zu fragen, könnte vielleicht doch nicht ganz absurd sein.
@DPZ
Dublin III beschreibt den Fall einer Überlastung des Asylsystems und für die gesamte EU – nicht nur für die ‚BRD‘. Von einer ‚gesetzlichen Grundlage‘ für die Grenzöffnung habe ich nirgendwo gelesen.
Im Übrigen sollten Sie die Forderungen von PEGIDA lesen. Was ist verkehrt?
Ihr Hinweis bezüglich der JF ist geschenkt. Ich lese alles und zitiere was immer in meiner Argumentation passt. Von ganz ‚rinks‘ bis ganz ‚lechts‘. Wer dabei was sein soll, überlass‘ ich Ihnen.
Toller Kommentar von Daniela Boumann-Quast vom 24. Jan um 11:02: „Gutmenschen und andere Merkel-Unterstützer versuchen Otto Normalverbraucher permanent einzuimpfen, dass rechtes Gedankengut falsch und böse ist…..während linkes Denken das einzig Wahre und Gute bedeutet. Radikalität, Faschismus und Gewalt sind schlecht und gehören nicht zu einer Demokratie. Nichts davon ist die AfD…..die AfD ist weder radikal, noch faschistisch oder gewalttätig. Konservatives, patriotisches und rechtes Denken kann nicht automatisch mit Radikalität gleichgesetzt werden. Aber genau das versuchen Menschen wie Sie, (Anm. Gemeint ist Bednarz) dem bürgerlichen Menschen weiß zu machen. Gutmenschen und Wahrheitspächter verharmlosen konsequent den Linksradikalismus und verschweigen, dass auch linkes Gedankengut schädlich und bösartig werden kann, wenn es radikal wird“
In einer Demokratie mit Meinungsfreiheit kann es nicht sein, dass nur die eine Hälfte des Meinungsspektrums erlaubt sein darf! Auch wenn uns das die -uns ihre Meinung diktierenden- Linken seit 45 Jahren einreden wollen. Und leider -vor Allem in Westdeutschland- auch sehr erfolgreich mit ihrem faschistischen Gedankengut sind, mit dem sie systematisch alles Nicht-Linke diffamieren und -siehe Heiko Mass zB- verbieten wollen. Alexander Gauland, Björn Höcke und die AfD vertreten -im Gegensatz zu allen im Bundestag vertretenen Parteien!- nicht-linke Meinungen, und das ist auch gut so!
@S.T.
Was schon der bayrische Ministerpräsident Horst Seehofer angedroht hatte, haben jetzt sechs deutsche Rechtsanwälte gemacht: Sie reichten eine Verfassungsbeschwerde gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel ein, wie der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet. Merkel will ihren Kurs aber vorerst gegen alle Kritik fortsetzen.
Der Vergleich Bertrams ist übrigens vollkommen absurd. Merkels Entscheidung ist durch die Verordnungen in und bzgl. Dublin-III gedeckt, das hat User LF schon vor einiger Zeit dem blonden Hannes deutlich machen wollen. Der schwenkt damit also einfach wieder in den Junge-Freiheit-Propagandamodus.
Das Ermächtigungsgesetz der Nazis 1933 hat den gesamten [!] Rechtsstaat außer Kraft gesetzt und das Parlament für jede [!] Entscheidung entmachtet, Hitlers Regierung vollkommene Handlungsfreiheit – auch explizit gegen die Verfassung – garantiert, wurde unter Anwesenheit militärischer Verbände und unter Druck beschlossen und bildeten die Grundlage für die Aussetzung bzw. Abschaffung der Grundrechte, vgl. http://www.bpb.de/politik/hint.....22-03-2013
Der Denkfehler solcher Leute besteht immer darin, bei jeder Entscheidung, die sie nicht verstehen oder die ihnen nicht passt, „Ermächtigung“ zu brüllen, als machte das irgendeinen Sinn. Es macht keinen – es ist einfach ein assoziativer Fehlschluss, nichts weiter, ein falscher Vergleich und ein perfektes Beispiel für eine typische Nazikeule. Die wird ja ansonsten im Milieu der JF immer heulend von Opfer-Monstanzen begleitet. Offenbar hat man aber auch da verschiedene Standards…
Das heißt: Man muss gar nicht mit Merkels durchaus problematischem Regierungsstil und ihrer synkretistischen Politik, die das Grundkonzept von ‚Politik‘ nicht versteht, einverstanden zu sein, um solche Vergleiche für nichts anderes zu nehmen als ein Armutszeugnis der eigentlich studierten Leute, die sie äußern. Denn sie haben offenbar jedes Maß verloren. Das Ermächtigungsgesetz beschreibt nicht einen Akt der Ermächtigung bezüglich irgendeiner konkreten Entscheidung – das ist stets die Grundlage solcher Vergleiche, wenn es z. B. um die Euro-Rettung geht – sondern es beschreibt die Ermächtigung der Exekutive gegenüber allen anderen Gewalten, betrifft also das System selbst. Weswegen der Vergleich auch aus analogischer Sicht Unsinn ist.
@DBH („Merkels Selbst – Ermächtigung“)
Was ich mich nur frage: Warum klagt Bertram nicht beim BVG? Vosskuhle hat unlängst im Zusammenhang mit der Klagedrohung der CSU nochmal darauf hingewiesen, dass prinzipiell jeder die Regierung ob ihrer Flüchtlingspolitik verklagen kann.
@Gert Weller (Antwort nicht freigeschaltet)
Aha. Dann probieren Sie’s halt in diesem Strang. Ein Link genügt doch. Kommentieren brauchen Sie da gar nichts…
@derblondehans: „Mein Staunen bezieht sich auf Ihre ‘Herkunft’, die einer katholischen Universität und das Sie sich als ‘konservativer Katholik’ sehen.“ – Wissen Sie: Solche Irritationen kommen meistens deswegen zustande, weil man merkt, dass die Realität immer wieder von den eigenen phantasmatischen Unterstellungen abweicht, man das aber nicht wahrhaben will. Dass Sie die Hand, die ich Ihnen gereicht habe, wegschlagen, war mir klar – das ist nicht Ihr Stil. Sie sind lieber der Agent provokateur. Aber dass Sie Ihr Staunen – diese Figur, aus der man so viel machen kann – dadurch entwerten, dass Sie es wieder ad personam wenden… Mene mene tekel uparsim, kann ich da nur sagen.
„Ich werde für Sie beten.“ – Gern. ‚Ver-achten‘ übrigens im Wortsinn, nicht im übertragenen: ‚Nicht-Be-Achtng‘, also: Nicht mit wohlmeinender Aufmerksamkeit versehen. Warum? Weil diese Menschen nicht nur die Möglichkeiten anderer kaputt machen (hier setzt der Reflex der ‚Gutmenschen‘ ein), sondern auch und vor allem ihre eigenen (an dieser Stelle setze ich ein). Differenzierung ist eben alles.
@GUDE: Warum glauben Sie, unbegründet festlegen zu können, wie ‚Argumentationslogik‘ (also wohl: Logiker) „tätig“ sein kann? Inwiefern zeigen Ihnen meine Beiträge oben nicht, dass Dialektik durchaus auch praktisch „tätig“ sein kann? Sehen Sie den Hinweis darauf, dass Sie unbegründet Festlegungen treffen, als „Beratung“ an? Und wenn Sie diesen Hinweis ablehnen: Sind Sie dann ‚beratungsresistent‘?
Schauen Sie: Die „wahren Entscheidungsträger der Macht“ haben diese Macht nur deswegen, weil Leute daran glauben wollen, dass sie diese Macht haben. Entsprechend ist es machtrational vernünftig, diesen Glauben, so gut es geht, zu erhalten. Und dafür setzt man rhetorische Mittel ein, von ganz unten bis ganz oben. Das Gespräch ist nur eine Form, in dem sich Macht manifestieren will – die Pressekonferenz, der Kommentar, das Interview… all das sind andere Redeformen, mit denen die „wahren Entscheidungsträger“ ihre Macht zu akkumulieren und zu festigen suchen. Dazu gehört auch die Vereinnahmung der „Realität“, die Sie so schön beschreiben: Man setzt einfach die eigene subjektive Sichtweise mit der „Realität“ gleich und beansprucht, autoritär zu „entscheiden“. Leider ist das, nur weil es sich bei manchen Entscheidungsträgern als Praxis durchgesetzt hat, deswegen nicht schon vernünftig oder richtig. Wer das Handeln vor dem Denken betont – also: die Praxis vor der Theorie -, der vergisst, dass Praxis stets Theorie voraussetzt – und Theorie stets eine Praxis ist. Wer die eigene Theorie unsichtbar machen kann, hat schlicht alle anderen übertölpelt. Und genau dazu kommt es dann nicht, wenn diese Anderen die Tricks des „Entscheiders“ durchschauen. Ihr Beispiel nimmt also schlicht ein schlechtes Beispiel und erklärt es zur Norm. Aber: extreme examples make bad rules.
Aus diesem Grund muss ich leider widersprechen: Argumentationslogik und dialektische Untersuchung von rhetorichen Figuren sind mitnichten „von den wahren Entscheidungsträgern der Macht weit entfernt“. Aber Sie haben recht: Es gibt, wegen des postulativen Charakters unserer Gesellschaftsordnung, eine staatsbürgerliche Pflicht, die zugrundeliegenden Postulate vernünftigerweise zu erhalten. Und das ist, ganz richtig, ein ‚Ehrenamt‘, denn man bekommt kein Geld dafür. Dieses ‚Ehrenamt‘ ist vielmehr genau das, was das ‚Volk‘ als ‚Souverän‘ ausmacht: politisches Handeln innerhalb bestimmter Spielregeln vernünftiger Kommunikation.
„Ich stimme Ihnen zu: Es ist immer Krieg.“ – Nett, dass Sie mir zustimmen wollen, aber das habe ich gar nicht behauptet. Sondern das behaupten die Leute, die ihre eigenen ‚kriegerischen‘ Handlungen durch alberne Determinismen exkulpieren wollen – die also im Zirkel schließen, dass das, was sie machen, eh jeder andere macht. Ich empfehle dazu den Melier-Dialog bei Thukydides‘.
Die Deutschen müssen aufwachen
… von Nicolaus Fest, Journalist und Jurist. Er war bis September 2014 stellvertretender Chefredakteur der Bild am Sonntag.
‚… Präsident des Verfassungsgerichts von Nordrhein-Westfalen. Er betrachtet die Entscheidung der Kanzlerin, die Grenzen zu öffnen, als klare „Kompetenzüberschreitung“, Ausdruck einer „selbstherrlichen Kanzler-Demokratie“. Sein geschichtsschweres Fazit: „Merkels Alleingang war ein Akt der Selbstermächtigung.“
Damit erinnert Bertrams an 1933, und nicht ohne Grund. Das Ermächtigungsgesetz der Nationalsozialisten beendete die Gewaltenteilung, indem es der Reichsregierung gesetzgeberische Befugnisse einräumte. Das Parlament war dadurch überflüssig, die Ermächtigung des Reichskanzlers Hitler ein Akt der Selbstabschaffung.‘
Frau Bednarz, es wäre aus meiner Sicht wichtig, zunächst einmal die Begrifflichkeiten zu klären. Gutmenschen und andere Merkel-Unterstützer versuchen Otto Normalverbraucher permanent einzuimpfen, dass rechtes Gedankengut falsch und böse ist…..während linkes Denken das einzig Wahre und Gute bedeutet. Radikalität, Faschismus und Gewalt sind schlecht und gehören nicht zu einer Demokratie. Nichts davon ist die AfD…..die AfD ist weder radikal, noch faschistisch oder gewalttätig. Konservatives, patriotisches und rechtes Denken kann nicht automatisch mit Radikalität gleichgesetzt werden. Aber genau das versuchen Menschen wie Sie, dem bürgerlichen Menschen weiß zu machen. Gutmenschen und Wahrheitspächter verharmlosen konsequent den Linksradikalismus und verschweigen, dass auch linkes Gedankengut schädlich und bösartig werden kann, wenn es radikal wird. Und leider neigen Menschen, die eher links ticken gegenwärtig in extremer Art und Weise dazu, anderen Menschen…vor allem Konservativen, ihr Denken als die absolute Wahrheit zu verkaufen. Sie sollten jedoch bedenken, dass es immer zwei Seiten der Medaille gibt.
… ooops? Korrektur
… werter DPZ, wie ich weiter oben geschrieben habe, bewegen wir uns auf verschiedenen Ebenen, auf Ihre möchte ich nicht, auf meine werden Sie nie kommen. Selbst wenn Sie das wollten.
Mein Staunen bezieht sich auf Ihre ‚Herkunft‘, die einer katholischen Universität und das Sie sich als ‚konservativer Katholik‘ sehen.
Woanders haben Sie geschrieben, ‚Gott schütze uns vor der Herrschaft derjenigen, die das Eigene zum Ausgangspunkt von allem anderen machen und nach dieser Praxis benannt sind … und ‚Ich verachte Menschen,‘ [sic!] und weiter ‚die ihre argumentative Beschränktheit dazu ausbeuten, anderer Menschen Möglichkeiten zu zerstören, nur weil sie nicht verstehen, die Forderung nach Möglichkeit von der Forderung nach Wirklichkeit zu unterscheiden.‘
Ich werde für Sie beten.
DPZ: ‚Das ‘Staunen’ ist nicht ohne Grund der Anfang echten Wissens. Machen Sie sich das durch Ernstnehmen meiner ‘theatralischen’ Strategie weiter oben nicht kaputt. Beizeiten kann ich Ihnen mal erläutern, wie die Selbstaffirmation des Konzeptes ‘Lügenpresse’ funktioniert.‘
… werter DPZ, wie ich weiter oben geschrieben habe, bewegen wir uns auf verschiedenen Ebenen, auf Ihre möchte ich nicht, auf meine werden Sie nie kommen. Selbst wenn Sie das wollten.
Mein Staunen bezieht sich auf Ihre ‚Herkunft‘, die einer katholischen Universität und das Sie sich als ‚konservativer Katholik‘ sehen.
Woanders haben Sie geschrieben, ‚Gott schütze uns vor der Herrschaft derjenigen, die das Eigene zum Ausgangspunkt von allem anderen machen und nach dieser Praxis benannt sind … und ‚Ich verachte Menschen,‘[sic!]und weiter die ihre argumentative Beschränktheit dazu ausbeuten, anderer Menschen Möglichkeiten zu zerstören, nur weil sie nicht verstehen, die Forderung nach Möglichkeit von der Forderung nach Wirklichkeit zu unterscheiden.‘
Ich werde für Sie beten.
@DPZ
Die Argumentationslogik kann nur in beratender Funktion tätig sein. Nicht irrelevant, aber von den wahren Entscheidungsträgern der Macht weit entfernt. Fast schon eine ehrenamtliche Tätigkeit.
In den Chefetagen muß entschieden werden. Diese Entscheidungen haben die Realität als Maßstab und Bezugsgröße. Wird die Realität zum Gegner, werden Gegenentscheidungen getroffen. – Der Sieger hat richtig entschieden.
Ich stimme Ihnen zu: Es ist immer Krieg. Wenn aber um des Esels Schatten gefochten wird, wie in Wielands Abderitengeschichte, dann kann der Esel nichts dafür.
@Stefan Trute
Ich habe längst im anderen Strang geantwortet, aber es ist noch nicht freigeschaltet.
@Deeply Concerned
Pardon, dann hab ich Sie missverstanden, Sie haben recht, mit beiden Punkten. Ich nenne das Ablenkung, weil Linke keine Chance haben, wenn es um Fakten geht.
Die AfD wird wohl 20 bis 25 Prozent bei den Landtagswahlen im März erhalten. Es wird spannend sein, welche Taktik Frau Bednarz dann gegen die AfD fahren wird.
Nun zum Kleinvieh, dass ja bekanntlich auch Mist macht (bezieht sich natürlich nur auf die Argumentebene, nicht auf die Personen):
@S. Fischer: Ihr „Psychogramm“ ist am Ende leider eine Pathologisierung ad personam. Aber selbst wenn man so etwas mal als polemische Figur zuließe, ist es nicht besonders gut gemacht – denn Frau Bednarz Aufmerksamkeitssucht vorzuwerfen, ist so ziemlich das Langweiligste, was man diesbezüglich hätte machen können. Die „Schande“ ist ein Schluss aus der eigenen Unterstellung – und für den gilt: non sequitur.
@Nathan: „Schämen Sie sich nicht, Ihren Spezialjargon, den Sie sich bis hierher auf Steuerkosten – 5 Jahre in der Blase des Doc-Studiums – akkumuliert haben, zu nutzen, um hier Diskutanten, die auf Attila, den Hunnenkönig, nicht vorbereitet waren, abzumeiern?“ – Die „Steuerkosten“ waren eingeworbene Drittmittel, also leistungsbezogene Gelder. Wollte man das diffamieren, bliebe von Wissenschaft insgesamt nichts übrig (reductio ad absurdum). Der „Spezialjargon“ ist keiner – jeder kann ihn im Netz nachlesen. – Ansonsten: Nein.
Die Gleichstellung mit Catilina ist schmeichelhaft, allerdings kann ich mich nicht daran erinnern, einen Putsch geplant zu haben. Die gleichzeitige reflexive Gleichstellung mit Cicero kann allerdings durchaus – und zwar unter stoischen Vorzeichen – als Zeichen der ’superbia‘ gelten (womit einmal mehr die stoische Rhetorik klüger war als einer ihrer Anwender).
@Klaus J Nick: Verständliche Einwände; Ihren Empirismus teile ich nicht, sehe aber keinen Grund, das jetzt auszudiskutieren. Im Kern kommen wir durchaus zu ganz ähnlichen Ergebnissen – insbesondere was die These der ‚Emotionsblasen‘ betrifft. Sie sollten sie allerdings – das als Handreichung des Geistes- und Kulturwissenschaftlers über Disziplinengrenzen hinweg – einmal an den hier gegebenen Kommentaren experimentell prüfen. Ich denke, da gibt es noch Verfeinerungspotenzial.
@derblondehans: Fast sind wir in ruhigen Gewässern angekommen. Vgl. „Begriffen habe ich das, was ‘DPZ’ schreibt ohnehin nicht“ zu „Wirklich geschrieben hat er nix.“ Schöne Ratlosigkeit, ein guter Anfang. Wie auch das hier: „‚DPZ’s Argumentation verleugnet selbst die ‚Lügenpresse‘. Da kann man nur noch staunen. Irgendwie eine theatralische Figur, fast komisch.“ – Das ‚Staunen‘ ist nicht ohne Grund der Anfang echten Wissens. Machen Sie sich das durch Ernstnehmen meiner ‚theatralischen‘ Strategie weiter oben nicht kaputt. Beizeiten kann ich Ihnen mal erläutern, wie die Selbstaffirmation des Konzeptes ‚Lügenpresse‘ funktioniert.
Es wird doch. Langsam trennt sich die Spreu vom Weizen. Man muss nur ein bisschen Geduld haben…
@Sabine C.: Wie oben bereits angemerkt, war Ihre Reaktion ad „edle[r] Ritter in der Not“ erwartbar und geplant. Sie stellen dann aber eine bemerkenswerte These auf, die schon wieder mein Interesse weckt (über die Emotionalisierung „Eifer“ sehe ich mal großzügig hinweg): „Dumm nur, dass dieser so in seinem Eifer war dass er offensichtlich gar nicht mehr erfassen konnte was er eigentlich von sich gibt.“
Schauen wir uns Ihre Begründungen dazu an:
„Wenn jemand in einer Zeitung, einem Block, oder ähnlichem seine Texte veröffentlicht und es eine Kommentarfunktion gibt gehe ich davon aus dass Kommentare erwünscht sind, wo habe ich mich denn hier also geirrt?“ – Sie verwechseln Faktizität mit Geltung. Dass Sie jederzeit Kommentare posten können (und dürfen), habe ich nie bestritten. Aber aus dieser Möglichkeit folgt mitnichten das Recht, ohne gute Gründe festzulegen, wann „Substanz“ fehlt und was nicht. Klassischer Denkfehler, kein Grund zur Sorge (ich weiß, ich weiß – Sie sorgen sich eh nicht; woher ich das wissen will; ich unterliege Illusionen usw. usw.)
„Anscheinend ist Ihnen der Sinn einer solchen Kommentarfunktion also nicht geläufig.“ – Für das „also“ gilt: non sequitur (ignoratio elenchi – sehen Sie, Karsthans: es geht auch auf Latein).
Der Rest Ihres Kommentars bewegt sich vollständig in diesem Denkfeler: „habe ich das Wort ‚Realitätscheck‘ benutzt weil genau diesen Frau Bednarz anstreben wollte und dann jämmerlich dran vorbeigeschrammt ist“ – Ob und wenn ja: wie das der Fall ist, das müssten Sie allerdings immer noch zeigen. Eine bloße Behauptung ist nicht schon begründet, weil man sie aufstellen kann.
„Ich würde sehr gerne wissen wo in meinem Text wörtliche Rede auftaucht, oder ich irgendwelche Aussagen von Gauland oder Kubitschek zitiert habe“ – Sie haben doch gerade meinen Vorwurf selbst zitiert. Da steht: „[I]hr Versuch, wörtliche Aussagen von Kubitschek und Gauland Bednarz unterzuschieben“. Der Vorwurf lautet also: Sie versuchen, Bednarz Aussagen als Unterstellungen unterzuschieben, die sie im Wortlaut nachgewiesen hat. Da steht nicht: Sie gebrauchen wörtliche Rede. Und da steht auch nicht: Sie haben Aussagen von Gauland oder Kubitschek zitiert.
„… ich habe nirgendwo in meinem Kommentar eine wörtliche Rede oder ein Zitat von genannten Personen finden können“ – Um Ihren Kommentar – auch wenn Ihnen das schwerfällt – geht es nicht. Sondern um das, worauf sich Ihr Kommentar bezieht.
„Anscheinend summt Ihnen der Kopf vor lauter Überschwang dass Sie endlich mal allen zeigen dürfen wie schlau Sie sind, anders kann ich mir solch einen Schwachsinn nicht erklären.“ – Ja, es ist verständlich, dass man, wenn man ein Argument nicht verstanden hat, die Schuld beim Anderen sucht. Dass Sie mir Zeigefreudigkeit unterstellen, wird allerdings spätestens dort ironisch, wo Sie selbst den Anspruch erheben, etwas aufzuzeigen, was ich angeblich nicht gesehen habe. Denn genau da wollen augenscheinlich Sie ja „allen zeigen … wie schlau sie sind“.
„dumm nur dass DPZ sich lediglich darauf beschränkt hat alle Kritiker anzugreifen“ – „alle haben sich auf den Artikel bezogen während der zur Hilfe gerufene DPZ sich allein auf die Kommentatoren bezieht und versucht, deren Kritik zu diskreditieren oder gar ins Lächerliche zu ziehen“ – Das gehört zu der durchschaubaren Strategie, dem Gegenüber die Richtung seiner Kritik vorzuschreiben. Dazu ist zu sagen: Ich darf mich beziehen, worauf immer ich Lust habe – auf die Beiträge anderer User, auf den Beitrag von Frau Bednarz, auf meine eigenen. Wann auch immer ich Lust dazu habe. Übrigens habe ich mich – wie Sie oben ja selbst zitieren – durchaus auf Bednarz‘ Artikel bezogen. Das passiert eben, wenn man die eigenen Feindbilder nicht unter Kontrolle bekommt.
„Damit kann sich jeder denken was hinter diesem Geschwafel steckt, denn wer es so nötig hat der muß ein echter Simpel sein“ – „Das ist so arm dass sich selbst Frau Bednarz fremdschämen muß.“ – Ach, ach… Don möchte das Ausstellungsstück aus seinem Museum wiederhaben, das Sie ihm geklaut haben.
„Ob die Kommentare jetzt richtig oder falsch sind muß jeder für sich entscheiden“ – Genau. Dann ist die Welt wieder in Ordnung. Ich entscheide: Ihre Kommentare sind alle falsch. Danke, dass Sie es mir so einfach gemacht haben.
@Don: Es ist wahrlich erstaunlich, mit welcher investigativen Begabung Sie herausgefunden haben, wer sich unter ‚DPZ‘ verbirgt. Zumal das ja meine Initialen sind. Hut ab – auch für Ihre phantasievolle Darstellung:
„Daniel Pascal Zorn aus dem prekären akademischen Limbus der Katholischen Universität Eichstett.“ – Der „akademische Limbus“ wäre noch viel witziger, wenn ich an dieser Universität tatsächlich auch studiert hätte. So muss die Realität leider Ihren hübschen Pappkameraden durchkreuzen. Macht aber nichts – denn Sie haben noch mehr: „eine akademische Mittelleuchte, die mal Rambo spielen will. Guter Stoff.“ – Die „akademische Mittelleuchte“ hat Ihre Beiträge ziemlich alt aussehen lassen. So alt, dass Sie sich – wenn ich mich recht erinnere – in weinerliche Hinweise auf Ihr Alter ergangen haben, in dem man nicht mal mehr vom „Endsieg“ träumt. Es ist aber wohl doch noch Saft im alten Baum – schließlich kündigen Sie mir an: „Mehr zu dem akademischen Spitzbuben, wenn ich Zeit und Muse habe.“ Offensichtlich hat Sie die Hoffnung noch nicht ganz verlassen…
(ceterum censeo, in Anlehnung an ‚Karsthans‘: ‚Hier handelt es sich aber um einen Teilnehmer, dem nur zu Viele hier auf den Leim gehen, zu seinem tief empfundenen Amüsement.‘)
Lustigerweise kann man sich jetzt vor Ihrer plötzlichen Einsicht (‚heureka!‘) noch einmal den ‚Turing-Test‘ anschauen und herzlich lachen:
„Die Entscheidung war sehr knapp, 3 votierten für Artifizielle Intelligenz, 2 für menschliche.“ – Das bedeutet, gemäß Turing-Test: Ich bin ein Roboter.
„… aus dem Zeughaus einer Sprachlogik des Gestells, wie ein Heidegger sagen würde“ – Witzig, wie Sie jemanden, der über Heidegger promoviert hat, mit Heidegger-Sprüchlein beeindrucken wollen. Das ‚Gestell‘, lieber Don, ist die Art und Weise, wie das ‚Sein‘ sich selbst dem Menschen gibt. Es macht keinen Sinn, dagegen zu opponieren, auch wenn Schmalspur-Hobby-Heideggerianer wie M. Sellner das immer wieder gerne behaupten und allseits die Vokabel von Heideggers ‚Technik-Kritik‘ durch die Diskurse geistert. Es gibt keinen Gegenentwurf zum ‚Gestell‘.
„durch nicht allzu komplexe Algorithemen in die Software der AI eingespeist werden könnten“ – Aha. „nicht allzu komplexe Algorithmen“, die in der Lage sind, reflexive Analysen durchzuführen? Wo genau wollen Sie diese Algorithmen herhaben? Formale Algorithmen, um kontextuelle dialektische Analysen durchzuführen? Denken Sie darüber nochmal nach.
„ie Kunst des Schmähens, die ja eher emotionalen Dimensionen zugeordnet wird“ – Es ist lustig, aber genau diese ‚Kunst des Schmähens‘ ist das eigentlich Mechanische an der Strategie, die ich Karsthans beschrieben habe. Hier könnte man mit Algorithmen arbeiten.
„Die Sachverständigen waren der Ansicht, dass auch diese inzwischen auf hohem Level von AI simuliert werden könnte…“ – Ihre ‚Sachverständigen‘ existieren nicht, lieber Don. Das ist eine allzu durchschaubare Simulation. Wirklich. Machen Sie sich nicht lächerlich mit so etwas. Das ist schon eigentümlich albern.
Der „Akkumationsprozess des Arsenals von ad hominem-Polemiken“ ist sehr einfach – ich kontere schlicht ungefähr das, was ich bei Ihnen und anderen vorfinde. Dazu braucht man keine „Frustrationserfahrungen“ – nur Gesprächserfahrung.
„Wenn ‚DPZ‘ ein Bot sein sollte, bin voller Bewunderung für die Programmierer“ – Das ist ein wirklich schönes Kompliment, an einem vollkommen unvermuteten Ort. Ich bin gerührt.
„DPZ ist meines Erachtens genau so gut wie die Sprachübersetzungssoftware von Google.“ – Ach, war auch zu schön, um wahr zu sein…
„Ich bin allerdings nicht Ihrer Ansicht, dass man das Bürschlein lediglich ignorieren sollte“ – Ja. Da liegt Ihr Fehler. Denn dann können Sie leider nur verlieren. Außer natürlich, Sie fangen plötzlich an, vernünftig zu argumentieren. Aber diese Chance ist nicht sehr hoch.
„der Mann ist ein akademischer Esel, wer viele ‚Schwerpunkte‘ setzt, wird keinen richtigen Haufen hinbringen“ – Wer die ganze Bandbreite von A bis B beherrscht und daraus Selbstvertrauen zieht, auch nicht. Sie verstehen nur nicht, wie diese scheinbare Pluralität zusammenhängt. Ein Tipp: Die Monographien könnten Sie darauf bringen…
„er sollte mal Heideggers ‚Was ist Denken?‘ lesen; ob er den Abgrund zu seinem geschwätzigen Gestell einschätzen könnte, sei dahingestellt.“ – Karsthans: Sie haben recht. Ich amüsiere mich königlich. Mal sehen, wann er es selber merkt…
„Ihre weitschweifigen, letztlich ennuierenden performativen und parfürmierten Tiraden mit Ihren rhetorischen Prunkstücken von Reflexivität und ihren Schleifen, Tu quoque verbunden mit Ihrem halbstarken (die andere Hälfte masturbieren Sie herbei) ad-hominem Imponiergehabe gehen mir glatt am Arsch vorbei.“ – Das wäre eindrucksvoller, wenn es nicht eine billige Kopie meiner eigenen Polemik wäre.
„Von Interesse sind Sie für mich lediglich als eine weitere Figur in meinem Museum des ‚Wir schaffen das‘ […].“ – Glückwunsch. Sie haben gerade explizit meinen Vorwurf des Pappkameraden bestätigt. Interessant auch, wie hier die Kategorien von Karsthans greifen: Der Andere interessiert nicht als Diskussionspartner, sondern ausschließlich als Projektionsfigur für das eigene geschlossene Gruselkabinett, das Sie netterweise – danke dafür – mit der passenderen Metapher des „Museums“ selbst angedeutet haben. Deutlicher kann man nicht machen, dass das eigene Denken nur ein verstaubter Ort für sentimental betrachtete Feindbilder ist.
Sie geben uns auch einen Rundgang durch Ihr hübsches Museum, ganz freiwillig: „Sie sehen: eine Art Walhalla rosarotgrünmerkelscher Demenz und des Übermenschtums der Blockflöten“. Irgendwie gleichen sich die Feindbilder alle, fließen ineinander, machen die Ausstellungsstücke des ‚Museums‘ zu einem fragmentierten Spiegelbild der eigenen Fratze als Gestalt (pun indended).
Natürlich darf auch die Altherrenphantasie nicht fehlen, die von Gruppensexparties mit Frau Bednarz träumt – „So, wie Sie auf Ihren Wanst trommeln, können Sie vielleicht auf einer Gruppensexparty am Department for Philosophy and Educational Science der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolsstadt die anwesenden Bonobos heiß machen oder Frau Bednarz träumen lassen.“ Rassismus, Sex-Phantasien, falsche Zuordnungen, persönliche Attacken – man könnte sagen: Läuft bei Ihnen. So offen geben Leute wie Sie selten Einblicke in das eigene Vorstellungsvermögen, in dem es von „Bonobos“, Feindbildern und Sex-Orgien nur so wimmelt. Das Schöne daran ist: Sie merken nicht, wie all das nichts über mich – aber alles über Sie sagt. Danke dafür – mit solchen albernen Phantasien tun Sie mir den größten Gefallen. Die Fliege klebt auf dem Leim und zappelt…
„Sie sehen, dass ich auf ein groben Klotz auch einen groben Keil setzen kann, dabei keine gutbürgerliche Scheu habe, auf die Sie sonst setzen, wenn Sie shock and awe verbreiten wollen“ – Ja, das sehe ich. Und alle anderen auch. Das ist gerade der Witz an der Sache – dass Sie auf das, was Ihre Beiträge kompletter desavouiert, als ich das je könnte, auch noch stolz sind. Man muss sich nur zurücklehnen und genießen.
„In meinen Augen sind Sie eher ein Rohrkrepierer als eine intelligent missile.“ – Sagt derjenige, der die eigenen Sex-Phantasien gerade deutlicher offenbart hat als jeder Psychiatrie-Patient. Die kognitive Verzerrung ist stark in Ihnen. Ich koste das mal weiter aus, Sie lassen einem ja fast keine andere Wahl:
„mit Verlaub das ist der Pseudoempirismus“ – Ich komme aus dem Schmunzeln nicht mehr heraus – „mit Verlaub“, vgl. „Sie sehen, dass ich … keine gutbürgerliche Scheu habe“. Ja. Das sieht man überdeutlich.
„Macht nichts, junger Mann, machen Sie sich nützlich.“ – Sie merken es nicht, aber das tue ich gerade.
„In medias res! Hic Rhodos, hic salta, puellus!“ – Si tacuisses…
„Bitte nehmen Sie kurz und prägnant ohne Arabesken Stellung“ – Nö. Und wissen Sie auch, warum? Weil Sie das zu meinen Fragen auch nicht getan haben. Ganz einfach. Diese ‚Antworten-Sie‘-Strategie funktioniert nur am Anfang eines Gesprächs – sobald man bestimmte Standards selbst gesetzt hat – wie Sie: persönliche Diffamierungen, Ignoranz von Gegenargumenten – muss niemand mehr auf Ihre Gish-Galopps antworten. Die Chance haben Sie selbst verspielt.
„So, puellus, wenn Sie die Aufgaben, die auch einen akademischen Klippschüler nicht überfordern sollten, kommen Sie in den Fortgeschrittenenkurs und dürfen weiter mitmischen“ – Da Sie hier nicht festlegen, wer wann warum „mitmischen“ darf und wann nicht, ist diese – wieder etwas alberne – Autoritätssimulation nur wieder Anzeichen dafür, dass Sie sie nötig haben. Das heißt – neben all dem Anderen, was Sie sonst noch so nötig haben…
Sehen Sie mich zwinkern – *zwinker*
@Deeply Concerned: Eigentlich schade – Ihr erster Beitrag kann durchaus einen Zug von Anerkennung nicht ganz verbergen – weswegen Ihre ideologischen Leidensgenossen ihn wohl auch missverstanden haben…
Bei Ihnen ist das Denkproblem ganz einfach: Sie beschweren sich über „Invektiven […] Injurie[n] und Schmähung[en]“ in meiner Rede? Sie haben ein Problem mit „persönliche[r] Beleidigung, Erniedrigung, Demütigung“? Dann frage ich mich, warum Sie all das nur in meiner Rede kritisieren – und nicht in den Reden drumherum. Dieser doppelte Standard ist am Ende das Problem: Ihre Einlassungen bleiben unglaubwürdig, solange Sie verschiedene Teilnehmer an verschiedenen Standards messen. Sie erwecken dadurch auch ein bisschen den Eindruck der Anbiederung. Das ist eben das Problem an Meta-Analysen: Sie sollten tunlichst die Kriterien, die sie einklagen, auf alle anwenden, weil sie sonst schnell in den Ruch der Parteilichkeit kommen. Klüger wäre es gewesen, die Mehrdeutigkeit Ihres Beitrags – auf die Sie ja verschiedentlich hingewiesen wurden – weiter zu nutzen und mein Vertrauen zu gewinnen, um die Nähe für größere rhetorische Schlagkraft zu nutzen. Das ist eben die Crux desjenigen, der Selbstüberschätzung mit strategischem Moment verwechselt: Er lässt zu schnell sehen. Ich empfehle bei Gelegenheit die Lektüre von Sunzis ‚Kunst des Krieges‘ – dort lernen Sie, wie hilfreich Gelassenheit, Überblick und Täuschungsmoment sein können.
Vollends zerstören Sie das Moment, das Sie aufgebaut haben, durch solche unbewiesenen Behauptungen: „… die Absprache des Rechts, sich an der Diskussion zu beteiligen, das Maul zu verbieten.“ Ich habe an keiner Stelle irgendwem das Recht abgesprochen, sich an der Diskussion zu beteiligen oder jemandem das „Maul“ verboten. Das kann ich gar nicht. Hier schlägt zu, was sich dann immer weiter als Dekadenz einer eigentlich guten Strategie auszeichnet: das Zu-kurz-Gegriffene der eigenen selbstherrlichen Haltung. Sie scheinen Kritik und Widerspruch mit Zensur zu verwechseln – und tun in dieser Verwechslung genau das selbst, was Sie vorwerfen: Sie versuchen dem Kritiker, das Recht auf Meinungsäußerung abzusprechen.
Stereotypische Formulierungen aus dem Glas wie „Prototypen des rosarotgrünen Merkel-Lagers“ offenbaren dann eigentlich nur noch, dass man irgendwie alles doof findet, was nicht der eigenen Meinung entspricht. Wie absurd solche Wortkompositionen werden – „linksgrünversifft“ und „rosarotgrün“ -, fällt einem dann irgendwann nicht mehr auf – es ist aber typisches Zeichen einer geschlossenen Weltsicht, wenn man die Pluralität aller anderen Meinungen krampfhaft in solche Wortungetüme packen muss, um sich selbst in der Negation von allen anderen zu positionieren. Man zeigt darin nur umso deutlicher: Die eigene Position ist, dass alle anderen außer einem selbst falsch liegen – auch Ihr „Hauptwiderspruch“ ergibt sich aus diesem Denkfehler. Wie glaubwürdig das ist, dürfen Sie selbst entscheiden.
@Gerd Weller: Man könnte Ihr Gesprächsverhalten mit dem trotzigen Beharren eines Kleinkindes vergleichen. Da ich Ihnen oben schon gezeigt habe, dass Ihr Denkfehler die Ingeltungssetzung Ihrer Sichtweise von vornherein ist (ein Bestätigungsfehler), ist das sicherlich die reflexiv ungünstigste Form einer Antwort.
„wenn der rechte Warrior Lichtmesz gegen den linken Warrior Gierke antritt, wird immer der Linke verlieren“ – Es sind eben diese Phantasien des Besiegens, die ich ebenfalls weiter oben angesprochen habe – man nennt stilistische und rhetorische Helden und lässt sie zur Befriedigung polemischer Phantasien gegeneinander antreten. Natürlich gewinnt stets derjenige, der die eigene Meinung vertritt. Es ist dann wieder höchst ironisch, dass es gerade solche Tagträumer rechter Diskursherrschaft sind, die fortlaufend von Realitätsfremdheit sprechen. Und dass der inflationäre Einsatz solcher rhetorischen Figuren allein hier in diesem Diskussionsforum immer wieder anzeigt, wie nötig man diese imaginäre Verstärkung hat.
„… weil linke Argumentation immer auf den tönernen Füßen von Ideologie, Lüge, oder ganz billig, Ablenkung beruht.“ – Ihr Denkfehler an dieser Stelle liegt darin, meine polemische Gegenstrategie und meine ansonsten argumentationslogische Kritik mit „linker Argumentation“ gleichzusetzen. Ich bin nicht „links“, das habe ich weiter oben schon geschrieben. Es wird deswegen auch nicht wahrer, wenn man diesen Pappkameraden noch ein paar Mal wiederholt, weil er so schön in die eigene Traumwelt passt, in der rumorende Riesen rechter Rhetorik gegen lispelnde linker Labererer antreten und man ein ums andere Mal eben den Endsieg des eigenen Diskurses durchspielt, für den man selbst stets zu inkompetent sein wird. Wenn für mich beim Argumentieren Gefühle eine Rolle spielten, dann hätte ich an dieser Stelle vor allem Mitleid.
„‚Wir‘ sind das Volk, und ihr linken Spinner seid die Minderheit. Eure Zirkel sind klein und beschränkt. Und eure islamischen Hilfstruppen werden euch nicht helfen.“ – Sehen Sie? Schon haben Sie es übertrieben. Keiner, der noch drei Gedanken geradeaus aneinanderreihen kann, ohne über die eigenen Füße zu stolpern, nimmt Sie jetzt mehr ernst. Deswegen müssen Sie jetzt ganz stark sein: Sie sind nicht das ‚Volk‘. Sie sind in der Minderheit, ganz real. Eine kleine, aber sehr laute Minderheit, die jedes strategische Moment verspielt, indem Sie jedem deutlich macht, wie vollkommen surreal die eigenen Phantasmen sind.
Kaum ist man mal ein paar Stunden abwesend, läuft hier wieder alles aus dem Ruder…
Insgesamt lässt sich eine Verschiebung im Tonfall feststellen: Wo vorher noch polemische Attacken gegen die Autorin vorherrschend waren, findet sich nun ein allseitiges Gejammere darüber, dass man die eigene diskursive Gewalt nicht ungestört ausüben darf. Plötzlich selbst eben den Attacken ausgesetzt, die man vorher für so unproblematisch hielt, stilisiert man sich selbst zum Opfer, weil: als Opfer hat man ja immer recht. Stimmt’s?
Leider nicht. Das Problem am Trollen solcher Beiträge ist, dass man nicht gleichzeitig unangreifbarer souveräner Täter und bemitleidenswertes unschuldiges Opfer sein kann. Diese Inkonsistenz, die auf einem doppelten Standard beruht, ist wenigen hier klar – weswegen auch alle Nase lang derselbe Fehler gemacht wird. Das ist natürlich eine vorhersehbare Reaktion – weswegen sich die brillianten Analysten ein bisschen auf dem Holzweg befinden. Aber der Reihe nach.
@Karsthans: Wie schön, dass man aus Ihrem Beitrag ernstgemeinte Anerkennung herauslesen kann (wenn man denn will). Ich verstehe ihn daher auch nicht als grundsätzliche Kritik – eher als eine Art Versuch, assoziativ von dem, was Sie ad personam von mir zu wissen glauben (und was frei verfügbar im Netz ist), auf bestimmte Regelmäßigkeiten zu schließen. Schauen wir uns das mal genauer an:
„… scheint aber einer Öffentlichkeit außerhalb des innerwissenschaftlichen Diskurses schwer zu vermitteln zu sein“ – Das ist sicherlich für die meisten wissenschaftlichen Bereiche so. In meinem Fall liegen Sie allerdings etwas daneben: Ich bin Spezialist für dialektische und rhetorische Argumentationslogik, ein Gebiet, das keine aufgeblasene und schwer verständliche wissenschaftliche Theorie zu ihrer Vermittlung braucht, sondern in medias res geht – quasi an die Wurzel jedes Gesprächs. Der „Jargon“, den Sie zu erkennen glauben, ist keiner – ich bediene mich einfach, ganz pragmatisch und in didaktischer Absicht, derjenigen Begriffe für die angemerkten Denkfehler und Fehlschlüsse, die am leichtesten online zugänglich sind. Ich hätte auch jederzeit griechische oder lateinische Konzepte verwenden können – aber derlei Bildungsheuchelei liegt mir nicht und es nutzt am Ende auch denen nicht, die ja über ihre Denkfehler informiert werden sollen.
Ihr Zitat, mit dem Sie die „Warnung an die Diskutanten“ einleiten, ist nicht ganz korrekt – Sie schreiben: „Der junge Mann rühmt sich, schon einige ‚AfD-Diskussionsstränge durch seine Diskursstrategie gesprengt zu haben‘.“ Dass das kein wörtliches Zitat sein kann, sieht man ja bereits an der dritten Person. Es ist aber auch sachlich falsch. Tatsächlich schrieb ich: „Ich habe mit solchen Argumenten schon ganze AfD-Stränge ruhig [!] bekommen. Weil sie dagegen einfach nichts aufzubieten haben. Sie werden ratlos.“
Worum geht es also in der dialektischen Elenktik? Es geht in erster Linie darum, der Polemik, die sich zu rasendem Hass und zu einem Feuerwerk aus Schmähungen steigern kann – wie wir alle wissen – Einhalt zu gebieten. Dafür stehen verschiedene Werkzeuge zur Verfügung: Man kann ganz sachlich und ruhig die vorhandenen Beiträge kommentieren und auf problematische Stellen hinweisen. So geht Sokrates etwa mit dem Sophisten Thrasymachos um – eine Strategie des Wassers, dessen steter Tropfen den harten Stein höhlt. Man versucht so, den Polemiker zum gemeinsamen Gespräch aufzuheben – oder für alle anderen nachzuweisen, dass er nicht in der Lage ist, sich außerhalb seines zirkulären Arguments zu bewegen. – Wie Sie sicher wissen, wird das strategisch oft durch maßloses ‚Flaming‘ verhindert; Argumente und sachliche Diskussion dringen nicht durch. Dann steht eine zweite Strategie zur Verfügung, die ich weiter oben angewendet habe: Man akzeptiert das polemische Diktat des Gegenübers und vergilt Gleiches mit Gleichem. Das hat den Effekt, dass Polemiker – wie man oben in schöner Regelmäßigkeit sehen kann – in die Defensive geraten und anfangen, sich als Opfer eben der Strategien zu inszenieren, die sie vorher ganz ohne Probleme selbst angewendet haben. Man kann das eine ’shock and awe‘-Strategie nennen, die dazu führt, dass man allererst einmal Platz für ein fruchtbares Gespräch schafft, in dem nicht gleich dogmatische Gegenpositionen aufeinanderprallen. – Beide Fälle führen zu einer Beruhigung des Gesprächs und zum Aufweis von Aporien (wörtl. ‚Unwegsamkeiten‘) – ein typischer Ausgangspunkt für fruchtbare Fragestellungen, die nicht von vornherein durch rechthaberische Figuren entschieden sind.
Durch Ihren Pappkameraden des „Sprengens“ haben Sie sich natürlich eine feine Assoziationskette gebastelt: „Die Zersetzung, Flaming etc. ist üblicherweise das untrügliche Zeichen eines Trolls, der ja bekanntlich nicht gefüttert werden sollte.“ – Es geht aber gar nicht darum, die Diskussion zu „zersetzen“ – sondern sie in einen Zustand zurückzuführen, in der Dogmatismus und Polemik nicht mehr allein vorherrschende Strategie sind. Insofern landet Ihre Annahme, ich sei eine Art „schwer erkennbare[r] Troll“, meilenweit nicht nur neben dem, was ich tatsächlich tue, sondern auch dem, was ich tatsächlich gesagt und damit gemeint habe.
Ironischerweise stellen Sie die zahllosen persönlichen Attacken auf Frau Bednarz, mich und andere Teilnehmer hier als eine Diskussion dar, die ‚auf den Gleisen‘ ist – was eine typische Redefigur ist: Man setzt a priori die Polemik als Normalzustand – und wenn es jemand wagt, diesen Normalzustand zu stören, dann ist eben derjenige der Störenfried. Diese rhetorische Redefigur vergisst aber leider, dass „Störung“ nicht nur behauptet, sondern auch bewiesen werden muss – und dass dafür natürlich auch die Pfadabhängigkeit der Diskussion beachtet werden muss. Um das Prinzip deutlich zu machen:
Sie sind der Störenfried. Sie beanspruchen eine Einordnung auf der Basis hastig zusammengegoogelter Informationen und wenig überzeugender Assoziativschlüsse und versuchen so, diskursive Gewalt zu normalisieren (und dadurch ihre eigene zu legitimieren). Sie versuchen eine Normalität zu setzen, die am Ende nur Ihr eigenes Diskussionsverhalten rechtfertigt und die nicht etwa auf die Beruhigung des Gesprächs zielt, sondern auf die Denunziation desjenigen, der sich alleine gegen eine Übermacht von Menschen stellt, die es irgendwie gut finden, ohne entsprechende Argumente aber mit viel subjektiver Überzeugung hier mit persönlichen Attacken, Herabwürdigungen und Diffamierungen um sich zu werden – und die laut aufheulen, wenn man ihnen ihre eigene Medizin zu schmecken gibt.
Und? Sehen Sie, was passiert ist? Finden Sie es überzeugend, wie ich Sie als den Verantwortlichen für die hier stattfindende Gewalt darstelle? Und mich als den einsamen Helden, den ‚weißen Ritter‘ (wie Sabine C. in schöner Vorhersehbarkeit schreibt), der das Burgfräulein alleine gegen viele andere verteidigt? Nein? Nun, dann sehen Sie, wie überzeugend Ihr Versuch ist, dasselbe mit mir zu machen.
Das Denkproblem, das Sie ebenso betrifft wie die anderen Metakommentatoren hier, liegt genau darin: sich selbst versagen zu müssen, was man bei anderen kritisiert. Den doppelten Standard nicht allzu deutlich hervortreten zu lassen, der eigene diskursive Gewalt legitimiert und fremde diskursive Gegengewalt als illegitim darstellt. Wie Sie aber sehen können, gilt das oben als polemisch dargestellte Prinzip ‚Gleiches mit Gleichem‘ auch umgekehrt – Sie haben einen einigermaßen sachlichen Beitrag veröffentlich; also verdienen Sie auch eine einigermaßen sachliche und unpolemische Antwort, auch, wenn es eine kritische Antwort ist. Da Sie sich aber mehrfach normativ auf die Güte einer Diskussion beziehen und das an meine polemische Gegenstrategie knüpfen, sollten Sie mit sachlicher Kritik kein Problem haben. Außer natürlich, Sie wollen sich dadurch unglaubwürdig machen, dass Sie sowohl Sachlichkeit als auch unsachliche Antworten sanktionieren wollen. Aber das glaube ich nicht.
Ihr Vorschlag, mich einfach zu „ignorieren“ – daran sehen Sie die Metadynamiken eines Beitrags wie dem Ihren – ist der Einzige, den offenbar auch diejenigen nicht überzeugend fanden, die Sie mit Ihrer Warnung erreichen wollten. Merken Sie sich das für die Zukunft – und antworten Sie gerne, wenn Sie wollen, denn wie Sie sehen: Bei entsprechendem Tonfall kann auch ich anders.
@ Karsthans
Sie sind eine Bereicherung auf diesem Forum. Ich würde mich freuen, wenn Sie hier weiter kommentieren würden.
@ Gert Weller
Sie verstehen mich falsch, wenn Sie annehmen, dass ich hier pro Sebastian Gierke und Daniel Pascal Zorn argumentiert hätte. Ich wollte hier deutlich machen: Beide glauben, dass die Methoden der Wahl im Kampf gegen „Rechts“, den Sie als Hauptfeind sehen,
1. persönliche Beleidigung, Erniedrigung, Demütigung und
2. die Absprache des Rechts, sich an der Diskussion zu beteiligen, das Maul zu verbieten. Insofern sind diese beiden Typen Prototypen des rosarotgrünen Merkel-Lagers. Dazu kommen noch Pseudoreligöse wie in der ZEIT („Deutschland heißt jeden Flüchtling willkommen und macht in Zeiten des Umbruchs den Glauben, die Liebe und die Hoffnung zum politischen Programm. Das ist irrational. Das ist naiv. Das ist großartig.“, ZEIT, 13.09.2015) und Logiker wie die SPIEGEL-Knallcharge Dietz („Es ist das Wesen der Vernunft, dass sie sich selbst erkennt, in ihren Wahrheiten, in ihren Werten, die auch keiner Begründung mehr bedürfen. Es gibt auf der einen Seite die, die für die Vernunft sind, und auf der anderen Seite die, die dagegen sind. Und wer für die Vernunft ist, ist eben auch dafür, Flüchtlinge aufzunehmen.“)
Ich bin mit einigem, was Sie oder derblondehans oder KJN sagt, nicht einverstanden, aber es ist klar, dass der Hauptwiderspruch, um mal einen alten linken Terminus zu gebrauchen, zwischen denen besteht, die ein deutsches Eigeninteresse formulieren, und den pseudoreligösen deutschfeindlichen rosarotgrünen Merkel-Schwärmern (http://cdn2.spiegel.de/images/.....539329.jpg)
@ derblondehans
Darauf antwortet Ihnen keiner der Diversity-Agenten, weil sie Schiß haben, als Antisemiten zu gelten. Oder andersrum: Israel darf sich als „jüdischen Staat“ bestimmen, Deutschland nicht als „deutscher Staat“.
… oops? schon wieder was verschwunden? Noch einmal.
Don: ‚Der deus ex machina und Hau den Lukas “DPZ”, den Bednarz hier gezogen hat, ist ein Daniel Pascal Zorn aus dem prekären akademischen Limbus der Katholischen Universität Eichstett. Mehr zu dem akademischen Spitzbuben, wenn ich Zeit und Muse habe. Eine trübe Funzel (Bednarz) und eine akademische Mittelleuchte, die mal Rambo spielen will. Guter Stoff.‘
… ist mir wurscht wer das ist. Ich ärgere mich über mich selber, dass ich in ihn EJott vermutet habe, das einem Lob gleich kommt. Begriffen habe ich das, was ‚DPZ‘ schreibt ohnehin nicht. Das ist eine andere Ebene, eine auf die ich nicht will. Wirklich geschrieben hat er nix. Kohls Glückskeks, ‚Wir schaffen das‘ und ‚Wünschen Sie mir wenigstens Glück‘ und er, ‚DPZ‘, selber, man möge doch ein Jahr abwarten, worauf eigentlich? – so ähnlich jedenfalls, wenn das alles sein soll. Nun ja.
‚DPZ’s Argumentation verleugnet selbst die ‚Lügenpresse‘. Da kann man nur noch staunen. Irgendwie eine theatralische Figur, fast komisch.
@ Stefan Trute
Welche Argumente?
@KJN (@DPZ “ unfreundlich“)
Ihr Argument ist schlüssig. Soweit ich weiß, ist das Problem der Benennung des wie auch immer gearteten Hintergrunds einer Straftat schon länger ein Problem. Von „linker“ Seite wird der Polizei vorgeworfen, bei Straftaten mit rechtsradikalen Hintergrund (z.B. NSU) einseitig zu ermitteln und auch sonst die Statistik zu „schönen“. Nun also auch beim “ Migrationshintergrund“. Das eine ist so inakzeptabel wie das andere und befördert die Aufblähung der von ihnen beschriebenen „Emotionsblasen“. Die “ Kaperung“ der AfD durch „rechte Spinner“ ist – nun ja – ein Schicksal hausgemachte Art. Dass Henkel nun versucht, die „etablierten Parteien“ dafür verantwortlich zu machen, finde ich fragwürdig. Die PDS / Linkspartei ist auch als “ Rote Socken“ Partei (auch von Herrn Henkel) geschmäht worden und macht heute sozialdemokratische Politik.
To admit that Europe’s Migrants are the same stock as Israel’s Hamas and Fatah and Hezbollah would mean that Europe has awakened.
@Karsthans
Worin besteht die „Manipulation“ des DPZ? Was sagen Sie zu seinen Argumenten?
@S.Fischer
Was qualifiziert Sie dazu, L.B. ein Krankheitsbild zu attestieren? Wo argumentiert Sie “ scheinintellektuell“ und „rabulistisch“?
@beide
Kann es sein, dass Ihnen die politische Grundhaltung von DPZ und L.B. nicht passt? Dann sagen Sie es doch einfach und argumentieren sachlich dagegen.
@ Karsthans
Vielen Dank für Ihre Aufklärung. Damit haben Sie mir viel Arbeit erspart. Ich bin allerdings nicht Ihrer Ansicht, dass man das Bürschlein lediglich ignorieren sollte. Ich finde, wenn er schon da ist, sollte er Gelegenheit bekommen, sich nützlich zu machen. Bisher hat in der Matrix seines „selbstverliebten Jargons“ sich an seinen Größenvorstellungen berauscht; der Mann ist ein akademischer Esel, wer viele „Schwerpunkte“ setzt, wird keinen richtigen Haufen hinbringen (http://ku-eichstaett.academia.edu/DanielPascalZorn), er sollte mal Heideggers „Was ist Denken?“ lesen; ob er den Abgrund zu seinem geschwätzigen Gestell einschätzen könnte, sei dahingestellt.
@ Daniel Pascal Zorn
„Höre ich hier ein Quäntchen Anerkennung heraus?“ fragen Sie mich. Nein. Ihre weitschweifigen, letztlich ennuierenden performativen und parfürmierten Tiraden mit Ihren rhetorischen Prunkstücken von Reflexivität und ihren Schleifen, Tu quoque verbunden mit Ihrem halbstarken (die andere Hälfte masturbieren Sie herbei) ad-hominem Imponiergehabe gehen mir glatt am Arsch vorbei. Von Interesse sind Sie für mich lediglich als eine weitere Figur in meinem Museum des „Wir schaffen das“ – „Deutsche Identität ist es, Größtes zu leisten“ – „Heute gehört uns Deutschland und morgen der ganzen Welt“, Sie sehen: eine Art Walhalla rosarotgrünmerkelscher Demenz und des Übermenschtums der Blockflöten. So, wie Sie auf Ihren Wanst trommeln, können Sie vielleicht auf einer Gruppensexparty am Department for Philosophy and Educational Science der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolsstadt die anwesenden Bonobos heiß machen oder Frau Bednarz träumen lassen.
Sie sehen, dass ich auf ein groben Klotz auch einen groben Keil setzen kann, dabei keine gutbürgerliche Scheu habe, auf die Sie sonst setzen, wenn Sie shock and awe verbreiten wollen. In meinen Augen sind Sie eher ein Rohrkrepierer als eine intelligent missile. Hier täuschen Sie sich gewaltig: „“sie werden damit aber nur die erreichen, die ihnen per se zustimmen” – Das mögen Sie so sehen; ich habe da andere Erfahrungswerte.“ Ihre „Erfahrungswerte“ in Ehren, mit Verlaub das ist der Pseudoempirismus und die Faulheit im Denken, die Sie oben dargestellt haben (Tu quoque, nicht wahr?)
Macht nichts, junger Mann, machen Sie sich nützlich. In medias res! Hic Rhodos, hic salta, puellus!
Bitte nehmen Sie kurz und prägnant ohne Arabesken Stellung:
1. Gesetzt, wir können/dürfen/sollen die Grenzen und Obergrenzen nicht definieren, nach Merkel und ihrem Vertrauten Kiesewetter haben wir eh keine Chance, also Sie in Ihrem Elfenbeinturm im beschaulichen Eichstätt und Ihrem darkroom in Bochum! Also „wie schaffen wir das?“ Zwischen 1,2 und 1,5 Millionen, genau weiß niemand was, weil die Devise erging, gar nicht systematisch zu erfassen, wer hereinströmt, die in toto fälschlicherweise „Flüchtlinge“ genannt werden, davon ca. 800.000 bis 1 Mio junger Männer im Alter zwischen 15 und 35 Jahren, dies gesetzt, was stellen Sie sich vor und was denken (Prämissen und Conclusionen) Sie, wie kann verhindert werden, dass hier ein erhebliches Lumpenproletariat von radikalen, (der deutchen Sprache) unmündigen, Mama-Merkel-have-nots ausbildet?
2. Gibt es ein Eigeninteresse, auf dem das Deutsche Volk (wie die Polen, Franzosen, Briten etc.) partikularistisch bestehen kann, oder müssen wir uns dem Diktat des Universalismus beugen? Wenn Sie das nicht dualistisch, sondern dialektisch sehen, legen Sie das bitte dar.
3. was ist an diesen Leitpunkten zur Migrationspolitik der Pegida, 2014 foormuliert, falsch oder bedenklich?
1. „Pegida ist für die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen und politisch oder religiös Verfolgten. Das ist Menschenpflicht!“
2. „Pegida ist für die Aufnahme des Rechtes auf und die Pflicht zur Integration ins Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland (bis jetzt ist da nur ein Recht auf Asyl verankert)!“
3. „Pegida ist für dezentrale Unterbringung der Kriegsflüchtlinge und Verfolgten, anstatt in teilweise menschenunwürdigen Heimen.“
4. „Pegida ist für einen gesamteuropäischen Verteilungsschlüssel für Flüchtlinge und eine gerechte Verteilung auf die Schultern aller EU-Mitgliedsstaaten! (Zentrale Erfassungsbehörde für Flüchtlinge, welche dann ähnlich dem innerdeutschen, Königsteiner Schlüssel die Flüchtlinge auf die EU-Mitgliedstaaten verteilt)“
5. „Pegida ist für eine Senkung des Betreuungsschlüssels für Asylsuchende (Anzahl Flüchtlinge je Sozialarbeiter/Betreuer – derzeit ca. 200:1, faktisch keine Betreuung der teils traumatisierten Menschen)“
6. „Pegida ist für ein Asylantragsverfahren in Anlehnung an das holländische bzw. Schweizer Modell und bis zur Einführung dessen, für eine Aufstockung der Mittel für das BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) um die Verfahrensdauer der Antragstellung und Bearbeitung massiv zu kürzen und eine schnellere Integration zu ermöglichen!“
7. „Pegida ist für die Aufstockung der Mittel für die Polizei und gegen den Stellenabbau bei selbiger!“
8. „Pegida ist für die Ausschöpfung und Umsetzung der vorhandenen Gesetze zum Thema Asyl und Abschiebung!“
9. „Pegida ist für eine Null-Toleranz-Politik gegenüber straffällig gewordenen Asylbewerbern und Migranten!“
So, puellus, wenn Sie die Aufgaben, die auch einen akademischen Klippschüler nicht überfordern sollten, kommen Sie in den Fortgeschrittenenkurs und dürfen weiter mitmischen.
@Don
Die Ansichten , die Sie äußern, sind selten auch die meinen. Ein gewisses Niveau in Argumentation und Artikulation habe ich Ihnen aber nie abgesprochen. Wie kommen Sie dazu, Ihr Gegenüber als „trübe Funzel“ oder „akademischen Spitzbuben“ zu bezeichnen? Hat DPZ plagiiert??? Intellektuell unredlich argumentiert??? Dann beweisen Sie es! Kann es sein, dass Sie persönlich werden weil Ihnen die Argumente ausgehen??? Mit so einem Schwachsinn wie dem „Turing- Test“ hier um die Ecke kommen??? Sie entlarven „DPZ“ s Identität, warum??? Mich interessiert seine „wahre Identität“ ebenso wenig wie Ihre! Sie sinken mit solchen Äußerungen auf das Niveau eines Gert Weller, der einfach mal so unbewiesene Behauptungen in die Welt setzt, wenn’s ihm gerade passt! Wir sollten hier „zur Sache“ diskutieren. Ich tue dies mit dem Wissen, dass meine persönliche Überzeugung nicht das non plus ultra ist, gehe lernbereit in eine Diskussion und profitiere vom Streit, z.B. mit A. Posener, Stevanovic oder KJN oder ihrem “ Freund“ M. Berger. Ich unterstelle mal, für Sie ist Streit, (Selbst-)Zweifel ein Zeichen von Schwäche, so etwas kennen Sie nicht. Ich sage meinen Kindern immer: „Ihr müsst Euren Weg alleine finden. Hütet Euch dabei vor denen, die ganz genau bescheid wissen. Die genau sagen können, wie das große Ganze geht! Ob das nun “ Linke“ oder “ Rechte “ sind! Und traut niemals dem “ Gesunden Menschenverstand“, es sei denn, es ist euer eigener!“ Also, lieber Don, diskutieren Sie, streiten Sie für Ihre Sache! Und hören Sie bitte auf, andere zu verunglimpfen!
Na wie rührend, da ließ doch der edle Retter in der Not nicht lange auf sich warten, nicht wahr, Frau Bednarz? Dumm nur, dass dieser so in seinem Eifer war dass er offensichtlich gar nicht mehr erfassen konnte was er eigentlich von sich gibt.
Der liebe DPZ meint zunächst eine Irrtum entdeckt zu haben –> „Sie beginnt mit dem Irrtum, irgendwer hätte sie zur Beurteilung dafür bestellt, wann ein Artikel “Substanz” besitzt,“ Nein, mich braucht man nicht extra bestellen. Wenn jemand in einer Zeitung, einem Block, oder ähnlichem seine Texte veröffentlicht und es eine Kommentarfunktion gibt gehe ich davon aus dass Kommentare erwünscht sind, wo habe ich mich denn hier also geirrt? Anscheinend ist Ihnen der Sinn einer solchen Kommentarfunktion also nicht geläufig. Zudem habe ich das Wort „Realitätscheck“ benutzt weil genau diesen Frau Bednarz anstreben wollte und dann jämmerlich dran vorbeigeschrammt ist, wie schon zuvor, was die Begrifflichkeit dann leicht ironisch machte.
Auch die wörtliche Rede die ich angeblich der armen Frau Bednarz angedichtet habe scheint DPZ nicht zu kennen. Hier schreibt er: „dann ihr Versuch, wörtliche Aussagen von Kubitschek und Gauland Bednarz unterzuschieben (obwohl das jeder oben nachlesen kann).“ Ich würde sehr gerne wissen wo in meinem Text wörtliche Rede auftaucht, oder ich irgendwelche Aussagen von Gauland oder Kubitschek zitiert habe. Ich weiß nicht was Sie auf Ihrem Bildschirm sehen, aber ich habe nirgendwo in meinem Kommentar eine wörtliche Rede oder ein Zitat von genannten Personen finden können und erinnere mich auch nicht das es überhaupt eine gegeben hätte. Anscheinend summt Ihnen der Kopf vor lauter Überschwang dass Sie endlich mal allen zeigen dürfen wie schlau Sie sind, anders kann ich mir solch einen Schwachsinn nicht erklären.
Tja, der Text war lang und sicher hat sich Frau Bednarz gefreut endlich etwas anderes als Kritik zu hören, dumm nur dass DPZ sich lediglich darauf beschränkt hat alle Kritiker anzugreifen. Damit kann sich jeder denken was hinter diesem Geschwafel steckt, denn wer es so nötig hat der muß ein echter Simpel sein. Ob die Kommentare jetzt richtig oder falsch sind muß jeder für sich entscheiden, aber alle haben sich auf den Artikel bezogen während der zur Hilfe gerufene DPZ sich allein auf die Kommentatoren bezieht und versucht, deren Kritik zu diskreditieren oder gar ins Lächerliche zu ziehen. Das ist so arm dass sich selbst Frau Bednarz fremdschämen muß.
@DPZ
„unfreundlich“
Nun habe ich gesagt, „man könnte, wenn man spitzfindig wäre meinen.. daß Sie verwechselt haben..“
Sehen Sie daß ist das, was ich meine: Diese Art Konjunktiven/Unterstellungen sind immer möglich und erzeugen Emotionen, Diskussionen, die mit der Sache gar nichts mehr zu tun haben. Blasen.
Ähnlich, wie Argumentation nach Art von Google-Empfehlungen: ‚Wer dieses gesucht hat, hat sich auch für jenes interessiert‘.
‚Wer von den GEZ-Medien, statt von ARD/ZDF/Deutschlandfunk spricht, ist rechts.‘
Reine Empirik ohne auch nur eine Spur von Interesse am (individuellen) Kausalzusammenhang – letztlich auch wissenschaftlicher Zeitgeist.
Sie empfehlen mir Philosophen, danke dafür, ich werde mich beim einen oder anderen mal umtun, Descates, Spinoza, warum nicht – und warum nicht mal wieder Platon’s ‚Politiker müssen Philosophen sein‘ bzw.’Philosophie als Ideologie‘ (oder Narrativ) wie Sie vorschlagen. Es geht aber nicht um mich: Mir reichen als ausgewiesen unphilosophischem Naturwissenschaftler ja schon die Ergebnisse und Plausibilitäten einer Evolutions- und Komplexitätsforschung (‚Chaostheorie‘), um zu erkennen, daß in konstituiven politischen Ideologien weniger Möglichkeit zur individuellen Entwicklung liegt, als im ‚Kapitalismus‘ und Pluralismus. Für mich ist das Thema schon lange gegessen.
Mir geht’s um diese ‚Emotionsblasen‘, die sich irgendwann verselbständigen und deren Inhalte kontsituierend werden können. Beispiele:
1) Die AfD wurde gegründet, um unrealistische EURO-Wirtschaftspolitik zu kritisieren – ja, es gab da auch schon alt- und neurechte Gesinnungen – wie bei allen Parteien. Aber erst die Anti-Rechts-Rhetorik der ‚etablierten‘ hat das Becken AfD mit rechten Spinnern volllaufen lassen (Trotzfaktor). H.-O. Henkel hat das, wie ich finde, sehr nachvollziehbar erklärt:
http://www.zdf.de/markus-lanz/.....90354.html
ab 45:50 min (bzw. -25:30 min)
2) Daß die Kölner Polizei auf Weisung des Innenministeriums auch im internen Informationsaustauch ethnische Tätergruppen nicht mehr benennen durfte, behindert sie bei ihrer Arbeit (‚Erstellen von Täterprofilen‘). Politischer Karrierismus mischt sich hier in unzulässiger und destruktiver Weise in die Sacharbeit der Polizei ein und gefährdet mittelbar die Bevölkerung. Ein gefundenes Fressen für Rechts-Demagogen.
Zum Trotz-Faktor Historisches:
War es Bernhard Vogel, der in den 70er Jahren (ich meine 1977) im Wahlkampf die Losung ‚jeder anständige Bürger wählt CDU‘ herausgab? Natürlich druckte die SPD schnell Buttons mit der Aufschrift „Ich bin ein unanständiger Bürger“.
Ich möchte nicht erleben, daß sich ‚Emotionsblasen‘ hierzulande, z.B. wie in einer Regierung in Polen derzeit manfestieren.
Ich lese mit und muss schmunzeln. Gert Weller, Don und Blonder Hans, sagen Sie doch mal was zum Argument anstatt „DPZ“ als „akademischen Spitzbuben“ (Don) zu schmähen. Herr Weller, ich warte noch immer auf den Nachweis Ihrer Behauptung, Regierungsmitglieder liefen regelmäßig hinter Transparenten her, auf denen „Scheißdeutschland“ steht! Können oder wollen Sie nicht?
@KJN
Ich meinte das ernst mit dem „Verfassungspatriotismus“. Liegt wohl daran, dass ich persönlich kein “ Narrativ“ oder eine „Ideologie“ brauche, um das, was um mich herum passiert, für mich einzuordnen.