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Der Klimawandel taugt nicht zum Glaubenskrieg

 

Manche Leser dieses Blogs waren etwas verstört, als sie den Beitrag von Sonja Margolina zum Klimawandel lasen. Es gab Kommentare und Zuschriften des Inhalts, dass man die Leugnung des von Menschen gemachten Klimawandels doch lieber Blogs wie „AchGut“ überlassen sollte, und dass sich der Liberalismus, dessen sich „Starke Meinungen“ rühmt, nicht auf die „Verbreitung von Lügen“ erstrecken dürfe.
Ich möchte hier betonen, dass ich Sonja Margolina für eine exzellente Autorin halte; und dass ich ihre Meinung über den Klimawandel nicht teile.

Gerade weil ich den Klimawandel für eine der größten Herausforderungen halte, denen sich die Menschheit gegenübergestellt sieht, begrüße ich Diskussionsbeiträge wie jene von Sonja Margolina.

An welchen Punkten widerspreche ich Sonja Margolina?

1. Der Klimawandel ist keine Erfindung von Kapitalismusfeinden und Kolonialismuskritikern. Eine überwältigende Mehrheit der mit der Materie beschäftigten Wissenschaftler meint, dass es einen Klimawandel gibt, und dass die menschliche Aktivität entweder dafür verantwortlich ist oder dazu beiträgt.

2. Im Versuch, den Klimawandel zu bremsen, spielt Europa schon länger keine Vorreiterrolle mehr. Zwar hat Europa nur 9 Prozent der Weltbevölkerung, produziert aber 13 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Das ist ein ähnliches Verhältnis wie China, das mit 19 Prozent der Weltbevölkerung 26 Prozent der Emissionen produziert. Bis 2030 will China den Anteil der aus emissionsfreien Quellen erzeugten Energie auf 20 Prozent erhöhen. Die USA, die absolut und relativ (pro Kopf) immer noch am meisten CO2 produzieren, wollen bis 2025 die Emissionen um 26 Prozent gegenüber 2005 reduzieren.
Einzelne Firmen, Ministerien, Städte und Staaten, in den USA und anderswo gehen viel weiter. Google hat für seinen Energieverbrauch ein Null-Emissionsziel aufgestellt. Das US-Verteidigungsministerium gehört zu den stärksten Befürwortern einer Begrenzung von CO2-Emissionen, weil es den Klimawandel als “Katalysator von Konflikten” betrachtet. San Francisco hat frühzeitig einen “Klima-Aktionsplan” aufgestellt. Kalifornien hat unter Gouverneur Arnold Schwarzenegger – nicht gerade das Urbild des Gutmenschen – für strenge Abgas- und CO2-Normen bei neu zugelassenen Autos und Trucks gekämpft. 2009 wurden sie von der Obama-Administration für die ganze USA weitgehend übernommen.
Anderswo in der Welt gibt es auch lokale und regionale Initiativen: Eilat in Süd-Israel zum Beispiel will die erste „Solarstadt“ der Welt werden (und hat in Kooperation mit örtlichen Beduinen schon die „erste Solarmoschee“ der Welt errichtet). In den Negev- und Arava-Wüsten entstehen eine Anzahl großer und kleiner Solar-und Thermik-Kraftwerke.

3. Es stimmt zwar, dass der Kampf gegen den Klimawandel bei bestimmten Gruppen und Organisationen Formen eines apokalyptischen Kults angenommen hat, der wachstums-, fortschritts- und kapitalismusfeindlich ist und oft genug mit einer militanten Askese, also einer Art passiv-aggressivem Verhalten gegen andere verbunden ist. Das ging nahtlos über von dem „Dritten-Welt“-Sado-Maso-Kult, bei dem man Sandinisten-Muckefuck trinken und so tun musste, als fände man chilenische Volksmusik toll.
Erstens jedoch, wie ich an dieser Stelle schon vor drei Jahren schrieb: Auch der Gegenkult bleibt ein Kult.

Zweitens aber ist, wie aus den Punkten 1 und 2 ersichtlich, die Sorge um den Klimawandel längst kein Monopol des gutmenschlich-esoterischen biedermeier-Bürgertums, sondern gehört zum Mainstream der Politik. Und natürlich liegt genau da der Reiz für die Anhänger des Anti-Gutmenschen-Kults. Denn seien wir ehrlich: Gegen ein paar grüne Spinner zu sein, das ist nicht wirklich prickelnd, auch wenn meine Freunde Maxeiner und Miersch in ihrem Schwabinger Biotop den Eindruck gewinnen konnten, sie bildeten den Mainstream und würden Deutschland bald in eine Öko-Diktatur verwandeln.(Die Apokalyptik bleibt eine Konstante in der Diskussion zwischen Öko-Freaks und Öko-Renegaten: Weltuntergang vs. Untergang des Abendlandes, Artensterben vs. Industriesterben, Diktatur der Konzerne vs. Diktatur der Grünen.)

Nun kann es sein, dass sich die Wissenschaftler irren. (ob es 75 Prozent sind, die den Klimawandel für ganz oder teilweise von Menschen gemacht halten, oder 97 Prozent, tut nichts zur Sache. Auch 97 Prozent können sich irren.) Aber es ist nicht sehr wahrscheinlich. Wir Nichtwissenschaftler haben leider – auch durch Karl Poppers Wissenschaftstheorie – die Ausnahmeerscheinung Albert Einstein zum Prototypen des Forschers gemacht: Kühn denkendes Individuum stürzt mit einer einfachen Formel die Denk- und Sehgewohnheiten von Jahrhunderten um. Fortschritt durch Falsifikation.
In Wirklichkeit ist die Arbeit der Wissenschaftler inkrementell. Wissensbaustein fügt sich zu Wissensbaustein. Prognosen werden aufgrund einer Theorie gemacht, und bei Nichteintreffen wird die Theorie eben nicht falsifiziert, wie die reine Lehre Poppers es verlangt, sondern die Prognose verfeinert und die Theorie ergänzt. Im Falle des Klimawandels ist der Ausgangspunkt eine ziemlich einfache Theorie (der nachgewiesene Treibhauseffekt). Seitdem hat sich das Klima als ein hochkomplexes Geschehen erwiesen, bei dem starke Gegeneffekte den Treibhauseffekt mildern oder gemildert haben – zum Beispiel die Aufnahme von CO2 durch die Ozeane, mit der Folge einer starken Übersäuerung, die in der ersten Fassung der Theorie keine Rolle spielte, für viele Forscher heute jedoch zu einer der am stärksten Besorgnis erregenden Folgen der Änderung der Atmosphäre durch die Tätigkeit des Menschen gehört.

Es kann also sein, dass sich die Wissenschaftler irren. Sollte man als Politiker darauf setzen? Das zu tun wäre hochgradig unverantwortlich. Langfristig ist die Umstellung auf erneuerbare Energien –oder die Entwicklung von Techniken, um CO2 aus Fabrikabgasen zu filtern und zurückzuwandeln in Treibstoff, oder von Fusionsenergie – nicht nur sinnvoll, sondern notwendig. Es stimmt zwar, dass die Ölreserven der Erde viel größer sind, als vom Club of Rome Mitte der 1970er Jahre angenommen, aber sie liegen an immer unzugänglicheren Orten. Das Unglück der „Deepwater Horizon“ war ein Weckruf, wie das Unglück im Atomkraftwerk Fukushima. Denn nicht nur ist die Atomenergie nicht sicher; wir haben das Problem der Lagerung des radioaktiven nuklearen Abfalls nicht gelöst. Von der Unmöglichkeit, sauber zwischen friedlicher und militärischer Nutzung der Kernenergie ganz zu schweigen. Sonne, Wind und Wasser, Erdwärme, Gezeiten und so weiter: Das sind eindeutig die Energieformen der Zukunft, es sei denn, die Fusionstechnik macht alle solche Überlegungen überflüssig.

Es gibt also keinen Anlass zu Glaubenskriegen. So ärgerlich es für Reaktionäre ist: Die grünen Spinner (ja, dieselben, die für Multikulti, Homo-Ehe und Gender-Mainstreaming waren) haben Recht behalten; und so ärgerlich es für Öko-Fundis, Maschinenstürmer und Kapitalismusfeinde ist: Inzwischen finden die Kapitalisten grün auch geil und machen damit ihre Geschäfte. So laufen echte Revolutionen nun einmal ab.

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80 Gedanken zu “Der Klimawandel taugt nicht zum Glaubenskrieg;”

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    Zum „Knappheitsaxiom“: Es gibt ja einige Dinge, bei denen das Knappheitsaxiom nicht gilt bzw. bisher nicht gegolten hat. Gefühle oder Atemluft, beispielsweise. Keiner der „alten“ Kapitalisten wäre auf den Gedanken gekommen, dass Atemluft knapp und darum vermarktbar wäre. Im Gegenteil haben sie wahrscheinlich mit Hingabe den Qualm ihrer rauchenden Schlote eingesogen. Inzwischen wirbt jede Feriendestination mit guter Luft. Das hat sich also geändert. Irgendwann muss man wahrscheinlich eine Abgabe zahlen und empfängt die dafür gereinigte Raumluft aus einer Luftaufbereitungsanlage. So ähnlich wie das beim Wasser bereits der Fall ist.

    Ich will damit sagen, dass Dinge, die früher außerhalb des Knappheitsaxioms gelegen haben, jederzeit hereinrutschen können. Aber eben auch umgekehrt: Dinge, die früher vom Knappheitsaxiom erfasst waren, können herausrutschen. Z.B. Energie. Diese Dinge werden vom Kapitalismus einfach ausgelagert und anschließend als gegeben hingenommen. Davon sind wir zwar noch sehr weit entfernt – viel zu weit, um konkrete Planungen machen zu können – , aber undenkbar ist das nicht (Kernfusion).

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    @ Roland

    Oder wenn doch, lehnen Sie es ab.

    Soll heißen: „Oder wenn doch, lehnen sie es ab.“
    („Sie“ klein geschrieben.)

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    (…achso, das mit dem Müll haben Sie ja schon dem Herrn Heinze geschrieben. Der wird natürlich sagen, dass wir den Müll prima im AKW 2.0 der Zukunft verheizen können und den Restmüll dann bequem statt für die Ewigkeit ein paar Restjahrhündertchen in der Asse vergammeln lassen können. Das nenne ich echten Optimismus: einsteigen, losfahren und unterwegs die Bremse bauen)

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    @EJ: Sagen wir mal so: Diese andere Ironie ist im Gegensatz zu der ersten nicht sehr bemerkenswert. Den Vorwurf der Technik- und Kapitalismusfeindlichkeit hören die Freunde der regenerativen Energien – die „Rotgrün-Versifften“ – seitens der „Blaugelb-Gepflegten“ ja nicht zum Mal. Im Gegenteil ist das das Übliche, die Gebetsmühle. Interessanter ist es da schon zu sagen, dass die Kapitalismusfreunde gar nicht so kapitalismusfreundlich sind, wie sie glauben.

    Einige der anderen (der „Rotgrün-Versifften“) sagen ja selber, dass sie gern auf Technik-Overkill, Wachstum, Geld und Kapitalismus verzichten würden, wenn es möglich wäre. Andere, Technikfreundlichere (wie ich), halten die Windräder nicht für der Weisheit letzten Schluss und warten auf den Moment, dass man sie wieder abmontieren kann. Als ein Start, aber eben nicht als ein Ende der Entwicklung. Ganz so wie die etwas Vorausschauenderen der Gegenseite die Atomkraft sehen: als Übergangstechnik. Nur dass es etwas problematisch sein wird, die vielen AKWs abzumontieren bzw. den akkumulierten ewig strahlenden Müll zu entsorgen. (Bislang gibt es nämlich keine Lösung dafür, lediglich Pläne und Versprechungen, und wir sollten inzwischen wissen, wie man Pläne und Versprechungen einzuschätzen hat.)

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    @ Roland Ziegler: Bemerkenswert ironisch an dieser Denkfigur ist, dass sie auf etwas sehr Antikapitalistisches hinweist ausgerechnet im Denken der Leute, die sich für überlegene Technik- und Kapitalismusliebhaber halten.

    Wenn Sie schon diese eine Ironie sehen, Roland, sollten Sie auch die andere sehen:

    Viele derjenigen, die sich scheinbar auf das Knappheitsaxiom berufen, den Klimawandel und die Endlichkeit der Ressourcen behaupten, sind nicht gerade prototypische Modernisierer und Kapitalismusfreunde. Sie nutzen das Knappheitsaxiom zwar in gewisser Weise. Begriffen haben sie es aber nicht. Oder wenn doch, lehnen Sie es ab. Um was auch immer es den Verfechtern der Klimakatastrophe geht – um Fortschritt, Entwicklung und Modernisierung in klassischem Sinne geht es ihnen jedenfalls nicht. Der Sonnenreaktor stellt für sie genau so die finale technische und lebensweltliche Lösung dar wie für die andere Seite der Atomreaktor. Beide sind sie Spender eines mythischen ewigen Energieglücks, dessen ökonomische und lebensweltliche Kosten und Folgekosten in jeder Beziehung bagatellisiert, geleugnet und/ oder ignoriert werden.

    Im Gegensatz dazu ist unter der Voraussetzung des Knappheitsaxioms jede Lösung des Knappheitsproblems a priori zu „teuer“ und ihrerseits „knapp“. Sie ist nur eine relative und transitorische, eine vorläufige Lösung des Problems. Sie trägt die Notwendigkeit ihrer Verabschiedung, die Notwendigkeit des Fortschritts (des von ihr Fortschreitens) von Anfang an als Gewissheit in sich. Genau diese Gewissheit ist uns offensichtlich verloren gegangen. In auffälliger Weise tendiert keine der beiden Seiten dazu, etwa den Fortschritt auf ihre Fahne zu schreiben. Fortschritt ist zum Kinderglauben und zur peinlichen Naivität degeneriert. Stattdessen möchte man sich auf beiden Seiten – altklug oder weise oder zynisch? – mit den Mängeln, Einschränkungen und Risiken arrangieren, die aus der jeweils bevorzugten Technologie resultieren. Die eine und die andere Seite möchte die Mängel, Einschränkungen und Risiken als gegeben nehmen, sich in ihnen einrichten, sie ignorieren und endlich ihre Ruhe haben. – Im Entweder-Oder geht es beiden Seiten um genau dasselbe. Fortschritt? Den ganzen Scheiß und Stress endlich hinter sich lassen zu können, darum geht’s! Um die bequeme, stressfreie finale Lösung geht’s! Auf beiden Seiten. – Fukuyama, ick hör dir trapsen.

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    @ Frank Heinze: Kerneneregie IST billiger. Selbst in Ländern, wo Energie subventioniert wird.

    Berechnungen dieser Art sind doch völlig müßig!

    Im Jahr 2011, schreiben die Beamten [im Subventionsbericht für Günther Oettinger, EJ], haben die 27 Länder der Europäischen Union erneuerbare Energien mit 30 Milliarden Euro an Staatsgeld gefördert. Mit weitaus mehr Steuermilliarden unterstützten die Regierungen herkömmliche Energien: Es gab 35 Milliarden Euro für nukleare Anlagen und 26 Milliarden Euro für fossile Kraftwerke. Indirekt wurde die Energieerzeugung aus Kohle und Gas sogar mit weiteren 40 Milliarden Euro gefördert. In einer Fußnote weisen die Bürokraten darauf hin, dass die nationalen Regierungen diese Summe jährlich aufbringen müssen, um soziale und gesundheitliche Folgen abzudecken. Summa summarum bezuschussen die Regierungen die Energiebranche also mit mehr als 130 Milliarden Euro jährlich (Haftpflichtversicherungen für Atommeiler sind da noch nicht eingerechnet), wovon aber nur 30 Milliarden Euro an grüne Kraftwerke gehen.
    Sueddeutsche.de am 14. Oktober 2013

    Ottinger hat die Zahlen seiner Beamten kassiert. Sie sind nicht offiziell veröffentlicht worden. Und? – Sie können, je nach politischer Präferenz, die einen oder die entgegengesetzten anderen politischen Schlüsse daraus ziehen – auf der Basis gesicherter Fakten können sie es aber in beide Richtungen nicht.

    Sie selbst, Frank, sprechen zwar von Rückbau, erwähnen mit keinem Wort aber das Endlagerproblem. Das Endlagerproblem ist technisch noch immer nicht gelöst und in seinen Kosten (und Folgekosten) völlig unabsehbar. Allein schon insofern ist eine seriöse Berechnung der Kosten des Atomstroms bisher und auf absehbarer Zeit gar nicht möglich. Klar aber ist schon jetzt, dass die Entsorgung auf Dauer ohne Beteiligung des Staates gar nicht zu gewährleisten ist. Schon allein der vergleichsweise „zeitnahe“ AKW-Rückbau funktioniert nur dann, wenn der Staat (in welcher direkten oder indirekten Form auch immer) eine Zukunfts-Garantie für die Betreiber und, vor allem, für deren Zahlungsfähigkeit gibt: Die Jungs von den AKWs dürfen nicht pleite gehen oder sich sonst irgendwie aus dem Staub machen, bevor die nötige Summe für den Rückbau angespart ist. Eine vergleichbare Regelung für die Dauer der Endlagerung ist undenkbar. Da muss der Staat früher oder später unmittelbar ran. Aber selbstverständlich bleibt auch dann noch, wenn eines Tages die Folgekosten definitiv auf den Staat abgewälzt bzw. vergesellschaftlicht sind, die Rechnung für den Atomstrom völlig offen.

    Ob Kernenergie billiger „IST“, wie Sie schreiben, Frank, können Sie bei bestem Willen nicht wissen. Sie kennen die Kosten der Kernenergie nicht und Sie wissen auch nicht, wer sie zu tragen oder nicht zu tragen haben wird. Und das können Sie als Metapher nehmen. Und dann erst treffen Sie den Punkt, um den es geht.

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    Lieber Herr Heinze,

    leider bleiben Sie den Quellennachweis schuldig, woher Sie den Subventionswert von (Hinkley Point C wird mit £92,50/MWh subventioniert).haben. In der Quelle http://www.iwr.de/news.php?id=25170 wird lediglich der Subventionswert für Windenenergieeinheiten angegeben (oder habe ich etwas übersehen?)

    Und etwas grundsätzliches. Ein Garantieabnahmepreis für erzeugten Atomstrom über eine Zeitdauer von 35 Jahren ist dies keine Subvention?

    Siehe auch:

    >Der Energieversorger Électricité de France (EDF) hatte den Zuschlag für das 14 Mrd. Pfund teure Projekt (ca. 19 Mrd. Euro) erhalten. Das sind aber offenbar nur die Investitionskosten für die beiden AKW-Blöcke, die gesamten Baukosten gibt die EU-Kommission mit 31 Milliarden Euro an.

    Wegen der stark gesunkenen Strompreise in Großbritannien fordern die AKW-Betreiber – in Analogie zum Grundkonzept des alten deutschen EEG – einen festen Einspeisetarif in Höhe von knapp 11 ct pro Kilowattstunde Atomstrom über einen Zeitraum von 35 Jahren, der damit weit über den Strommarktpreisen liegt. Zusätzlich wird ein Inflationsausgleich über die 35 Jahre gefordert.>

    Da die AKW Technik doch mittlerweile ausgereift ist, warum sollen dann noch Subventionen gezahlt werden.

    Aus sogenannten Wettbewerbsgründen??

    Und was generell die Kosten für einen Rückbau betrifft, sorry aber da wissen wir beide doch, dass generell in unserer kapitalistischen Wirtschaft Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden.

    Sind im Fall von Sellafield die privaten Verursacher herangezogen worden?? und bei Fukushima und Three Miles Island???

    Eine marktreife Technologie, wie die der AKW´s sollte meines Erachtens nicht subventioniert werden, wo bleibt da die freie Marktwirtschaft.

    Und da trete ich im Gegensatz zu Ihnen für die freie Marktwirtschaft ein. Bei einer Subventionsdauer von 35 Jahren+ Inflationsausgleich widerspricht dies doch auch der von Cameron vertretenen freien Marktwirtschaft.

    aus:http://www.iwr.de/news.php?id=27298

    Wenn Sie sich z.B. den Artikel:http://www.energiedialog.nrw.d.....ch-kostet/ zur Untersuchung des Fraunhofer Instituts durchlesen:

    Auch die Windstromerzeugung an Land erweise sich mit Stromgestehungskosten zwischen 0,05 und 0,11 Euro/kWh als kostengünstige Produktionsform: „An sehr guten Standorten produzieren Windenergieanlagen zu geringeren Kosten Strom als Steinkohle- oder Gas- und Dampfkraftwerke“, stellen die Wissenschaftler fest. Dagegen verzeichnen Offshore-Windenergieanlagen trotz höherer Volllaststundenzahl mit 0,12 bis 0,19 Euro/kWh deutlich höhere Stromgestehungskosten. Bei der Offshore-Technologie bestehe jedoch noch erhebliches Kostensenkungspotenzial, während dieses bei Onshore-Windenergieanlagen nahezu ausgereizt sei.

    ergeben sich hier bereits wettbewerbsfähige Energieerzeugungskosten bei den regenerativen Energien

    Bei der Windenergietechnologie, je nach state of the art, bewegt sich die GSK pro kwh von o,o5 Euro bis 0,11 Euro. Bei den Offshore Anlagen ist diese Effizienz noch nicht erreicht.

    Das heißt auch für mich, dass der Subventionierung von On-Shore Anlagen bald das rote Haltesignal gezeigt werden sollte.

    Bei off-shore, dann wenn ein Vergleichsniveau wie bei den onshore Anlagen erreicht wird.

    Um die Stromerzeugungskosten vergleichbar zu machen, ist es notwendig dass auch die externen Kosten internalisiert werden, dass gilt sowohl für fossile wie auch für regenerative Ennergiearten.

    Und generell:

    Jede Energieeinheit die gespart werden kann, ist besser als jede regenerative oder fossile Energieeinheit die verbraucht wird.

    In dem Zusammenhang beziehe ich mich auf den rebound Effekt der oftmals bei den Verbrauchern der regenerativen Energie zu beobachten ist

    Und ob wir angesichts der fortschreitenden Entwicklung im Bereich der smart energy zukünftig noch Energiegroßanlagen benötigen könnten wir auch einmal zur Diskussion stellen.

    Dann wären wir auch beim Thema Mini-AKW´s analog den BHKW´s .

    Ob dies aus Sicherheitsgründen jemals zugelassen wird,ist allerdings fraglich.

    Und noch eine kleine Anmerkung:

    Was verstehen Sie unter billig.

    Der Energiepreis reichtet sich doch nach Angebot und Nachfrage. Oder täusche ich mich?

    Es gibt doch die Leipziger Strombörse und die OTC Energieplattformen, wobei wir vielleicht in den nächsten Jahren auch individuell unser selbst erzeugten Strom, sei es mit den Solarpanels, dem BHK, dem kleinen Windrad auch auf einer Energieplattform à la ebay verkaufen können.

    Die Zeit der froßen Energiedinosaurier ist vorbei, wie man sehr gut anhand der technologischen Entwicklung im Silicon Valley verfolgen kann; Stichwort iot, das Internet der Dinge.

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    (@Moritz Berger)
    Hat die Allianz schon etwas zur Versicherbarkeit von Thorium-Reaktoren geschrieben?

    „If the nuclear disaster amounts to something like $310 billion, as the U.S. Sandia National Lab. estimated in the 1980s for a major screw up, then the public ends up picking up the tab on $300 billion.“
    http://www.torontosun.com/comm.....16066.html

    „z.B. Asteroiden“ – KJN

    … oder Sonnenstürme, denen es natürlich egal ist ob Atom-, Kohle- oder Sonnenstrom durch die Leitung fließt.

    Nur gibt es eine Versicherung für Netzausfälle (egal ob durch Sonnenstürme oder mangelnde Netzauslastung)?

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    @Moritz Berger

    Die „Studie“ des FÖS ist schlichtweg falsch. Die haben einfach alles, was „Atom“ oder „Kern“ im Namen hat, zusammengezählt und dann noch ein Gutteil geschätzter Kosten für dies und das mit draufgeschlagen.
    Subventionen wurden und werden in Deutschland lediglich für Forschungsprojekte und Forschungsreaktoren gewährt. Es gab keinen „Atompfennig“. Zu Beginn wurden die Forschungsreaktoren bezahlt, wie momentan auch zB. Jülich oder Greifswald. Oder Beihilfen zum Bau der Anlagen. Aber der kommerzielle Betrieb war und ist rein privat, ohne Subventionen.

    „In Deutschland sind bisher in Leichtwasserreaktoren ca. 3225 Mrd. kWh erzeugt und in öffentliche Netze eingespeist worden. Subventionen für die kommerzielle Stromerzeugung aus Kernenergie gab es nicht. Allerdings wurde die Forschung auf dem Gebiet der Kern-
    energie durch öffentliche Mittel unterstützt.“ http://dip21.bundestag.de/dip2.....408084.pdf

    Kerneneregie IST billiger. Selbst in Ländern, wo Energie subventioniert wird. Sie sprachen England an:

    Hinkley Point C wird mit £92,50/MWh subventioniert. Da ist Wartung und Rückbau dabei.
    Offshore-Wind kostet £155/MWh, Solarstrom £120/MWh an Subventionen. Mithin ist Kernkraft ein Drittel billiger.
    Quelle: http://www.iwr.de/news.php?id=25170

  10. avatar

    Lieber Alan Posener,

    natürlich gibt es Wissenschaftler, die die von mir angegebenen Bereiche untersucht haben. Hier ein gutes Beispiel zur Wirkung der Sonne:

    http://www.kaltesonne.de/fakte.....en-eiszeit

    Der von mir angesprochene Mainstream der Klimaforscher, wie z. B. Heinz Wanner, verbreitet allerdings andere Fakten, nachzulesen u.a. hier:

    http://www.klimafakten.de/klim.....limawandel

    Allerdings kann auch Wanner in seiner Ausarbeitung nicht unterschlagen, daß wir uns nach dem Ende der „Kleinen Eiszeit“ seit ca. 1700 in einer Erwärmungsphase befinden. Wie lange diese noch dauern wird kann keiner vorhersagen, aber wir erreichen jetzt gerade mal das Temperaturniveau des 8-11 Jahrhunderts (erkennbar an der Weinbaugrenze in Europa)

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    Um die Diskussion ein wenig zu versachlichen, hier einmal Informationen des IPCC:

    http://www.ipcc.ch/

    In unserer Diskussion wird auch vielfach nicht gesehen, dass CO2 nur ein Teil der Treibhausgase ist:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Treibhausgas
    http://www.oekosystem-erde.de/.....sgase.html

    Der Klimablog der ETH bietet einen guten Einstieg in die gesamte Diskussion:
    http://blogs.ethz.ch/klimablog.....rundlagen/

    Vielleicht hilft dieser Artikel von Reto Knutti (ETH Zürich):

    https://www.ethz.ch/de/news-und-veranstaltungen/zukunftsblog/archiv/2014/06/angespannte-klimadiskussion.html

    zu einer ausgewogeneren Diskussion.

    Hier ein paar Auszüge, die sehr an unsere Diskussion erinnern:

    >Persönliche Angriffe sind unangenehm: Einige E-Mails sind vielleicht noch amüsant, etwa die Aufforderung, die Klimawissenschaftler mögen im Winter doch einmal den nackten Hintern gegen den wolkenlosen Himmel strecken, um zu überprüfen, ob es die Rückstrahlung des Treibhauseffektes wirklich gibt. Andere sind weniger erheiternd. Keine Frage: Kritische Debatten sind ein wesentlicher Bestandteil der Wissenschaft, aber sie müssen fachlich begründet seinWochen später verliess Bengtsson die GWPF wieder: Er sei von Forscherkollegen massiv unter Druck gesetzt worden und fühle sich an die Kommunistenverfolgung in den Fünfzigerjahren in den USA erinnert [3].Wie relevant die Klimaforschung für die Politik und Wirtschaft geworden ist, zeigt der jüngste Klimabericht von IPCC. Die Politik kann Aussagen und Zahlen in diesem Bericht nicht ändern, aber sie hat versucht, darauf Einfluss zu nehmen, welche Aussagen schliesslich in der Zusammenfassung für Entscheidungsträger stehen. Im ersten Teil des IPCC-Berichtes etwa wollten einige Länder gewisse Aussagen zur CO2-Reduktion für das Zwei-Grad-Klimaziel nicht akzeptieren [4]. Nach einer langen Verhandlungsnacht ohne Schlaf haben die Länder schliesslich doch eingelenkt. Beim dritten Teilbericht hingegen war der Druck der Politik so gross, dass die Zusammenfassung gekürzt wurde [5]. Ironischerweise waren es Angaben über die CO2-Emissionen der Vergangenheit, welche die Länder selber deklarieren. Die offensichtliche Aussage, dass der grösste Teil des Anstiegs der globalen CO2-Emissionen seit dem Jahr 2000 in Schwellenländern wie China stattgefunden hat, wurde samt entsprechender Abbildung gestrichen. Die Begründung: Das sei hinderlich für die politischen Klimaverhandlungen [6].Mitunter wird der Klimawandel fast zur Glaubensfrage. Die Gründe dafür sind vielfältig. So beeinflussen etwa aktuelle Ereignisse unsere Meinung. An heissen Tagen glauben mehr Menschen an den Klimawandel [7]. Gleiches tut unser Umfeld: Wir übernehmen, was andere glauben, die ähnliche Wertvorstellungen haben. Eine Studie hat vor kurzem gezeigt, dass es kaum einen Zusammenhang gibt zwischen Bildung und Informationsverfügbarkeit einerseits und der Besorgnis über den menschgemachten Klimawandel andererseits, jedoch klare Hinweise darauf, dass unsere Meinung von der Meinung in unserem nahen Umfeld dominiert ist [8]. In einer Zeit, wo jede Art von Information ohne Qualitätssicherung im Internet verbreitet werden kann, ist es einfach, eine Bestätigung für die eigene, vorgefasste Meinung zu finden. Zudem: Der Klimawandel ist kaum spürbar, sehr abstrakt, weit weg, und betrifft uns (noch) nicht.>

    >Tatsache ist, dass je nach Land und Studie weniger als zwei Drittel der Bevölkerung denken, dass es den Klimawandel gibt. In den USA meint nur etwa ein Drittel, dass er weitgehend menschengemacht ist [11]. Angesichts der überwältigenden wissenschaftlichen Evidenz ist das erschreckend. Aber bei anderen Fakten findet man ähnliche Zahlen. Weniger als zwei Drittel der Amerikaner glauben an die Evolution, und dass das Universum mit dem Urknall begonnen hat, und diese Zahlen sind übrigens seit vielen Jahren konstant [12]. Man hat eine Meinung zu wissenschaftlichen Fakten wie man eine Meinung hat zur Einwanderung oder zur Abtreibung. Das macht die Diskussion nicht einfach.Dabei steht viel auf dem Spiel. Eine komplett wertfreie Diskussion und Interpretation der Fakten ist zwar kaum möglich. Aber zumindest müssen wir alle versuchen, einander ernst zu nehmen, und Fakten von Meinungen zu trennen. Das gilt selbstverständlich auch für die Wissenschaftler [13]. Die Beobachtung und Voraussage des Klimawandels sollte objektiv möglich sein. Wie wir mit den Voraussagen umgehen, und welche Risiken wir in Kauf nehmen wollen, darüber können und werden sich die Geister scheiden. Denn wie wir den Vorteil von günstiger Energie heute gegenüber den potenziellen Nachteilen für die nächsten Generationen bewerten, ist eine ethische Frage. Wenn wir diese Werte und die damit verbundenen politischen Meinungen besser von den Fakten trennen könnten, wäre vielleicht eine konstruktivere Diskussion möglich.<

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    Ich denke, daß man das Thema nicht behandeln sollte, ohne einen Blick darauf zu werfen, wie Wissenschaft organisiert ist. Sie ist eben (auch) ein Geschäft, wo es um Fördermittel, Drittmittel usw. geht. Es geht (mir) jetzt nicht darum, Wissenschaftlern zu unterstellen, daß sie in der einen oder anderen Form käuflich wären, sondern daß Forschung – natürlicherweise – Interessen erzeugt: Forschungsbereiche mit Personal und Einrichtungen, die fortgeführt, unterhalten werden wollen. Man (ich) konnte das sehr gut im Bereich Umweltforschung (z.B. PCBs in Gewässern, Boden usw.) beobachten. Das Ansinnen, diese Stoffe und deren Verteilung nachzuweisen war ja richtig, nur daß sich Forscher (ich gehörte ja auch dazu) immer weitere Geschäftsbereiche dadurch erschließen (konnten), daß sie alles in allem nachwiesen. Da die Gefährdungsbeurteilung schwierig ist (bei diesem Beispiel die toxikologische), fällt die Dramatisierung um so einfacher und welchem Wissenschaftler ist ein Vorwurf zu machen, wenn er seine Doktoranden durch Forschungsaufträge, Teilnahme an Sonderforschungsbereichen und staatlich geförderten Forschungsverbünden versorgt. Das ist genau der gleiche Mechanismus, wie die Bürokratievermehrung. Nun haben wir einen Gewässerschutz, einen Umweltschutz, der – insbesondere bei schwindender Bevölkerung – die Angaben in nicht mehr bezahlbare Höhen schießen lassen wird, Abwanderung ‚problematischer‘ Industrien nach Osteuropa, China etc. inbegriffen.
    Fazit: man kann der Wissenschaft moralisch nachsehen, daß die ihre Forschungsbereiche durch neue Fragestellungen ausbaut, aber man sollte das wissen, daß es solche Kräfte gibt und durchaus immer wieder hinterfragen, inwieweit die postulierten Bedrohungen wirklich gegenüber anderen (z.B. Asteroiden) relevant sind. Daß das nicht einfach ist, ist klar, aber Don Geraldos Hinweis auf de Vulkanologie, die in der Debatte offensichtlich wenig Rolle spielt, zeigt, daß da möglicherweise durchaus etwas aus dem Ruder läuft.

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    Ich denke, EJ hat recht mit der Vermutung, dass hinter der Vorstellung, alles wäre gut, so wie es ist, der Klimawandel wäre ein Phantom oder bestenfalls eine dubiose These, die vorhandene Technik zur Ernergiegewinnung wäre super und müsse vielleicht hie und da noch fortentwickelt, aber nicht wirklich geändert werden, so dass man den nächsten Tsunami wegstecken kann und dann wäre nun wirklich alles in Butter – dass hinter dieser Haltung eine Unlust auf Innovation steckt, eine Verweigerung, aus Erkenntnissen Konsequenzen zu ziehen und eine KInvestition zu tätigen. Stattdessen fliegt man lieber abermals nach Mallorca. Es ist viel bequemer, aus der alten Technik den letzten Cent und aus dem tiefen Gestein den letzten Tropfen herauszupressen als sich zu etwas substanziell Neuem aufzuraffen. Bemerkenswert ironisch an dieser Denkfigur ist, dass sie auf etwas sehr Antikapitalistisches hinweist ausgerechnet im Denken der Leute, die sich für überlegene Technik- und Kapitalismusliebhaber halten.

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    Ich würde gern auf mein Anliegen zurückkommen, nämlich die Diksussion eines Sachverhalts sine ira et studio. Es dient dieser Diskussion nicht, wenn unterstellt wird, die große Mehrhiet der beteiligten Wissenschaftler lieferten der Politik „die gewünschten Ergebnisse“. Das ist auch Unsinn. „Die Politik“ hat sich jahrelang gegen diese Ergebnisse gesträubt; ein Teil der Politiker tut es bis heute.
    Wie gesagt: Wissenschaftler können sich irren. Das muss man nachweisen, ohne Ihnen auch noch böse Absichten zu unterstellen.
    Und ich würde den Diskutanten raten, sich bei der Suche nach Argumenten gegen die Wissenschaftler nicht allein dort zu bedienen, wo ohnehin nur Polemiken gegen die Klimawissenschaft veröffentlicht werden, ob „AchGut“ oder EIKE. Wenigstens zuweilen sollte man bei „Real Clear Politics“ zum Beispiel vorbeischauen.

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    APo: ‚Nach Fukushima hat Angela Merkel den Sofortausstieg verkündet, den Rot-Grün nicht hatte durchsetzen können. Vielleicht war das irrational. Aber Politik muss auch auf die Ängste der Bürger eingehen, … ‚

    … da entschlüpfte mir mal wieder ein kleines Bäuerchen. Das muss ich wiederholen: ‚Politik muss auch auf die Ängste der Bürger eingehen.‘ … werter APo, was bewegt Sie so etwas zu schreiben? … mit gleicher Begründung hat die Ex, als Kampfreserve der SED, den sogenannten ˙Antifaschistischen Schutzwall˙, die Mauer mit Mord und Schießbefehl, gerechtfertigt.

    … und wer Ängste vor mohammedanischen Mörderbanden hat – ist voll der Nazi.

    Echt, ich glaub‘ mein Hamster bohnert.

    … warum eigentlich folgen andere Länder der Ex-FDJ-Sekretärin nicht einfach. Haben die nur doofe Wissenschaftler?

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    @ KJN

    Jein. Schon irgendwie nicht verkehrt, was Sie sagen. Aber Sie verkürzen zu sehr. Es geht nicht isoliert um Politik und/ oder Wissenschaft und/ oder Ideologie. Das ist zu wenig. Es geht um Kultur, um westliche Moderne. Und in diesem Sinne geht es auch nicht um ein bloßes „Herrschaftsinstrument“, sondern um Herrschaft – im Sinne einer umfassenden intrinsischen Motivation – um Selbstbeherrschung.

    Das Knappheitsaxiom ist keine Tatsachenbehauptung, sondern – eben – ein Axiom. Es begründet, wenn Sie so wollen, ein Lebensmodell, eine (Lebens-)Heuristik.

  17. avatar

    Die Wortwahl von Jens R. ist natürlich inakzeptabel, aber inhaltlich liegt er ja nicht ganz falsch.

    Auch wenn Alan Posener nie naturwissenschaftlich gearbeitet hat, in seinem Eingangsstatement hat er ja richtigerweise festgestellt, daß auch 97 Prozent der „Fachleute“ sich irren können.
    Wie ich an anderer stelle bereits ausführte, geht die gesamte Klimadiskussion ja von drei Prämissen aus:

    1. Es wird global wärmer !
    2. Ursache dieser Erwärmung ist der CO2-Gehalt in der Atmosphäre ”
    3. Verantwortlich für den Anstieg des CO2-Gehalts ist der Mensch !

    Schon Punkt 1. scheint allgemein anerkannt zu sein, aber ist er auch wirklich bewiesen ?

    Wie können ernsthafte Wissenschaftler behaupten, “Der Temperaturanstieg zwischen 1880 und 2012 beträgt nach Angaben des Weltklimarates (IPCC) 0,85 °C” (Quelle Wikipedia) ?
    Wie genau waren die Meßgeräte 1880, wieviele gab es, und wo standen die ?

    Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen um zum gewünschten Ergebnis zu kommen.

    Ein Blick ins Geschichtsbuch genügt um festzustellen, daß sich allein in Europa das Klima in den letzen 2000 Jahren mehrmals drastisch geändert hat.

    Die Explosion des Tambora 1815 verursachte 1816 „Das Jahr ohne Sommer“, auch ohne Eruptionen emitieren die aktiven Vulkane enorme Mengen Schwefeldioxid und Kohlendioxid mit einem entsprechendem Einfluß auf das Klima.
    Die Erkenntnisse der Vulkanologen spielen für den Mainstream der Klimaforscher genausowenig eine Rolle wie die Erkenntnisse der Astronomen bezüglich der Schwankungen der Sonnenabstrahlung.

    Noch nicht einmal die Ursachen der verschiedenen Eiszeiten sind zweifelsfrei aufgeklärt, aber Wissenschaftler aus den gleichen Fachgebieten wollen uns weismachen, sie könnten die globale Klimaentwicklung aufs Zehntel Grad genau für die nächsten 80 Jahre vorhersagen.

    Das ist in der Tat nicht wissenschaftlich, sondern der (leider erfolgreiche) Versuch eine vorgefasste Meinung durchzusetzen.
    Das kann man eine Glaubenssache nennen, was man auch daran sieht, das abweichende Meinungen nicht widerlegt oder wenigstens diskutiert werden, sondern als „Klimaleugner“ diskreditiert werden.
    Vom Klimaleugner ist es nicht weit zum Holocausleugner, und diese sprachliche Gleichsetzung ist beabsichtigt um abweichende Meinungen zu diffamieren.

    1. avatar

      Lieber Don Geraldo, ich kann mir nicht vorstellen, dass die von Ihnen gestellten Fragen nicht auch von einigen der beteiligten Wissenschaftlern gestellt werden. Vielleicht suchen Sie mal nach den Antworten und berichten hier von Ihren Ergebnissen?

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    Nachtrag EJ: Innovationsunfähigkeit
    ja, die haben wir zweifellos, aber die liegt nicht daran, daß sich der Nachwuchs nicht mit Begeisterung auf neue Themen einlassen würde, sondern, daß wir die Grundlage unseres Wirtschaftens, die nun mal auf alter Technologie beruht, aus ideologischer Verblendung heraus, weitgehend intellektuell nicht mehr durchdringen (Reizbeispiel: Kerntechnik). Fragen Sie mal jüngere Studenten nach mathematischen, physikalischen oder technischen Grundlagen, dann wissen Sie, was ich meine. Und genau deswegen müssen wir uns eben nicht entscheiden zwischen herkömmlicher und neuerer Technologie, sondern täten gut daran, alles nebeneinander bestehen zu lassen. Jedesmal wenn aus der Politik die Forderung kommt, wir müssten uns entscheiden, wie Sie sagen, bekomme ich eine Gänsehaut – genau, wg. dem autoritären Charakter dieser Forderung und seinen erwartbaren negativen Folgen.

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    @EJ
    „Knappheitsaxiom“
    Ihnen ist aber schon klar, daß das eine politische, oder wenn Sie das so wollen, ökonomische Forderung ist und keine Folge eines naturwissenschaftlichen Erkenntnisprozesses – eben ein (wirtschaftspolitisches) Axiom. Letzlich eine weltanschauliche Frage und damit eine Ideologie. Und genau der folgt die derzeitige Klimaforschung mit ihrer Forderung nach Knappheit der Ressource CO2-Aufnahmekapazität – sozusagen als globale Parkraumbewirtschaftung. Politik bestimmt Naturwissenschaft! So gesehen, habe ich wohl ziemlich ins Schwarze getroffen.
    Ich weiß nur nicht, ob das wirklich ein Kennzeichen des Kapitalismus ist, das Knappheitsaxiom (als Triebfeder) gilt doch genauso im Kommunismus. Es ist von seiner natur her ein Herschaftsinstrument.

    @Jens R
    „Kindersexpartei“
    Ich fände es ganz gut, wenn man dieses Thema mal in Ruhe und ohne diese ewigen Hasstiraden diskutieren dürfte – das ermüdet. Danke für Ihr Verständnis.

  20. avatar

    Lieber Herr Posener,

    werfen Sie bitte Jens R hier aus dem Blog heraus.

    Dieser bullshit gehört anderswohin.

    Wie heißt es in der oftmals vergessenen Netiquette:

    „Vergiss niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt“

  21. avatar

    Lieber EJ,

    >Und tatsächlich können die Argumente gegen den Klimawandel in diesem Sinne als auf (technologische) Stagnation zielend, als Entwicklungs- und Innovationsverweigerung verstanden werden.<

    M.E. gehören die "Klimaleugner" eher zur Gruppe der
    " anything goes " and the sky gas no limits, konkret wenn die Ressourcen unserer Erde nicht mehr ausreichen fliegen wir auf den Mars und wir holen einfach einen Kometen herunter.

    In dem Zusammenhang hat Lucas hier bereits ein paar futuristische Modelle eingestellt 🙂

    Wie weit sich unsere technische Nomenklatura schon von den " Bodenhaftigkeit " entfernt hat, kann man sehr gut bei Elon Musk beobachten.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Elon_Musk

    Siehe auch seinen Hyperloop:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Hyperloop

    Der Unternehmer Elon Musk stellte das Konzept im August 2013 vor. Danach sei es möglich, auf Strecken von bis zu 1.500 Kilometern deutlich schneller als mit dem Flugzeug und gleichzeitig deutlich billiger als mit der Bahn zu reisen.[1]

    Schneller und billiger so lauten die technologischen Gebetstrommeln 🙂

    Das in der Diskussion das AKW für den Garten nicht aufgetaucht ist ???

    http://www.netzwelt.de/news/78.....arten.html

    überrascht mich.

    Aber gab es nicht bereits in den fünfziger Jahren atomgetriebene Autos:

    http://www.castor.de/technik/a.....55/17b.jpg

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    @KJN: Nur ganz kurz zu „Verringerung einer anthropogen bedingten zusätzlichen CO2-Produktion“ – eine solche Verringerung findet ja, wie es aussieht, gar nicht statt; stattdessen wird mehr CO2 produziert. Das ist ja gerade das Problem. Hinzu kommt z.B. das Methan, das dem auftauendem Permafrostboden entweicht. Und die Wälder, die dieser Entwicklung entgegenwirken könnte, werden abgeholzt. Wissen Sie alles. Keine gute Entwicklung, nach meienr Meinung. Man sollte sich überlegen, mit welchen technischen Methoden man das CO2 wieder binden könnte.

    @lucas: Fürs Kaninchen statt für die Katz: wie es der Zufall will, habe ich dem örtlichen Tierheim gerade 50 Euro gegeben und dafür zwei Kaninchen erhalten. Eine gute Investition, denke ich.

    Zur Energiedebatte: die ersten ewig-schwarzen, verstrahlten Flecken auf der Landkarte haben wir bereits; weitere werden folgen, dafür muss man kein Untergangsprophet sein, um das vorhersagen zu können. Wollen wir das? (Oder findet sowas der liebe Gott gut?) Wenn nicht, müssen wir uns eine Alternative suchen. So einfach ist das.

  23. avatar

    „… taugt nicht zum Glaubenskrieg.“

    Und wer legt das fest, was hier zum „Glaubenskrieg“ taugt? Sie etwa? Soll das ein Witz sein? Sie haben doch von Wissenschaft, mit Verlaub, nicht die allergeringste Ahnung. Und Sie ahtten auch nie welche. Gleichwohl erlauben Sie sich ein Urteil, das jenseits aller Kritik liegen soll, nämlich: Klimawandel gibt es und ist menschengemacht. Punkt. (Und ist durch den Menschen auch wieder rückgängig zu machen; das kommt ja noch hinzu).
    Und die Grünen hätten es sowieso immer gewusst. Die Grünen. Was hat diese beschissene Kindersexpartei denn je gewusst?
    Sie waren wohl mal wieder sturzbesoffen, als Sie sich dieses sonderbare Elaborat nachts in Ihrer Wohnküche sitzend aus den letzten Hirnwindungen heraus- und in die unschuldige Tastatur hinein pressten. Das ist jedenfalls die höflichste Vermutung, die man in diesem Zusammenhang noch haben kann. Ansonsten sollten Sie sich einfach nur schämen, in Ihrem Alter hier noch einen solchen Unsinn zu verzapfen. Geben Sie endlich Ruhe, danke.

    1. avatar

      Lieber Jens Reichert, ich danke Ihnen für Ihren Beitrag. Er verdeutlicht – wenn er keine Satire ist, was auch möglich ist – das Niveau, auf dem sich teilweise – teilweise! – die Gegner aller Maßnahmen zum Ausstieg aus einer kohlenstoffbasierten Energieversorgung bewegen. Ich habe „keine Ahnung“, schreibe meine Texte „sturzbesoffen“, bin vermutlich altersdement und sollte „endlich Ruhe geben“. Und die Grünen sind eine „Kindersexpartei“.
      Ihre meinung zu Europa, Zuwanderung, Schwulenehe und Islam brauchen Sie nicht aufschreiben, die kann man sich hinzudenken.
      Nur kurz:
      1. Ja, ich habe von Wissenschaft keine Ahnung. Ich muss mich also auf den Konsens der Wissenschaftler verlassen. Das geht den meisten Politikern genau so.
      2. Darum erlaube ich mir keineswegs eine „Meinung, die jenseits aller Kritik liegen soll“. Ich erlaube mir allerdings eine Meinung.
      3. So weit ich weiß geht kaum ein Wissenschaftler davon aus, dass der Klimawandel von Menschen wieder rückgängig gemacht werden könne. Das Ziel war, den Ansteig der Tempaeratur im globalen Schnitt auf zwei Grad zu begrenzen. Und zwar deshalb, weil man davon ausging, das Ökosystem Erde könne vermutlich einen solchen Anstieg verkraften. Dieses Ziel ist faktisch aufgegeben worden, ohne dass meines Wissens Erkenntnisse darüber vorlägen, wie es in einer um drei Grad wärmeren Welt aussehen wird. Allerdings gibt der Stern-Bericht an die britische Regierung eine ungefähre Ahnung von den Kosten eines derartigen Abenteuers.
      Die natürlich, was Deutschland betrifft, wieder wir Steuerzahler aufzubringen haben werden. Ihnen scheint das gleichgültig zu sein, vielleicht zahlen Sie keine Steuern.

  24. avatar

    @Frank Heinze

    @Frank Heinze

    Die kommerziellen KKWs in Deutschland wurden nie subventioniert.

    Eine neue Erkenntnis, gesponsort von den Betreibern der AKW´s ??

    Vielleicht sollte man, bevor hier etwas gepostet wird einmal in den Bericht der Bundesregierung nachblättern:

    Staatliche Förderungen der Atomenergie im Zeitraum 1950 – 2010

    Sorry da habe ich falsch zitiert, siehe

    https://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/atomstrom-mit-304-milliarden-euro-subventioniert

  25. avatar

    @Frank Heinze

    Die kommerziellen KKWs in Deutschland wurden nie subventioniert.

    Eine neue Erkenntnis, gesponsort von den Betreibern der AKW´s ??

    Vielleicht sollte man, bevor hier etwas gepostet wird einmal in den Bericht der Bundesregierung nachblättern:

    Staatliche Förderungen der Atomenergie im Zeitraum 1950 – 2010

  26. avatar

    Sehr geehrter Herr Posener!

    Mir gefallen Ihre mitunter kontrovers und polemisch gefassten Artikel in der Regel gut, aber beim Thema Klima folgen Sie doch tatsächlich einfach mal nur dem mainstream. Schade!

    1. Zum vermeintlichen 97%-Konsens unter (Klima-)Wissenschaftlern: http://www.spiegel.de/wissensc.....92213.html

    2. Zur Einsparung von CO2 in Deutschland, während energieintensive Materialien wie Stahl nun in China produziert und nach Deutschland importiert werden: http://www.eike-klima-energie......atistiken/

    MfG
    Fidel

    1. avatar

      Lieber Fidel, die Kritik, ich „folge dem Mainstream“, lasse ich nicht gelten. Und zwar aus zwei Gründen.
      1. Ich versuche, mir eine Meinung zu bilden. Wenn sie zufällig mit dem übereinstimmt, was die meisten anderen Menschen denken, dann ist es so.
      2. Das macht mir umso weniger Sorgen, als ich Anhänger der Demokratie bin. Läge der „Mainstream“ immer falsch, so wäre die Demokratie das falsche Regierungssystem.

      Die Einwände des von Ihnen zitierten Mainstream-Magazins gegen den „97-Prozent-Konsens“ werden in dem von mir eingangs zitierten Artikel aus „salon.com“ behandelt. Vielleicht lesen Sie das mal. Ich habe deshalb in meinem Beitrag gar nicht auf die 97 Prozent abgestellt, sondern die Untergrenze aller Studien unterstellt, nämlich 75 Prozent. Das ist immer noch eine so deutliche Mehrheit, dass es fahrlässig wäre, wenn Politiker mit Hinweis auf die 25 Prozent nicht handeln würden.
      Ich habe übrigens in meinem Artikel nicht behauptet, die deutsche Energiepolitik sei der Weisheit letzter Schluss.

  27. avatar

    Weil sie sonst kriminalisiert werden würden? 🙂 Bitte bitte bitte mach das liebe Andrea.
    Popcorn für alle!

    und Bahnsteigkarten?

  28. avatar

    Schön, ganz viele meiner Fragen wurden schon beantwortet, da brauch ich sie nicht mal mehr stellen. Danke Frank Heinze.

    @Alan Posener
    Niemand muss oder sollte aus der Kohlenwasserstoffwirtschaft aussteigen, CO2 lässt sich recyclen: http://www.wiwo.de/technologie.....42990.html und so besser binden, als mit der „„Zeitbombe CO2 Endlager„.

    „Die Frage allerdings, ob es eine politische Akzeptanz für die Atomkraft in Deutschland gibt, dürfte in absehbarer Zeit verneint werden müssen.“
    Wäre Demokratie irrational, falls Transmutation und damit KKWs umweltfreundlich sind, aber verboten würden?

    Sollte Politik vielleicht doch wissenschaftlicher sein? Oder wird Irrationalismus besser weil er demokratisch ist? Ist Demokratie noch Demokratie, wenn sie irrational wird?
    Kann Politik rational sein?
    Was ist Politik? Wurde Politik nicht in vielen Bereichen durch Wirtschaft ersetzt? Ist Wirtschaft dann Politik?

    „Der Regenwald und der asiatische Tiger werden von anderen Faktoren bedroht, nicht vom Klimawandel“
    Etwa vom Antiklimawandel?
    Malthusianer sind niemand?

    @derblondehans
    Naturgesetze = Gott? Hans ein Pantheist aka gottesfürchtiger Atheist? Ich weiß, warum sie mein Anwalt sein sollten.

    @Roland Ziegler
    „Wenn wir mit dieser Annahme unrecht haben, wie Sie glauben, verpulvern wir schlimmstenfalls unser Geld“
    Ich kann ihnen gerne die Kontonummer des örtlichen Tierheims geben, dann ist alles für die Katz (und den Hund) 🙂

    1. avatar

      Lieber lucas, ich selbst erwähne in dem Artikel die Möglichkeit des Auswaschens und der Wiederverwendung von CO2. Dass diese Technik nun nicht in Deutschland entwickelt wird, sondern in den USA, ist bedauerlich, bedeutet aber nicht, dass sie nicht irgendwann auch hier angewendet wird.
      Was AKW angeht, so hat die CDU/FDP-Bundesregierung den von Rot-Grün ausgehandelten Atomkompromiss ausgehebelt und wollte die AKW länger laufen lassen und sich dieses Zugeständnis durch eine Sonderabgabe der Betreiber versüßen lassen. Ich fand das damals, wennich mich recht entsinne, richtig, obwohl ich als Liberaler grundsätzlich gegen die Atomkraft bin, was ich hier ausführlich begründet habe. Nach Fukushima hat Angela Merkel den Sofortausstieg verkündet, den Rot-Grün nicht hatte durchsetzen können. Vielleicht war das irrational. Aber Politik muss auch auf die Ängstge der Bürger eingehen, und wer die Bilder von Fukushima im Fernsehen gesehen hat, der schaute eben doch mit anderen Augen auf das AKW nebenan. Das ist vielleicht „irrational“, aber man hatte uns nach Tschernobyl erzählt, so etewas könne mit russischen Reaktioren passieren, die westliche Technik aber sei sicher. Nun, das war, wenn nicht eine Lüge, so doch ein Irrtum. Und die Reaktion, der Atomwirtschaft nun gar nicht mehr zu trauen, kann ich nicht rundweg als „irrational“ bezeichnen.

  29. avatar

    @ KD: Welche Technik ermöglicht uns “das kleinere Übel” ?

    Ich denke, das ist die richtige Frage. Sie muss gestellt und beantwortet werden. Es geht um Rationalität.

    Allerdings wird die Frage mit der mehr oder weniger radikalen Leugnung des von Menschen gemachten Klimawandels eben gerade nicht gestellt. Die Leugnung des von Menschen gemachten Klimawandels leugnet (implizit) das für den Kapitalismus fundamentale Knappheitsaxiom. Auf dem beruht aber die Rationalität unserer Entwicklung.

    Fehlt das Knappheitsaxiom, fehlt unserer Entwicklung die Richtung. Stagnation und/ oder Richtungsumkehr drohen. Und tatsächlich können die Argumente gegen den Klimawandel in diesem Sinne als auf (technologische) Stagnation zielend, als Entwicklungs- und Innovationsverweigerung verstanden werden.

    Vieles spricht dafür, dass die Leugnung des Klimawandels nur der Vorwand ist, mit dem man sich „das Geschäft“ leichter machen, seine Innovationsunlust, womöglich seine Innovationsunfähigkeit, verschleiern will. Auffällig ist jedenfalls, dass ein Großteil der (vom Westen ausgehenden) „Globalisierung“ der letzten Jahrzehnte ebenfalls auf dieser Basis funktioniert.

    Die „Globalisierung“ der letzten Jahrzehnte bedeutet zu einem großen Teil: Mit dem, was hier Schrott ist und abgefrühstückt, kannst du anderswo, auf der Basis der dort anderen Bedingungen, noch ’ne Mark machen. Und exakt das – noch ’ne Mark machen – können die Leugner des Klimawandels mit ihren veralteten Technologien auch hier, wenn sie die Bedingungen nur entsprechend ändern, heißt: wenn es ihnen gelingt, den Klimawandel als nicht von Menschen gemacht festzuschreiben.

    Anders gesagt: Ich glaube nicht, dass es tatsächlich darum geht, den Anteil der Menschen am Klimawandel definitiv (wissenschaftlich) festzustellen. Meiner Meinung geht es um etwas ganz anderes: Wir müssen uns entscheiden, ob wir das Knappheitsaxiom und die aus ihm resultierende Rationalität postmodern – anything goes – verabschieden, oder unsere moderne Entwicklung auf der Basis des Knappheitsaxioms – gerichtet und rational – weitertreiben wollen.

  30. avatar

    Lieber Herr Posener, na Sie sind lustig, oben schreiben Sie: „Es stimmt zwar, dass der Kampf gegen den Klimawandel bei bestimmten Gruppen und Organisationen Formen eines apokalyptischen Kults angenommen hat, der wachstums-, fortschritts- und kapitalismusfeindlich ist und oft genug mit einer militanten Askese, also einer Art passiv-aggressivem Verhalten gegen andere verbunden ist. Das ging nahtlos über von dem „Dritten-Welt“-Sado-Maso-Kult, bei dem man Sandinisten-Muckefuck trinken und so tun musste, als fände man chilenische Volksmusik toll“ – und dann ist Ihnen mein Kommentar „nicht hilfreich, Gegner der Atomkraft, zu denen ich mich zähle, als “gutmenschelnden Nimbys” zu diffamieren. Ihr Beitrag hat genau jenen eifernden Ton, der den Glaubenskrieger auszeichnet.“ – Hallo? – Wer von uns ist denn hier gerade Glaubenskrieger und übt sich im eifernden Ton? – 80 Prozent der Deutschen sind heute gegen Kernernergie und für die Energiewende. Und ich behaupte das genau diese 80 Prozent nicht auf ihre Autos, Fernreisen, „Ökohäuser“ und was es der Annehmlichkeiten in der westlichen Zivilisation noch so gibt – verzichten wollen. Das müßten sie aber, wenn sie ihre vollmundig vorgetragenen Weltrettungspläne in die Tat umgesetzt haben wollen. Verzicht? – na logisch, „wir“ leben doch alle über unseren Ökologische Fußabdruck und brauchen dringend einen Bewußtseins- und Paradigmenwechsel – geht klar, machen wir, nur mit der kleinen Einschränkung: not in my backyard !…
    Auf diesem Planeten leben 2 Milliarden Menschen entweder nahe der Armutsgrenze oder in direkter Armut – und es sind unsere vollmundig tönenden „Klimaretter“ die – indirekt und sicher auch ungewollt – diesen asymmetrischen Zustand zementieren. Ja, die rücksichtslosen Chinesen bauen neue Atomkraftwerke und versauen mit ihren Fabrikschloten die Atmosphäre – nur wo wird der ganze Wohlstandskrempel produziert der sich in unseren Wohnungen stapelt? – In Freiburg oder Berlin Zehlendorf sicher nicht … Retourkutschen sind wohl nur erlaubt, wenn sie das eigene Weltbild bedienen?

  31. avatar

    @Alan Posener
    Daß die Naturwissenschaft ‚work in progress‘ ist und keine abschließende Wahrheit verkündet ist gerade mir, denke ich, sehr klar.
    ( vgl. http://starke-meinungen.de/blo.....ment-29940 )
    Aber Plausibilität (Klarheit, ich meine damit innere Logik) darf (muss) ich einfordern, ansonsten verkommt die ganze Veranstaltung zur reinen Statistik mit politisch opportun ausgehandelten Interpretationen auf kleinstem gemeinsamem intellektuellen Nenner. Naturwissenschaft ist eben keine Mehrheits-Demokratie und es ist auch keine liberale Veranstaltung im Sinne von Toleranz, sondern ein Wettbewerb der Stichhaltigkeit oder Plausibilität von Thesen.
    Es ist zumindest mir überhaupt nicht plausibel, wieso Mechanismen, die sein Millionen von Jahren das Erdklima stabilisieren – auch bei wesentlichen höheren CO2-Konzentrationen z.B. im Jura – jetzt bei dem geringen zusätzlichen Eintrag durch die fossilen Brennstoffe versagen soll. In der gesamten Klimadebatte fehlt es an quantitativen Betrachtungen über die klimatischen Auswirkungen der postulierten Effekte. Diese wird ersetzt durch per se -Akzeptanz von Begriffen, wie z.B. ‚Temperature-Anomaly‘ auf der Grafik, die ich bereits gestern im Kommentar zum anderen Artikel postete ( http://www.scilogs.de/wblogs/g.....s_noaa.jpg ): wieso ‚anomaly‘?
    Und deswegen ist es, lieber Alan Posener, tatsächlich nicht mehr als ein Glaubenskampf um das Klima und keine Wissenschaft und das beunruhigt mich mehr, als der eine oder andere Standpunkt dazu.

    @Roland Ziegler
    ich behaupte nicht, daß das CO2 aus fossilen Brennstofen keinen Einfluss auf das Klima hat (woher sollte ich das wissen), sondern ich befürchte, daß die Antithese zu der derzeitigen Mehrheitsmeinung, daß eine Verringerung einer anthropogen bedingten zusätzlichen CO2-Produktion – wenn es die überhaupt gibt (auch das ist keineswegs irgendwie durch Messungen belegbar, solange misst man nicht CO2 in der Atmosphäre) – überhaupt nicht mehr geprüft wird. Und das ist unwissenschaftlich. Reine Ideologie.

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    „Es gibt offensichtlich einen generellen Konsens unter den Wissenschaftlern, dass der Klimawandel stattfindet, dass er schädlich sein dürfte, und dass wir Menschen unseren Teil dazu beitragen“ – Okay nehmen wir diesen „Konsens“ mal als „wissenschaftlich gesicherte Erkenntnis“ – aber welchen Schluss ziehen wir daraus? – Etwa das die beste Lösung zum Erhalt von Regenwald, asiatischen Tigern und winterlichem Schlittschuhlaufen darin besteht 7,2 Milliarden Erdmenschen dazu zu veranlassen sich gegenseitiges abzuschlachten bzw. durch atomare Kriegsführng auf die Hälfte zu dezimieren? – Sorry, liebe Kapitalismusfeinde und Kolonialismuskritiker, aber ich möchte nun mal nicht zurück ins Mittelalter und ich möchte auch nicht auf Auto, Mallorcaurlaub, 80 Jahre Lebenserwartung und moderne medizinische Versorgung verzichten, und ich fürchte die Menschen in Äthiopien und Niger würden es auch nicht wollen wenn sie jemals die Chance hätten unseren dekadenten Turbokapitalismus zu genießen. Die Frage muß sich deshalb wohl eher auf die Frage konzentrieren: Welche Technik ermöglicht uns „das kleinere Übel“ ? – Nach meinem Wissensstand – ich lasse mich da gern belehren – werden Sonne und Wind allein nicht reichen ( http://de.statista.com/graphic.....raeger.jpg )am Ende bleibt eben nur die Kernenergie, die aber sehr zum Ärger unserer gutmenschelnden Nimbys gegenüber dem heutigen Anteil am weltweiten Primärenergiebedarf um das zigfache erhöht werden müßte. Siehe auch: http://www.handelsblatt.com/te.....90828.html

    1. avatar

      Es geht, lieber KD, erstens nicht um den „Erhalt von Regenwald, asiatischen Tigern und Schlittschuhlaufen“. Der Regenwald und der asiatische Tiger werden von anderen Faktoren bedroht, nicht vom Klimawandel; das Schlittschuhlaufen ist auch in Katar möglich. Zweitens ist niemand der Ansicht, dass Kriege ein gutes Mittel sind, Bevölkerungswachstum zu bremsen. Drittens will niemand zurück ins Mittelalter. Viertens kann es sein, dass es ohne Atomkraft nicht geht, aber ich finde es nicht hilfreich, Gegner der Atomkraft, zu denen ich mich zähle, als „gutmenschelnden Nimbys“ zu diffamieren. Ihr Beitrag hat genau jenen eifernden Ton, der den Glaubenskrieger auszeichnet. Schade.

  33. avatar

    Das sind kaum 25 Jahre…..

    „Die weltweit anstehenden Investitionen in Kernenergie erreichen einen
    gigantischen Umfang. Die IEA geht von 2013 Milliarden US-Dollar bis
    2040 aus. Davon entfallen 1533 Milliarden Dollar auf Neubauten sowie
    380 Milliarden Dollar auf Kapazitätserweiterungen bestehender Anlagen.
    Auf China allein entfallen in diesem Zeitraum 345 Milliarden Dollar
    für Neubauten und 132 Milliarden Dollar für Kapazitätserweiterungen.“

    http://www.ingenieur.de/Fachbe.....raftwerken

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    @Alan Posener
    Das halte ich nicht für sicher. Da es aber keine demokratische Partei gibt, die sich Pro Kernenergie positioniert, ist das ein grundsätzlich demokratisches Problem. Sonst könnte man sie ja wählen. Wenn auch nur wegen des einen Themas Energieversorgung.

    Irgendwas müssen wir aber neben den EEs haben,was unsere Stromversorgung sichert. Die EEs sind ja lediglich additiv. Ein „nice to have“, aber eben nicht mehr. Und das werden dann wohl Gaskraftwerke sein.

    Die meisten anderen Industrieländer (insb. BRIC) setzen dann halt lieber auf KKWs. Uran (oder Thorium) zu kaufen ist viel einfacher und man macht sich nicht erpressbar.

  35. avatar

    APo: ‚Ja, lieber blonde Hans, und was tut Gott gegen den Klimawandel? Nur so eine Frage.‘

    … tja lieber Alan, da ist nun das Gejammer groß. Besonders wenn wir uns erinnern an:

    Mose 1.2.15 ‚Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, daß er ihn bauete und bewahrete.‘

    … was Gott sagt, habe ich hier geschrieben. … und wie Sie Gott zum Lachen bringen können, … hatten wir auch schon, erzählen Sie ihn von Ihren Plänen.

  36. avatar

    Das stimmt leider: Die Klimadebatte lässt sich gut als Steilvorlage für Kernspaltung nutzen. Ist technisch ja alles kein Problem und bestens gesichert. Den Landstrich um Fukushima kann man getrost von der Erdkarte streichen und durch einen schwarzen Fleck ersetzen; in dieses Gebiet setzt keiner jemals mehr einen Fuß rein, der nicht muss. Egal, die Welt ist groß…

  37. avatar

    @KJN: Was Sie zu Einstein sagen, stimmt, deckt sich aber mit den anderen zutreffenden Äußerungen Alan Poseners zur Wissenschaft („die Theorie eben nicht falsifiziert, wie die reine Lehre Poppers es verlangt, sondern die Prognose verfeinert und die Theorie ergänzt“).

    Aber bei der Ideologisierung kann ich Ihnen, wie Sie sich schon denken werden, nicht zustimmen. Ich halte es vielmehr umgekehrt für eine viel schwerwiegendere Ideologie zu sagen: „Es gibt zwar einen Kohlesäureanstieg und es gibt auch einen Treibhauseffekt, aber beides ist ganz natürlich und hat mit dem Zeugs, das wir seit über einem Jahrhundert massenhaft in die Luft pusten, und mit dem Wald, den wir flächendeckend roden, und mit dem Beton, mit dem wir die natürlichen Flächen versiegeln, nicht das Geringste zu tun.“

    Dies ist doch eine viel folgenreichere (und kontraintuitive) Annahme, die auf den Prüfstand gehört. Denn wenn diese Aussage nicht stimmt oder nur nicht sehr wahrscheinlich ist, dann haben wir wirklich ein Problem und müssen politisch handeln.

    Vergleichen Sie das bitte mit jener anderen Aussage, die Sie unter Verdacht stellen: dass wir an der Erwämung schuld seien. Die Konsequenz daraus bedeutet einen umfangreichen Umbau unserer Infrastruktur. Wenn wir mit dieser Annahme unrecht haben, wie Sie glauben, verpulvern wir schlimmstenfalls unser Geld (aber auch nicht wirklich, denn es gibt auch andere, triftige Gründe, die einen solchen Umbau zusätzlich rechtfertigen). Aber sonst geschieht nichts. D.h. diese Annahme ist per se wesentlich harmloser; die Konsequenzen ihrer Falsifikation wiegen nicht so schwer.

    Nun, im Licht der jeweiligen Konsequenzen, kann man sich nochmal überlegen, wie rationales politisches Handeln aussieht und wo jene berühmte „Ersatzreligion“ zu finden ist.

  38. avatar

    Nachtrag noch:
    „grüner Kapitalismus“ ist gar keiner, da er einzig von Steuergeldern am Leben gehalten wird.

    Die Kosten der Energiewende sind de facto konsumtiv, nicht investiv.
    Das wirtschaftliche Outcome der EE ist in der Tat sogar Ressourcen.- wie Wirtschaftsverzehrend.
    Hier wird Geld verbrannt, nicht erwirtschaftet.

    Die kommerziellen KKWs in Deutschland wurden nie subventioniert. Es gab nie einen „Atompfennig“.

  39. avatar

    Der Weltklimarat
    setzt mit der neuesten Ausgabe des Weltklimaberichtes auf den Ausbau
    der Kernenergie und die Abscheidung von Kohlendioxid. In solche
    Methoden müssten jedes Jahr 147 Milliarden Euro zusätzlich investiert
    werden. Deutschland handelt mit der erschreckenden Zunahme fossiler
    Energieträger im Zuge des weltweit mit Kopfschütteln zur Kenntnis
    genommenen Ausstiegs aus der Nutzung der Kernenergie unverantwortlich.

    Kernkraft ist sauber, sicher und billig, China habe die Vorreiterrolle
    im Umweltschutz übernommen. Derzeit befinden sich
    allein in China 31 neue Kernkraftwerke im Bau, 72 Reaktoren sind es
    weltweit. Bis 2030 sollen in China 150 neue Kernkraftwerke mit einer
    Kapazität von 200 Gigawatt in Betrieb sein. Hunderte Kohlekraftwerke
    können geschlossen werden, Millionen Menschen allein vor dem Smog-Tod gerettet werden.

    Zum Atommüll: Grundsätzlich gibt es zwei Arten:
    1) der schwach/mittelradioaktive Abfall. Den kann man eigentlich überall hinstellen, den könnte man sogar in Hallen lagern. Wärme entsteht da quasi nicht mehr und Strahlung ist relativ ungefährlich.
    Ausserdem ist das in ein/zweihundert Jahren eh alles zerfallen.

    Steht auch im Artikel, dass das diese „neue“ Menge ist.

    2) Der hochradioaktive Abfall (in Menge kaum 10%) müsste theoretisch endgelagert werden. Aber mittlerweile gibt es neue Reaktoren, die diesen „Müll“ als Brennstoff verwenden. Nennt sich Transmutation, der erste Reaktor ging heuer ans Netz.

    Russland schätzt, dass sie in 25 Jahren ihren Atommüll aufgearbeitet haben.
    http://rt.com/news/168768-russ.....r-reactor/

    Eine hervorragende neue deutsche Entwicklung, der „Dual-Fluid-Reaktor“ soll das ebenfalls leisten, nur 25fach effizienter.
    Leider wurde er von den Grünen geradezu panisch abgeschossen. Warum wohl?
    http://dual-fluid-reaktor.de/

    1. avatar

      Grundsätzlich, lieber Frank Heinze, bin ich für technische Lösungen zum ausstieg aus der Kohlenwasserstoffwirtschaft, und nicht für Verzicht-Appelle, die sowieso nicht befolgt werden. Deshalb sind Ihre Ausführungen höchst interessant. Die Frage allerdings, ob es eine politische Akzeptanz für die Atomkraft in Deutschland gibt, dürfte in absehbarer Zeit verneint werden müssen.

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    @Alan Posener
    „Albert Einstein zum Prototypen des Forschers gemacht: Kühn denkendes Individuum stürzt mit einer einfachen Formel die Denk- und Sehgewohnheiten von Jahrhunderten um. Fortschritt durch Falsifikation.“
    Das ist doch sowieso ein weit verbreiteter Irrtum. Einstein hat Newton nicht ‚falsifiziert‘ sondern seine Theorie erweitert. In der ‚inkriminierenden‘, man könnte auch ‚fachidiotisierenden‘ Arbeitsweise der in x Sparten aufgespaltenen Wissenschaft liegt die Gefahr, ohne Überblick zu arbeiten. Und in der unsicheren Lebensperspektive junger Wissenschaftler die Bereitschaft zur unbedingten Anpassung an die ‚Leitfossile‘.
    Es wäre unökonomisch, die durchschnittlich ca. 1 KW/m² Sonnenwärme nicht zu nutzen, aber ich möchte einen wissenschaftlichen Diskurs, wo die Dinge nicht klar sind. Und sie sind nicht klar. Und ich möchte nicht von der Politik Dinge als klar dargestellt bekommen, die eben nicht klar sind.
    Sicher muss man sich z.B. über den geringen Anstieg des Kohlensäuregehaltes in bestimmten Meeresströmungen und Gewässern Gedanken machen, aber dies nicht im Kontext mit vergleichbaren natürlichen Prozessen zu sehen und daraus einen ‚Menschengemachten Klimawandel‘ zu machen hat schon etwas ideologisches (oder sektiererisches, je nach Standpunkt), was in etwa auch der Kern meiner Kritik ist.

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      Lieber Klaus J. Nick: Von der Wissenschaft zu verlangen, dass sie die Dinge „klar stellt“, da liegt schon der Fehler. Schon die katholische Kirche warf Galilei zu Unrecht vor, dass er das heliozentrische Weltbild nicht zweifelsfrei „bewiesen“ habe, und Galileis Fehler war es, gegen diesen Vorwurf die Behauptung aufzustellen, das habe er doch getan, statt zu antworten, dass „Zweifelsfreiheit“ eine religiöse, keine wissenschaftliche Kategorie ist. Die Wissenschaft ist ein work in progress, wie ich dargestellt habe. Die Politik aber muss handeln. Es ist Unsinn, beide Prozesse einander gegenüberzustellen. Die Politik soll nicht wissenschaftlich sein, und die Wissenschaft nicht politisch. Having said that: Es gibt offensichtlich einen generellen Konsens unter den Wissenschaftlern, dass der Klimawandel stattfindet, dass er schädlich sein dürfte, und dass wir Menschen unseren Teil dazu beitragen. Die Politik muss nun darauf eine Antwort finden. Und das tut sie, wie ich dargestellt habe.

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    APo: ‚Es gibt also keinen Anlass zu Glaubenskriegen. So ärgerlich es für Reaktionäre ist: Die grünen Spinner (ja, dieselben, die für Multikulti, Homo-Ehe und Gender-Mainstreaming waren) haben Recht behalten; und so ärgerlich es für Öko-Fundis, Maschinenstürmer und Kapitalismusfeinde ist: Inzwischen finden die Kapitalisten grün auch geil und machen damit ihre Geschäfte. So laufen echte Revolutionen nun einmal ab.‘

    Multikulti, Homo-Ehe und Gender-Mainstreaming – sind zwangsfinanzierte Ideologie.

    ‚Nur von Gott kommt die wirkliche Revolution.‘ Joseph Ratzinger

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