avatar

BILD Dir Deine Meinung: Kein Judenhass

Man kann froh sein, dass der Springer Verlag vor den Gefahren des Antisemitismus geschützt ist. Das hat auch historische Gründe. Der Gründungsverleger ließ in der Nachkriegszeit seine Berater einen Kanon festlegen, dem sein verlegerisches Imperium unterworfen sein sollte. Und dazu gehörte für ihn, dass die judenfeindlichen Gesinnungen, die in den Vorurteilen der Menschen schlummern, nicht mehr politisch zum Tragen kommen sollten. Gut so.

Allerdings kam der Grundsatz damals aus der Feder eines alten Nazis, der sein Vertrauen genoss, übrigens ebenso wie jüdische Köpfe, die die eigenartige Melange in Axel Cäsars Freundeskreis offenbar zu ertragen wussten. Wie man das wissen kann? Nun, die Formulierung ist verräterisch. Man befürworte, heißt es dort, das Existenzrecht des jüdischen Volkes. Ups, „des Volkes“?

Das Existenzrecht eines Volkes kann nur befürworten, wer auch das Gegenteil denken kann: den Völkermord, die sogenannte Endlösung. Was der umlackierte Nazis sagen wollte, betrifft das Exsitenzrecht des jüdischen Staates, also von Israel. Das ist eine Nachricht, das ist ein Bekenntnis. Die verunglückte Formulierung sagt lediglich Selbstverständliches. Für jedes Volk, jede Religion.

Das Existenzrecht eines Menschen wie eines Volkes kann man weder befürworten noch bestreiten. Es geht also um die staatliche Identität Israels. Dass dies eine Nachricht ist, hängt mit der Gründungssituation des Staates Israel zusammen. Und natürlich mit der Geschichte dieses Volkes. Jedenfalls gehört die Existenzberechtigung  Israels, Merkel hat es betont, zur Staatsräson Deutschlands.

Eine notwendige Unterscheidung besteht zur jeweiligen Außen- und Sicherheitspolitik der jeweiligen Regierung dieses Staates. Im Unterscheid zu vielen, wenn nicht allen Nachbarstaaten ist Israel unstrittig eine Demokratie, womit man von einer demokratisch legitimierten Politik reden kann, aber eben auch von einer Politik, die sich selbst nicht als alternativlos versteht.

Von einem Staat kann man reden, wenn seine Bürger sein Gewaltmonopol akzeptieren und seine Nachbarn die Integrität der Grenzen. Hierzu gilt der Umkehrschluss: Man wird die Grenzen seiner Nachbarn akzeptieren müssen. Ob die sogenannte Siedlungspolitik Israels dem entspricht, weiß ich nicht zu sagen. Vieles von dem, was ich an islamistischer Propaganda zur territorialen Frage höre, ist gänzlich unakzeptabel; eigentlich alles.

Ob die Palästinenser ein Staatsvolk sind, dem die staatliche Souveränität verweigert wird, weiß ich auch nicht zu sagen. Sowohl bei den Palästinensern wie bei den Kurden scheint diese Frage von einer erheblichen Komplexität. Man wird das ergründen können, denke ich, aber aus dem Bauch weiß ich es nicht zu sagen. Die Vernichtunsrhetorik der Islamisten bedarf keiner Würdigung. Das verbiete sich von selbst: siehe oben.

Überflüssig zu sagen, dass wir keiner Religion gewähren, die Menschen zum Brudermord aufzustacheln; nicht mal zum Mord an dem Ungläubigen. Wir hören Unsägliches von fanatischen Moslems. Wir hören schwerverdauliches von Parteien und Politikern in Israel. Selbst Regierungsmitglieder nehmen Positionen ein, die sich mit meinem europäischen Verständnis eines aufgeklärten freiheitlichen Staates nicht vertragen. Würde ich solche Töne in meinem Vaterland hören, würde ich noch deutlicher.

Völlig im Unklaren bin ich mir über Israel als jüdischen Staat einer sogenannten Einstaatenlösung, wenn das bedeutet, dass die nicht-jüdischen Bevölkerungsteile, die dann möglicherweise in der Mehrheit wären, nur eingeschränkte Rechte genössen. Aber man redet wohl noch über das Zweistaatenmodell, das schwierig genug ist in einer Anrainerwelt der Gottesstaaten islamistischer Prägung.

Ob Israel gegenwärtig einen Angriffskrieg führt oder zu einer Verteidigung gezwungen wurde und ob diese Verteidigung angemessen ist, das weiß ich auch nicht so recht zu sagen. Meine Unkenntnis ist erheblich. Warum melde ich mich trotzdem zu Wort? Weil mir an den Unterschieden liegt. Das Existenzrecht von Juden oder der israelischen Bevölkerung jüdischer Kultur und des Staates Israel sind etwas anderes als die Frage, ob eine Außen- und Sicherheitspolitik klug ist.

Wenn man das gesagt hat, kräuseln sich aber schon die Stirnen der Kombattanden. Man ist nur noch wenige Sätze von einer Zuordnung entfernt, die den zweifelnden Betrachter dämonisiert und ihn im Freund-Feind-Verhältnis der Vernichtung durch eine der beiden Seiten anheimstellt. Was also ist das Thema? Menschen, Religionen, Migrationen, Kulturen, Klassen, Parteien, Staatsorgane, Politiken, Hegemonialmächte, Nationen, Bündnispartner? Jedenfalls nicht vermeintliche Herrenrassen oder ebensolche Religionen und deren vermeintliche Überlegenheit.

Es bleibt ein unpolitischer Wunsch: Mögen die Waffen schweigen. Jeder Krieg ist ein Verbrechen an den Menschen, vielleicht ein staatspolitisch unvermeidliches Verbrechen, aber immer ein Verbrechen.

Shares
Folge uns und like uns:
error20
fb-share-icon0
Tweet 384

12 Gedanken zu “BILD Dir Deine Meinung: Kein Judenhass;”

  1. avatar

    @ Fatih Ersoy

    Sie haben das wunderbar dargestellt. Ich werde Ihren Kommentar auch noch als Ergänzung zu meinen Ausführungen im Thread „Die Ohrfeige“ verlinken. Wenn ich Ihre Ausführungen früher gelesen hätte, hätte ich mir Zeit sparen können.

  2. avatar

    Ich wundere mich, dass ein so intelligenter und gebildeter Mensch wie Klaus Kocks solche Probleme hat, mehr als 60 Jahre nach Gründing des „jüdischen Staates Israel und mehr als Hundert Jahre nach der Herausbildung des Zionismus (jüdischen Nationalismus). Die Sache ist in Wirklichkeit recht einfach: es gibt keine Identität zwischen Judentum und einer bestimmten Ideologie – hier der des Zionismus – sowie deren Umsetzung in die Praxis, also dem Staat Israel. Man kann als Juden die definieren, die sich zur jüdischen Religion bekennen. Aber das ist zweifellos zu eng definiert. Beispielsweise gab es im frühen 20. Jahrhundert im Zarenreich die sich als marxistisch verstehende – und also dem Judentum als Religion nicht angehörende – Organisation des „Jüdischen Bundes“, der seine Erklärungen auf Jiddisch verfasste und sich schon dadurch zur jüdischen Schicksalsgemeinscht bekannte. In Israel gibt es sehr religiöse Juden wie die Anhänger der „Naturei Karta“, die erklärte Feinde des Zionismus sind und folglich den Staat Israel ablehnen. Das Existenzrecht Israels abzulehnen, ist nicht – notwendigerweise – eine Form des Antisemitismus (besser „Antijudaismus“). Diese Ablehnung kann aus der generellen Ablehnung des Rechts begründet sein, ein eigenen Recht auf Kosten anderer durchzusetzen. Wenn denn „die“ Juden ein „Volk“ sind (was man angesichts der unterschiedlichen Sprachen und Kulturen, denen sie angehören – z.B. mittel- und osteuropäische Juden, iberische Juden, arabische Juden, chinesische Juden oder äthiopische, um nur einige Beispiele zu nennen, bezweifeln kann) haben sie grundsätzlich das gleiche Recht auf die Bildung eines Staates wie jedes andere Volk auch (z.B. die Kurden), aber nicht, wenn das die Vertreibung und Entrechtung der ursprünglichen Bewohner ihres Staatsgebiets notwendigerweise mitsichbringt. Ein bekannter jüdischer Marxist, der Trotzkist Isaak Deutscher hat einmal das treffende Bild gebraucht, dass die Juden von den („christlichen“) Europäern aus dem Fenster geworfen wurden (durch jahrhundertelangen religiös begründeten Antisemitismus und schließlich durch den rassistisch begründeten Antisemitismus der Nazis) und dabei den (palästinensischen) Arabern, die mit dieser Geschichte nichts zu tun hatten, auf den Kopf gefallen sind. Das gilt so für die aus Europa fliehenden und von vielen westlichen Demokratien wenn überhaupt dann nur ungern aufgenommenen Flüchtlinge, nicht aber für die zionistische Bewegung. Diese hat den Palästinensern, sobald sie konnte, bewusst und aktiv auf den Kopf getreten. Insofern sich Israel trotz ungefähr einem Fünftel an nicht-jüdischen Einwohnern als „jüdischer Staat“ anstatt als Staat aller seiner Bürger definiert, ist es durchaus logisch, wenn die Ablehnung des Existenzrechtes dieses Staates immer populärer wird. Diese Ablehnung ist keineswegs identisch mit der Vertreibung der dort lebenden Juden „ins Meer“ oder sonstwohin, sondern zielt auf einen multinationalen Staat gleichberechtigter Bürger. Dass die islamistische Hamas dafür nicht steht, ist eine andere Frage. Ihren Einfluss verdankt sie aber zweifellos in erster Linie der vom Westen ge- und unterstützen Politik des „jüdischen Staates“ (gleich ob mit Arbeitspartei-Regierung oder Likud udgl.), in zweiter Linie der Korruption und der Kollaborationspolitik der nationalistischen PLO-Führung und last but not least ihrem fortgesetzen Widerstand gegen den siedlerkolonialistischen Staat.

  3. avatar

    @Marseillais

    Die „Türken“ waren keine Besatzer, der Nahe Osten war 4 Jahrhunderte rechtmäßiger und integraler Bestandteil des Völkerrechtssubjektes Osmanisches Reich. Das zum ersten.

    Zum zweiten: es springt einem aufmerksamen Beobachter ein bestimmtes Muster ins Auge. Dass nämlich Raketen aus Gaza und neuerdings Tunnel zielsicher und zufällig immer dann einen akuten Handlungsbedarf in Form von Kriegen gegen Gaza zu begründen scheinen, wenn sich für Israel gefährliche diplomatisch-politische Rahmenbedingungen zu etablieren drohen.

    Dieses mal war es der Aussöhnungsprozess zwischen Hamas und Fatah und die Einigung auf eine Einheitsregierung, die unmittelbar davor stand, im Namen der PA wieder die Exekutivgewalt in Gaza zu übernehmen.

    Anders als noch die gescheiterte Einheitsregierung nach dem Wahlsieg der Hamas in den Nuller Jahren hatte die aktuelle Konstellation grünes Licht sowohl aus den USA, als auch aus der EU. Das hat seinen Grund zum einen darin, dass sich die Hamas – anders als damals – aus einer Position der Schwäche auf diese Einigung eingelassen, sich zum anderen eben deswegen auch dazu verpflichtet hat, sämtliche Verpflichtungen der PA gegenüber Israel mitzutragen.

    Dass Netanjahu den zeitlich sich unmittelbar an diese Einigung anschließenden Fall der Entführung und Ermordung der drei israelischen Siedler-Jugendlichen als Vorwand missbrauchte, um eine systematische Eskalationsspirale gegen Hamas in Gang zu setzen, die geradewegs in diesem aktuellen Krieg mündete, müsste jeder Blinde mit Krückstock sehen, so er denn halbwegs darum weiß, was es für Israels Verhältnis zu Gaza bedeutet, wenn die PA tatsächlich de iure wie de facto wieder die Regierung in Gaza übernimmt.

    Die PA ist ein in Interimsverträgen geschaffenes und definiertes Instrument; In Verträgen also, die zwischen einer Besatzungsmacht und Besetzten geschlossen wurden – mithin zwischen Vertragsparteien, deren Verhältnis zueinander u.a. durch die IV. Genfer Konvention bestimmt wird, die nach wie vor den grundsätzlichen völkerrechtlichen Rahmen für solche Verträge bildet, da diese keinen eigenständigen völkerrechtlichen Status haben.

    In dem Moment, in dem die PA – als besatzungsrechtlich definiertes Instrument – rechtmäßig die Regierungsgeschäfte in Gaza übernimmt, ist es folglich vorbei mit dem israelischen Standpunkt, dass man nicht mehr Besatzungsmacht über Gaza sei. Wie Sie sicherlich wissen, behauptet Israel seit etlichen Jahren, dass man sich rechtlich in einem klassischen Kriegszustand mit Gaza befindet, das für diesen Zweck auch offiziell zu feindlichem Gebiet erklärt wurde, mit der Hamas als rechtmäßigen Kriegsgegner.

    Ob die Kriege im allgemeinen oder die Blockade als besonderes Mittel der Kriegsführung: all dies wäre in dieser Form nicht mehr möglich, wenn Israel in Gaza wieder an die besondere Verantwortung einer Besatzungsmacht für Sicherheit und Wohlergehen der Zivilbevölkerung gebunden wäre, die die IV. Genfer Konvention vorschreibt.

    Das wäre eine erste unmittelbare politisch-juristische Folge einer solchen PA_Exekutive über Gaza.

    Eine weitere beträfe die grundsätzliche Haltung Israels zu einem Friedensprozess mit den Palästinensern. Wohinter wollte man sich verschanzen, wenn eine innerhalb der PA gebändigte Hamas als terroristischer Pappkamerad ausfiele, den man immer dann zielsicher als Joker zücken konnte, wenn es darum ging, den Status Quo der Verhandlungssackgasse – flankiert vom fortgesetzten Siedlungsbau im Westjordanland – zu zementieren?

    In diesen – politischen – Entwicklungen liegt der eigentliche Grund für diesen Krieg. Und nicht in irgendwelchen Tunneln oder Raketen.

    Und so, wie es aussieht, steckt Netanjahu in einer Sackgasse, da weder von Fatah, noch von Hamas bislang zu vernehmen war, dass sie ihren eben erst vollbrachten Einigungsprozess in Frage stellen wollen.

    Dieser Krieg war und ist ein Akt der Verzweifelung einer durch die palästinensische Diplomatie immer weiter in die Enge und internationale Isolation getriebenen israelischen Regierung, die derzeit ratlos vor der Frage steht, wie sie reagieren soll, wenn sie diesen Krieg beendet und am Tag darauf jene politisch-diplomatischen Weichenstellungen greifen, die sich derzeit in einem kriegsbedingten Timeout befinden.

  4. avatar

    @Marseillais
    Der Islamist Erdogan steht doch auf Hamas, der würde nicht nur Tunnel zulassen, sondern gleich eine Autobahn bauen 😉

  5. avatar

    Vielleicht, lieber Klaus Kocks, informieren Sie sich mal über Israel, so wie Sie sich lieber über die Springer-Richtlinien hätten informieren sollen, bevor Sie darüber schrieben. Dann könnten Sie einige der selbstgestellten Fragen beantworten.
    Eines muss aber auch der uninformierteste Zeitgenosse Israel lassen: Es hat – anders als die Bundesrepublik – noch nie ein Land angegriffen, von dem aus es nicht selber bedroht wurde. Anders ausgedrückt: Friedensaufforderungen aus Deutschland klingen merkwürdig in den Ohren israelischer Bürger, die noch im Ohr haben, wie Joschka Fischer Auschwitz verhindern wollte, indem er Belgrad bombardierte, oder die sich daran erinnern, dass die Bundesrepublik seit zwölf Jahren am Krieg in Afghanistan beteiligt ist, wo es bislang bis zu 43.500 zivile Tote gegeben hat. Dazu 45.000 offiziell als „Taliban“ deklarierte.
    Wieviele Raketen wurden aus Serbien auf Deutschland abgefeuert? Wieviele von Afghanistan aus? Hat Serbien, haben die Taliban je das Existenzrecht der Bundesrepublik in Frage gestellt? Nur so mal dahin gefragt.

  6. avatar

    Herr Kocks, ich muss Sie fragen, ob eine abwartende Sicherheitspolitik, die zugelassen hätte, dass zu RoshHashanah durch Tunnel in Israel Katastrophen erzeugt worden wären, Ihnen lieber gewesen wäre? Was hätten Sie dann gewusst?

    Noch ein Gedankenexperiment: Sagen wir, die Türken in Deutschland bekämen Israel geschenkt, Deutschland nähme die Israelis auf. Glauben Sie, dass es ein Deut anders da unten zuginge (siehe Kurden vs. Türken und umgekehrt)? Oder dass Erdogan sich gefallen ließe, dass Tunnel in sein Gebiet gebaut würden? Nur ein Experiment, mehr nicht.
    Viele Leute hier verlangen, dass Israel handelt wie Europa, vergessen dabei aber, dass Israel in NO liegt. Andere wiederum scheinen zu vergessen, dass NO nicht hier ist.
    Und die meisten da unten haben übersehen, dass die Gründung des Staates Israel ihre erste Chance auf einen eigenen Staat war, nach erst türkischer, dann britischer Besetzung. Schade, oder. Inzwischen erschwert die Lage das Heinsohnsche junge Männer-Schema, das man in dieser Weltgegend seltsamerweise gern mal Genozid nennt.
    Wir sollten uns lieber damit beschäftigen, drohenden eigenen Krieg über die Ukraine zu verhindern. Sie wissen nicht, ob der auch zivile Opfer fordert? Abzählbar im Juli auf jeden Fall ca. 300, noch nicht alle gefunden. Lui, il ne sait pas.

  7. avatar

    Lieber Klaus Kocks, man sollte schon richtig zitieren. Die Leitlinien kann jeder googeln. vom „Existenzrecht des jüdischen Volks“ ist darin nirgends die Rede. Vielmehr von der „Unterstützung der Lebensrechte des israelischen Volkes“. Auch eine interessante Formulierung übrigens.

  8. avatar

    Lieber Herr Kocks, Sie schreiben: „Warum melde ich mich trotzdem zu Wort? Weil mir an den Unterschieden liegt. Das Existenzrecht von Juden oder der israelischen Bevölkerung jüdischer Kultur und des Staates Israel sind etwas anderes als die Frage, ob eine Außen- und Sicherheitspolitik klug ist.

    Wenn man das gesagt hat, kräuseln sich aber schon die Stirnen der Kombattanden. Man ist nur noch wenige Sätze von einer Zuordnung entfernt, die den zweifelnden Betrachter dämonisiert und ihn im Freund-Feind-Verhältnis der Vernichtung durch eine der beiden Seiten anheimstellt.“

    Ist das das Meinungsklima, dem Sie sich konfrontiert fühlen, wenn Sie sich doch sehr bedacht, sehr vorsichtig, wie auf Samtpfoten schleichend, zur Sache (nicht) äußern? Bei keiner anderen Agenda hätten Sie geschrieben „… weiß ich nicht zu sagen“ und „… weiß ich auch nicht zu sagen“ und „Würde ich solche Töne in meinem Vaterland hören, würde ich noch deutlicher.“ und „…das weiß ich auch nicht so recht zu sagen. Meine Unkenntnis ist erheblich.“ – Nun gut, das ist entweder selbstverschuldete Unkenntnis oder selbstverschuldete Unmündigkeit; ich vermute letzteres, da Sie nur sehr gewunden und sehr umständlich Ihre Zweifel an der Klugheit der israelischen Außen- und Sicherheitspolitik zu äußern wagen. Man hat den Eindruck, dass Sie ob Ihrer Wagemutigkeit geradezu zittern wie weiland Martin Walser in der Paulskirche. Was ist das für eine Macht, der Sie sich gegenübersehen?

    „BILD Dir Deine Meinung“ – es ist doch geradezu geschenkt, eine Binse, dass die Springerpresse, mit dem Flaggschiff BILD voran, bezüglich Israel noch linientreuer ist als der Osservatore Romano im Vatikan. Dass derartiges Parteigängertum zwar nicht stinkt, aber trotzdem anrüchig ist – das machen sich Kai-Mathias & Co nicht klar.

    Nun ja, auch Ihnen wird „Israelkritik“ verbunden mit Ihren Bekundungen, wegen „Nichtwissen“ eigentlich schwerlich was sagen zu dürfen, zugestanden. Lassen Sie sich, lieber Herr Kocks, vom „Kräuseln auf den Stirnen“ nicht ins Bockshorn jagen. Aber ein Problem ist das schon, nicht wahr? Klarer dürfen Sie sich nicht äußern.

  9. avatar

    Nein, zu den Dichtern und Denkern gehören die Juden wahrlich nicht.

    Da wird erstmal gegen die Infragestellung Israels polemisiert, um dann im gleichen Atemzug mit der Aufgabe der Zweistaatenlösung selber die Abschaffung Israels zu fordern. Andererseits, wenn es nämlich ernstgemeint war, mit dem Existenzrecht Israels, kann dies nur heißen, man will die Palis zu Staatenlosen machen.
    Beides ist sicherlich etwas, was in unserer westlichen Welt keinen Platz hat.

    Womit ich beim eigentlichen Thema bin. Ich bin das Thema Israel, das Verhalten der Juden Leid.

    Selbstverständlich kann man einen demokratischen Staat infrage stellen, nur Diktaturen haben Ewigkeitscharakter.
    Ich bin mittlerweile überzeugt, dass die Juden und Israelis einfach nicht die intellektuellen Fähigkeiten besitzen, um diesen Zusammenhang zu erkennen.
    60 Jahre hat der Staat Israel bewiesen, dass er, so wie er konstruiert ist, keine Grundlage besitzt. In der Wirtschaft würde man wohl vom fehlenden Geschäftsmodell sprechen und ihn einfach liquidieren.

    Nennt mich deshalb lieber Antisemit, aber geht mir nicht mehr mit Israel auf die Nerven.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Shares
Scroll To Top