avatar

Der Komet

Bücher von Freunden lese ich immer mit einer gewissen Bangigkeit: Wenn sie einem nicht gefallen, darf man es ja doch nicht sagen. Es sind ja deren Kinder, und man sagt auch nicht: Was hast du für dumme und hässliche Kinder.

Zwar hat Hannes Stein zwar noch nie ein schlechtes Buch geschrieben; außerdem hat er mir in unseren unregelmäßigen, dafür aber langen Telefongesprächen immer wieder vom Plot seines neuen Romans erzählt, den ich geistreich und faszinierend fand; und dennoch… Nun habe ich am Sonntag in einer einzigen Sitzung die 271 Seiten mit wachsendem Vergnügen ausgelesen, und ich kann sagen: „Der Komet“ begründet das Genre des utopischen Romans neu.

Ein wenig ist die soziale Utopie aus der Mode gekommen. Edward Bellamys „Looking Backward“, der von der Warte des aufgeklärten Jahres 2000 auf seine umnachtete Gegenwart – das Jahr 1897 – zurückschaute, und Theodor Herzls „Altneuland“, der im Jahre 1902 eine zionistische Idealgesellschaft im Jahre 1923 imaginierte – eine Gesellschaft, die stark an das Wien des Jahres 1902 erinnerte, nur mit besserem Wetter und ohne Antisemitismus – waren wohl die letzten bedeutenden Vertreter des Genres. Seit dem Ersten Weltkrieg und erst recht seit dem Zweiten war es schwer, an „Eutopia“, missverstanden als das gute Land, zu glauben; seither bestimmen eher „Dystopien“ die Sicht auf die Zukunft: Man denke an Aldous Huxleys „Brave New World“ und an George Orwells „1984“, an Filme wie „Blade Runner“, „Total Recall“ oder die „Matrix“-Trilogie. 

Aus der Aufzählung wird klar, dass „Dystopien“ – negative Utopien – in der Regel eine kritische Überzeichnung der Gegenwart sind: H.G. Wells’ „Zeitmaschine“ projiziert die Klassengegensätze seiner Zeit in die Zukunft; „1984“ ist eine nur oberflächlich verfremdete Beschreibung der Frustrationen des Autors bei seiner Arbeit für die BBC 1948, „Brave New World“ schildert das Leben in Hollywood in den Jahren vor der Großen Depression.

„Eutopien“ – positive Utopien – hingegen verklären fast immer eine einfachere Vergangenheit, beginnend bei Thomas Morus, der das Genre erfand und im frühkapitalistischen England eine vorkapitalistische, kommunistische Agrargesellschaft imaginierte, verwischen aber meistens sorgfältig diese nostalgische Spur durch allerlei technischen Schnickschnack. Hannes Stein bekennt sich dazu.

Hannes Steins Utopie, angesiedelt im Jahr 2000, ist aber nicht ein ahistorisches Nimmerland, sondern ein kontrafaktisches Waswärewennland: Das Attentat von Sarajewo hat nicht stattgefunden; folglich nicht der Erste Weltkrieg; folglich nicht die Zerschlagung der europäischen Imperien durch Revolutionen und Friedensschlüsse; folglich weder die Revolution Lenins noch jene Hitlers; folglich weder der Zweite Weltkrieg noch der Holocaust; folglich nicht die Entdeckung des Thanatos-Prinzips durch Sigmund Freud.

Das Europa, das Hannes Stein imaginiert, in dessen glücklicher Mitte das Haus Habsburg sein schlampertes, liebenswürdiges, zugleich reaktionäres und fortschrittliches Vielvölkerreich eher beaufsichtigt als regiert, kann seinerseits die Schrecken des 20. Jahrhunderts nicht imaginieren: diese Schrecken quälen nur in Albträumen zwei Patienten, deren Analytiker – der eine in Tiflis, der andere in Wien – darüber brieflich kommunizieren: der eine ist ein Enkel des grusinischen Nationaldichters Soselo; der andere Enkel eines unbedeutenden Wiener Postkartenmalers namens Hüttler.

Der Antisemitismus ist gesellschaftsfähig, aber nicht tödlich; desgleichen das Militär. Europa kommt in dieser Version der Geschichte tatsächlich von der Venus, nicht – wie es leider nach der wirklichen Geschichte des 20. Jahrhunderts der Fall ist – vom Mars. Amerika auch. Das Land ist neutral und weit weg, wissenschaftlich unterentwickelt  und kulturell uninteressant, da es seit den letzten Pogromen ganz zu Beginn des 20. Jahrhunderts keine Massenimmigration verfolgter Juden gegeben hat.

Man spricht – vom Technion in Haifa bis zum Technologischen Institut in Boston – selbstverständlich in der Wissenschaft Deutsch. Und da wir gerade von Venus und Mars reden: Das Buch endet mit dem Ruf „Allahu Akbar!“ hervorgebracht durch eine Delegation bosnischer Muslime, die beschlossen haben, das Ende der Welt in Wien, zusammen mit ihrem geliebten Kaiser zu erleben.

Das Ende der Welt? Ja. Nicht umsonst heißt das Buch „Der Komet“. Dessen angekündigte Ankunft treibt die Handlung – im gemäßigten Tempo, man ist ja in Wien – voran und gibt dem Autor Anlass zu allerlei theologischen Spekulationen. Aber ich will die Schlusspointe nicht verraten.

Unter meinen vielen katholischen Verwandten, Freunden und Ex-Freunden ist der Nichtkatholik Hannes Stein der einzige, der den Katholizismus wirklich versteht und liebt; unter meinen vielen jüdischen Verwandten, Freunden und Ex-Freunden so ziemlich der einzige, der sein Judentum auch religiös lebt und das Judentum versteht; er ist überdies ein vorzüglicher Kenner und Liebhaber William Shakespeares, ohne den man gar nichts versteht, und verbirgt überdies nicht seine Liebe zu Grillparzer, Nestroy und Johann Strauß.

Er ist, mit einem Wort, Österreicher. Nicht in dem banalen Sinn, der heute dem Wort anhängt, sondern im Sinne Joseph Roths. Ein k.k. (nicht k.u.k., das wird im Buch erklärt) Österreicher, kaisertreu, grad weil das Kaisertum etwas Operettenhaftes an sich hat; im Kern antipreußisch, weil dem Preußentum das Operettenhafte abgeht; aber nicht antigermanisch, was in seiner utopischen Welt ein verbreitetes Phänomen ist. Schließlich dominiert das Deutsche Reich, wenn nicht – trotz des Nobelpreises für die Frankfurterin Anne Frank und ihr reiches Lebenswerk – kulturell, so doch wirtschaftlich und wissenschaftlich die Welt. Und so etwas provoziert immer den Neid.

Womit wir in Amerika wären, wo Hannes Stein jetzt als Bürger der USA lebt  und – trotz seiner Mitgliedschaft in der außer ihm eher zum Geifern gegen Linke geneigten „Achse des Guten“ – bei der ersten Präsidentenwahl seines neuen Lebens seine Stimme für Barack Obama abgegeben hat.

Dass er in der Fremde eine so stimmige wie innige Liebeserklärung an die alte Heimat geschrieben hat, verwundert nicht: das passiert oft. Man denke an die Kompositionen der Beatles während ihrer Zeit in Indien, die im „Weißen Album“ kulminierten, einer Liebeserklärung an ihre musikalischen Wurzeln, die so gar nichts Indisches an und in sich hat. Es sind, sagte Friedrich Schiller sehr richtig, nicht alle frei, die ihrer Ketten spotten; aber Hannes Stein spottet seiner Ketten nicht, gerade weil er ihrer frei ist.

Durch eine ironische Pointe der Weltgeschichte allerdings leuchtet im Habsburger-Reich des 21. Jahrhunderts, dem Nachfolger des Römischen und des Heiligen Römischen Reichs, auch ein Modell dafür auf, was die Europäische Union sein könnte, wenn sie nicht die USA zum Modell nehmen, sich nicht neu zu erfinden versuchen, sich von ihrer Fixierung auf das inkompatible Paar Deutschland-Frankreich lösen und sich darauf besinnen würde, was sie tatsächlich ist: die Fortsetzung Habsburgs mit anderen Mitteln.

Hannes Stein hat einen großen geschichtsphilosophischen Roman geschrieben, der einige Gewissheiten der Geschichtsschreibung des 20. Jahrhunderts in Frage stellt: Waren dessen Katastrophen das Produkt des Thanatos, des unbewussten Untergangswunsches eines von den Meisterdenkern Hegel, Marx und Nietzsche korrumpierten, gelangweilten Bürgertums (im Roman verkörpert durch den Philosophen André Malek) – oder konnten diese Untergangswünsche nur zur bestimmenden Kraft des 20. Jahrhunderts avancieren, weil ein dummer Zufall – und eine an sich bewundernswerte aristokratische Tapferkeit – dazu führte, dass der Kronprinz Franz Ferdinand nach dem ersten, missglückten Anschlag in Sarajewo seinen Besuch fortsetzte, satt, wie es in der glücklicheren Welt des „Kometen“ der Fall ist, völlig nachvollziehbar zu sagen: „I bin doch ned deppat, i fohr wieder z’haus!“  

 

Shares
Folge uns und like uns:
error20
fb-share-icon0
Tweet 384

94 Gedanken zu “Der Komet;”

  1. avatar

    Liebe Rita,

    „Jetzt haben wir – auch Dank des Euro-Fiskalpaktes – ein Dahrendorf-Problem; das Dahrendorf-Häuschen ist nicht mehr aktuell; die Statik hat sich verändert.
    Wissen Sie hier eine vernünftige Lösung?“

    kurz bevor ich mich in die Klausur verabschiede hier noch ein paar Zeilen:

    Vielleicht befinden wir uns schon in einem Lösungsprozess, wenn wir die Ränder betrachten.

    Einfachheithalber ein paar Schlagworte bzw. -sätze

    Hilfe zur Selbsthilfe

    Kaufst Du noch oder teilst Du schon

    Nicht nur wählen, sondern auch ohne Parteizugehörigkeit sich auf lokaler Ebene
    “ einmischen“

    Mehr Verantwortungsträger statt Bedenkenträger

    Kritik mit konkreten Lösungsvorschlägen verbinden

    Fehler zu lassen und Lösungen daraus entwickeln.

    Beispiel Berliner Flughafen

    Ausschüsse sind per se nicht schlecht, aber warum die Dokumenten nicht in Form eines crowdsourcing Verfahrens ins Netz stellen.

    Ein schönes analoges Beispiel: der Korruptionsskandal in UK.

    http://www.guardian.co.uk/news.....eofcommons

    http://www.guardian.co.uk/poli.....we-learned

    Das sich Kritik auch mit Lösungsansätzen verbunden werden kann hier auch ein Beispiel aus UK:

    http://www.mysociety.org/

    Und in Ihrem Ländle habe ich eine schöne Sache im Remstal entdeckt:

    http://wir-fuer-gd.de/

    Und dann gibt es hier auch noch ein interessantes Projekt im Landkreis Lüneburg:

    Kartierung von Schwalbennestern:

    https://schwalbe2012.lklg.net/

    oder auch Stefan Wehrmeyer mit

    https://fragdenstaat.de/

    http://www.mapnificent.net/

    Die Rändern “ fransen “ aus!!

    und wenn Sie sich z.B. diesen Artikel anschauen:

    http://start.freifunk.net/

    „Lokale Communities stellen die auf eigene Bedürfnisse angepasste Software dann auf ihren Websites zur Verfügung. In Dörfern und Städten gibt es immer mehr Freifunk-Gruppen und Zusammenkünfte, wo sich Interessierte treffen. Die Freifunk-Community ist Teil einer globalen Bewegung für freie Infrastrukturen. Unsere Vision ist die Demokratisierung der Kommunikationsmedien durch freie Netzwerke. “

    Vielleicht bin ich ein wenig zu naiv und zu enthusiastisch, aber Visionen brauchen wir und daher sollten wir die Idee von Dahrendorf und seiner Maschinensteuer einmal wieder stärker in die Diskussion bringen.

    Vielleicht auch die Bank (natürlich wieder in Ihrem Ländle:-)

    http://www.faz.net/aktuell/wir.....82579.html

    http://wirtschaft.t-online.de/.....1238/index

    To small to fail

    Ich werde im Kloster Abbitte leisten müssen, dass ich wieder einmal die Regeln von Herrn Posener nicht eingehalten habe

  2. avatar

    @Liebe Silke: Ihr Zirkuskind hat mich an meine eigene Schulzeit erinnert, auch daran, daß an dieser Zeit tatsächlich nicht nur alles schlechter war als heute.

    In der 4. Grundschulklasse hatten wir, bei 48 Schülern, nur ein einziges Gastarbeiterkind, wie das damals noch hieß; nennen wir sie mal einfach Gina, um ihre Persönlichkeitsrechte zu schützen.

    Gina war Italienerin, schön, rassig, schwarzhaarig; sie entsprach total dem Klischee und alle Jungs waren verliebt in sie. Der Vater war Bauarbeiter, sie saß neben dem Sohn des Landrates in der Schule. Wichtig aber an Gina war nicht ihre exotische Schönheit alleine; sie brachte uns den Text des damals so populären songs „Marina“ bei, den ich bis heute immer noch auswendig weiß. Und wenn wir noch vorhandenen Gruftis uns mal zufällig nach Jahren im Städtel treffen, so fragt noch Mancher nach Gina.

    Vor Jahren traf ich Gina – nach ca. 40 Jahren – in einem Biergarten. Sie war immer noch unverkennbar.
    Und keinen hat je interessiert, welchen Beruf ihr Vater hatte.

    Wissen Sie was, manchmal vermisse ich heute das Pfeifen der flotten Italinischen Bauarbeiter an den Baustellen, die uns halbgaren Schulmädels nachpfiffen, und an denen wir dann hocherhobenen Kopfes vorbeirauschten, nicht ohne eine herrliches und heimliches Gefühl unserer Weiblichkeit zu spüren.

    Ja, ich merke ich werde alt und gehe jetzt ab in die Daunen.

    LG die Landplage

  3. avatar

    @Moritz Berger: Was Ihre quantitative Wachstumsphilisopie betrifft stimme ich Ihnen absolut und selbstverständlich vollinhaltlich zu!

    Ihren Hinweis auf Dahrendorf schätze ich, goldig Ihr Hinweis (vermutlich auf die „Kids“ hier gemünzt, Dahrendorf kein Kommunist).

    By the way, jedem Kaufmann aus meiner Generation war Dahrendorf ein Begriff. Er war ein angelsächsisches Phänomen und seiner Zeit weit voraus. Er strebte einen sog. ökonomischen 3. Weg an, wie es der Tscheche und Kommunist Otta Sic, späterer Wirtschaftsminister der Schweiz in dieser Zeit ebenfalls anstrebte. Seine Idee vom Grundeinkommen für Jeden erschein mir damals kühn, heute vielleicht weniger.
    Jetzt haben wir – auch Dank des Euro-Fiskalpaktes – ein Dahrendorf-Problem; das Dahrendorf-Häuschen ist nicht mehr aktuell; die Statik hat sich verändert.
    Wissen Sie hier eine vernünftige Lösung?

    Jesses, ich glaube wir sind total vom Thema abgekommen.
    Unser Oberlehrer Apo wird uns gleich wieder rüffeln!
    Aber, egal, diese Diskussion hier, mit Ihnen, Silke und KJN finde ich nämlich hochinteressant!

  4. avatar

    @Silke: Genial, Ihre Reaktion. Wenn die „Ausfragerei“ des Lehrers unbeabsichtigt gewesen wäre, hätte man nicht so gezielt nach den Berufen gefragt. Seit wann gehören denn die Berufe von Eltern und Großeltern in einen Stammbaum!

    Es wurden, als nächste Aktion dieser Superpädagogin , nach der Einrichtung der Badezimmer der Großeltern gefragt und dann auch noch nach der Größe explizit der Badezimmer und dann der ganzen Wohnung. Wie mußten sich die weniger gut situierten Kinder bei den Schilderungen der gut Betuchten wohl gefühlt haben?

    Meine Reaktion, die Berufsausfragerei betreffend, war ganz ähnlich der Ihrigen, allerdings nahm die Empörung überhand Das wäre eine Gelegenheit für eine wohlfeile Betrachtung der einzelnen Berufe gewesen; und auch deren Bewertung in der Wichtigkeit in einem sozialen Gefüge.

    Die Reaktion der „Alten „war absolutes Entsetzen; Entsetzen darüber, daß sie jetzt überhaupt erst eine Veranlassung sahen entgegenzusteuern. In diesem Haushakt, getreu dem Motto meines liberalen Übervaters, daß es keine Menschen mit zweierlei Wert gibt, wäre keiner jemals aus die Idee gekommen, daß die eigene Tochter, aufgrund des Gruppendrucks in der Klasse, die Familienprinzipien so „verraten“ würde. Der Junge hatte bis dato beinahe täglich im Hause der kleinen Anverwandten mit dieser gespielt, dort herrschte niemals ein Standesdünkel.

    Solche Reaktionen können selbst die besten Eltern bei ihren Kindern nicht verhindern; der Gruppendruck ist manchmal größer.

  5. avatar

    M.B.

    nur um Ihrer vermutlich berechtigten Verzweiflung a bisserl a geschichtliche Tiefe zu verpassen – zu der Zeit als die (Schul)Welt angeblich noch besser war, hatten verschiedene Bundesländer verschiedene Schuljahresbeginne – Herbst oder Ostern

    Meine Eltern waren ziemlich mobil und so war ich im Alter von 11 zweimal gesprungen und einmal zurückgegangen.

    Ich habe das zwar notenmäßig gut verkraftet, doch kam eben zu dem dauernden Neu-Eingewöhne (ich habe die Schule insgesamt mehr als 3x gewechselt) hinzu, daß ich mit 11 und darum auch mit 13 ein Jahr jünger als der Rest und 2 Jahre jünger als die Sitzengebliebenen war, was sozial allgemein und für Tanzstunde usw. nicht gerade ideal war.

    Will sagen, die „gute alte Zeit“ hatte ihre eigenen Riesenpäckchen an ich-fass-es-nicht-igkeiten.

  6. avatar

    KJN

    Man gebe einem Hafenarbeiter., einem Kommis, einem Turnlehrer oder einem Briefträger die volle Verfügung über seine Zeit und seine Person, und er wird trübsinnig oder zum Schurken werden

    Falls das nicht ironisch gemeint ist, ist es gequirlte Kacke

  7. avatar

    Liebe Rita,

    Ihre Geschichte von dem Kanalreiniger-Unglück geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Denn eigentlich ist die Idee, das Wissen der Kinder von der Vergangenheit der eigenen Familie bzw. deren Berufen einzubringen doch gar nicht so schlecht. In meinem 2. oder 3. Jahr tauchte für ein oder zwei oder drei Tage ein Zirkuskind in unserer Klasse auf. Ach hätte die nur erzählen dürfen!!! Also muß da doch in Ihrer Story irgendwas am Wie sehr grundlegend, wenn auch vermutlich unbeabsichtigt, falsch gelaufen sein. Ich suche den Teufel ja immer erst im Detail? Lag es am Aufschreiben? Und noch eins fällt mir ein, was für eine großartige Gelegenheit das z.B. gewesen wäre, die gegenseitigen Abhängigkeiten der Berufe zu vermitteln.

    Ich weiß sehr wenig über Kanäle jenseits von Orson Welles, doch, neugierig wie ich bin, habe ich einmal einen Sportkollegen an seinem Arbeitsplatz, der örtlichen Kläranlage, besucht. Da stank nix und dreckig an der Arbeit war nur das seinerzeit erforderliche Stück für Stück Rausfischenmüssen von Zigarettenfiltern und Kondomen, aber Anfassenmüssen gehörte nicht dazu.

    Vielleicht hätte so ein Besuch, bei dem auch das Fachwissen des Kanalers beeindruckt hätte, die Dinge wieder reparieren und vielleicht sogar der grundlegenden Idiotie einer solchen Reaktion der edler be-Vorfahrten auf ewig irreparablen Schaden zufügen können.

    Ich hoffe jedenfalls inständig, daß nachdem der Shit da bekannt geworden ist, die „Alten“ mehr als nur verbales Gegensteuern betrieben haben und sich um echtes Begreifen bemüht haben.

  8. avatar

    @Rita E. Groda

    Zum Thema Eltern, Schule und Gesellschaft:

    „Eigenverantwortung sollte uns nicht be- und verängstigen, es sollte uns beeindruckendes Instrument zur Verwirklichung unserer Freiheit sein.

    Nicht Kinder sollten in der Schule lernen, wie man sich gesund ernährt; es sollte den Eltern verdammte Pflicht und Schuldigkeit sein, ihren Kindern ein Frühstück zu machen und ein Vesper in die Schule mitzugeben. Ebenso die Einübung sozialer Fertigkeiten, wie Höflichkeit und Pünktlichkeit.“

    kann ich unterschreiben….
    nur bitte nicht wieder Experten einfordern, die Expertitis ist leider auch eine ansteckende Krankheit.

  9. avatar

    Liebe Frau Groda

    das Thema war aber nicht:

    Hilf Dir selbst dann hilft Dir Gott

    sondern Friedell und sein Zitat, dass letztlich davon ausging dass “ Handarbeiter “ ohne feste Einbindung in Arbeitsprozesse sich nur herumtreiben würden.

    Hingegen Intellektuelle die Muße richtig “ nutzen “ würden.

    Und damit wären wir wieder einmal beim Thema Grundeinkommen.

    Auf der einen Seite wird behauptet, dann würden die “ Arbeitenden “ nichts mehr tun (was immer unter tun verstanden wird)

    Auf der anderen Seite wird behauptet, damit würde endlich eine “ Befreiung “ der Arbeit erreicht.

    Wenn ich mir das Produktivitätswachstum in der Industrie in den vergangenen 100 Jahre anschaue (industralisierte Welt)dann frage ich mich schon warum heute noch 10 Stunden täglich gearbeitet wird.

    War es nicht einmal das Ziel mit zunehmender Produktivität mehr freie Zeit zu erhalten?

    Wenn Keynes schon in den zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts davon spricht, dass der Arbeiter (für seinen damaligen Lebensstandard) nur 3 Tage pro Woche Arbeiten müßte, um ausreichend zu
    “ leben „.

    Wenn Ralf Dahrendorf (kein Kommunist) davon spricht man müsse die “ Maschinensteuer “ einführen, um den Produktivitätsfortschritt allen zukommen zu lassen, dann frage ich mich schon warum das Grundeinkommen nicht auch ein Lösungsansatz für unsere Gesellschaft ist.

    Mit der quantitativen Wachstumsphilosophie des Westens und der Tonnenideologie des ehemaligen Ostens lavieren wir uns in eine Sackgasse.

    Ich will nicht schon wieder meine tibetanische Gebetstrommel hervorrufen, aber vielleicht sieht man an den Rändern schon Veränderungen auftauchen:

    Heute in Spon gelesen:

    http://www.spiegel.de/unispieg.....77939.html

    http://tradeschool.coop/

  10. avatar

    KJN und M. Berger: Friedell irrt, und auch nicht.
    Wir haben seit ungefähr 20 Jahren ein gesellschaftliches Problem, das mit dem Mauerfall zu uns herübergeschwappt ist, und das ich – aus 30 jähriger CSSR-Erfahrung – prognostiziert hatte. Ich möchte vorab ausdrücklich darauf verweisen, daß für das von mir nachstehend, nicht der normale Ost-Deutschland-Bürger verantwortlich ist, sondern explizit der Ost-Politiker-Import, der bei uns schnellsten (merkwürdigerweise) an die politische Macht kam.

    Bis zur Wende war der West-Bürger tatsächlich von Geburt an gewöhnt in einem für das Individuum recht brutalen System zu leben, in dem galt für sich selbst zu sorgen. Dummheit wurde quasi sofort bestraft, es gab keinen doppelten Boden fürs Leben. Der Preis für die individuelle Freiheit war die Reduktion auf die Eigenverantwortung, was ich persönlich total in Ordnung finde.

    Der im Osten Europas ansässige Bürger, nicht nur in Ostdeutschland, war von Geburt an gewöhnt, vom Staat versorgt und bevormundet zu werden. Seine sog. Freiheit benutzte er bevorzugt dazu, sich um die Beschaffung von“Luxusgütern“ zu kümmern, die Datscha oder das eigene Häusle zu richten, bzw. Dinge zu organisieren, die das staatlche Planmanagement nicht hergab. Was also Eigenverantwortung anbelangte – im zuletzt genannten Bereich besaß der Ost-Bürger geradezu vorbildliche Kompetenz.

    Im Brutalo West-System waren die Ost-Bürger zu Anfang total unterlegen, sie wurden deshalb auch teilweise massiv abgezockt; sie meinten vermutlich auch im Westen gäbe es nur so gute Menschen, wie es die Ehemalige vorgab, daß es dort sei und war.

    Nach der Wende gab es in Gesamtdeutschland eine geradezu dramatische gesellschaftspolitische Wende, immer mehr (auch soziale) Verantwortung wurde auf den Staat übertragen – bzw. das System hat sich geradezu darum gedrängt diese zu übernehmen, bei gleichzeitiger Einschränkung der persönlichen Freiheit des Einzelnen. Überall mehr Überwachung, weniger Transparenz beim Staat.

    Das widerspricht m.E. dem Grundgedanken der Aufklärung und wir „Besserwissenden“ sollten uns schnellsten auf den Weg machen, uns aus der selbstverursachten Bevormundung wieder zu befreien.

    Eigenverantwortung sollte uns nicht be- und verängstigen, es sollte uns beeindruckendes Instrument zur Verwirklichung unserer Freiheit sein.

    Nicht Kinder sollten in der Schule lernen, wie man sich gesund ernährt; es sollte den Eltern verdammte Pflicht und Schuldigkeit sein, ihren Kindern ein Frühstück zu machen und ein Vesper in die Schule mitzugeben. Ebenso die Einübung sozialer Fertigkeiten, wie Höflichkeit und Pünktlichkeit.

    Die Menschen sollten sich auf ihre Stärken besinnen und nicht nur über ihre Schwächen jammern.
    Wer sein eigenes Ding macht, im Rahmen des Rechtsstaates, kann auf den Rest pfeiffen. Unsere Eltern und Großeltrn haben das getan, nach einem verlorenen Krieg, unter der Schuld von Ausschwitz und einem zerstörten Land.

    Glauben Sie mir, wer sich selbst hilft, soweit möglich, dem hilft meistens auch oder vielleicht Gott, wer sich auf irgendeinen Staat verläßt baut sich innerlich die eigene Diktatur, das eigene Gefängnis.

  11. avatar

    @M.B.
    Bei Fridell gehe ich von einem gewissen bitteren Sarkasmus aus. Er wird auch gewusst haben, daß Künstler „Manuelle“ sind.
    Intellektuelle sind hingegen oft genug Eunuchen: Sie wissen, wie man „es“ macht..

  12. avatar

    @KJN

    „Man gebe einem Hafenarbeiter., einem Kommis, einem Turnlehrer oder einem Briefträger die volle Verfügung über seine Zeit und seine Person, und er wird trübsinnig oder zum Schurken werden.”“

    Wenn Egon Friedell gewußt hätte, was Hafenarbeiter, Kommis und Briefträger für Interessen (Hobbies)gehabt haben und haben.

    Einen Briefträger, bzw. sein Werk habe ich im vergangenen Sommer in Frankreich besichtigt:

    http://www.frankreich-sued.de/.....d%E9al.htm

    „„Ich nannte mich selbst einen Verrückten, einen Wahnsinnigen; ich war kein Maurer, ich hatte nie eine Kelle angerührt, als Steinmetz kannte ich keinen Meißel, von der Architektur spreche ich erst gar nicht, ich hatte sie nie studiert.“ “

    Soviel zu den sogenannten „Intellektuellen “ und deren Verhältnis zu den “ Manuellen „

  13. avatar

    @Rita Groda

    mit Ihren Ausführungen zum Zustand des Bildungswesens in Deutschland haben Sie m.E. eine Punktlandung gemacht.

    Meine Erfahrungen (und die meiner Kollegen) aus einer pro bono Tätigkeit an unterschiedlichen Schulen im vergangenen Jahrzehnt (Grundschule,Sonderpädagogik-Schule,Berufsschule, Hauptschule) sind so ähnlich.

    Was die Einmischung der Lehrer betrifft kann ich allerdings nicht nachvollziehen ob dies tatsächlich generell der Fall ist.

    enn ich z.B. sehe, dass Eltern nicht mehr in der Lage sind, ihren Kindern die sogenannte
    “ Sekundärtugenden “ wie Pünktlichkeit etc. beizubringen und dies im Endeffekt dazu führt, dass es die Aufgabe der Sozialarbeiter an Schulen (sofern sie überhaupt welche haben) ist, mehr oder weniger Erwachsene im Alter von >17 Jahren jeden Morgen vor Schulbeginn zu wecken (weil Wecker gibt es nicht mehr)

    dann obliegt den Lehrern auch mehr und mehr die
    “ Elternrolle “

    Zum anderen sehe ich z.B. an einer Grundschule in Norddeutschland, dass die Eltern, sprich die Mutter ihr Grundschulkind jeden Morgen im Alter von 9 Jahren zur Schule fährt (der Schulweg ist nur 800m!!) und bis in den Klassenraum bringt!!

    Wo soll dann das Kind noch einen Grad an Selbstständigkeit erlangen.

    Mama ist ja für alles da!!

    Helikopter-Eltern

    Und wenn ich bereits bei Geschäftspartnern sehe, wie sie bereits für Ihren sohn oder ihre Tochter im Alter von 10 Jahren einen Bildungscoach engagieren, der den Berufsweg vorzeigen soll…..

    oder ich den Film über Eltern im Prenzlauer Berg in Berlin sehe:

    Chinesisch ab 3 Jahren und dann wird bereits Geld für das Studium an Harvard oder Yale zurückgelegt!!!

    dann frage ich mich schon sind dies Randerscheinungen oder ist dies ein genereller Trend??

    Mit den sozialen Ausgrenzungen gebe ich Ihnen durchaus Recht.

    Was soll ein Schulausflug nach Florida?

    Nur stellt sich bei aller Kritik für mich die Frage:

    Wo setzen wir an?

    Wo beginnen wir mit “ Eingrenzungen “ ?

    Per Vorschrift/Gesetz Floridaschulausflüge verbieten?

    Was Ihren Wunsch nach “ Beratergruppen “ betrifft.

    Wir haben leider schon zuviele “ Bertelsmannianer “ weil der Bildungssektor neben dem Gesundheitssektor ein “ Wachstumsmarkt “ ist.

    Und McKinsey ist auch schon eifrig dabei den
    “ Markt “ zu öffnen.

    Wenn Bertelsmann bereit ist 100 Mill.$ in einen Venture capital fund in den USA zu investieren:

    http://techcrunch.com/2012/01/.....education/

    dann warten Sie nur noch ein oder zwei Jahre ab, und die entsprechenden Berater legen Schavan ähnlliche Konzepte vor.

    Was ich in den vergangenen Jahren im Bildungsbereich kennengelernt habe, kann ich mit den Begriffen:
    Coacheritis
    Pilotitis
    Projektitis
    Evaluationitis

    zusammenfassen.

    Unter CO2 Gesichtspunkten ist die Flut an Papieren sehr schädlich für unsere Umwelt.

    Wir plädieren hingegen für eine größere Autonomie der Schulen, sprich die Möglichkeit selbst Lehrer einzustellen und zu entlassen, über ein eigenes Budget zu verfügen etc.

    und letztlich Verantwortung an die Schule zu übertragen mit allen konsequenzen, die auch dazu führen könnten, dass eine Schule geschlossen wird.

    Diese Forderungen kommen nicht direkt von mir sondern von Lehrern (keine neoliberalen, keine Lehrer die für eine Privatisierung eintreten) die die Gratwanderung versuchen ihren Schülern eine solide Ausbildung zu gewährleisten.

    Bei Ihrer Betrachtung der beteiligten Gruppen im Bildungssektor haben Sie leider die Schulverwaltung unterschlagen.

    Dort sitzt unseres Erachtens derzeit der größte Blockierer für nachhaltige Schulreformen, weil…..

    Es müßte Macht abgegeben werden!!

    Und welche Gruppe sei es in der Wirtschaft, sei es in der Verwaltung gibt schon gerne Macht ab.

  14. avatar

    @Rita E. Groda
    „Meines Erachtens liegt der Fehler darin, daß heute nicht mehr eindeutig klar ist, wer hier eigentlich die”Bildungshoheit” hat. Die Lehrer oder die Eltern.“
    Erweitern Sie das doch noch um „drittmittelvergebende Industrie“, dann haben Sie das Thema Bildungshoheit auch für die Unis abgehandelt.
    Und wenn Sie von „Ansprüchen“ schreiben – denen der Eltern ans System und umgekehrt: Ich glaube sowieso, es gibt mittlerweile zu viele Ansprüche von jedem an jeden. So kann man in D die Freiheit auch ersticken, auch ohne Mithilfe eines Diktators. Und die „Wissenschaft“, unser goldenes Kalb, arbeitet kräftig daran mit.
    Aufklärung, Freiheit muss man auch können. Hierzulande scheint mir die durchschnittliche Begabung zu letzterem nicht allzu weit verbreitet. daher tendiere ich schon mal zum (eher vergessenen?) Egon Fridell:

    „Die Freiheit hat nämlich nur für zwei Klassen von Menschen einen Wert: für die sogenannten privilegierten Stände und für den Philosophen. Die ersteren haben sich das Talent, Freiheit angenehm oder nutzbringend zu verwenden, durch ein generationenlanges Training mühsam erworben; der letztere hingegen hat die Freiheit immer und überall, in jeder Lebenslage und unter jeder Regierungsform. Die große Majorität der Menschheit jedoch, die weder durch Züchtigung noch durch Philosophie in den Stand gesetzt ist, frei zu sein, würde der trostlosesten Langeweile verfallen, wenn sie nicht durch tausende Zwangsregeln von sich selbst und ihrer inneren Leere abgelenkt würde.Man gebe einem Hafenarbeiter., einem Kommis, einem Turnlehrer oder einem Briefträger die volle Verfügung über seine Zeit und seine Person, und er wird trübsinnig oder zum Schurken werden.“
    (aus: Kulturgeschichte der Neuzeit , Band 2, Seite 851)

    Erstmal schönen Tag an Sie, Silke und die anderen, ich muss was für meine Freiheit tun..

  15. avatar

    @Silke
    „Mono-Sündenfall“
    sagen wir, „schwere Ausnahmefehler“, die gibt es. Mir geht es nicht um Schuldzuweisungen an die „Politikerkaste“ oder „das Volk.. mit seinem Geplärre.. nach mehr Sicherheit“. Das ist müßig, denn genau damit dreht man sich im Kreis. Und die Kritik an den Verhältnissen niedrigzuschätzen, weil nicht die funktionierenden Lösungsvorschläge mitgeliefert werden, gerne in Verbindung mit der Forderung nach mehr Demut, wie Sie das meinen(?) ist altbekannte Totschlagargumentation. So kommt man auch nicht weiter. Und ich weiß „es“ natürlich auch nicht, aber man darf doch mutmaßen?
    Also: Wenn Industrieförderung zwecks Exportsteigerung (sog. Energiewende, kein Tempolimit auf Autobahnen) sinnvoll sein soll, dann müssen auch die Schrauben für die Anlagen hier produziert werden, sonst bleiben die Gewinne nicht in dem Land, das da gefördert werden soll. Der Förderzweck wird jedoch ganz offensichtlich unterlaufen (s. z.B. Nokia). Wir haben eine veritable Förderindustrie bzw. Förderbürokratie (schön ist das, ich habe auch schon erfolgreich Fördergelder beantragt), die ich aber genausowenig für zukunftsweisend halte, wie es die alte Arbeitslosenhilfe war. Denn: Mehr Staatsschulden => mehr Finanzindustrie.
    Nein, ich lege es nicht darauf an, wissend zu erscheinen, ich habe bereits mehrmal zugegeben, daß ich naiv bin – aber ich arbeite dran..

  16. avatar

    @Lieber KJN: Ihre Begriff“Kulturelle Standortbestimmung“ finde ich gut.

    Wie Silke gehöre ich eher zu den Fragestellern bzw. Infragestellern, ohne immer sofort die richtige Lösung parat zu haben.

    Trotzdem habe ich manchmal Anregungen. Unser Schulsystem war zu den Zeiten, als Apo, Silke und auch ich die Schulbank gedrückt haben bestimmt nicht optimal. Allerdings zählte es zu den besten der Welt, was die Wissensvermittlung anging. Glücklicherweise gibt es hier eine erdenkliche Anzahl von positiven Entwicklungen, was die Erlangung von höheren Bildungsgraden betrifft. Gesamtschulen, Berufskolleg, Berufsschulabschluß mit gleichzeitiger Erlangung der Fachhochschulreife usw.

    Meines Erachtens liegt der Fehler darin, daß heute nicht mehr eindeutig klar ist, wer hier eigentlich die“Bildungshoheit“ hat. Die Lehrer oder die Eltern.

    Auf beiden Seiten herrscht das krasse Chaos. Auf der einen Seite die Lehrer, die mischen sich partiell dermaßen ein, daß es schon an eine Verletzung der Persönlichkeitsrechte der Kinder grenzt. Zum anderen die Eltern, die könnte man heute wirklich gerne erschlagen, wenn diese wegen jedem Pipikram die Lehrer nerven, sich wegen schlechter Noten beschweren und ihren Sprössling zum Nabel ihrer Welt erklären.

    Ich finde es auch einigermaßen unerhört, welche Ansprüche das System z.B. an Eltern stellt, wobei wir wieder bei der sozialen Ausgrenzug schon von Kindern in der Schule wären. Zu meiner Zeit fanden Klassenfahrten in die Lüneburger Heide oder mal nach London statt, oder Paris, das war so das höchste der Gefühle. Heute verlangt die Schule 15 tage Spanien, 14 Tage Florida usw., das faßt man nicht.
    Ich erlebe immer wieder Eltern, die sich das nicht leisten können, bei mehreren Blagen, die aber dann lieber einen Kredit aufnehmen, damit die Kinder nicht in der Klasse ausgegrenzt werden.

    Unser gar nicht so übles Bildungssystem ist sehr entwicklungsfähig.
    Um hier aber etwas gravierend zu verändern, muß Druck auf Länder und Bund gemacht. Berufspädagogen sollten hier bewußt aus der Pflicht genommen werden, genau so, wie egomanische Elternvertretungen.

    Unabhängige Beratergruppen und Analysten könnten hier wesentlich mehr erreichen, als Lobbyisten und Berufsblinde.

  17. avatar

    @Liebe Silke: Sie sind eine große Bereicherung für den Blog hier.

    Wenn mich die senile Bettflucht manchmal um diese Zeit an den PC treibt, dann lese ich Ihre Beiträge mit allergrößten Vergnügen.

    Sie bringen erfrischend auf den Punkt, daß es mehr auf der Welt gibt, als sich unsere Schulweisheit nur erträumen kann. Bitte nur weiter so!

  18. avatar

    In einem Gespräch bei NDR Kultur – Klassik à la Carte vom 29.07.2011 erzählte Bernhard Schlink, daß seine (Schweizer) Mutter mal zu ihm gesagt hatte, in einer Demokratie solle man sich immer für ALLE verständlich ausdrücken. Er fügte hinzu, daß er sich bemüht habe, dieser Forderung auch in seinen Fachaufsätzen gerecht zu werden.

    Ich bekenne mich übrigens schuldig, mich dem hier üblichen Sprachgebrauch anzupassen. Doch ich werde dran arbeiten, mein Papageiennaturell unter Kontrolle zu halten.

  19. avatar

    @Lyoner

    ich wurde 1948 eingeschult und das Schulsystem war zwischen Volksschule, Mittelschule und Oberschule alles andere als durchlässig, zumindest nicht ab dem 5. Jahr, danach war man etikettiert, nicht zuletzt, weil auf’m Gymnasium schon früh auf’s Akademikertum hinführendes Denken gelehrt wurde, während die Mittelschüler es mehr praktisch kriegten. (auf der Wirtschaftsoberschule knickten drum wir OberschülerInnen zunächst beim Kaufmännischen Rechnen ein, während die Mittelschüler in Mathe zu knacken hatten. (Jene Wirtschaftsoberschule hatte übrigens ca. 1964 auch einen satten Anteil an über den 2. Bildungsweg in die Obersekunda – 11. Klasse? – Gekommene, denn da wurde, soweit ich mich erinnere, auch Volksschule + Lehre akzeptiert, so man die Aufnahmeprüfung bestand, was wenigen gelang, weil das Angebot viel viel kleiner als der Wunsch war.

    Es gab also nur noch sehr spät zur Welt kommende Möglichkeiten für Spätberufene. Das Hessenkolleg in Wiesbaden wurde 1959 gegründet, das Abendgymnasium ist vermutlich älter, war aber für jeden Berufstätigen, für den Überstunden zum Job gehörten, illusorisch.
    http://de.wikipedia.org/wiki/H....._Wiesbaden

    Eins war jedoch bemerkenswert an der alten Volksschule. Drucker wurde man mit einem Volksschulabschluss und die Drucker im städtischen Schwimmbad konsultierten wir Oberschülerinnen nachmittags im Schwimmbad beim Hausaufgabenmachen bei Orthografieproblemen (insbesondere Groß- und Kleinschreibung) nie nie nie vergebens.

  20. avatar

    KJN

    Das, liebe Silke, ist der Sündenfall, der die sozialen Verwerfungen verursacht.

    Es gibt ihn nicht, den Mono-Sündenfall – und am Aufblähen staatlicher Institutionen haben wir (das Volk, vertreten durch unsere Presse, die ja was Anderes schreiben würde, wollten wir es lesen) mit unserem Geplärre nach ständig mehr Sicherheit auch unseren weidlichen Anteil.

    Alle, ausnahmslos alle, was ich gelesen habe und was des Lesens wert war, waren erstklassig in der Analyse und alle, ausnahmslos alle, fielen durchs Machbarkeitssieb mit ihren Lösungsvorschlägen.

    Insofern bin ich froh, daß Schäuble (?) gesagt hat, daß die Eurokrise auf Sicht gefahren wird, denn, um das Elend als Beispiel zu nehmen, analysieren tun sie alle hervorragend, doch wer immer behauptet, er wüßte, wie’s richtig ginge, lügt sich in die Tasche.

    Ich wäre als Entscheiderin ne Nullnummer (auch als Geberin von großen Antworten), war ja auch nicht mein Beruf, doch als Aufzeigerin von Löchern im Plan, als Fragerin von „und was ist wenn“-Fragen traue ich mir einiges zu.

    Ein Beispiel:

    derzeit erregen sich alle über die Förderung von Öko-Strom-Zeugs. Hier lese ich, daß Saudi-Arabien et al sehr daran interessiert sind
    http://blogs.the-american-inte.....-the-gulf/
    … und da frage ich mich schon, ob nicht das Land, das die meisten funktionierenden Geräte vorzuweisen hat, als Lieferant das Rennen machen wird und die staatliche Förderung generiert doch ne Menge Erspartes der BürgerInnen zu einem größeren Praxistest als er selbst geballtester Industriemacht nicht möglich wäre. Ja die Bedingungen hierzulande sind andere, na und? Wenn es sorgfältig erfasst wird, sollten sich die Schwachstellen auch hierzulande finden lassen.

    Die Bedingungen hierzulande waren auch andere, als wir uns nicht dazu aufraffen konnten, eine wirklich Hochgeschwindigkeitszugstrecke hinzustellen und Siemens (?) nix anderes übrig blieb, als das in China zu tun, wo unser Personal dann im Hessischen Rundfunk heftig klagte, wie gründlich man know-how-mäßig abgeschöpft werde.

    Arg um die Ecke gedacht? Vielleicht … oder doch nicht – und falls doch, dann vielleicht nur in diesem Fall?

    Langer Rede kurzer Sinn, für meinen Geschmack sind wir alle viel zu scharf drauf, wissend erscheinen zu wollen, anstatt zu fragen. Die Hofbeamten wären nie auf des Kaiser’s neue Kleider reingefallen, hätten sie in nem frage-freundlichen Klima operiert.

  21. avatar

    Danke M.B.

    das ziehe ich mir mal rein, wenn ich mich dem stimmungsmäßig gewachsen fühle.

    Aufgrund diversester Erfahrungen mag ich sich-selbst-was-Beibringer, die beiden allerdings lassen mich immer wieder zweifeln, ob eine mehr planmäßigen Ausbildung nicht doch der Königsweg ist.

  22. avatar

    Lyoner: Ich wiederhole meine Frage an Sie: Ist die Umma eine monolithe Bewegung? Glauben Sie wirklich, dass “die Mohammedaner” genügende ökomomische, technologische, wissenschaftliche, militärische Potenzen haben, um irgendwelche weltumspannende Ansprüche zu realisieren?

    … was heißt glauben, ich weiß, dass die Mohammedaner keine genügend ökonomische, technologische, wissenschaftliche, militärische Potenzen haben und letztendlich nie in der Lage sein werden irgendwelche weltumspannende Ansprüche zu realisieren. Ebenso, wie das nicht mal rechte und linkssozialistische Scheisser, so genannte Aufklärer, es können. Die Historie hat ’s bewiesen.

    Also, Что делать? (Was tun?) … wie erklärt man einem Idioten, dass er ein Idiot ist? denn die Folgen dieser idiotischen Machtansprüche, muss immer die Menschheit bezahlen. Das stinkt mir.

  23. avatar

    @ KJN

    Im Vergleich zu Ihrer Meinungsbildung bei „Geld kriegt keine Kinder“ halte ich diesen Kommentar für nicht unter-, sondern für oberirdisch. Hier könnte Ihr Totemtier die Eule der Minerva sein. 🙂

  24. avatar

    @ Silke

    Ich wende mich ja hier nicht an Ihre Nachbarn, sondern an Sie und andere, die sich hier an der Diskussion beteiligen. Ich verstehe hier (und anderswo, die Welt ist eine komplizierte und komplexe Angelegenheit – und oft nicht intuitiv, sondern kontraintuitiv zu verstehen) beileibe nicht alles. Deswegen habe ich mir zur Angewohnheit gemacht, immer wieder nachzufragen, zuweilen auch zu bohren, was hier nicht immer geschätzt wird. Ich versuche, auch wenn ich zweilen mit Latein und Griechisch prunke, meine Sätze zu klar und verständlich zu formulieren.

    @ Silke & Rita E. Groda

    Persönlich glaube ich, unterschiedliche Begabungen (und wir brauchen unterschiedliche Begabungen) wertschätzen und respektieren zu können. Womit ich Schwierigkeiten habe, ist, wenn jemand bzw. ganze Gruppen mit ihren Talenten nicht wuchern, wie die Bibel so schön sagt, bzw. nicht in der Lage sind. Dass das Bildungssystem den sog. höheren Bildungsweg zum „Reifezeugnis“ (Abitur) fetischisiert (dies mit dem Anspruch eines „no child left behind“ berbindet, halte ich für eine groteske Fehlentwicklung, die das Selbstbewußtsein vieler Kinder, seis als Dünkel, seis als Minderwertigkeitsgefühl, schädigt. Ich bin eher der Auffassung, dass die Kinder in einem gegliederten Schulsystem nach ihren Fähigkeiten gefördert werden sollten. Dabei sollte es eine Durchlässigkeit zwischen einzelnen Gängen geben. Ich will meine Schulzeit in den 50er und 60er Jahren keineswegs idealisieren, aber da gab es einen vernünftigen Hauptschulabschluss, mit dem man etwas werden und aufbauen konnte, es gab Berufschulen, Handelschulen, Höhere Handelsschulen, alle mit vernünftigen Abschlüssen; dann gab es noch den zweiten Bildungsweg für spätberufene Akademiker.

    Ich hoffe, dass ich in Ihrem Kreise noch geduldet werde.

  25. avatar

    @ derblondehans

    Meine lesson zur Auslegung des Koran will ich nicht weiterführen. Ich gehe davon aus, dass kein Gott, kein Teufel Sie von Ihrer Einzigwahren Interpretation abbringen kann.

    Vielleicht ist dieser kurze Film doch für Sie von Interesse: https://www.youtube.com/watch?v=0UtOVjOO9j4

    Hier können Sie sehen, wie die „weltumspannenden Ansprüche“ von den Muslimen in Mali geteilt werden.

    Ich wiederhole meine Frage an Sie: Ist die Umma eine monolithe Bewegung? Glauben Sie wirklich, dass “die Mohammedaner” genügende ökomomische, technologische, wissenschaftliche, militärische Potenzen haben, um irgendwelche weltumspannende Ansprüche zu realisieren?

  26. avatar

    @Silke
    „Vielleicht ist es blöd von mir, aber meine Begeisterung für Profite aus der Smiley Curve (ge-Hand-Werkert wird wo’s billig ist, “wir” liefern die Ideen) machen mir die größten Sorgen, denn ich glaube, daß “begreifen” im Wortsinne unerläßliche Vorbedingung für dauerhaften Erfolg und das Sprudeln Ideen ist.“
    Sie haben ja recht! Was die Hand nicht begreift, wird auch nicht begriffen. Ein Land als „think tank“ oder Ideengeber, das funktioniert nicht. Weil der Mensch nicht so funktioniert. Und das Wesen des Menschen ändern zu wollen ist immer totalitär. Deswegen ist mir auch der überall wohlfeile Ruf nach „mehr Bildung“ mittlerweile suspekt. Niemand legt nämlich offen, was er damit meint. Und wie „Bildungssysteme“ funktionieren können, hat Rita ja hier
    eindrucksvoll erläutert. (Ich weiß eben nicht, ob man dem Staat, seinen Institutionen, Verbänden und Interessengruppen vertrauen sollte, aber dazu später mehr.)
    Aber Michael Miersch (Link von M.B.) hat m.E. auch recht mit seiner Kritik an der deutschen Edel-Linken. Die Linke analysiert zwar richtig, hat aber keine Lösungen. Die andere Seite (nennen wir sie „wirtschaftsliberale Rechte“) ignoriert zwar die sozialen Verwerfungen, hat aber den Kapitalismus als universelle Lösung. Und – ehrlich gesagt – ich sehe keine andere.
    Und unsere Salon-Linke, ja die macht sich nur selber was vor, nämlich wie toll sie ist. Niemand braucht diese Nostalgiker.
    Naja – und unsere staatlichen Institutionen blähen sich immer mehr auf, und spielt Unternehmer. M.B. weiß, was ich meine. Das, liebe Silke, ist der Sündenfall, der die sozialen Verwerfungen verursacht. Wie bei Kafka. Es sind welche drin (Nomenklatura, Öffentlicher Dienst) und andere draußen (Leiharbeiter, „Schlecker-Frauen“, Freiberufler, Gemüsehändler u.v.a.). Staatskapitalismus, wie Japan mit seinem MITI (z.B. hier: http://www.econlib.org/library/Enc/Japan.html)
    Sie finden Counter Factuals doof. In Ordnung, nicht jeder hat Lust auf Spinnereien. Aber was finden Sie gut? Wie wollen Sie leben?
    Wollen wir die Deutschland AG, wie die Japan AG? Ticken wir wie die Japaner? Nicht daß ich falsch verstanden werde, ich finde Japan faszinierend, verrückt und anziehend, und es gibt sicher viele Individualisten dort. Mir geht es um die kulturelle und Standortbestimmung hier. Bevor die nicht klar ist, drehen wir uns im Kreis.
    Und ich meine eben nicht, daß der Staat und seine Bildungsinstitutionen dafür zuständig sind, bestimmte Wirtschaftsbereiche mit passgerechten human ressources zu beliefern, auch wenn die Institutionen das gerne so hätten. Nämlich, sich für alles zuständig zu machen.
    Nein, der Staat erschafft die Wirtschaft genauso wenig die GEZ die Demokratie.
    Und die Pharma-Industrie soll ihre Gen-Sequenzierer selber ausbilden. Da bin ich nicht auf der Seite von M.M. Der Zugriff auf den Menschen und seine Freiheit erfolgt also von links und rechts. Leider ist man hierzulande in diesem Punkt eher schmerzfrei.

  27. avatar

    @Lyoner

    Auch wenn ich Ellinor Ostrom gebetsmühlenhaft immer wieder zitiere. Sie ist nicht dieeinzige die eine etwas andere Sicht auf die Ökonomie hat.

    Das Buch von ihr ist immer noch nicht in einer deutschen Version vorhanden.

    Dennoch gibt es auf:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Elinor_Ostrom

    auch andere Publikationen von ihr in Deutsch sowie weitere Autoren, die sich mit dem Thema beschäftigen

  28. avatar

    @Silke

    Zu M&M etwas herausgerissenes:

    „Und darüber hinaus lag ihre intellektuelle und sprachliche Klarheit weit über dem, was ich aus linker Theorie so gewohnt war.“

    Als kommentar zu Hayek und Popper

    Viel Klarheit scheint dem (witzisch)Artikel nach nicht bei Maxeiner und Miersch angekommen zu sein:

    http://www.maxeiner-miersch.de.....s_oder.htm

  29. avatar

    @Lyoner: Sie leben in einer anderen Welt, vor allem, da Sie vielleicht nicht mehr so viel mit kleinen Kindern zu tub haben.

    Die heutigen Eltern z.B. müßen sich mit einem Schulsystem auseinandersetzen, in dem schon Kleinkinder in den ersten Grundschulklassen einer systematischen Bespitzelung durch die Lehrer ausgesetzt sind. genau diese – und das ist skandalös – dividieren bereits die Kinder auseinander.

    Vor Jahren erläuterte ich hier einmal ein Beispiel aus meinem Microkosmos, beim Thema Bildungspolitik.
    Da ließ man 8 jährige Kinder einen Stammbaum erstellen, wobei dem Lehrer die Berufe von Eltern und Großeltern besonders wichtig erschienen. Die Kinder mußten dannn anschließend den Szammbaum öffentlich vorlesen.
    Mein beispiel erläuterte nun ganz krass, wie man schon bei Grundschulkidern Klassen erzeigt und Menschen trennt.

    Ein Kind gab wahrheitsgemäß den Beruf des Vaters, nämlich Kanalreiniger an. Meine kleine Anverwandte, die alles andere als eltär erzogen wurde, kam nachhause mit der Bemerkung, daß sie von nun an nicht mehr mit dem Jungen spielen würde, igitt der würde ja stinken. Der Kleine war bis dato ihr bester Freund, erst nach Nennung des Berufs des Vater schämte sie sich für diesen, innerhalb der Schulklasse.

    Erinnern Sie sich noch, was das damals auf dem blog für eine Kontroverse auslöste?

    Glauben Sie mir, der Dünkel wird schon im Vorschulalter vom System vermittelt, und das System profitiert nur davon bereits die Mittel- und Unterklasse auseinanderzudividieren.

    Früh übt sich, wer ein guter Jasager werden will.

    In diesem Sinne, eine gute Nacht.

  30. avatar

    Lyoner

    wenn Sie sich der „Petition“ anschließen, dann versuchen Sie doch mal, sich so auszudrücken, daß meine hochintelligenten formal wenig gebildeten bäuerlichen Nachbarn dem folgen können, was Sie sagen.

    Um Ihnen eine Vorstellung vom gewünschten Niveau zu geben, Tagesschau ist schon zu verschwurbelt. (wäre sie für Orwell übrigens auch gewesen)

    Die tägliche Übung, das was ich sagen müßte, mit den Worten zu sagen, fehlt mir sehr, der tägliche Wechsel von der Arbeitssprache zur Nachbarschaftssprache erweiterte meinen täglich benutzten Wortschatz gewaltig.

    Und was Snobistengequake von der Sorte, was wollen die Dichter mir damit sagen, anlangt, so habe ich heute einen köstlichen Fund gemacht: http://www.achgut.com/dadgdx/i....._verzicht/

    Vielleicht sind M&M so begehrt, daß ihnen noch keineR einkommensmäßig in die Tasche gelangt hat, da läßt es sich gut beeumeln über die, die rechnen können und feststellen, daß das Einkommen kleiner wird (nicht beängstigend aber stetig) und die das irgendwie nicht wirklich zum Lachen finden.

    Besonders, wenn sie aus welchen Gründen auch immer keineR für irgendetwas bezahlen wird, selbst wenn sie ihre „Bildung“ ins Gigantische aufpolsterten.

    Vielleicht ist das einfach der Lauf der Dinge und nix dran zu machen, aber in so einer Lage M&M als Material für ne witzische (kein Tippfehler) Kolumne zu dienen, erheitert mich auch nicht.

    Gerade von der schreibenden Zunft erwarte ich eigentlich, daß sie sich bewußt ist, daß es Leben außerhalb ihres Universums gibt.

  31. avatar

    @Lyoner, 18. Januar 2013 um 15:58

    … werter Lyoner, wir 😉 haben nicht behauptet, dass es zu ‚Abrahams Zeiten‘ ‚Juden und Christen, gab. Sie haben geschrieben, ‚Christen und Juden sind für die Muslime keine Heiden‘ … Neben der von mir angeführten Sure 3:67, bat ich: Andere können Sie selber finden‘

    Zum Beispiel diese:

    Sure 6, 161: ‚Sag: Mein Herr hat mich auf einen geraden Weg geführt, zu einem richtigen Glauben, der Religion Abrahams, eines Hanifen – er war kein Heide (w. keiner von denen) die (dem einen Allah andere Götter) beigesellen).‘

    Sure 9:5 ‚Und wenn nun die heiligen Monate abgelaufen sind, dann tötet die Heiden, wo (immer) ihr sie findet.‘

    Sure 9:29 ‚Kämpft gegen diejenigen, die nicht an Allah und den jüngsten Tag glauben und nicht verbieten (oder: für verboten erklären), was Allah und sein Gesandter verboten haben, und nicht der wahren Religion angehören – von denen, die die Schrift erhalten haben – (kämpft gegen sie), bis sie kleinlaut aus der Hand Tribut entrichten!‘

    Oder hier in Welt-Online:

    ‚Der Koran gehört zur langen, konfliktreichen Geschichte des Monotheismus und versteht sich als grundlegende Wahrheit des gesamten menschlichen Daseins. Alles, was im Koran gesagt wird, hat das Ziel, die bestehenden Religionssysteme vorerst zu disqualifizieren und dann, auf längere Sicht, zu eliminieren.‘

    Die Mohammedaner ‚kennen‘ Isaak nicht, aber in Genesis/1. Mose 16, 12 kann ich was von Ismael lesen: ‚Er wird ein Mensch sein wie ein Wildesel. / Seine Hand gegen alle, die Hände aller gegen ihn! / Allen seinen Brüdern setzt er sich vors Gesicht.

    Werter Lyoner, soll der Hinweis auf die Sure 29:46 Ihre Konvertierung zum Mohammedanimus andeuten?

    ‚Allah sagt Mohammed, er soll sich nicht mit Juden und Christen auf einen Streit einlassen, „außer durch bessere Mittel“, außer es ist mit einem von ihnen, der ein Übeltäter ist – und um ihnen zu sagen, daß Moslems, Juden und Christen alle dieselbe Gottheit verehren (Vers 46). Der Tafsir al-Jalalayn sagt, daß dies bedeutet, daß Moslems nicht mit Juden und Christen streiten sollen, ausser dass „sie sie zu Gott zu rufen durch [Verweis auf] Seine Zeichen und durch Hinweise auf Seine Argumente; ausser jenen, die durch Kriegführen und Weigerung, die [Bezahlung der] Jizyasteuer hinzunehmen, Unrecht getan haben.“ Moslems sollten „gegen jene streiten, indem sie das Schwert benutzen bis zu der Zeit, da sie sich unterwerfen oder die Jizyasteuer bezahlen“ und sie daran erinnern, daß wir alle den gleichen Gott verehren.‘

    Und wenn Sie behaupten ‚es gäbe unterschiedliche Auslegungen‘, dann ist das falsch, denn grundsätzlich kann der Koran als das originalgetreu zuletzt gesprochene Wort des Mohammedaner-Gottes, z.B. Sure 75, Vers 17 ff, bezüglich seiner Kernaussagen und -forderungen überhaupt nicht ‚interpretiert‘ werden.

    Ach ja, das fand ich besonders gut:

    – Verbindung der Westbank mit Gaza durch einen Korridor (Tunnel), so dass die Bewohner der Westbank sich am Mittelmeer erholen können (wenn der St. Gotthardt und der Ärmelkanal untertunnelt werden, ist auch das möglich

    Warum nur bis zum Mittelmeer? Schlage vor, den Tunnel bis ins Freibad Berlin-Neukölln zu buddeln. Und mein Hamster fordert – die freie Sicht zum Mittelmeer: NIEDER MIT DEN ALPEN!

  32. avatar

    @ liebe Rita E. Groda,

    ich dachte bisher immer, dass das eine Selbstverständlichkeit ist, wofür Sie und Silke plädieren. Da das, wie Sie anmerken, nicht der Fall sein könnte, schließe ich mich Ihrer Petition gerne an.

  33. avatar

    @ Alan Posener

    Klare Frage – klare Antwort. Ich glaube von mir, dass ich eher einen Diskurs des Befragens als des Unterstellens hege. Insofern brauchen Sie von mir kein Mißtrauen um des Mißtrauens willen zu fürchten.

  34. avatar

    @ lieber Moritz Berger,

    Sie haben natürlich recht, dass auch der FC Bayern nicht eine heile Welt ist, wie Adorno sagte, im Falschen gibt es nichts Wahres. Auf den Franken und seine Bewegungen zu sprkulieren, war doch vergleichsweise konservativ? – Andererseits: was soll ich denn in dieser Welt sonst idealisieren als den FC Bayern? Lassen Sie mir diesen kleinen Religionsersatz. Mit Ulf Poschardt können Sie mir den FC Bayern nicht vermiesen. Natürlich will Uli Hoeness die Nr. 1 sein, leidet (wie ich auch) tierisch, wenn er wie in den letzten Jahren von der Borussia auf den zweiten Platz verwiesen wird, aber Uli Hoeness ist a Mensch, die Seele vom Klavier, setzt sich zu jedem Mitarbeiter des Vereins, er ist verantwortlich für das fürsorgliche Betriebsklima. Im Streben nach Exzellenz wird das Menschliche nicht aus den Augen verloren. Für einen Kapitalismus mit menschlichen Antlitz darf ich doch ein gutes Wort beim lieben Gott einlegen.

    Ich verfolge zuweilen sehr interessiert und mit Sympathie Ihr Plädoyer für eine andere Wirtschaftsauffassung und qualitatives Wachstum, für das Sie immer wieder Beispiele zitieren. Ich hoffe mit Ihnen, dass wir uns in einer Umbruchssituation befinden, in der das Verständnis für qualitatives Wachstum wächst. Ihre Hoffnung, dass bei mir nicht Hopf und Malz verloren ist, scheint mir nicht unberechtigt zu sein.

    Wissen Sie, ob das Grundlagenwerk Elinor Ostroms in absehbarer Zeit auf Deutsch erscheint?

  35. avatar

    @ derblondehans

    Lieber ´ans, mir erschließt sich nicht ganz, ob der Hamster Ihr Bauchredner ist oder Sie der Bauchredner des Hamsters. Im Zweifelsfall, richten Sie Ihrem Hamster aus:

    Was er vorträgt, ist schlicht und einfach falsch. Es ist doch ganz einfach. Die Sure, die Sie aufführen,

    Sure 3:67 ‘Abraham war weder Jude noch Christ. Er war vielmehr ein (Allah) ergebener Hanif, und kein Heide (w. keiner von denen, die (dem einen Allah andere Götter) beigesellen).’

    nimmt auf die Zeit Abrahams Bezug. Damals gab es weder Juden noch Christen. Daher wird der Monotheist Abraham von den Heiden, den Polytheisten abgrenzt. In der Zeit des Propheten gab es jedoch Juden und Christen. Diese wurden im Gegensatz zu den „Götzenanbetern“ als Völker des Buches abgegrenzt und anerkannt, wenn auch nicht als gleichwertig gegenüber den Anhängern des wahren Glaubens des Islam. Nun kann man zu unterschiedlichen Auslegungen kommen, auf einer islamfreundlichen Seite, wird diese Sure zitiert

    „Und streitet nicht mit dem Volk der Schrift, es sei denn auf beste Art und Weise, außer mit jenen von ihnen, die unrecht handeln. Und sprecht: „Wir glauben an das, was zu uns herabgesandt wurde und was zu euch herabgesandt wurde. Unser Gott und euer Gott ist ein- und derselbe. Und Ihm sind wir ergeben.“ (Qur’an, 29:46)

    Dagegen diese Interpretationen (http://www.welt.de/kultur/hist.....chten.html, http://www.jewishvirtuallibrar.....ern.html#D), die den Islam nicht als „Religion des Friedens“ interpretieren. Gewiß lassen sich in der berühmten Sure 9 (http://www.koransuren.de/koran/sure9.html) allerlei Anmaßungen gegen Andersgläubige und Kriegserklärungen lesen. M.E. ist das ein Zeitdokument. Wie Sie wissen, habe ich für Fundamentalisten, die die sog. Heiligen Schriften wörtlich lesen, kein Verständnis. Nun ist es sicherlich so, dass es ein Quantum Mohammedaner gibt, die, wie Sie sagen, „weltumspannende Ansprüche“ haben. Aber Hand aufs Herz: Die vielbeschworene Umma ist doch kein Monolith, die Muslime sind untereinander zerstritten, bekriegen sich untereinander (der Westen, wozu ich auch den eh. Sowjetblock zähle, hat das seinige mit seiner divide et impera Politik dazu getan). Zudem wird der sog. youth bulge, auf den Heinsohn m.E. zurecht als wichtigen Faktor der Aggressivität hinweist, in ca. 20 Jahren an Bedeutung verlieren. Glauben Sie wirklich, dass „die Mohammedaner“ genügende ökomomische, technologische, wissenschaftliche, militärische Potenzen haben, um irgendwelche weltumspannende Ansprüche zu realisieren? Die werden ja bereits von einem kleinen nahöstlichen Sparta in Schach gehalten. Die einzige Gefahr m.E. wäre, wenn der Westen, die Europäer sich abschaffen, einen demografischen Suizid begehen. Ich schlage Ihnen vor, Ihre Aufmerksamkeit darauf zu richten.

    So, jetzt wollen Sie noch wissen, was ich für Friedensvorstellungen habe. Wie ich hier schon darstellte, glaube ich eigentlich nicht an den sog. „Friedensprozess“. Gleichwohl, was das Heilige Land angeht, halte ich, wie Roland Ziegler, alle anderen Optionen als schlechter als die Zwei-Staaten-Lösung. Militärisch, zumal sie strukturell immer einen Vorsprung in Technik haben werden, sind die Israelis haushoch überlegen und können jede Attacke im Keim ersticken. Also ein paar Punkte

    – sofortiger Stopp der Siedlungspolitik
    – Teilung nach den Grenzen von 1967 mit einigen Gebietskorrekturen (die großen Siedlungsblöcke) und Landtausch
    – Verbindung der Westbank mit Gaza durch einen Korridor (Tunnel), so dass die Bewohner der Westbank sich am Mittelmeer erholen können (wenn der St. Gotthardt und der Ärmelkanal untertunnelt werden, ist auch das möglich
    – Aufteilung Jerusalems nach jüdischen und arabischen Siedlungen
    – die Altstadt wird unter Unicef-Verwaltung zu einem Erlebnispark und Museum der monotheistischen Religionen
    – Marshallplan für den Nahen Osten, finanziert von den Saudis und den Emiraten
    – Anerkennung der Naqba und Entschädigungen (z.B. werden deutsche Hilfen, die bisher an Israel gegangen sind, durch deutsche Hilfen für die Auflösung der Flüchtlingslager und infrastrukturelle und ökonomische Maßnahmen der Neustrukturierung ersetzt)
    – wirtschaftliche Entwicklung in diesen Gebieten
    – internationale Konrolle über die Wasserressourcen
    – Palästina verzichtet auf militärische Aufrüstung, insbesondere Verzicht auf Luftwaffe und Marine „Wir sind der erste demilitarisierte Staat der Welt“
    – Gemeindepartnerschaften analog den deutsch-französischen Städtepartnerschaften
    – Israel bietet an, im Rahmen eines Nahost-Friedensplans Ihre Atommacht (ca. 200 Atomsprengköpfe) sukzessive abzubauen. Israel tritt dem Atomwaffensperrvertrag bei.

    Israels Sicherheit wird dann am ehesten gewährleistet sein, wenn die Palestinenser und Araber etwas zu verlieren haben. Die Alternative ist Herrschafts- und Besatzungspolitik, diskreditiert Israel und den Westen.

  36. avatar

    @Liebe Silke, herzlichen Dank, daß Sie hier so vernünftig ins gleiche Horn blasen wie ich.

    Dank meines absoluten Supervaters,der nicht nur ein brillanter konservtiver Intellektueller war, sondern auch das was man schlicht einen Menschen nennt, habe ich schon mit ungefähr 10 Jahren meine Lektion gelernt.

    Als ich damals ins Gymnasium kam – ein privates Köchlöffelstift – belegt auch hauptsächlich von der sog. Elite, wie Diplomaten töchtern usw, und schon langsam auf dem elitären Höhenflug daher kam, da hat er mich regelmäßig heruntergeholt und mir immer wieder erklärt, daß man nur von jedem Menschen, egal welche Profession er hat etwas lernen kann. Und daß es nicht Menschen mit zweierlei Wert gibt.

    Seither habe ich eine Achtung, oder Hochachtung vor Menschen entwickelt, die Sachen können, die ich nicht kann. Und ich kann eine erkleckliche Anzahl von Dingen nicht…………..

    In einer Zeit der Schaumschläger und der elitären Höhenflügler wird meine Betrachtung keine Majorität finden.

    Ich freue mich aber sehr über Ihre Unterstützung im Bereich menschliche Bescheidenheit.

  37. avatar

    nö Rita ich sage die pure Wahrheit

    ich verstehe Theorien nicht

    und für Moritz Berger – Klasse Vorschlag das mit dem Bildungskonto, aber bitte bitte auch Bildung des manuellen Könnens GLEICHWERTIG

    jedeR nach seinen/ihren Talenten

    ich habe schon zu Schuldzeiten nicht verstanden, warum meine Art der „Intelligenz“ höherwertig war als die meiner Banknachbarin, die hervorragend Gesehenes zeichnen konnte.

    Später habe ich z.B. nicht verstanden, warum Mehrsprachigkeit eine höhere Wertschätzung genießt als die Fähigkeit die Mitglieder eines Riesenbauernhaushalts hervorragend zu bewaschen und zu bekochen (hätte ich nie bringen können).

    Doch lt. Sarrazin im Interview ist besondere Geburtenhäufigkeitsförderung nur für Jungsakademikerinnen wünschenswert, die Verkäuferinnengattinnen von Handwerkern wurden hingegen gar nicht erwähnt.

    Ich bin voreingenommen, ich bewundere Menschen, die von der Natur mit „zwei rechten Händen“ beglückt wurden, im Zweifel mehr als noch so brillante „ismus“-Erläuterer.

    Ich hatte das Riesenglück die Sicht des Bauern auf uns „Städtische“ über Jahrzehnte ungeschminkt ausgedrückt zu hören. Es ist ein Skandal, wie wir in der Mitte oder weiter unten uns auseinanderdividieren lassen.

    …bloß weil der eine sich beim Arbeiten die Hände schmutzig macht und der andere (angeblich) nicht? Das können doch nur die behaupten, die nie einen Aktenkeller aufgesucht haben.

  38. avatar

    @Liebe Silke, da pflegst Du aber ein gesundes Understatement, oder Du potenzierst die Ironie!?

    Da wir hier aber – leider – keine gesetzliche Frauenquote einfordern können – müßen wir die Frauenquote hier selber einbringen.

    Ohne Dich wäre es elend langweiliger hier, also, bitte nicht verschwinden.

  39. avatar

    liebe Rita, liebe Angela,

    danke, daß Ihr mich hier haben wollt, doch muß ich bekennen, daß mir die meiste Zeit der Ton hier viel zu hoch ist. Ich bin dem hirnausstattungsmäßig nicht gewachsen und verstehe meist nur Bahnhof.

    Doch zum Thema Exzellenz und ob denn das Streben danach es bringen, habe ich vor kurzem was Interessantes gelesen (erinnert sich einer noch an John Kerry’s „wer nicht ordentlich lernt, findet sich in Irak wieder“ oder so ähnlich?

    For most of modern history, two-thirds of the income of most rich nations has gone to pay salaries and wages for people who work, while one-third has gone to pay dividends, capital gains, interest, rent, etc. to the people who own capital. This two-thirds/one-third division was so stable that people began to believe it would last forever. But in the past ten years, something has changed. Labor’s share of income has steadily declined, falling by several percentage points since 2000. It now sits at around 60% or lower. The fall of labor income, and the rise of capital income, has contributed to America’s growing inequality.

    http://blogs.the-american-inte.....ng-robots/

    Das ist natürlich nur in den USA so – Sarkasmus beabsichtigt – oder falls nicht, sagt Gabor Steingart hier im heutigen Newsletter des Handelsblatts vielleicht das Gleiche?

    Die amerikanischen Banken profitieren wie nie zuvor von niedrigen Zinsen und billigem Zentralbankgeld. J.P. Morgan Chase, die größte Universalbank der USA, und Goldman Sachs, die größte Investmentbank der Welt, meldeten gestern Rekordgewinne von zusammen fast 30 Milliarden US-Dollar. Damit profitiert genau die Branche von den Rettungsmaßnahmen, die die Krise ausgelöst hat. Man muss nicht Sahra Wagenknecht heißen, um festzustellen: Irgendwas läuft in unserem Wirtschaftssystem nicht ganz richtig.

    JedeR, der von solch grundlegenden Veränderungen nicht spricht, ist jenseits meines Horizonts.

    Ich hatte in den letzten 2 Wochen ausgedehnten Kontakt mit Angehörigen der Handwerkerklasse – exzellente Leute und ihre Verkäuferinnenehefrauen, soweit ich sie kenne, ebenfalls, jeder einzelne und drum geht mir gerade jegliches Gerede, das so tut, als wären die nix, nicht bei den wirklich Erwünschten, mächtig auf den Keks.

    Vielleicht ist es blöd von mir, aber meine Begeisterung für Profite aus der Smiley Curve (ge-Hand-Werkert wird wo’s billig ist, „wir“ liefern die Ideen) machen mir die größten Sorgen, denn ich glaube, daß „begreifen“ im Wortsinne unerläßliche Vorbedingung für dauerhaften Erfolg und das Sprudeln Ideen ist.
    —–
    Was Hannes Stein’s Buch anlangt: Ich finde Counter Factuals als Genre öde. Denn jeder Tat oder Nicht-Tat folgen massenweise Möglichkeiten, erwartete und nicht-erwartete.
    ——
    Gerade zu beobachten, daß die für Klasse gehaltene und wohl auch seinerzeit gewesene Idee mit den Marken dem Einzelhandel das Wasser abgräbt, denn wenn ich einmal weiß, dies oder das paßt mir von der Marke, dann wird’s Bestellen im Netz zum Klacks.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Shares
Scroll To Top