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Wie Europa Obama in den Rücken fiel

Wäre es nach den Deutschen gegangen, hätte Barack Obama mit über 90 Prozent der Stimmen gewonnen, nicht mit knapp der Hälfte, wie in Amerika. Um diesen Sachverhalt zu erklären, fehlte es hierzulande nicht an Erklärungen, die größtenteils –wie bei Kommentatoren üblich – mit der Repetiertaste geschrieben wurden.

Konservative Kommentatoren nutzten die Gelegenheit zum Deutschen-Bashing, was – im Wechsel mit Forderungen nach mehr Patriotismus – zu ihren Lieblingsbeschäftigungen gehört. Nach diesen Deutungen konnten die Europäer nicht mit Romney, weil er Multimillionär ist und die Deutschen als unverbesserliche Sozialdemokraten mit Leistung und Reichtum auf Kriegsfuß stehen. Oder weil sie halt unverbesserliche Pazifisten seien und deshalb Romneys martialische Töne nicht mochten. Oder weil sie unverbesserliche Antiamerikaner sind und deshalb für einen Kandidaten waren, der eigentlich unamerikanisch ist, sondern nur Frauen, Schwarze, Latinos, „Ostküstenintellektuelle“ und Liberale aus Kalifornien vertritt, nicht das eigentliche Amerika, das offensichtlich weiß, männlich, rechtsgerichtet und unintellektuell ist, wie halt Konservative in Deutschland.

Linke Kommentatoren fragten eher, warum die Amerikaner nicht auch zu 90 Prozent für Obama waren, und gaben als Antwort, die Amerikaner seien vom großen Geld manipuliert worden, seien halt Rassisten oder würden nicht begreifen, wie kaputt ihr Land ist, wie es ein „Spiegel“-Titel unmittelbar vor der Wahl suggerierte: „Der amerikanische Patient“.

Nun gehört schon Chuzpe dazu, ausgerechnet in Europa von der Krankheit Amerikas zu faseln. Ja, das Land hat ein dysfunktionales politisches System, eine marode Infrastruktur, schlechte Schulen, überfüllte Gefängnisse und immer noch kein vernünftiges System allgemeiner Gesundheitsfürsorge. Es gibt also viel zu tun.

Aber nach allen Indikatoren zu urteilen, hat das Land das Schlimmste der Großen Rezession hinter sich. Die Wirtschaft wächst, die Arbeitslosenzahl sinkt, wenn auch langsam, eine Firma nach der anderen, die vorübergehend in staatliche Hände übernommen wurde oder in ein Insolvenzprogramm  gehen musste, kehrt saniert an den Markt zurück.

In Europa steht uns das Schlimmste noch bevor. Die von Angela Merkel betriebene Brüning’sche Politik des prozyklischen Sparens hat mittlerweile nicht nur Griechenland, Spanien, Italien und ein paar kleinere Länder in eine Abwärtsspirale geschickt, in der die Sparwut das Wachstum abwürgt, die Schrumpfung der Wirtschaft höhere Staatsausgaben bedingt, was wiederum neue Sparauflagen nötig macht und so weiter und so fort, sondern erreicht mittlerweile auch jene Insel der Seligen, die sich Deutschland nennt, weil – nein, so was! – man halt seine Absatzmärkte nicht kaputt sparen kann, ohne selbst davon irgendwann betroffen zu werden. Derweil beschließt der Bundestag noch ein paar Wohltaten im Hinblick auf die Wahlen 2013, die stattfinden könnten in einem Jahr des – wie heißt es so schön – „Minuswachstums“, also der Rezession.

Vielleicht sind die Werte Obamas in Deutschland – und in der gesamten Eurozone – nicht zuletzt deshalb so hoch, weil die Leute sehen: Obamas keynesianische Politik, seine antizyklischen Stimulus-Pakete, haben gewirkt. OK, es widerspricht der reinen Lehre, Autofirmen zu retten. In Detroit pfeift der Arbeiter auf die reine Lehre, der mit seinem Job auch sein Haus und das Studium seiner Tochter retten kann. OK, auf lange Sicht sind die Schulden der USA nicht zu halten. Aber auf lange Sicht, sagte Keynes, sind wir alle tot. Vielleicht also bestätigt die europäische und deutsche Zustimmung zu Obama jene alte Weisheit Bill Clintons: „It’s the economy, stupid!“

Die Menschen in Europa wollten, dass Obama vier weitere Jahre bekommt. Europas Politiker haben es ihm schwerer gemacht. Denn Europas Rezession hat die Erholung der US-Wirtschaft verlangsamt und kann sie noch abwürgen. Obamas Finanzminister Timothy Geithner war wiederholt in Europa, um die hiesigen Eliten zu bitten, Vernunft anzunehmen. Bei den Rechten wurde er als Linker, bei den Linken als Agent von Goldman Sachs verschrien. Getan hat Europa nichts – oder vielmehr, es hat alles dafür getan, dass Mitt Romney gewählt wurde. Wenn man in Europa glaubt, diese Tatsache werde im Weißen Haus nicht zur Kenntnis genommen, weil Obama angeblich ein so europäischer Präsident sei, dann irrt man gewaltig.

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88 Gedanken zu “Wie Europa Obama in den Rücken fiel;”

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    M.B.

    das muß Technikerspeak sein, das entschlüssele ich nicht mal langsam und laut.

    (Schraubenzieher und Papierbeweger passen eben nicht zusammen, würde Loriot gesagt haben, so er sich für dieses Alltagsdrama interessiert hätte)

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    @Silke

    Aufgespießt:

    „Gemäß einer Uno-Studie gewinnt die Qualitätskontrolle der Gesamtstruktur eine Dezentralisierung der rotationsabhängig versicherten Zukunftsprognose und begünstigt deshalb eine Nutzungsdauer in Relation zur Change-Management-Aktion des Timings.“

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    M.B.

    der Economist hat mich schon immer mental überfordert – falls ich das verstehen wollte, müßte ich es langsam und laut lesen.

    Interessant an dem Solow-Artikel fand ich was er über Hayek erzählte, während sein Erwähnen, was der Student ihm nach nem Abend mit Friedman erzählte, mich heftigst an Büro-Kaffee-Küche erinnerte.

    Zu „Ihren“ Normen – ich bin eine Papier-Frau und kenne nur eine DIN-Norm die anno dunnemals gelernte, wie man eine Adresse auf einem Briefbogen gestaltet.

    Bei uns kam’s von McKinsey und befahl uns 10 % Fehlerlaxheit. Das galt aber nur, bis TQM Mode wurde.

    Berateritis ist gut zur Förderung der Obrigkeitshörigkeit beim Führungspersonal. Die können alle ihren freundlichen Umgang bei den Kungeltreffs weiter pflegen, denn keiner muß dem unter ihm, der u.U. schon an seinem Stuhl sägt, direkt an den Karren fahren.

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    @Silke

    Sie meinen sicherlich das Pareto-Prinzip:

    20% der Fehler 80% des Ausschusses

    Ob man/frau allerdings die Kontrollen lockern muß??

    Und was generell die ISO Normen oder und das EFQM betrifft.

    Schauen Sie sich Siemens und die neue Generation der ICE´s an:

    http://www.welt.de/print/wams/.....efern.html

    Vielleicht sollte nicht der RoI > 15% im Mittelpunkt stehen, sondern bessere Qualität 🙂

    Oftmals ist die berateritis letztlich ein
    “ Armutszeugnis “ des Managements, das nicht mehr über den Tellerrand blicken kann.

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    M.B.

    weil Sie mir um 11:45 gerade aus der Seele sprachen hier ein Beispiel für Berateritis aus dem einst gelebten Leben:

    Glaubenssatz 10 % der Fehler verursachen hab-ich-vergessen % des Arbeitsaufwands. Also machten wir uns (gezwungenermaßen) auf die Suche nach reparierbaren Fehlern und lockerten für diese die Kontrollen.

    Glaubenssatz ein/zwei Jahre später TQM oder Total Quality Management oder zero-Fehler-Toleranz. Also machten wir uns (gezwungenermaßen) …

    Das Erfreuliche daran war, daß es Arbeitsplätze sichern half.

  6. avatar

    M.B.
    in diesem Fall Professur + Nobelpreis

    Robert M. Solow is Institute Professor of Economics emeritus at MIT. He won the Nobel Prize in Economics in 1987.

  7. avatar

    @Kerstin

    Bildungsqualität hat eindeutig Vorrang!!!

    Weil wie Sie richtig schreiben: ganz praktisch

    Im Gegensatz zur Evaluationitis, der Projektitis, der Pilotitis und der Monitoritis

  8. avatar

    noch was zu Hayek und Friedman

    http://www.tnr.com/article/boo.....-economics

    Der Orignal-Titel war „The Serfdom Scare“

    Besonders interessant und passend zu dem Audio, das ich in diesem thread irgendwo verlinkt habe, sind für mich die Teile, die sich mit dem „good Hayek“ und dem „bad Hayek“ beschäftigen.

    Und dieses hier beschert mir ein richtiges High:

    Everyone has known for a long time that a complicated industrial economy is either a market economy or a mess. The real issues are pragmatic. Which of the defects of a “free,” unregulated economy should be repaired by regulation, subsidization, or taxation? Which of them may have to be tolerated (and perhaps compensated), at least in part, because the best available fix would have even more costly side-effects?

    Ich macht mich immer wieder glücklich, wenn ich Bestätigung für „gesunden Menschenverstand“ von zertifizierten Geistesgrößen bekomme.

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    @Kerstin

    Nachtrag:

    So werden in der Caritas wieder neue Arbeitsplätze geschaffen:

    „Das Programm könne Teil des Caritasprojekts „Stromspar-Check“ werden, bei dem Stromsparhelfer in einkommensschwachen Haushalten kostenlos Energiesparartikel und abschaltbare Stecker zur Verfügung stellen. Von dem Beratungsprojekt, das seit 2008 vom Bundesverband der Energieagenturen Deutschlands und der Caritas angeboten wird und jährlich zehn Millionen Euro kostet, haben bisher 80.000 Hartz-IV-Haushalte profitiert.“

    http://www.spiegel.de/wirtscha.....68832.html

    Und aus dem “ Defizit beim Zähneputzen “ werden sich sicherlich auch wieder gemeinnütze Vereine gründen, um Arbeitsplätze zu schaffen:

    http://www.spiegel.de/wirtscha.....64565.html

    SPIEGEL ONLINE: Wenn das so weitergeht, wird der Staat manchen Kindern morgens noch die Schuhe zubinden…

    Baranowski: So drastisch es klingt, manchmal wäre es wirklich sinnvoller, Kinder direkt nach der Geburt in eine andere Obhut zu nehmen, das ist bitter, aber es ist so. Mir macht es große Sorgen, dass Eltern nicht mehr in der Lage zu sein scheinen, ihre ureigenen Aufgaben zu erfüllen. Zum Beispiel ist Zahnpflege in einem bestimmten Milieu längst nicht mehr selbstverständlich. Da kommt die nächste Aufgabe auf uns zu.

    „SPIEGEL ONLINE: Können Sie sich erklären, wie diese Kompetenzen verlorengehen konnten?

    Baranowski: Es ist ein Stück weit das 21. Jahrhundert, in dem andere Dinge wichtiger geworden sind als die Erziehung der Kinder. In einem bestimmten Milieu sind ganz deutlich kulturelle und soziale Auflösungserscheinungen zu beobachten. Zum Beispiel gibt es in vielen dieser Familien keinen gemeinsamen Tisch mehr, jeder sitzt irgendwo, vor dem Computer, dem Fernseher, auf dem Bett. Das war vermutlich ein schleichender Prozess, eine Erosion von Werten, die Jahrzehnte gebraucht hat. Das zurückzudrehen, wird allerdings schwierig. „

  10. avatar

    @Kerstin:

    Nachtrag:

    http://www.spiegel.de/panorama.....68664.html

    „Dass sich dieser Aufwand lohnt, davon sind die Wissenschaftler überzeugt. Einen Jugendlichen wie Hakan intensiv zu betreuen, kostet etwa 8.300 Euro im Jahr, rechnet der Lüneburger Forscher Plewig vor, ein Jahr Gefängnis dagegen 40.000 Euro. „Projekte wie Resi sind viel günstiger und somit auch volkswirtschaftlich sinnvoll“, urteilt der Strafrechtler.“

    Dies wäre z.B. ein Lösungsansatz für ein
    “ Grundproblem“

  11. avatar

    @Kerstin

    „. Auch Sie haben mit dem Wort Grundprobleme vermieden, zu schreiben, welche Probleme Sie und Herr Wüllenweber eigentlich meinen, “

    Um auf meine Eingangszitate von Wüllenweber zurückzukommen:

    “Die Schürfrechte an dieser Goldgrube werden ständig ausgeweitet: Behindertenhilfe, Kinder- und Jugendhilfe, Altenpflege, Schuldnerberatung, Obdachlosenhilfe. Längst tummeln sich hier nicht mehr nur kirchliche Organisationen, wie die Caritas, der größte Arbeitgeber in Deutschland, sondern eine wachsende Zahl an Privatunternehmen, die geschätzt mindestens 115 Milliarden Euro im Jahr umsetzen. Ihr Erfolgsgeheimnis ist, dass sie oft sowohl für die Diagnosen als auch die vermeintliche Heilung sozialer Missstände zuständig sind. Und das Geld dafür kommt nur zum geringsten Teil von Spenden, sondern vom Steuerzahler.”

    “Denn wer die Bekämpfung eines Problems zu seinem Beruf gemacht hat, hat kein Interesse daran, dass das Problem endgültig gelöst wird.“

    Ganz banal am Beispiel der 25% der Grundschüler an Berliner Schulen der 4. Klasse die mehr oder weniger Analphabeten sind.:

    Dieses „Grundproblem“ ist seit über 20 Jahren bekannt.

    Ich kenne keinen Verein, keine Institution, keine Verwaltung, die z.B. Zielvorgaben macht, diesen Prozentsatz innerhalb von 5 Jahren von 25% auf 15% oder weniger zu senken.

    Stattdessen werden in Berlin (und auch anderswo) Gutachten erstellt, Initiaven angeschoben Verein e.V. gegründet EU Mittel beantragt, Projekte ausgeschrieben und durchgeführt, ohne dass es zu Veränderungen gekommen ist.

    Jedes Unternehmen dem es nicht gelingt im zeitraum x mit einem Qualitätsproblem seines Produktes oder seiner Diensteleistung zu verringern, sprich die Fehlerquote zu senken, macht irgendwann Konkurs.

    Dies ist nicht der Fall bei den sozialen Unternehmen…

    Nicht mehr und nicht weniger sind dass die Grundprobleme in unserer Gesellschaft.

    Ein anderes Beispiel (ohne hier die Institution namentlich zu nennen in der ich und meine Kollegen pro bono in Schulen tätig sind)

    Ich habe ganz banal an den Vorstand dieser Institution die Frage gestellt, wann ist unsere Aufgabe als pro bono Personal erfüllt?

    In 5 Jahren, in 10 Jahren??

    Diese Frage ist leider auf Unverständnis gestoßen.

    🙂 🙂 🙂

  12. avatar

    @Moritz Berger: Leider ist es mir im Moment schlecht möglich zeitnah zu antworten. Gleichzeitig sind die hier angesprochenen Probleme sehr komplex, zum Teil mit persönlichen Erfahrungen verbunden und auch noch politisch. Auch Sie haben mit dem Wort Grundprobleme vermieden, zu schreiben, welche Probleme Sie und Herr Wüllenweber eigentlich meinen, wahrscheinlich müsste ich dafür das Buch lesen. Prof. Fegert hat z. B. in seinem Beitrag keine Aussagen darüber getroffen, warum so viele Eltern ihre „normalen“ Aufgaben nicht mehr erfüllen können. Außerdem ist es in der Diskussion oft nicht erkennbar, wer die Leistungen der Solidargemeinschaft in Anspruch nimmt (z. B. Mutter-Kind-Kuren). Dann gilt auch hier Statistiken werden, so mein Eindruck, gern für eigene Zwecke (Bestätigung einer Hypothese, nicht ergebnisoffen, einfach falsch) missbraucht und sind eventuell auch nicht aussagefähig.

    In Bezug auf QM rennen Sie bei mir offene Türen ein, deshalb habe ich geschrieben, dass dies kein bürokratischer Akt sein soll. Auch ich sehe darin kein Allheilmittel, es kann meines Erachtens schnell zu Überregulierung führen und ist gleichzeitig ein neues Geschäftsfeld mit eigenen Interessen und hohen Umsätzen. Dennoch halte ich es für wichtig, die Debatte um die Kinderbetreuung zu entideologisieren. Gleichzeitig muss man in der Debatte eben doch die Qualität und ihre Voraussetzungen betrachten. Dabei muss man natürlich auch die Finanzierbarkeit im Blick haben. Hat man erst einmal Tatsachen geschaffen (Mega-Kindergärten), sind diese oft schwer zu korrigieren. Der Hinweis Prof. Fegerts zum QM und zur Qualitätssicherung setzen für mich seine sonstigen Aussagen nicht außer Kraft.

    Meine Bemerkung zu den Institutionen, die Arbeitsplätze schaffen, bezog sich nicht auf den Erhalt der Arbeitsplätze, sondern ausschließlich auf die Motivation von Menschen und Institutionen. Diese werden natürlich versuchen ihre Möglichkeiten zu nutzen, um ihre Interessen in der Politik durchzusetzen (siehe Lobbyismus).

    Auch die Erziehungsratgeber in den Buchhandlungen sind mir nicht entgangen, auch ich habe selbst einige gelesen. Vielleicht war ich für Erziehungsberater (Bücher) auch empfänglicher, da uns ja nach der Wende erklärt wurde, dass alles was wir machten, falsch war. Auch in den Kindergärten und Schule kam es zu gravierenden Veränderungen, plötzlich waren die Wahlfreiheit und viele neue Ideen da, das Pendel schlug aus.

    Allerdings möchte ich bezweifeln, dass jede Mutter Fehlentwicklungen beim Kind erkennen kann und dann auch noch in der Lage ist, die richtigen Wege durch ein Labyrinth der Hilfeleister, hier auch wirtschaftliche Interessen, zu finden. Eventuell sind meine Erfahrungen diesbezüglich auch der Tatsache geschuldet, das ich 1. in der DDR aufwuchs und 2. die Gesellschaft gerade im Umbruch war. Zusätzlich gibt es ja eine Reihe neuster Erkenntnisse z. B. auf dem Gebiet in der Neurobiologie, die man als Laie nicht alle kennen kann. Sicher gibt es auch manche Fehlentwicklung, die sollte man dann korrigieren.

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    @Kerstin

    Nachtrag

    diese links habe ich von einem Geschäftspartner aus den USA zugesandt bekommen:

    http://en.wikipedia.org/wiki/N.....t_disorder

    http://www.education.com/topic.....-disorder/

    Ein boomender Markt da die Eltern das „Problem“ an „Experten“ outgesourct haben.

    Marktpreis, sprich Stundenlohn für einen NDD Consultant 100 US$

    Warten wir einmal ab wann hier die ersten NSD Experten auftauchen, die ersten Gutachten erstellt werden und das erste NSD Institut entsteht, nicht zu vergessen der erste Kongreß

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    @Kerstin

    1. Ich habe persönlich nichts gegen Prof Fegert

    Mag er ein, zwei oder drei Institute gründen mehr gründen oder nicht.

    Mir ging es in meinen Ausführungen lediglich darum aufzuzeigen, dass wir uns in unserer Gesellschaft zunehmend von sogenannten “ Experten “ immer mehr abhängig machen.

    Da wir selber pro bono an Schulen tätig sind, fragen wir uns , ähnlich wie Wüllenweber , oftmals :

    Warum werden die Grundprobleme nicht beseitigt und es werden wieder und wieder neue Gutachten erstellt und wenn man über die Gutachten eine ausreichende Nachfrage geschaffen hat wird ein xyz Institut gegründet, dass per se natürlich um seine Existenz zu sichern, neue Probleme entdeckt.

    Bei allem Verständnis für die Schwierigkeiten als selbständiger Logopäden sein auskommen zu sichern….

    dennoch frage ich mich, warum brauchen wir soviele Logopäden?

    Gab es früher diese Probleme nicht, bzw. wie wurde konkret Abhilfe geleistet.

    Nehmem Sie z.B. das ADS Problem bei Kondern.

    Meines Erachtens hat die Pharmaindustrie, einhergehend mit den ADS “ Experten “ hier eine boomenden Wachstumsmarkt geschaffen.

    Ob tatsächlich soviele Kinder wie von den Experten prognostiziert ADS haben, mag ich bezweifeln.

    Wie schreibt Alan Posener immer wieder:

    It´s the economy…

    Nichts anderes!!!

    Und letztlich trägt die Panikmache der Lobbyisten und dazu zähle ich auch u.a. Prof. Fegert dazu bei, dass die Eltern zunehmend verunsichert sind, ob ihre Erziehungsmethoden angepasst sind.

    Gehen Sie einmal in eine Buchhandlungen und fragen den Buchhändler wieviele Bücher es zu Erziehungsfragen vor 30 Jahren, vor 20 Jahren, vor 10 Jahren gegeben hat und wieviele Manuals heute in den Regalen stehen.

    Und wenn ich mich dann z.B. ganz banal die Aussage von Harald Martenstein anschaue, der davon spricht, dass in Berlin 25 % der Grundschüler in der 4. Klasse Analphabeten sind…

    Warum wurden dann Hunderte von Gutachten finanziert, die letztlich den Gutachtern zu erheblichen Einnahmen verholfen haben, den Politikern zu einem Ruhekissen dass sie jetzt wissen woran es liegt…

    Geschehen ist leider nichts.

    Wüllenweber hat m.E. richtig erkannt, dass hier eine boomende Industrie entstanden ist, die natürlich kein Interesse daran hat, auf Einnahmen zu verzichten.

    Und zu Ihrer Anmerkung, dass diese Institutionen auf Arbeitsstellen schaffen……

    Wenn nur noch das Arbeitsplatzargument zählt, dann sind wir leider wieder bei der römischen Straßenbahnverwaltung, die immer noch in den neunziger Jahren Beschäftigte hatte, obgleich die letzte Straßenbahn in Rom wohl in den sechziger Jahren außer Betrieb genommen wurde.

    Und generell:

    Ist es nicht eigenartig dass z.B. beim Gesundheitssektor von einer Wachstumsbranche gesprochen wird, wo doch mehr oder weniger jeder von der präventiven Medizin spricht und dass wir z.B. in unserem Alltagsleben auch danach handeln sollten, sprich gesunde Ernährung und sportliche Betätigung..aber vielleicht einmal ohne Bevormundung von Ernährungsexperten und von Fitness Trainer.

    P.S. Die caritativen Einrichtungen beherrschen den Markt und sind mittlerweile Großkonzerne von der AWO über den paritätischen Wohlfahrtsverband bis zur Caritas mit Milliardenumsätzen.

    P.S.

    Und wenn ich diesen Satz von Ihnen lese:

    „Welche Maßnahmen werden wann ergriffen, wenn ein Kind zu einem bestimmten Zeitpunkt Mindestanforderungen nicht erfüllen kann? “

    Glauben Sie tatsächlich dass durch weitere ISO Normen und Qualitätsmanagementlabels Maßnahmen ergriffen werden?

    Da haben Sie als Mutter doch sicherlich ein besseren Einblick in die Situation Ihres Kindes, als ein “ Experte “ mit QM und ISO Norm !!!

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    @ Moritz Berger: Gestern musste ich mich erst einmal um mein Kind kümmern, deshalb folgt jetzt die Fortsetzung. Prof. Fegert schreibt in seinem Artikel „Qualität – in jeder Beziehung“ zur Frage der Eltern-Kind-Beziehung Eltern können selbst so starke Sorgen und Nöte haben, dass sie sich ihren Kindern nicht hinreichend feinfühlig zuwenden können. Oder sie können selbst so wenig geliebt und gefördert worden sein, dass sie ihren Kindern kaum Anregung geben können. Auch diese Kinder müssen eine Chance bekommen. etwa durch eine liebevolle, geduldige Förderung in der Kita, durch Großmutter, die Nachbarn und andere hilfreiche, feinfühlige Beziehungspersonen.

    Er spricht auch die Möglichkeit an, dass Institutionen selbst zur Gefahr werden können, wenn man diese mit kaum zu erfüllenden Aufträgen überfordert und sich selbst überlässt. Der staatliche Wächter trägt die (Mit-)Verantwortung für die Institutionen, Personalschlüssel, Gruppengröße, Personalkonstanz ebenso wie für das pädagogische Gesamtkonzept der Einrichtungen. Gleichzeitig müssen Eltern befähigt werden auf Qualität zu achten und Konzepte in den Kindereinrichtungen in Frage zu stellen. Für mich könnten hier die Instrumente des Qualitätsmanagement, jedoch nicht als bürokratischer Akt, sondern als Möglichkeit der Qualitätssicherung verwendet werden. Welche Maßnahmen werden wann ergriffen, wenn ein Kind zu einem bestimmten Zeitpunkt Mindestanforderungen nicht erfüllen kann? Dabei ist der Umgang mit den Eltern und deren Einbeziehung notwendig.

    “Denn wer die Bekämpfung eines Problems zu seinem Beruf gemacht hat, hat kein Interesse daran, dass das Problem endgültig gelöst wird.“ (Zitat: Wüllenweber)
    Zunächst hat dieser Berufstätige auch (oder sogar vor allem) wirtschaftliche Interessen, da er häufig als Selbstständiger agiert, Kosten hat und unter Umständen Mitarbeiter beschäftigt z. B. Ergotherapeuten, Logopäden, Psychologen. Zusätzlich gibt es noch caritative Einrichtungen. Grundsätzlich erwarte ich weder von einem Dienstleister noch von den Eltern, dass diese die Gesamtgesellschaft im Blick haben. Hier wirkt sich dann auch die Angst um die Zukunft der Kinder aus. Die Rahmenbedingungen muss die Politik schaffen. In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an die Diskussion um die Mutter-Kind-Kuren, aber auch an die Aussagen darüber, wer diese überhaupt in Anspruch nahm. Die Frage der Budgets bei Ärzten. Welche Wirkung haben diese? Oder die Diskussion, ob eine ambulante oder stationäre Therapie sinnvoll ist. Bei Ärzten gibt es z. B. Zulassungsbeschränkungen. Wie sinnvoll sind diese? Wie wirken die?

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    @ Moritz Berger: Jetzt haben Sie gleich mehrere Themen eröffnet. Das hier um Drittmittel geworben werden soll, kann ich nicht erkennen und es ist ein grundlegendes Problem der Unabhängigkeit/ Abhängigkeit der Wissenschaft und von Wissenschaftlern von der Wirtschaft, sofern man diese Finanzierung will/braucht. Mir ging es zunächst im den Inhalt des Artikels, den ich sehr lesenswert finde. Leider kann man den Artikel nicht im Internet lesen, so dass ich noch einige Bemerkungen machen will, da er für mich wichtige Aspekte und eigene Erfahrungen beschrieben hat. Prof. Fregert beginnt seinen Artikel mit dem Hinweis, dass auf die doch verschiedenen, zum Teil auch dogmatische vertretenen Modelle der DDR (frühe Erziehung im Kollektiv) und die Ansicht in der Bundesrepublik, dass die Mutter-Kind-Beziehung nichts ersetzen könnte. Prof. Fregert bevorzugt keines der beiden Modelle, sondern schreibt über die Qualität dieser Einrichtungen und in diesem Zusammenhang vor allem über die Bindungsqualität von Betreuungspersonen-Kind. Er schreibt, dass im öffentlichen Diskurs nicht Individuen oder auch Eltern als Täter erscheinen, .. Vielmehr würden soziale Systeme an den Pranger gestellt, ..
    Prof. Fegert sieht den Schlüssel zu erfolgreichen Lernen in der Bindungsqualität der zentralen Betreuungsperson, denn er führt aus Denn Kinder sind nur bereit, zu explorieren sowie im Spiel oder sozialen Situationen zu lernen, wenn sie sich in einer emotional sicheren Beziehung aufgehoben fühlen.

    Hier gilt sicher der Satz: „Auf den Lehrer kommt es an.“ (im Kindergarten der Erziehern), Da er/sie diese Bindungsperson sein sollte. Dennoch ist der Lehrer auch von den äußeren Bedingungen abhängig. Er ist nicht nur Ansprechpartner der Kinder, sondern auch der Eltern mit ihren Erwartungen und Klagen (Stundenausfall, schlechte Noten).

    Dabei soll der Lehrer auch in der Lage sein Bindungen mit den Schülern aufzubauen, hier ist vermutlich eine Vielfalt an Problem (unterschiedliche Lernvoraussetzungen, eine unterschiedliche Ausgangsbasis, unterschiedliche Temperamente) hinderlich. Ein Kind in der 6. Klasse ohne dass es lesen kann, ist durchaus real. Zum Qualitätsmanagement: Zunächst halte ich diese für ein gutes Mittel der Organisation, der Ressourcenplanung, Mitarbeiterführung usw., auch um Transparenz und Zuständigkeiten klar zu regeln. Unnötige Bürokratie ist natürlich zu vermeiden. Die materiellen und personellen Voraussetzungen müssen dafür zunächst geschaffen werden. Heute kann man oft beobachten, dass Lehrer auch in verschiedenen Schulen (Abordnungen) unterrichten.

    Qualität kostet Geld, so wie Beziehungen Aufwand, Zeit und Engagement bedeuten. (Quelle *)

    Meine Erfahrung lautet: Ein Kind, das nicht in der Lage ist, sich auszudrücken, sich zu erklären, das sich unverstanden fühlt, überfordert ist, neigt zu Rückzug (Lernt nichts) oder zu Aggressivität (verprellt die Gutmutigen). Sprache ist für die zwischenmenschliche Kommunikation so wichtig. Ein Kind, das die Probleme der Familie, insbesondere der Mütter, mit bewältigen muss, wird überfordert. Wenn es dann noch in eine Leistungsfalle gerät, dreht sich die Spirale.

    Ihre Zielvorgabe den Anteil der ” Analphabeten ” in den Grundschulen z.B. bis 2020 von derzeit 25 % auf 10% zu senken (Beispiel Berlin). (Ihr Zitat), erinnert mich an den Satz „Wir müssen mal machen.“ Wer ist Verantwortlich, wenn das Ziel nicht erreicht wird? Die Basis muss stimmen und jeder weitere Schritt.

  17. avatar

    @Kerstin

    Ihr Prof. Fegert deckt nahezu alle Bereiche des Lebens ab.

    Hut ab für sein “ Marketing “ vom Beschwerdemanagement

    http://www.uni-ulm.de/fileadmi.....gement.pdf

    über….. Der Übergang vom Jugend- ins Erwachsenenalter macht Psychiatern und Psychologen in jüngster Zeit vermehrt Sorge……
    http://www.faz.net/aktuell/feu.....17023.html

    bis hin zu:

    …Müttern, die an Depressionen oder einer Suchtproblematik leiden….

    Und hier ist auch das von mir vermutete Institut:

    Dreiländerinstitut
    Jugend-Familie-Gesellschaft-Recht GmbH

    http://3li.ch/

    Leider sind hier derzeit nur wenig Aktivitäten zu verzeichnen.

    In der Tourismusbranche heißt es all inclusive 🙂

    Zunehmend werden wir in einer Expertokratie leben.

    Analog dem Buch von Wüllenweber:

    http://www.wiwo.de/politik/deu.....058-3.html

    Dass was Wüllenweber hier in Bezug auf die Bekämpfung der Armen in Deutschland anprangert, gilt im Grunde m.E. auch für Fegert und sein Institut:

    „Die Schürfrechte an dieser Goldgrube werden ständig ausgeweitet: Behindertenhilfe, Kinder- und Jugendhilfe, Altenpflege, Schuldnerberatung, Obdachlosenhilfe. Längst tummeln sich hier nicht mehr nur kirchliche Organisationen, wie die Caritas, der größte Arbeitgeber in Deutschland, sondern eine wachsende Zahl an Privatunternehmen, die geschätzt mindestens 115 Milliarden Euro im Jahr umsetzen. Ihr Erfolgsgeheimnis ist, dass sie oft sowohl für die Diagnosen als auch die vermeintliche Heilung sozialer Missstände zuständig sind. Und das Geld dafür kommt nur zum geringsten Teil von Spenden, sondern vom Steuerzahler.“

    „Denn wer die Bekämpfung eines Problems zu seinem Beruf gemacht hat, hat kein Interesse daran, dass das Problem endgültig gelöst wird. „

  18. avatar

    @Kerstin

    Was das Qualitätsmanagement betrifft bin ich im gegensatz zu Ihnen etwas skeptisch. Ich habe die Anfänge der QM Mania miterlebt.

    Dass führte z.b. soiweit das eine Tischler (Zweimannbetrieb) der letztlich in schulen nur Tische reparierte keine Aufträge erhielt, weil: Er hatte nicht die ISO Norm 9001.

    Ohne cem Prof Fegert seine Kompetenz abzusprechen, aber ich sehe dass er sicherlich wieder ein gutes Marketing betreibt und durch den Artikel in der FAZ weitere Drittmittel für sein Institut erhält.

    Auch wenn z.B. die Kita in Thüringen z.B. evaliuiert worden ist und evtl. auch ein QM Label hat so heißt dies noch lange nicht dass auch dort zu negativen Vorkommen kommt.

    Das Dilemma in dem wir heute stecken, ist m.E. dass wir mittlerweile in allen öffentlichen Institutionen zig Evaluierungen und Audits durchführen. Labels verteilt werden aber die letztlich nur wenig über die eigentliche Qualität aussagen.

    Durch die pro bono Tätigkeit an Schulen haben wir mehr oder mehr entdeckt, dass die Evaluationitis im Endeffekt nicht zu Veränderungen führt.

    Wenn Sie sich einmal anschauen wieviel Schulreformen in den vergangenen Jahren in Deutschland durchgeführt wurde.

    Viel Papier und wenig Veränderung.

    Aber unsere pädagogische Nomenklatura kann wenigstens der Öffentlichkeit gegenüber “ Aktivität “ und “ Geschäftigkeit “ nachweisen.

    Ganz banal:

    Alan Posener hat es auf den Punkt gebracht:

    Auf den Lehrer kommt es an.

    Wo wir ansetzen sollten ist, wie bereits erwähnt, eine Ganztagskitapflicht und eine verbesserte Lehrerausbildung (einschließlich Erzieher) und eine verbesserte Autonomie der Schulen in Bezug auf Finanzen und Personaleinstellungen.

    Und letztlich einfache Zielindikatoren wie z.B.

    den Anteil der “ Analphabeten “ in den Grundschulen z.B. bis 2020 von derzeit 25 % auf 10% zu senken (Beispiel Berlin) einzusetzen.

    Welche Wege die Schulen einschlagen sollte ihnen überlassen werden.

    Aber die Autonomie führt zu einer Bedrohung der Verwaltung, da dann Macht abgegeben werden muß.

    Ganz nebenbei:

    Die Schulen werden kontinuierlich evaluiert .

    Dass Schulverwaltungen z. B. auch von ihren
    “ Kunden “ den Schulen evaluiert werden, gibt es leider noch nicht.

    Warum wohl???

  19. avatar

    @Moritz Berger: Heute gibt es in der FAZ einen Artikel von Prof. Jörg M. Fegert „Qualität – in jeder Beziehung“ über Qualität der Kinderbetreuung in Kindergrippen, KITA und Kindergärten aber auch die Forschung über die Qualität von familiären Bindungen bzw. Bindung von Kindern zum Betreuungspersonal. Die Qualität der Vorschulkindereinrichtungen hängt auch von der Qualität der Ausbildung von Kindergärtnerinnen ab.

    Lesenswerter Artikel : Hier mal ein Artikel zum Stellenwert Erzieherausbildung in Großbritannien http://www.dradio.de/dlf/sendu.....us/786452/.

    Prof. Fegert spricht davon, Hemmschwellen bei der Inanspruchnahme von unterstützenden Angeboten abzubauen, gerade unter Müttern, die an Depressionen oder einer Suchtproblematik leiden.

    Jetzt habe ich im Internet gelesen, es gibt Anwendungen des Qualitätsmanagement in Jugendämtern und Kindergärten. Das Qualitätsmanagement: Inhalte sind etwa die Optimierung von Kommunikationsstrukturen, professionelle Lösungsstrategien, die Erhaltung oder Steigerung der Zufriedenheit von Kunden oder Klienten sowie der Motivation der Belegschaft, die Standardisierungen bestimmter Handlungs- und Arbeitsprozesse, Normen für Produkte oder Leistungen, Dokumentationen, Berufliche Weiterbildung, Ausstattung und Gestaltung von Arbeitsräumen. (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Q.....management)

    In der politischen Diskussion ist häufig die Quantität Streitpunkt (Rechtsanspruch auf Betreuungsplatz), so sind dann solche Mega-Kindergärten in der Diskussion. http://www.zeit.de/2012/40/S-Sachsen-Kita-Ausbau Gerade in Problembezirken sollte darauf geachtet werden, dass die Kindergärten ihre Aufgaben (Deutsch lernen, Motorik, Bewegung, Anregung geben) erfüllen, damit mir eine Kindergartenpflicht sinnvoll erscheint, d. h. Kindergärten dürfen keine Verwahranstalt sein, es ist meines Erachtens genauso wichtig die Mindestanforderungen der Angebote festzulegen und der Umsetzung ständig zu prüfen. Verpflichtende Kontrolluntersuchungen für Kinder bereits im Vorschulalter halte ich auf jeden Fall für wichtig.

    Da ich zwei in ihrer Entwicklung völlig verschiedene Kinder habe und jeden Tag damit zurechtkommen muss, dieser Verschiedenheit gerecht zu werden, kann ich die Schwierigkeiten der Lehrerin in Alan Poseners Artikel sehr gut nachvollziehen. Da stoße ich oft an meine Grenzen, dabei sind es nur 2 und nicht 27 Kinder.

  20. avatar

    @Alan Posener

    Herzlichen Dank für den Hinweis:

    http://www.welt.de/debatte/web.....krieg.html

    Nur:

    ob es tatsächlich an d e n Lehrern liegt???

    Wenn schon in der ersten Grundschulklasse Defizite offenliegen, sollten wir doch eher an die Basis herangehen.

    z.B. eine Pflichtkita ab dem 3. Lebensjahr Ganztags einführen.

    Wenn nicht,….. “ rackert “ sich Ihre Gattin immer wieder ab…. und ist froh wenn statt 50 Rechtschreibfehlern nur 30 vorhanden sind.

    Wir nennen dieses “ Phänomen “ Hamsterrollensyndrom sprich es wird keine grundsätzliche Lösung gesucht, sei es bessere Lehrerausbildung, bessere Kitaerzieherausbildung, sondern die “ Probleme “ weiter einfach in weitere
    “ Förderunterrichtsprojekte “ verschoben bis hin zu den 18 jährigen KFZ Azubis die dann sagen

    Isch geh Schulhof

    http://www.buch.ch/shop/home/a.....9CD707.tc3

    Wie gesagt,

    keinem der Verantwortlichen in unserer (bildungs-)politischen Nomenclatura ist es verständlich zu machen (liegt es dann an uns 🙂 🙂

    wieviel ein poitentieller Hartz IV empfänger von der wiege bis zur Bahre kostet und wieviel Geld wir sparen würden, wenn statt der 25% der funktionalen anaplhabeten ím ersten Schritt bis 2020 als Zielvorgabe der Anteil nur noch 10% wäre.

    Stattdessen wäre Lesepaten organisiert, Pilotprojekte en masse angeschoben die kostenaufwendigen jährlichen Evaluierungen durchgeführt, workshops organisiert etc.

    Resultat.

    keine Verbesserungen

  21. avatar

    @ KJN

    Sicher, die „Volksseele“ driftet. „Daran zu erinnern“, ist aber was anderes, als es zu praktizieren.

    @ Parisien

    Klar, Hollywood (eh links) besteuern, dem Neurochirurgen Villa und Porsche (der gelangweilten Ehefrau einen General)! Und Kindersterblichkeit wie im letzten Entwicklungsland. – Die „Volksseele“ driftet. Und schafft damit Raum für die „Volksseele“ zu driften.

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    @EJ
    „Schnittfläche von Rechts- und Linkspopulismus“
    Dahin driftet nun mal die „Volksseele“, wenn sie vom politischen Establishment allzusehr vernachlässigt wird. Ich kann nichts Schlechtes daran finden, daran zu erinnern. Durchaus auch hier.

  23. avatar

    @ EF
    Dass das so scheint, als wenn man mal von rechts und mal von links ausholt, liegt daran, dass zwei verschiedene Ligen, ganz oben und ganz unten, prima zusammenarbeiten, schön ablesbar aus den Wahlergebnissen. Die Tasse Tee schlägt daher passend vor, zunächst Hollywood hoch zu besteuern und den Neurochirurgen lieber in Ruhe zu lassen, zumal der nötiger ist.

  24. avatar

    Parisien

    wollen Sie mir ernsthaft weis machen, daß „die“ es nicht sehr bald nützlich gefunden hätten, die Entschlossenheit von Romney zu testen? So es denn dieses Mal darum gehen sollte …

    Der IDF-Blog anwortet derzeit nicht, aber es würde mich nicht wundern, wenn ich in deren rocket-count auch alle möglichen Kaffeesatzlese-tauglichen Sachen ausmachen könnte.

    http://www.idfblog.com/facts-f.....rd-israel/

    Hier ist Lee Smith, warum auch Romney nicht würde …

    http://www.tabletmag.com/jewis.....trike-iran

    Falls Sie Lee Smith näher kennenlernen wollen, Michael Totten hatte mal eins seiner wundervoll ausführlichen Interviews mit ihm zu der Zeit als Smith sein Strong Horse Buch promotete.

    Ich persönlich glaube nicht, daß die Arabologie zu besseren Aussagen als dieser fähig ist, minus des Schlüssels natürlich

    „I cannot forecast to you the action of Russia. It is a riddle, wrapped in a mystery, inside an enigma; but perhaps there is a key. That key is Russian national interest.“

  25. avatar

    …ooops? Noch einmal ..

    … beim KGB gelesen …

    Sieben Bundesstaaten der USA haben eine Woche nach den Präsidentschaftswahlen, bei denen Barack Obama wieder gewählt worden war, die notwendige Zahl von mindestens 25 000 Unterschriften unter einer Petition zum Austritt aus dem Bestand des Landes gesammelt.

    Bei den sieben Bundesstaaten handelt es sich um Texas, Louisiana, North Carolina, Alabama, Georgia, Tennessee sowie Florida, die zum „roten Gürtel“ gehören und traditionell für die Kandidaten der Republikaner stimmen.

    (APo … Sie sollten sich einen Hamster zulegen … muss ja kein blonder sein … gibt ’s auch in grau, uniformiert und bewaffnet.)

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    @ Parisien Sie waren und bleiben ein Linker, ein Maoist

    Im Augenblick haben Sie Ihre Tea-Phase. Da ist alles links(-extrem), was nicht Tea trinkt. Tatsächlich kennen wir Sie selbst aber auch als Linken, sogar (ziemlich) linken (ziemlichen) Jammerlappen.

    Wer sich durch Ihre – Hut ab! – stilistische Nettigkeit nicht täuschen lässt (Feuilleton as Feuilleton can!), der sieht, dass Sie sich ausschließlich auf der Schnittfläche von Rechts- und Linkspopulismus bewegen (etwa im Sinne der gemeinsamen Rede der NPD und Oskar Lafontaines von „Fremdarbeitern“).

    Katachrese: Wer im Glashaus sitzt, sollte kleinere Brötchen backen!

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    @ Alan Posener
    Ich wusste immer, dass Sie nicht geradlinig sind. Wer bei der Welt arbeitet und auf Bild schießt, wer bei achgut arbeitet und auf Broder schießt, ist einfach nicht geradlinig und hat keinen Respekt für seinen Arbeitgeber. Ich hätte hier gar nicht schreiben sollen. Unter Linken ist es bitter, säuerlich und reaktionär. Da ich Fleischhauers Buch gut fand, hätte ich gewarnt sein sollen, dass man dort alleine steht. Links scheint das Produkt einer hundertjährigen Gehirnwäsche zu sein. Deswegen sind Linke ja auch so gekränkt, dass Israel daraus ausgebrochen ist. Aber die Kränkung ist in sich schon recht dumm, denn Juden wissen, wie man aus Käfigen ausbricht seit der Flucht aus Ägypten.

  29. avatar

    @ Alan Posener
    Ein typischer Linken-Kommentar: „Wohin wollt Ihr denn auswandern?“ (Wir haben euch doch die Welt zu einem Gefängnis gemacht) Sie waren und bleiben ein Linker, ein Maoist in einem anderen Mantel. Außerdem glaube ich, aber das ist nur Glauben, dass Sie im Prinzip ein Deutschenhasser sind. Was Ihr Herr Vater in seinem Buch über Nachkriegsdeutsche redet, deutet das an. Ihrem Herrn Vater aber kann man das absolut verzeihen.

  30. avatar

    Die Einschätzung, dass Obamas antizyklische Finanzpolitik so tolle Früchte getragen habe, finde ich zumindest überraschend. Meines Wissens hat Obama zwischen 500 und 800 Mrd. Dollar auf Pump ausgegeben, ohne dass messbare konjunkturelle Effekte eintraten (etwa am Arbeitsmarkt), ohne dass sich an der Zahl der Sozialtransfer-Empfänger etwas geändert hätte, ohne dass die Modernisierung der Infrastruktur (siehe Sandy) irgendwo sichtbar vorangekommen wäre. Das Beispiel Brüning ist ja immer wieder nett, aber einerseits kommt nicht jedesmal ein Hitler hinterher, und andererseits ist es meines Wissens auch noch keinem Land gelungen, kreditfinanziert den Aufschwung so zu beleben, dass der mehr als die aufgenommenen Schulden abgeworfen hätte. Diese Empfehlungen erinnern mich ein wenig an Finanzinvestoren, die Firmen mit Krediten aufkaufen, die von den Kaufobjekten dann wieder abbezahlt werden müssen. In den wenigsten gehen solche Operationen für ALLE Beteiligten vorteilhaft aus…

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