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Warum man Sarrazin nicht zum Opfer machen sollte

Als Thilo Sarrazin ankündigte, sein nächstes Buch werde sich mit dem Euro befassen, war ich nicht überrascht. Denn auch andere europäische Rechtspopulisten, allen voran Geerd Wilders, haben seit Beginn der Krise ihre ideologische Basis zu erweitern versucht und die Europäische Union  ins Visier genommen:

http://www.welt.de/politik/wahl/berlin-wahl/article13583442/Wilders-Lektion-in-Sachen-intelligenter-Populismus.html

Was mich dann aber überrascht hat, war die Tatsache, dass Sarrazin ein alles in allem recht gut argumentiertes Buch vorgelegt hat. Genauer gesagt: Es argumentiert dort gut, wo es um die Dinge geht, von denen Sarrazin als Finanzpolitiker und Banker etwas versteht, und es wird problematisch dort, wo er in geschichtsphilosophisches Schwafeln verfällt – eine Angewohnheit freilich, die er etwa mit Helmut Schmidt teilt.

Beginnen wir also damit, bringen wir das hinter uns.

1. Ich habe wiederholt darauf hingewiesen, dass Sarrazin einen Juden-Knacks hat. Zum Beispiel hier:

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article9333263/Thilo-Sarrazins-Obsession-mit-den-Juden.html

Deshalb verwundert es nicht, dass auch in seinem neuen Buch hier und dort im Zusammenhang mit dem Euro auf den Holocaust verwiesen wird. Es lohnt sich, diese Verweise genau anzusehen: So schreibt Sarrazin auf S. 19: „Auch Helmut Schmidt unterstrich … diese Linie, als er am 4. Dezember 2011 in einer Rede vor dem SPD-Parteitag den Bogen schlug von der deutschen Schuld am Holocaust über das europäische Vermächtnis Robert Schumanns und Konrad Adenauers bis zur gemeinsamen Währung und zur Notwendigkeit deutscher Mithaftung für die Schulden der Partner-Länder im Euro-Raum. Diese Rede brachte das Dilemma Deutschlands – nämlich das anhaltende Gefangensein in der Schuld der Nachkriegszeit – exemplarisch auf den Punkt.“

Hier ist der Bericht über die Rede, auf den sich Sarrazin bezieht, und man kann feststellen, dass Sarrazin nicht übertreibt:

 

http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/spd-parteitag-europa-braucht-ein-mitfuehlendes-herz/5919378.html

Was Sarrazin freilich tut, ist bezeichnend: Er reduziert die Ausführungen Schmidts, der in der EU und ihrer Weiterentwicklung die Lösung des ur-europäischen Traumas vom Übergewicht Deutschlands auf dem Kontinent erblickt, auf den Holocaust. Das ist allerdings demagogisch und tendenziell antisemitisch, denn es suggeriert, die Beteiligung am Euro oder an Rettungsfonds für wirtschaftlich weniger starke – oder haushaltspolitisch unverantwortliche – Staaten sei irgendwie eine Form von Wiedergutmachung an den Juden.

Eine Seite später schreibt Sarrazin: „Soweit die deutsche Politik meint, aufgrund politischer Erwägungen wegen der deutschen Schuld am Zweiten Weltkrieg und am Holocaust besondere Opfer im Sinne einer ‚europäischen Solidarität’ bringen zu müssen, sollte auch dies offen diskutiert und klar ausgewiesen werden.“ Wieder wird die von Schmidt – zu Recht oder Unrecht – wie von seinem Nachfolger Helmut Kohl beschworene Frage des deutschen Übergewichts in Europa, das schon Bismark zu schaffen machte, auf die Nazi-Zeit reduziert. Außerdem wird insinuiert, die Frage „besonderer Opfer“ der Deutschen – auch das Wort „Opfer“ ist bezeichnend, handelt es sich doch hauptsächlich um Kredite – sei erstens mitbestimmend für die deutsche Regierungspolitik und werde zweitens als Motiv verschwiegen. Dass Helmut Schmidt ja gerade in der von Sarrazin zitierten Rede der Regierung vorwirft, dieser historischen Verantwortung nicht gerecht zu werden, sondern „deutschnationale Kraftmeierei“ zu betreiben, fällt dabei unter den Tisch.

 

2. Auch wenn es im neuen Buch kaum Verweise auf sein voriges Buch gibt, zieht Sarrazin an einer bezeichnenden Stelle die Verbindung zwischen der Xenophobie von „Deutschland schafft sich ab“ und der Euroskepsis des neuen Buchs gibt, das ehrlicherweise heißen müsste: „Deutschland schafft den Euro ab – oder schafft sich ab.“ Auf S. 389f. schreibt er über die „deutsche Flucht nach Europa“ und behauptet: „Auch Angela Merkel ist Gefangene jenes deutschen Nachkriegs-Denkstils, wonach nur ein letztendliches Aufgehen Deutschlands in Europa Deutschland vor sich selbst und die Welt vor Deutschland retten könne.“ Und er zitiert zustimmend den Ordoliberalen Hans Willgerodt, der meint, dass in Deutschland aufgrund seines Anteils (sic) an den Verbrechen Europas „ein für jede Nation normales, nicht aggressives Selbstbewusstsein offenbar einen kaum heilbaren Schaden genommen hat“. Von da schlägt er den Bogen zur Einwanderungspolitik und zitiert zunächst den ehemaligen CSU-Mann und heutigen FAZ-Redakteur Georg Paul Hefty mit der Bemerkung, Deutschland sei nach dem Krieg „so diskreditiert“ gewesen, dass es nicht wie die klassischen Einwanderungsländer mit „Quoten und Normen“ operieren konnte. (Bullshit übrigens, denn gerade die CSU hat ja bis vor kurzem geleugnet, dass Deutschland ein Einwanderungsland sei, weshalb eine Quotenregelung nicht in Betracht kam.) Sarrazin verschärft diese konservative legende auf bezeichnende Art, in dem er schreibt (S.390): „… so als ob Krieg, Holocaust und Vertreibung es den Deutschen moralisch aufgelegt hätten, passiv zu dulden, wer sich in ihrem kleiner gewordenen Land noch ansiedeln will.“ Auch hier erscheinen die Deutschen letztendlich als Opfer des Holocausts. Erst die Vertreibung aus den Ostgebieten, dann die Ansiedlung von Fremden im verkleinerten Land – dass Westdeutschland Arbeiter aus Italien, Spanien, Jugoslawien und der Türkei holen musste, um den eigenen Wohlstand zu sichern, nachdem der Zustrom aus Ostdeutschland 1961 versiegte, fällt dabei ebenso unter den Tisch wie die Tatsache, dass Großbritannien, Holland und Frankreich schon viel früher – als Erbe ihrer kolonialen Vergangenheit – eine massive Einwanderung erlebt haben (in Sarrazin-Sprech: „erdulden mussten“), die keineswegs, wie Hefty behauptet, durch jene „Quoten und Normen“ geregelt war, die etwa die USA, Kanada und Australien angewandt haben.

 

Dass Sarrazin so argumentiert, ist schade, wenn auch nicht wirklich überraschend. Es gibt jenen, die sich seinen Argumenten verschließen wollen, eine – durchaus stichhaltige – Berechtigung. Genau wie sein Buch über die Zuwanderung auf weite Strecken Bekanntes und Unstrittiges referierte, um alles dann einem biologistischen und eugenischen Konstrukt zu unterwerfen (auch im neuen Buch heißt es auf Seite 388: „Langfristig entscheidet sowieso nicht die Ökonomie, sondern die Demographie!“), so referiert sein neues Buch – es hat genau so viele Seite wie das letzte, nämlich 462 – auf weite Strecken Bekanntes und Unstrittiges, läuft aber zumindest Gefahr, dem Ressentiment mehr zu dienen als der Aufklärung.

Dabei ist die Kernthese des Buchs unbedingt diskussionswürdig:

„Die gemeinsame Währung wird nicht aus dem Blickwinkel der ihr immanenten Logik betrachtet, sondern ausschließlich als Vehikel für einige weitere Schritte in Richtung ‚Vereinigte Staaten von Europa’ angesehen. Diese Art von europäischer Eschatologie, deren prominentester Vertreter Helmut Kohl ist, hat sich vollständig gegen jede logische oder empirische Überprüfung immunisiert. Sie ist zur reinen Ideologie geworden.  (…) Alle Ideologien haben eins gemeinsam: Sie haben sich durch den Kranz ihrer Definitionen und Setzungen mit Erfolg gegen Einwände aus der Wirklichkeit abgesichert. Sie spielen die Rolle einer Religion oder eines Religionsersatzes.“ (S.393)  Könnte von mir stammen. Und: „Diejenigen, die jede Diskussion um den Euro oder einen austritt Griechenlands mit einem ‚Scheitern Europas’ in Verbindung bringen, argumentieren letztlich wie Erich Honecker, der kurz vor dem Fall der Mauer sagte: ‚Vorwärts immer, rückwärts nimmer.’ Wer so denkt, offenbart ein profundes Misstrauen in die natürliche Stabilität der europäischen Integration und gegen die Vernunft der Europäer überhaupt.“ (ebd.)

Ich selbst habe vor nicht allzu langer Zeit an dieser Stelle geschrieben, Europa sei „wichtiger als der Euro“:

 

https://starke-meinungen.de/blog/2011/11/22/europa-ist-wichtiger-als-der-euro/

 

 

Sarrazin muss sich allerdings entscheiden, ob er einem schmollenden Nativismus das Wort reden will, einer mit Geschichtsrevisionismus und Ressentiments verbundenen Renationalisierung des europäischen Projekts – oder ob er auch bei einem möglichen Scheitern des Euro gerade jene Errungenschaften der Europäischen Union retten will, die sie nach wie vor anziehend machen – offene Grenzen, Freizügigkeit, Liberalität, Multikulturalismus, Chancengleichheit zum Beispiel; und ob er darüber hinaus, da er zu Recht die Abkehr von der Vorstellung eines europäischen Superstaats fordert, überhaupt eine Vorstellung davon hat, wie ein Europa der Vaterländer eine Supermacht (Tony Blair: „Not a superstate, a superpower“) werden könnte – jene unerledigte Hausaufgabe, die seit dem Scheitern der EVG einer Lösung harrt.

Zur zweiten Frage sagt das Buch so gut wie nichts; zur ersten Frage scheint es eine zweideutige Antwort zu geben, die es dem Autor erlaubt, mal die populistische, mal die seriöse Karte zu spielen, je nach Publikum und Tagesform. Man sollte ihn, meine ich, nicht zurück in die Ecke drängen, in die er sich mit „Deutschland schafft sich ab“ selbst gemalt hat; rufe nach Zensur, Auftrittsverbot im Fernsehen etwa, sind ohnehin nur Wasser auf seine Mühlen, bestärken ihn in seinem Hang zur Rechthaberei und zur Selbststilisierung als Opfer. Den Gefallen sollte man ihm nicht tun.

 

 

 

 

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199 Gedanken zu “Warum man Sarrazin nicht zum Opfer machen sollte;”

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    @ derblondehans das ausgerechnet Sie das (Un)Wort ‘Rabulistik’ benutzen

    Quark. Ich habe Ihnen nicht Rabulistik vorgeworfen. Ich habe Ihnen unterstellt, dass „laber-di-laber-rhabarber“ Ihr Wort für „Rabulistik“ ist.

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    @ Rita E. Groda
    „Die EU-Kommission kritisierte, dass sich die Banken in Europa in der aktuellen Schuldenkrise stärker auf ihre Heimatmärkte zurückzögen – diesen Trend will sie stoppen. Strauchelnde Banken sollen demnach auch durch den Euro-Rettungsfonds ESM mit frischem Kapital versorgt werden. Bisher ist das im ESM-Vertrag, der schon von einigen Ländern ratifiziert ist, nicht vorgesehen.“
    http://www.spiegel.de/wirtscha.....36003.html

    Umwerfend, nicht? Die Scham- und Hemmschwelle scheint stark gesunken zu sein.

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    @ Kerstin und Rita E. Groda
    Denkbar ist zudem, dass an den Thesen ein Korn Wahrheit ist, aber man das Thema aus diplomatischen Gründen meidet. Übrigens gibt es durchaus entsprechende Untersuchungen. Der deutsche average liegt nur im Mittelfeld, also kein Grund, sich aufzublasen. Er, Sarrazin, hat das Thema, zu dem es Literatur gibt, nicht gemieden, weil er kein Blatt vor den Mund nimmt. So what. Rita hat Recht.

    @ derblondehans und EJ
    Clemens Wergin hat ein gutes Stück darüber in der Welt. Er schreibt dabei über Realismus.
    Schon mal gehört, dass Merkel alles macht, was sie selbst laber-di-labert? Atom an, Atom off, Paradebeispiel. Also laber-di-laber vor der Knesset. Eine Kriegsbeteiligung der Deutschen im Iran ist noch schwerer vermittelbar als eine in Afghanistan, zumal es viele Exilperser in Deutschland gibt.
    Ich sage mal so: Da wir schon alles zahlen und da viel laber-di-laber von einem gemeinsamen Europa ist, können ja auch die anderen Länder dann mal Soldaten schicken. Mir zoin a ois..

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    @EJ – Nachtrag

    … und das ausgerechnet Sie das (Un)Wort ‚Rabulistik‘ benutzen …ts, ts, ts … das ist mir ein innerer Vorbeimarsch.

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    Auch in einer freiheitlichen Gesellschaft sollte man sich der Würde seines Amtes gemäß verhalten.

    Selbst Unterste in Hierarchien müssen Treuegelöbnisse zu ihrem Arbeitgeber abgeben, aber für ein Vorstandsmitglied der Bundesbank gelten andere Regeln?

    Der darf noch vor Veröffentlichung seines Buches sich beim Deutschlandfunk darüber auslassen, wie es ihm seinerzeit als Horst Köhler zuarbeitendem Geldgenie gelungen ist, die Bundesbank an der Nase herumzuführen.

    Es gibt nicht nur den Sarrazin seit dem Buch. Der Mann hat kein Standesbewußtsein, keine Standesehre, aber das iss ja allens Schnee von gestern. Wer wird als Nächster drauf pfeifen? Wie wär’s mit Ärzten?

  6. avatar

    Sarrazin ist zuallererst ein Subalterner, ein Assistent, der es zum Banker nur durch ein auf mich mehr als bizarr wirkendes Bestallungssystem gebracht hat.

    So redet und argumentiert jede Sekretärin ooops Assistentin, wenn sie mit ihrem Chef die Post bespricht oder die Umsetzung von irgendwas.

    Nix gegen Assistenten, sie haben wahrhaftig ihre Berechtigung, aber nicht als Meinungsleithammel der Nation, denn ihre wichtigste Aufgabe ist Phantasie beim Bedenken von Hindernissen und Bedenken.

    Allein die Tatsache, daß Sarrazin seinerzeit für die Einführung des Euro war, sollte seiner Kompetenz doch allen Lack nehmen. Jeder Assistent, der sein Geld wert war, würde den Braten gerochen haben. Fredrick Forsyth, „nur“ ein Bestsellerautor, roch ihn und schrieb im Spiegel die Warnung „am Ende wird Deutschland zahlen“.

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    @Liebe Rita E. Groda: Sie haben Recht, da hatte ich einen Satz zu viel gelöscht. Natürlich fordere ich nicht ein Verbot dieser Lesereisen. Doch gerade weil diese Freiheit nicht eingeschränkt werden soll, muss eine Auseinandersetzung mit dieser Theorie erfolgen und nicht das Verschweigen. Über The Bell Curve hatte ich schon vor dem Buch von Thilo Sarrazin im Internet gelesen. Fand ich auf den ersten Blick rassistisch, weshalb ich mich nicht weiter damit beschäftigten wollte, dann fand die Theorie doch den Weg nach Deutschland. In Zeiten des Internet werden auch solche Thesen, die ja neue Erkenntnisse enthalten sollten, verbreitet und können kaum verboten werden, deshalb ist die Diskussion eben doch wichtig.

    Noch eine Korrektur: wiederlegbar — > muss natürlich widerlegbar geschrieben werden.

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    @ KD und EJ
    Sie schreiben ihn beide falsch, der eine wie Lippe, der andere ganz sparsam:
    Er kommt ursprünglich aus Lipizza, und daher heißt er Lipizzaner. Da ich ihn großartig finde, ein Stück Wiener Kultur vom Allerbesten, muss ich das in seinem Sinne korrigieren. Gezüchtet wird er nicht in Wien, sondern im Gestüt Piber, Steiermark. Nichts für ungut, hoffe ich.

  9. avatar

    Liebe Kerstin:Muß das so sein“Sarrazin konnte seine Werbeveranstaltungen durchführen und bekam ja dort Beifall für seine Thesen“.

    In einer freiheitlichen Gesellschaft muß das so sein. Aus Angst vor der Freiheit(der Meinungen und Gedanken) kann man nicht diese Freiheit verbieten.
    Auch wenn dasnoch so schmerzhaft ist. Jeder hat auch ein Recht auf seine Irrtümer, ebenso das Recht diese zu verbreiten.

    Solange es keine Instanz gibt, die darüber entscheidet, was Wahrheit ist und was nicht – wie in totalitären Staaten – ist das absolut in Odnung.

    Wenn in einer freiheitlichen Gesellschaft dann eine Mehrheit im Irrtum begriffen ist, besteht immerhin die Möglichkeit, bei nichtgeschlossenen Grenzen, diesen Staat zu verlassen.
    Das ist für mich der große Unterschied, zwischen Freiheit und Nichtfreiheit.

    Freiheit ist unbequem, furchtbar anstrengend, rikikobehaftet und voller Fußangeln, bei jedem Schritt und Tritt.

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    @Rita E. Groda: Puh, nee, diese Version ist nix für mich. Aber Garibelon gefällt mir gut in seiner Zurückgezogenheit. Er spielt hervorragend Gitarre und hat eine schöne Stimme. Meistens ist Folkmusik nicht so meine Sache, aber hier mache ich eine Ausnahme 🙂

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    Apo: … und wenn eine westliche Regierungschefin wie Angela Merkel mit ihren klaren Worten vor der Knesset nicht klar gemacht hätte, dass Israel im Kriegsfall nicht allein dasteht.

    Mit seinen jetzigen Einlassungen, die explizit so verstanden werden sollen, dass Deutschland sich ein Abseitsstehen im Kriegsfall vorbehält, lässt ausgerechnet der Bundespräsident Zweifel an dieser klaren Position aufkommen, und das nur wenige Wochen, nachdem Günter Grass diese Position in einem Gedicht explizit angegriffen hat.

    … Staatsräson hin, Staatsräson her, laber-di-laber-rhabarber … was glauben Sie denn, werter APo, wie viel Freunde Sie, die Ex, Gauck und auch Israel haben, wenn den Deutschen die Souveränität vorenthalten und Deutschland abgeschafft werden soll?

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    @Roland Ziegler: Nein, leider nicht. Ich bin auch erst in den letzten Tagen auf garibelon gestpßen, den ich besonders gut finde.

    Ich war auf der Suche nach dem Originaltext von „Trotz alledem.“ Dieser song hat tatsächlich eine lange Geschichte. Vom Briten Burns stamm der Originaltext“Ob Armut euer Los euch sei“. Freiligrath übersetzte dieses Lied und während der Revolution 1848 entstand ein variierter Text.
    Interessanterweise wurde der neue Text von Karl Marx in der neuen rheinischen Zeitung herausgegeben und dann auch in einer Beilage der Deutschen Londoner Zeitung.

    Hören Sie sich mal die Version an:

    http://www.youtube.com/watch?v.....ure=relmfu

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    @ KD: Diskurswächter und Gutmenschen werden sich ihre sprudelnden Distinktionsgewinne sicher nicht ohne rabulistischen Nahkampf nehmen lassen…

    q.e.d.:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Rabulistik
    „In der Sprache des Nationalsozialismus wurde der Begriff Rabulistik mit antisemitischer Konnotation und vom nationalsozialistischen deutschen Propagandaminister Joseph Goebbels häufig in den Zusammensetzungen „jüdisch-rabulistisch“ oder „jüdisch-marxistisch-rabulistisch“ benutzt, um gegnerische Argumentationsweisen zu diffamieren.“

    ES funktioniert. Der Lipizaner springt, noch immer und immer wieder.

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    @Parisiene: Die Interessen der Eliten aller Völker waren immer und zu jeder Zeit an ihrem eigenen Vorteil ausgerichtet.
    Nur, derart frecht und offensichtlich, wie sich Vorteilsnahme und Reichtum heute besonders in Deutschland präsentieren, gab es das schon lange nicht mehr. In anderen Ländern versteckt man seinen Reichtum, aus Angst vor Neid und Entführung;der neue Deutsche Altreiche, oder Parvenue, präsentiert und provoziert.

    Gerade im Land der sieben Schwaben gibt es eine alte, bzw. neue Elite, in Geist und Geld, die anders aber zeitgemäß reagiert.
    Da wäre zuerst zu nennen der“König von Burladingen“, der Herr Grupp, der sogar den Kindern der Mitarbeiter eine Lehrstelle garantiert, oder z.B. die
    Frau von Delitz

    http://www.spiegel.de/wirtscha.....29411.html

    Mit einer solchen“Gesinnung“ lassen sich nicht nur Unternehmen führen, sondern auch Staaten.

    Wir aber haben uns kapriziert auf kleinbürgerliche DDR-Gesinnung, ohne reelle Chance auf Entwicklung.
    In einer globalen Welt kommt man mit den Ideen und Führungsstilen von Vorgestern nicht mehr sehr weit.

    Was die SPD betrifft; ich hoffe sie schafft sich selber ab. Die Vorstellung einer weiteren großen Koalition, unter Merkel und Steinbrück verursacht mir Magenbeschwerden. Noch mehr Kaputtsparen der Deutschen, besonders des Mittelstandes, zugunsten der Deutschen Banken, noch mehr kaputtsparen von Griechenland, zu den selben Gunsten.

    Der einzige Mann in dieser SPD ist Frau Kraft!!!!!

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    @Liebe Rita E. Groda: Sicher die Persönlichkeitsrechte von Herrn Sarrazin müssen geschützt werden, wie die eines jeden anderen Bürgers. Was hat er gemacht? Ein Buch geschrieben, das mir nicht gefällt, das für mich gerade auf den Gebieten Intelligenz und Genetik wissenschaftlich wiederlegbar ist, das mich getroffen hat, obwohl ich weiß, dass er mich nicht persönlich sondern gesellschaftliche Probleme angesprochen hat. Dass er dieses Buch veröffentlicht hat während seiner Tätigkeit im Staatsdienst, war Teil meiner Sorge und Angst. Es stellte sich die Frage: Was denken die da oben eigentlich?
    Gleichzeitig fühlte ich mich nach der Veröffentlichung des Buches von „Deutschland schafft sich ab“ manchmal an Schulzeit in der DDR erinnert: dieses Ausgrenzen, Bestrafen, zum Schweigen bringen usw., wenn man mal etwas Falsches oder gar politisch Anrüchiges sagte. Dabei ging es ja selten um Aufklärung und noch weniger um Wahrheit, sondern immer um mundtotmachen. Viele denken es, viele wissen es, glauben es zu wissen, keiner traut sich etwas zu sagen, weil die Strafe folgt. Die DDR gibt es nicht mehr. Erinnerungen von mir:
    Kurt Demmler – Das eine denken….

    http://www.youtube.com/watch?v.....re=related

    Sarrazin konnte seine Werbeveranstaltungen durchführen und bekam ja dort Beifall für seine Thesen. Soll das so sein? Eine ähnliche Diskussion über die Intelligenz und Genetik gab es doch auch in Amerika in den 90-iger Jahren.

    Übersehen aber dabei die Rechte von z.B. Behinderten, alleinerziehenden Müttern und Vätern und sozial Benachteiligten. (Ihr Zitat)

    Genau das Bild von Mely Kiyak war grauenvoll und muss vor allem Behinderte entrüstet haben. Dürfen nur noch die Schönen im Fernsehen auftreten? Was die alleinerziehenden Mütter und Väter betrifft, frage ich mich immer: Wo sind denn die Erzeuger hin? Hat jede Frau oder jeder Mann sich das so ausgesucht? Sicher nicht, trotzdem wird oft genau dieser Eindruck erweckt.

    PS. Noch einmal einen Gedanken zur 4. Macht in Deutschland: Irgendwie scheint bei der Politik vieles einfach abzuperlen.

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    Ich habe das Buch nicht gelesen, aber in seinem inkriminierten Holocaust-Bezug liegt m.E. durchaus ein Körnchen Wahrheit. (Malte Lehming im Tagesspiegel: „… die deutsche Europapolitik ohne die deutsche Geschichte verstehen zu wollen, wäre absurd…“ / Eugenio Scalfari in der ZEIT: „Wenn Deutschland eine Finanzpolitik betreibt, die den Euro scheitern lässt, dann wären die Deutschen für das Scheitern Europas verantwortlich. Das wäre die vierte Schuld nach den Weltkriegen und dem Holocaust.“( http://www.zeit.de/2012/12/Interview-Scalfari )

    Der Unterschied zur Moralkeule von Walser & Co ist aber: Sarrazin diagnostiziert zwar einen Bezug, er instrumentiert ihn aber nicht (zumindest soweit ich das als Nichtleser bislang mitbekommen habe) Sarrazin ist zweifellos ein chauvinistischer, „schmollender Nativist“ (diese Sorte Mensch soll es übrigens auch unter Juden geben, ich erwähne nur mal zaghaft das Wörtchen „Palästinenser“) – aber erst die Instrumentierung, also die Beschneidung von Rechten nach Ethnien- oder Kastenzugehörigkeit, erst das Absprechen der Gleichrangigkeit definiert den Rassisten.

    Was die Kollegenschelte angeht: es gibt wohl kaum Wissenschaftler, die sich seit 2008 mehr blamiert haben als die Zunft der Makroökonomen. Der von Erkenntnistiefe nur so strotzende Satz von Gustav Horn (siehe Kommentar Moritz Berger): „Das Rad der Euro-Geschichte lässt sich nicht zurückdrehen“ hört sich für mich mehr nach Pfeifen im Wald an als nach einer fundiert-fachlichen Entgegnung. Da erscheint mir das von Alan Posener herausgegriffene Zitat: „Die gemeinsame Währung wird nicht aus dem Blickwinkel der ihr immanenten Logik betrachtet, sondern ausschließlich als Vehikel für einige weitere Schritte in Richtung ‚Vereinigte Staaten von Europa’ angesehen. Diese Art von europäischer Eschatologie, deren prominentester Vertreter Helmut Kohl ist, hat sich vollständig gegen jede logische oder empirische Überprüfung immunisiert…“ – um einige Längen scharfsinniger. (Übrigens klasse Bemerkung von A.P.: „Zu gern hätte ich gewusst, ob Herr Horn auch den von Sarrazin beleidigten Zuwanderern und Hartz-IV-empfängern beigesprungen ist, als Sarrazin sein letztes Buch veröffentlichte, oder ob er sich nur echauffiert, wenn der Euro kritisiert wird.“ 😀

    Und Sarrazins „Judenknacks“ ? – Gut, die gern zitierte Zvi-Rex-Deduktion liegt nahe, schließlich ist jeder fünfte Deutsche latent judenfeindlich und 59 Prozent betrachten den Staat Israel als „aggressiv“.(Die restlichen 41 Prozent sind natürlich ausnahmslos blütenweiße, broderbelesene Judenversteher;-)… Warum sollte also nicht – wo es sogar veritable Nobelpreisträger erwischt – auch unser Lippizaner (der Vergleich war nun wirklich absolut bescheuert, aber gut, so was passiert irgendwann mal jedem von uns) – dieser mental bedürftigen Mehrheit angehören? – Vielleicht sollte man ihn dazu (und NUR dazu!) fairerweise einfach mal in einem längeren Gespräch (kein inquisitorisches Interview) befragen, ich denke Thilo Sarrazin ist durchaus kein erbsenzählender Technokrat, als der er häufig beschrieben wird, er ist reflexionsfähig, hellwach, humorbegabt und charakterlich einigermaßen ehrlich und unverstellt.

    Obwohl: ihn dazu zu kriegen wird nicht einfach sein, denn unsere mit Schmackes auf der Empörungswelle surfenden Diskurswächter und Gutmenschen werden sich ihre sprudelnden Distinktionsgewinne sicher nicht ohne rabulistischen Nahkampf nehmen lassen…

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    @Parisien
    „Das sind alles Technokraten, das ist das Hauptproblem.“
    Die Sorge treibt uns wohl alle hier um: Technokraten, die nur taktisch in dem System denken, geistig gefangen sind, daß sie hat mächtig werden lassen. Unfähig, die Gestaltungsmöglichkeiten, die sich bieten, im Sinne des Souveräns zu nutzen. Da kommen dann Begriffe, wie „alternativlos“ heraus, es werden ohne Not Automatismen („Staatsräson“) postuliert und nervös Minister entlassen. Ich bin nach wie vor skeptisch gegenüber Gauck, aber er zeigt durch den Kontrast mit seiner Souveränität, daß Merkels Zeit als Kanzlerin zu Ende geht.
    Sarrazin ist aber auch ein Technokrat, der zunächst den Provokateur machte, in dem er dem kleinen (ressentimentbeladenen) Neidhammel auf der Straße nach dem Munde schrieb („Endlich mal jemand, der die Wahrheit sagt“) und nun mit dem Euro weitermacht. Letzteres lässt mich übrigens ziemlich kalt, es ist ein Zahlungsmittel, nicht mehr und nicht weniger. Immerhin hat er das Kneipen- und Restaurantsterben durch 1:1 Preis-“Anpassung“ etwas verlangsamt (oder beschleunigt)? Ich glaube, die Sorge um die Währung ist uns Deutschen mittlerweile epigenetisch eingeprägt.

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    @ Rita
    Mir ist noch etwas dazu eingefallen, Rita. Als ich hier einstieg, fiel mir gleich auf, dass Sie geistig wertvoll und unabhängig sind. Sie dürfen an sich nicht weggehen. Wenn alle, die so sind, weggehen, was soll aus Deutschland, aus Europa werden?
    Ich selbst muss aber einräumen, dass es passieren kann, dass ich selbst weggehe, aber nicht aus Groll, sondern aus Neugier und einem nicht versiegenden Nomadentrieb, was nicht ausschließen würde, dass ich wieder zurückkomme.
    Ich screene viele Länder auf Lebensverhältnisse. Österreich: Im Vergleich zu D insgesamt nettere Menschen und tolle Mehlspeisen, aber hässlich verbaute Städte. Kärnten: Flächendeckende Landschaftsverschandelung durch Industriebauten.
    Frankreich: Großartige Küche, viel Arroganz bei Älteren, fürchterliche Vororte. Küsten in Teilen zugebaut. Bretagne nicht, aber nichts für Herbst und Winter.
    Italien: Status idem. Bitte mit dem Auto nach Florenz fahren und die Suburbs zwischen dem Zentrum und der AB bestaunen.
    England: Soziale Probleme, sonst großartig.
    Schweiz: Hohes Einkommen, aber ebenso hohe Mieten und Quadratmeterpreise und massige Steuern. Dabei Spießigkeit bis zum Abwinken. Deutschenabneigung. Außerhalb der Bergchalets grauenvolle Bausünden.
    Dänemark: Hohes Einkommen, aber teuer. Wahnsinnig nette Leute, gut aussehend.
    Deutschland: Mit mehr Bedacht gebaut, Restaurierungen, Erhalt alter Städte, wenig Spießigkeit, obwohl es die schon gibt, aber mehr bei Rentnern. Mittleres Einkommen, aber auch mittlere Mieten und Steuern.
    Überall gibt es Nachteile. Und Deutschland hat auch Vorteile. Man muss für gute Bildung kämpfen.
    Insofern bin ich daran iteressiert, dass interessante Leute mit einer eigenen Meinung hierbleiben. Ich habe sehr bedauert, dass Hannes Stein uns verlassen hat, aber der ist kein Deutscher.

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    @Rita E. Groda: Die erste Version dieses Liedes finde ich schön; wissen Sie etwas von dem (mir bislang komplett unbekannten) Interpreten Garibelon? (@Jan Z. Volens, vielleicht sollten Sie sich das auch mal anhören, um Ihren Baku-Schock zu überwinden…)

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    @ Rita
    Ich kann den Unmut nachvollziehen. Immer wieder habe ich festgestellt, dass Menschen ihre Prägung aus Kindheit und Jugend nicht ganz verlieren. Daher war es ein Fehler, eine Frau zu wählen, die im Kommunismus großgeworden ist, deren Vater sie aus der prächtigen Hansestadt Hamburg als Baby in die DDR entführte, ein Verbrechen an einem Kind. Barroso hat ebfs. eine Diktatur erlebt.
    Wir dagegen sind geprägt von englischer Toleranz und amerikanischer wie auch französischer Freiheit, wobei es mit der französischen nicht mehr weit her ist, weil ca. die Hälfte für den Staat arbeitet.
    Es wäre alles ganz leicht, wenn die SPD als Kanzlerkandidaten eine Alternative bieten würde. Aber dort sehen wir auch Gefangene einer geistig erstarrten Elite. Außerdem ist wünschenswert, dass Obama abgewählt wird. Obama ist ein Lakai der Banken, hat aber dabei keinen Schimmer von Wirtschaft. Auch irgendwie keine Ahnung von Amerika. Seine Geschichtslücken sind eklatant. Kürzlich nannte er die Malvinas (Falklandinseln) Malediven.
    Das sind alles Technokraten, das ist das Hauptproblem. Das sind Beamte vom grünen Tisch, die verwalten und von oben steuern möchten. Sie sind über dieselbe Verwaltung hochgekommen. Chancengleichheit gab es schon immer, wenn man sich bemühte. Chancengleichheit über Quote ist desaströs.
    Wir haben wenig Individuen. Wolfgang Bosbach ist einer. Gauck ist einer. Und Sarrazin ist einer. Daher kein Opfer. Jemand, der Platon in der Schule hatte, weiß, dass man angefeindet wird, wenn man wie Sokrates die jeweilige Polis in Frage stellt.
    Wer das nicht tut, stellt aber dafür die Individuen in Frage, geht potentiell über Leichen. So auch Mely Kiyak.

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    Der Euro steht übrigens bei 1,249 US$. Ob das ein Glück oder ein Unglück ist, hängt wohl davon ab, wo wir unsere Zukunft sehen: Spekulieren oder Produzieren..

  22. avatar

    @Parisiene, Roland Ziegler: Beide haben Sie teilweise Recht.

    Familienbetreffend stehe ich hier sozusagen für 3 kerneuropäische Staaten.
    Mein Vaterland, Deutschland, finde ich grundsätzlich das Beste von allen. Es ist das beste Deutschland, das es je gab. Mit den widerspenstigsten Bürgern seit der Revolution 1848 und der besten Verfassung, die dieses Land je hatte.Unser Land ist nicht mehr geteilt und trotz unserer blutigen Geschichte besitzt dieses Land wieder einigermaßen Ansehen in der Welt.
    Was mir „trotz alledem „dieses Land widerwärtig macht, ist eine verkommene geistige Elite und skrupellose und gedankenlose Politiker, mit der Zwangsneurose der Europäischen Währungsunion, die uns vermutlich alle 76 Jahre eine Währungsreform beschert, wie Herr Ziegler so trefflich formulierte.

    Ein Europa der Vielfalt, nicht der Einfalt; darin möchte ich leben. Wie einfältig muß es dem Menschen mit gesunden Menschenverstand erscheinen, daß Sozialismus und Kommunismus abgewirtschaftet haben, gerade aufgrund von Planwirtschaft und Zentralismus und ein modernes Europa will ausgerechnet den Zentralismus einführen.

    Die ehemaligen Konstrukteure eines neuen und modernen Europa, nach dem 2. WK wollten genau das nicht, was heute angestrebt wird.
    Die Freiheit des Kapital, bzw. des Kapitalverkehrs will man in Wahrheit, während die Freiheit der Völker weiter eingeschränkt wird.

    Parisiene: Freiheit hat Ihre Risiken. Da ich ein Protagonist der Freiheit bin mag ich auch offene Grenzen, auch wenn hier ein großes Mißbrauchspotential gegeben ist. Aus Angst vor der Freiheit sozusagen möchte ich nicht die Freiheit verbieten. Multikulti finde ich ebenfalls gut und erfreulich; aber nur solange, solange mir niemand zwangsweise eine andere Kultur überstülpen will.
    Jeder soll in meinem Land seine Kultur ausleben können, solange er dies unter dem Dache unserer Verfassung tut.
    Wenn Sie die Gewalt ansprechen, das ist keine Sache des Staates, das ist eine Sache der Bürger.
    Wo Gewalt in der Familie vorgelebt wird (gerade hörte ich in den Nachrichten, jährlich sterben in Deutschland 136 Kinder an den Folgen häuslicher Gewalt und Vernachlässigung)manifestiert sie sich in den Kindern die sie in der Gesellschaft austoben.
    vernachlässigung hat nichts mit Geld oder Politik zu tunn. Gewalt, Alkoholismus, Rassismus; oftmals Familienerbe. Und skrupellose Medien fördern ebenfalls noch die Gewaltbereitschaft.

    Als ich gerade meinen Text noch einmal gelesen habe, merkte ich ich doch sehr erstaunt, wie gerne ich dieses Land habe.Und wie sehr ich bedauere hier nicht ewig leben zu können.
    Ich bin des Widerstandes müde und meine Ressourcen an Idealismus sind aufgebraucht.

    Für die, deren Wut noch lodert und nicht mehr nur glimmt:
    http://www.youtube.com/watch?v=ngjfi5q2CTk

    und

    http://www.youtube.com/watch?v.....re=related

    Bleiben Sie heiter, trotz alledem.
    Ihre Landplage

  23. avatar

    @ Roland Ziegler
    „Ihnen scheint es doch hier nicht zu gefallen?“

    Das kann man so nicht sagen. Erstens betrachte ich das nicht deutsch, sondern europäisch. Zweitens kenne ich sowohl Deutschland, als auch Frankreich, England, Italien, Österreich, die Schweiz und Spanien bedeutend besser als die Mehrzahl meiner Mitbürger, weil ich das meiste bereist und teilweise bewohnt habe, statt in Bodrum oder Palma auf der Sonnenliege abzuhängen. Es sind bestimmte Entwicklungen, die mir nicht gefallen. Zum Beispiel kann es einem kaum gefallen, dass Anatolier, möglicherweise mit Illusionen von einem besseren Leben, in absterbende Industriezweige gelockt wurden. Es muss einem auch nicht unbedingt gefallen, dass es keine hohen Zölle auf außereuropäisch gefertigte Textilien und Schuhe gibt (Beispiel: Das Einschlafen der Schuhstadt Zweibrücken).
    Die daraus resultierenden Probleme werden an die Bürger weitergereicht. Manche Stadt gefällt mir nicht mehr. Abdel-Samad und Broder haben das gut genug beschrieben. Das betrifft nicht nur Deutschland. Es gibt reichlich unangenehme Teilaspekte, die mir, in der Tat, wenig zusagen. Aber in den USA ist das keinen Deut besser. Daher gibt es für mich auch nur noch wenige Gründe zum Auswandern: Eine starke Neigung zu einem Land oder einer Region, Freundschaften oder Liebe oder ein attraktives Arbeitsplatzangebot. Eine Unzufriedenheit würde sich in fast jedem anderen Land wieder neu einstellen.
    Auf dem Land gefällt es mir fast überall. Es ist beruhigend, mit dem Flugzeug zu sehen, dass genügend Grün- und Ackerflächen existieren. Von oben sieht man auch den Neuzeitschmuck des Windrades nicht.
    Was mir am wenigsten gefällt, ist die Tatsache, dass uns heute, aber nicht nur hier, ein Plansozialismus als Demokratie verkauft wird, und dass einige Leute das fressen, solange sie genug im Portemonnaie haben.
    Osama bin-Ladens letzte Botschaft lautete angeblich, die Muslime sollten wieder Landwirtschaft betreiben. Es war nicht sicher, dass sie echt war. Es ist klar, dass diese Botschaft viel gefährlicher ist als Terrorismus, der eine schöne Einkommensquelle bietet für alles, was mit Sicherheit zu tun hat und auch mit Kriegen. Nichts wäre so kontraproduktiv wie friedliche muslimische Bauern.

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    …zu guter Letzt noch was zur Formulierung „Tatsachen akzeptieren“: mit dieser Formulierung haben Sie Schwierigkeiten. Die CSU sagte in diesem Sinne jahrzehntelang, Deutschland sei kein Einwandeurngsland, weil sie nicht wollte, dass es so sei, wie es war, und vergeigte daraufhin alle Chancen der Integration, mit dem Ergebnis, das wir heute sehen und ausbaden müssen. Lassen Sie also Ihre Wünsche einfach mal weg und schauen Sie sich die Verhältnisse an; stellen Sie sich dann die Frage, ob es nun mehrere Kulturen und offene Grenzen in Europa gibt oder nicht, und dann gucken Sie mal, ob Sie diese Phänomene nicht am Ende doch als existierend akzeptieren können. Aber vielleicht gibt es ja auch keinen Schnupfen, weil das Konzept schlecht ist und Ihnen nicht gefällt, sondern nur laufende Nasen.

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    @Parisien: Warum sollte ich auswandern? Mir gefällt es hier gut; ich mag die vorhandene Multikulturalität und die offenen Grenzen. Die Gewalt ist ein wachsendes Problem, ja, aber wir haben sie noch besser im Griff als viele andere Staaten der Welt; unsere Aussichten, die Gewalt zurückzudrängen, stehen besser als anderswo. Die Frage gebe ich deshalb gern an Sie zurück; Ihnen scheint es doch hier nicht zu gefallen?

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    Ich befürchte eine Überlagerung zweier unterschiedlicher Probleme, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben: der Euro-Problematik einerseits, bei der die reichen nicht für die armen Staaten aufkommen, und der Schulden-Problematik andererseits, bei der die Vermögen der einen sich aus den Schulden der anderen speisen. Wenn es hierfür keine systemimmanente Lösung – z.B. durch Sparen und gleichzeitiges In-den-Himmel-Wachsen – gibt, muss regelmäßig und in ähnlicher Frequenz wie der Halleysche Komet (alle 76 Jahre) eine Währungsreform erscheinen, die die Schulden und Vermögen gleichermaßen entfernt – ein „Reset“ des Finanzsystems.
    Gut möglich, dass sich diese punktuellen Resets auch unauffällig breitschmieren lassen: kein überfallartiger Währungstausch, sondern allmähliches, kontrolliertes Abschmelzen der Geldberge und -täler durch Inflation. Irgendwann würde man aber auch dann den Stift ergreifen müssen, um ein paar Nullen auf den Geldscheinen zu streichen.

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    Ich grüße alle herzlich aus der bildschönen Stadt Dornbirn in Ösiland, ehemaliger Industriestandort, Textil, wohin man Muslime zum Arbeiten geladen hat. Ergebnis: Über 10% in Dornbirn und Bregenz durch Familiennachzug und Heirat(öst. Bundesdurchschnitt: 4,5 bis 5 Prozent). Den Textilstandort gibt es praktisch nicht mehr, was man sieht, verfallene Gebäude, verschlafene Innenstadt etc. Den Rest kann man sich vorstellen. Die Muslime wurden geladen, als der Industriestandort schon am Abnibbeln war, genau wie in Deutschland, Ruhrgebiet, z.B.Duisburg. Es wird Zeit für entweder-Broder Österreich-Staffel.
    Aus dem schönen Stanton hätte ich letztes Jahr im Mai grüßen können. Tot nach April. Kein Hotel, kein Zimmer, Geisterstadt. Mindestgebot für eine FeWO, auch in Lech: Ca.1 Mio. Und hier noch ein Gruß vom Bürgermeister des berühmten Lech am Arlberg:
    http://www.vol.at/grundstueckp.....0-07444978
    Falls jemand das mal im Mai besichtigen möchte, empfehle ich, ein Zelt mitzunehmen. Allmählich erschließen sich mir die immensen Vorteile der Globalisierung. Ironie off. Anders ausgedrückt: Die Idee, wie Herr Krösus den Rest, ca.99%, in den Sozialismus schickt oder auch über die Kunst, den Leuten ihre Verarmung gutzureden.

  28. avatar

    @ Roland Ziegler
    Machen Sie nur weiter die Augen zu. Dies hier wird mehr werden, drüben wie hier:
    http://www.welt.de/politik/aus.....rikas.html

    Wie man in den Schulen merkt, dass in der Regel die Lernunwilligen, liebevoll „Schwache“ tituliert, die Starken ‚runterziehen und nicht umgekehrt, wie man, ideologisch verbrämt, vorzumachen sucht, so ziehen zu viele unwillige Einwanderer ganze Länder ‚runter.
    Dabei nimmt die Gewalt kontinuierlich zu. Sie fängt an mit Gewalt gegen Gebäude, Vandalismus in Schulen und ÖTV und greift über auf Menschen. Wenn jemand vorrechnen würde, dass wir in ca.50 Jahren weltweit und vor allem auch in Europa Bürgerkriege haben, würde das nachvollziehbar sein. Unsere Eliten sind bis dahin tot. Statt einem Kreuz sollte man ihnen das Eurozeichen auf den Grabstein meißeln.
    Falls es Ihnen entgangen sein sollte, in Griechenland
    herrschen jetzt schon öfter bürgerkriegsähnliche Zustände. Schlafen Sie weiter auf Ihrem Dorf.

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    @ Roland Ziegler
    „Europa und Deutschland sind multikulturell, und die innereuropäischen Grenzen sind offen. Diese Tatsachen sollte man langsam mal akzeptieren.“

    Da mit multikulturell nicht etwa Polen oder Serben gemeint sind und Lateinamerikaner gar nicht einwandern dürfen, müssen wir in einer (inzwischen Pseudo?)-demokratie diese Diktion keineswegs akzeptieren. Und wir müssen auch nicht akzeptieren, dass offene Grenzen die Kriminalität fördern, so übrigens auch in Kaliforien, Arizona und Texas.
    Sie können das ja gern akzeptieren. Ich wage zu bezweifeln, dass Sie damit noch in der Mehrheit sind.
    Warum wandern Sie nicht aus? Ich weiß ein prima Land für Sie, wo Sie bekommen, wonach Sie sich offenbar sehnen: Minderheitenstatus:
    http://www.achgut.com/dadgdx/i.....inderheit/

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    Auch die DDR (zum Beispiel) hat ihre Währung aufgegeben

    netter Versuch in Sachen Äppel mit Birnen oder täusche ich mich etwa und Griechen werden in Massen voll Begeisterung ihren Euro in Drachmen tauschen?

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    @Alan Posener: Was Europa „ein Gesicht“ geben würde, das wäre die EPU(Europäische Politische Union).

    De Gaulle hat das Anfang der 60-er Jahre mit seinen Fouchet Plänen probiert. Er ist gescheitert, da man einen zu großen Einfluß Frankreichts auf die weitere Europäische Integrationspolitik befürchtete.

    Über 50 Jahre doktert man seither an einem vernünftigen Profil für Gesamt-Europa herum.
    Die Vorstellungen von Churchill, de Gasperi und de Gaulle waren so schlecht nicht.
    Keiner will sie heute mehr aufgreifen.
    Die Frage ist auch; wollen wir ein Europa nach amerikanischem Muster?

    Die Europäer eint zumindest eine gemeinsame und blutige Geschichte, aus der sie auch gemeinsame Konsequenzen ziehen(können).

    Die tragischen Konsequenzen der Währungsunion trennen die Länder Europas jeden Tag ein Stück mehr, als es sie eint.

    Die römischen Verträge, sie sind verkommen zu einem Zerrbild eines gemeinsamen Staatengebildes, lediglich nur noch auf Marktideologien und militärische Aufrüstungsverpflichtungen fixiert.

    Die Idee Europa; genau so tot, wie de Gaulle, Adenauer, Churchill und de Gasperi!!!

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    Günter Grass schreibt noch ein zweites Gedicht in der SZ, Thilo Sarrazin ein zweites Buch und Lena sang ein zweites Lied. Wann lernen diese Kreaturen der Medienfrankensteine endlich, dass es immer nur einmal blitzt und scheppert.

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    @A. Posener: Horn bestreitet nicht, dass man den Euro abschaffen kann – natürlich kann man das. Nur sollte man sich dabei gut anschnallen und sein Erspartes rechtzeitig auf ein Konto in der Schweiz transferieren, so wie die reichen Griechen das tun, weil das hier noch viel gewaltiger krachen würde als in Griechenland. Bei der Rückführung vom Euro zur DMark würde Deutschland unter Nebenwirkungen leiden, gegen die das Land heute, mit dem Euro, als regelrechtes Wohlstandsparadies erscheint. Die grundsätzliche Kompliziertheit des Geschehens (Punkt 2) ist eine Aufforderung, seine Forderungen behutsam zu setzen und schnellen Lösungen zu misstrauen. Der dritte Punkt ist uninteressant.

    Den Sarrazinschen Zusammenhang zwischen Holocaust und Euro ist vermutlich ein reiner Marketing-Gag, jedenfalls komplett unfruchtbar. Es ist egal, ob dieser Zusammenhang besteht oder nicht. Sollte sich jemand ausgerechnet haben, dass ein Euro die „gewichtigen Deutschen“ irgendwie an die Leine legen würde, hätte er sich jedenfalls verrechnet – Deutschland ist jetzt stärker als vor der Euro-Einführung.

    Warum soll Europa eine Supermacht sein? Würde es nicht reichen, es würde sich pragmatisch um seine Angelegenheiten kümmern?

    @Parisien: Europa und Deutschland sind multikulturell, und die innereuropäischen Grenzen sind offen. Diese Tatsachen sollte man langsam mal akzeptieren.

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    @Alan Posener: Womöglich mag es einen entscheidenden Einfluß auf Ihre Europa-Perspektive haben, daß Sie einige entscheidende Jahre Ihrer Entwicklung in Singapore verbracht haben.
    Leute wie ich, in Deutschland West, haben sich schon in ganz jungen Jahren, mit 15-16, um die Europäische Idee immens bemüht, politischen Jugendaustauch betrieben, Kontakte geknüpft und erhalten und für Vetrauen für Deutschland geworben; zu einer Zeit als die Europäischen Ressentiments gegenüber Deutschland noch groß waren.
    By the way, die älteren Elsässer, die alle Deutsch sprachen, gaben damals demonstrativ vor kein Deutsch zu verstehen, während Sie heute sogar liebend „heim ins Reich“ wollen.

    Zugegebenermaßen, diese Leute damals waren eine Elite und aus gutem Hause; dem Prolo damals war Europa jetzt nicht so wichtig.

    Sehe ich Europa heute durch“Ihre Brille“ so ist von diesem Geist der 60-er und 70-er Jahre nichts mehr vorhanden, die Idee Europa ist zur ökonomischen Wirtschaftsdiktatur verkommen, bzw. Sie sehen Europa aus dem Blickwinkel von Nachkriegsdeutschland und übersehen die ehemaligen Entwicklungen.
    Sie mahnen etwas an, was bereits überholt ist.

    Die Idee Europa ist etwas anderes, als offene Grenzen, einheitliche Währung.
    Ich könnte mich tatsächlich als Europäer bezeichnen; ich repräsentiere gleichzeitig mein Mutterland, mein Vaterland und das Land meines Mannes, sozusagen gesamteuropäisch. Und das war bei den bisherigen Gegebenheiten alles andere als einfach.

    Rückwärts will ich nimmer; daher hab ich wirklich endlich genug von dieser ganzen, selbstgemachten Europa-S………, na Sie wissen schon.

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    @ Moritz Berger: Ich habe den von Ihnen empfohlenen Kommenatar von Gustav Horn mehrfach gelesen, und ich habe nur folgende „Argumente“ herausgehört:
    1. Wir haben den Euro nun einmal, und da kann man ihn nicht abschaffenb, auch wenn es ein Fehler war, ihn einzuführen.
    2. Die Wirtschaftswissenschaft ist sehr, sehr kompliziert, komplizierter als die Atomphysik.
    3. Sarrazin ist ein Arschloch.

    Zu gern hätte ich gewusst, ob Herr Horn auch den von Sarrazin beleidigten Zuwanderern und Hartz-IV-empfängern beigesprungen ist, als Sarrazin sein letztes Buch veröffentlichte, oder ob er sich nur echauffiert, wenn der Euro kritisiert wird.

    Jedenfalls gehören die Argumente 2 und 3, wiewohl zutreffend, nicht zur Sache, während das Argument 1 zwar zur Sache gehört, aber nicht zutreffend ist. Auch die DDR (zum Beispiel) hat ihre Währung aufgegeben, und da hat niemand argumentiert, man habe sie schließlich eingeführt und könne sie nun nicht abschaffen. Diese Haltung, bei der Menschen zum Sklaven ihrer eigenen Produkte werden, nannte Marx zutreffend „Fetischismus“.

  36. avatar

    … ooops … zuvor einmal ’nennen‘ zu viel. 😉

    Nur der Souverän sollte Zukunft gestalteten. Weil das aber nicht so war und ist, gab es alleine im vergangenen Jahrhundert zwei Weltkriege; von Sozialisten ‚angezettelt‘.

    Zur Erinnerung: Sozialisten, dass sind die, die verteilen wollen was ihnen nicht gehört. Egal wie und egal wie die sich auch nennen mögen: ˈfɛdə˞əl rɪˈzɜ˞ːv ˈsɪstəm, kurz FED, oder IWF, oder Deutsche Bank, oder ähnlich, oder SPD, oder KPD, oder Maoisten oder ähnlich. Neuerdings auch ‚Ökomisten‘ oder ‚Piraten‘. Da fasst man sich doch am Kopf – oder?

    Wenn, wie hier im Blog nachgewiesen, den Deutschen Souveränität wegen Übergewicht, *rofl*, verweigert wird, bleibt dem Souverän nur das – naturrechtlich gegebene – Widerstandsrecht.

    Das weiß man auch ohne Sarrazins Bücher.

  37. avatar

    Nur der Souverän sollte Zukunft gestalteten. Weil das aber nicht so war und ist, gab es alleine im vergangenen Jahrhundert zwei Weltkriege; von Sozialisten ‚angezettelt‘.

    Zur Erinnerung: Sozialisten, dass sind die, die verteilen wollen was ihnen nicht gehört. Egal wie und egal wie die sich auch nennen mögen: ˈfɛdə˞əl rɪˈzɜ˞ːv ˈsɪstəm, kurz FED, oder IWF, oder Deutsche Bank, oder ähnlich, oder SPD, oder KPD, oder Maoisten oder ähnlich nennen. Neuerdings auch ‚Ökomisten‘ oder ‚Piraten‘. Da fasst man sich doch am Kopf – oder?

    Wenn, wie hier im Blog nachgewiesen, den Deutschen Souveränität wegen Übergewicht, *rofl*, verweigert wird, bleibt dem Souverän nur das – naturrechtlich gegebene – Widerstandsrecht.

    Das weiß man auch ohne Sarrazins Bücher.

  38. avatar

    @ Alan Posener
    „offene Grenzen, Freizügigkeit, Liberalität, Multikulturalismus, Chancengleichheit zum Beispiel; und ob er darüber hinaus, da er zu Recht die Abkehr von der Vorstellung eines europäischen Superstaats fordert,“

    Offene Grenzen können nicht als Errungenschaft betrachtet werden, da sie den Handel mit Drogen, Frauen und illegalen Einwanderern erleichtern. Sie sind ein Dorado für Schlepper und andere Kriminelle. Schlecht gesicherte Grenzen in den Mittelmeerländern und das Durchreichen von illegalen Immigranten nach Frankreich, GB, Österreich, NL, Skandinavien und Deutschland sowie die Schweiz haben die Lebensqualität in puncto Sicherheit und Finanzen verschlechtert.
    Diese Erkentnis ist sowohl in Dänemark als auch in F, GB und D wie auch in der Schweiz längst gereift. Ein, auch vorübergehender, Austritt aus der Schengenzone wird mit reflexhafter Empörung beantwortet.
    Was Multikulturalismus betrifft, existiert er nicht wirklich. Er war eine Idee, die mit Georgiern oder Lateinamerikanern funktioniert hätte, aber doch wohl nicht mit Religiösen, die dem Westen nichts abgewinnen können. Allein der Ausdruck hat etwas Antikes.
    Für beides muss man die Wirtschaft voll verantwortlich machen. Sie möchte schnelle Wege für die Speditionen und billige Arbeitskräfte zum Ausbeuten.
    Das ganze Konstrukt funktioniert überhaupt nicht, und wenn man die jeweils angestammte Bevölkerung ernst nehmen würde, würde man es abwickeln. In diesem Fall muss man sagen, dass der Souverän der Klügere ist, weil er die Straße erlebt statt dem Elfenbeinturm, in dem Politiker, Wirtschaftsgrößen und Banker, fein von Leibwächtern und Autos mit Sicherheitsglas umgeben, hausen. Wenn der Souverän mit klaren Gedanken darüber versorgt wird, nennt man das Populismus oder gar Rassismus, um eine potentielle Umkehr zu stabileren und weniger kriminellen Verhältnissen zu diskreditieren.

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    „Sarrazin muss sich allerdings entscheiden“

    Wieso muß sich Sarrazin entscheiden?

    Wer so kompetent ist, wie Herr Posener ihn an anderer Stelle darstellt, der wird schon selber wissen was er macht!!

    Der Kommentar von Gustav Horn im HB:
    http://www.handelsblatt.com/me.....62010.html

    ist sehr aufschlußreich.

    Und was seine vermeintliche Kompetenz in praktischen Wirtschaftsdingen betrifft:

    Wer in Berlin das Tafelsilber, sprich die Wohnungsbaugesellschaften für einen Appel und ein Ei verscherbelt, m2 Preis bei ca. 150€ pro m2, und sich letztlich als windowdresser für das Budget des Lasndes betätigt, den müsste man gerade wegen seiner mangelnden Kompetenz an den Pranger stellen.

    Aber Herr Posener schwebt beim Thema Sarrazin leider in höheren Regionen.

    P.S. Was Sarrazins Rolle in der DB AG betrifft, da hat er wohl auch so “ gespart “ dass wir es heute tagtäglich merken.

  40. avatar

    Was ist „drin“ fuer die beiden „Americas“ ? Sarrazin wird nur am Rand bemerkt von Lesern welche sich in entsprechenden Publikationen fuer Geopolitik-Europe interessieren und man kann annehmen dass diese den Sarrazin fuer einen „starken“ Mann halten, wie man sich so einem als „typisch“ deutsch vorstellt: Kraftvoll, laut und selbstsicher – kein sanfter Breivik oder eleganter Gert Wilert, oder bodennaher Milosevic. Also das ist positiv: „Seh‘ mal die Germans aendern sich eben doch nicht – UND aus diesen Grund musss wir, die USA, weiter in „involved in Europe“ bleiben!“ Und aus der Sicht Lateinamerikas: „Na, ja – ‚Alemanes racistas‘ : Wir muessen uns eben immer mehr auf Abkehr von NATO-EU konzentrieren und unsere „Unabhaengigkeit“ gegenueber dem „Norte“ (USA&EU) verstaerken“.

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