Die FDP versucht es seit Monaten mit den Bremer Stadtmusikanten: „Etwas Besseres als den Tod finden wir überall“. Nur wo und mit wem? Heißen die ausrangierten Westerwelle, Brüderle und Homburger heute Rösler, Bahr und Lindner? Das Rezept der bloßen biografischen Verjüngung wird nicht aufgehen.
Erinnert sich noch jemand an Ahlhaus und Mappus? Die vor wenigen Monaten bzw. Wochen aus dem Regierungsamt (der einen in Hamburg, der andere in Baden-Württemberg) gefegten Männer waren mit knapp unter bzw. über 40 Jahren die „jüngsten Alten“ der Republik. Nein, Jugend allein ist keine Tugend. Hinzukommen müssen Ideen, neuer Esprit und Inhalte. Vertrauen erwächst aus Kompetenz. Wo sind die Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft? Wo genau will die Partei „liefern“ (Rösler)?
„Wir wollen eine Marktwirtschaft und keine Marktgesellschaft“. Dieser Satz weist den Weg und er stammt von einer Partei, die 1998 auf der Höhe der Zeit war, bevor sie langsam, aber beständig abrutschte. Die Rede ist von der SPD unter Schröder.
Anstatt die Politik der „neuen Mitte“ fortzuführen, landete sie aus Angst vor dem Verlust bei Wahlen bei der „alten Mitte“.
Die FDP macht es umgekehrt: aus Angst vor dem Wähler setzt sie allein auf einen Wechsel der Gesichter und nicht auf einen Politikwechsel. Die Themen der nächsten beiden Jahre sind für eine liberale Partei sicher nicht die Energiewende oder Europa.
Das Thema der FDP ist der „mitfühlende Liberalismus“ mit dem Leitbild der solidarischen Leistungsgesellschaft. Moderne Familienpolitik, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und eine Entlastung der Multi-Verantwortungsträger (und nicht der „Besserverdienenden“!) müsste die liberale Agenda ausmachen. Die neuen Verantwortungsträger sind Doppelverdiener mit kleinen Kindern, pflegende Berufstätige und Lehrer und Erzieher.
Wer sie als neue Zielgruppe erobern will, muss Abschied nehmen vom Modell der Alleinverdiener-Ehe und das Ehegattensplitting weiter entwickeln hin zu einem Familiensplitting. „Freiheit in Verantwortung“ heißt im 21. Jahrhundert „Leistung plus Solidarität“. Die FDP ist in diesem Jahrhundert nicht angekommen. Dabei würde sie gebraucht.
@Wolfgang Sperber
Nein, nicht weiter so, aber auch nicht so, wie die anderen Parteien (= Ausplündern der Mittelschicht unter wahlweiser roter, grüner oder schwarzer Schirmherrschaft).
Tja, Hänschen, dann also gilt: weiter so, FDP!“
Die FDP glänzt durch Inaktivität und gilt zukünftig als überflüssig. Wer wählt denn noch ernsthaft FDP? Was bewirkt diese Partei? Die FDP hofiert nach wie vor die Besserverdienenden unserer Republik und blockt wichtige Themen ab. Das Ehegattensplitting sollte „out“ sein und durch ein „Familiensplitting“ ersetzt werden. Eine moderne Familienpolitik sollte die Vereinbarkeit von Beruf und Familie vor Augen haben. Bei der FDP gibt es leider keine Antworten auf diese aktuellen Probleme. In Recklinghausen erscheint die FDP als blasses Anhängsel der CDU. Die Partei segnet alle Vorhaben des CDU-Bürgermeisters in unkritischer Weise ab und gilt als total profillos. Die FDP ist von der CDU zu einer reinen „Ja-Sager-Partei“ degradiert worden und verliert immer mehr an Zustimmung.
Die Zeit der FDP ist vorbei- sie hat sich selbst in das politische Abseits gestellt. Die FDP hat keine Zukunft mehr. Daran können auch die Herren Rösler, Bahr und Lindner nichts mehr ändern.
Immer weniger Menschen wollen FDP wählen.
Dr. Dr. Joachim Seeger, Recklinghausen
„Die FDP ist in diesem Jahrhundert nicht angekommen.“
Möglicherweise spricht das eher für die FDP.