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Ein Schuldenschnitt für Griechenland ist unausweichlich

So zögerlich wie die EU die Schuldenkrise angepackt hat, laviert sie sich nun durch das anhaltende Desaster. Dabei ist inzwischen unausweichlich, die griechische Misere mit einem Schuldenschnitt zu beenden.

Die Gedankenspiele sind absurd, dass das Land seine alte Währung Drachme zurückholen könnte. Chaos, Schlangen vor den Banken und der endgültige Zusammenbruch der griechischen Wirtschaft wären die unmittelbare und unausweichliche Folge – selbst wenn es gelingen würde, einen derartigen Schritt buchstäblich über Nacht und damit ohne Vorwarnung auszuführen (und nur nebenbei: das würde natürlich nicht gelingen!).

Nach den Hilfsaktionen des vergangenen Jahres ist klar, dass ein derartiger Schuldenschnitt Deutschland viel Geld kosten würde. Wie immer haben sich zwar die Banken inzwischen ihrer Griechenland-Anleihen entledigt, doch die Bundesregierung hängt über die Europäische Zentralbank voll in dem Schlamassel mit drin.

Nachdem die EZB gegen den Protest des damaligen Bundesbank-Chefs Axel Weber mit den Anleihekäufen begonnen hat, muss nun auch Deutschland als Anteilseigner der EZB bluten, wenn der Wert dieser Anleihen mit einem Schuldenschnitt reduziert wird.

Das war absehbar der Preis der Rettungsaktionen im vergangenen Jahr – und nun wird er irgendwann bezahlt werden müssen. Es ist der Preis für den Erhalt des Euros  – und mittelbar auch der Europäischen Union.

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70 Gedanken zu “Ein Schuldenschnitt für Griechenland ist unausweichlich;”

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    Nachtrag: Die ganz rote karte wäre unserer Regierung für die Bankensanierung zu zeigen, und zwar ganz unmißverständlich.

    Bei der Finanzkrise war auch ich noch, fachlich kontaminiert, der Meinung, daß man die maroden Banken stützen müßte.

    Nach der – auch Deutschen Erfahrung – daß seiter alles wieder seinen“gewohnten“ Gang geht – denn der Staat verspricht ja kontinuierliche Rettung, und was einmal klappte wird auch wieder gehen – nach dieser Erfahrung bin ich der Meinung:
    Eine marode Bank, wenn sie kolabiert, ist pleite, fertig. Es ist nicht Angelegenheit einer Gesellschaft Banken zu konsolidieren, selbst wenn der Staat beteiligt ist.

    Das wäre Kapitalismus, richtig verstanden!!!

    Also, wie bereits gesagt, ich zahle gerne weiterhin die Sektsteuer (von Bismarck eingeführt zur Finanzierung unserer Kriegsflotte) den Kohlepfennig und den Solidaritätszuschlag (für was denn eigentlich, inzwischen?)

    Einem lebenslangen“Soli-Europa“ aber beginne ich mich zu verweigern. Zumindest so lange, bis unsere allgemeinen Lebensbedingungen nicht denen der, was das Volk betrifft, besseren Bedingungen der anderen EU-Länder angeglichen ist.
    Zu nennen wäre da die Infrastruktur bei der Kinderaufbewahrung, Gleichstellung der Fauen beim Einkommen, Gleichstellung beim Renteneintrittsalter.

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    @Ähem, wer profitiert tatsächlich von den Griechen?
    Die „Wirtschaft des Volkes“ Nicht.

    Eine gemeinsame Währung macht dann Sinn, wenn eingermaßen homogene Wettbewerbsbedingungen gibt.

    Wir

    S U P E R B E S C H E U E R T E N

    arbeiten bis 67, während die Erhöhung des Rentenalter die Franzosen zur Palastrevolte anregte, und die Griechen bei 60 Straßenschlachten und Feuersbrünste anlegen.

    Wirklich nur eine UNGLEICHHEIT der Deutschen, die den Deutschen Wähler legitimiert, unseren Politikern, in Sache Euro, derart Feuer unter dem Hintern anzumachen.

    Während das arbeitende Deutsche Volk eine schon sträfliche Zurückhaltung bei Lohn- und Gehaltsforderungen übte, verdienten – nicht nur die – Griechen, flott mehr.

    Ich arbeite gern , sogar bis 67; aber bitte, für mich, unsere Volkswirtschaft, unsere Nachkommen.

    Aber nicht für Griechenland, Spanien, Irland, und alle anderen, die noch kommen werden.
    Und ganz besonders nicht für Banken, Spekulanten, Heuschrecken und den Deutschen Fiskus.

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    @jan z volens

    „Bernanke’s “monetary easing” (Geldscheine drucken) welche den $R Brasiliens überwertet (gegenüber dem US$), die Inflation anheizt“

    Die Stärkung einer Währung führt zur Inflationsdämpfung, nicht zur Inflationsanheizung.

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    @KJN re: Wutbürger

    Ich denke jetzt der Grundsatz der US-Tea Party liegt der Deutschen Wut nah: weniger Staat, mehr Basisdemokratie, und tiefere Eigenverantwortung.

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    @Alt 68er: Berechtigte Frage, ich weiß es nicht. Ich befürchte nur, dass die Alternativen (d.h. verschiedene Formen der EU-Aufsplitterung) uns noch schlechter aussehen lassen.

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    Nordeuro, Südeuro, Euroaufbruch

    Die Ausgliederung Südeuropas aus dem Euro ist natürlich möglich aber unwahrscheinlich. Die betreffenden alt-Euro Aktiva würden ausfließen und einen Bankeneinbruch verursachen. Aber schlimmer noch wäre der Ansteckungseffekt: Investoren würden die ähnlichen Aktiva anderer Länder auch verlassen. Die ganze EU käme unter Druck weil die Eurozone nur über eine Geldpolitik verfügt.

    Theoretisch – aber eher nicht praktisch – ist ein Ausstieg Deutschlands. Roland Ziegler glaubt nicht, ob das wünschenswert ist und ich stimme zu. Deutschland als Wirtschaftsraum mit seiner eigenen Währung würde überleben aber die Europäische Union – als ein politisch-gesteuertes Integrationsprojekt – nicht. Die resultierende Volatilität der Währungen würde zu Kapitalflussbeschrankungen führen, also bald zur Einstellung der Inputmobilität auch. Diese Mobilität ist meiner Meinung nach der größte Erfolg der EU. Ohne die, hat das Europa-Projekt wenig Sin.

    Leider ist die Eurozone wie ein Rührei. Es geht nur in eine Richtung.

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    @ Roland Ziegler

    Griechenland ist doch nur die Spitze des Eisberg. Wieviele Misswirtschaften können wir uns denn leisten, um noch zu profitieren, d.h., wie Hänschenklein schreibt, im Hamsterrad selig werden?

    Ich will auch Grieche werden!

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    @Hänschen Klein: „Umgekehrt wird ein Schuh draus“. Genauso meinte ich es auch. Zugespitzt: Die griechische Misswirtschaft verursacht die Schwäche Euro, von der wir profitieren.

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    @Roland Ziegler

    „Sie scheinen davon auszugehen, dass man “gute Produkte” auch zu einem höheren Preis – in gleicher Menge wie heute – los wird, weil die Leute im Ausland bereit sind, für so tolle Produkte mehr Geld zu bezahlen? Denn die Verteuerung ist die direkte Konsequenz aus einer stärkeren Währung.“

    Durch eine stärke Währung entsteht Druck auf die Unternehmen, gute Produkte zu entwickeln, denn andere werden sie nicht los. Ein positiver Druck, der für Innovation sorgt, ganz ohne staatliche Subventionsprogramme.

    Ich habe mal einige Jahre für ein deutsches mittelständisches Maschinenbauunternehmen gearbeitet. Unsere Maschinen waren weltweit die teuersten in ihrem Bereich, sie waren wirklich schweineteuer, aber sie wurden gekauft, weil sie ihr Geld wert waren.

    „Doch die Kehrseite des schwachen Euro sind die kritischen Verhältnisse z.B. in Griechenland. Die müssen wir mit unseren daraus resultierenden Profiten zu verbessern helfen.“

    Nein!

    Die Verhältnisse in Griechenland sind, wie sie sind, NICHT wegen des schwachen Euro. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Allerdings muss man hier mal erwähnen, dass die Griechen nur etwas mehr von dem gemacht haben, was alle machten und noch machen. Ein Leben auf Pump nach dem Motto: Nach uns die Sintflut. Siehe auch mein Beitrag vom 12. Mai 2011 um 11:27.

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    @Alt 68

    „einen wirtschaftlich derartig disparaten Raum wie die EU zu homogenisieren.“

    Ich glaube, Homogenisierung ist das falsche Ziel. Die EU muss einen Rahmen bilden, in dem jeder nach seiner Facon glücklich werden kann. Wer ins Hamsterrad will, darf das und darf auch gut verdienen dabei, wer dolce vita vorzieht, bitte sehr, aber natürlich bei reduziertem Tarif. Alles andere ist nicht GERECHT. Die EU von heute leistet das offensichtlich nicht.

    „Vermutlich gibt es hier auch keinen Masterplan, sondern trial und error.“

    Das war am Anfang wohl so, heute hat man gar keinen Spielraum mehr für irgendwelche trials.

    „Soweit die Nützlichkeit der “schwachen” Griechen.“

    Das mag kurzfristig „nützlich“ sein, langfristig ist es schädlich (ohne Anführungszeichen).

    „Was hätten wir von “starken” Griechen” zu erwarten?“

    1. Sie könnten die Porsches bezahlen, ohne darauf hoffen zu müssen, dass man ihnen den Kaufpreis erlässt. Hat man Ihnen schon mal den Kaufpreis fürs Auto erlassen? Warum also den Griechen?

    2. Sie hätten mehr anzubieten, mehr zu verkaufen, besseres zu verkaufen,zu höheren Preisen. Sie wären „Partner auf Augenhöhe“. Hier passt die Politikerphrase mal. Wenn Sie schon mal zusammen mit einem GLEICHRANGIGEN Partner etwas erledigt haben, dann wissen Sie, dass das sehr viel wert ist.

    „Welche komperativen Vorteile für einen Waren- und Dienstleistungsaustausch bestehen da, Feta, Oliven, griechische Inseln?“

    Schauen Sie sich doch mal Österreich und die Schweiz an, das könnten die Griechen touristisch auch. Stattdessen der jährliche Fährentest im ADAC-Heft mit den jährlichen griechischen rostigen Seelenverkäufern. (Ich gebe zu, der letzte Test, den ich gelesen habe, liegt einige Jahre zurück, aber hat sich etwas geändert?)

    „Ich bin ja mit der europäischen Idee groß geworden, halte sie nach wie vor für das größte Nachkriegsprojekt; bei den sich massiv verschiebenden Machtverhältnissen brauchen wir das Haus Europa für den Bestand der europäischen Nationen (sofern diese sich nicht demographisch verabschieden), die man hoffentlich nicht alsbald als “Weltkulturerbe” unter Denkmalschutz stellen muss.“

    Auch ich bin für ein politisch geeintes Europa und für eine gemeinsame Währung, auch wenn sichs anders anhört. Aber so wird das garantiert nichts. Es wird sich jedoch nichts ändern, solange wir den Politkern nicht die rote Karte
    zeigen. Ohne die rote Karte gehen der Betrug und verlogenen Vorwänden weiter und weiter und Europa geht GARANTIERT zu Bruch.

    Zeigen wir ihnen die rote Karte, denn nur so hat Europa und der Euro eine Chance.

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    Jan Z.Volens weist zurecht darauf hin, dass China von USA zu einer Aufwertung des Yuan gedrängt wird. China ist die Schwäche seines Yuans recht; USA hat ein Problem damit. Warum ist das so? Was können wir für den Euro von China lernen?

    Deutschland und China sind beides exportabhängige Länder. Im Fall „unseres“ Euro ist es die Schwäche Griechenlands (und anderer), die den Euro so abgenehm niedrig macht; im Fall des Yuan ist es die Dollarschwäche.

    Doch die Kehrseite des schwachen Euro sind die kritischen Verhältnisse z.B. in Griechenland. Die müssen wir mit unseren daraus resultierenden Profiten zu verbessern helfen.

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    @Hänschen Klein: Sie scheinen davon auszugehen, dass man „gute Produkte“ auch zu einem höheren Preis – in gleicher Menge wie heute – los wird, weil die Leute im Ausland bereit sind, für so tolle Produkte mehr Geld zu bezahlen? Denn die Verteuerung ist die direkte Konsequenz aus einer stärkeren Währung.

    Warum verlangt man dann nicht bereits heute einen höheren Preis? Wohl kaum aus Menschenfreundlichkeit. Ich halte diese Sichtweise, die auf die vermeintlich unhintergehbaren Produktvorteile setzt, für überheblich. So schlecht ist die ausländische Konkurrenz nicht. Der Preis ist immer ein entscheidender Faktor.

  13. avatar

    @ HänschenKlein

    Möglicherweise ist es die Quadratur des Kreises, einen wirtschaftlich derartig disparaten Raum wie die EU zu homogenisieren. Vermutlich gibt es hier auch keinen Masterplan, sondern trial und error. Wenn ich das richtig verstehe, haben wir den Griechen (pars pro toto) den Konsum von made in Germany finanziert; als „Gegenleistung“ konnten wir diese Waren hier produzieren, Arbeitsplätze sichern, das Steuereinkommen erhöhen, die sozialen Sicherungssysteme erhalten, einen Export-Überschuss erwirtschaften. Soweit die Nützlichkeit der „schwachen“ Griechen. Was hätten wir von „starken“ Griechen“ zu erwarten? Welche komperativen Vorteile für einen Waren- und Dienstleistungsaustausch bestehen da, Feta, Oliven, griechische Inseln?

    Auf Cicero hat Gunnar Heinsohn die Aufspaltung Europas in plausible wirtschaftliche Einheiten vorgeschlagen: eine Alpenbastion mit Schweiz, Österreich, Baden-Württemberg, Bayern, der Lombardei, Slowenien, eine nordische Union mit den Skandinavischen Ländern, GB und Niederlande, eine Mittelmeer-Union mit Portugal, Spanien, Italien, Griechenland, vielleicht mit der Türkei als Kraftzentrum, das den maroden Balkan repeuplisiert und dynamisiert; bleibt der Rest um „Brüssel“ mit Frankreich und Schwachdeutschland.

    Ich bin ja mit der europäischen Idee groß geworden, halte sie nach wie vor für das größte Nachkriegsprojekt; bei den sich massiv verschiebenden Machtverhältnissen brauchen wir das Haus Europa für den Bestand der europäischen Nationen (sofern diese sich nicht demographisch verabschieden), die man hoffentlich nicht alsbald als „Weltkulturerbe“ unter Denkmalschutz stellen muss.

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    @KJN: Ich bin höchst erfreut, daß wir hier wirklich Sachkompetenz haben. Sehr genußvoll verfolge ich diese Diskussion.
    Der“Stamokap“macht mich übrigens um Jahrzehnte jünger. Den Begriff Stamokap hab ich hier , ausgerechnet bei der Osama-Diskussion, mal gefunden. Er war mir schon entfallen und auch ich konnte ihn in den letzten Tagen schon verwenden.

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    Und was will der Gorilla der da hinten sitzt, waehrend die Konstinentaleuros am Finanztisch sitzen und sich gegenseitig beschuldigen und mit spitzfindigen Theorien aus dem Labyrinth irren ? Der Gorilla sitzt in New Yaaark und beherrscht, noch, wer was in der Welt der Finanzen darf und kann. Dass spueren die Chinesen an dem Druck zur Waehrungsaufwertung, und die Brasilianer an dem Druck von Bernanke’s „monetary easing“ (Geldscheine drucken) welche den $R Brasiliens ueberwertet (gegenueber dem US$), die Inflation anheizt, und die nationale Industrie sabotiert. Und das erleben „alle“ rund um die Welt, sogar die Schweizer, welche heute Furcht vor dem Gorilla erlernt haben. Die USA wird aus geopolitischen Gruenden den US$ als „Weltwaehrung“ verteidigen – und bedient sich aller Wall-Street-Mafiosenmethoden (z. B. solche welche auch Griechenland und Irland in ihren Abgrund gelockt hatten!). Die USA hat alle geopolitische Gruende – dass Kontinentaleuropa in allen Hinsichten ein „Partner“ bleibt, und keinesfall und niemals eine wirklich „unabhaengige“ internationale Rolle einnimmt. Der Verteidigungminister Brasiliens belehrte den deutschen NATO-General Klaus Naumann (6.11.10): „Europa wird auch noch fuer die naechsten 30 Jahre keine unabhaengige Rolle einnehmen!“.– ( – auch in Weltfinanzen !)

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    @K. Bledowski „Aber woher kommt die Wut der Wutbürger?
    Vielleicht hier:
    Schuld sind nämlich nicht die Banken, der EURO, die Griechen etc., sondern enttäuschte Erwartung in eine StaMoKap-Politik: Ganze Bereiche der Wirtschaft, hier Banken, wachsen bis zu „Systemrelevanz“ (man lässt sie wachsen, man unterstützt und subventioniert sie sogar, s. z.B. Landesbanken, Kernenergie) – und sie wissen durchaus, daß sie dann vom Staat (von uns allen) gedeckt werden. Da lässt sich trefflich spekulieren.
    Wenn Staat „Kapitalismus“ spielt (oder simuliert), wie z.B. bei unseren „privatisierten“ Staatsunternehmen, geht das im Allgemeinen nicht so gut. Der Begriff Wirtschaftsliberal muß wieder ehrlicher definiert werden. Monopole und „Systemrelevanz“ sind jedenfalls das Gegenteil davon. Meine ich.

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    @K Bledowski & Roland Ziegler

    „Die Analyse von Roland Ziegler (10:55 Uhr) scheint mir als echt treffend.“

    Dann mal mein Kommentar:

    „Die Alternative zur Bürgschaft wäre die Auflösung bzw. Aufspitterung der EU.“

    In der Konsequenz heißt das, wir bürgen, bis wir selber pleite sind. Ich gebe zu, das ist offenbar Plan A. Darauf passt der Ausdruck Nibelungentreue perfekt.

    „Löst sich ein starkes Land wie Deutschland aus dem Verband, wird seine neue Landeswährung derart teuer, dass der Absatz durch den Export einbricht;“

    Das MÜSSEN sie uns erzählen, aber es stimmte für die DM nicht, es stimmt für den Schweizer Franken nicht und es stimmt überhaupt nicht. Eine starke Währung bedeutet de facto Reallohnsteigerungen, denn man kann sich für sein Geld mehr kaufen. Ich dachte immer, das wollten alle. Natürlich gibts dafür eine Vorraussetzung: gute Produkte.

    „löst sich ein schwaches Land aus dem Verband, wird seine neue Landeswährung derart billig, dass sich niemand dafür etwas kaufen kann. Beides ist nicht wünschenswert.“

    Die schwachen Länder würden das aber gerne weiter so regeln, nur als Euro. Und wir würden genau das bekommen: eine schwache Währung, für die sich niemand etwas kaufen kann. Außer schlechten Produkten.

    „Das heißt: starke Länder (wie Deutschland) profitieren von der Schwäche anderer Länder (wie Griechenland).“

    Stimmt nicht. Deutschland würde von einem starken Griechenland weitaus mehr profitieren. Abgesehen davon muss Griechenland nicht schwach sein. Das hört sich gerade so an, als sei das genetisch festgelegt oder so. Ist es nicht.

    „Dieser Aspekt ist in der öffentlichen Diskussion weitgehend abwesend; meist wird lediglich gejammert, dass die Griechen “uns” so viel kosten. Nun ist es eben an der Zeit, etwas von den Profiten zurückzugeben, indem wir einen Teil der Schulden übernehmen.“

    Der Punkt ist doch, dass sich die Griechen bedient haben, die EU hat davon gewusst, und wir sollen zahlen. Übrigens soll Athen die europäische Stadt mit der höchsten Porschedichte sein. Nehmen wir die dann auch zurück?

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    Die Analyse von Roland Ziegler (10:55 Uhr) scheint mir als echt treffend.

    In kürzerer Zeit habe ich aus diesem Blog ein Bild Deutschlands bekommen dass das Land als echt entmachtet darstellt:

    *die Nation wird von der US-Armee besetzt

    *franzosische Staatsmänner kontrollieren die innenpolitische Angelegenheiten des Landes

    *die EU-Bürokratie hat den Bundestag/Bundesrat völlig entrechtet

    Mein erster Instinkt ist an die Verantwortung zu denken. Wenn man es schwer findet ein Problem zu lösen, sucht man sich einen Sündenbock. Die „Fremden“ – Immigranten, böses Ausland, Brüssel – sind schuld. Aber dann denke ich nach eine Minute mehr und widerspreche mich selbst: nein, das kann nicht sein. Deutschland ist ein riesiger Staat, eine Weltmacht: wirtschaftlich, militärisch und kulturell. Die Deutschen brauchen keine Ausreden, die sind selbstsicher, fündig, und auf die Welt aufgeschlossen. Ich irre mich, also. Aber woher kommt die Wut der Wutbürger?

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    @Frau Groda: Sie meinen ein Splitting in einen „Nordeuro“ und einen „Südeuro“? Abgesehen davon, dass mir diese Idee politisch unsinnig vorkommt, würde das ökonomisch bedeuten, dass der „Nordeuro“ stärker (= teurer) und der „Südeuro“ schwächer (= billiger) werden würde. Mit entsprechenden Auswirkungen auf die Produkte, die in Nord- bzw. Südeuropa hergestellt und auf einem internationalen Markt angeboten werden. Ich glaube nicht, ob das wünschenswert wäre.

  20. avatar

    “Welche Alternative gäbe es denn?”
    Alternative 1: Man lässt die Blase heute platzen, mit allen negativen Folgen, und trifft Vorkehrungen, dass sie sich nicht wiederholt.
    Alternative 2: Man bläst die Blase weiter auf, wohl wissend, dass der Crash zwar später kommt, aber viel schlimmer werden wird.
    Alternative 1: ist besser, jeder weiß das aus seinem privaten Leben, aber Alternative 2 wird realisiert werden.

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    @ Roland Ziegler

    Staaten sollten nicht (förmlich) „geratet“ werden. (Ratingagenturen sollten überhaupt abgeschafft werden.) Und für staatliche Kerditaufnahme wäre die Orientierung an der (staatlichen) Refinanzioerung der Banken möglich.

    Für vordringlicher halte ich allerdings die Einschränkung der Spekulation bzw. Einschränkung des (in meiner Sprache:) Prinzips des ungedeckten Schecks. Options- bzw. Future-Geschäfte u.ä. sollten nur noch in genau definierten Fällen berechtigten Interesses möglich sein, zur Absicherung eigener Wertpapiere oder eigenen Devisenguthabens oder von Währungsgrenzen überschreitenden Im- und Exportgeschäften usw. Die pure Wette ist gerade auch Banken strikt zu verbieten.

    Das Argument, dass dergleichen Geschäfte der Preisfindung dienen, ist völlig aberwitzig. Wenn es mir nur um Differenzgeschäfte geht, ist mit doch völlig schnuppe, ob der “Underlying” 1 oder 100 Dollar kostet, ist mir also auch völlig schnuppe, was das (reale) Öl oder der (reale) Dollar kostet. Noch aberwitziger ist das Argument, dass die prinzipiell nicht gedeckten Optionsgeschäfte irgendwie der Liquidität des Marktes dienten. Genau das Gegenteil ist der Fall, wie wir in der Bankenkrise gesehen haben. Wird deren Einlösung über eine kritische Grenze hinaus verlangt, ist der ganze(!) Ofen schlagartig aus.

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    @Roland Ziegler: Stimmt nicht ganz, Ihr nachfolgender Einwand. Den Informierten ist das selbstverständlich bekannt.
    „Das heißt: starke Länder (wie Deutschland) profitieren von der Schwäche anderer Länder (wie Griechenland). Dieser Aspekt ist in der öffentlichen Diskussion weitgehend abwesend; meist wird lediglich gejammert, dass die Griechen “uns” so viel kosten. Nun ist es eben an der Zeit, etwas von den Profiten zurückzugeben, indem wir einen Teil der Schulden übernehmen.“

    Nur, das Verhältnis von „Investition“ und Profit stimmt nicht mehr!
    De facto gibt es nur noch absolut einseitige Profite, keine Gewinne für die sog. Volkswirtschaft.

    Ich schließe mich der Meinung von Herrn Henkel an, daß eine Splittung des Euro alternativlos ist, um unser neues Unwort zu verwenden.

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    Am Ende bürgt der Sparer für sein eigens Sparbuch. Wenn er das dann merkt, macht es – blobb – und der Ofen ist aus.

    —-

    Noch spannender wird es, wenn die Enkel merken, daß Oma ihr klein Häuschen genau von der Bank versteigert wurde, die Opa noch mit seinem Steuergroschen gerettet hat.

    —-

    Griechenland ist überall!

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    Der Fehler aller Demokratien (Ausnahme Schweiz):

    Den Politikern ist es erlaubt, Kredite „IM NAMEN DES VOLKES“ aufzunehmen und sich mit diesem Geld Wähler zu kaufen. Das ist die Garantie für eine unsolide Finanzpolitik.

    Politiker sind gewissermaßen Spekulanten, die mit dem Geld jetziger und zukünftiger (!) Steuerzahler und auf deren Risiko hin darauf wetten, gewählt zu werden. Das ist durchaus vergleichbar mit einem Hedgefonds, einer sogenannten „Heuschrecke“, die eine Firma kauft und den Kaufpreis eben dieser Firma als Kredit in die Bilanz schreibt.

    Damit muss Schluss gemacht werden, wenn uns die Demokratie wirklich etwas bedeutet.

  25. avatar

    „Welche Alternative gäbe es denn?“

    Alternative 1: Man lässt die Blase heute platzen, mit allen negativen Folgen, und trifft Vorkehrungen, dass sie sich nicht wiederholt.

    Alternative 2: Man bläst die Blase weiter auf, wohl wissend, dass der Crash zwar später kommt, aber viel schlimmer werden wird.

    Alternative 1: ist besser, jeder weiß das aus seinem privaten Leben, aber Alternative 2 wird realisiert werden.

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    Die Alternative zur Bürgschaft wäre die Auflösung bzw. Aufspitterung der EU. Löst sich ein starkes Land wie Deutschland aus dem Verband, wird seine neue Landeswährung derart teuer, dass der Absatz durch den Export einbricht; löst sich ein schwaches Land aus dem Verband, wird seine neue Landeswährung derart billig, dass sich niemand dafür etwas kaufen kann. Beides ist nicht wünschenswert.

    Das heißt: starke Länder (wie Deutschland) profitieren von der Schwäche anderer Länder (wie Griechenland). Dieser Aspekt ist in der öffentlichen Diskussion weitgehend abwesend; meist wird lediglich gejammert, dass die Griechen „uns“ so viel kosten. Nun ist es eben an der Zeit, etwas von den Profiten zurückzugeben, indem wir einen Teil der Schulden übernehmen.

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    @EJ: Einverstanden. Der Fehler (einer weitgehend ungedeckten Kreditvergabe deutscher Finanzinstitute an Krisenstaaten in der Höhe von insg. 500 Milliarden Euro) wurde von den Banken in der Vergangenheit gemacht und wird in der Gegenwart durch stattliche-staatliche Bürgschaften in gewisser hinsicht wiederholt. Man bürgt für jemanden, für den man eigentlich gar nicht bürgen kann, weil der de facto pleite ist. Man bürgt also eigentlich nicht, sondern übernimmt die Schuldenlast. Dabei rettet man im Idealfall sowohl die Gläubiger (die Banken) als auch die Schuldner (die Staaten) vor der Pleite und hofft, dass sich die Gesamtzahl aller verschuldeten Staaten am eigenen Schopf aus dem Schuldensumpf zieht.
    Welche Alternative gäbe es denn?

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    @ Roland Ziegler

    Und um noch einen drauf zu setzen: Und dann spekulieren die Banken auch noch gegen ihre eigenen Kredite und gegen den Euro. Und das über diverse „Derivate“, also wieder über Kredite. Kein Schwein will (oder kann) den „Underlying“ tatsächlich erwerben, aber er beteiligt sich fleißig daran, per Kredit(!) den Preis des „Underlyings“ zu bestimmen.

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    Roland Ziegler: Wieso meinen Sie, dass die Banken Griechenland mit Krediten “überhäufen”?

    Überhäuft haben. (In meinem „Kommentar“ fehlt „haben“. – Auf dem Blog fehlt eine ordentliche Korrekturfunktion. Wäre mit einem frei verfügbaren WordPress-Plugin und paar Klicks leicht nachzurüsten, Frau Heckel.)

    Sie selbst sagen: “dass die Banken nur denjenigen SCHULDNERN Kredite geben sollen, die auch in der Lage sind, die Kredite zins- und termingerecht zurückzuzahlen.” Eben! Und wer hat die griechischen Schulden ermöglicht? – Zur Überschuldung gehören immer Schuldner und(!) Gläubiger.

    Wir sollten uns endlich mal den Gedanken abgewöhnen, dass das Kreditgeschäft auf der Nehmerseite notfalls zwar nach knallharten Geschäftprinzipien, auf der Bankenseite – wenn nur das Volumen groß genug ist! – aber irgendwie nach mehr oder weniger verpflichtungslosem Belieben funktioniert.

    Wir holen nicht nur für die betrügerische griechische Politik, sondern wieder für die – schauen Sie auf die Summen, um die es geht! – betrügerischen Banken (und Ratingagenturen, nebenbei) die Kohlen aus dem Feuer.

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    @Rita E. Groda

    „Daher haben wir jetzt eben den Euro, oder?“

    Aus meiner Sicht ist das wirkliche Problem nicht der Euro, sondern die undemokratische Struktur der EU. Wer von diesen Leuten in Brüssel hat sich uns zur Wahl gestellt? Keiner.

    Wenn man spekuliert, dass diese Leute über die Krise des Euro gar nicht unglücklich sind, denn sie erlaubt, mehr Macht nach Brüssel zu verlagern, dann liegt man vermutlich gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt.

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    @Hänschen Klein: Sie bestätigen mich? Worin liegt jetzt Ihr Witz?

    Daß wir beide, Sie und ich Recht haben, aber auch wir keine Chance hatten, das“mit dem Abeordneten unserer Wahl“ zu besprechen.

    Zur Bürgersprchstunde trifft man ihn vielleicht 1 Mal im Jahr, im Parlament auch nicht besonders oft.
    Daher haben wir jetzt eben den Euro, oder?

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    …ups, ich meinte natürlich: „dass die Banken nur denjenigen SCHULDNERN Kredite geben sollen, die auch in der Lage sind, die Kredite zins- und termingerecht zurückzuzahlen.“

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    @EJ: Wieso meinen Sie, dass die Banken Griechenland mit Krediten „überhäufen“? Es ist doch eher so, dass Griechenland von den Banken Kredite benötigt. Zu verlangen, dass die Banken Kredite an Griechenland geben und dabei das Risiko selber tragen, erscheint mir einigermaßen absurd. Warum sollten sie das tun?

    Die Banken würden Griechenland unter normalen Umständen keine Kredite geben, was man ihnen kaum verdenken kann. In der Immobilienkrise hat man doch gerade gefordert, dass die Banken nur denjenigen Gläubigern Kredite geben sollen, die auch in der Lage sind, die Kredite zins- und termingerecht zurückzuzahlen. Und nun, wenn sich die Banken dementsprechend verhalten, ist es auch wieder nicht recht.

    Das Problem sind nicht die Banken, sondern dass Griechenland in seiner hoch verschuldeten Situation kreditunwürdig ist. Für Griechenland lässt sich ja noch bürgen, aber für Griechenland, Portugal, Irland, Spanien… Und wenn dann noch die USA drankommt… Das wird ein bisschen viel.

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    @Rita E. Groda

    Der französische Staatspräsident François Mitterrand hat im Jahr 1989 für seine Zustimmung zur Wiedervereinigung eine beschleunigte Einführung der Europäischen Währungsunion verlangt. Das geht aus einem bislang geheim gehaltenen Protokoll eines Gesprächs Mitterrands mit dem damaligen Außenminister Hans-Dietrich Genscher hervor. „Deutschland kann nur dann auf die Wiedervereinigung hoffen, wenn es in einer starken Gemeinschaft steht“, sagte der französische Präsident….

    Quelle: http://www.spiegel.de/politik/.....08,00.html

    Mitterand war Sozialist. Er wusste: Euro = Transferunion.

    Die Einführung des Euros, mit der aus seiner Sicht die Dominanz der D-Mark als zweiter Weltleitwährung gebrochen werden sollte, nannte Mitterand laut der Tageszeitung Die Welt ein „Versailles mit friedlichen Mitteln“.

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    @Hämschen Klein: Guter Witz! Der Euro war das Geschenk von Herrn Kohl für die Wiedervereinigung.

    Was glauben Sie wohl, welche Anzahl von Deutschen die Ausmaße damals verstanden hat? Erklärt hat es denen, interessanterweise, keiner.

    Mit Ausnahme von Herrn Sarrazin, der sich damals noch in seinem Fach betätigte, nicht als Gen-Techniker.

    Er schrieb ein recht interessantes Buch, das 1997, glaube ich, erschien.
    „Der Euro – Chance oder Abenteuer“. Hat das auch jemand gelesen?

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    „99% der Menschen + Hänschen Klein sehen das Geldproblem nicht.“

    Was ist denn „das Geldproblem“?

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    „Waren die Deutschen nicht souverän genug um ihren Bundestagabgeordneten 1997 zu sagen dass sie keinen Euro wollten?“

    Genau.

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    „Der Euro bedeutet … das Ende der nationalstaatlichen Souveränität in Europa“

    Das ist eine fesselnde Bemerkung, tatsächlich. Aber, warum ist es zu diesem Schluss erst jetzt gekommen? War das Ende der nationalstaatlichen Souveränität nicht anwesend – in den Köpfen der Euro-Gründer, in den Gedanken der wählenden Bürger – in den prägenden 1980-gen und 1990-gen Jahren? In einem jetzt berühmten Artikel vom August 1997 (NBER Working Paper 6150) schrieb der bekannte Volkswirt Martin Feldstein so: „EMU is … being pursued in order to create a political union. Fundamental disagreements among member states about economic policies, foreign and military policies, and the sharing of political power are likely to crate future intra-European conflicts” Feldstein wurde auf dem alten Kontinent universell als “öffentlicher Feind Europas” und als das “Übel” beschmiert. Zwei Jahre später schrieben zwei europäische Volkswirte, Alberto Alesina und Romain Wacziarg, den Fachvortrag “Is Europe Going Too Far?” (NBER Working Paper 6883). Sie schrieben auf diese Weise: “The costs of surrendering sovereignty stem from cross-country heterogeneity in technology, endowments or preferences. Hence, the more heterogeneous the countries, the less likely it is that the gains from centralizing the policy (from internalizing the externality) will outweigh the costs of imposing a uniform policy on different economies. When countries differ significantly, independent governments would provide different levels of the public good in different countries. Yet by definition a common policy provides the same amount of the public good to all countries.” Das sind nur zwei Beispiele von Tausenden von Warnrufen die Volkswirte und Politologen weit und breit in diesen Zeiten abgaben. Wo waren die Euro-Steuerzahler, die ihren Abgeordneten Millionen von emails und Telefonaten einlegen sollten? Waren die Deutschen nicht souverän genug um ihren Bundestagabgeordneten 1997 zu sagen dass sie keinen Euro wollten? In den USA, wurden die Demokraten – die INDIVIDUELLEN Abgeordneten – aus dem Kongress bald rausgeschmissen wenn sie die ungeliebte Gesundheitsreform durchgewählt haben.

    Die Urgründe der EWWU waren immer politisch. Und die EU wird erst eine politische Lösung zur Euro-Krise finden müssen.

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    @Hänschen Klein
    .
    Wenn Binswanger schreibt … ’99% der Menschen sehen das Geldproblem nicht, schreibe ich nun: 99% der Menschen + Hänschen Klein sehen das Geldproblem nicht.‘

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    „Ohne Kredite wäre der 1.Weltkrieg nach einer Woche beendet, der 2. Weltkrieg nicht erfolgt.“

    D.h. wir würden in der Welt von 1900 leben und hätten noch einen Kaiser Wilhelm. Ob das irgend ein Problem lösen würde?

    Dem Hamster wärs natürlich egal.

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    Ich stimme EJ zu.

    … mehr … die Lizenz zum Geld drucken bestimmt Politik und Ökonomie. Eine erfolgreiche Strategie die als Ziel das Wohl des Menschen in den Vordergrund stellt, kann nur da ansetzen.

    Hans Christoph Binswanger (*1929), schweiz. Wirtschaftswissenschaftler, Professor an der Univeristät St. Gallen: ‚99% der Menschen sehen das Geldproblem nicht. Die Wissenschaft sieht es nicht, die Ökonomie sieht es nicht, sie erklärt es sogar als nicht existent…

    Ron Paul: ‘Die Federal Reserve ist der Hauptschuldige für die Wirtschaftskrise. Ihre ungeprüfte Macht endlos Geld aus Luft zu produzieren, hat uns die Hoch- und Tiefzyklen und eine Finanzblase nach der anderen gebracht. Seit der Gründung der Fed 1913, hat der Dollar mehr als 96 Prozent seines Wertes verloren und durch gewissenloses Aufblasen der Geldmenge, hat die Fed den Zinssatz verzerrt und den Wert des Dollars erodiert.’

    Mein Hamster meint: ‚Solange wir aber die Geldwirtschaft nicht als Problem erkennen, ist keine Wende möglich.‘ Und er meint weiter: Ohne Kredite wäre der 1.Weltkrieg nach einer Woche beendet, der 2. Weltkrieg nicht erfolgt.

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    “That’ll keep the lid on them Euros!”

    Vielleicht sollte durch die „Indiskretion“ ja der EURO nach unten manipuliert werden. Von wem? Na zum Beispiel von der deutschen Bundesregierung.

    http://www.finviz.com/futures_.....&p=w1

    Der Wettlauf zwischen Euro und US-Dollar geht nicht nach oben, sondern nach unten (falls das noch keiner gemerkt hat). Der Euro ist zur Zeit „oben“, also muss er „runter“. „Geheimtreffen zur Euro-Rettung“ sind zu diesem Zweck ein hervorragendes Mittel.

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    Griechenland, Irland, Portugal, ….., – die „Lenker“ in New Yaaark reiben sich die Haende: „That’ll keep the lid on them Euros!“ In Lateinamerika, jetzt mit „zu“ starken Waehrungen, schmunzelt man: „Jetzt ist der Schuh auf dem anderen Fuss!“ Auch im fernsten Osten ist Euro-Europas vertrotteltes Finanzgewirr ganz angenehm: Weniger Luft in EU fuer das Gekreische wegen „Wehweh“…

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    Der Euro bedeutet, wie wir derzeit feststellen dürfen, das Ende der nationastaatlichen Souveränität in Europa. Das bedeutet aber gleichzeitig das Ende der nationalen Demokratien bzw. deren Reduktion zu Fassadendemokratien, wie wir auch gerade feststellen dürfen. Das bedeutet darüber hinaus auch das Ende der Demokratie in Europa, denn die EU besitzt keine Demokratische Legitimität. Das werden wir bald feststellen dürfen …

    Übrigens: Die EU ist NICHT Europa.

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    „[Margaret Heckel] auf [dem] dünnen Eis der Wirtschaftsweisen … ist befremdlich“

    Wenn ich mich nicht irre, ist Margaret eine gebildete Volkswirtin. Mindestens aus unseren Gesprächen und Auseinandersetzungen erscheint sie mir als eine begabte Ökonomin – und das schon seit etwa 15 Jahren.

    „Seit Monaten müssen wir … neues, milliardenteures Unheil in Sachen EURO zu Kenntnis nehmen“

    Die Deutschen haben eine repräsentative Regierung. Leider hatten sie mangelhaften Druck auf den Bundestag und den Bundesrat ausgeübt als beide Kammern 1997 über den Euro debattierten.
    Ich selbst was nie ein großer Fan des Euro. Aber fast alle Euro-Studien die ich kenne verweisen nur auf die Wirtschaftsvorteile der gemeinsamen Währung für Deutschland. Ähnliches Beispiel: die USA haben mehrmals Mexico gerettet und Europa auch, mit dem Marshall-Plan. In allen Fällen ging es um langfristige Gewinne für den Gläubiger. Trifft das auch für Deutschland in Sachen Euro?

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    Panandreou’s Reise nach Ithaka

    der griechische Ministerpräsident sieht sich doch so gern in der Rolle des modernen Odysseus auf der Reise nach Ithaka.

    Offenbar hat er Homer nicht so recht verstanden, denn Odysseus erreichte nach langer Irrfahrt sein Ziel „als Bettler“.

    Hesiod ergänzt Homer’s 24 Gesänge mit dem Hinweis auf Odysseus Tod durch die mit einem giftigen Dorn des Stachelrochen durch Kirke bestückte Lanze seines jüngsten Sohnen Telegonos [aus der Verbindung mit Kirke].

    Gerade aktuell während einer gestern eilig einberufenen Kabinett-Sitzung könnte Papandreou erstmals realisieren, dass es innerhalb der PASOK „Kirke“ und „Telegonos“ geben mag, vielleicht in der Gestalt des bei den Griechen sehr populären Gesundheitsminister Andreas Loverdos.

    Dem Vernehmen nach soll Loverdos Papandreou nicht nur massiv angegriffen, sondern auch gefordert haben, alle wesentlichen Gesetze, die künftig im Kontext mit Krisenmaßnahmen zu verabschieden seien, nur noch mit qualifizierter Mehrheit zu beschließen.

    Damit wäre die PASOK-Regierung nicht mehr alleine regierungsfähig u. auf Stimmen der Nea Demokratia,
    L.A.O.S. [Mitglied der europakritischen Fraktion Europa der Freiheit und der Demokratie (EFD) u. verfügt über 2 Abgeordnete im EU Parlament] oder Syriza [ein Wahlbündnis linker Parteien] angewiesen.

    Hierzu auch ein recht interessanter Kommentar

    http:/www.fortunanetz.de

    und eine [sich im Aufbau befindliche] Chronologie der Ereignisse in und um Griechenland

    http://www.fortunanetz.de/kbeo...../Mai06.php

    Spannende Zeiten!

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    Sehr geehrte Frau Heckel, wie die Kanzlerin regiert, habe ich mit Interesse wahrgenommen, dass Sie sich nun auf das dünne Eis der Wirtschaftsweisen wagen ist befremdlich. Weniger ist oft mehr. Much fun.

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    Langsam fange ich an, mich mit dem Bild des Wutbürgers zu identifizieren. Immer noch halten sogenannte Experten und Journalisten die Fiktion einer dauerhaften Einheitswährung innerhalb der EU aufrecht.

    Dabei wurde die Bevölkerung von Anfang an hinters Licht geführt. Stichwort: Es wird keine Transfer-Union geben. Jeder, der es wagte dagegen anzuschreiben, wurde als Europa-Gegner denunziert (von der Verwerflichkeit einem Päderasten gleich).

    Seit Monaten müssen wir fast Woche für Woche neues, milliardenteures Unheil in Sachen EURO zu Kenntnis nehmen. Und immer noch schreiben Journalisten über drohendes Unheil, wenn diese oder jenes wider den EURO unternommen würde. Ganz so, als sei der ganze Widersinn dieser Kunstwährung nicht schon längst evident. Es ist nicht zu fassen.

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    Einverstanden. Und? Was machen wir mit den Banken, die Griechenland mit Krediten überhäuft, ihr (mit – ach, so viel – Sachverstand kalkuliertes und per Zins bezahltes) Risiko aber nicht tragen wollen. Lassen wir uns wieder von denen erpressen? Und stützen wir die wieder? Oder wollen wir endlich die eine oder andere mal exemplarisch verstaatlichen?

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