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Auf die Lehrer kommt es an!

Glückwunsch Deutschland! Seit dem neuen PISA-Test spielen wir nicht mehr 2., sondern 1. Bundesliga. Aber dümpeln immer noch im Mittelfeld der Bildungsländer, weil auch die bisherigen PISA-Sieger nicht nachgelassen haben. Lehrer und Schüler schöpfen ihr bisheriges Potenzial nicht aus. Immerhin: die Migrantenkinder werden besser.

Noch fehlt sie, die Bildungsbewegung in Deutschland. Viel Einzelwerk und –akteure, aber keine gemeinsame Kraftanstrengung ist zu erkennen. Noch immer gilt das „Kooperationsverbot“ zwischen Bund und Ländern. Noch immer fließt zu wenig Geld in unterstützende Strukturen wie Hausaufgabenhilfe, Mittagessen und Ganztagsschulen. Und noch immer werden nicht die besten Absolventen Lehrer.

Dabei müssen die Besten Lehrer werden, wenn wir künftig mit weniger Köpfen mehr Leistung erzielen wollen. Es kommt auf die Lehrer an, weniger auf die Frage, ob wir uns eine zwei- oder dreigliedrige Schule leisten sollen. Anfangen sollten wir bereits in den Kitas und Grunschulen mit der Exzellenz, nicht erst an den Gymnasien und Unis. Ein Kind nichtdeutscher Herkunft hat die gleichen Chancen, das Abitur zu bestehen, wenn es zuvor in einer Kita gewesen ist. Mit dem Personal müssen sich die Organisationsstrukturen ändern. Mehr Autonomie und Wettbewerb etwa durch freie Lehrerauswahl und selbständige Budgethoheit der Schulen setzen Kräfte und Phantasie frei.

Die Politik hat die Wichtigkeit des Wettbewerbs um die besten Köpfe erkannt und setzt auf „gesteuerte Zuwanderung“. Die klügsten Köpfe werden aber erst dann in Scharen kommen, wenn wir selbst mehr aus den eigenen machen und sich auch im Ausland herum spricht, dass Deutschland die Zeichen der Zeit erkannt hat. Mit Kitas und Grundschulen, die den Esprit eines 3. Welt-Landes verströmen, müssen wir uns dem neuen Wettbewerb erst gar nicht stellen. Der Bund sollte Bildung zur Chefsache machen und die Länder stärker als bislang antreiben. Auch auf die Politik kommt es an!

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7 Gedanken zu “Auf die Lehrer kommt es an!;”

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    Lieber KJN: Stimme Ihnen, in den meisten Teilen, vorbehaltlos zu. Der Staat soll die Finger weg lassen, von Schule und Lehrer. Er hat die verdammte Pflicht die notwendigen Grundvoraussetzungen zu schaffen, dazu!!!!

    Elternverantwortung gehört zur Bildung ebenso dazu, wie Lehrerverantwortung – und auch Schülerverantwortung.

    Sie, und auch viele andere hier, engagieren sich als Aushilfsteilzeitkräfte in den Schulen, was die Eigenverantwortlichkeit vieler Eltern doch beweist.

    Apropos Feiertage. Die liebevollsten unter meinen Kritiker-Freunden bezeichnen meine Ausgewogenheitsbemühungen gelegentlich, als den Versuch
    Weihnukkah in Mekka zu feiern. Was ich als durchaus ehrenhaft empfinde.

    Wir müßen nicht unbedingt den Vorstellungen von softy Chrisy entsprechen, wenn wir einmal den Humor aufbringen könnten, die diesjährige Adventszeit unter dem Motto Weihnukkah in Mekka zu sehen, würde dies auch als eine Zeit des Wartens auf Frieden und Zusammengehörigkeit durchgehen.
    Alles erdenklich Gute, Ihnen und Ihrer Familie für diese Zeit. Und, die Einladung von EJ und mir gilt auch noch im nächsten Jahr. Das Beten könnte man ja durch Meditation oder Staatsbürgerkunde ersetzen – Hauptsache katholisch.

    Ihre Rita E. Groda

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    Was Eltern leisten, auch ohne die geeignete fianziellle und sonstige Ausstattung, zeigt z.B. die Familie de Leo.
    Diese hatte das Glück, gleich zwei musikalische Wunderkinder großzuziehen.
    Meine Bewunderung für die Liebe und das Engagement, das sie bis heute Ihren Kindern angedeihen lassen, ist grenzenlos.

    http://www.bregaglia-quartett.de/portrait.htm

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    Herrn Dettling: Wenn Frau Merkel Bildung zur Chefin-Sache macht, geht es wie mit Stuttgart 21. Bloß nicht!!

    Sie setzen die gleichen, womöglich ganz falschen Schwerpunkte, wie andere auch.
    Elterninteresse- und Elternverantwortung wären, m.E., an der Interessenpyramide der Grundstock, das Fundament.
    Das wird inzwischen erfolgreich schon umgesetzt falls Sie es noch nicht wissen sollten – Engagement steckt an, auch nach einiger Zeit bildungsferne Eltern.

    Auch wenn qualifizierte Lehrer es heute manchmal ungeheuer schwer haben, möchte ich mich dazu nicht äußern, sonst könnte ich beleidigend werden.
    Meine kleine Nichte sollte, auf massives Drängen der Lehrerin, geradezu gewaltsam eine Klasse hochgelobt werden. Die überdurchschnittliche Intelligenz stand da ganz sicherlich nicht im Vordergrund, eher das ständige Hinterfragen der pfiffigen Schülerin, die bei z.B. in ihren Augen undemokratischen Äußerungen der Lehrerin, sofort dies aufgriff. Für die Lehrerin wurde das immer blamabler und so wollte sie das begabte Kind aus ihrem Dunstkreis verbannen.

    Die Eltern waren nicht narzisstisch genug dies nicht zu durchschauen – und ihrem Kind noch ein Jahr seiner Kindheit zu entziehen, im Hinblick auf das bevorstehende G8 Abitur.

    Der Staat muß seinen gerechten Anteil daran tragen, daß Bildung nicht zur Klassenfrage wird. Dazu gehören Ganztagesschulen ganz elementar. Dem Staat aber die alleinige Bildungshoheit zu überlassen, wäre bildungspolitische Planwirtschaft und ………….

    Ein gravierender Verkehrübeltäter muß sich entsprechenden Maßnahmen unterziehen. Elternseminare die so schick wären, daß es zum guten Ton gehörte, die absolviert zu haben, wären auch erwägenswert.

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    @Daniel Dettling
    „Und noch immer werden nicht die besten Absolventen Lehrer.“
    Weil genau die sich das dreimal überlegen, sich das anzutun:
    1) mit 25 (Hauptschule) bis 32 (Gymnasium) Prinzchen und Prinzessinnen vollgepackte Klassen, die natürlich auch alle individuell betreut werden wollen und gemäß Vorgaben der Schulverwaltung auch müssen..
    2) Anspruchshaltung von Eltern, die natürlich genau wissen, wie man ihre hochbegabten Edelsprosse zu fördern hat
    3) Anspruchshaltung von Eltern, die gar keine Lust (oder keine Zeit) haben, ihre Mischpoke selber zu erziehen
    4) täglich von 8 bis 1 mittags (oder 4 nachmittags) ohne Punkt und Komma als Unterhaltungszampano, Medienvirtuose, Dompteur, Therapeut, Sozialarbeiter usw. usf.
    Da ich (übrigens immer noch gerne) zeitweise an einem Gymnasium teilzeitmäßig aushelfe: Meine aufrichtige Bewunderung für die Vollzeitkollegen!

    Was die Schulen nun wirklich nicht brauchen, ist weitere Rumorganisiererei seitens Politik und Verwaltung. Finger weg! All das muß wieder in Konferenzen, Sitzungen etc. vermittelt werden. Fußball is‘ auf’m Platz – Schule im Unterricht, sonst nix!
    Das Allheilmittel des Neoliberalismus, Konkurrenz der Schulen untereinander, ist die übliche (phantasielose) Ideologie von Bürokraten und führt zu weiterer Bürokratie.
    Die Schule ist kein Pisa-Olympia, sondern Abbild unserer Gesellschaft. Wer will, das Kinder was lernen, muß Perspektiven zeigen können – im Moment sieht es eher so aus, daß sie sich mehr anstrengen sollen (so wie in Korea), aber weniger dafür erhalten werden – na ja vielleicht die Vaterländische Ehre des Pisa-Spitzenplatzes..

    Ach ja, ich bezweifle, ob das wirklich helfen würde, Lehrer (noch) besser zu bezahlen, das wäre wohl eher eine Subvention für Therapeuten und Wellness-Tempel, aber wenn Sie, Herr Dettling und andere mal etwas positives über Lehrer schreiben würden, dann würde sich der eine oder anderer von den „Besseren“ (was ist das eigentlich) doch noch überlegen, sich den Beruf anzutun..

    Chanukka ist vorbei, jetzt kommt Weihnachten – wenn unser Bundespräsi mit seinem etwas merkwürdigen „christlich-jüdischen Kulturkreis“ recht hätte, müsste bitte auch beides schulfrei sein.
    Die Lehrer wären darüber sehr dankbar, Adventsfeiern (mit brennenden Kerzen) sind viel anstrengender, als normaler Unterricht.

    Ich klinke mich jetzt mal für eine gewisse Zeit aus – allen (nicht nur den Katholiken) eine schöne Zeit!

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    Wenn die Schulen in einem direkten Wettbewerb zu einander stehen würden, käme man ohne Regeln nicht aus. Die Einhaltung dieser Regeln ist ohne hoheitliche Überwachung nicht denkbar. Wettbewerb bedeutet zuerst einmal erhöhtes Risiko, ohne Erfolgschance. Zu wessen direkten Lasten? Der Kinder natürlich! Schulen brauchen Garantien und nicht noch mehr Unklarheiten. Glauben Sie wirklich, dass eine individuelle Betreuung der Schulkinder noch möglich ist, wenn die Schulen sich gedanklich mehr damit beschäftigen müssten, wie sie sich im Wettbewerb mit anderen Schulen am besten darstellen? Hier wäre die Gefahr, dass mehr Schein als Sein dabei herauskäme doch nur zu akut. Wer soll diese absehbaren Skandale aufdecken? Wer würden die eigentlich Schuldigen sein? Wieder einmal die Lehrer, weil sie nicht gut genug waren? Wo soll das enden? Darauf hätte ich gerne eine Antwort.

  6. avatar

    „…Die Zahl der 15-jährigen Risikoschüler, die beim Eintritt ins Berufsleben nur auf Grundschulniveau Texte verstehen können, ist in der Bundesrepublik allerdings in den vergangenen zehn Jahren von 22,6 Prozent auf 18,5 Prozent eines Jahrganges zurückgegangen. Nach Aussage der Pisa- Forscher ist diese Zahl nach wie vor zu hoch….“
    http://www.welt.de/aktuell/art.....falls.html

    Fast ein Fünftel der Schüler kann nicht lesen, wenn das mal kein Grund zum Feiern ist!
    „…Glückwunsch Deutschland!…“

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