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Geert Wilders sollte freigesprochen werden

Niemand, der mich kennt, wird annehmen, dass ich auch nur die geringste Sympathie für Geert Wilders empfinde. Allein schon seine blondierten Haare sind eine Zumutung. Und es ist klar, dass er den Kampf der Kulturen, den er heraufbeschwört, mit seinen dummen Sprüchen provoziert. Allein, Dummheit ist nicht strafbar. Sollte es jedenfalls nicht sein.

Ist Wilders ein Rassist? Davon bin ich überzeugt. Ist er islamophob? Nach eigenem Bekunden fürchtet er den weltweiten Sieg des Islam. Das ist eine irrationale Angst, denn der Islam hat ungefähr so viel Aussicht, die Welt zu erobern, wie Henryk M. Broder, Präsident des Zentralrats der Juden zu werden. Doch weder Rassismus noch Islamophobie sind an und für sich strafbar. Sie sind dumm. Erst wenn der Rassist zum Rassenhass auffordert, der Islamophobe zum Pogrom gegen Muslime (und eine Kopftuchsteuer ist bescheuert, aber kein Pogrom), hat man den Bereich des Strafbaren erreicht, den Punkt, wo jener Popper’sche Satz greift, dass es für die Feinde der Toleranz keine Toleranz geben darf, will sich die Demokratie nicht selbst aufgeben. Die Möglichkeit, dass jemand – etwa – den Vergleich des Koran mit „Mein Kampf“ als Aufforderung verstehen könnte, Gewalt gegen Muslime anzuwenden, getreu der alten KPD-Formel „Schlag die Faschisten, wo ihr sie trefft!“, bedeutet nicht, dass jener Vergleich an sich schon Gewalt beinhaltet oder gutheißt.

Ich habe mir die Rede angeschaut, die Wilders neulich in Berlin gehalten hat:

http://www.geertwilders.nl/index.php?option=com_content&task=view&id=1713&Itemid=1

Die Rede enthält eine klare Formulierung der islamfeindlichen Ideologie, die in ihrer letzten Konsequenz die Ausgrenzung und Marginalisierung der Muslime Europas „im Interesse unserer Kinder und unserer nationalen Identität“ fordert. Sie ist antiliberal und – wie ich unten zeigen werde – in ihrer politischen Analyse die reinste Verschwörungstheorie.

Sie enthält nirgends eine Aufforderung zur Gewalt. Sie ist gemein, engherzig und dumm. Sie bewegt sich aber im Rahmen dessen, was politisch in einer Demokratie gesagt werden darf.

Wilders argumentiert gegen die Ideologie, der zufolge keine Kultur einer anderen überlegen ist, alle Kulturen also gleichwertig seien. Demgegenüber vertritt Wilders die Meinung, dass unsere westliche Zivilisation die freieste und reichste der Weltgeschichte sei. Darin stimme ich ihm unbedingt zu. Unsere Zivilisation ist der christlichen, jüdischen oder islamischen Zivilisation des Mittelalters entschieden überlegen. Bekanntlich stimmt der gegenwärtige Papst dieser Einschätzung nicht zu; er ist der Meinung, dass die christliche Kultur des Mittelalters unserer „Kultur des Todes“ in wesentlichen Punkten überlegen war, und er hat das wiederholt geschrieben und gesagt. Er hat auch wiederholt geschrieben und gesagt, dass er den Islam als Verbündeten im Kampf gegen die gottfeindliche Kultur des Westens begreift. In diesem Punkt bin ich näher bei Wilders als bei Benedikt XVI einerseits oder den Anhängern Edward Saids und der radikalen Ideologie des Kulturrelativismus andererseits, der im politischen Diskurs der Rechten mit voller – und böser – Absicht gleichgesetzt wird mit der politisch-gesellschaftlichen Praxis des Multikulturalismus.

In dieser Rede vergleicht Wilders den Islam mit dem Kommunismus; in anderen Reden vergleicht er den Islam mit dem Faschismus. Tatsächlich ist es nicht abwegig, die Ursprungsdoktrin des Islam als eine totalitäre Ideologie zu deuten, die vollkommene Unterordnung – Islam bedeutet ja Unterwerfung – des Individuums unter Gottes Willen fordert. (Wenn man freilich die Apostelgeschichte liest, findet man eine ähnliche Totalunterwerfung – bei Aufgabe jeglichen persönlichen Besitzes und durchgehend kommunaler Lebensweise – in der urchristlichen Gemeinde Jerusalems, die eher einer heutigen Psychosekte als einer normalen Gemeinde in einer der heutigen Amtskirchen glich. Aber das nur nebenbei.)

Der Vergleich des Islam mit dem Kommunismus (oder Faschismus) offenbart jedoch sogleich den Denkfehler Wilders’ und der Islamophoben. Denn es gibt „den Islam“ nicht. Ich rede nicht allein von der Aufspaltung in Sunni und Schia, Sufi und andere Sekten; ich rede nicht allein davon, dass es überhaupt keine Organisation „des Islam“ insgesamt gibt, keine Möglichkeit, die „Umma“ oder ideelle Weltgemeinschaft der Muslime, in irgendeine Richtung zu bewegen. Die gewaltige Mehrheit der Muslime in Indien sind zuerst indische Staatsbürger, dann erst Muslime, ähnliches gilt in Pakistan, in Indonesien, in Malaysia – und in Europa und den USA. Türken und Araber verachten sich gegenseitig nicht weniger, weil beide Muslime sind. Die Feindschaft zwischen den arabischen Staaten Marokko und Algerien ist nicht weniger tief, weil beide Staaten muslimisch sind. Der muslimische König Jordaniens hat nicht gezögert, am „Schwarzen September“ 5000 muslimische Palästinenser zu meucheln, und die Armeen der Türkei, Syriens, des Irak und des Iran haben zu verschiedenen Zeiten kein Problem damit gehabt, Ähnliches den Kurden anzutun. Und so weiter und so fort. Die islamischen arabischen Staaten am Golf einschließlich Saudi-Arabien haben vor dem islamischen Staat Iran erheblich mehr Angst als vor dem jüdischen Staat. Man muss nur kurz über die jüngste Geschichte – etwa den Krieg zwischen dem Iran und dem Irak – und die gegenwärtige politische Situation nachdenken, um auf weitere Beispiele zu kommen.

„Der Islam“ ist also die Bezeichnung einer Religion und einer im weitesten Sinne politischen Ideologie; ansonsten aber ist er eine Einbildung im Kopf einiger Dschihadisten und jener Islamophoben, die ihnen auf den Leim gegangen sind.

Den Islam als globale politische Kraft gibt es genauso wenig, wie es das Judentum als globale politische Kraft gegeben hat. Gewiss, die Protokolle der Weisen von Zion waren eine Fälschung, während die Botschaften Osama bin Ladens echt sind; aber Osama spricht genauso wenig für den Islam wie die vom zaristischen Geheimdienst ersonnenen Weisen Zions auf dem Prager Friedhof für das Judentum sprachen. Niemand spricht für den Islam. Niemand wird je für den Islam sprechen können. „Den Islam“ gibt es in diesem Sinne nicht.

Ganz anders beim Kommunismus. Es gab die Kommunistische Internationale. Es gab Lenin und Stalin, die KPdSU und die KP Chinas, Vietnams usw. Es gab kommunistische Zellen in den Betrieben, Institutionen, Armeen und Stadtteilen, es gab kommunistisch gelenkte Gewerkschaften, Jugendorganisationen und Befreiungsbewegungen, kommunistische Fraktionen in den Parlamenten; es gab kommunistische Staaten mit straff organisierten Millionenheeren und mit Atombomben, es gab kommunistische Spione und „Inoffizielle Mitarbeiter“, und bis zur Spaltung des Kommunismus zuerst durch Tito und dann durch Mao gab es eine einheitliche Lenkung dieser Weltarmee des Kommunismus und durch sie der Heerschar ihrer Sympathisanten und Mitläufer. Innerhalb weniger Tage konnte eine neue strategische Linie weltweit umgesetzt werden. Innerhalb weniger Minuten hätten die Interkontinentalraketen des Kommunismus die westliche Zivilisation auslöschen können.

Insofern ist der Vergleich des Islam mit dem Kommunismus irreführend, ja im Wortsinn irre. Anders als die jüdische Weltverschwörung gab es die kommunistische Weltverschwörung. Aber eine islamische Weltverschwörung gibt es nicht.

Wilders und seine Anhänger und Apologeten betonen immer wieder, dass sie keine Rassisten seien und dass sie mit den antiliberalen Bewegungen der herkömmlichen radikalen Rechten nichts zu tun hätten. Nun, die Konstruktion einer weltweiten Islam-Verschwörung, deren Waffen vor allem biologischer Art – Zuwanderung und Vermehrung – sein sollen, hat schon Ähnlichkeiten mit Ideologien der Rechtsradikalen. Auch die Behauptung, die gesamte politische Klasse würde versagen, ist, ebenso wie die Verdammung der linksliberalen Intelligenz als irgendwie „antinational“, dem Arsenal der Rechtsradikalen entnommen. Mir scheint aber, dass Wilders’ Kommunismus-Vergleich eine andere Parallele nahe legt. Er und seine Claqueure erinnern an McCarthy und Co. in den 1950er Jahren. Wie gesagt, die Bedrohung durch den Kommunismus war viel größer als die Bedrohung durch „den Islam“ heute; es gab auch in der Tat Spione der UdSSR und Sympathisanten des Kommunismus in vielen Regierungseinrichtungen der USA. Joe McCarthy war erheblich weniger derangiert in seinem Denken als es Geert Wilders ist. Aber die Methoden McCarthys, die Hysterie, die er entfacht hat, der plumpe Antikommunismus, der noch jeden Sozialdemokraten als „Pinko“ der heimlichen Sympathie mit dem Totalitarismus verdächtigte – all das hat der Demokratie am Ende mehr geschadet als es der Kommunismus konnte.

Vor allem entsprangen der McCarthyismus wie der Wilderismus einem tiefen Misstrauen gegen die liberale Gesellschaft und ihre Ausstrahlungskraft; am Ende schluckte McCarthy, schluckt Wilders die Losungen der ärgsten Feinde der Demokratie.

Das alles ist im hohen Grade ekelhaft, aber nicht strafbar.

Was nun den Vergleich des Koran mit „Mein Kampf“ angeht, eines Buchs aus dem 7. mit einem Buch aus dem 20. Jahrhundert, so ist das abwegig. Beide Bücher sind ziemlich langweilig, aber da enden schon die Ähnlichkeiten. Jedoch deckt das Recht auf freie Meinungsäußerung auch schiefe Vergleiche. Es versteht sich von selbst, dass auch die radikale – auch die dumme, auch die böswillige – Kritik angeblich heiliger Bücher erlaubt sein muss, sonst geht die Freiheit flöten. Heute wird Geert Wilders bestraft, weil er den Koran mit „Mein Kampf“ verglichen hat, morgen vielleicht einer, der den Koran als eine von aller Poesie und von allen Widersprüchen gereinigte und darum platte Version der Bibel bezeichnet. Wehret den Anfängen!

Die Ansichten Geert Wilders müssen die Holländer politisch erledigen, sie nicht mittels der Justiz entsorgen.

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44 Gedanken zu “Geert Wilders sollte freigesprochen werden;”

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    „… Da liegt, wie Ramona Ambs richtig feststellte, die Gefahr. Ich bleibe allerdings dabei, dass diese Ansicht dumm, aber nicht strafbar ist. …“

    Das greift deutlich zu kurz, Herr Posener. Selbst wenn wir mal so tun, als existiere § 166 StGb nicht, mit dem Herabwürdigung, Verächtlichmachung und Verunglimpfung von Religionen auch ohne konkreten Gewaltaufruf sanktioniert werden kann und – nebenbei – dessen Verschärfung die gleichen bigotten Kreise, die „den“ Islam zum publizistischen Freiwild erklärt haben, einfordern, wenn es um das Christentum geht: wir sind längst an einem Punkt, an dem der gesamtgesellschaftliche Kontext und das geistige Klima solcher Meinungsbekundungen den Rahmen des Rechts auf Dummheit, das es in einer liberal-demokratischen Rechtsordnung selbstredend geben muss, zu sprengen drohen. Wilders, Hinz oder Kunz interessieren mich dabei isoliert betrachtet nicht im geringsten. Die diesbezüglichen individuellen Meinungsbekundungen tragen allerdings jede für sich genommen – quasi „arbeitsteilig“ – ihre Steinchen zu einem stimmigen Gesamtbild bei, mit dem in letzter Konsequenz eine Religion geächtet, ihre Angehörigen entsprechend stigmatisiert werden. In einem gesellschaftlichen Klima der Ächtung können die Erfordernisse der einschlägigen (nationalen wie auch internationalen) Rechtsnormen, als deren Garanteur Staat fungiert, aber auf Dauer nicht mehr wirksam erfüllt und gewährleistet werden. Was wir seit geraumer Zeit unter dem Deckmäntelchen der „Islamkritik“ erleben, ist nichts anderes als ein konzertierter, arbeitsteiliger Generalangriff auf fundamentale konstitutionelle Werte europäischer und westlicher Staaten, dessen eigentlich treibenden Kräfte nicht einmal im Lager religiöser oder konservativer Kreise zu suchen sind – die laufen da eher bereitwillig mit – sondern in Kreisen eines Teils der eher areligiös-säkularen Intelligenz, der die feine aber entscheidende Unterscheidung zwischen Liberalität als Prinzip und Liberalismus als konformistischem Dogma abhanden gekommen zu sein scheint.

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    @Jabberdag- Leute, wie Sie hab ich besonders gern- eine spaßig-kritische Bemerkung in Richtung Wilders gleich mit der Judenverfolgung assoziieren.
    Was wären wir heute froh, man hätte damals „nur“ mit Äußerlichkeiten gespaßt…

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    Schade Herr Posener, auch Sie reihen sich ein in eine geistlose Kritik, die sich mit keinem einzigen Argument von Geert Wilders auseinander setzt!

    Stattdessen primitive Herabsetzung durch vermeintlich „blonde“ Bestie!

    Hatten wir doch schon mal vor 60 Jahren, da wurde auch mit Äußerlichkeiten Stimmung gegen Juden gemacht!

    Sie sind ein das Prachtexemplar eines deutschen „Qualitätsjournalisten“! Keine Wunder das die Verlage alle mit sinkenden Verkaufs- und Abozahlen glänzen!

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    @ Susannah Winter

    Das mit „Wir sind die Guten“ war eine ironische Anspielung auf die Linke, die für sich beansprucht, die bessere Menschen zu sein… That’s all.

    Bitte keine Beleidigung: Bin kein Journalist, und den Anspruch habe ich nicht, es gibt genug schlechte Journalisten:-)
    Wir Kaul Kraus einst sagte:“ Keinen Gedanken haben und ihn ausdrücken können — das macht den Journalisten.“

    Ich übe einen ordentlichen Beruf in der freien Wirtschaft. Den Rest mache ich als Hobby bzw. selbstlose Berufung.

  5. avatar

    Mein Problem mit vielen Migranten ist dasselbe, was ich auch mit vielen Deutschen habe. Bei Migranten ist es wahrscheinlich in einem höherem Anteil vorhanden, und die islamische Doktrin bzw. der islamische Glaube ist an dieser höheren Proportionalität sicher nicht unschuldig. Das Problem ist nicht, dass die Leute ungebildet wären oder zu wenig zum Bruttosozialprodukt beitrügen.

    Es sind die Männer. Viele behandeln ihre Frauen und Kinder schliechtweg extrem mies. Auch Söhne, insb. Erstgeborene werden mies behandelt, indem man von ihnen irgendwelche Rollen einfordert. Die Männer sind also selber auch Opfer. Dennoch ist das Problem in erster Linie das Männerbild, d.h. das patriarchalische, unfreie Verständnis von Familie und Ehre.

    Ich bin sicher, dass dieses sich bereits in einem Wandel befindet. Nur muss man zusehen, dass dieser Wandel weitergeht u. nicht zum Erlahmen kommt – denn danach sieht es bei der aktuellen Jugendkultur aus. Man muss ihn fördern und beschleunigen. Durch gezielte Stärkung der Opfer und Ächtung der Täter. Durch erfolgreiche Platzierung von Themen wie Allgemeinbildung, Aufklärung, Rollenbilder, Freiheitsideal, Schwulen- und andere Randgruppen, Elterngespräche, weibliche Lehrerinnen mit Migrantonshintergrund, Vorbilder wie Özil…

    Usw. Da sind dicke Bretter, die da gebohrt werden müssen. Es gibt keine Alternative dazu, aber es gibt viele Bohrer…

  6. avatar

    Da mich die Diskussion über Furcht vor Islamisierung mittlerweile nur noch langweilt bis anwidert und ich mich in diesem Blog auch schon hinreichend geäußert habe, muss ich doch auf dies hier noch mal eingehen:

    „WIR sind die Guten, die Liberal-Konservativen (nicht die links-grüne Diktatur), die ideologischfrei, Menschen helfen, ohne dabei Minderheiten zu instrumentalisieren.“

    Liberal-Konservativ ist gerade an der Macht, und außer Instrumentalisierung von Minderheiten (Arm gegen noch Ärmer ausspielen, viel schlimmer geht es kaum) habe ich nicht viel sehen dürfen. Menschen helfen?? Lachhaft. Kürzen bei den Schwachen um es den Wohlhabenden zukommen zu lassen hilft kaum weiter. Na, Ihnen vielleicht, aber das macht die Sache dann noch nicht als allgemein „Gut“ bewertbar. Ideologiefrei? Mit christlich im Namen? Auch wenn der Anspruch an Moral und Anstand tatsächlich nicht mehr vorhanden ist, das christlich im Namen ist kaum Ideologiefrei. Ebensowenig diese unsägliche, lautstarke Islamdebatte. Oder das allgemein beklatschte Hartz IV-Bashing. Links-grüne Diktatur? Wie immer maßlos übertrieben und absolut daneben. Sie sollten als „Journalist“? doch eigentlich befähigt sein, sich differenzierter und sachlicher zu äußern. „Die Guten“ habe ich im Politgeschäft noch nirgendwo gesehen. Und auch unter den Jounalisten ist diese Spezies selten zu finden

  7. avatar

    @david berger:
    „…PI News sollte sich schämen…“

    In Deutschland ist alles, was mit Ausländern in Zusammenhang steht, maximal tabuisiert. Integrations- bzw. Einwanderungspolitik darf in Wählkämpfen nicht einmal thematisiert, geschweige denn kontrovers diskutiert werden. Da der Bevölkerung ein ordentlicher, demokratischer Diskurs über diese Themen unmöglich gemacht wird, verlagert sich ein großer Teil der Diskussion eben in höchst zweifelhafte Foren wie z.B. PI-News etc.
    Von nichts kommt nichts…

  8. avatar

    @David Berger

    „Vielleicht weil ich Zappelphilipp (keine Krankheit, eine Gabe, und eine Elite: 3% der Weltbevölkerung nach UNO Angaben) bin, hat aber bisher auf meine kognitiven Leistungen keinen Einfluss gehabt, ganz im Gegenteil.“

    Sie meinten wohl „keinen SCHLECHTEN Einfluss“.
    Glaube ich Ihnen gerne.
    Ich vermute: Wohl aber auf den Ihrer Umgebung..

  9. avatar

    Addendum: jetzt steht Ralph Giordano unter Verdacht ein Rassist zu sein, weil PI-News ihn politsch missbraucht haben. Eine Schweinerei, finde ich, dass so ein guter Mann dies mit seinem Alter erleben muss. Er hat genug gelitten. PI News sollte sich schämen.

    By the way: wo steht das Impressum bei PI News mit Namen, Anschrift, etc. Ein Fall für Anwälte.

  10. avatar

    Diese PI-News instrumentalisieren die Juden und die Amerikaner (damit sie vom Verfassungsschutz nicht als Rassisten eingestuft werden), und sogar meinen Freund Ralph Giordano. Ein gewisser Stefan Herre, der Betreiber dieser Hass-Seite namens PI News, hatte sich vor 2 Jahren per SMS bei uns gemeldet, ob er folgenden Artikel verwenden darf, damit seine anonyme Hetzer anonyme Kommentare liefern; ich habe Nein gesagt, er hat trotzdem den Brief geklaut und missbraucht:

    http://hiram7.wordpress.com/20.....h-giordano

  11. avatar

    Ludwig Neugier:
    „David Berger scheint auch sprachlich zu hyperventilieren.“

    Danke für Ihre Fürsorge. Das weiss ich zu schätzen. Vielleicht weil ich Zappelphilipp (keine Krankheit, eine Gabe, und eine Elite: 3% der Weltbevölkerung nach UNO Angaben) bin, hat aber bisher auf meine kognitiven Leistungen keinen Einfluss gehabt, ganz im Gegenteil.

  12. avatar

    In diesem Zusammenhang sagte Nietzsche:“Der Verbrecher ist häufig genug seiner Tat nicht gewachsen: er verkleinert und verleumdet sie“. Wilders ist nicht einmal böse, er ist dumm und obendrein äußerlich hässlich mit seiner blonden Perücke (sieht aus wie Puppe Barbie im Alzheimer-Zustand), und das Zeug eines charismatischen Führers bzw. Rattenfängers wie Jörg Haider hat er nicht. Also kein Grund zur Sorge.

  13. avatar

    @ Anonymous

    Seien Sie so nett, und schicken Sie bitte keine Kommentare zu HIRAM7 REVIEW unter Schutz der Anonymität, sie werden gelöscht. Wir schalten grundsätzlich keine anonyme Kommentare frei, wir wollen nicht zur WELT ONLINE Polit- und Ausländer-Bashing Arena verkommen (die Redaktion von WELT ONLINE hat dies erkannt, und schließt ab und an den Kommentarbereich). Ist unser Grundgesetz: Gesicht zeigen (ist übrigens auch der Name einer guten Initiative von Altkanzler Schröder gegen Nazis) und zu seiner Meinung stehen… mit allen Nachteile.

    Danke.

  14. avatar

    @anonymos

    Sie sagen:
    „…schwere Anschlag auf Artikel 5 GG haben mir endgültig bestätigt, dass man es (den Defaitismus angesichts von Extremisten, Anm. des Verf.) so nicht weiterlaufen lassen kann.“
    Sehe ich auch so, bei aller von mir hier geäußerten Kritik an dem letztlich uninteressanten Sarrazin.

    „Nein, es sind nicht die Migranten, es sind die Konvertiten!“
    Jau!!

    „..Angst…vor manchen weniger (katholische Kirche).“ und „Genau das tut nämlich die Mehrheitsbevölkerung auch nicht. Und für sie müssen wir Antworten finden, die sie unter der fdGO des GG weiterschlafen lässt.“

    Allianz auch hier?
    http://www.spes-unica.de/bildung/mp3audio.php
    (Prof. Walter Hoeres und die Piusbrüder)

    Wo sehen SIE die Nische FÜR die Juden, FÜR Israel?
    Ich will’s nur wissen..

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    @David Berger
    @Roland Ziegler
    Bei Ihnen beiden möchte ich mich für Ihre Kritik bedanken. Ich habe sehr gute Gründe feige zu sein und die Aussage mit der großen Klappe ist O.K. Ich selbst halte es nicht für wichtig, ob Sie nun mit Ihrem richtigen Namen dastehen oder nicht. Iher Person interessiert mich nicht, sondern nur die Gedanken, die Sie vortragen. Kritik ist der Motor des Denkens und der Weiterentwicklung.

    Die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Islam in Deutschland sind natürlich wichtig. Doch müssen die Ergebnisse der Aussagen auch von den nicht-so-intellektuellen Empfängern (dazu zähle ich mich) verstanden werden.

    Die „neuen“ Rechten zu ignorieren, halte ich persönlich für fahrlässig. Momentan sind Sie es, die Lösungen versprechen, die einem nicht geringen Teil der Wähler zusagen. Sie müssen als aufmerksame Beobachter sehen, dass für die potentiellen Wähler von sog. „Rechtspopulisten“ die etablierten Parteien keine Lösungen anbieten, die den Prozess der islamischen Einflussnahme auf die Politik abbremst bzw. stoppt. Bsp.: In den Augen der islamkritisch eingestellten Bevölkerung dürfen Hassprediger des Islams ohne Konsequenzen „Ihr“ Publikum gegen die Mehrheitsbevölkerung aufhetzen, während ihre eigene Ansicht am Pranger bzw. vertreten durch Wilders vor Gericht steht.

    Wir brauchen Lösungenskonzepte zum einen gegen die „neuen“ Rechten als auch gegen die weitere Werteausbreitung des Islams. Der Islam ist eine sehr „mächtige“ Ideologie für „schlichte“ Gemüter und sonstige Verlierer, da er klare Regelungen des täglichen Lebens anbietet. Es gibt einen Punkt, da wird eine Bewegung so attraktiv, dass die Seiten gewechselt werden. Meine Aussage, dass die „Konvertiten“ das Problem sein werden, mag groteskt klingen, ist es aber nicht. Pierre Vogel bietet uns da einen schönen Anschauungsunterricht.

    Übrigens würde ich persönlich eine Verfassungsänderung favorisieren, die zwar die Religionsfreiheit nicht antastet, die ihr aber noch sichtbarere Grenzen setzt (Momentan ist ja den meisten unklar, dass es bereits Grenzen gibt.) Wir benötigen z.B. einen Zusatz, der die Diskriminierung von Frauen strikt verbietet.

  16. avatar

    Vielleicht sollten Sie mal Ihre Kommentarmoderation überprüfen. „Doppelter Kommentar entdeckt“ nach meinem ersten Kommentar, dann doch freigeschaltet.

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    Ich bin erstaunt, dass David Berger so genau, dass Alan Posener nicht antwortet? „sie müssen eine Woche warten. Wenn überhaupt.“ David Berger scheint auch sprachlich zu hyperventilieren.

  18. avatar

    Lieber Herr Posener, woher weiss eigentlich David Berger so genau, dass Sie nicht antworten? „sie müssen eine Woche warten. Wenn überhaupt.“ David Berger scheint auch sprachlich zu hyperventilieren.

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    @ Anonymos-Feiger-Poster-Ohne-Name (anonym kann man schön verleumden ohne Risiko; sehr mutige Haltung, grosse Klappe aber nicht mal mutig genug um mit vollem Namen zu posten)

    Alan wird sie nicht beantworten, sie müssen eine Woche warten. Wenn überhaupt.

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    PI News ist ein Haufen Rassisten, kein Kriterium, es ist besser diese Seite zu ignorieren. Als Mitveranstalter der Demo „Hamburg für Israel“ zusammen mit der jüdischen Gemeinde am 17.01.2009 haben wir denen Hausverbot bei der Demo erteilt. Wir wollten PI News nicht haben. Dass man über PI News überhaupt berichtet, ist Zeitverschwendung.

    Mitglieder und Anhänger rechtsextremer Parteien und Organisationen wie NPD, DVU, Rep, Pro-NRW, PI-News und der «Freien Kameradschaften» haben keinen Zutritt zu der Veranstaltung (nach § 6, VersG).

    http://hiram7.wordpress.com/20.....der-hamas/

  21. avatar

    Herr Posener,

    stellen Sie sich vor, Sie wären Berater eines Politikers. Welche adäquaten Lösungsvorschläge haben Sie zu bieten, damit aus der totalitären Ideologie des Islams ein laues Lüftchen wie die katholische Kirche wird?

    Genau hier liegt nämlich das Versagen der etablierten Parteien und der veröffentlichten Meinung. Wilders und seine Freunde bieten Lösungen, die anders als die von den Grünen und SPD propagierten, den Werteerhalt der fdGO des GG versprechen.

    Der Kommentar der „neuen“ Rechten über Ihre Person ist clever: http://www.pi-news.net/2010/10.....ore-158691

    … Im Gegensatz zu Ihnen bin ich überzeugt, dass wir das können … Zeigen Sie der „neuen“ Rechten, dass Sie bessere Lösungsansätze haben, so dass z.B. ich mich Ihrer Überzeugung anschließen kann.

  22. avatar

    Lieber Herr Posener,

    ich bin der Überzeugung, dass Geerd Wilders kein Rassist ist. Seine Berliner Rede gibt es einfach nicht her. Eine Ideologie, die ja nicht mehr nur von Migranten gelebt wird, zu kritisieren ist legitim und nicht rassistisch.

    Es ist reiner Sadismus gewesen, den Islam nach Europa einwander zu lassen. Sadistisch gegenüber den Muslimen und Nicht-Muslimen. Heute reiben sich die Sadisten die Hände und Muslime und Nicht-Muslime benötigen Lösungen. Ist Ihnen nicht auch schon aufgefallen, dass nur solche präsentiert werden, die die Sadisten belustigt.

    Die Mehrzahl der Menschen fühlt sich von Neofaschisten bedroht. Zeichen wie das Hakenkreuz sind zu Recht verboten. Ich als Frau fühle mich durch die zunehmende Anzahl der jungen, gut ausgebildeten Muslimas massiv bedroht, die Kopftuch tragen. Gerade die SP und Grüne setzen sich ständig für die Rechte der Migrantinnen mit Kopftuch ein. Die Bedrohungslage für uns Nicht-Muslimas ignorieren sie vollständig.

    Mit freundlichen Grüßen,

    A. Goldinger

  23. avatar

    Lieber Herr Posener,

    ich bin der Überzeugung, dass Geerd Wilders kein Rassist ist. Seine Berliner Rede gibt es einfach nicht her. Eine Ideologie, die ja nicht mehr nur von Migranten gelebt wird, zu kritisieren ist legitim und nicht rassistisch.

    Es ist reiner Sadismus gewesen, den Islam nach Europa einwander zu lassen. Sadistisch gegenüber den Muslimen und den Einheimischen. Heute reiben sich die Sadisten die Hände und Muslime und Nicht-Muslime benötigen Lösungen. Ist Ihnen nicht auch schon aufgefallen, dass nur solche präsentiert werden, die die Sadisten belustigt.

    Die Mehrzahl der Menschen fühlt sich von Neofaschisten bedroht. Zeichen wie das Hakenkreuz sind zu Recht verboten. Ich als Frau fühle mich durch die zunehmende Anzahl der jungen, gut ausgebildtenden Muslimas massiv bedroht, die Kopftuch tragen. Gerade die SP und Grüne setzen sich ständig für die Rechte der Migratinnen mit Kopftuch ein. Die Bedrohungslage für uns Nicht-Muslimas ignorieren sie vollständig.

    Mit freundlichen Grüßen,

    A. Goldinger

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    Ihr profunder Abscheu vor Geert Wilders, schon aufgrund seiner blondierten Haare, ist doch süss. Schaut da nicht die blonde Bestie um die Ecke rum?
    Es ist wohl leichter sich über Ideologien, deren genus proximum und differentia specifica, zu streiten, als in den Keller der Existenz und des Demos zu gehen. Nach den vielen Koreferaten will ich es dabei bewenden lassen.

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    @A.P. : Ups… Ich war von meiner Aussage völlig „überzeugt“. So ist das mit den „Überzeugungen“ (A.P. sagt: Ist Wilders ein Rassist? Davon bin ich überzeugt.)

    Ihr Problem mit mir ist völlig gerechtfertig. Sie in einen Topf mit Lau und Bittner von der Wochenzeitung „Die Zeit“ zu werfen, ist tatsächlich nicht fair.

    Im Gegensatz zu Ihnen habe ich vor allen totalitären Bewegungen Angst. Vor manchen mehr (Nationalsozialisten, Faschisten, Islam), vor manchen weniger (katholische Kirche).

    Man kann also den Islam als eine Ideologie deuten, die auf Unterdrückung und Gewalt aufbaut. Sind wir doch mal ehrlich, wir wissen das schon seit Jahrzehnten. Es genügt aber nicht, dies nur festzustellen, sondern es müssen Lösungswege aufgezeigt werden, mit welchen Regeln wir in Deutschland den totalitären Ambitionen entgegnen, wobei auch ganz wichtig ist, dass Regelverletzungen spürbar für den Delinquenten sanktioniert werden.

    Sie sind im Gegensatz von mir davon „überzeugt“, dass wir das Wertesystem des Islams dem der freiheitlich demokratischen Grundordnung des Grundgeseztes unterordnen können. Welche adäquaten Problemlösungen fallen Ihnen dazu ein?

    Die Gleichstellung des Islams mit den etablierten Religionen zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann es wohl nicht sein. Auch nicht die Eingliederung von kopftuchtragenden Kampfverbänden des Islams in die öffentliche Verwaltung. Ich werde mich schon aus purer Verzweiflung den sog. „Rechtspopulisten“ a la Wilders anschließen.

    Sie merken schon, dass ich nicht gewillt bin, auf intellektuell-rationalen Wege mit Ihnen zu diskutieren. Genau das tut nämlich die Mehrheitsbevölkerung auch nicht. Und für sie müssen wir Antworten finden, die sie unter der fdGO des GG weiterschlafen lässt.

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    @ Anonymous

    Wenn dem so ist, können Sie auch die Bibel insbesondere das Alte Testament nehmen und nach Gusto interpretieren. Der stärkste Feind der Religion war immer der Klerikalismus, i.e. die Politisierung der Religion, oder wie Voltaire (der kein Atheist war)sagte:

    „Überall sind es die Mönche, die die Menschen verdorben haben. Der weise und gelehrte Leibniz hat es eindeutig nachgewiesen. Er hat gezeigt, daß das 10. Jahrhundert, das man das Jahrhundert der Roheit nennt, viel weniger barbarisch war als das 13. und die folgenden Jahrhunderte, in denen diese Massen von Bettlern entstanden, die das Gelübde ablegten, auf Kosten der Laien zu leben und diese zu bedrücken.“

    Die beste Lösung ist die Verbannung aller Religionen aus dem öffentlichem Raum wie in Frankreich. Religion ist was die Menschen daraus machen, aber bitte privat.

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    @Anonymus: Eingangs schreiben Sie ja noch ganz verständig, aber am Schluss brennt offenbar eine Sicherung bei Ihnen durch: „Fällt Europa dem Islam zum Opfer“? „es sind nicht die Migranten, es sind die Konvertiten“ – Solche Aussagen sind angesichts der Anzahl und des Verhaltens der hier lebenden Muslime grotesk.

    Diskutabel ist dagegen die Frage, ob der Islam nun eine Religion oder „nur“ eine politische Ideologie ist. Ideologien wie Faschismus oder Kommunismus können mit politischen Mitteln überwunden werden und sind danach weitgehend erledigt. Religionen wie das Christentum können mit den Mitteln der Aufklärung sozusagen gezähmt, d.h. zur Anpassung gezwungen werden. Vertreiben oder zur Aufgabe zwingen lassen sie sich nicht; religiöser Glaube wurzelt eben sehr tief. Insofern appelliere ich nochmal an Ihren Realitätssinn: Der Islam IST DA, ob es uns nun gefällt oder nicht.

    @Dieter Wallentin: Bei Ihnen finde ich insb. folgenden Satz interessant: „Im Unterschied zur Bibelexegese im Christentum konzentriert sich die K. mehr auf den “äußeren Sinn” (Literalsinn) und weniger auf den inneren Sinn (allegor. Exegese)“.
    Mit diesem Gedanken scheinen mir alle Ängste und Befürchtungen der Islamgegner verbunden zu sein: die wörtliche Auslegung der kriegerischen Zeilen im Koran.

    Ich glaube nun, dieser Satz ist falsch. Es gab und gibt einerseits genug christliche Richtungen oder meinetwegen Sekten, die auf die wörtliche Auslegung der Bibel bestehen (Kreationisten) – und andererseits gibt es sicher auch etliche Islamgelehrte, die sich nicht über den Wortlaut, sondern über die weitergehende Bedeutung einer bestimmten Koranstelle streiten. Wenn alle sich darüber einig wären, dass nur die wörtliche Auslegung zählt, wie erklären Sie sich dann die Existenz so vieler unterschiedlicher Glaubensströmungen? Und wie das friedliche Verhalten der Mehrheit der hier lebenden Muslime? Sind das alles Schläfer, die auf den großen Weckruf warten, um zu den Waffen zu greifen? Oder haben die von ihrer eigenen Religion keine Ahnung?

    In einer verwissenschaftlichten Welt bleibt der Religion gar nichts anderes übrig als sich als Allegorie zu interpretieren. Die Entstehung der Arten ist eben anders geschehen als beschrieben; daran führt kein Weg vorbei. Auch der Islam (insb. seine offiziellen Vertreter) muss zusehen, wie er mit dem wissenschaftlichen Weltbild und der Aufklärung klarkommt. Die hat eine besondere Macht, wie die christliche Geschichte vom Mittelalter bis heute gezeigt hat. Dieser Macht werden sich auch hier lebende Muslime, deren Kinder in die Schule gehen, auf Dauer nicht enziehen können. Der Prozess braucht zwar etwas Zeit, aber heutzutage geht das alles eben auch ein bisschen schneller.

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    @ Anonymos: Mein Problem mit Ihnen ist, kurz gesagt: Sie sind schlecht informiert. Wenn Sie behaupten, dass „Journalisten wie Sie (also wie ich, A.P.) den Islam ständig vor Kritik in Schutz nehmen“, dann haben Sie keinen einzigen meiner Artikel zum Thema Islam, Terror, Integration usw. aus den letzten zehn Jahren gelesen. Ihnen ist offenkundig weder mein Buch über Europa bekannt, wo ich einiges über den islamischen Imperialismus schreibe, noch mein Papst-Buch, das einige kritiker sogar als „islamophob“ bezeichnet haben. Unsinn übrigens, denn vor dem Islam habe ich keine Angst. Auch in vorliegendem Artikel schreibe ich unzweideutig, dass man den Islam als totalitäre Ideologie deuten kann. Es steht außer Frage, dass der liberale Staat diese Religion – wie zuvor die verschiedenen christlichen Konfessionen nach den blutigen, ja genozidalen Religionskriegen des 16. und 17. Jahrhunderts – „in den Griff bekommen“ muss, wie Sie sagen. Im Gegensatz zu Ihnen bin ich überzeugt, dass wir das können.

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    Gastleser sagt:

    „Der Koran ruft zum Dschihad auf, unmissverständlich und wiederholt. Auch wird explizit der “Dschihad durch Immigration” erwähnt und angewandt, siehe Mohammeds Einzug in Medina.“

    Jihâd
    Etymolog. bedeutet der arab. Begriff die Bemühung, ein bestimmtes Objekt zu erreichen. Auch wird darunter eine individuelle Bemühung um den Glauben (großer J.) oder zum moral. Handeln und Mission verstanden. Im islam. Recht bezeichnet er, oft „Kleiner J.“ genannt, eine der zulässigen Formen des Krieges zur Erweiterung des islam. Herrschaftsbereichs oder zu dessen Verteidigung (Suren 8:30; 61:8; 2:217 u. a.). J. ist eine Pflicht der Gemeinschaft der Muslime, die ständig verfolgt werden muß. Gemäß dem islam. Recht müssen bei der Ausrufung des J. bestimmte Regeln eingehalten werden: Zunächst ein Aufruf an die Ungläubigen, den Islam anzunehmen bzw. an die Juden und Christen, die Herrschaft der Muslime anzuerkennen. Nach einer Bedenkzeit wird dann der Krieg begonnen. Die J.-Doktrin erfuhr verschiedene Umdeutungen, als Friedensschlüsse mit nichtmuslim. Herrschern unumgänglich wurden. Im Ersten Weltkrieg bemühten sich die Osmanen mit deutscher Unterstützung ohne großen Erfolg, durch den Aufruf zum J. die muslim. Bevölkerung zum Kampf gegen ihre britischen Besatzer anzustacheln. In der Moderne gehört das Konzept des J. zur Rhetorik radikaler islam. Bewegungen und auch muslim. Staaten bei der Abgrenzung von und der Auseinandersetzung mit dem Westen.

    Literatur:
    Khadduri, M.: War and Peace in the Law of Islam, 1962. – Peters, R.: Islam and Colonialism. The Doctrine of Jihad in Modern History, 1979.

    Autor/Autorinnen:
    Christian Szyska, Universität Bonn, Orientalistik

    Quelle: Elger, Ralf/Friederike Stolleis (Hg.): Kleines Islam-Lexikon. Geschichte – Alltag – Kultur. München: Beck 2001. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2002.

    http://www.bpb.de/wissen/H75VXG,,.html?wis_search_action=search&wis_search_alltext=Jihad&wis_islam=16&wis_search_type_buchstaben=4&x=77&y=12

    In Alan Poseners „Imperium der Zukunft – Warum Europa Weltmacht werden muss“ (S. 66-73) finden Sie ein dem Islamischen Imperialismus gewidmetes Kapitel, das neben anderen mindestens so interessanten Kapiteln ganz und gar nicht mit Anhängern des Rechtspopulismusses wie Wilders & Co. konform geht, sondern das langsam und beständig wachsende Europa und seine zunehmende politische Bedeutung schildert. Sehr empfehlenswert.

    Bitte entschuldigen Sie, dass ich keinen 20-seitigen Kommentar über verschiedene Formen des Jihâd, seine Bedeutung und Stellenwert bei sämtlichen Formen des Islams zu unterschiedlichen Zeiten und in verschiedenen Ländern verfasst habe. Ich gehe davon aus, dass Sie, wenn Sie das ernsthaft wünschen, in der Lage sind, wissenschaftlich haltbare Bücher über den Islam zu studieren und sich eine unabhängige Meinung von Rechtspopulisten über die vielfältigen Formen des Islams zu bilden.

    Gastleser sagt:

    „Ein wirklich gläubiger Moslem, und das kann ich Ihnen dank mit mir Verwandten (gemäßigten) Moslems, mit denen ich lange über das Thema gesprochen habe versichern, hat zu befolgen was im Koran steht, so grausam und unmenschlich uns als “Ungläubigen” das auch erscheinen mag. Der Koran wird, im Gegensatz zum Großteil der Bibel, als das unmittelbare Wort Gottes angesehen und ist weder zu interpretieren noch zu hinterfragen noch zu verändern.“

    Koranexegese
    K. (arab. tafsîr, „Erklärung“, oder ta’wîl, „Ausdeutung“). Im Unterschied zur Bibelexegese im Christentum konzentriert sich die K. mehr auf den „äußeren Sinn“ (Literalsinn) und weniger auf den inneren Sinn (allegor. Exegese). Sie diente von Anfang an der Erklärung einzelner Wörter und Sätze: Es ist oft nicht die Frage, welche Bedeutung eine koran. Aussage hat oder haben könnte, sondern zunächst, welche Aussage überhaupt vorliegt. In den ersten Jh. herrschte die glossierende Exegese vor, die nur kurze Erklärungen gibt, wobei Synonyme genannt oder Passagen paraphrasiert wurden. Daneben entstanden Lexika, die sich mit dem schwierigen Vokabular des Korans beschäftigen. Die Interpretation des Literalsinns ist bis heute zentral, obwohl dogmat. Verengung und nachlassende sprachliche Kompetenz oft dazu führen, daß weniger genau und unbefangen mit dem Text umgegangen wird. Die übliche Form der K. ist der fortlaufende Kommentar: Ein oder mehrere Verse werden im Wortlaut zitiert, anschließend folgen die Erläuterungen; bis in die Moderne gab es keine Schriften, die den Koran nach themat. Gesichtspunkten kommentierten. Selbst die exeget. Techniken waren lange Zeit unsystematisiert, und erst seit dem 14. Jh. wurden Handbücher der K. verfaßt, etwa „al-Itqân fî ulûm al-qur’ân“ („Die Vollendung der Koranwissenschaften“) von as-Suyûtî (gest. 1505), das bis heute als Standardwerk gilt. Viele Sparten der K. dienen spezifischen Bedürfnissen, zumal das Material von einzelnen Gelehrten kaum zu überschauen ist. So kommentierten manche nur diejenigen Verse, die im Recht von Bedeutung waren. Daneben gibt es mystische Korankommentare, die dem Literalsinn wenig Beachtung schenken und sich der Aufdeckung des inneren Sinns (arab. bâtin) widmen. Zwischen sunnit. und schiit. K. bestehen Unterschiede auf der inhaltlichen Ebene: Das Augenmerk der Schiiten liegt dabei auf der Person Alîs und dem schiit. Imâmat. Außerdem wurden die „Gründe der Offenbarung“ (arab. asbâb an-nuzûl) gesammelt, d. h. Überlieferungen, die von den Ereignissen berichten, die zur Offenbarung von Koranversen geführt hatten. Diese Überlieferungen geben Hinweise darauf, was in einem Vers konkret gemeint ist; die meisten von ihnen sind Teil der Sunna und der Prophetenbiographie. Das erklärt auch die Abneigung der Muslime, die Quellen über das Leben Muhammads kritisch zu untersuchen, denn die Preisgabe der Prophetenbiographie hätte indirekt zur Folge, daß der koran. Wortlaut an vielen Stellen unklar bliebe. Die K. der letzten beiden Jh. ist v. a. eine Abkehr von traditionellen Sichtweisen. Die geistige Auseinandersetzung mit dem Westen, etwa im Korankommentar von M. Abduh, brachte eine Konzentration auf diejenigen Punkte, die der Apologetik dienen oder Probleme des technischen Fortschritts behandeln. Dies gilt auch für die neueren Versuche, den Koran auf den Grundlagen westlicher Wissenschaft zu interpretieren; die Anwendung moderner literaturwissenschaftlicher Methoden, etwa durch N. H. Abû Zaid und M. Arkoun, hatten dagegen kaum Einfluß und stießen mehrheitlich auf Ablehnung. Den größten Bruch mit der Tradition bildet die moderne Abkehr vom Prinzip der Meinungsvielfalt (arab. ikhtilâf). Besonders fundamentalist. Gruppierungen sehen die K. als Mittel, um doktrinäre Meinungen oder polit. Ideologien zu vermitteln, wobei sie sich auf den bekannten Kommentar von Sayyid Qutb berufen können. Der undogmat. Charakter der vormodernen K. macht aber ihre Bedeutung und ihren Reiz aus; die Anerkennung verschiedener Deutungen steht dabei im Zentrum dessen, was zu Recht als „Humanismus“ bezeichnet worden ist (Toleranz). Trotz ihrer Bedeutung und Reichhaltigkeit ist die K. noch weitgehend unerforscht, obwohl besonders die kürzlich publizierten Kommentare des 8. Jh. auch ein neues Licht auf die Frühzeit des Islams werfen. Ein deutscher Korankommentar, der für den interkonfessionellen Dialog konzipiert ist, wird gegenwärtig von A. Th. Khoury erstellt. Dieses umfassende Werk erscheint seit 1990; bisher sind elf Bände veröffentlicht worden.

    Literatur:
    Baljon, J. M. S.: Modern Muslim Koran Interpretation, 1961. – Gätje, H.: Koran und Koranexegese, 1971. – Gilliot, C.: Exégèse, langue, et théologie en Islam, 1990. – Goldziher, I.: Die Richtungen der islamischen Koranauslegung, 1920 (mehrfach nachgedruckt). – Khoury, A. T.: Der Koran. Arabisch-Deutsch. Übersetzung und Kommentar, 1990. – Wansbrough, J.: Quranic Studies. Sources and Methods of Scriptural Interpretation, 1977.

    Autor/Autorinnen:
    Marco Schöller, Dr., Universität zu Köln, Orientalistik

    Meines unmaßgeblichen Erachtens bietet der Band „Koran und Koranexegese“ von Helmut Gätje eine schöne thematisch gegliederte Einführung in Koranexegese, was dieser Artikel natürlich nur unvollkommen vermitteln kann.

    Darüber hinaus können Sie sich mit diesem Buch (http://www.bpb.de/publikatione.....Islam.html), für das über 200 Imame in Deutschland befragt wurden, ein genaues Bild über Islam-Vermittlung im gegenwärtigen Deutschland verschaffen, was so vorher unmöglich war, da bisher keine solche Arbeit vorlag.

    MfG
    Dieter Wallentin

    @ Alan Posener: Starker Artikel!

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    Im Zweifel für den Angeklagten.
    Was hat er verbrochen?

    Im Grunde hat Wilders absichtlich vergessen, den Bürgerkrieg innerhalb des Islam zu erwähnen. Das beste Vorbild des schariafreien Islam ist König Abdullah von Jordanien, das schlechteste die Öl-Rentner aus Saudi-Arabien…

    Siehe: Islamist Extremism and the Murder of Daniel Pearl
    „What we are witnessing is not a war between civilizations, as the extremists want us to believe, but a civil war within Islam.“ (Senator Joseph Lieberman)

    http://hiram7.wordpress.com/20.....iel-pearl/

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    Es gibt ein paar Dinge, die mich am Phänomen Wilders stören. Ich mag Führerfiguren nicht. Aber wir brauchen ihn als Gegenpol, weil die etablierten Parteien (Politiker) und die veröffentlichte Meinung bzgl. Islam völlig versagt haben. Sollte Wilders und die anderen Verfassungsschützer wie etwa „Die Freiheit“ versagen, werden die ersten Opfer die Juden sein. Warum? Nationalsozialisten (NPD) und Islam werden für Ihren Kulturkampf sie zum Sündenbock machen. Es gibt Kräfte in Israel, die Wilders aus sehr gutem Grund unterstützen. Sie sind nicht so verblöded und greifen diese „moderaten“ Islamkritiker an. Fällt Europa dem Islam zum Opfer, wird der israelische Staat von der Landkarte gefegt. Nein, es sind nicht die Migranten, es sind die Konvertiten! Der Holocaust hat gezeigt, wie perfektionistisch die Deutschen sein können.

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    Ich habe erst vor kurzem damit begonnen das Phänomen Wilders zu erkunden. Viel länger beschäftige ich mich bereits mit der Geschichte und dem Wertegebäude des Islams. Es ist richtig, dass der Islam verschiedene Richtungen kennt, die Sunniten aber 85% Anteil davon haben. Die Sunniten kann man dann in die sunnitischen Rechtsschulen aufteilen. Etwa 45 % der Muslime (u.a. die große Mehrzahl der Türken) ordnet sich den Hanafiten unter. Legt man diese Zahlen zu Grunde, kann man als schon von einer einheitlichen Kraft des Islams ausgehen, wobei der Koran so oder so allen gemeinsam ist.

    Ich (Universitätsstudium der Politik- und Verwaltungswissenschaft inkl Abschluss) bin zu den gleichen Schlussfolgerungen wie Wilders gekommen, ohne dass ich seine Aussagen kannte. Warum sehe auch ich im Islam eine politische Ideologie unter dem Deckmantel der Religion. Weil im theoretischen und praktischen Wertegebäude des Islams das Spirituelle bei weitem nicht im Vordergrund steht, sondern überproportional die rechtliche Normierung des Daseins. Bereits der Koran formuliert klare Regeln bzgl. Ehe und Familie, Erbschaft, Feindschaft, Strafrecht etc.

    Der Zentralrat der Muslime hat heute besonders laut über den Vorstoss der SPD und der Grünen für die Gleichstellung des Islams mit den etablierten Religionen gejubelt. Deshalb finde ich es angebracht einen Blick auf die Webseite http://www.islam.de des ZdM zu werfen. Da gibt es wer, wie, was? FAQ. Die Integrationsfreudigkeit dieser Gruppe überwältigt mich (Muslimas dürfen keine Nicht-Muslime heiraten) und ganz fürsorglich finde ich auch, dass sie sich mit Oral- und Analsex beschäftigen. Letzteres ist nicht etwa aus gesundheitlichen Gründen verboten, sondern weil es die kleine Homosexualität ist.

    Mich übrigens Herr Posener interessiert ausschließlich die Vereinbarkeit des Wertegebäudes des Islams mit der freiheitlich demokratischen Grundordnung des Grundgesetzes. Fakt ist nämlich, dass wir die beiden christlichen Kirchen (katholisch, evangelisch) im Griff haben. Letztere von beiden ist sogar superkompatibel mit dem Grundgesetz.

    Es ist bereits hinreichend besprochen und belegt, dass das Wertegebäude des Islams nicht mit der freiheitlich demokratischen Grundordnung des Grundgesetzes vereinbar ist. Belegt wird das schon dadurch, dass kein islamischer Staat als ein Rechtsstaat im Sinne des Grundgesetzes bezeichnet werden kann. Die Türkei wird nach der Verfassungsänderung auch endgültig kippen, da jetzt der Zugang der Islamisten zum Militär, Justiz etc. Tür und Tor geöffnet wurden.

    Mal ganz im Ernst, es ist ja schon pervers, wenn Menschen freiwillig sich in den Tod (Selbstmordatentate) begehen oder Kritiker ermorden, wenn man Kritik an ihrer Ideologie mit Glaubensdeckmäntelchen übt oder gar eines dieser vielen Druckexemplare des Korans anzündet. Allein schon diese Tatsache muss jeden vernunftbegabten Menschen hellhörig werden lassen und diese Irren als klare Bedrohung ansehen.

    Doch was haben unsere Gesetzgeber in der westlichen Welt in den vergangenen Jahren gemacht. Statt diese Fanatiker zu bekämpfen, wurden die gesamte westliche Bevölkerung in Sippenhaft genommen und ihren Individualfreiheiten beraubt. Da lacht das durch den Mauerfall schwer getroffene Marxistenherz, gelle.

    Das Phänomen Sarrazin (mich interessieren seine Thesen nicht) und der von etablierten Politikern und veröffentlichter Meinung verübte schwere Anschlag auf Artikel 5 GG haben mir endgültig bestätigt, dass man es so nicht weiterlaufen lassen kann.

    Ich bin der Überzeugung, dass unsere politischen Vertreter und viele Journalisten wie Sie zu weit gegangen sind, indem sie ständig den Islam vor Kritik schützen und Kritiker tätlich verfolgen lassen bzw. verbal als rechtsradikale Rassisten verunglimpfen.

    Die Verunglimpfung islamkritischer Kräfte wie Wilders ist brandgefährlich. Denn wenn er und Bewegungen wie „Die Freiheit“ als demokratischer Gegenpol zu den islamunkritischen Kräften scheitern, wird es dramatisch. Dann werden nicht nur bei uns, sondern auch in den anderen europäischen Ländern, die wahren „Rechten“ massiv an Unterstützung gewinnen.

    Anononymos weil:
    Offene Kritik am Islam kann tötlich sein! Der Staat hat bereits seine Schutzfunktion verloren, da er die islamischen Fundamentalisten schützt. Außerdem bin ich in einer beruflichen Stellung, die bei einer solchen Kritik am Islam den Job kosten könnte. Dass kann ich aber meinen Töchtern (dunkle Hautfarbe) nicht antun.

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    @ Ramona: Ich stimme Ihnen absolut zu. Auch im letzten Punkt. Die Richter müssen entscheiden. Aber (auch) Journalisten dürfen eine Meinung zum Verfahren und zum Urteil haben.
    @ Gastleser: Willkommen. Religionskritik ist und bleibt von fundamentaler Bedeutung für eine Demokratie. Die Kritik der Religion ist die Grundlage der Aufklärung. Das habe ich nie bestritten. Mein Argument geht explizit gegen die Verschwörungstheorie, die Wilders vertritt. Denn wenn ich den Islam mit dem Kommunismus vegleiche, also mit jenem gut organisierten Heer von indoktinierten und folgsamen Kadern, das seine Gegner in den Gulag schickte, dann ist die Unterscheidung von Islam und Muslimen hinfällig; dann erkläre ich tendenziell alle Muslime zu Kadern des Islam. Da liegt, wie Ramona Ambs richtig feststellte, die Gefahr. Ich bleibe allerdings dabei, dass diese Ansicht dumm, aber nicht strafbar ist.

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    Ich frage mich, was das Christentum, so wie es vor 400 Jahren in Deutschland und der ganzen Welt gewütet hat, mit dem Christentum von heute eigentlich gemein hat. Name und Textgrundlage sind gleich, aber ansonsten besteht der himmelweite Unterschied sagen wir zwischen einem Massenmörder, der in der Hölle schmort, und einem braven Bürger mit Aussicht auf das Paradies.

    Entsprechend weiß ich nicht, was „Der Islam“ ist und wo er hin will. Ist Islam das, was im Koran steht? Ist und war das Christentum immer das, was in der Bibel steht? In beiden Büchern steht ja allerhand. Oder ist Islam das, was „die Muslime“ aus ihrem Text machen?

    Wo „der Islam“ hin will, ist jedenfalls von großer Bedeutung. Ich glaube, dass wir einen gewissen Einfluss darauf haben, wohin zumindest die hierzulande immigrierte Spielart mehrheitlich geht. Und wir wollen doch, dass diese Spielart sich in den demokratisch-bürgerlichen Gewässern verankert.

    Ich will hier nur darauf hinweisen, dass die Entwicklungsmöglichkeiten des Islam und der Muslime im Prinzip offen sind. Auch wir sind es, die die Wahl haben. Viele glauben, hier sei eigentlich alles klar vorgezeichnet und ginge seinen Weg in Richtung Scharia, Steinigung und Ehrenmord. Nichts davon ist klar. Es hängt davon ab, wie wir, wie sich die Gesellschaft insgesamt verhält. Welche Dinge sie klar zurückweist, welche sie integriert. Der Islam ist da, auch mir gefällt er nicht. Wir werden ihn nicht wieder wegbekommen. Also müssen wir sehen, was wir daraus machen.

  35. avatar

    auf die Gefahr hin, als „banal“ gestempelt zu werden, würd ich hier jetzt dennoch einwerfen: Aus Gedanken werden Worte und aus Worten Taten- wenn hier also einer verbal zündelt- und der Demagoge Wilders tut dies auf seine eigene -wenig subtile- Art, dann mag er zwar dabei nicht offen zur Gewalt aufrufen, aber er bereitet natürlich sehr wohl den Nährboden für derlei Ausbrüche. Und auch wenn eine „Kopftuchsteuer“ kein Pogrom ist, so ist sie dennoch ein Instrument um Menschen auszugrenzen und zu diskriminieren; und Menschen die ganz offiziell von einer Gesellschaft diskriminiert werden dürfen, die darf man doch auch…?Oder etwa nicht?
    Natürlich ist es juristisch schwer festzumachen, wann etwas von Rassismus in Volksverhetzung übergeht,- aber dafür gibts Fachleute bei Gericht. Den Job müssen Journalisten nicht erledigen…

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    Zuerst einmal möchte ich betonen, wie sehr ich ihre, im Vergleich mit etablierten Medien, durchaus vorhandene Sachlichkeit schätze. Auch wenn von Anfang an deutlich wird, dass sie Wilders nicht leiden können bzw. seinen Inhalten ablehnend Gegenüberstehen, erfolgt die Auseinandersetzung eben doch mit seinen Inhalten an sich, und nicht wie so oft nur mit seiner Person.
    Dennoch habe ich einige Anmerkungen.

    Zuerst einmal, falls es Sie interessiert, ein paar Gedanken zum Islam an sich. Die kann ein in einem arabischen Land aufgewachsener Ex-Moslem besser wiedergeben als ich es je könnte, von daher werde ich einfach nur den Link zum Interview posten. Es ist geschätzte 50 min. lang, lohnt sich aber wirklich. (Rolle der Frau im Islam; Islam – Ideologie oder Religion; Islam = Frieden? und viele ähnliche Themen werden behandelt.) http://www.pi-news.net/2010/05.....-ben-iman/

    Weiterhin möchte ich auf Ihre Behauptung eingehen, Wilders setze Islam und Kommunismus gleich. Selbstverständlich tut er das nicht, woraus entnehmen sie das? Er stellt anhand verschiedener, durchaus vorhandener Gemeinsamkeiten lediglich heraus, dass es sich beim Islam, wie beim Kommunismus, um eine totalitäre Ideologie handelt.
    Wenn ich mich recht erinnere, nennt er neun Punkte, die sich alle totalitären Ideologien teilen.

    Weniger oberflächlich und durchaus interessant ist Ihre Argumentation betreffend der islamischen Verschwörung. Auch wenn ich nicht alle geschichtlichen Fakten aus den betreffenen Regionen kenne, kann ich Ihnen hier guten Gewissens zustimmen. Die Regierungen der meisten islamischen Staaten haben sicher dringendere Probleme zu bewältigen, als an der Verbreitung des Islam zu tüfteln. Unbestreitbar, und hier sind Schiiten, Sunniten und alle anderen Strömungen wieder geeint, sind allerdings die Aussagen des Koran an sich. Der Koran ruft zum Dschihad auf, unmissverständlich und wiederholt. Auch wird explizit der „Dschihad durch Immigration“ erwähnt und angewandt, siehe Mohammeds Einzug in Medina. Ein wirklich gläubiger Moslem, und das kann ich Ihnen dank mit mir Verwandten (gemäßigten) Moslems, mit denen ich lange über das Thema gesprochen habe versichern, hat zu befolgen was im Koran steht, so grausam und unmenschlich uns als „Ungläubigen“ das auch erscheinen mag. Der Koran wird, im Gegensatz zum Großteil der Bibel, als das unmittelbare Wort Gottes angesehen und ist weder zu interpretieren noch zu hinterfragen noch zu verändern. Er ist, will man ein 100% korrekter Moslem sein, einfach nur zu befolgen. Ferner wäre es nicht das erste mal in der Geschichte, dass verfeindete Staaten gewisse gemeinsame Anstrengungen betreiben..
    Aber ja, eine weltweit agierende, an der Verbreitung des Islam arbeitende Gemeinschaft moslemischer Staaten ist ein Schreckgespenst, dass sich wohl so schnell nicht wird materialisieren können. Problematischerweise, und das ist eindeutig statistisch erwiesen, klappt das aber auch ohne jenes Schreckgespenst ganz gut. Und hier hat Wilders Recht, wenn er sich hinstellt und sinngemäß sagt: „Hier gelten über Jahrhunderte gewachsene Wertevorstellungen. Wir sind nicht bereit, diese Errungenschaften zugunsten einer falsch verstandenen Toleranz aufzugeben. Keine Scharia in Europa!“

    Gut, das ist jetzt länger geworden als erwartet. Ich hoffe zu dieser späten Stunde haben sich nicht zu viele Fehlerteufel eingeschlichen, aber ich bin echt zu müde zum Gegenlesen. Ich hoffe, meinen Standpunkt einigermaßen verständlich gemacht zu haben.

    PS:
    Was mir noch wichtig ist: Alles über den Islam gesagte, ob von Wilders, anderen Islamkritikern, der interviewten Person aus meinem Link oder das von mir Geschriebene richtet sich nie gegen die Muslime, sondern nur gegen die Ideologie der sie anhängen. Gerade gemäßigte Muslime sind der Schlüssel um die auf uns zukommenden Probleme lösen zu können.
    Danke

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