Dieser Tag läuft der Film zur aktuellen Debatte um Sarrazin, Hartz IV und über ein Land, das sich angeblich abschafft, an. Der Titel: „Die Entbehrlichen“. Es geht um einen 10jährigen, dessen Eltern sich aufgegeben haben und dem Alkohol verfallen sind.
Während die Mutter sich zu einer Entziehungskur entschließt und die Familie verlässt, bleibt der Junge beim Vater, den er über alles liebt, aber der ihm immer weniger geben kann. Sogar das Geld für die Klassenfahrt versäuft dieser. Aus Angst in ein Heim gehen zu müssen, vertraut sich der Junge niemanden an.
In der Schule wird keiner misstrauisch. Ein Film voller Sehnsucht, Verzweiflung, Angst und Einsamkeit in einer Gesellschaft und Welt, in der jeder mit jedem vernetzt zu sein scheint. Mit 5 Euro mehr oder weniger ist dieser Familie, die aus Vater und Sohn besteht, nicht geholfen. Auch nicht mit einer Vererbungs- und Eugenik-Theorie, die sich auf Angehörige des Islam versteift.
Die aktuelle politische Diskussion um Mindestlöhne und mehr Geld für Hartz IV-Haushalte geht am Kern des Problems vorbei: Eine fester Kern von Familien und Einzelpersonen ist nicht in der Lage, für sich und nahe Angehörige zu sorgen.
Die Rede ist von mehreren Hunderttausend Menschen in diesem Lande. Sie brauchen mehr als Geld und Transfers. Viel wäre bereits gewonnen, wenn die Kinder Zugang zu guten, möglichst ganztägigen Einrichtungen (Kitas, Schulen) hätten.
Ein warmes Mittagessen, Zuwendung, Anerkennung und die nötige Motivation, es selbst schaffen zu können. Auch die Eltern können aus der Spirale von Versagensängsten und Verzweiflung heraus geholt werden. Bedingung wären sinnvolle Angebote und keine sinnlosen Maßnahmen und eine Politik des Förderns durch Fordern.
Jeder hat ein Talent, auch wenn er (oder sie) seit Jahren Hartz IV bezieht. Jeder hat ein Platz in dieser Arbeitsgesellschaft, die sich nicht mehr länger als reine Lohnerwerbsgesellschaft definieren darf. Auch Vorlesen, Spazierengehen und kleine Hilfsdienste müssen einer ansonsten höchst arbeitsteiligen Gesellschaft wichtig sein.
Hartz IV sollte die Anreize zu mehr Arbeit erhöhen. Dieses Ziel ist nur zum Teil erreicht worden. Die Ausgaben für das neue Sozialgeld sind seit der Einführung enorm gestiegen. Erfolge sehen anders aus. Eine wirkliche Reform sollte die Anreize zu mehr Anerkennung und Anstrengung erhöhen. Wenn es auf Jeden ankommen soll in unserer Gesellschaft, wird Jeder abgeholt und mitgenommen werden müssen. Ein materiell reiches Land kann sich diesen Mangel an Verwirklichungschancen nicht länger leisten, sozial nicht und auch nicht finanziell. Darüber sollte die Politik und mit ihr die besten Köpfe in Wirtschaft und Wissenschaft reden und nicht über 5 Euro mehr oder weniger.
@KJN: Hatte ich doch Recht, wie „nicht üblich“, daß ich von Ihnen noch eine Menge „lernen“ kann.
Liebe Wochenendgrüße Ihre REG
Lieber KJN, liebe Frau Winter,
irgendwo tut es mir wohl, wohl in dem, was man so im Volksmund Gemüt nennt, daß es menschen, wie Sie gibt, daß es noch Menschen gibt, die m,E. diese Bezeichnung verdienen.
Ich stamme aus einer Familie, in der es sich die Schicksalschläge lange Zeit komod gemacht haben, um es mal sehr salop zu formulieren.
Nachdem es uns, durch die großartige Leistung meiner Eltern, besser ging als anderen, wurde trotzdem bei uns nie vergessen, wie schlecht es einem gehen kann – absolut unverschuldet.
Meine Mutter ging niemals in“die Stadt“ ohne den Obdachlosen im Park etwas mitzubringen, Decken, Klamotten und Essen. Mein Vater, viele Jahre todkrank, war immer zur Hilfe bereit, wenn Priester, Politiker oder sonst jemand gebeten hat, für jemand die Kohlen aus dem Feuer zu holen.
Wenn einem so etwas vorgelebt wird, erhält man automatisch selber die notwendige „Demut“, vor dem Leben und Respekt vor dem Leben anderer. Mehr ist dazu nicht zu sagen, außer daß ich lebenslang Gift und Galle spucken werde, wenn sich Selbstgerechtigkeit und Anmaßung in diesem Land so weiter verbreiten – und, daß es einfach gut tut, auch solche, wie Sie zu treffen.
@Rita E. Groda
„..die Anerkennung ihrer Lebenswirklichkeit..“
Genau darum geht es (eben nicht um ± 5 Euro).
Deswegen können wir auch gut und gerne auf die hämisch-demagogische Hetze der Herren Clement, Sarrazin und Westerwelle verzochten.
Es grüßt Sie (diesmal mit vollem Namen)
Klaus J. Nick
@Frau Groda
Ich gebe Ihnen Recht, wie meistens
@Don Camillo
Das Problem ist doch auch die unübersichtlich gewordene Größe des Landes und dass es in dieser größtenteils anonymisierten Gesellschaft viel zu leicht geworden ist, zu vereinsamen, nicht mehr wahrgenommen zu werden und aus dem sozialen Raster zu fallen. Dies versucht unser Staat zumindest auszugleichen. Aber natürlich wäre der Urzustand erstrebenswert. Nur sind arme Menschen, wirklich Bedürftige, wie auch beinahe alle anderen, zu leicht ausblendbar geworden. Wie heißt es so schön: Aus den Augen, aus dem Sinn. So kommt es vor, dass Menschen jahrelang tot in ihrer Wohnung liegen, ohne bemerkt zu werden, so kann es sein, dass Menschen in Not nur bemerkt werden, weil sich der Staat ihrer annehmen muß, schließlich gibt es Meldepflicht für alles. Und ich kenne dankbare Empfänger, also auch hier: nur eine Frage der Wahrnehmung. Was nicht gesehen wird gibt es nicht. Dies gilt besonders in unserer so Medien- und Pressefixierten Betrachtungsweise auf die Welt. Viel mehr bekommen wir auch nicht zu sehen und müssen unser Urteil darauf stützen. Sie haben sicherlich teilweise Recht, aber machbar ist dies in der Form nicht mehr. Nicht in solch einer anonymen Masse. Und wie viele Transferempfänger haben Sie persönlich nach deren Dankbarkeit gefragt?
Ich erinnere mich noch sehr gut an eine Zeit, als der Almosenempfang „ungesetzlich“ war. Er war weder organisiert, noch anonymisiert. Zu heute gibt es einen weiteren entscheidenden Unterschied: Der Almosenempfänger sah sich – moralisch – verpflichtet, seinen Empfang wieder in irgend einer Form zurückzugeben, nicht unbedingt in der Form, in dem er ihn erhalten hat, auch nicht in einer vorbestimmten Größenordnung. Aber: Allein der Wille, etwas zurückgeben zu wollen, der mußte aufgebracht werden. Fehlte dies, so wurde man schlechthin als – asozial – bezeichnet und konnte im Umfeld auf keine Hilfe mehr hoffen.
Ich sage ausdrücklich nicht, daß diese Zeiten damals besser waren, sie waren ärmlicher, weit ärmlicher als heute, sie hatten jedoch folgenden Vorteil: Sowohl der Geber, wie der Nehmer sahen einen engen Zusammenhang, zwischen dem was sie taten, sie standen in irgendeinem Verhältnis zueinander. Letztlich sah jeder in dem was er tat einen Sinn! – der Geber, er konnte helfen, der Nehmer, er konnte wieder etwas ausgleichen und nutzte seine ganze Schaffenskraft, um dies zu versuchen.
Und hier hat sich grundlegendes verändert: Man hat Gesetze geschaffen, man hat Recht verteilt, daraus erwachsen Ansprüche, wie man „rechtens“ sagt. Aber: Alles hat sich anonymisiert. Die Beziehung von Gebern und Nehmern ist weggefallen. Jeder pocht auf sein Recht. Über 150.000 Streitfälle p.a. im Sozialrechtsgebiet….Eine Spaltung hat stattgefunden zwischen Gebern und Nehmern, der Graben wird von Tag zu Tag tiefer. …
Warum das ganze? Weil sich Staat etwas zugemutet hat, das er nie und nimmer leisten kann, nämlich: den Menschen in ihrem Leben einen – Sinn – zu geben! Dem einen, wie dem anderen. Er hat sogar das Gegenteil getan, er hat Helfern und Hilfsbereiten den Sinn genommen, indem er es ihnen zwangsweise abnimmt, und er hat den Nehmern den Sinn genommen, das zu tun, was sie immer ! können, nämlich zumindest den Willen zu haben, für eine Gabe dankbar zu sein. Dabei streite ich nicht einmal den guten Willen des Staates ab, sondern stelle klar fest: Es gibt Grenzen, die der Staat nicht überschreiten kann, tut er dies, wird Gutgemeintes genau in das Gegenteil verkehrt. Eine einzige Tragik!
Liebe Frau Winter, mir geht es bestimmt nicht um neue Feinbilder, auch nicht um einen vorsätzlich aggressiven Tonfall.
Mir geht es eher darum, einfach aufzuzeigen, daß die Menschen, die auf die Alimentierung des Staates angewiesen sind, alles brauchen – nur kein MITLEID.
Sie benötigen ANERKENNUNG für ihre Lebensleistung, und das geht in einer vorwiegend selbstgerechten Gesellschaft nicht leise.
Es gibt und gab solche scheinheiligen Pharisäer, wie einst Herr Clement, die uns beweisen wollten, wie fürstlich man von Hartz leben kann. Ja, 3 Monate vielleich, wie im Selbstversuch des genannten Herren.
Der Begründer der klassischen Reportage, Egon Erwin Kisch, hat genau das getan, was ebenso Herr Wallraff, sowie auch Herr Posener getan haben. Der eine mischte sich unter die Obdachlosen, wie es Kisch bei seiner ersten Reportage tat, Herr Posener im Selbstversuch mit der Fußfessel.
Ein Selbstversuch mit Hartz, Lidl, Kik, 1-Euro-Läden, usw., über mehr als 3 Monate, könnte manch renommierten Journalisten automatisch etwas bestimmtern und lauter werden lassen.
Kein Mitleid, wollen Hartz-Empfänger und schlecht ausgebildete Migranten – lediglich die Anerkennung ihrer Lebenswirklichkeit, real eingeschätzt.
@Herr Schäfer
Sie haben schon mitbekommen, dass es an dieser Stelle nicht um Migranten, oder wenigstens nicht ausschließlich um Migranten, sondern eben auch um Deutsche geht, die von unserer Politik auf der Strecke gelassen werden, bevor Sie vorschnell Ihre Standard-rechts Theorie hier abgespult haben? Die ist hinsichtlich der von mir gebrachten Argumente, die vor allem persönliche Erfahrung einbeziehen, „Stuss“. Und um Sie zu beruhigen und Ihnen die nächste Antwort zu erleichter: Weder komme ich aus einer Migrantenfamilie, noch bin ich selber Migrantin. Und Nein, diese Menschen (Deutsche wie Migranten) haben eben nicht alle Chancen. Ich hoffe für meine nächsten Antworten in diesem Blog muss ich nicht gesondert jedesmal darauf hinweisen, dass es in beinahe allen Diskussionen um Migranten UND Deutsche geht.
„Frau Winter stellt nun die steile These auf, die Motivation zur Integration gelinge den Zuwanderern nicht, weil sie von Kindheit an als genetisch dumm gebrandmarkt würden.“ Ihr Sprach- und Textverständnis scheint noch unter dem diverser Migranten zu liegen. Am besten einfach noch mal gründlich und langsam lesen und dann schreiben.
„Zum anderen, selbst wenn es so wäre, glaubt irgend jemand, daß die sprachunkundigen Integrationsverweigerer das Buch lesen, um sich danach verhöhnt und beleidigt zu fühlen und in der Folge nun alle Integrationsbemühungen fallen lassen?“
Neben der Menschenverachtung, die aus dieser Aussage lesbar wird: Die Diskussionen um dieses Buch (um dass es mir hier nicht ging, aber um Ihrem mangelnden Verständnis für meinen Kommentar Abhilfe zu leisten) waren weit schlimmer als das Buch selber. Hat es einer Masse an Menschen doch aufgezeigt, wie „Willkommen“ sie hier sind. Auch denen, die sich hier schon lange eingefunden haben. Jetzt schlage ich Ihnen vor, Herrn Dettlings „Starke Meinung“ und meinen Kommentar noch einmal ohne rechte Brille zu lesen. Denn, um bei Ihrer „Migranten die nicht lesen können“-Argumentation zu bleiben: Lesen können UND Texte verstehen macht erst das Bild komplett.
@Frau Groda
„Was mir aber nicht mehr gefallen kann, und nicht nur bei Herrn Dettling – nein, bei vielen Journalisten – der butterweiche und harmoniesüchtige Ton. “
Sie haben hier sicherlich Recht, und dennoch kann ich Ihnen sagen dass ich mittlerweile für jeden Beitrag dankbar bin, der nicht das Klischeebild vom Hartz IV Kind, vom bösen Arbeitslosen, etc. fördert. Und die Vernetzung, die Sie im ersten Kommentar beschreiben hat es, zumindest als ich Kind war,(Jahrgang 79) nicht bis hin zu uns geschafft. In Zeiten in denen Menschen wie Herr Schäfer nur allzu dankbar Sarrazin und Co. beklatschen und sich mit Propaganda abfinden, kann es nicht genug Stimmen geben, die darauf Aufmerksam machen, dass einfache Theorien eben der komplexen Realität nicht gerecht werden.
Und dass ein Feindbild eben leichter geschaffen wird, als intelligente Einsichten. Mit freundlichen Grüßen
@Susannah Winter
„Wer diese Menschen von vorneherein entwürdigend als wertlos markt, … wenn man sie verhöhnt von Kindheit an indem man sie als genetisch dumm und unfähig dazuzulernen brandmarkt, woher soll Motivation kommen, woher der Mut zur Eigeninitiative.“
Entschuldigung, das ist nun wirklich Stuss! Diese Menschen hatten und haben alle Chancen sich in Deutschland einzuleben, sich zu integrieren und ja! sich zu assimilieren. Das gelingt fast allen Zuwanderern aus Polen, Vietnam, Rußland und vielen weiteren Ländern. Nur nicht dem Gros der Einwanderer aus den muslimischen Ländern. In jeder größeren Stadt in Deutschland können Sie die entsprechenden Viertel besichtigen.
Frau Winter stellt nun die steile These auf, die Motivation zur Integration gelinge den Zuwanderern nicht, weil sie von Kindheit an als genetisch dumm gebrandmarkt würden. Pate für diese Ansicht ist offenbar das aktuelle Buch von Herrn Dr. Sarrazin. Zum einen ist diese Argumentation erst seit vier Wochen in der Welt, kann also nicht als Grund für jahrzehntelange Versäumnisse besagter Einwanderer herhalten. Zum anderen, selbst wenn es so wäre, glaubt irgend jemand, daß die sprachunkundigen Integrationsverweigerer das Buch lesen, um sich danach verhöhnt und beleidigt zu fühlen und in der Folge nun alle Integrationsbemühungen fallen lassen?
einsamkeit und fehlende anerkennung, sind unser groesstes krankheitsrisiko! es betrifft aber alle gesellschaftsschichten. wir muessen jedem menschen wieder dass gefuehl geben gebraucht zu werden, in der familie, im beruf, in der menschlichen gemeinschaft.
In Herrn Dettling, nicht uneinsichtigem Beitrag, habe ich viele Konjunktive. Was man alles machen könnte, würde usw.
Herr Dettling erscheint mir tatsächlich als einer von den Guten, dem ich durchaus zutraue, daß er vermutlich auch selber etwas macht!
Was mir aber nicht mehr gefallen kann, und nicht nur bei Herrn Dettling – nein, bei vielen Journalisten – der butterweiche und harmoniesüchtige Ton.
„Napis to Kischi“ – Schreib das auf Kisch – das raunten sich die Soldaten zwischen zusammengebissenen Zähnen im den Jahren 1914/15 zu als dieser seine Kriegstagebücher schrieb. Er schrieb auch über die Misstände beim Militär, einer zynischen und machtgeilen Mischpoke, denen egal war, wenn die Soldaten hungerten, froren und im Dreck standen.
Napis to Kischi – schreiben Sie das in einem solchen Ton, liebe Jünger der schreibenden Zunft – sonst überhört man Sie, oder keiner liest Sie mehr, mit der Zeit. Harmoniesüchtig sind wir selber schon (gemacht worden). Und daß wir alle arbeitsscheu, bildungsunfähig, kinderfeindlich, migrationsunfähig, usw. sind, ist uns auch schon bekannt.
Lieber Herr Dettling,
wie Recht Sie haben. Und wie weit wir uns von der von Ihnen geforderten Denkweise gerade entfernen, vor allem wegen der unsäglichen Hartz IV Hetze, der Sarrazin Debatte, des derzeitigen Regierungsstils. Wer diese Menschen von vorneherein entwürdigend als wertlos markt, wer ihnen immer wieder vorrechnet, was sie den Staat kosten bevor man ihnen sagt, was sie diesem Staat auch wert sein können, wenn man sie verhöhnt von Kindheit an indem man sie als genetisch dumm und unfähig dazuzulernen brandmarkt, woher soll Motivation kommen, woher der Mut zur Eigeninitiative.
Ich bin selber in, wie von Ihnen hier geschilderten, Verhältnissen großgeworden. Ich weiß, dass kaum bis gar nicht gefördert und gefordert wurde und wird. Die Reaktionen der Umwelt, die vom Naserümpfen bis zu offen zur Schau getragenen Verachtung reichten, selbst für uns Kinder, die wir so „bedauernswert“ waren. Wenn ich für eine Sekunde hätte glauben müssen, nichts als ein Produkt meiner Eltern zu sein, keine mir innewohnenden Möglichkeiten und Fähigkeiten zu haben, ebenso „dumm“ sein zu müssen, ich wäre schon als junges Mädchen an mir selber verzweifelt. WIR machen diese Menschen wertlos indem wir ihnen wert absprechen und Kinder aus solchen Verhältnissen noch ärmer als sie sind, wenn wir sie aufgeben ohne je versucht zu haben, es besser zu machen. Ich lese die derzeitige Berichterstattung, die von „sowieso alles Alkoholiker“ (Debatte über Alkohol- u. Tabakkonsum) über „alles faule Schweine die unser Geld wollen“, reicht und bin schockiert und trage Trauer, denn ich weiß, wie es sich anfühlt auf dieser Seite zu sitzen und neben Armut und einer Kindheit voll Schrecken auch noch Verachtung der restlichen Gesellschaft zu erfahren. Wir sollten, nein MÜSSEN, ganz dringend lernen, den Menschen wieder als mehr zu betrachten als als Humankapital, das besser aus der Gesellschaft entsorgt gehört, wenn es nicht mehr produktiv ist. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Davon ist niemand ausgenommen
In welcher Welt leben Sie, lieber Herr Dettling? In meiner haben sich schon vor 35 Jahren Frauen für die Ganztagsschule eingesetzt – absolut erfolglos, wie man siehen kann – und das wäre eine der Grundbedingungen für Chancengleichheit, nämlich auch vernünftige Hausaufgabenbetreuung ansonsten benachteiligter Kinder!
In einem normalen Elternhaus, wie dem meinen, gab es schon immer Zuwendung, Vorlesen, Sport, Spazierengehen, und das bei einem lebenslang todkranken Vater und einer berufstätigen Mutter. Ja, jammern Sie nur schön weiter vor sich hin. Wir, in unserer Schattenwelt, haben uns schon lange vernetzt und selbstorganisiert, wir sind schon einen Schritt weiter, als Sie und die Volksverräter in Berlin. Wenn die das endlich merken, sind sie vielleicht schon überflüssig geworden, wer weiß!