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Weniger als drei Millionen Arbeitslose in Sicht

Die Nachrichten vom Arbeitsmarkt sind rundum positiv: Nur noch 3,031 Millionen Menschen suchten im September einen Job, im Oktober wird diese Zahl aller Voraussicht nach unter die wichtige Drei-Millionen-Schwelle rutschen.

Gleichzeitig sind allein bei den Jobagenturen 398 00o  offene Stellen registriert. Hinzu kommt sicher noch einmal dieselbe Zahl, die den Jobagenturen nicht gemeldet werden. Alles sieht danach aus, als ob das Angstthema Arbeitslosigkeit in den nächsten Jahren von der Bedenkenliste der Bürger dieses Landes verschwinden kann.

Für Jugendliche hat sich die Situation schon seit längerem entspannt. Im Osten werden sie händeringend gesucht, etliche Firmen zahlen Begrüßungspakete. In Baden-Württemberg hat ein Unternehmen in diesem Herbst bereits 50 000 Euro an Antrittsgeldern für Auszubildende ausgezahlt. Das wird nur der Anfang der Entwicklung sein: Schon in wenigen Jahren wird die Jugendarbeitslosigkeit komplett abgebaut sein. Auch junge Menschen, denen die Arbeitgeber noch vor kurzem vorwarfen, nicht ausbildungsfähig zu sein, weil sie nur schlecht lesen und rechnen können, werden dann nachgeschult und mit einem Job versorgt sein.

Der Grund dafür ist die Schrumpfung und Alterung des Landes, die nun mit immer größerer Wucht sichtbar wird. Jahr für Jahr kommen weniger Lehrlinge auf den Markt. Für die Arbeitssuchenden ist das eine wunderbare Situation, die sich so schnell nicht mehr ändern wird.

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12 Gedanken zu “Weniger als drei Millionen Arbeitslose in Sicht;”

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    Wer das Märchen der 3 Millionen Arbeitslosen glaubt ist entweder naiv oder will bewusst täuschen!
    Laut der BA gibt es derzeit ÜBER 5,5 MILLIONEN Arbeitssuchende. In privater Vermittlung stehenden werden seit 2009 nicht mehr als arbeitslos gezählt.
    Dazu werden etliche Gruppen einfach rausgerechnet. Und die Medien plappern diesen Schmuh einfach nach.
    die NachDenkSeiten haben recht: dier Qualität der deutschen Medien ist schlecht, schlechter als früher!

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    Was Margaret andeutet (aber nicht erklärt explizite) ist dass die „Vollbeschaftingungarbeitslosenquote“ nahe den 7% Merkzeichen liegt. Das bedeutet, das der Knappheit von Arbeitsangebot in vielen Bereichen zum Trotze, viele Arbeitssuchenden keinen Job aufnehmen wollen oder können. In anderen Worten, die Wirtschaftliche Quellen sind ungefähr vollbeschäftigt. Kein gutes Zeichen, also. Ein kleines paar Prozent der Arbeiter die ohne Anstellung sind könnten also fluktuationsbedingt beschrieben werden. Aber 7% ist schon ein schwerwiegender Ausfall von Kapazitäten.

    Konjunkturell geht es der Deutschen Wirtschaft gut. Strukturell, ist ihr Arbeitsmarkt ineffizient.

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    Liebe Frau Heckel,
    Es freut mich, daß auch sie zu einer Erkenntnis kommen, die in meinem näheren Umfeld – gelegentlich – zu größeren Heiterkeitsausbrüchen führte, wenn ich davon sprach.
    Eine wichtige Komponente haben Sie unterschlagen; die Rente mit mindestens 67. Der zukünftige Fachkräftemangel wird dazu führen (darüber ist sich die Industrie seit langem einig), daß viele Menschen wesentlich länger arbeiten werden müssen und auch vermutlich wollen.
    Das wird den erfreulichen Nebeneffekt haben, daß die Rentenkassen etwas entlastet werden und nicht, wie ständig orakelt wird, immer weiter unendlich steigen.

    Das ist aber alles ein Sollzustand, der leider mit dem Ist-Zustand wenig zu tun hat.
    Kürzlich wies ich auf das Buch von Leonhard Frank hin „Von drei Millionen drei“, das im Jahre 1932 erschien. Die ersten Zeilen lauten:“Drei Männer gingen aus der Stadt heraus, ein Schreiber, ein Schneider und ein Fabrikarbeiter: Von drei Millionen drei.
    Ein Ziel hatten sie nicht – Arbeit gab es nirgends, und Arbeitslose gab es in allen Städten und überall“.
    Im Jahr 1932 gab es in Deutschland eine Arbeitslosenzahl von 5,75 Millionen bei einer Einwohnerzahl von ca. 70 Millionen. Im Jahr 1930, als das Buch vermutlich geschrieben wurde, betrug die Arbeitslosenzahl ca. 3,1 Millionen, was ungefähr den ungeschönten Zahlen von heute entsprechen dürfte.
    Das sieht nach interessanten Parallelen aus, oder nicht?
    Das Buch erschien kurz nach einer Weltwirtschaftskrise und ebenso kurz vor der Machtübernahme von Herrn Schickelhuber. Und wurde auch von diesem kurzerhand verbrannt, mit vielen anderen Büchern.
    Nun, unsere Arbeitslosen bekommen natürlich Hartz, im Gegensatz zu den Dreien.
    Trotzdem dürften sowohl ich, als auch die gestylten drei, oder ich weiß nicht wie viele Millionen ein uncooles Gefühl haben – bei dieser geschichtlichen Betrachtung.
    Zweckoptimismus schadet mal grundsätzlich nicht. Aber nur, wenn`s denn der Wahrheitsfindung dient.

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    Vielen Dank Frau Groda,
    dasselbe ist mir heute auch durch den Kopf gegangen als ich die Bilder gesehen habe. Unsere jetzige Regierung scheint vergessen zu haben, dass sie der verlängerte Arm des Volkes sein soll und diesen nicht zu gebrauchen hat, um ein demokratisches Grundrecht, nämlich die Unmutsäußerung über Regierungshandeln, mit Tränengas und Wasserwerfern zu bekämpfen. Hier übrigens weitere peinliche Auslassungen dazu: http://www.spiegel.de/politik/.....12,00.html
    Es wird Zeit für Neuwahlen!!!

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    Susannah Winter: Ich wünschte also, die Presse würde nicht so sehr an der 3 Millionen Grenze hängen, oder wenigstens wie und warum dabei nicht aus den Augen verlieren.

    Auf einen kleinen Teil des Wie und Warum wollte ich mit dem Link hinweisen. Tatsächlich wird eine Menge amtlich und wissenschaftlich erhobener Daten ignoriert, die die bejubelten 3 Millionen deutlich relativieren.

  6. avatar

    Heute schlagen sie unsere Kinder und Alten – Schießen Sie morgen auf uns in Stuttgart?
    Heute Nachmittag fand, anläßlich von Stuttgart 21, eine friedliche Demo wegen der Fällung von Bäumen statt.
    Es waren vorwiegend Schüler, Mütter und Senioren und friedlich (die arbeitende Bevölkerung war ja arbeiten).

    Für die Polizei waren Kinder und Alte dermaßen bedrohlich,daß sie Wasserwerfer, Tränengas und Schlagstöcke einsetzte. 1000 Personen erlitten Augenschäden, bzw. Augenreizungen.
    Ein CDU-Sprecher ließ verlautbaren, es wäre unverantwortlich, wenn Kinder und Alte demonstieren würden, sie wären also selbst daran Schuld, wenn sie zu Schaden gekommen wären. Wer darf also künftig noch demonstrieren. Na klar, junge und gestandene Männer mit Gesundheitspaß – wow, wie unsäglich.
    Zum einen, eine Polizei, die – wie verlautbart wurde – hysterische Angst vor Frauen, Kindern und Senioren hat, ja, vor so einer Polizei fürchte ich mich ebenfalls.

    Könnten wir mit unserer Kanzlerin womöglich die Demokratieauffassung einer anderen Demokratischen Republik übernommen haben,die jegliche demokratische Regung ihrer Bürger, prinzipiell mit Wasserwerfer und Schlagstock beendet hat?

    Frau Merkel hat letzte Woche Stuttgart 21 zur Chefsache gemacht. Mit ihren markigen Äußerungen dazu, hat sie zur Eskalierung entscheidend beigetragen. Der unangemessene Einsatz der Polizei heute, liegt in ihrem Verantwortungsbereich.
    Irgendwann wird womöglich nicht nur getränengast und wassergewerfert, irgend ein nervöser Polizist könnte vielleicht schießen.
    Wer kommt dann nach Bautzen – hoffentlich nicht die Demonstranten!!!!

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    @EJ

    Lach, ich meinte wohl eher, ich hätte die konkreten Daten gerne mal in Presse und Berichterstattungen. Ich wollte darauf hinaus, dass in der gerade mal wieder ausgerufenen 3 Millionen Statistik viele Arbeitslose nicht aufgeführt sind und es sich bei sowas wohl eher um Durchhalteparolen handelt als um reelle Zahlen. Schon unter rot-grün hat man ja vorsätzlich angefangen, Sozialhilfe und Arbeitslosengeld zu trennen um einige Transferempfänger nicht mehr in dieser Statistik führen zu müssen. Und ein Hauptargument der derzeitigen Regierung, um die aufzustockenden Billiglöhne zu rechtfertigen ist ja auch: Hauptsache integriert im Arbeitsmarkt. In Klammern heißt das ja auch, egal welche Spätfolgen, unter welchen Bedingungen und hauptsache es können Zahlen vorgewiesen werden, die nach Erfolg aussehen, auch wenn es keiner ist. Ich wünschte also, die Presse würde nicht so sehr an der 3 Millionen Grenze hängen, oder wenigstens wie und warum dabei nicht aus den Augen verlieren.

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    Susannah Winter: Zum Modell “Ausbeutung unter Normaltarif” ohne Möglichkeiten zur Rentenvorsorge, Familienversorgung und Einzahlung in die Krankenkassen :

    http://statistik.arbeitsagentu.....ericht.pdf

    In dem Sonderbericht sind natürlich die 400-Euro-Jobber nicht enthalten, die nicht aufstocken. Immerhin werden aber irgendwo am Rande diejenigen erwähnt, die aus Scham keine Hilfe in Anspruch nehmen.

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    Ich würde lieber die ungeschönten Zahlen sehen, als diese Regierungspropaganda. Sieht natürlich schick aus, und ist sicherlich gut fürs Lebensgefühl, aber ausgenommen aus der Arbeitslosenstatistik sind unter anderem Minijobber und andere, die aufgrund zu geringer Verdienste Aufstockung erhalten. Da gerade im Einzelhandel gerne lieber zwei nicht sozialversicherungspflichtige 400 Euro-Kräfte eingestellt werden als ein Vollbeschäftiger, schönt dass natürlich kurzfristig unbequeme Wahrheiten und bringt uns solch wunderbare Nachrichten, auf Dauer dürfte uns das Modell „Ausbeutung unter Normaltarif“ ohne Möglichkeiten zur Rentenvorsorge, Familienversorgung und Einzahlung in die Krankenkassen aber höhere Kosten bescheren als es das kurzfristige frisieren der Arbeitslosenzahlen wert war. Ebenso ausgenommen sind übrigens auch Sozialhilfeempfänger (gerne mit Hartz IV in einen Topf geworfen) etc… Aber ich gönne natürlich jedem das Wohlgefühl der geschönten Statistik.

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    Wenn ich mir die Zahlen gegenüberstelle,dann kommen mir mehr Fragen als Antworten.
    3 Millionen Arbeitslose!! 6,7 Mio.Hartz4 Empfänger ??
    400 000 offene Stellen!!
    Dunkelziffer die nicht gemeldet sind ist weit höher.
    Wenn wir nur 3 Mio Arbeitslose haben,
    warum haben wir 6,7 Mio Hartz4 Empfänger??
    Bedeutet:6,7 Mio sind nicht vermittelbar?
    Davon sind die hälfte Alleinerziehende!!
    Warum?
    Haben heute Frauen ein falsches Lebensmodell oder ist Aufklärung und Bildung dort nicht angekommen?

  11. avatar

    Ich denke, die Zahlen könnten noch besser aussehen, wenn etliche Firmen von ihrem Anspruchsdenken Abstand nehmen würden, bereits fertige Mitarbeiter einzustellen, die man selber gar nicht erst qualifizieren muss für den zu besetzenden Job. Ich denke dabei vor allem an die über 50jährigen Arbeitslosen, die oft hochmotiviert sind und über eine gute Allgemeinbildung verfügen. Denen wird oft zu Unrecht die manchmal nötige Flexibilität abgesprochen. Viele Unternehmen verkennen die Chance, die darin liegt, auch mal Fachfremde konkret für eine bestimmte Aufgabe zu qualifizieren. Ein Blick von außen hilft oftmals gegen einsetzende Betriebsblindheit oder Fachidiotie, wenn man immer nur unter sich bleibt.

    Angesichts der Bildungsdefizite mancher Jugendlicher befürchte ich aber, dass wir eine ganze Generation verloren haben, für die es jetzt zu spät ist, auf dem Arbeitsmarkt noch Fuß zu fassen. Da fehlt es oft an elementaren Fähigkeiten und der entsprechenden Motivation, sich auch mal privat weiterzubilden. Es wird sicherlich noch einige Jahre dauern, bis die z.T. guten Ansätze für Reformen im Bildungsbereich greifen werden. Was machen wir mit denen, die jetzt schon abgehängt wurden? Man kann schließlich nicht jeden in „Rachs Restaurantschule“ schicken und eine Sonderbehandlung zu Teil werden lassen.

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