Thilo Sarrazin, der ehemalige Finanzsenator Berlins und jetzige Bundesbank-Vorstand hat sich um seinen eigenen Kopf geredet. Schade! Zu Recht wird er von allen Seiten kritisiert. Zu Recht wird sein Rücktritt gefordert. Nimmt man alle seine Äußerungen zusammen, und wüsste man nicht, wer der Urheber ist, müsste man denken, ein Rechtsradikaler, ein Rassist hätte diese Worte gesprochen. Das übliche Argument „Ich bin mißverstanden worden“ ist hier schwer als Entlastungsbegründung heranzuziehen.
Zu radikal, zu einfältig und eindimensional sind zu viele dieser Bemerkungen angehäuft worden. Auch die Schutzbehauptung, man dürfe solche Gedanken nicht mehr aussprechen, weil sie nicht „politically correct“ seien, ist falsch, hilf- und sinnlos. Erstens kann in Deutschland jeder sagen, was er denkt. Zweitens muss er dafür die Konsequenzen tragen.
Die Äußerungen Sarrazins werden nicht deshalb kritisiert, weil sie politisch korrekt oder nicht korrekt sind, sondern weil sie aufhetzend, verallgemeinernd, gefährlich und schlichtweg destruktiv sind.
Schon der Bürger Sarrazin hätte deswegen zurecht Ärger. Der Bundesbanker erst recht und zu Recht. Es kann nicht hingenommen werden, dass jemand, nur weil er einen Anzug und eine Krawatte trägt und dem Establishment angehört, Dinge sagt, die wir von Jugendlichen in Springerstiefeln ausgesprochen, sofort durch die Staatsanwaltschaft strafrechtlich hätten prüfen lassen.
Menschen, die wie Sarrazin über Jahrzehnte Verantwortung getragen haben und tragen, müssen sich über die Wucht und Gefahr des Wortes sehr bewußt sein. Wie gesagt, in Deutschland kann jeder sagen, was er will. Aber er muss auch dafür seine Konsequenzen ziehen. Das gilt auch für den Bundesbanker Sarazin.
Na ja, geschenkt Herr Friedmann.
Der Herr Sarrazin wird sozusagen, in seiner Eigenschaft als Überbringer, einer von deutscher Politik kaum noch wahrgenommenen Realität, zum Teil ordentlich abgewatscht.
Sicher, sein Ton war ungefällig. Wär er gefällig, würden kein Mensch über das Thema Diskutieren. Wem sag ich das.
Zu unser aller Glück ist Deutschland heute ein passables Land geworden. Braune Hansel haben inzwischen Mühe, fern ihrer Dunstkreise, überhaupt noch Beachtung zu finden.
Den Versuch, Sarrazin in deren Nähe zu rücken, darf man getrost als gedankenfremde Unhöflichkeit deuten.
Ein letztes Wort noch zu Menschengruppen von Einwanderern, aus seinem so wild, beanstandetem Artikel:
In diesem Land leben, arbeiten und vergnügen sich viele mehr oder weniger gut integrierte Menschen, aus mehr als hundertfünfzig Staaten und Regionen dieser Erde. Sie bieten uns gleichzeitig und gottseidank eine Vielfalt an Religionen, Farben und Sprachen.
Das hat unser Land nötig und es tut ihm gut.
Doch eines wird offen, sichtbar: Einem Großteil von Einwanderern, aus muslimisch geprägten Staaten oder Regionen, gelang dies bisher kaum oder noch nicht. Das jedoch dauerhaft und beständig.
An der räumlichen Entfernung kanns nicht liegen, Ostasien zum Beispiel liegt weiter weg.
Herr Friedmann, es kann doch in unseren Breiten nicht richtig werden, dass ich nun, z.B. aus verletztem Stolz über Ihre o.g. Sätze, mein Messer wetze, um es Ihnen beleidigt an den Hals setzen zu wollen.
Ich nehme an, Sie hätten was dagegen.
Botschaften abfackeln und Fahnen verbrennen, das lassen wir inzwischen, wegen ein paar läppischer Skizzen, schon mal locker durchgehen.
Noch eine Bitte, zum besseren Verständnisgwinn, an Sie Herr Friedmann: Verbringen Sie mit Ihrer Gattin und den Kindern doch mal einige Tage an Ferien, z.B. im Berliner Bezirk, Nordneukölln.
Auf Ihren nachfolgenden Beitrag dazu bin ich gespannt.
Mit freundlichen Grüßen,
Kurt Meilenstein
Sehr geehrter Herr Friedmann,
haben auch sie etwa das komplette Interview nicht gelesen? Natürlich waren die Äusserungen von Herrn Sarrazin nicht ganz politisch korrekt, wenn man jedoch das Problem der Emigranten in Deutschland anspricht, egal mit welchem Gestus, so muss eine Debatte über die Inhalt und NICHT über das WIE das Interviews angeregt werden. Denn inhaltlich hat Herr Sarrazin recht – alle Aussagen lassen sich durch Studien und Erhebungen belegen.
Das Sie als Fürsprecher aller Emigranten natürlich in die gleiche Bresche schlagen, wie die meisten Anderen, die das Interview anscheinend nicht gelesen haben, finde ich wahrlich traurig.
Grüße