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Birgit Kelle und der dünne Firnis der Zivilisation

Die konservative Autorin Birgit Kelle liefert reaktionären und rechtsradikalen alten Männern schon länger erfolgreich Empörungsvorlagen und hat daraus ein einträgliches Geschäftsmodell entwickelt. Immer wieder wehrte sie sich dagegen, mit AfD, Pegida und Co. in einen Topf geworfen zu werden. Mit ihrem neuen Text zeigt sie aber: Genau dort gehört sie hin.

Was ist passiert? In einem Kommentar für den Focus fordert Kelle plakativ, Männer sollten ihre Frauen mit der Faust verteidigen. Sie findet „Selbstjustiz“ in Ordnung, wenn die Polizei versagt. Eine Definition liefert sie dafür nicht, warum auch? Denn es geht offensichtlich darum, den Möglichkeitenraum über den rechtlichen Raum hinaus auszudehnen, in dem auch heute schon Notwehr möglich und rechtens ist. Das mag bei primitiven Geistern verfangen. Unsere Gesellschaftsordnung ist allerdings genau deshalb so schützenswert, weil eben diese primitiven Geister in den vergangenen Jahrzehnten in diesem Land nichts zu melden hatten. Wer Selbstjustiz fordert steht an der Seite der rechtsradikalen Jugendorganisation der AfD, die „Selbstjustiz ist die neue Polizei“ propagiert. Und an der  Seite rechtsradikaler Bürgerwehren oder der islamistischen „Sharia-Polizei“.

Kelle stellt sich mit ihrem Text außerdem in eine Reihe mit Tatjana Festerling, der Hassrednerin von Pegida, die auf gewaltbereite Hooligans als Beschützer des Abendlands setzt oder auch dem neuen Berater von AfD-Chefin Frauke Petry, Michael Klonovsky. Der durfte trotz seiner Selbstbezeichnung als „Rassist“ und „Sexist“ lange Jahre beim Focus schalten und walten und verbreitete in seinen Büchern wirre Aussagen wie „Wer sich allzu sehr feminisiert, ob Mann oder Land, sollte sich nicht wundern, wenn er schließlich auch gefickt wird“ oder „Mit einer gewissen Vorfreude erwartet man den Tag, an welchem unsere Schwulen, Lesben und Feministinnen zum Endkampf gegen die muslimischen Machos antreten“.

Wer einen starken Magen hat, kann sich auf Kelles Facebook-Seite durch den rechten Hass scrollen, den ihre Anhänger per Kommentarfunktion loswerden. Wer sich durch die Profile klickt, wird übrigens kaum auf Leute stoßen, denen man den Heroismus zutraut, den sie selbst propagieren. Man möchte sich auch nicht vorstellen, wie die Schreibtischhengste Klaus Kelle (Birgit Kelles Ehemann) oder Klonovsky in einem Straßenkampf abschneiden würden. Aber das nur am Rande. Das eigentliche Problem, das in Kelles Text wie auch in den Reaktionen darauf deutlich wird, ist ein anderes: Missstände, wie etwa das Verhalten der Polizei in der Silvesternacht, werden nicht etwa – im demokratischen Sinne – als Anlass dazu genommen, Verbesserungen einzufordern, sondern – im Gegenteil – als Vorwand dafür, die Regeln des demokratischen Zusammenlebens außer Kraft zu setzen. Nicht mehr der Richter soll darüber entscheiden, was Recht und Unrecht ist, sondern der teutonische Schläger mit gleichermaßen wenig Hirn und Hemmungen. Willkommen im Neandertal.

Ich bin 35 Jahre alt und habe mich noch nie in meinem Erwachsenenleben geprügelt. Und das, obwohl ich in Hamburg-St. Georg wohne, mitten zwischen türkischen, arabischen und iranischen Geschäften, nur 100 Meter entfernt von der ehemaligen Moschee der Terrorpiloten von 9/11. Meine Freundin hat hier bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht. Neulich wurde es allerdings tatsächlich einmal kritisch, als ein besoffener Idiot aus einer Gruppe heraus sie begrapschte. Es war ein „biodeutscher“ Fußballfan, der vorher schon mit rassistischen Parolen aufgefallen war. Ich bin froh, dass der nicht gelernt hatte, Konflikte mit Gewalt zu lösen, sondern auf eine scharfe Ansage hin zurückzog. Denn wer – wie Birgit Kelle – den gewalttätigen Heroismus fordert, sollte sich bewusst machen, dass dieses Gewaltpotenzial nicht nur in Notwehraktionen, sondern auch gegen hilflose Opfer und die eigenen Frauen eingesetzt werden wird.

Der Typ Mann, den sie beschreibt, der „unsere Haargummis und unsere pinken Blusen“ trägt, dürfte deutlich weniger (deutsche) Frauen geschlagen oder vergewaltigt haben, als der Typ Hooligan, der Tatjana Festerling in Ekstase versetzt und „seine“ Frauen auch dann gegen gierige Ausländer zu verteidigen bereit ist, wenn diese sich gar nicht von diesen belästigt, sondern vielmehr zu ihnen hingezogen fühlen sollten. Deutsche Männer die auf „ihre“ deutschen Frauen aufpassen – alleine dieser Gedanke ist schon wieder übergriffig. Wenn eine Frau Hilfe braucht – egal welcher Herkunft – sollten Männer und Frauen – egal welcher Herkunft – tätig werden, und zwar so, wie es in der Situation klug ist und im Rahmen dessen, was das Gesetz erlaubt. Nicht mehr und nicht weniger.

Der Firnis der Zivilisation ist dünn. Rechtsradikale und Islamisten, gewaltbereite Linksextreme, türkische Faschisten und russische Nationalisten gleichermaßen arbeiten derzeit mit zunehmendem Erfolg daran, ihn einzureißen und die Herrschaft des Stärkeren wieder über die Herrschaft des Rechts zu stellen. Birgit Kelle agiert für diese Bewegung als Stichwortgeberin. Sie sollte sich schämen.

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29 Gedanken zu “Birgit Kelle und der dünne Firnis der Zivilisation;”

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    Zitat 2:

    Birgit Kelle im Focus:

    –> Wann genau haben Männer eigentlich begonnen, Memmen zu werden? Haben wir uns das als Frauen gar selbst eingebrockt und was genau ist von einem Mann zu halten, der angesichts der Tatsache, dass ich von vier Kerlen begrapscht werde, nichts anderes zu tun gedenkt, als das Ganze für Youtube mitzuschneiden? „Schatz, du verstehst, ich konnte nicht eingreifen, als sie dich vergewaltigt haben, die waren zu viert, aber ich hab alles mit meinem Handy auf Band, willst du mal schauen?“ <– Zitat Ende.

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    Zitat 1:

    Christoph Giesa:

    –> Das eigentliche Problem, das in Kelles Text wie auch in den Reaktionen darauf deutlich wird, ist ein anderes: Missstände, wie etwa das Verhalten der Polizei in der Silvesternacht, werden nicht etwa – im demokratischen Sinne – als Anlass dazu genommen, Verbesserungen einzufordern, sondern – im Gegenteil – als Vorwand dafür, die Regeln des demokratischen Zusammenlebens außer Kraft zu setzen. Nicht mehr der Richter soll darüber entscheiden, was Recht und Unrecht ist, sondern der teutonische Schläger mit gleichermaßen wenig Hirn und Hemmungen. <– Zitat Ende.

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    Abermalige Korrektur. SO sollen die ZITATE erscheinen:

    Christoph Giesa:

    –> Das eigentliche Problem, das in Kelles Text wie auch in den Reaktionen darauf deutlich wird, ist ein anderes: Missstände, wie etwa das Verhalten der Polizei in der Silvesternacht, werden nicht etwa – im demokratischen Sinne – als Anlass dazu genommen, Verbesserungen einzufordern, sondern – im Gegenteil – als Vorwand dafür, die Regeln des demokratischen Zusammenlebens außer Kraft zu setzen. Nicht mehr der Richter soll darüber entscheiden, was Recht und Unrecht ist, sondern der teutonische Schläger mit gleichermaßen wenig Hirn und Hemmungen. Wann genau haben Männer eigentlich begonnen, Memmen zu werden? Haben wir uns das als Frauen gar selbst eingebrockt und was genau ist von einem Mann zu halten, der angesichts der Tatsache, dass ich von vier Kerlen begrapscht werde, nichts anderes zu tun gedenkt, als das Ganze für Youtube mitzuschneiden? „Schatz, du verstehst, ich konnte nicht eingreifen, als sie dich vergewaltigt haben, die waren zu viert, aber ich hab alles mit meinem Handy auf Band, willst du mal schauen?“ <– Zitat Ende.

    ..

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    Also wenn die Antifa-Schläger der grünen, SED- und Sozijugend, sowie deren Verbündete, die islamischen Gruppenvergewaltiger, die Zivilisation in der BRD darstellen, dann Gute Nacht.

  5. avatar

    Ich sehe sowohl diesen Artikel, als auch den von Frau Kelle im Zwielicht verhaftet.

    Denn beide erscheinen mir recht demagogisch – allerdings vice versa.

    Kelle will das Beste aus allen Welten und der Autor sie in der ultrarechten Ecke sehen. Na prima, dass sind doch mal ‚Fronten‘.

    Was das allerdings mit Michael Klonovsky zu tun hat, den ich mal persönlich kennenlernen durfte, dass erschließt sich mir in keinster Weise.

    Hier scheint der Autor wohl noch eine persönliche Rechnung offen zu haben …

  6. avatar

    Morgens sorgender Vater, mittags selbstorganisierter Profi, abends empathischer Liebhaber und nachts edler Ritter. Mädels, versucht es mal mit Batman. Gegen einen Pulk erfahrener Jungs hilft Chuck Norris, ich brauche da die Polizei. Wer glaubt mit dem Triumpf des Willens und mehr Fleisch essen in so einer Situation bestehen zu können, der hat sich seit Bud Spencer nicht eingehend mit dem Thema beschäftigt. Die gute alte Zeit, als die Gummistiefel noch aus Leder waren und sich Männer mit rostigen Löffeln rasierten, gab es schon damals nur in Groschenromanen. Es gibt da so einen Punkt im reaktionären Diskurs, da wird es nur noch albern…Deutsche Männer können sich nicht mehr schlagen, so ein Unfug. Vor drei Generationen hätte jung Siegfried es der Horde Wilder aus dem Morgenland aber gezeigt…ich bekomm Hirnfrost.
    Das Pendant zum kurzen Rock, der die Schuld in Richtig Opfer umkehrt, ist der wehruntüchtige Mann, der seine Frau nicht verteidigen kann oder will.

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    Zitat:
    Der durfte trotz seiner Selbstbezeichnung als „Rassist“ und „Sexist“ lange Jahre beim Focus schalten und walten

    Das nennt man Ironie. Herr Klonovsky spielt damit auf die Nazi- und Frauenfeindlichkeitshypochondrie in unserer Gesellschaft an. Er übernimmt einfach ironisch-sarkastisch die neurotischen Wertungen von Gutmenschen.

    Ich glaube, das hat man beim Focus auch so verstanden, weshalb man ihn nicht feuerte.

    Ich sehe die Ausführungen von Birgit Kelle auch kritisch. Insbesondere die ersten Absätze dieser „starken Meinung“ von Herrn Giesa zeigen aber, daß er an der üblichen „Rechts“-Paranoia leidet.

  8. avatar

    „Zeitverschwendung“
    Nein, GUDE, das ist es nicht. Ich habe auch keine Lust, den erforderlichen Diskurs zwischen Tradition und Moderne, den jede menschliche Entwicklung seit jeher ausmacht, mit mir alleine zu führen.
    Ja, gender mainstreaming Gesellschaften werden keine Kinder mehr bekommen, Rumänien aber auch nicht, oder die Rumänen bekommen sie hier. Daher ist es rein faktisch falsch, zu sagen, die Zeit wäre nicht auf der Seite der BRD. Richtig ist, daß die Zeit nicht auf der Seite der entweder-oder Ideologen ist oder der Anhänger einheitlicher Rassen (was immer das in D sowieso sein mag). Gucken Sie nach Israel, da funktioniert’s mit dem Kinderkriegen, zwischen Tradition und Moderne, oder wahrscheinlich gerade deswegen.
    Was soll denn Ihre Überheblichkeit mit dem ‚Deutschen Michel‘? Sind Sie keiner?
    Als ich – für meine Generation – relativ früh Vater wurde, hat das gesammte ’soziale Umfeld‘, bis auf eine Ausnahme etwa wie folgt reagiert:
    Willst du das wirklich, also nee, diese Verantwortung wäre mir zuviel, wie wollt ihr das machen, ich will erstmal eine Eigentumswohnung, ich könnte mich jetzt noch nicht entscheiden, mit einer Frau zusammen zu bleiben, dann wird’s ja was länger mit deiner Karriere dauern.. Optionen, Optionen. Übrigens kein einziger gender mainstreamer und refugees welcome -Apologet drunter.
    Von der gleichen Sorte Mensch wird man dann heute bewundert, daß man sich, trotz offensichtlich selbstverständlichen Abtreibungs-Möglichkeiten doch ‚drauf eingelassen‘ und nun ‚mehr Sinn im Leben‘ hat. Mann, mann, mann…
    Entschuldigung, aber wer meint, etwas im Leben verpasst zu haben, ist auch ‚ein Stück weit‘ selber dafür verantwortlich.
    Draußen zieht im Moment die Fronleichnams-Prozession vorbei, ich bin zwar nicht dabei (andere Gründe), aber ich freu‘ mich ehrlich darüber. Und ich vermute, die Probleme haben die nicht.

  9. avatar

    Birgit Kelle hat Kinder. Sie stammt aus Siebenbürgen.
    Des weiteren spielen nur noch Geschichte und Mathematik eine Rolle. Also auf die BRD bezogen.
    Und die Zeit ist nicht auf der Seite der BRD.
    Eigentlich müßte ich mehr schreiben. Wäre Zeitverschwendung…
    Der deutsche Michel würde noch in Zukunft verstehen, aber dann könnte es zu spät sein? Unumkehrbar.

  10. avatar

    ..nun und die „Hypertonie und Schappatmung“ kommen daher, daß wir uns anscheinend allzu abhängig von Institutionen, der Politik und überhaupt ‚Anderen‘ gemacht haben. Auf linker Seite schon lange, das ist da Menschenbild (überwiegend soziales Wesen), deswegen auch diese ständigen Erziehungs- und Nanny- Programme und Moral-Appelle (Klima! Gender-Mainstreaming!). Aber es wir hier doch auch klar, daß rechte Argumentatoren -innen

    – sofern Frau Kelle ‚rechts‘ ist, ich bekomme Beklemmungen bei derlei Sippenhaft im politischen Aktivismus: der/die spricht/publiziert mit dem/der ‚rechts‘, also ist er/sie auch gleich ‚rechts‘ –

    sich in der gleichen Denk-Sphäre befinden: Politik bestimmt, was wir tun, wie wir werden, was natürlich (totalitärer) Quatsch ist.
    Nein, nicht gender-mainstreaming macht Männer zu Memmen, sondern .. s.o.

    Eigentlich schätze ich Frau Kelle – ich teile nicht unbedingt ihr Weltbild – weil sie im Diskurs das traditionelle Familienbild verteidigt. Dieser Diskurs muss bleiben.

  11. avatar

    Monika Frommel:
    „Wenn meine Tochter von den sprichwörtlichen nordafrikanischen Männer “angetanzt” werden sollte, dann würde ich erwarten, dass ihr Begleiter oder
    ihre Freundinnen denen eins auf die Glocke hauen,
    falls ich das nicht selber kann, würde ich aber probieren. Das ist doch nicht heldenhaft, sondern eher selbstverständlich.“

    Genau so ist das und soll es sein. Ich verstehe überhaupt nicht, warum man daraus eine politische Frage macht – von welcher Seite auch immer.

  12. avatar

    @ Giesa

    Ist das nicht pointiert beobachtet?

    „Mit elefantöser Eleganz trampelt bekanntlich die große deutsche Stilistin A. Merkel jeden Widerstand ihrer Stiefmuttersprache nieder. „Wir alle“, sprach nun die Kanzlerin, „leben auf einem Planeten, jeder Mensch hat ein Leben, und jeder hat das Recht, dieses Leben nachhaltig und sinnvoll zu verleben.“
    Wir wollen, dass Deutschland nachhaltig verlebenswert bleibt! – CDU.“ Klonovsky, 25.5.16

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    @C.G.

    Weder Frau Kelle noch ein Herr Klonovsky waren mir bis dato ein Begriff. Muss man sowas ernstnehmen? Mal ehrlich, der Klonovsky ist doch nebenberuflich Schopenhauer-Parodist?! Und Frau Kelle kann das Thema ja gerne mit ihren Freundinnen beim Kaffee in der örtlichen Tchibo – Repräsentanz vertiefen.

  14. avatar

    @derblondehans

    C.G. gehört doch zu den 80% der Konformisten, die den „Kurs“ der Supermerkel unterstützen. Wo käme er hin, wenn er beginnen würde zu denken?

  15. avatar

    „Klaus Kelle, Klonovsky und Matussek“ – ja, die haben es Ihnen scheinbar angetan. Seit man Sie bei der FDP nicht mehr wollte, sind sie bis hierher zurückgerobbt. 50 Meter unterm Gulli.

  16. avatar

    also Herr Giesa, was ist denn hier los?

    Frau Kelle ist mäßig interessant, aber lesbar, sicher nicht „rechts“,
    ihr „Gender-gaga“ ist ebenfalls weder reaktionär noch wirklich gelungen.
    Die Glosse zu Köln und die Hinweise auf die schlaffen „weißen“ Männer
    auf der Domplatte: „Wir wollen Helden“….na ja.
    Aber das ist doch wieder banal.
    Wenn meine Tochter von den sprichwörtlichen nordafrikanischen Männer „angetanzt“ werden sollte, dann würde ich erwarten, dass ihr Begleiter oder
    ihre Freundinnen denen eins auf die Glocke hauen,
    falls ich das nicht selber kann, würde ich aber probieren.
    Das ist doch nicht heldenhaft, sondern eher selbstverständlich.
    Da es aber in dieser denkwürdigen Nacht offenbar keine Prügelei wegen der Belästigungen und der üblen „Frauen als Freiwild“ Geschichten gegeben hat,
    und weil auch noch immer kein „Grafischer“ identifiziert worden ist, sondern nur handys, bleibe ich dabei:
    da wurde – jedenfalls was die sexuelle Komponente betrifft, also den Mythos der „dunklen=schmutzigen Hand auf weißen Frauen“ – maßlos übertrieben. Aber wir werden es nie erfahren.
    Aber wie kann man sich bei solchen Banalitäten derart aufregen?
    Woher kommt denn diese Hypertonie und diese Schnappatmung?

  17. avatar

    C.G.: ‚Und Sie will ich mal sehen, wie Sie gemeinsam mit Klaus Kelle, Klonovsky und Matussek das Abendland verteidigen. Ich lache Tränen bei dem Gedanken …‘

    … mhmm, immerhin erkennen Sie, das das ‚Abendland‘, wie auch immer, abgeschafft werden soll. Das es Ihnen bei diesen Gedanken, vor Freude, [sic!] Tränen in die Augen treibt, ist ein Bekenntnis. Nun ja.

    Ob die Historie so endet wie Sie, C.G. und andere, es wollen – daran glaube ich nicht.

  18. avatar

    Furchtbares Geschwurbel, ja. Manchen reicht es anscheinend nicht, sich einfach nur zu irren, wie jeder normale Mensch. Sie müssen ihren Quark auch noch hoffnungslos verquirlen und einparfümieren, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass dann niemand mehr sieht, was für ein Quark das ist.

  19. avatar

    … ooops? Korrektur

    C.G.: ‚Ich bin 35 Jahre alt und habe mich noch nie in meinem Erwachsenenleben geprügelt. Und das, obwohl ich in Hamburg-St. Georg wohne, mitten zwischen türkischen, arabischen und iranischen Geschäften, … Neulich wurde es allerdings tatsächlich einmal kritisch, als ein besoffener Idiot aus einer Gruppe heraus sie begrapschte. Es war ein „biodeutscher“ Fußballfan, der vorher schon mit rassistischen Parolen aufgefallen war.‘

    … oje, rassistische Parolen in einem von Türken, Iraner und Arabern ‚beherrschten‘ Stadtteil. Echt, C.G., nachts ist es kälter draußen und schwarze Schuhe sind warmer als gefütterte.

    ‚Rund 500 politische, soziale, gemeinnützige, kirchliche oder gewerkschaftliche Einrichtungen und Initiativen tummeln sich in St. Georg – auf so eine Dichte wird man in einem anderen Stadtteil kaum kommen. An der Spitze steht dabei der „Kulturladen St. Georg“ (Lange Reihe 111) und die „Ausländerinitiative St. Georg e.V.“ (Lange Reihe 30-32). Aber auch eine Reihe von Hilfeeinrichtungen für Drogenabhängige und Prostituierte sowie für obdachlose und vernachlässigte Kinder gibt es hier.
    Denn während sich entlang des ehemaligen Autostrichs „Lange Reihe“ heute eine hippe Schwulen-Szene etabliert hat und reiche Yuppies dort ihre Eigentumswohnungen beziehen, bleiben Steindamm und Hansaplatz Anlaufstellen für Drogenkriminalität und Prostitution. Außerdem wohnen auf der „Problemseite“ des Viertels auch viele Muslime. Allein 15 muslimische Gebetshäuser haben sich hier niedergelassen, der Ausländeranteil im gesamten Stadtteil beträgt ungefähr 40 Prozent.‘

    Polizei: ‚Die Kriminellen sind überwiegend Algerier, Marokkaner. Die klauen wie verrückt.‘ Olaf Sobotta (50), Leiter des Polizeikommissariats 11 in St. Georg, bestätigt: ‚Es gab eine Häufung von Straftaten durch diese Gruppe.‘

    Kann ja sein, dass Sie C.G., eine andere Auffassung von Zivilisation haben als Fr. Kelle. Ich mag was sie schreibt.

    1. avatar

      Und was wollen Sie mir jetzt mit Ihren Internetfundstellen sagen? Von belästigten Frauen lese ich da nix. Und Sie will ich mal sehen, wie Sie gemeinsam mit Klaus Kelle, Klonovsky und Matussek das Abendland verteidigen. Ich lache Tränen bei dem Gedanken…

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    Dieser „Wir wollen Helden!“-Schmonsens von Frau Kelle ist offenkundiger Blödsinn, den man nicht ernstnehmen kann, wenn man nicht grad muskelgeschwollen, hirnrissig oder sonstwie übermotiviert ist. Was mir viel mehr zu denken gibt, ist, dass das Zeug von dem Herrn Klonovsky anscheinend echte Bewunderer findet. Das ist viel abgeschmackterer Kitsch, der sich auch noch kühn und geistreich spreizt. Ich kannte das gar nicht und habe mir gerade ein Bild gemacht – echt scheußlich. Dieser Mann war anscheinend „Chef“ beim Focus! Nicht zu fassen, womit man heute Karriere machen kann.

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      Da sagen Sie was. Der bedient Menschen, die ihre rechtsradikale, primitive Gesinnung hinter intellektuellem Geschwurbel verstecken. Die hat man viel zu lange außer acht gelassen.

  21. avatar

    Ist das alles unanständig. Ach was: auf eine Weise in diesem Sound der frühen 40er Jahre geschrieben, dass man es kaum glauben mag. Manchmal wünschte ich zu wissen, was für ein privater Mensch sich hinter diesem ganzen hässlich-denunziatorischen Gestus verbirgt, dieser andauernden Anklage, die auf besonders schmutzige Art und Weise Schmutzflecken anprangern will. Pfui.

  22. avatar

    @CG Ach, so heißt das Buch. Gut, das wir das geklärt hätten.
    Aber: Bitte mäßigen Sie sich im Ton. Sie wollen also sagen, dass in Ihrem Buch, das Sie gemeinsam mit Liane Bednarz schrieben, keiner der beiden Kelles erwähnt wird? Und sie wollen weiter sagen, das Sie Birgit Kelle – ihre EX-Mitkolumnistin beim TheEuropean nie anderweitig persönlich angegriffen und diskreditiert haben? Richtig?

    1. avatar

      Ich muss meinen Ton hier nicht mäßigen, wenn Sie Lügen verbreiten. Finden Sie einen einzigen Beleg, dass ich Frau Kelle früher angegriffen habe? Im Buch kommt sie in genau einem Satz vor: „Überhaupt ist man erstaunt, wie wenig Berührungsängste manche dezidierte Christen mit diesem Umfeld haben. So gab etwa die katholische Bestsellerautorin Birgit Kelle der Sezession Ende 2013 ein ausführliches Interview.“ Die Sezession ist das Leitmedium der neurechten Szene – da darf man doch Verwunderung dokumentieren, oder? Aber Sie sind ein wunderbares Beispiel für den zivilisatorischen Rückschritt, den wir gerade erleben: Keine Ahnung von nix, aber immer viel Meinung. Lernen Sie mal zu recherchieren.

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    Ach, das ist doch geradezu unanständig. Der Autor hier hat den Text ja gelesen und weiß, das Kelle Bezug nimmt auf eine Debatte. Die These ist also durchaus nicht von Ihr und sie setzt sich ja sogar kritisch damit auseinander und mit einem Augenzwinkern. Wenn aber bestimmte Sätze – wie hier getan – einfach nur selektiert werden um zu diskreditieren, fällt das schwer ernst zu nehmen leider.Noch dazu, wenn Herr Giesa bereits in einem Buch bei Hanser versucht hat, Frau Kelle irgendwie in die rechte Ecke zu schieben ohne das von dem Kübeldreck was hängen geblieben wäre. Sie sind ein junger böser alter weißer Mann.

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      Hören Sie auf dumm rumzulügen. Frau Kelle kommt in „Gefährliche Bürger“ überhaupt nicht zentral vor. Und unanständig ist höchstens, wenn jemand Selbstjustiz statt Rechtsstaat fordert.

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