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Krieg und Frieden

 Bei der Bewertung internationaler militärischer Konflikte gehört es zur Standardformulierung deutscher Politiker, zu sagen, der Konflikt sei militärisch nicht zu lösen. Sozialdemokraten benutzen diese Formel genauso gerne wie Christdemokraten, von den Grünen ganz zu schweigen, die ein pazifistische Gründungsgen in sich tragen. Mit dieser beschwichtigenden Redeweise treffen die Politiker den Nerv der deutschen Bevölkerung, die sich in den 60 Jahren seit Kriegsende in der lang andauernden Friedensperiode kuschelig eingerichtet hat. Den Parteien gelang es nur mit viel Mühe, den Deutschen eine Zustimmung zu den Auslandseinsätzen abzuringen, die seit der Wiedervereinigung von der internationalen Gemeinschaft auch von Deutschland gefordert wurden. Populär wurden die Einsätze in Bosnien, am Hindukusch   und in Mali beileibe nicht. Allenfalls die Piratenbekämpfung am Horn von Afrika erfreute sich einer gewissen Popularität, weil der Einsatz als polizeiliche Mission durchgehen konnte. Und die Piraten hatten ja schließlich  das Urlaubsvergnügen deutscher Segler und Kreuzfahrtschiff-Urlauber gestört.

Diese Haltung der militärischen Abstinenz mochte angehen, solange die Kriegsgebiete in weiter Ferne lagen. Dass die „deutsche Sicherheit auch am Hindukusch verteidigt“ werde, wie der frühere Verteidigungsminister Peter Struck treffend formulierte, leuchtete den Deutschen wenig ein, wenngleich man sich zähneknirschend dem Einsatz fügte. Seit fünf Jahren sind die Kriegsschauplätze so nahe an unser Land herangerückt, dass sich die Frage, wie wir´s mit der militärischen Verteidigung halten, auf neue Weise und mit ungewohnter Dringlichkeit stellt. Als vor zwei Jahren der russische Präsident Putin die Verwirrung, die in der Ukraine durch den Majdan-Protest hervorgerufen wurde, nutzte, um sich die Halbinsel Krim einzuverleiben, rieben sich deutsche und europäische Politiker verdutzt die Augen. Was man sah, wollte man nicht wahrhaben: Die Politik der militärischen Aggression, die aus Europa verbannt zu sein schien, war zurückgekehrt. Als Putin im Jahre 2008 in Georgien eingefallen war, hatten westliche Politiker die Aggression noch mit dem Argument heruntergespielt, es handele sich um die Kabbelei ehemaliger Sowjetstaaten, die noch nicht gelernt haben, friedlich miteinander zu verkehren. Bei der Annektierung der Krim konnte dieses verharmlosende Argument nicht mehr gelten. Als dann russische Truppen als „Separatisten“ getarnt in die ukrainischen Provinzen Donezk und Lugansk einfielen und dort „Volksdemokratien“ errichteten, die unverhohlen den Anschluss an Russland forderten, war allen klar: Russland ist bereit, die militärische Karte zu ziehen, um seine geopolitischen Interessen mit Gewalt durchzusetzen. Putin konnte das nur riskieren, weil er wusste, dass der Westen ihm dabei nicht in die Quere kommen würde.

Die USA waren unter Obama zu einer Macht geworden, die internationale Konflikte nur noch moderieren, nicht aber durch Interventionen lösen wollte. „Leading from behind“ wurde zum geflügelten Wort einer Politik, die den Führungsanspruch in der Welt aufgegeben hat. Putin wusste, dass ihm die die NATO ohne die Führungsrolle der USA keinen Widerstand entgegensetzen würde. In der Europäischen Union gab es sogar Stimmen, die für Putins Aggression Verständnis aufbrachten. NATO und EU hätten, so hieß es, Russland durch ihre Ostweiterungen gereizt. Der Ex-Kanzler Helmut Schmidt (SPD) sprach der Ukraine sogar den Status eines eigenständigen Staates ab. Es grenzt schon an ein Wunder, dass angesichts der Zerstrittenheit des westlichen Lagers wenigstens die wirtschaftlichen und finanziellen Sanktionen gegen Russland zustande gekommen sind.

Die russischen Aggressionen haben gezeigt, dass das deutsche (und auch europäische) Mantra, der Konflikt sei militärisch nicht zu lösen, nur so lange rational ist, wie sich auch die Gegenseite diese Botschaft zu eigen macht. Was geschieht aber, wenn der Gegner gerade der Meinung ist, den Konflikt militärisch zu seinen Gunsten entscheiden zu können, weil er mit der Schwäche des Gegners rechnet? Dann wird der friedfertige Westen der Verlierer sein.

Wie eine solche Politik der kalkulierten Aggression funktioniert, konnte man sehr gut am Syrien-Konflikt studieren. Als Putin Ende 2015 sah, dass das Assad-Regime in akute Bedrängnis kam, weil sein Herrschaftsgebiet durch das Vorrücken seiner Gegner nur noch auf Damaskus und Umgebung beschränkt war, griff er militärisch ein. Unter dem Vorwand, sich der internationalen Front gegen den Islamischen Staat anschließen zu wollen, bombardierten russische Kampfbomber Stellungen der gemäßigten Assad-Gegner, um sie entscheidend zu schwächen. Putin war nicht bereit, den einzigen russischen Militärstützpunkt im Nahen Osten preiszugeben. Durch die Bombardierung von Wohngebieten in Aleppo konnte er zudem die zerstrittene EU noch zusätzlich schwächen, weil dies den Flüchtlingsstrom gen Europa schlagartig verstärkte.

Wie schon im Ukraine-Krieg spielte Putin auch in Syrien das bewährte Doppelspiel: Er erklärte sich am Rande der Sicherheitskonferenz in München im Februar 2016 zu Verhandlungen über einen Waffenstillstand und eine langfristige Friedensregelung bereit, um noch während der Verhandlungen durch überraschende Militäroperationen vollendete Tatsachen zu schaffen. Wie zum Hohn auf die in München getroffenen Verabredungen ließ er seine Bomberflotte Krankenhäuser in Aleppo in Schutt und Asche legen. Außer allgemeinem Bedauern gab es im Westen keine Reaktion. Auch dieses Vorgehen kannte man schon vom Ukraine-Krieg. Noch während im Februar 2015 Angela Merkel und Francoise Holland mit Putin und dem ukrainischen Außenminister Klimkin in Minsk am Verhandlungstisch saßen, nahmen die russischen Truppen im Donbass den strategisch wichtigen Eisenbahnknotenpunkt Debalzewe ein, um das „Separatistengebiet“ entscheidend abzurunden.

Putin konnte sich nur deshalb in dieser aggressiven Weise an die Seite Assads stellen, weil der Westen – Nato und EU – schon seit Jahren nicht bereit sind, für den Schutz der Zivilbevölkerung das dringend Gebotene zu tun, nämlich eine Flugverbotszone für Assads Luftwaffe einzurichten und sie militärisch zu überwachen. Der schwache amerikanische Präsident Obama, der anscheinend nur noch an einem sanften Abgang aus seinem Amt interessiert ist, ließ Assad verschiedene rote Linien überschreiten, ohne seine Zögerlichkeit aufzugeben.

Die alte Devise des römischen Militärschriftstellers Flavius Vegetius Renatus (um 400 n. Chr.)   „Si vis pacem para bellum“ (Wenn du den Frieden willst, musst du den Krieg vorbereiten) hat auch heute noch ihre Gültigkeit. Solange es Mächte gibt, die sich den internationalen Regeln des Völkerrechts, die Aggressionen gegen Nachbarstaaten verbieten, nicht fügen wollen, kann nur eine glaubhafte militärische Abschreckung helfen, sie in die Schranken zu weisen. Bei den russischen Aggressionen der letzten 10 Jahre hat man diese Abschreckung sträflich vernachlässigt, weil man Putin immer wieder unterstellt hat, letztlich doch für rationale Gegenargumente zugänglich zu sein, um die Modernisierung seines rückständigen Landes nicht zu gefährden. Bis heute überbieten sich deshalb westliche Politiker in Beschwichtigungen des russischen Aggressors, um ihn durch Seelenmassage gewogen zu stimmen. Ein Großmeister solcher Wortakrobatik ist unser Außenminister Frank-Walter Steinmeier. In einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine vom 22. 02. 2016 spricht er von einem „Konflikt in der Ostukraine“ und davon, dass die „Souveränität von einem Nachbarstaat…in Frage gestellt“ worden sei. Wenn der Außenminister nicht einmal bereit ist, die militärische Aggression Russlands beim Namen zu nennen, kann man wohl kaum erwarten, dass er willens ist, das NATO-Bündnis so zu stärken, dass es Putin glaubwürdig entgegentreten kann.

Wie könnte eine glaubwürdige Abschreckung gegenüber Russland aussehen? Die NATO müsste ihr Vorhaben, eine schnelle Eingreiftruppe in den östlichen Randstaaten des NATO-Gebiets (Polen, Baltikum, Slowakei, Rumänien) zu stationieren, zügig umsetzen. Alle NATO-Staaten müssten ihre militärischen Anstrengungen (inklusive Erhöhung der Militäretats) verstärken. Da die westliche Militärtechnik der russischen immer noch überlegen ist, könnte die Aufrüstung der NATO dazu beitragen, Russland militärisch und vor allem ökonomisch zu schwächen. Die Sowjetunion ist u. a. auch deshalb untergegangen, weil der Rüstungswettlauf mit den USA einen Großteil der materiellen Ressourcen des Landes verschlungen hat. Dem drohenden Staatsbankerott kam die Sowjetunion durch Selbstauflösung ihres Imperiums zuvor. Auch Putin wird sich der Macht der Ökonomie nicht auf Dauer entziehen können. Der anhaltend niedrige Ölpreis wird schon in naher Zukunft seinen Spielraum für kostspielige Abenteuer entscheidend einschränken.

Im Syrien-Krieg sollte die NATO den Vorschlag Saudi-Arabiens aufgreifen, die gemäßigten Assad-Gegner mit modernen Boden-Luft-Raketen auszustatten, die Assads und Putins Bomber in Schach halten könnten. 1989 hat die Sowjetunion den schon zehn Jahre andauernden Afghanistankrieg vor allem deshalb verloren, weil die USA den Mudschaheddin hochmoderne Stinger-Raketen geliefert hatten, mit deren Hilfe die Widerstandskämpfer die Luftüberlegenheit der sowjetischen Truppen beenden konnten. Dies könnte auch im Syrien-Krieg ein probates Mittel sein, die Zerstörungswut der russischen Bomberflotte zu beenden.

Mir ist klar, dass ein solches Szenario eine Veränderung der Mentalität der politischen Klasse, vor allem aber der Bevölkerung zur Voraussetzung hat. Die Geschichte gibt einer solchen wehrhaften Politik der Abschreckung recht. Wären im Sommer 1938 die westlichen Demokratien Hitler in den Arm gefallen, als er seinen Raubzug mit der Zerschlagung der Tschechoslowakei begann, wäre Europa und der Welt viel Leid erspart geblieben.

Deshalb gilt: Der Frieden muss bewaffnet sein.

 

Bewaffneter Friede (von Wilhelm Busch)

Ganz unverhofft, an einem Hügel,
Sind sich begegnet Fuchs und Igel.

Halt, rief der Fuchs, du Bösewicht!
Kennst du des Königs Ordre nicht?
Ist nicht der Friede längst verkündigt,
und weißt du nicht, dass jeder sündigt,
Der immer noch gerüstet geht?
Im Namen seiner Majestät
Geh her und übergib dein Fell.

Der Igel sprach: Nur nicht so schnell.
Lass dir erst deine Zähne brechen,
Dann wollen wir uns weiter sprechen!

Und allsogleich macht er sich rund,
Schließt seinen dichten Stachelbund
und trotzt getrost der ganzen Welt,
Bewaffnet, doch als Friedensheld.

 

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22 Gedanken zu “Krieg und Frieden;”

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    Stellt euch vor morgen früh ist Krieg und keiner geht hin , eine schöne Vorstellung die per Gesetz verboten ist “ Wehrkrafzersetzung “ oder ähnliches genannt , macht es einer unvorstellbar kleinen Anzahl von Industriellen möglich ,uns dazu zu bringen ,zum Mörder zu werden an stad nur ein Land zu verteidigen. Krieg ist auch ein Ergäbniss Erfolgreicher Propaganda gegenüber dem eigenen Volk . Würde Sie auf der Straße heute jemand darum bitten für ihn gegen Bezahlung in ein x beliebiges Außland zu fahren und da so viele Menschen wie möglich zu töten würden Sie ihm sicher der Weltberühmten Vogel zeigen.
    Eine Armee tut dies aber in Exteritorialen Kriegen .
    Denke man sich dieses zu Ende wäre jede Armee der Welt sinnlos .
    Bei Völkerrechts verletzenden Bürgerkriegen werde fast nie die Agressoren Wirtschaftlich politisch und umfassend isoliert vielmehr nutzt die Waffenlobby erfolgreich die Propagandamedien und unterstützt eine der beiden Kiegsparteien gegen Bares mit Waffen.

    Das Ende ist meist Massenflucht und Vertreibung und fällt dem kleinen Mann zur Last ,welcher mit seinen Steuern nachher Milionen von Flüchtlingen finanzieren muss . Desweiteren wir dann mit solchen Flüchtlingen neuer Hass herauf beschworen um möglichst bald in einem
    neuen Konflikt Waffen verkaufen zu können.

    Ich behaupte das im Krieg nach der ersten richtigen Schlacht weit über 90 % der Soldaten gerne wieder nach Hause gehen würden und da in Frieden mir Ihren so genanten Feinden zusammen leben würden.

    PS
    ( im Ersten Weltkrieg wurde das für die Obrigkeit übrigens zum Problem ,da die Soldaten beider Kriegsparteinen mit Absicht daneben schossen und sich quasi mit der anderen Seite verbrüderten um zusammen Weihnachten zu feierten ,nachher wollte gar keiner mehr auf den anderen schießen. Dieses Problem wurde heute aber LEIDER schon durch ein sogenanntes Konditionierungstraining bei alle Armeen der Welt beseitigt.

  2. avatar

    @ Roland Ziegler
    Ich habe selbst seit Jahren ein eklatantes Problem mit meiner Kirche. Diese Leute haben nicht das Geringste übrig für Menschen, die gleichzeitig nicht auf den Kopf gefallen, finanziell gesettled und mental und physisch gesund sind. Die leben von Armen in irgendeiner Form. Du musst irgendwo armselig sein, wenigstens geistig (Matth.: Selig sind, die da geistlich arm sind), sonst können sie mit dir nichts anfangen, du bist für sie ein fail außer du gibst jeden Monat einen Hunderter.
    Ich weiß einen Haufen Orte, wo ich den Hunderter lieber gebe, Schulen, Kindergärten, Feuerwehr, spezielle Krankenstationen.
    Die jetzt zu uns Strömenden werden daher einfach pauschal umetikettiert: Das sind, ohne genau zu gucken, Arme, obwohl sie fast alle männlich sind und Geld für Schlepper hatten. Die wirklich Armen, Christen, JesidInnen und unpolitische Syrer oder Mosuler, sind dabei vollkommen untergegangen. Übergriffe in Asylbewerberheimen? Notfalls würden die Kirchen dem Täter Notasyl geben. Frau und Kind, Jude und Minderheit waren ihnen vom Anfang der RKK bis 1945 egal. Kolumbus, vermutlich (zumindest laut Salvador de Madariaga) ein Jude, dürfte eine Wildsau für sie sein, von Galen, der sich gegen Hitler aussprach, ein Abweichler und Pater Rupert Mayer selbst schuld. Bonhoeffer ist ihr Feigenblatt. Dieses ist etwa so groß wie die Fläche des Staates Texas, damit sie alle dahinter passen. Und diese ganze Einstellung hat die Leute aus der Kirche getrieben. Sie sollten sich selbst finanzieren, verdammt, so wie in Frankreich. Daher hoffen sie vermutlich heimlich auf sich ausbreitende Armut in dem Irrglauben, die Leute kämen zurück. Für eine echte antisemitische Wildsau wie Martin Luther kommt keiner wieder. Vielleicht für das Kasperle, das geschickter agiert – meine den paramarxistischen Theologen aus Lateinamerika.
    Ich selbst finde die Giordano Bruno-Ges. sinnvoller.
    Schöne Grüße

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    @hans
    Nun komme ich soeben aus Kanada zurück. Natürlich dort Riesen-Thema: „They told us that 6000 IS warriors came with the refugees“ aber auch „such a sign of humanity“, je nach Herkunft oder Herkunft der Eltern, hier Niederlande oder Uganda. Mein Eindruck: Ein freundliches multikulturelles Land das akribisch seine Grenzen und den Zuzug kontrolliert. Auch zum Schutz seines (einfachen) Sozialsystems. 900 $ (umger. 600 €) Grundrente. Man könnte neidisch werden. Dem von Ihnen zitierten Kommentator auf youtube stimme ich weitgehend zu, auch was Merkels Seelenlage betrifft. Aber den ‚Schutz des Abendlandes‘ halte ich weitgehend für Quatsch. Eine komplette (idealistische) Überhöhung oder Dramatisierung. Aber den Offenbarungseid gab es natürlich: Wir können unsere Grenzen nicht schützen, wir wissen nicht, wer ins Land kommt. Merkel ist daran nicht unschuldig.

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    @ Roland Ziegler
    Falls Sie den Punkt mit den Kirchen (ihr vermutlich obergeiles Schielen auf Machtzuwachs) weiter beleuchten möchten, lesen Sie mal Kissler und die comments dazu:
    http://www.cicero.de/salon/mer.....erin/60572
    Ich bin recht erstaunt, dass APo diese Überlegungen noch nicht angestellt hat.
    Die Kopfbekleidung stört sie natürlich auch nicht, denn mindestens bis zum 2.Untergang (auch WK) genannt trugen die Bäuerinnen auf dem Land es noch.

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    Wenn kriminelle Schleuserbanden solche Lügen verbreiten, die natürlich von mindergebildeten Menschen einfach geglaubt werden, bedeutet das im Klartext, dass Deutschlands Schicksal derzeit von Kriminellen mitbestimmt wird. Andere Länder scheinen das ohne Umschweife bzw. inzwischen (Österreich) begriffen zu haben. Allmählich dämmert es wohl auch unserer Regierung. Sie scheint sich, wo andere Länder auf der Höhe aktueller Info sind, immer erstmal schlau machen zu müssen, ein typisch deutscher Ausdruck übrigens. Das ist unsouverän. Zu dieser mangelnden Souveränität trägt eine Beliebigkeitspartei von grünen Ahnungslosen klar bei. Krasse Inkompetenz, das ist mein Eindruck. Und: Noch nie gehabt. Das naive Lächeln enthüllt auch einiges. Hier hat sich u.U. die Führung eines Landes schwer vera****en lassen. Alles deutet auf diese Möglichkeit hin, das Heckler-Koch-Gewehr, VW, jetzt Daimler, das Drohnenfiasko, eine fachfremde Frau als Oberste in der BW, das Eingehen auf Gr mit diesem Clown an der Spitze, der andere Clown sitzt in Italien. Die Spanier schaffen angeblich alle Boote wieder zurück. Da müssen einige aufwachen, auch Bürger. Grün ist nicht die Lösung für diese Probleme. Grün ist für Luxuszeiten. Dies sind aber Zeiten für Vollblutpolitiker und -Ökonomen.
    Wenn wundert das alles, wenn zuerst Kirchhoff und Merz entsorgt werden? Später zu Guttenberg zu Fall gebracht wird, der angeblich seinen Job besser konnte als seine Nachfolger. Die letzten Getreuen werden hin- und hergeschoben zwischen Positionen. Wer selbst seine Personaldecke so ausdünnt, kommt dahin. Wer höhere Kompetenzen fürchtet als die eigenen, steht so da. Höhere Kompetenz im Umfeld ist für jeden klugen Chef ein Gewinn, nicht aber für Kohl und sein Mädchen.

    Und noch ein paar Gedanken:
    http://achgut.com/artikel/merkel_und_ihre_gaeste

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    Parisien: ‚Jetzt muss ich Frau Merkel allerdings mal aus Fairness verteidigen: …

    … na guuuut, meinetwegen, … soll es bei einer Strafe auf Bewährung bleiben. Aber nur, wenn Sie, als Kronzeugin, so zuschreiben, die Hinterfiguren und Auftraggeber ihrer rechtwidrigen Politik benennt und ihren sofortigen Rücktritt erklärt. Oder?

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    @ dbh

    Jetzt muss ich Frau Merkel allerdings mal aus Fairness verteidigen: Es geht aus dem Artikel hervor, dass die Griechen nach einer Havarie auf den Mobiltelefonen messages fand, die gefaked waren von Schleppern. Diese gibt es vermutlich auf Urdu, Arabisch, Kurdisch und Farsi. Inzwischen dürfte sie von diesem Betrugsgeschäft wissen.

    Daraus geht allerdings hervor, dass man unsere Regierung plus Dienste zu Recht als naiv eingestuft hat. Mit den Amerikanern geht so was nicht. Außerdem hat Frau Merkel selbst Anlass zu dieser Art Betrug gegeben.

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    … ooops? Korrektur

    … die Ex meint Berge versetzen zu können. Im Original heißt das in Matthäus, in etwa, ‚Vertrauen zu Gott‘ kann Berge versetzen. Daran glaube ich auch.

    Davon aber, dass Menschen sich ins Meer stürzen sollen, steht nirgends geschrieben. Genau das bewirkt der Ex ihre ‚Politik‘. Sie dünkt sich offenbar als alternativlose ‚Vorsehung‘. Das hatten wir schon mal in Deutschland.

    ‚Merkel, wo bist du? Merkel, hilf uns!‘ – das Kampfgeschrei der Invasoren an der griechisch-mazedonischen Grenzen benennt klar, wo eine der Hauptverantwortlichen sitzt: In Berlin.

    … die irrgläubige Ex-FDJ-Sekretärin glaubt nur an sich selbst.

    ‚Wir schaffen das! … als Verkaufs-Masche und ausnahmslose Täuschung, sind Sprüche ala Maschmeyer oder der HMI-Organisatoren und andere, mit denen ‚Versicherungsvertreter‘ aufheizt werden.

    Psychoanalytiker Maaz meint dazu im Interview mit ‚Huffington Post‘:

    ‚Merkel sei inzwischen zu der Überzeugung gelangt, sie sei, wie immer wieder behauptet, die mächtigste Frau der Welt. Sie habe dadurch »den Bezug zur Realität verloren« und handele nun in der aktuellen Krise »irrational und nicht einsichtig«. Maaz nannte Merkel einen »Fall von seelischer Verpanzerung.‘

    … mithin hat selbst der Ministerpräsident von Bayern, Seehofer, erkannt, dass in Deutschland sich eine ‚Herrschaft des Unrechts‘ an die Macht geputscht hat.

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    @ Roland Ziegler
    Sie kennen sich auch mit Kirchen nicht genug aus, was Sie zugeben. Ich dagegen kenne Katholiken wie Protestanten, letztere manchmal besser, als mir im Leben lieb war. Unter den heute noch praktizierenden Protestanten sind entsetzlich viele Antisemiten, manchmal unbewusst in Form von Anti-Israelismus. Außerdem – ebenfalls entsetzlich – Unmengen von Pietisten, die gleichzeitig der Herrnhuter Brüdergemeinde oder anderen Brüdern angehören und in ihrer Reinheit calvinistisch wirken. In zwei Ländern kann man das besonders beobachten: Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein. Daher passt Kretschmann zum protestantisch-pietistischen BW wie eine gut geschnittene Jacke. Dass solche Leute sich kaum scheren um andere, die ein gutes Leben inclusive Konsum, Drinks und Freiheit sowohl zum Denken und Reden als auch zum Feiern schätzen oder gar gern ein potentes Auto fahren, versteht sich von selbst. Dass sie sich in ihrer bodenlosen frommen Nüchternheit Unterstützung vom Islam erhoffen mögen, würde ich nicht ausschließen.
    Über die Mentalität von Altmarxisten, zu denen nicht nur Kr. sondern auch J.Tr. gehören, hat Herr Werner schon geschrieben. Als ich kürzlich diese Schmusebilder unserer Kanzlerin mit Kr. gesehen habe, hat sich meine Skepsis vertieft. Sie sollten sondieren, ob Sie das alles überblicken. Sie haben ja derzeit keine Wahlen und haben Zeit.

  11. avatar

    Ich konnte bis vor kurzem mit Wagners Endlosschleifen auch nichts anfangen, aber das hat sich aus mir unbekannten Gründen geändert. Wagner ist tatsächlich wie ein Rausch, so ähnlich muss man das auch konsumieren.
    Anne Will habe ich nicht gesehen.
    Ich habe übrigens tatsächlich viel Kohl gegessen und wie Sie sich sicher denken können: Es war Grünkohl.
    Aufwändig zu waschen und benötigt eine gute Brühe u. ganze Pfefferkörner. Aber mit kräftigen Würsten und Bratkartoffeln ein tolles Gericht.

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    @ Roland Ziegler
    Der Anne Will-Abend muss nachdenklich stimmen, dieser halb-mystische Glauben, Berge versetzen zu können, diese unselige Mischung aus Protestantismus und Richard Wagner, krabumm.
    Nebenbei bemerkt: Wenn ich Kanzler wäre, würde Bayreuth ohne mich leben müssen. Wagner und Politik? Nein, danke. Wagner für Musikliebhaber? Von mir aus. Ich kann mit Wagners Endlosschleifen nichts anfangen.

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    @ Roland Ziegler

    Sie wirkt unbeholfen. Dass sie von den internationalen Medien und Brüssel so hochgehyped wurde, schadete ihr. Am ehrlichsten war sie mit „Das ist Neuland“. man konnte daran sehen, wie wenig sie vom heutigen Leben versteht. Sie scheint in einem Elfenbeinturm zu leben und wird, anders als die meisten von uns, wohl kaum Zeit oder Kraft zum Lesen haben.
    Sie sollten sie kritisch sehen. Das muss nicht böse sein. Im Prinzip sollte man jeden Politiker kritisch betrachten.
    Sie deklariert seit Jahren Dinge als alternativlos, die nicht alternativlos sind. Das wirkt steril und minderbemittelt. Das Feuer eines Schmidt oder Schröder geht ihr ab, wie den meisten heute. Sie lässt außerdem eine gesunde Distanz zu den Grünen vermissen, bei denen es wenige Leute mit echter Sachkenntnis gibt. Sie ist oft in Aussagen nicht zu unterscheiden von KGE, einer Studienabbrecherin in Theologie, die nicht einmal gescheit formulieren kann und durch riesige Wissenslücken auffällt (Hitler habe Dresden zerstört).
    Sie markiert damit eine Delle in der Demokratie, die sich hoffentlich eines Tages erholt.
    Sie halftert ganze Länder ab, als wären das ihre Schulklassen. Das ist ein Riesenfehler. Ihre Sturheit bezüglich GR, das man aus dem Euro hätte abwickeln sollen, beschert uns diese Menge an Migranten. Das ist ein vollkommen unfähiges Land, dem es nicht klar zu sein scheint, dass es seinen Tourismus verlieren könnte.
    Dass Sie das alles nicht sehen, ist schade. Und ein Wort: Ich lasse meine Tochter, die älter ist als Ihre beiden, nicht mehr allein mit dem Hund gehen. Einer von uns ist immer dabei. Im Falle eines Übergriffs wäre auch der Hund gefährdet. Dass dort nichts respektiert wird, neben Juden und Frauen und anderen Religionen auch Tiere nicht, macht die ganze Sache sehr, sehr fragwürdig.
    Ich schätze mal, dass Sie in Ihrer Jugend zu viel Kohl genossen haben. Ich dagegen bin von a) Schmidt und b) den 68ern geprägt. Das sind die Leute, die einen hyperkritisch gemacht haben. Von Letzteren hat man sich dabei abgesetzt. Sie ist nichts weiter als der Knödel zum Kohl. Bräsig irgendwie. Unbeholfen. Nicht wendig genug. Machtbesessen. Vielleicht ängstlich. Ich schätze übrigens, dass sie Morddrohungen bekommen hat, als sie die Ehrung für Westergaard durchgezogen hat. Das würde prägen.
    Schmidts Größe geht ihr ab. Der Terrorismus hat Schmidt, einem Segler, ein eigenes Format gegeben. Er besprach mit seiner Frau, dass er sich im Falle eines Schleyer-Schicksals opfern würde. Ich war im Ausland, als er Mogadischu mit der GSG9 durchzog. Vielleicht hatte er sich bei den Israeli Rat geholt (Entebbe 1976). Er wurde von allen Kollegen im Ausland bewundert, ganz gleich, woher sie kamen. Er war ein Charakter und würde diesen Stiefel nicht anziehen, nichts davon. Und man hätte ihn niemals dazu verbiegen können, Robert Havemann zu bewachen, niemals.

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    Als Wahlossi wider Willen tut es mir leid, es sagen zu müssen, aber es sind wieder mal die Meckerossis, die so viel Lärm machen und Widerstand mit Pflicht verwechseln. Eine Hand an der Fernbedienung und den riesigen Fachbildschirm mit den aktuellsten Nachrichtensendungen immer im Blick. Man muss ja vorbereitet sein auf die Lügenpresse, muss ja stäündig sein Land retten, man kann ja nicht einfach nur ruhig bleiben und sagen: „schade“ und sich nicht dafür interessieren und sich etwas Sinnvollerem widmen. Das geht nicht, denn es geht ja total bergab, gerade jetzt, wo die ganzen Flüchtlinge kommen, immer steiler bergab, trotz Falchbildschirm, Dunstabzugshaube, Einbauküche, Auto usw. usf. Schuld hat natürlich – Brüssel, Frau Merkel und alle da oben – aber nie der mit seiner Hand an der Fernbedienung vor seinem fürchterlichen Flachbildschirm.

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    Man kann ja meinen, dass Frau Merkel total auf dem Holzweg ist. Aber darüber zu meckern – so wie das z.B. die allwissenden Gutachsler tun, dass die xmal wiedergegewählte Kanzlerin ihren Weg noch immer für den richtigen hält und nicht auf das Gequatsche der Leute hört – das ist schon außerordentlich bräsig.

    Soll sie etwa sagen: „Nja, man weiß es nicht, aber irgendwie halte ich doch noch für besser, einen europäischen Weg zu finden u. die Flüchtlinge aufzunehmen und setze mich vielleicht, vermutlich dann auch künftig dafür ein“ oder sowas? Wäre das der gewünschte Antihitler? – Kritisiert sie doch bitte für etwas Vernünftiges. Aber wenn euch das Eine partout nicht passt, aber es trotzdem so bleibt, wie es ist, dann wird man sauer und plötzlich alles blöd: die Stimme, der Gesichtsausdruck, die Raute, die Vergangenheit, die Konsequenz, die Überzeugung…

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    Leider gebietet die Logik, auch diesem Absatz zuzustimmen:
    „Andere vor ihr, die sich Ähnliches zugetraut hatten, waren Karl der Große, Napoleon und zuletzt Adolf Hitler. Auch wenn man sich hüten muss, historische Figuren, gebildete Herrscher und den verkrachten Kunstmaler in einen Topf zu werfen, so gibt es doch ein Tertium comparationis, das die nachgeborene „Mutti“ mit ihnen teilt.“ link folgt unten.

    Wer 27 Länder übergeht, allenfalls mit den Ausnahmen Italien und Griechenland, die zu Aderlass neigen, hat diktatorische Züge, möglicherweise unbewusst oder durch übergroße Bewunderung in den ersten acht Jahren anerzogen.
    Zu lesen war, dass ca. 5000 an Gr’s Grenze zu Mazedonien gestrandet sind, während sich NUR 25000 im gesamten Land aufhalten sollen. Aha. Das mit den geplanten „hotspots“ war wohl nix. Wenn es stimmt, dass sich in Tempelhof Männer unter der Dusche darüber unterhalten haben, wie man am besten christliche Flüchtlinge umbringt, erscheint der Ausdruck hotspot übrigens gerechtfertigt.
    http://www.achgut.com/dadgdx/i.....die_europa

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    Ich muss 68ers Logik auch zustimmen. Wenn Sie schreiben

    „Im Syrien-Krieg sollte die NATO den Vorschlag Saudi-Arabiens aufgreifen, die gemäßigten Assad-Gegner mit modernen Boden-Luft-Raketen auszustatten, die Assads und Putins Bomber in Schach halten könnten. 1989 hat die Sowjetunion den schon zehn Jahre andauernden Afghanistankrieg vor allem deshalb verloren, weil die USA den Mudschaheddin hochmoderne Stinger-Raketen geliefert hatten, mit deren Hilfe die Widerstandskämpfer die Luftüberlegenheit der sowjetischen Truppen beenden konnten. Dies könnte auch im Syrien-Krieg ein probates Mittel sein, die Zerstörungswut der russischen Bomberflotte zu beenden.“

    muss man doch den Schluss ziehen, dass Sie von einem besseren Ergegnis als in Afghanistan ausgehen. Das lässt sich aber nicht rechtfertigen, denn „gemäßigte Assad-Gegner“ gibt es dort vermutlich auch nicht. Sobald die USA dort die Oberhand hätten, würden die vorher unterstützten „Gemäßigten“ sich gegen die USA wenden, wie es überall passiert. Vielleicht wäre ein russischer Sieg in Afghanistan ohne Eingreifen der USA ja besser gewesen, die USA hätten möglicherweise keinen Osama (zunächst „gemäßigter“? Mudschaheddin) hochgebracht, kein 9/11 erlebt, wer weiß. Wenn President Obama diesen Schluss gezogen hat, mag er ja richtig liegen. Der Westen ist zu gemäßigt, um in solchen Ländern eine Nachkriegsordnung etablieren zu können, siehe die Katastrophe in Libyen, Frankreich und einem seiner Philosophen zu verdanken.
    Die Russen schätzen die dortige Mentalität realistischer ein, und dass wir so viele Flüchtlinge und Rucksack“flüchtlinge“ haben, liegt nicht an ihnen, sondern daran, dass D sie zunächst quasi geladen hat und dann nicht fähig war, diesen Fehler umgehend durch Grenzschließung zu korrigieren. Daher ist Europa schon zerfallen. Was noch da ist dank Merkelscher Sturheit, ist nur eine Chimäre.
    Dass die Russen nicht schuld sehen, sieht man daran, dass schon vor ihrem Eingreifen in Syrien ein erheblicher Strom von Afrikanern kam, den man ebfs. hätte anhalten müssen. Es soll dort ein gut funktionierendes Schleppersystem bis in höhere Kreise im Sudan existieren. Und hier kommt China möglicherweise ins Spiel.

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    … ich stimme dem 68er bedingt zu. Bedingt, weil ich der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands für katastrophal, nicht gegeben, halte. Die Landesverteidigung braucht mehr, als eine Uschi … noch einmal ‚.. Once again, Moscow has shown itself better able to make strategic choices than we are. Russia is not an ideal partner for the United States, but sometimes its interests align with ours. In those cases, we should drop our Cold War hostility and work with Russia. The best place to start is Syria.‘

    … aber zu Ihrem Verständnis, 68er – im anderen thread Exous ./. Christen ./. ‚Flüchtlingskrise‘ – Sie sind es, der sich ‚passendes‘ aus den Schriften sucht. Die hebräische Bibel, Tanach, wird von den Christen nicht ohne Grund als das ‚Alte Testament‘ benannt. Für Christen gilt das ‚Neue Testament‘.

    Beim Exodus handelt sich um eine ‚kulturelle Gedächtnisgeschichte‘, und nicht um ‚Darstellungen konkreter Ereignisse‘.

    Wenn Sie so wollen, ist die sogenannte, gegenwärtige, ‚Flüchtlingskrise‘ schon jetzt keine Darstellung konkreter Ereignisse, sondern eine massive Ermutigung der Schlepperei, eines inzwischen von Mafia und Islam-Extremismus kontrollierten Milliardengeschäfts, das zahllose illegale Wege geht (keineswegs nur auf der sogenannten Balkanroute).

  19. avatar

    Was mich noch nervt, ist Ihre Verschwörungstheorie, dass Putin mit den Bomben auf Aleppo beabsichtige, Flüchtlingsströme zu provozieren, die letztlich die EU destabilisieren sollen. Ich kann nicht ausschließen, dass dies von „den Russen“ so akzeptiert oder gar gewollt ist. Ich kann aber auch nicht ausschließen, dass die massive militärische, monetäre und logistische Unterstützung der Rebellen in Lybien, Syrien, Ägypten und der Ukraine durch westliche Akteure nicht auch das Ziel hatte, die EU, so wie sie sich entwickelte, zu destabilisieren. Wer könnte denn tatsächlich ein Interesse daran haben, dass die EU sich wirtschaftlich stabilisiert und militärisch vereint, wie es nach 1989 geplant war. Wer hätte denn ein Interesse daran gehabt haben können, dass Jugoslawien zerfällt, die Osterweiterung oder der Barcelona-Prozess scheitert? Die damals erfolgreiche Erweiterung der EU Ende der 1990er-Jahre nach Osten und Süden hätte dazu geführt, dass die EU wirtschaftlich und geostrategisch mit den USA aufgeschlossen hätten. Bei einer Einbeziehung Russlands hätte die EU sogar das Potential gehabt, die führende Rolle zu spielen. Wem konnte das nicht passen? Putin? Oder den Falken im Pentagon?

    Stellen Sie sich das vor, ein wirtschaflich und politisch verflochtenes Gebiet von Agadir bis Spitzbergen, von Galway bis Uelen, von Reykjavík bis Dyabakir. Welche Absatzmärkte, welche Ressourcen, welch geopolitisches Potential. Da drohte aus Sicht der Amerikaner eine Entwicklung, die die Stellung der USA erheblich verändert hätte.

    Tatsächlich waren diese Entwicklungen aber immer parallel von Bestrebungen begleitet, auch die Beziehungen mit den USA und Canada zu intesivieren. Eine existenzielle Gefahr bestand daher für die USA aus meiner Sicht nicht, es drohte lediglich ein relativer Bedeutungsverlust. Durch die Eskalationen in Nordafrika ist die Lage in Europa mittlerweile so destabilisiert, dass die EU in ihren Grundfesten erschüttert wird. Die Grundpfeiler der Freizügigkeit und des grenzenlosen Wirtschaftsraums sind ins Wanken geraten, Europa wird wieder durch Mauern und Zäune geteilt und auch der nächste konsequente und notwendige Baustein einer gemeinsamen Fiskal- und Sozialpolitik wird durch die Entwicklungen in Griechenland und durch die Verhandlungen mit Herrn Cameron konterkariert.

    Well done, Mr. Wolfowitz!

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    Sie haben auch nichts gelernt.

    „1989 hat die Sowjetunion den schon zehn Jahre andauernden Afghanistankrieg vor allem deshalb verloren, weil die USA den Mudschaheddin hochmoderne Stinger-Raketen geliefert hatten, mit deren Hilfe die Widerstandskämpfer die Luftüberlegenheit der sowjetischen Truppen beenden konnten. Dies könnte auch im Syrien-Krieg ein probates Mittel sein, die Zerstörungswut der russischen Bomberflotte zu beenden.

    Bei Ihnen geht es immer nur darum, dass die USA gewinnt und „die Russen“ verlieren. Wie es dabei den Menschen ergeht, erscheint Ihnen relativ egal zu sein, habe ich den Eindruck. Die Unterstützung der Mudschaheddin unter Gulbuddin Hekmatyār durch die USA führte letztendlich zu 9.11 und den 2. Afghanistankrieg, 9.11. wurde vom Pentagon zum Anlass für den Irakkrieg missbraucht, was zu einer weiteren Militarisierung und Destabilisierung des Nahen Osten führte. Von genau diesen vagabundierenden Extremisten, die sich in den Besitz von Waffen brachten, oder von ausländischen Geheimdiensten aller Länder gebracht wurden, wurde dann der Syrische Bürgerkrieg angeheizt. Und Sie wollen dem noch die Krone aufsetzen und den 3. Weltkrieg provozieren? Unfassbar! Sie haben aus Ihrer maoistischen Jugend wohl gar keine oder die falschen Lehren gezogen. Früher waren Sie für den bewaffneten Kampf den die Arbeiterklasse für Sie ausfechten sollte und heute für den „bewaffneten Frieden“, den die „gemäßigten Assad Gegner“ für Sie erkämpfen sollen.

    Nach 9.11 duldeten die westlichen Staaten und ihre Geheimdienste, dass in syrischen Geheimgefängnissen Menschen gefoltert wurden und führten dort selbst Vernehmungen durch. Und dann, auf einmal merkte man, als es in den geostrategischen Plan passte, dass Herr Assad ein Diktator ist. Wer hätte das gedacht? Der hatte doch so eine hübsche Frau. Daher waren die Vorschläge „der Russen“ bzw. des „Teufels Putin“ natürlich völlig unakzeptabel, als dieser zu Beginn des Bürgerkriegs auf eine friedliche Lösung des Konflikts drängte und dabei den ehemaligen West-Folterfreund Assad in die Gespräche einbeziehen wollte. Dieser Bürgerkrieg ist nicht von Putin angeheizt worden, sondern vor allem von westlicher, saudischer und türkischer Seite. Und selbst eine ganze Reihe westlicher Militärs sagen mittlerweile hinter vorgehaltener Hand oder ganz offen, dass der Militäreinsatz der Russen der bisher erfolgversprechendste Ansatz ist, einen annähernd stabilen Waffenstillstand herbeizuführen. Und darum sollte es doch vor allem gehen, dass keine Menschen sterben und in die Flucht getrieben werden.

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    Bei vielen hat sich auch die naive Einstellung eingestellt, dass man nicht von einem anderen angegriffen würde, wenn man ihn nicht angreife: als ob die Welt nur ein Echo der eigenen Handlungen wäre.

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