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War die deutsche Einigung wirklich alternativlos?

Am 3. Oktober haben wir die deutsche Einheit gefeiert, und das ist auch recht so. Nölende Ossis – „alles war nicht schlecht …“ – und miesepetrige Wessis – „wie lange sollen wir noch zahlen?“ – können einem schon auf den Wecker gehen.

Auch mit den Leuten, die meinen, man hätte die Vereinigung dazu nutzen sollen, die Verfassung ganz neu zu schreiben, kann ich wenig anfangen. Mir gefällt das Grundgesetz ganz gut so, wie es ist. Hinter dem Gerede von der verpassten Chance auf ein ganz anderes Deutschland steckt meistens die Weigerung von Ost-Linken anzuerkennen, dass ihr System völlig am Ende war, also den Kalten Krieg verloren und dem Westen nichts zu diktieren hatte; oder von West-Linken, die gern die Ostdeutschen als Manövriermasse für ihre Zwecke in Bewegung gesetzt hätten. Trotzdem darf gefragt werden, ob der Beitritt der DDR zur Bundesrepublik wirklich eine so gute Idee war, wie es mittlerweile selbst unter den meisten Linken Comment zu sein scheint.

Um einmal mit dem zu beginnen, was wir nicht hätten, wenn die Vereinigung ausgeblieben wäre:

–       den Soli. (Ja, mich nervt das Gemeckere darüber, aber trotzdem.)

–       ein dauerhaft subventionsabhängiges Mezzogiorno im Osten.

–       nölende Ossis.

–       die Linkspartei.

–       die NSU. National befreite Zonen.

–       die Bundeskanzlerin Angela Merkel.

–       den Bundespräsidenten Joachim Gauck.

–       den Euro.

Um Merkel würde es mir vielleicht etwas Leid tun, aber nicht wirklich. Auf all die anderen Dinge kann ich gut und gern verzichten.

Man verstehe mich bitte nicht falsch. Ich bin weder ein Mauer- noch ein Sozialismus-Nostalgiker. Schon gar nicht bin ich ein Anti-Deutscher oder meine mit dem Ur-Anti-Deutschen Günter Grass, die deutsche Teilung wäre die Strafe für Auschwitz. Als West-Berliner genieße ich es, mich frei in meiner Stadt bewegen und das Umland aufsuchen zu können.

Deshalb rede ich auch gar nicht gegen offene Grenzen und die freie Bewegung von Menschen, Waren und Kapital, von Autos ganz zu schweigen. Aber diese schönen Dinge haben wir innerhalb der EU (und auch gegenüber einigen Nicht-EU-Staaten wie z.B. der Schweiz), auch ohne dass wir mit den entsprechenden Staaten politisch vereint sind. Österreich zum Beispiel, das nach dem Ersten Weltkrieg immer zu Deutschland gehören wollte, aber nicht durfte, und schließlich unter nicht enden wollendem Jubel der Österreicher von Hitler annektiert wurde, ist seit 1945 – erzwungenermaßen – einen anderen Weg gegangen, und – Hand aufs Herz – niemand vermisst die Abgeordneten Tirols oder der Steiermark im Deutschen Bundestag. Urlaub ja, warum nicht, aber das war’s dann auch. Unser Verhältnis zur DDR hätte doch auch so freundlich-nachbarschaftlich wie zu Österreich werden können. Warum musste es gleich die staatliche Einheit sein?

Die Ostdeutschen hat die Einheit um jene Erfahrung gebracht, die Polen, Tschechien und die baltischen Staaten gemacht haben: den Aufbau aus eigener Kraft. Darüber, und über die psychologischen Folgen dieser fehlenden Erfahrung, ist genug geschrieben worden.

Zu wenig geschrieben wurde bislang über die politischen Verzerrungen, die in Deutschland und Europa als Folge der Einheit auftraten.

Da ist zunächst die abnormale Tatsache zu nennen, dass es im Bundestag eine strukturelle linke Mehrheit gibt, die sich aber nie auf der Regierungsbank vertreten findet, weil die Linkspartei als Nachfolgerin der SED als nicht koalitionsfähig gilt. Ich will – das wird man mir ohne Erklärung abnehmen, denke ich – keine linke Regierung. Aber ich finde diese Situation, unter der vor allem die SPD als linke Mitte leidet, politisch ungesund. Die Ausdehnung der Linkspartei Richtung Westen hat im Grunde genommen sozialdemokratische Politik unmöglich gemacht. In Verbindung mit einer aus dem Osten stammenden Kanzlerin, die Opportunismus zu einer Kunstform entwickelt hat, ist das Ergebnis eine Sedierung des politischen Lebens in Deutschland, die unmöglich auf Dauer ohne böse Folgen bleiben kann.

Und dann gibt es den Euro. Zwar glaube ich nicht an die Legende, der zufolge der Euro der Preis war, den Helmut Kohl an Francois Mitterrand entrichten musste, um dessen Zustimmung zur deutschen Einheit zu erreichen. Es gab auch deutsche Beweggründe, allen voran Kohls Wunsch, die europäische Einigung durch eine von der Währung erzwungene Verdeutschung der beteiligten Volkswirtschaften „unumkehrbar“ zu machen; darüber, und über das falsche Denken hinter dieser Zielsetzung,  habe ich geschrieben. Doch mag der gegenteilige Gedanke, Deutschland über den Euro bändigen zu können, für Mitterrand und andere westeuropäische Politiker den Ausschlag gegeben haben, Kohls Plänen zuzustimmen. (How wrong can you get?) So denke ich, dass es ohne die deutsche „Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion“, die in die staatliche Einheit mündete, heute keine europäische „Wirtschafts- und  Währungsunion“ gäbe. (Die Sozialunion will Deutschland nicht, zu Recht: die Alimentierung des durch die Wirtschafts- und Währungsunion de-industrialisierten Ostens ist teuer genug.)

Man stelle sich hingegen zwei demokratische Staaten vor, beide Mitglied der Europäischen Union und des Schengen-Raums, im Wettbewerb um das beste Modell eines demokratischen Deutschland – eine Utopie mittlerweile, weil die Geschichte darüber hinweg gegangen ist. Nächstes Jahr werden wir 25 Jahre vereint sein.

Doch sollte die normative Kraft des Faktischen uns nicht für die Möglichkeiten blind machen, die in der geschichtlichen Situation von 1989 steckten.  Die Übung ist auch deshalb nicht unwichtig, weil wir trotz der Sedierung durch die Politik uns aufgefordert fühlen sollten, auch die Zukunft Europas in Alternativen zu denken.

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33 Gedanken zu “War die deutsche Einigung wirklich alternativlos?;”

  1. avatar

    Berlin,schon wieder die politische Achse des Boesen.
    Die Wiedervereinigung 1989 beinhaltet nur eines,
    das der Willkuer-und Verbrecherstaat Deutschland
    groesser ist und der hinterhaeltige,haessliche Deutsche
    aus seinem Loch kriecht.

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    Und wieder stellen wir uns nach diesem Perspektiv Artikel dem unerbittlichen, historischen Multiple Choice Verfahren und müssen uns entscheiden, welches der folgenden Beispiele den besten Lerneffekt für uns und die nachfolgenden Generationen hat:

    1. Hätte Caesar den gallischen Krieg verloren und die Gallier wären zur beherrschenden Macht aufgestiegen, dann hätte das Römische Reich die beschwingende Erfahrung gemacht, wie es ist, sich aus der Unterdrückung herauszuarbeiten.
    2.Hätte Bismarck nicht die Emser Depesche schicken lassen, der 70/71 deutsch-französische Krieg wäre vermieden worden. Vielleicht mit der Folge, dass ein gesunder Wettstreit zwischen den beiden Nationen mit einer gemeinsamen Währung -dem deutschen Franken- entstanden wäre. Und wir hätten immer noch einen (gekrönten) Kaiser und dürften dann vom richtigen Kaiserwetter sprechen.
    3. Wäre Adam schwul gewesen und nicht auf Eva und die Schlange hereingefallen, dann lebten wir immer noch im Paradies- ausnahmslos, alle.

    Nun lieber Leser, der an Geschichte interessiert ist,
    dürfen Sie wählen, natürlich auch das wirklich alternativlose deutsche Einigungsszenario.
    Als Preis gibt es den von mir persönlich in schwarz-rot-gold gerahmten Original Artikel zum Vorlesen für die Söhne und Enkel.

  3. avatar

    Das „Deutsche Problem“ ist doch am Absterben: 2013 leben nur noch 65 Millionen der 1950 deutschen Urabstammung, und diese sind meist zu alt fuer Nachwuchs oder kinderfeindlich. 2050 werden nur noch 40 Millionen „Urdeutsche“ in Mitteleuropa leben. Die anderen Haelfte wird dann von anderen Abstammungen entstanden sein. Deutschland wird mehr „international“ werden (generic). Auch das Oktoberfest wird den alten „Brauch“ – auser Biersaufen und Dirndltracht nicht erhalten. Alles wird mehr „global“ -ueberall, leider mit „Musik“ von England und dem primitiven Englisch: You got that ?

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    @Stevanovich
    Sie differenzieren ja wenigstens – auch wenn wir vielleicht nicht einer Auffassung sind, nun hat ja jeder so seine Prioritäten. In Osteuropa (z.B. Polen, Ukraine) vermute ich viele, viele Leute mit augeprägter Affinität zu Technik – und was uns Deutschen so ganz abgeht – Improvisationsvermögen. Da bietet sich doch genau das an, was man in Deutschland, eher aus ideologischen Gründen, versucht: Dezentrale Energie-, Wasserversorgung, Daseinsvorsorge. (Man macht sie dann letztlich doch lieber zentral und vergisst die Kabel..). Mit dem Rechtsstaat und der Korruption: Vielleicht verbesserungsfähig, wenn der Profit klar wird: Ich meine, wir versuchen seit geraumer Zeit „Afrika“ auf die Sprünge zu helfen, ohne wirklichen Erfolg, verglichen mit den lokalen Erfolgen in Handel und Wandel, die der expansive, niedrigschwellige und vor allem egoistische chinesische Handel dort bewirkt. Also statt, wie unsere GTZ-Entwicklungshilfe nur „Verwaltungsstrukturen“ zu exportieren, konkret über Technik reden, damit eröffnet man die Möglichkeiten, weil man die Leute anspricht, die es auch „machen“ sollen.
    Man schweift ab, aber für mich ist das dennoch alles im Zusammenhang mit dem einen deutschen Denkfehler: der Organisationsgläubigkeit.

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    Vielleicht beantworten Sie uns auch noch eine persönliche Frage.

    Welchen Beitrag hat Israel seit 1948 zum Weltfrieden geliefert?

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    Selbstverständlich sind Sie Anti-Deutscher. Sie sind sogar der Prototyp des Anti-Deutschen. Jemanden wie Grass, der sich gemeinsam mit dem Friedensnobelpreisräger Willy Brandt so für den Frieden in der Welt und Deutschland eingesetzt hat, als Anti-Deutschen zu beleidigen, sagt alles über ihren Charakter.

    Das wird man ja wohl noch sagen dürfen.

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    Bertolt Brecht:

    Immer noch schreibt der Sieger die Geschichte des Besiegten.
    Dem Erschlagenen entstellt der Schläger die Züge.
    Aus der Welt geht der Schwächere und zurück bleibt die Lüge.

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    @KJN

    Vergeudet…da haben sie nicht unrecht. Einer der größten Tragödien ist der Zusammenbruch des Knowhows, der aus Neufünfland fast ein Agrarland machte. Rückblickend halte ich die schnelle Vereinigung noch immer für Richtig, nicht wegen der Alliierten, sondern wegen der Landflucht. Ob die anschließende Tragödie unvermeidbar oder interessengeleitet war – vermutlich von jedem etwas. Aber da, dass muss ich zugeben, lese ich im Kaffeesatz. Wie ich die West-Pappenheimer kenne, war vielleicht die schnelle Vereinigung nötig, der Rest bestimmt nicht zu deren Schaden, wie ich die Bonanza mal milde umschreiben würde.

    In Süd/Ost Europa gibt es an sich nichts mehr platt zu machen, was nicht von Euro oder den eigenen Strukturen selbst plattgemacht wurde. Einen Raum wie Osteuropa können wir nur über große Infrastruktur/Energie Projekte anschieben, in den Bereichen haben die Länder nach wie vor Kompetenzen. Aus diesem Anschub sollte sich was entwickeln. Lustig, dass man über Dessert-Tech und den Maghreb redet, Rumänien und Bulgarien aber vergisst. Um solche Projekte umzusetzen, braucht man Strukturen (Rechtsstaat etc) die man anhand dieses Anlasses entwickeln könnte. Dann würde (ich schwebe in einer Traumblase, stechen sie ruhig rein) in diesen Ländern das Gefühl für einen europäischen Standard entstehen, aus dem erst eine funktionierende Kleinwirtschaft erwachsen kann, ohne das es keinen stört, dass Dimitri Schutzgeld will.

    Das jetzige Modell, mit EU-Gesandten marode Systeme zu beraten und diese mit Geld zu alimentieren, das bringt es nicht wirklich. Stichwort Energiewende – warum nicht? Das ganze über Projektbonds finanziert.

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    @Stevanovic
    Ja, das mag sein, das mit Bulgarien und dem Schafskäse. Ich sehe auch auf dem Peloponnes zwischen Tavgetos und Parnon kein Silicon Valley, auch nicht in 50 Jahren. In der DDR aber gab es eine veritable Industrie, die hochqualitative Bauelemente herstellte, mit vielen kompetenten Leuten – hatte gerade (Zufall) eben mit einem solchen „Ex“ gesprochen. Sowas ist Folge einer 200-Jahre-Entwicklung – systemunabhängig. Es ist wirklich „Verschwendung“ um nicht zu sagen „Sünde“ was da bei der Wiedervereinigung stattgefunden hat. Ich kann das immer wieder hervorgekramte „Zeitfenster“, das die „Alliierten“ (die von Weltkrieg II sind da wohl gemeint), angeblich gelassen haben, als notwendige Handlungsempfehlung nicht erkennen.
    Aber die Diskussion ist kalter Kaffee, wenn man nicht versucht, Schlüsse für Süd- und Osteuropa zu ziehen. Und da würde ich sagen, daß man z.B. bei GR die Stärken entwickeln muss – und das sind nicht Automobilbau und eindimensionale technische Entwicklung, wie in D, sondern Landwirtschaft – weswegen auch ein Deutscher TÜV (!) in GR genauso überflüssig ist, wie die gesamte Rating- und Troikaveranstaltung dort zwecks Rettung deutscher Großschuldner.

    Stevanovic, was ich sagen will ist, daß ich es für einen Fehler halte, vom technisch-industriellen Istzustand allzusehr in die Zukunft zu extrapolieren. Das ist bekanntlich ständig im Fluss und nur konservative Kräfte in der Wirtschaft mit veritablem Eigeninteresse wollen da keine Alternative erkennen. Technische Möglichkeiten gibt es viele und wenn die ausgereizt und nicht ständig abgewürgt würden, gäbe es auch für Südeuropa (alternative) industrielle Entwicklungsmöglichkeiten. Bei der dt. Wiedervereinigung hat man letztere jedenfalls knallhart und skrupellos abgeschnitten, um bestimmte Wirtschaftsinteressen (s.o.) weiterhin zu bedienen. Und das wird auch in Südeuropa so laufen, was ich mir erlaube, zu kritisieren.

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    @KJN

    Nirgendwo – wirklich, nirgendwo – entsteht eine blühende Struktur einfach so. Kalifornien wäre ohne Staatsbetriebe nie zu der Wirtschaftsregion geworden. Der Staat schiebt an, es entsteht ein Geflecht von Unternehmen, dieses entwickelt sich, der Staat zieht sich zurück. Bayern im 19Jhr., EADS, selbst die Schweiz. Soweit die Theorie.
    Wenn sie ein Land oder eine Gesellschaft haben, dass ein solches Geflecht nicht entwickeln kann, dann hauen die Fähigen dort ab – Braindrain. Der doofe Rest stagniert auf niedrigem Niveau und geht in Korruption und Nepotismus unter. Das ist in Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Portugal etc der Fall. Wenn sie da nicht staatlich was anschieben, können sie zum Abitur gleich Ryan-Air Karten mitverteilen. Was gut für eine Region sein kann, nämlich Deregulierung und Privatisierung in Frankreich und Deutschland, kann in anderen Ländern schädlich sein. Ohne staatliche Programme wird es in Bulgarien nur Schafskäse geben. Erst über diese Projekte, entsteht eine Bürgerschicht, die dann später Aufgaben wie Unternehmertum übernehmen kann.

    Deswegen glaube ich, bei allen offensichtlichen Fehlern, wäre Neufünfland in zwei Jahren leer gewesen. Außer wir hätten die Mauer von der anderen Seite wieder aufgebaut. Jedes „Alternativszenario“ muss so anfangen: Obwohl bereits im ersten Jahr 10% der Bevölkerung, das Land verlassen hat…

    Rumänien 2002: 21,7 Millionen; Rumänien 2011: 19 Millionen, waren mal auch fast 25Millionen in den 80ern – und die will ganz Europa nicht. Wie wären die Zahlen für Neufünfland, wenn es nicht die Perspektive der schnellen Vereinigung gegeben hätte?

    Deswegen: Bis jetzt kann ich zumindest keine positive Alternative zur schnellen Übernahme sehen. Außer Kohl hätte gesagt: Niemand hat die Absicht, eine neue Mauer zu….

  11. avatar

    Nun wird man gleich mit den bedauernswerten Südeuropäern kommen und sagen, dort gäbe es aber nun wirklich mangelnde Zustimmung. Das ist wohl auch so, aber dann sind die Südeuropäer aufgefordert, in ihren jeweiligen Wahlen für ein klares Mandat zu ihrem Austritt zu sorgen. Dann könnte das restliche Euro-Europa daraus Folgerungen zur Umstrukturierung ziehen.

  12. avatar

    „Fragen Sie die Schweizer“, sagen Sie zu Moritz Berger. Aber die leben doch in einem gemeinsamen Staat! Dort gibt es keine „kulturelle Homogenität“ und auch keine gemeinsame Sprache. Trotzdem gibt es einen Staat.

    Der einzige vernünftige Grund, keinen gemeinsamen europäischen Staat zu wollen, wäre mangelnde Zustimmung, wenn es die gäbe. Aber gerade die gibt es nicht, jedenfalls nicht hierzulande. Keine mangelnde Zustimmung nirgends. Stattdessen Zustimmung. Die Antieuropartei hat ihre gefühlte Mehrheit in 4,x Prozent der Wählerstimmen umgemünzt. Das Gefühl, in der Mehrheit zu sein, scheint noch anzuhalten; die Leute sagen: „4 Prozent aus dem Stand – alle Achtung!“ Das kommt einer mehrheitlichen Ablehung schon sehr nahe. Aber – es fehlen eben doch noch 47 Prozent.

  13. avatar

    Her Posener, warum soll ich mir vorstellen, was wäre, wenn es zwei demokratische deutsche Staaten gäbe?
    Zwei demokratische deutsche Staaten, die miteinander wetteifern? Das sind einer zu viel. Eine kostspielige Bürokratie zu viel. Ein Staat ist eine aufwändige und unangenehme Sache! Einer reicht. Am besten so wenig Staat(en) wie möglich. Wenn die Form keinen grundsätzlichen Unterschied hergibt – kürzen! Zusammenlegen.

    Übrigens habe ich den Verdacht, dass Sie sofort zum Eurofreund mutieren würden, wenn England in die Eurozone eintreten würde.

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    PS: „Soli“
    Hinter der Abneigung den „Soli“, Steuern überhaupt, zu zahlen, steckt immer weniger kalkulatorischer Geiz, sondern Unwillen, Vertrauensverlust. In einer Gesellschaft, wo alles gemessen, kalkuliert, sogar moralische Kategorien, wie Strafen, vorwiegend in € bzw $ bemessen werden ist das wohl die einzige Sprache, die von den derzeitigen Eliten verstanden wird.

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    @Stevanovich
    „Chinas Erfolgsmodell basierte viel auf staatlichen Vorgaben, die in Europa so nicht gehen. Wir werden als, wenn wir eine Gegend entwickeln wollen, in die Tasche greifen müssen.“
    Das ist die eine Denkweise: Industrielle Entwicklung, Infrastruktur, Großmaschinenbau etc., also zentralistisch. Man hätte auch zulassen können, daß die fünf neuen Bundesländer („Fü-ne-bus“) ihren eigenen Weg mit anderen Strukturen, z.b: dezentral finden, vielleicht in Assoziation mit Westdeutschland mit eigener Währung. Es ging ja in dem Artikel von Posener um „Alternativen“. Sie sehen, die Geschichte wiederholt sich: Schon wieder versucht der „Musterknabe“, diesmal des Kapitalismus, in Form von Frau Dr. Mustermerkel anderen, diesmal in EU, die Standards aufzudrücken. Ich habe nix gegen Patriotismus, aber er steht Deutschland einfach nicht, weil er von den deutschen Eliten schon zu oft missbraucht wurde – eben auch wieder bei der Wiedervereinigung. Jeder spürt das, weswegen er nur in Form von „Schland“ erträglich scheint.

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    1871 war ein Fehler fuer die Deutschen und die ganze Welt. 1989 war ist ein Problem fuer die ganze Welt. Manchmal ist es besser wenn „Voelker“ getrennt bleiben: Die USA waere heute eine bessere Nation ohne die Staaten der Confederacy 1861-65. Noch besser – wenn es eine „Union“ entstanden waere der Northern States mit den Anglo-Provinzen Kanadas! Und eine franzoesisch-kuluturelle Republique Quebec! There would less aches and pains today! Die Franzosen haben 1948 die Wiederkehr des Koenigreiches Bayern versucht: Der Ami hat das nicht erlaubt! The truth: There is not one single nation in the world that was really interested in a new, united Germany! Vielleicht machen sie es das naechste mal besser…

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    Gestern lief in der ARD ein halbwegs interessanter Beitrag über die Treuhand. Da kann man den einen oder anderen nachdenklichen Abwickler sehen, die dummdreisten Abzocker aus dem Westen, unglaublich enttäuschte leere Arbeitergesichter oder den Direktor, der sich noch nach über 20 Jahren freut, dass er auf die „schlaue“ Idee gekommen ist, die Treuhand einfach in Bundesanstalt für vereinigunsbedingte Sonderaufgaben (BvS) umzubenennen.

    http://www.daserste.de/informa.....h-100.html

    Man wundert sich, in welch kurzer Zeit da ein ganzes Land umgekrempelt worden ist und wie hemdsärmlig das alles ablief.

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    Zugegeben, blühende Landschaften sehen anders aus. Aber so schlimm ist es auch wieder nicht. Die hohen Kosten entstanden wegen der schnellen Angleichung der Lebensverhältnisse. Wenn in einem reichen Land mal Solidarität angebracht war, dann an der Stelle. Das soll keine Fehlentwicklungen entschuldigen, aber ich bin für Soli und ähnliches für einen Aufbau Ost durchaus zu haben.

    Natürlich helfen uns die Erfahrungen beim Aufbau Ost in Europa nicht weiter. Die Nummer können und wollen wir nicht wiederholen. Sollte eine ähnlich hohe Transferleistung die Grundlage eines funktionierenden Euro sein, dann, klar, war es das. Nur eins ist auch klar: Chinas Erfolgsmodell basierte viel auf staatlichen Vorgaben, die in Europa so nicht gehen. Wir werden als, wenn wir eine Gegend entwickeln wollen, in die Tasche greifen müssen.

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    Lieber Alan Posener,

    mit Ihrem „nie“ wärem wir doch wieder einmal an dem Punkt wo sich unsere Auffassungen trennen:

    Im Wirtschaftsbereich sind Sie wie ich mehr oder weniger ein Anhämger von Schumpeter…

    Im sozialen Bereich gehen Sie davon aus dass es keine “ Innovationen “ gibt.

    Und was verstehen Sie unter kultureller Homogenität?

    Sollen die Tapas jetzt nur noch mit deutscher Plockwurst belegt werden?

    Und ganz nebenbei:

    Ihr Wettbewerb, den Sie oft einfordern, beruht letztlich auf (kultureller) Heterogenität, denn sonst hätten wir doch nur ein i-phone und kein Android,

    Oder sehe ich das hier mit anderen Kontaktlinsen als Sie?

    Oder habe ich Sie falsch interpretiert?

    Und was die Alimentierung betrifft:

    Wir haben doch z.B. seit Jahrzehnten die PIGS alimentiert.

    Und außer den Autobahnen und Flughäfen auch Investitionen im sozialen Bereich.

    Und wass die Schweiz betrifft:

    Sie würden sich wundern, wenn Sie sich einmal mit der Lupe (und nicht dem Fernglas:-) die Entwicklung der schweizerischen Gesetzgebung in den vergangenen Jahren anschauen.

    Die Schweiz ist mehr oder weniger bereits ein Bestandteil der EU.

    Im Wissenschaftsbereich ist z.B. derzeit die Universität Lausanne Projektführer in einem der größten Wissenschaftsprojekte der EU (ein Volumen von ca. 1 Mrd. €)

    http://www.tagesanzeiger.ch/sc.....y/31804757

    Es gibt zwar einen Roger Köppel und einen Christoph Blocher aber… das ist nur eine Seite des Schweizer Franken.

  20. avatar

    Nun, lieber Stevanovic, das mag schon sein, daß die „national befreiten Zonen“ de facto nur ein kleiner Kollateralschaden gegenüber dem sind, was nach dem Zusammenbruch des Sozialismus in Osteuropa ertragen werden muss und ich kann das verstehen, daß Sie das besser finden, wie das hier lief.
    Das ist aber keine Regierungskunst gewesen, sondern angewandtes Sozialsystem – wobei das durch Produktivitätssteigerung der letzten Jahrzehnte erwirtschaftete Volksvermögen mal kurzerhand verbraten wurde, um mit Harz IV und sogenannten Fortbildungsmaßnahmen (Bewerbungstraining u.ä. Psycho-Stuss) den ausrangierten Teil des Volkes ruhigzuhalten. Naja, und das Klischee mit der Bahnsteigkarte und der Revolution hier stimmt ja nun auch. Schlimm wird’s hier erst, wenn Idioten gewählt werden und in die Obrigkeit gelangen, ich denke, Sie wissen, was ich meine. Deswegen ist hier m.E. nix zu feiern – schon gar nicht ein Tag im Terminkalender von Helmut Kohl – außer vielleicht – wie man hier im Rheinland sagt: Et hät noch immer joot jejange – zumindest ab ’45 bis dato.

    PS: Wenn man über Griechenland nachdenkt, sollte man den ex-DDR als misslungenes nationalökonomisches Experiment miteinbeziehen, aber ich befürchte, daß das zu naheliegend wäre, um ernst genommen zu werden..

  21. avatar

    Lieber Moritz Berger, ich bin für die Globalisierung; dass diese einen napoleonisch-preußischen Staat namens Europa voraussetzt, wäre mir neu; fragen Sie die Schweizer.
    Und worauf ich hinweisen wollte: Die Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion wurde den Deutschen mit Hilfe des Patriotismus verkauft. Wie denn überhaupt ein Sozialstaat ein Mindestmaß an kultureller Homogenität voraussetzt. Das existiert in Europa nun einmal nicht, und das ist in Ordnung so. Deshalb werden die Deutschen (und gerade die daueralimentierten Ossis) niemals die Alimentierung der Resteuropäer akzeptieren, und die Resteuropäer werden nie ein deutsches „Pflichtenheft“ akzeptieren.

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    Ohne wieder den Ostblock-Vorsteher raushängen zu lassen (ich tu es natürlich): Anfang der 90er sind alle Volkswirtschaften und Gesellschaften komplett abgestürzt. Einige kreative ITler können über 1000de Mütter, die sich prostituieren mussten, 1000de Väter, die zu Kleinkriminellen wurden und einer drogensüchtige Jugend nicht über den totalen Absturz hinwegtäuschen. Ihr erinnert euch an die kilometerlangen Straßenstriche an der Grenze zum Westen? Budapest, das Bangkok Europas? Gewalt und Brutalität, die kahlgeschorenen Lederjacken, billige Nataschas und Odessa-Inkasso?

    Nun, Zwickau-Inkasso hätte niemanden beeindruckt. Bei allen Fehlern, dass zumindest der Ex-DDR dieses erspart geblieben ist, ist ein Grund, den 3.Oktober zu feiern. Deswegen kann es sein, das es technisch schief gelaufen ist, zu teuer war, dass aber eine Generation von Sachsen nicht das machen musste, was Polen, Tschechen, Ungarn, Bulgaren, Rumänen, Slowaken etc machen mussten, ja, das ist ein Erfolg der Wiedervereinigung.

  23. avatar

    An welcher Stelle will man den Pulli aufribbeln? Deutschland ist als Nationalstaat in der Mitte Europas zu groß, um sich als Schweiz zu gerieren. Also Geburt Deutschlands 1871. Ohne Frankreichs Übergriffe nicht denkbar. Levée en masse 1792. Dank französischen Zentralstaat möglich. Dann wären wir bei Karl dem Kühnen 1477. Ein weites Feld für fantastische Literatur.

    OK, wir gehen von zwei deutschen Staaten 1989 aus. Über 20Jahre „L’Allemagne 12 points“ bei der Eurovision mehr. Frankreich ohne kontinentales Gegengewicht und im Antagonismus zu Albion. Neo-Napoleonische Bewegung in Frankreich. In Europa herrsch französischer Etatismus, der auch den Osteuropäern gut gefällt. Albion wendet sich ab und schließt sich NAFTA an.

    Nur ein Szenario würde nicht passieren: Europa, filetiert in Kleinstaaten, akzeptiert die angelsächsische Hegemonie und wird Teil des Commonwealth.

    Ich muss zugeben, ich verstehe wieder mal die Pointe nicht…

  24. avatar

    Lieber Alan Posener!
    Gut geschrieben, interessant, doch vielleicht zu kurz gegriffen. Die Arbeitssuchenden waeren ebfs. Nach Westen migriert, so wie mancher Badenser in der Schweiz arbeitet. Daher sollte man im leergelaufenen Osten nach Gas suchen und Fracken, was das Zeug hergibt, statt touristisch funktionierende Regionen mit Greifvogelkillern zu verschandeln.

  25. avatar

    Die Art und Weise, wie die Einigung (mit hurra!, hurra!) „durchgeführt“ wurde, zeigt exemplarisch, wie hierzulande (immer noch, immer wieder gerne) Politik gemacht wird:
    Mit Emotionen von oben manipulieren – zum eigenen Ruhm.
    Natürlich wäre es besser gewesen, wenn man der DDR die Chance gegeben hätte, sich in den Kapitalismus hinein zu entwickeln. (Lafontaine hatte derzeit zu recht darauf hingewiesen.) Mit (um 1990 gegründeten) Tante-Emma-Läden, Ost-Marken und – von mir aus auch das – Grusel-Tourismus zu den Stätten der Repression (mit dem Nebenefekt, daß uns die „Ostalgie“ erspart worden wäre). Statt dessen hat man wirklich gute Leute (Wissenschaftler, unbelastete, ja hat man..) in die Arbeitslosigkeit geschickt, die wachsende Kleinwirtschaft möglichst schnell und effektiv mit Autobahnen und West-Investitionen platt gemacht (Hurra! Hurra!) und hat – nachdem die paar subventionierten Profiteure sich dämlich verdient haben – nun den Ost-Sozialfall am Hals.
    Anstatt den eigenen Vorteil in der Nische zu suchen überlässt man mal wieder alles der Politik, die ihre „historische Chance“ nutzt.
    Blöder Deutscher Michel – nach wie vor..

  26. avatar

    APo: Nächstes Jahr werden wir 25 Jahre vereint sein.

    … es gab keine wirkliche Teilung Deutschlands. Allein Familien, Geschwister, Verwandte, Bekannte, Freunde wurden gewaltsam getrennt, vertrieben, gegeneinander ausgespielt.

    … wenn Sie zurück wollen, dann besser 100 Jahre. 1913.

  27. avatar

    Köstlich geschrieben, es wäre wegweisend gewesen, hatte dieser Text 1988 (ich sage nicht 89) den europäischen Akteuren Frankreich und Großbritannien als Denkschrift vorgelegen.
    Wenn die Verdeutschung (Verpreußung) der europäischen Wirtschaft als Gespenst im Raum gestanden wäre, hätte Thatcher wohl eher als Mitterand phobische Anfälle bekommen und den Limes vom Westen her in seiner Stärke dem Zweck nach verdoppelt. Die Lady hatte immer ihre berechtigte Panik vor einem verkorksten Großdeutschland.
    Und mal ehrlich, Posener hat es auf den Punkt getroffen: Was kam da über den Westen soziologisch hinweg mit der Maueröffnung.
    Wenn ich mich heute daran erinnere, wie ich in Karl – Marx Stadt auf einem Gott – verlassenen sozialistischen Platz Brötchen an einem vereinsamten Verkaufswagen kaufte, dann schaudert mir noch heute. Diese DDR war ein Kühlschrank voller Leere, abyssisch so ein Derivat aus der Gedankenfabrik, die in der Lage war apokalyptische Strahlenwüsten in die Zeit zu setzen, – Moloch. Es war ja auch so, daß Polen 1990 westlicher war das die ehem. DDR. Jedenfalls gab es in Warschau 1990 schlagartig ein gutes Sortiment westlicher Waren und die waren nicht alle aus irgendwelchen Botschaften zusammengeklaubt, sondern frei verkäuflich. Auf dem Hintergrund der zum Tode verurteilen BRD erschienen die Menschen aus der DDR wie ein Satz Nebelheimer aus einem Walter Moers Roman. Und man hätte ihnen in der Tat nicht die Möglichkeit durch eine selbstmörderische Bevormundung nehmen dürfen, sich selber neu zu erfinden, statt sie, wie geschehen an ein Gängelband Kohlscher Selbstherrlichkeit zu ketten, an dem Frau Merkel heute noch rasselnd hängt.

  28. avatar

    Lieber Alan Posener,

    endlich plädieren Sie auch für die „dezentralen Lösungen“ 🙂

    Wann rufen Sie die freie Republik Westberlin aus.

    Die Bewegung:

    http://www.partei-fuer-franken.....tzprogramm

    hat sicherlich ein großes Interesse am Wettbewerb mit Westberlin!!

    Nach den 🙂 Kommentar hier eine konkrete Frage:

    Was verstehen sich unter :

    „Die Alimentierung des durch die Wirtschafts- und Währungsunion de-industrialisierten Ostens ist teuer genug.)“

    Nach Milton Friedmann heißt es doch:

    There is no free lunch

    Dass heißt im Fall der früheren DDR, dass wir letztlich auch beim Fortbestand der beiden Staaten hätten zahlen müssen.

    Analog werden wir auch für die “ Unfallfolgen “ unserer Nachbarn in den “ Pigsstaaten “ aufkommen müssen.

    Und wie verhält sich Ihre Argumentation mit der von Ihnen doch mehr oder weniger propagierten Globalisierung.

    Gilt die Globalisierung nur für den Austausch von Wirtschaftsgütern?

    Schließen Sie per se daher die Sozialunion aus?

    Dass was sich vor Lampedusa ereignet hat, ist m.E. ein Indikator dafür, dass wir nicht mehr auf einer Insel leben.

    Europa ist keine Festung. Und was mit den Mauern geschehen ist, haben Sie als Westberliner sicherlich selber direkt vor Ort erlebt.

    Daher sollten wir vielleicht einmal den Blick über den Tellerrand richten und , wie sich richtig bemerken , statt in einer Analgosedierung verharren.

    Auch wenn der Ruf,
    http://deutsche-wirtschafts-na.....t-page-11/

    der ärmeren EU Länder nach einem Transfer von Arbeitslosenunterstützung aus Deutschland in die PIGS Staaten auf den ersten Blick sehr provokativ ist, vielleicht ergeben sich hier die ersten Ansätze für eine europäische Sozialunion verbunden mit einem “ Pflichtenheft “ und “ Lastenheft „.

    Und was Westberlin betrifft:

    Sie sind doch mittlerweile nahezu 65 Jahre alimentiert worden oder ?? und wollen als Rentner weiter alimentiert werden 🙂 ???

    Aber Berlin wird laut McKinsey zur ersten Gründerstadt Europas:

    http://www.mckinsey.de/berlin-gruendet

  29. avatar

    @ Alan Posener: was wir nicht hätten, wenn die Vereinigung ausgeblieben wäre

    – den APO. (Die Welt wäre in Bonn, die WamS in Hamburg und beide wären die alten geblieben.)

    Im Ernst, lieber APO, Ihr Versuch, „die Zukunft Europas in Alternativen“ zu denken, ist doch im Prinzip nichts anderes als der Versuch, ebenfalls den Weg der geringsten Anstrengung zu gehen und „Politik“ wie unsere DDR-sozialisierte, alternativlos opportunistische Kanzlerin zu machen.

    Nicht zufällig war der bundesrepublikanische Ziehvater Angela Merkels Helmut Kohl. Da wuchs zusammen, was zusammen gehört.

    Hätten Sie die Wiedervereinigung à la Helmut Kohl als die binnen-entpolitisiert nationale beschrieben, die sie war, wären Sie vielleicht drauf gekommen, dass jetzt auch Sie genau in dem Augenblick in entpolitisiert „natürlichen“ Kategorien denken, in dem europäische Politik gefordert wäre.

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