Gründungsvater Joschka Fischer sah sich als der letzte authentische Rock `n Roll-Politiker. Bob Dylan war ihm wichtiger als Karl Marx. Schon klar, dessen enigmatische Texte waren zwar nicht leichter zu verstehen, aber kürzer und beim Taxifahren zu verdauen. Man wollte den Vietcong vom Ami und sich selbst vom vorzeitigen Samenerguss befreien. Das ging damals in einem Diskurs, Imperialismuskritik und die Orgasmusschwierigkeiten der Frauen. Sexuelle Befreiung war angesagt. Man wähnte sich als Avantgarde der Menschheit.
Joschkas Jugendkumpel Dani, nicht gelernter Taxifahrer, sondern Kindergärtner, hat leider seine erotischen Fantasien aufgeschrieben. Seine heutigen Dementis sind dünn, aber glaubhaft. Man war nicht Päderast, wollte aber als einer erscheinen. Die Vertriebene Erika, die so schwarz ist, dass sie braune Schatten wirft, will den schwulen Grünen Beck deshalb aus seinen Ämtern vertreiben. Die Ökos haben ihre seinerzeitige Toleranz gegenüber sexuellem Kindesmissbrauch an der Backe.
Von allen Tabus dieser Welt halte ich das der sogenannten Pädophilie für das verteidigungswürdigste. Schon das Wort ist eine Infamie. Kinder sind unsere Schutzbefohlenen. Wir sind die, die wir schützen. Nennen wir es Brutpflege oder Ethik, keine Begründung der Welt kann mir die Kinderficker sympathisch oder auch nur tolerierbar machen. Ekelhaft.
Aber sexuelle Befreiung um 1968? Das ist ein Mythos, dem jede historische Gültigkeit fehlt. Ich stehe im Lesesaal des Britischen Museums in Bloomsbury und schaue mir Bilder aus dem römischen Leben an. „Life and death in Pompeii and Heraculaneum“ zeigt mir Wandmalereien mit erotischen Motiven.
Unsinn, es sind veritable Pornos. Man hat gesoffen und gevögelt. Die Hausherrin sitzt rücklings auf dem Hausherrn und ihre Hand sucht a tergo nach dem gewissen Etwas. So weit, so gut. Aber es steht auch ein Sklave dabei und gibt eine Handreichung. Auf allen Eheszenen im convivium sind Helfer zu sehen. Man hatte gegenüber Sklaven keine Scham. Sie wurden auch schon mal, sagt mir eine Tafel in der Ausstellung, „rangenommen“, was das Recht der Hausherrn war.
Wichtig ist die Ikonographie: Leibeigenen wurde deutlich kleiner gemalt, ihren Status anzeigend. Wie Kinder. In den Bädern häufen sich also Knaben nicht, weil es Kinder waren, sondern weil sie sozial gekennzeichnet wurden. Dass die Tempelhuren wie Mädels aussehen, entspricht der sozialen Hierarchie, nicht dem Alter. Man glaubte nicht, dass sie Personen seien. In der Tat war es so, wie es heute noch in benachbarten Religionen ist: Sklaven waren keine Menschen, sie gehörten zum Sachrecht.
Wir sehen, was man sich damals an die Schlafzimmerwand malen ließ. So waren die Sitten sexuell explizit dargestellt wie jene Szenen im Alten Rom, in denen junge Männer aus gutem Haus an Schafen übten. Andere Nebenseitigkeiten waren den Götterdarstellungen vorbehalten. Der Römer Cupid, im Griechischen Eros genannt, war dem Vielseitigen zugeneigt. Bachus wusste von Wein und Fruchtbarkeit, und das offenbar nicht aus Büchern.
Sexuelle Befreiung durch die Grünen? Die sexuelle Revolution kann sich nur auf die fünfziger, sechziger Jahre des restaurativen deutschen Kleinbürgertums oder den bigotten amerikanischen Bible-Belt bezogen haben, nicht auf die Menschheitsgeschichte. Wie piefig war das denn, was Woodstock ausmachte? Ein Busen, ein Joint…Das ist das eine, was es hier im Museum zu lernen gilt.
Und das andere ist: Knabenliebe ist Sklavenhaltermentalität. Pädophilie ist ein Verbrechen an der Menschlichkeit. Nur wer Menschen zu Sachen degradiert, kann hier Gefallen finden. Und der Grüne Beck sagt es ja heute: Es gibt keinen konsensualen Sex mit Kindern. Alles andere ist, wie gesagt: Ekelhaft. Und strafwürdig.
Grüne: Skandal ohne Ende?
Die Grünen und die Linken sind die Avantgarde für Kindersex in Deutschland. Warum sind die Verantwortlichen nicht an einer schnellen Aufklärung der Angelegenheit interessiert? Hier könnte sich doch die Exzentrikerin Claudia Roth profilieren! Die Frau täuscht überall Betroffenheit vor- in eigener Sache jedoch nicht! Die Grünen haben sich diskreditiert und unwählbar gemacht. Die Wähler werden ihnen hoffentlich bei der nächsten Bundestagswahl die Quittung präsentieren. Warum distanzieren sich die Grünen nicht eindeutig von Herrn Cohn-Bendit, der als „geistiger Vater“ im Bereich Kindersex aufgetreten ist? Jeder normal denkende Mitbürger düfte kein Verständnis für das Verhalten der Grünen aufbringen, eine Aufklärung bewusst zu verschleppen. Die Grünen stehen schon lange nicht mehr in der Gunst der Wähler!
Die katholische Kirche und auch der Papst haben eine besondere Stellung in der Christenheit. Letztlich orientieren sich alle christlichen Glaubensgemeinschaften an ihnen. Jede Glaubensgemeinschaften, die ihre Grundsätze erklärt, fängt den Satz an mit: „Im Gegensatz zu den Katholiken…“. Die Orthodoxen geben es nicht gerne zu, aber auch bei ihnen ist es so. In einem Kloster erklärte mir ein Mönch die Trinität anhand des Gegensatzes zu den Katholen. Man kann drehen und wenden, wie man es will, die katholische Kirche ist der Referenzpunkt der Christenheit. Der Papst nimmt diese moralische Macht gerne in Anspruch, warum auch nicht. Das bringt aber auch mehr Verantwortung mit sich. Deswegen wird die katholische Kirche immer unter verschärfter Beobachtung stehen.
Sie mit Grünen, Sekten oder auch den evangelischen Landeskirchen zu vergleichen, wird ihrer Stellung in der Christenheit nicht gerecht.
Wolffsohn will gegen Rot/Grün schießen, dass soll er auch machen. Er hat Recht. Da muss viel mehr passieren. Ja, das ist ein Skandal.
Die Frage, warum nicht alle gleich behandelt werden, ist deswegen gespielt naiv, weil er weiß, dass sie eben nicht gleich sind. Ein Grüner mag sich sakral vorkommen, er ist es nicht. Die evangelischen Glaubensgemeinschaften könnten sich als theologische Launen der Geschichte rausstellen, die katholische Kirche wird in Jahrhunderten noch da sein. Deswegen arbeiten sich Menschen mit moralischen Fragen bevorzugt an ihr ab.
Stevanovic: …’Persönlich lege ich an Menschen, die ein Sakrament spenden dürfen und in der apostolischen Nachfolge stehen höhere moralische Maßstäbe an, als an profane Würdenträger. Aber ich bin auch nicht katholisch. …‘
… Bei Übertretung eines Gebotes sündigt der Priester schwerer als der Laie und der Bischof schwerer als der Priester. Darüber werden Sie wohl nicht stehen. 😉
@derblondehans
Die Katholen sind nicht schlimmer als andere, die Katholische Kirche mauert aber besser als andere Organisationen und zwar über ganze Kontinente hinweg. Die Grünen bekommen wir filetiert, keine Sorge. Es ist aber beruhigend zu sehen, dass sie an die Heilige Römische Kirche die gleichen Maßstäbe anlegen wie an die 10% Partei der Grünen. Die Kritiker der Kirche (so es sich nicht um offensichtlichen Stuss wie bei Frau Carolin Kebekus handelt) sehen in ihr ja immer noch etwas erhabenes, was die Enttäuschung umso tiefer macht.
Persönlich lege ich an Menschen, die ein Sakrament spenden dürfen und in der apostolischen Nachfolge stehen höhere moralische Maßstäbe an, als an profane Würdenträger. Aber ich bin auch nicht katholisch.
Nur im Ergebnis gehören die Täter in den Knast. Das macht dann wieder alle gleich. Sollten sie von der Kanzel predigen oder im Parlament sitzen.
Windstille beim Thema Kindesmissbrauch
‚Für die perversen Übergriffe katholischer Geistlicher fanden Volk, Volksmund, Medien und andere Meinungs(ver)“führer“ schnellstens eine Begründung: Das Eheverbot, Zölibat, die vermeintlich katholische Unkörperlichkeit wäre schuld. Diese Begründung war seit jeher geistiger Kurzsprung. Wie sonst kann man es sich erklären, dass eheerprobte evangelische und jüdische Geistliche sich sexueller Über- und Missgriffe vergleichbar schuldig machten?
Nun gut, die Jüdische Welt ist weit weg. Doch an der katholischen Geistlichkeit und ihrem vermeintlich oder tatsächlich reaktionären Image reiben sich Deutschlands öffentliche und veröffentlichte Meinung gerne und regelmäßig. Warum jedoch selbst beim Thema Kindersex und Kindesmissbrauch die relative Stille, manchmal Windstille, über vergleichbare Vergehen evangelischer Geistlicher oder Grün-Gründer? „Das ist hier die Frage.“‘
Vielen Dank Herr Wolffsohn. Gott segne Sie.
Ach ja, und was den Missbrauch von Kindern und Schutzbefohlenen überhaupt angeht: Bei konfessionellen Schulen Vulgärdiskussion auf allen Ebenen – und nun? Bin mal gespannt..
Oha, soll so sein:
Man betrachte die Öllampen, z.B. im römisch-germanischen Museum in Köln, genauer.
Maßhalten ist keinem Bereich eine Tugend der Grünen. Das predigen die nur anderen. Was die Römer betrifft:
Man betrachte die
LinkBeschreibung Öllampen, z.B. im römisch-germanischen Museum in Köln, genauer.
Die alten Griechen, die waren ja so frei! Überall Homo erectus in stolzer Pracht. So frei, so stolz wären wir auch gerne. Der naheliegenste Gedanke – dass die alten Griechen genauso wenig frei und stolz waren wie wir, aber es ebenfalls gerne gewesen wären – ist immer der schwerste.
…am wahrscheinlichsten ist es wohl, dass dieses „Badehaus“ genauso ein Badehaus war wie heute ein „Hotel Amour“ ein Hotel.
Gutes Plädoyer. Das würde ich auch gerne ausweiten auf das Thema Prostitution in Deutschland. Die Legalisierung fußt auf der Annahme, zwei Kaufleute stünden sich gegenüber. Die erfolgreichen Mädels werden auch gerne als kühle Geschäftsfrauen dargestellt. Ob das auf die tausenden zugerittener Swetlanas zutrifft und ob Valentina neben dem Baumarkt das Selbstverständnis eines hanseatischen Kaufmanns kultiviert, sei mal angezweifelt.
Hetären waren schon in alten Rom die Ausnahme. Gut, dass sie Bilder erwähnen, freie Liebe war auch in Rom nur für eine Seite frei. Nichts gegen das älteste Gewerbe der Welt, nur was eine Vergewaltigung ist, sollten wir auch Vergewaltigung nennen.
War es die Wand eines gewöhnlichen Schlafzimmers? Wozu wurde das dort gemalt? –
Sie sehen die Bilder so, als wären sie Dokumentationen. Vorher aber sagten Sie, es wären Pornos. Dann aber würden sie nicht Auskunft geben über die Wirklichkeit, sondern über die Träume ihrer Auftraggeber.
Es gibt auch noch andere Möglichkeiten. Vielleicht hat man sie zu erzieherischen Zwecken gemalt. Dann würden sie sagen: „Seht nur, was für schlimme Sitten dort im Badehaus/in Pompeii herrschen! Sünde, Sünde! Meidet diesen üblen Ort!“
Der Kurzschluss, Bilder als Abbilder der historischen Wirklichkeit zu nehmen, ist sehr merkwürdig: Niemand käme auf den Gedanken, die heutigen Pornos als Zeugnisse dafür zu nehmen, wie es in unseren Schlafzimmern zugeht. (Eigentlich geht es sogar genau entgegengesetzt zu.) Und niemand würde die Karikaturen unserer Zeitungen mit historischen Fotos verwechseln.
Aber sonst stimme ich Ihnen wieder zu.
K.K. ‚… Die Vertriebene Erika, die so schwarz ist, dass sie braune Schatten wirft, …‘
… werter Prof., die CDU/CSU Fraktion im Deutschen Bundestag: ‚Der Bund der Vertriebenen (BdV) hat mit Erika Steinbach eine herausragende Präsidentin, die heute 70 Jahre alt wird.
Erika Steinbach hat sich seit 1998 außerordentliche Verdienste erworben, indem sie die Heimatvertriebenen wieder fest in der deutschen Gesellschaft verankert und den BdV mit seinen zahlreichen lokalen wie regionalen Kontakten zu einer wertvollen Brücke zwischen Deutschland und seinen östlichen Nachbarn gemacht hat.‘
… die auch alle schwarz, mit ‚braunen Schatten‘?