Die Zukunft, so die Zukunftsforscher, wird weiblicher. Frauen machen die besseren Bildungsabschlüsse, arbeiten und lassen sich auf das Thema Kind nur ein, wenn auch der Mann mitzieht und erzieht.
Diese Zukunft wird sich jedoch nicht in Deutschland abspielen. Nach dem aktuellen „Managerinnen-Barometer“ des DIW sind in den DAX-Vorständen mit vier Mitgliedern gerade einmal zwei Prozent Frauen vertreten. In den letzten Jahren lässt sich so gut wie kein Fortschritt erkennen. Deutschland bewegt sich allenfalls im Schneckentempo. Im Vergleich zu anderen modernen Staaten bleiben wir bestenfalls stehen und stagnieren.
Länder wie Norwegen und Frankreich haben sie längst eingeführt: die Frauenquote in börsennotierten Unternehmen. Hierzulande gibt es noch nicht einmal eine Selbstverpflichtung der Unternehmen geschweige denn ein Stufenplan der Politik.
Das ist nicht nur ein Armutszeugnis, sondern ein handfester Wettbewerbsnachteil. Schon heute fehlen uns Tausende Fachkräfte. Bis 2020 werden es sechs Millionen sein. Ohne die Frauen wird der demografische Wandel zum Albtraum.
Die deutsche Wirtschaft würde somit im ureigenen Interesse handeln, wenn sie mehr Frauen führen und arbeiten ließe. Vom Wirtschaftsminister hört man leider kein Wort. Mehr Druck müssten eigentlich die männlichen Politiker machen, wenn der große Geschlechterkampf vermieden werden soll.
@KJN: Ich wehre mich ausdrücklich gegen das Vorurteil von Mirko, daß Frauen ohne Quote nichts gebacken bekommen.
Das ist einer der Gründe, warum ich genau gegen diese Quotenregelung bin.
ER möchte die Quote nicht, um die Frauen den Beweis antreten zu lassen, daß sie es auch ohne Quote gebacken bekommen.
Ich möchte die Quote nicht, weil die Frauen bereits den Beweis angetreten haben, daß sie ohne Quote backen können und eine herablassende männliche Hilfestellung nicht benötigen.
Der Unterschied ist nicht marginal zu nennen.
@Lieber KJN: Daß „wir zwei Frauen“ uns so klar einig sind beweist doch die Tatsache, daß geschlechterspezifischer Quatsch überflüssig ist.
Daß´, auch hier, eine traditionelle Männersolidarität sich bewährt, während sich die Frauensolidarität hier nur in meinen einzigen weiblichen Beiträgen erschöpft, könnte womöglich ein Hinweis darauf sein, zumindest darauf, daß Frauen nicht grundsätzlich die besseren Menschen sind. Meinen hier auch anwesenden Geschlechtsgenossinen ist diese Diskussion entweder langsam zu blöd, oder sie trauen sich nicht zu Allerweltsvorurteile von Männern zu entkräften.
Also, Frauen zur Macht zwingen zu wollen, mit Quote oder anderswie, könnte u.U. durchaus verheerende Folgen haben.
@Rita E. Groda
„Und wo unterscheiden wir uns jetzt?“
Ja, NIRGENDWO.., das hatte ich doch schon geschrieben – deswegen wunderte ich mich ja so über Ihren Furor gegenüber Mirko, den ich so verstanden habe, daß er belegen will, daß die geschlechtsspezifische „gläserne Decke“ infolge sog. Männerbünde nicht existiert, sondern Spitzenpositionen (in der realen Großwirtschaft) gewisse Charaktereigenschaften erfordern.
Ob das gut oder schlecht ist, ob und wie man das ändern kann oder muß (z.B. per Quote), ist eine zweite Frage.
Wir (Sie, Mirko, ich) sind ja gegen Quote; ich, weil ich meine, daß nicht jeder alles können und machen muß – und mit Verlaub – Spitzenpositionen auch nicht für das Erstrebenswerteste im Leben halte.
Außerdem gibt es durchaus einen Druck auf „die Wirtschaft“, attraktive Arbeitsplätze für beide Geschlechter zu schaffen. Er ist wohl noch nicht hoch genung, weil wir einen „Arbeitsmarkt“, der bewertende und auswählende Arbeitnehmer erfordert, aufgrund der Arbeitslosigkeit (noch?) nicht haben. karl (s.o.) sprach das an. So wäre die Quote nur eine miese Krücke.
Und daß sich Frauen verändern sollen, will ich nun wirklich nicht, was Ihre letzte Frage beantworten sollte.
@Mirko
Ob Sie das sagen, oder nur zitieren, ist doch egal. Im übrigen ist die Metapher und die „warme Badewanne“ selber ja auch nichts schlechtes.
Schon gut, Frau Groda!
Feminismus ist wie Philosemitismus (= versteckter Antisemitismus) sprich versteckte Frauenfeindlichkeit. Frau Elisabeth Badinter hat darüber eine Menge gedacht und geschrieben.
@Mirko
Lassen Sie sich durch das selbstgerechte Auftreten von Frau Groda nur nicht beeindrucken!
Oh, ich bin nicht beeindruckt. Ich habe meine Argumente vorgetragen. Frau Groda reagierte nicht inhaltlich sondern nur persönlich beleidigend. Damit ist die Diskussion für mich beendet – zumindest solange keine neuen Argumente auf den Tisch kommen.
@KJN: Vielleicht liegt hier ein Missverständnis vor. Das Zitat mit der „wohligen Wanne“ stammt nicht von mir, sondern von einer Managerin, die dieses Beobachtung aus ihrer beruflichen Praxis zog.
Ich empfinde es als sehr schmeichelhaft, wenn mir hier die Lufthoheit nachgesagt wird. Habe ich die mal gerade nicht, wegen mangelnder Zeit, bedauert man das hier(teilweise).
Daß mir der Begriff Moral Übelkeit verursacht, weiß der der des Lesens Kundige hier. Daß ich mir die Freiheit nehme, nur dem zu antworten, den ich für satisfaktionsfähig halte, oder dessen Zuschrift ich interessant finde, gehört nicht nur zu der Freiheit eins Christenmenschen, auch wenn er katholisch erzogen wurde,das gehört ebenso zu meiner angeborenen Selbstgerechtigkeit.
Mir macht es Spaß, den anwesenden Herren hier den feministischen“Hasen“ bei der Quoten und Frauenrepublik-Debatte zu geben. Wer beißt geht das Risiko ein selber gebissen zu werden.
@Mirko
Lassen Sie sich durch das selbstgerechte Auftreten von Frau Groda nur nicht beeindrucken! Sie befindet gern über Intelligenz, moralische und charakterliche Befähigung der hier Diskutierenden. Wenn sie damit dann mal nicht mehr durchkommt, dann gibt ihr Zeitmanagement eben das Nothaltesignal – oder sie antwortet gar nicht mehr.
@ Frau Groda
Ich hätte hier niemals ÜBER Sie geschrieben, wenn Sie meiner Bitte im Posener-Schuldebattenkontext nachgekommen wären, wenigstens mal Ihre persönlichen Invektiven gegen mich zu überdenken.
Sie verteidigen hier eine Art Lufthoheit, die Ihnen niemand streitig macht. Aber Mirkos und neulich auch meinen Anfragen oder Infragestellungen begegnen Sie nicht mit Argumenten, sondern aggressiv beleidigt. Wegbeißen von kritischen Neulingen oder was ist das?
@KJN: Pardon, noch vergeßen.
Es ist nicht als ein Zeichen von großer Emanzipation, eher als Zeichen persönlicher Integrität und vernünftiger Selbsteinschätzung zu sehen, wenn man in einer fraulich absolut unterrepräsentierten Runde, um Einsicht in feminine Denkweisen ringt.
Wie könnte ich mich persönlich angegriffen fühlen. Ich bin beruflich erfolgreich, emanzipiert und absolut zufrieden mit meinem selbstgewählten Lebensentwurf. Mein bester Überlebensgefährte von allen, würde Ihnen dies gerne bestätigen. Er fühlt sich (noch) weder unterdrückt noch vergewaltigt, und von mir hat er auch noch nie die angebliche weibliche Lebensweise gehört, daß alle Männer Vergewaltiger seien. Vielleicht hätte er es ganz gerne, wenn ich weniger arbeiten und mehr seine Libido „vergewaltigen“ würde.
Also, ich liebe Männer. Lieben Sie Frauen ebenso?
@KJN: Hatte ich nicht gerade das, nämlich daß es als legal anzusehen ist, daß Frau sich gerne von einem Mann finanzieren läßt, gerade in den letzten 3 Beiträgen geschrieben?????
Bitte, mutieren jetzt auch noch Sie nicht zum Analphabeten.
Ein ziemlich guter und alter Freund hat mir gegenüber gerade ironisch zum Ausdruck gebracht, was auch ich, als Emanze, unterstreichen würde. Eigentlich brauchen wir eine Frauen-Quoten, um die Allmacht der (unserer) Frauen etwas einzuschränken. Recht hat er.
Jetzt hatte ich, in unserer kurzen Bekanntschaft, mehrmalig zum Ausdruck gebracht, und zwar ganz wörtlich, daß Frauen keineswegs die besseren Menschen sind.
Leider fordern jetzt durchaus intelligente Männer genau das ein, dessen Fehlen Sie bei uns oft so schätzen. Mangelnde Aggressivität und Soziale Nicht-Kompetenz.
Man kann nur eines haben, sonst sitzt man zwischen den Stühlen, wie Sie.
Ich fordere aber haargenau dasselbe wie Sie, keine geschlechterspezifischen Lösungen. Eine vernünftige Sozialstruktur, die sowohl Männern, als Frauen die Möglichkeit eines selbstbestimmten Lebensentwurfes gibt.
Und wo unterscheiden wir uns jetzt?
@Mirko, Rita E. Groda
Diesen Platz zwischen den Stühlen kann ich nicht auslassen: Ich hatte tatsächlich bereits vor Frau Grodas Antwort überlegt, Ihnen, Mirko auch zu zustimmen, eben weil jede Medaille 2 Seiten hat und Sie letztere exakt beschrieben haben: In der real existierenden Wirtschaft „kriegen die Frauen es (an der Spitze) nicht gebacken“
Warum nicht? Weil die Spitzenpositionen so viel Testosteron erfordern? Dem soll ja gerade die Quote entgegenwirken, wie EJ fordert. Wahrscheinlich könnte man tatsächlich auf einige dieser männlich geprägten Spitzenpositionen in Verwaltung und angestelltem Management verzichten. Aber genau auf die männlichen Überflieger, die zum ersten Mal z.B. bei Jugend Forscht auffallen, auf die kann man – bitte! – nicht verzichten. Auf Erfinder, Wagemutige, einseitig Begabte mit sozialen Defiziten und ähnliche „Autisten“. Irgendjemand muß sie nämlich machen, die Erfindungen, Risikoinvestitionen usw. Ja ist klar, den Mädchen hat man das ja immer verwehrt, mit Autos zu spielen, Waffen zu bauen, Mammuts zu jagen (letzteres natürlich aufgrund böser patriarchalischer Verhältnisse in der Urzeit..)
Feministinnen wollen wie Kommunisten/Sozialisten und andere Ideologen/Idealisten den Menschen zwangsweise und schnell verändern – die Evolution geht aber langsam. Für alles andere gibt es ein Wort, das Feministinnen immer gerne in den Mund nehmen: Vergewaltigung.
Jeder Mann also ein potentieller Vergewaltiger. Angesichts dieser Diskriminierung und dem Lächerlichmachen der Männer der letzten 40 Jahre in Filmen, Theaterstücken, Medien überhaupt, jetzt auch in der Werbung, ist Ihr „Frauen sind lieber in der wohligen Wanne“ absolut harmlos.
Liebe Rita Groda, ich finde Emanzen gut. Überhaupt jegliche Emanzipation. Und auch sonst, was Sie schreiben. Ist es aber nicht auch ein Zeichen von großer persönlicher Emanzipiertheit, wenn Sie solches, was z.B. Mirko „über Frauen“ schreibt, nicht auf sich selber gemünzt sehen? Vielleicht hat er ja recht: Ich kenne mindestens mehrere sehr nette und intelligente Frauen, die zugeben sich zu wünschen von einem Mann finanziert zu werden.. Na und? (Ich muß das ja jetzt nicht unbedingt übernehmen..)
@Mirko: Enweder sind Sie vorsätzlicher Analphabet, oder schwer frauengeschädigt.
Sie wollen keine Frauenquote – ich ebenfalls nicht.
Ich argumentiere mit Logik, sie mit Emotion. Man kann die selben Ziele haben, aber mit total verschiedener Argumentation. So ist das bei Individuen. Ihnen gefallen meine Argumente nicht, mir Ihre auch nicht, aber ganz besonders auch nicht. Touchee und fertig.
Einen derartigen, unnützen Zeitaufwand gibt mein Zeitmanagement nicht her.
@68: By the way, es war eine kleine, bescheidene Arbeiterfrau, die die Welt zum Einstürzen brachte, Anna Walentynovicz,die Anführerin beim Aufstand in der Danziger Werft, nicht der massige Walesa.
Sie ist, nicht ohne massiven Druck, hinter diesem zurückgestanden. Aber jeder in Polen kannte sie und wußte das.
Sie war keine Quotenfrau, auch keine Privilegierte aus gutem Haus.Das war ihre Motivaton:
„Für ihre gewissenhaften Schweißarbeiten wurde sie ausgezeichnet, zugleich wollte sie sich nicht damit abfinden, dass Männer bei Planübererfüllung besser bezahlt wurden als Frauen.“ Quelle: wikipedia.
Womöglich brauchen wir keine Quoten, sondern einfach einen „Aufstand in der Werft“. Welche Frau aber wäre geeignet als mutige Anführerin?
Ne, Ne, ich stehe nicht zur Verfügung, bin zu privilegiert!
„Zu den Regeln einer Debatte gehört, dass man die von der Gegenseite vorgebrachten Argumente kritisch prüft und in seiner Erwiderung zu ihnen Stellung nimmt, in der Regel zu dem Zweck, sie zu entkräften. Dieses Prinzip bedeutet zugleich, dass man zumindest an den stärksten und wichtigsten Argumenten der Gegenseite nicht vorbeigehen kann, wenn man überhaupt etwas erwidern will.“ Wer es dennoch tut, ist mit Verlaub…
Also mal sehen. Der Forderung nach Frauenquoten für die freie Wirtschaft setze ich die Beobachtung einer Managerin entgegen, die weniger „gläserne Decken“ als vielmehr „warme Badewannen“ sieht; ich führe die Studie von Dr. Catherine Hakim an, was die Prioritäten von Frauen betrifft; auf das Argument, dass Mädchen und Frauen die besseren Abschlüsse machen, was sich gefälligst auch im Berufsleben wiederspiegeln soll, entgegne ich mit einer ministeriellen Studie und dem Beispiel „Jugend Forscht“, demzufolge das Bildungssystem ein verfälschtes Bild über die Potenziale der Geschlechter liefert. Ich könnte noch weitere Argumente anführen, besonders die Studienfachwahl der frisch gebackenen Abiturientinnen spricht Bände darüber, warum Frauen in Führungspositionen Mangelware sind…
Auf all das gehen Sie nicht ein; hätten Sie ihre Antwort nicht mit „@Mirko“ begonnen, es wäre nicht feststellbar, dass Sie sich auf meinen Beitrag beziehen. Stattdessen kramen Sie den Mythos der Trümmerfrauen hervor. Hierzu ein Rat: Lesen Sie nicht zuviel feministische Literatur, denn sonst leben Sie in der Matrix. Die „Trümmerfrauen“ haben Deutschland mitnichten wieder aufgebaut; sie haben keine Häuser gebaut, Straßen asphaltiert, Gleise verlegt oder Strom-, Gas- und Wasserleitungen neu gezogen. Selbst beim Trümmerwegräumen waren sie nicht unter sich. Hierzu das Magistrat der Stadt Frankfurt anlässlich der geplanten Aufstellung einer Gedenktafel: „Eine Gedenktafel zur ausschließlichen Würdigung von Trümmerfrauen würde daher kein Bild der historischen Realität ergeben.“, und: „Neben Frauen nahmen auch ältere Männer, die nicht im Krieg waren, an den Arbeiten teil. Auch Jugendliche zog man heran … Schüler evakuierter Schulen … ausländische Fremd- und Zwangsarbeiter… aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrte Männer… Da nicht genügend Personen zur Verfügung standen, zog man auch Internierte mit mutmaßlicher NS-Vergangenheit… hinzu.“
Auch mussten die Frauen nicht nach Hause geschickt werden, sondern kehrten aus eigener Motivation ins traute Heim zurück; die Frauen der Nachkriegszeit wählten nicht die SPD (mit einem wesentlich „moderneren“ Frauenbild) sondern die CDU und gaben damit dem klassischen Rolemodel klar den Vorzug. Die neue Frauenbewegung kam auch erst Jahrzehnte später.
Und wo Sie so gerne zitieren, da will ich natürlich nicht nachstehen: die Literaturnobelpreisträgerin Doris Lessing (Sie kennen sie vielleicht?): „Eine denkfaule und heimtückische Kultur hat sich des Feminismus bemächtigt, die darauf hinausläuft, auf Männer einzudreschen“.
@Mirko: Kluge und auch weniger kluge Frauen haben dieses Land wider aufgebaut, als die Männer tot oder in Gefangenschaft waren. Und als die wenigen überlebenden Männer dann nach Jahren wieder nachhause kamen, waren sie teilweise beleidift und überfordert, mit der Leistung ihrer Frauen. Diese wurden kurzerhand wieder nachhause geschickt, zu Küche,Kirche,Kinder und mit Konsum abgefunden.
Inzwischen hatten sie Ihren Töchtern aber beigebracht, daß´Bildung eine unabdingbare Voraussetzung für weibliche Überlebensfähigkeit, wirtschaftliche Unabhängigkeit ist.
Aus diesen Überlegungen unserer wunderbaren Mütter und Großmütter entstanden dann solche Emanzen, wie ich, die mehr als die vergleichbaren Männer“gebacken bekamen“.
Sie sind, mit Verlaub, ein Idiot, um unseren ehemaligen Außenminister nicht ganz korrekt zu zitieren – der Höflichkeit wegen.
@KJN: Das glaube ich auch, wir beide glauben an die Wahlfreiheit beider Geschlechter.
Und EJ tut das, m,E. ebenfalls, er unterscheidet sich womöglich nur in der Durchsetzung.
Ich schätze, daß er überzeugt ist, die Optionen sind nur zuerst durch Brachialgewalt zu erreichen. Die Geschichte hat natürlich gezeigt, daß viele freiheitliche Vorstellungen tatsächlich nur mit Brachialgewalt zu erreichen waren.
@EJ: Es erstaunt mich, daß Sie der Annahme sind, man könnte Ihre Forderung nach dem demokratischen Urkompromiss für „ausrastend, oder durchgeknallt“ halten. Was Sie(vermutlich) gerne hätten, sind doch eigentlich die Grundlagen einer „wirklich“ freiheitlichen Gesellschaft, mit Beachtung der Menschenrechte und der Freiheit und Gleichheit der Individuen. Dafür haben Sie auch meinen vollen Respekt.
Nein Herr Dettling, ein Armutszeugnis ist vielmehr, dass Frauen ohne Quotenkrücken anscheinend nichts gebacken kriegen.
Zitat der Managerin des Jahres 2007, Christine Bortenlänger:
„Statt der Gläsernen Decke sehe ich etwas ganz anderes: die warme Badewanne, in der Frauen sich so gerne tummeln. Traut sich eine heraus, steht sie plötzlich alleine und frierend da. Doch wer Karriere machen will, muss raus aus der wohligen Wanne! Meine Erfahrung: Viele Frauen wollen gar nicht in Führung gehen – mit allen Konsequenzen wie Verantwortung tragen, ungewisse Entscheidungen fällen, länger und mal am Wochenende arbeiten. Die Unannehmlichkeiten einer Karriere sind es vielen nicht wert.“
Vor kurzem wurde Frau Bortenlänger in ihrer Sicht der Dinge bestätigt: eine britische Studie unter Dr Catherine Hakim kam zum Ergebnis, dass Frauen anstatt selber Karriere zu machen lieber reiche Männer heiraten.
Und was das bessere Abschneiden der Mädchen an den Schulen angeht: Das liegt daran, dass Jungen im Schulsystem diskriminiert werden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellte in einer Untersuchung fest, dass Jungen für dieselben Kompetenzen schlechter benotet werden und auch seltener eine Gymnasialempfehlung erhalten. DAS steckt hinter dem stolzen Glanz der „Alpha-Mädchen“. Außerhalb des Schulsystems, z.B. bei „Jugend forscht“ bekleckert sich das weibliche Geschlecht nicht gerade mit Ruhm; hier zeigt sich wo die wahren Potenziale liegen: bei den Jungen.
@EJ
„Integration von Sex und Liebe bzw. von Liebe und Sex“ (gemeint ist „in die Gesellschaft“, Anm. d. Verf.)
.. wo genau die quotefordernden Suffragetten-Feministinnen, die Judith Butler oder Alice Schwarzer folgen, kläglich versagen, nämlich die unfreihetlichen Machtstrukturen in Wirtschaft und Gesellschaft wirklich (von mir aus auch gerne aus typisch weiblicher Sicht) aufzudecken.
Wir brauche beide Sichtweisen. Stattdessen wird z.B. der Büroalltag mit seiner „leistungsgerechten Entlohnung“ als die große Freiheit gefeiert. Ja klar, es stimmt ja schon: „Arbeit nacht frei“ (böse, böse..), weil gewissermaßen unabhängig, aber solange die Lebensplanung nicht frei ist (Kinder oder Arbeit bzw. Arbeit + entsorgte Kinder) und Managerinnen nur ihre männlichen Kollegen zu kopieren versuchen, hat sich überhaupt nix verändert.
@Rita E. Groda
Danke für den Zuspruch, ich glaube, ich glaube, wir meinen hier wirklich das Gleiche.
@EJ und KJN: Euch zwei Jungs finde ich, als Weib, ausgesprochen klasse.
KJN hat nämlich genau das formuliert, was eben auch „Frauen sich überhaupt nicht wünschen“ und was es an diskriminierungsfreien Optionen einzurichten gäbe.
EJ hat auf seine ureigene, scharfsinnige Weise, erkannt, daß Frauen traditionell bisher nur dazu gut waren, die Scherben der kriegerischen Auseinandersetzungen der „behaarten Halbaffen“ wegzuräumen.
Trotzdem erscheint mir Mitglied der Liga der“kleinteilig organisierenden, dirigierenden und kinderwunschsublimierenden Überglucken“ die Quotenregelung keineswegs sinnvoll. Sie bestätigt nämlich mal grundsätzlich die bereits vorherrschenden männlichen Vorurteile und bringt eine absolut undemokratische Komponente in die vernünftigen Überlegungen.
praktische Überlegung, wozu brauchen wir eigentlich Quotenfrauen, wenn unsere Staatschefin, Frau Merkel, trotz Mitgliedschaft in der oben von KJN genannten Liga, eben genau dies wurde. Chefin unserer Republik.
Als Emanze geht mir dieser geschlchterspezifische Quatsch schon immer auf die Nerven. Kürzlich wurde die Männerbenachteiligung proklamiert, jetzt sollen wieder die Frauen gefördert werden.
Ich hatte schon eine so wunderbare Replik meiner 83-jährigen Mutter, an EJ verfasst, heute – auf seinen wunderbaren Beitrag zur Frauenquote. Beim Absenden hat ihn die Technik bei SM verschluckt – jetzt ist er weg und ich muß nochmals neu anfangen.
Ich merke schon, lieber EJ – wie Sie bereits treffend bemerkten, Sie konnten es schon immer besser mit Frauen.
Jedenfalls macht ihr das nicht schlecht hier, Jungs!
@ KJN: kleinteilig organisierenden, dirigierenden und kinderwunschsublimierenden Überglucken ausgesetzt
Habe ich vom Kleinfamilien-Matriarchat (als Alternative) gesprochen? Eher nicht. Oder? Ich habe nicht mal vom demokratischen Urkompromiss (heißt: von dem zwischen den Geschlechtern) gesprochen, um den es geht. (Von dem sind wir – im Prinzip jedenfalls – kaum weniger weit entfernt als die Taliban oder sonstige Gottes- bzw. Männerstaatler.) Ich habe nur von dem ersten unabdingbaren Schritt auf dem Weg dahin gesprochen.
Wie die demokrtaische Alternative konkret auszugestalten wäre? Vielleicht so, wie Sie wünschen. Vielleicht anders. Noch ist das keine drängende Frage. Wie unschwer zu erkennen ist, wenn man (unter der Inkaufnahme, für völlig ausgerastet erklärt zu werden) formuliert, worum es jeseits des eher nur kühl und formal so beschriebenen „demokratischen Urkompromisses“ geht: um den Sozialstaat, um die Integration von Sex und Liebe bzw. von Liebe und Sex.
@EJ:
„Ohne historische Großoperation, ohne harten Schnitt – zack! ab! – ist da nichts zu auszurichten.
..um dann statt den männlichen Vollzeitdespoten kleinteilig organisierenden, dirigierenden und kinderwunschsublimierenden Überglucken ausgesetzt zu sein? Nö.
Wie wär’s statt dessen mal mit mit einem Recht auf Teilzeit (diskriminierungsfrei) ab einer bestimmten Unternehmensgröße, damit auch die Väter mal ihren Nachwuchs wach zu sehen kriegen. Dann würde auch der Krankenstand sinken und weniger Kuren beantragt, viele Arbeitsschutzregelungen könnten entfallen. Weg mit der Präsenzkultur! Andere Länder machen’s vor.
@ Rita E. Groda
Nein. Die Quote muss her. Und das (massiv) strafbewehrt.
Männer, und ich meine: Männer – im Plural!, heißt: wenn sie im Rudel auftreten, sind archaisch verfasste Idioten, Triebtäter, Testosteronsäufer. (Ich erspare mir, rezente Beispiele anzuführen.) Die richten notfalls ein Land, einen Kontinent oder Volkswirtschaften zugrunde, wenn sie dabei nur ihren – bitte: schwanzvergleichenden – Wert- und Ordungsvorstellungen „gedient“ haben.
Die Politik hat, bei allem, was man über sie sagen kann, inzwischen gelernt, scheint’s. (In unseren europäischen Breiten jedenfalls.) Aber die Wirtschaft? Schauen Sie sich die Kerls an! Vor allem: Hören Sie ihnen zu! Vergleichssüchtige wandelnde Ganzkörper-Phallen!
Ohne historische Großoperation, ohne harten Schnitt – zack! ab! – ist da nichts zu auszurichten.
Oh, mal wieder die alten Quotensau und nebenbei auch noch das Märchen vom Fachkräftemangel (ehrlich: Fachkräfte gibt es mehr als genug – nur halt kaum Unternehmen, die einen angemessenen Lohn dafür zahlen wollen – in den angeblich betroffenen Branchen gibt es genügend Arbeitslose).
Außerdem warte ich noch immer auf die Männerquote im Erziehungsbereich, insbesondere im Kindergarten, auf einen nicht auf Mädchen angepassten Lehrplan (auch das haben wir heute leider) und auf einen Mann an der Spitze der Grünen (für den Posten kommt per Definition kein Mann in Frage, was die Partei trotz guter Themen unwählbar macht).
Und wenn wir alle mal darüber nachgedacht haben, können wir uns überlegen, wie wir wirkliche Gleichberechtigung bekommen. Nicht durch Frauenparkplätze oder Männerdiskriminierung, sondern durch sämtliches Weglassen irgendwelcher Quoten oder Förderungen (allein schon die Schwemme an Veranstaltungen wie „Girlsday“, „Mädchen und Technik“, „Mädchen-Zukunftstag“ etc. zeigt, dass hier etwas gewaltig schief läuft).
Da helfen Forderungen nach einer „besseren Frauenpolitik“ nicht weiter, im Gegenteil.
@Daniel Dettling: Frauen, wie ich, wußten schon vor 10 Jahren vom demographischen Wandel, und wurden von Männer, wie Ihnen für geistesgestört erklärt, was den zukünftigen Fachkräftemangel betrifft.
Wir danken für Ihren Gnadenerweis! Frauenquote ist Quatsch – auch wenn ich der von mir so verehrten Frau Heckel hier ebenfalls widersprechen muß. Frauen sind intelligent genug, um selber den für Sie passenden Lebensentwurf zu finden. Herablassende Führung und Förderung habe sie nicht nötig.
Wenn das plötzlich – aufgrund des arbeitspolitischen Drucks- zur Misere der Wirtschaft werden sollte, geschieht das derselben recht.
Baue sie betriebseigene Kindergärten, Tagesstätten und Ganztagsschulen, dann werden die Frauen vielleicht mit sich reden lassen.
Ansonsten wäre es als legal anzusehen, einen gutausgebildeten, hochdotierten Mann für sich arbeiten zu lassen, der sowieso ca. 30% mehr verdient, und somit auf das Taschengeld seiner Frau gut verzichten kann.
Es reicht, daß die alleinerziehenden und alleinstehenden Frauen auf das Taschengeld angewiesen sind, aber auch diese werden sich den Wirtschaftsaufschwung zunutze machen.