Streit um das „Juden-Gen“, die jüdische Lobby in Washington, darf man Israel kritisieren?, es muss doch erlaubt sein, zu sagen…, Herr Reich-Ranicki, Sie als Jude…, jüdische Vermächtnisse…
Ein Vorschlag zur Güte: Vergesst die Juden!
Seit mehr als 2000 Jahren haben wir, hat der Rest der Welt sich an den Juden abgearbeitet. Ein winziges Volk, das den Gottessohn ermordet haben soll, obwohl die römische Gerichtsbarkeit das letzte Wort hatte, dass für Brunnenvergiftung, Verzehr von Christenkindern, Gier und Schuldwucher verantwortlich gewesen sein soll, für die Schwarze Pest, die Selbstzweifel des Abendlandes und das Elend der Araber. Es ist an der Zeit, die Juden einfach mal in Frieden zu lassen.
Sie sind geschändet, erschlagen und verbrannt worden, industriell vernichtet und mit Kriegen überzogen. Mancher hat sich moralisch saniert und ihnen Denkmäler gesetzt, Klezmer gespielt, Jiddisch gelernt oder Bücher geschrieben über lesbische jüdische Dichterinnen aus dem Chernowitzer Schtetl. Andere sind konvertiert, haben im Kibbuz gearbeitet oder es sich zur Lebensaufgabe gemacht, den Anfängen zu wehren. Wieder andere Rüsten Hilfskonvois aus, kämpfen für einen winzigen Streifen Landes namens Gaza, der der vermeintlich schlimmste Dorn im Fleische der Jetztzeit ist und meinen doch das Land, dass sich seit ein paar Jahrzehnt mühsam drum herum endlich etabliert hat.
Die ganze Welt nimmt sie in Dienst, spricht für sie, stellt sich auf ihre Seite oder auf die andere, arbeitet sich an ihnen ab, testet, wie weit man gehen kann, richtet Raketen auf sie oder steigt mit Sprengstoffgürteln in ihre Busse. Jede Debatte gerät aus den Fugen, wenn sie darin vorkommen, jeder Depp kann mit ihnen die Alarm-Gesellschaft in Wallung und Rage bringen oder seine Weste reinwaschen, wenn er einen zum Freund hat oder seine Großeltern damals einen versteckt hatten. Sie sind schuld am Kapitalismus und waren die ärgsten Protagonisten des Kommunismus, der sie wieder und wieder verfolgt hat. Sie sind die „wurzellosen Kosmopoliten“, die Wechsler, Wucherer, Zinseintreiber oder geistern als versteckter Topos durch deutsche Märchen, wenn Stroh zu Gold gesponnen und ein Königskind geraubt werden soll: Heißest du etwa Hintzenstern?
Lasst sie einfach in Ruhe.
Zweitausend Jahre haben wir sie benutzt nach Strich und faden, fast ausgerottet, missbraucht und denken sie immer noch mit, wenn selbstverliebte Moderatoren mit Koks und Konkubinen erwischt werden und kein „Arschloch“ sein dürfen oder ein genialer Kritiker zum Generalverriss ausholt. Lassen wir die Rechnung derjenigen nicht aufgehen, die sie zu den „Ewigen“ machen wollten. Sie haben sich ein paar hundert Jahre Pause von der Weltbühne verdient und ihr Zentralrat ein wenig Ruhe.
Ich weiß, dass es so einfach nicht geht und höre schon die einen schreien: Das hätten sie wohl gern, dass sie bei sich machen können, was sie wollen, dass wir ihnen nicht mehr auf die Finger schaun…. Und die anderen rufen: Ha, da will sich einer aus der Schuld stehlen, den Mantel des historisierenden Vergessens über alles breiten. Will er nicht.
Aber wie wär’s, wenn wir sie einfach mal als Menschen nähmen?! Nicht länger als schutzwürdige, verfolgte Sparte, bei der man zusätzlich darauf hinweisen muss, dass es auch nicht in Ordnung ist, Polen, Schwule oder Kommunisten umzubringen. Kritisieren wir Israel oder Netanjahu und schlagen uns endlich all die Semitismen aus dem Kopf, die „Antis-„ und „Philos-„ und was es da noch alles geben mag. Lassen wir das historien-polit-mediale Spotlight einfach mal ein paar Jahre den Lichtkegel auf andere richten. Lassen wir die unseligen Reflexe einfach auswachsen, kümmern uns um Darfur oder die Tschuktschen und werfen die pathologische Fixierung auf David und seinen Stern endlich ins internationale Abklingbecken. Dazu muss man nichts vergessen und verdrängen, nur endlich die Halsstarre aus dem Blick kriegen und die Welt als Kugel sehen, die sich nicht um Palästina dreht.
Ich weiß ja, dass es nichts wird. War nur so eine Idee. Das wird man ja wohl noch sagen dürfen.
Das mache ich gerne, kein Problem! Aber wenn wir schon dabei sind, noch ein paar Hinweise: Deine Grafik über die erste Doppelseite stlloe bis zur Anschnittkante gezogen werden. In der dritten Spalte auf Seite eins ist der Text plötzlich linksbündig, ebensodritte Spalte Seite zwei unten, mittlere Spalte Seite drei und mittlere Spalte Seite vier unten. Das liegt offenbar am Umschalten der Textausrichtung für deine Zwischenüberschriften. Wenn du willst, kannst du nochmal ran ans Layout. Muss aber wirklich nicht sein.
@David Berger: Ich brauche die juedische „Selbstapartheid“ nicht zu „verstehen“: Meine Familie kennt die juedische „Selbstapartheid! Als meine juedische Grossmutter 1886 meinen evangelichen Grossvater heiratete – haben die juedische Gemeinde in Halle und meine juedischen Urgrosseltern das Todesritual „Kadisch“ ausgefuehrt und meine juedische Grossmutter aus der juedischen Familie und juedischen Gemeinde ausgestossen. Das war zu einer Zeit in welcher in Deutschland eine neue enspannte und liberale Gesinnung und Beziehung der Deutschen zu den Juden enstanden war, welche meist erst seit einigen Generationen von Polen und Osteuropa nach Deutschland gewandert waren! Auch heute 2010 gibt es diese juedische „Selbstapartheid“ – Rabiner Leonid Feldman: „Intermarriage is the gravest crime that a Jew can commit!“ Nachdem der Vorsitzende seine Synagoge eine Deutsche geheiratet hatte. 2002 Palm Beach Post. (Feldman ist ein Einwanderer von Russland welcher erst als Jugendlicher zum Judentum kam). Der Onkel des U.S. Senators Joseph Lieberman hat seine zwei Soehne enterbt weil sie asserhalb des „Stammes“ geheiratet haben: Die Ehefrauen sind nur zum Judaism uebergetreten und nicht als Juedinen geboren! Herrn Posener’s Bermerkung deutet auf schlechte Umgangformen – da ist die gute englische Erziehung anscheinlich nicht wirksam gewesen…
@ Alan Posener
@ Ralf Schuler
Ich finde, die „Normalisierung des deutschen Verhältnisses“ zu Israel und zu unseren jüdischen Mitbürgern sollte doch immer noch die gemeinsame Geschichte im Hinterkopf behalten.
Es mag ja richtig sein, dass alle Ausländer aus Deutschland abgeschoben werden, wenn sie keine Aufenthaltsgenehmigung haben und sich nicht selbst ernähren können. Wenn die Normalisierung aber so weit geht, dass sich die Stadt Bochum vorstellen kann, einen israelischen Rabbi nach Israel abzuschieben, weiß ich nicht, ob das eine wirkliche Normalisierung ist.
http://www.evangelisch.de/them.....eiben21534
Dass in Deutschland eine wirkliche Debatte über die „Festung Europa“ nicht stattfindet, ist schon schlimm genug, wenn unseren Beamten aber nicht spätestens bei der Abschiebung eines Rabbis auffällt, dass hier etwas im Argen liegen könnte, wird mir mir langsam unwohl.
Man möge sich einmal die Lesung von Thomas Ebermann und Horst Trampert unter diesem Gesichtspunkt ansehen, das ist schon ekelhaft genug, aber wenn man hier „Afrikaner“ durch „Rabbi“ oder „Juden“ ersetzt…
http://www.youtube.com/watch?v=NWz_b1_Aod0
Liebe Frau Heckel,
dieser Beitrag wurde von mir falsch plaziert. Er gehört zum Posener-Helmut Schmidt-Gen.
LG Ihre Rita E.
@Alan Posener: Ihr Beitrag ist, gelinde gesagt, bemerkenswert, und ich hoffe, später noch die Zeit zu finden, ein paar halbwegs vernünftige Ergänzungen zu wagen.
Was isch absolut nicht kapiere, und das seit Tagen.
Daß ausgerechtnet Sie, ein Apologet von Freiheit, Liberalismus und Humanität sich überhaupt auf eine Genrechtfertigungsdebatte einlasen – daß überfordert mich total.
Sollte es nicht heute, im Zeitalter der Aufklärung, darauf ankommen, was ein Mensch ist, als mit welchen genen er bestraft oder belohnt ist? Wert des Menschen, gemessen an genetischer Herkunft. Ein intelligenter Mensch muß sich dieser Debatte verweigern, Punkt! Es ist schon beinehe sträflich, (Pardon, zimindest in meinen Augen)da Irrtümer zu präsentieren, bzw. aufzuklären.
Galt nicht, bis kürzlich die schwarze Rasse, in USA, als genetisch minderwertig, arbeitscheu, faul, nicht lernfähig usw. Jetzt haben die Vereinigten Staaten einen farbigen Präsidenten, der dies offentischtlich alles ad Absurdum führt?
Ja klar, er stammt aus einer gut situierten farbigen Oberschicht. Geld und Ausbildung negiert eben die genetischen Mängel.
Verzeihen Sie bitte meinen Zynismus, hier sitze ich und kann nicht anders.
@ Jan t. Volens: Jetzt habe ich wieder einmal merh über Sie erfahren, als ich wollte. Mir doch egal, mit wem Sie geschlafen haben.
@ Ralf Schuler. D’accord. Great minds think alike:
http://www.welt.de/debatte/kom.....Juden.html
@ jan z.volens
„jüdischer Selbstapartheid“, schreiben Sie, was verstehen Sie darunter? Im Gegensatz zu Christen, Scientologen und Muslime, missionieren wir nicht. Das meinen Sie bestimmt…
The Abraham H. Foxman’s new book, The Deadliest Lies: The Israel Lobby and the Myth of Jewish Control debunks the persistent anti-Semitic canards that the American Jewish community stifles free speech, has divided loyalties and is responsible for pushing the U.S. into war in Iraq. The book explains how Professors Stephen Walt and John J. Mearsheimer, former President Jimmy Carter and others have lent an alarming veneer of credibility to these false accusations.
http://hiram7.wordpress.com/20.....h-control/
Das „Vetternheiraten“ als Ueberbleibsel neolitischer Sitten Mesopotamiens ist heute noch ein Problem in den Emiraten und fuehrt zu physiologischer Degenerierung. Aber auch die Psychologie mancher Voelker aus diesen Wurzeln scheint noch starrsinnig seit tausenden Jahren auf rueckstaendige Sitten zu verharren, besonders die absurden Wahnvostellungen das man „besonders“ ist, und sich deshalb nicht mit „anderen“ verschwaegern darf! Trotz allen von dem welches nicht Ideal in der „Neuen Welt“ ist, wird dort dieser Wahn der „Selbstapartheid“ langsam ueberwunden. In USA heiraten heute die Haelfte aller Juden auserhalb ihrer Volksundreligionsgemeinschaft. Der Grossvater des U.S. Senatoren Kerry war ein polnischer Jude, welcher seinen Namen aenderte und eine Frau der U.S. Anglo-Aristokratie heiratete. Der fruehere U.S. Senator und Verteidigungminister William Cohen ist Sohn eines juedischen Vaters und wurde als Jude erzogen. Er ist jetzt mit einer schoenen, eleganten Journalistin verheiratet welche „African American“ (schwarz-weiss) ist. (Der Bruder von Praesident Bush hat eine Mexikanerin geheiratet. Bush Sr. nennt sie: „Meine braunen Enkel“). Meine Vorfahren waren skandinavischer, slawischer und juedischer Herkunft. Die Damen in meinem Leben waren eine Indianerin, eine Mestizin, eine mit indianischen und afrikanischen Vorfahren, und eine gemischt zwischen Indianer, Afrikaner, Chinese, Spanier, Italiener. In hundert Jahren sind die Millarde in der Neuen Welt alle rassisch und ethnologisch gemischt: Die goldenen Universalrasse. Das ist auch die Erloesung von der Last der juedischen „Selbstapartheid“. Weder das von Sarazzin gefuerchtete Ende des deutschen Volkes noch das Verschwinden der Juden als „besonderes Volk“, als „Gattungen des Homo Sapiens“, waeren eine Tragoedie fuer die MENSCHHEIT: So schoen und edel sind sie beide auch nicht!
„Wenn Deutsche über Israel sprechen, schwebt nicht nur Politisches im Raum. Es entlastet manche, wenn die Opfer von früher jetzt zu Tätern gemacht werden.“
Shimon Stein, ex-Botschafter des Staates Israel in der BRD