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Der Papst und der Kindesmissbrauch: dem Reinen ist alles rein

„Werte brauchen Gott“: So lautete die Parole, unter der die Kirchen in Berlin eine Kampagne gegen den gemeinsamen Ethikunterricht in Berlin organisierten. (Sie ist bekanntlich gescheitert, trotz des Einsatzes von Günther „es ist mir zu anstrengend, meinen Kindern selbst Werte zu vermitteln“ Jauch.) Die Parole unterstellt: Wer an Gott nicht glaubt, hat keine Werte.

Nun ja. Wie zuverlässig jene Werte sind, die Gott dem gläubigen Päderasten gibt, erfahren wir in diesen Tagen. Im aktuellen „Spiegel“ etwa spricht der Autor Bodo Kirchhoff von jenem „großartigen Kantor“ und „verdammten Knabenlutscher“, der ihn als Zwölfjährigen auf dem evangelischen Internat Gaienhofen am Bodensee Anfang der 1960er Jahre verführte. Dieser protestantische Pädagoge scheute sich nicht, beim Kinderschwanzlutschen das Pauluswort zu zitieren: „Dem Reinen ist alles rein“ (Titus 1,15).

In dieser Überzeugung liegt der Kern des Problems, bei den Reformpädagogen – auch sie übrigens oft genug christlich motiviert – wie bei den schrecklichen Patres am Canisius-Kolleg, in Ettal, St. Blasius und anderswo: Wir sind die Guten; also ist das, was wir tun, gut. Und selbst wenn man beim bösesten Willen unser Tun nicht mehr gutheißen kann, so bleiben wir doch die Guten, und darum muss das, was geschehen ist, vertuscht, verschwiegen, verleugnet werden.

Werte brauchen Gott nicht. Im Gegenteil: Wer glaubt, Gottes Willen zu kennen und in Gottes Namen zu handeln, wird eher als andere versucht sein, die Werte der Zivilgesellschaft nicht auf sich anzuwenden.

Nehmen wir folgenden Fall: Der Amtsleiter einer Sozialeinrichtung hört davon, dass sich in einer benachbarten Einrichtung ein Pädagoge an Kindern sexuell vergangen hat. Anstatt die Staatsanwaltschaft einzuschalten, beschließt er, dem Verbrecher in seiner Einrichtung eine zweite Chance zu geben. Dort vergeht sich der Mann wieder an Kindern. Wie würden wir diesen Leiter beurteilen? Wir würden wohl sagen, er trage die Verantwortung; es geht schließlich um Strafvereitelung im Amt, wenn nicht um Beihilfe zum Kindesmissbrauch; er müsse sich entschuldigen und von seinem Posten zurücktreten. Wenn sich der Amtsleiter darauf hinausreden wollte, er habe sich um den Fall des versetzen Sexualstraftäters nicht weiter gekümmert, verantwortlich sei irgendeine niedrige Charge, so würden wir wohl sagen: Wer sich nicht um das kümmert, was bei sich vorgeht, trägt erst recht die Verantwortung. Verantwortung ist ein Wert. Erkennen, wo man Verantwortung hat, wo man aus Mangel an Verantwortung schuldig geworden ist, und die entsprechenden Konsequenzen ziehen – das ist eine elementare charakterliche Eigenschaft, die wir von jedem Politiker, jedem Firmenchef, jedem Beamten verlangen.

Nicht aber vom Papst. Nicht vom Erzbischof von München-Freising, nicht von Joseph Ratzinger, der genau das getan hat, was ich am hypothetischen Fall des Leiters einer Sozialeinrichtung durchbuchstabiert habe. Denn Ratzinger versteht sich als „moralisches Gewissen der Welt“, wie er sagt. Er ist der Reine, und dem Reinen ist alles rein. Klar, er hatte als Erzbischof Wichtigeres zu tun, zum Beispiel täglich mehrere Messen feiern und Brandreden gegen den moralischen Verfall des Landes wegen 68 und der Welt wegen des Liberalismus zu halten. Vielleicht hätte er aber doch zwischendurch in die Bibel schauen müssen. Jesus von Nazareth sagte (Mt 25,31): „Was ihr dem geringsten meiner Brüder tut, das tut ihr mir; was ihr dem geringsten meiner Brüder nicht tut, das tut ihr mir nicht.“ Das heißt, wer es wichtiger findet, Messen zu feiern, Brandreden zu halten usw. als sich um das Wohl der Kinder zu kümmern, die der Kirche anvertraut sind, der hat – dies ist wohlgemerkt die Auffassung der Christen – sich schuldig gemacht am sexuellen Missbrauch Jesu Christi – am Missbrauch Gottes. So weit würde unsereiner als Atheist nicht gehen. Sollte der Papst zurücktreten? Unsereinem würde es reichen, wenn er sagen würde: Vergebt mir, ich habe durch Unterlassen gesündigt. Ich will ab jetzt weniger selbstgerecht sein.

Glaubt irgendjemand, dieser stolze Mann werde jemals diese Worte der Demut über die Lippen bringen? Natürlich nicht. Er ist ja der Gute. Dem Reinen ist alles rein. Das – und nicht der Zölibat, und schon gar nicht die Reformpädagogik – ist das Problem.

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36 Gedanken zu “Der Papst und der Kindesmissbrauch: dem Reinen ist alles rein;”

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    ZITAT: „Jeder Anständige fragt sich doch: Wieso werden gerade jetzt all die alten Fälle wieder aufgewärmt?“
    Gute Antworten gibt es viele, hier nur eine: Einfach weil sie ( all die alten Fälle)bis heute vertuscht wurden!
    Die Fälle von heute (die eben jetzt, da Sie dies hier lesen, geschehen) werden eben auch erst „aufgewärmt“ werden , wie Sie so schön sagen, wenn sie „alte Fälle“ sein werden.
    Ratzinger wurde doch deswegen Papst, weil er von ALLEM (und von ALLEN) wusste, wissen MUSSTE. Man wählte, sinnvollerweise, den Obervertuscher. So wird das munter weiter gehen, bis der letzte (männliche) Priester ausgedient haben wird. Das ist nur eine Frage der Zeit, beim derzeitigen „Vokationsschwund“.
    Beten Sie als guter Christ doch heute abend einmal für die Missbrauchsopfer von HEUTE.
    Sie schreiben: „ALL die Fälle…“. ( Majuskeln von mir) Würden tatsächlich ALLE Fälle aufgedeckt, rücksichtslos und mit Namen der Verbrecher, egal ob Kaplan oder Erzbischof, dann würde die kathol. Weltkirche in ihren schon nicht ganz sicheren Grundfesten erbeben.
    Sie schreiben auch: Jeder Anständige fragt sich doch …“
    Da ist sie schon wieder, diese unsägliche Arroganz, Selbstgefälligkeit und Tumbheit: Wie Sie und Ihresgleichen muss man das Ganze sehen, sonst zählt man nicht zu den Anständigen.
    In Ihrer Papstblindheit würden Sie den Papst ja noch freisprechen,wenn er auf frischer Untat an einem Kind erwischt würde. Ich will damit nur auf Ihre Blindheit hinweisen, auf sonst nichts.
    Was ist Kindesmissbrauch in Ihren Augen, in Ihrem Gefühl? Für sehr anständige Menschen, die Ihre Sicht nicht teilen und für sehr anständige Menschen, die Ihre Sicht teilen, ist das nur ein Kurzwort für:
    Schändung, Demütigung, Versklavung, Feiheitsentzug, tiefste Verachtung, Verweigerung des natürlichen Rechts auf Menschenwürde, seelische Grausamkeit, physische Grausamkeit, Zynismus, Zerstörung an Körper und Seele, Zerstörung des Glaubens an das Gute im Menschen, Zerstörung der Zukunft, pure Tortur für die Opfer und ihre Familien und Freunde, gröbster, schändlichster Vertrauensmissbrauch, wie ihn kein Nichtpriester begehen kann, bei sonst gleichem Misshandeln!!! UND IMMER WIEDER: SEXUALISIERTE GEWALT, GEWALT, GEWALT.
    Abrr für Sie sind das …. „Fälle“. Oremus.

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    Es ist interessant, dass der jetzige Papst seinen langsamen Untergang eigentlich unfreiwillig selbst iszeniert hat, indem er als Präfekt der Glaubenskongregation alle ihm vorgelegten Fälle einer absoluten Geheimhaltung unterwarf.
    Damals war er wohl noch davon ausgegangen,dass das alte System des unbedingten Gehorsams funktionieren würde. Ein solches System funktioniert aber nur dann, wenn alle aktiv Beteiligten davon einen Vorteil haben.

    In der Vergangenheit wurden Fälle sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche nicht selten vertuscht, nicht ernst genommen und wenn überhaupt sehr milde bestraft. Teils geschah dies vielleicht aus Unwissenheit, falsch verstandener Sorge um die Institution katholische Kirche und allzu oft wohl auch aus Unfähigkeit oder persönlicher Loyalität zu den Tätern.

    Das von Kardinal Ratzinger als Präfekt der Glaubenskongregation unterhaltene System der Konzentration dieser Verfahren vor seiner „Behörde“ und die absolute Geheimhaltung führten dazu, dass innerkirchlich eine heute für Aussenstehende unerklärliche Milde gegenüber den Täter walten gelassen werden konnte, dass Täter, wenn sie denn als solche von der Kirche erkannt wurden, meist nur versetzt, manchmal sogar befördert wurden.

    http://www.mainpost.de/lokales.....27,5509261

    Seitdem die Opfer nicht mehr schweigen und auch erste „Würdenträger“, wie der Leiter des Canisius Kollegs in Berlin, das von Kardinal Ratzinger seinerzeit ausgerufene Schweigediktat durchbrochen haben, entwickelt sich nunmehr die einst eng gewickelte Spirale des Schweigens und gegenseitigen Schützens.

    Der Papst weist, aus meiner Sicht, um sich selbst und seine Rolle als Präfekt der Glaubenskongregation zu verschleiern, alle Verantwortlichkeit den einzelnen Ländern, Bischöfen und vor allem der verkommenen Gesellschaft zu, wie das aktuelle Schreiben an die katholische Kirche in Irland zeigt.

    Mit einer gewissen Freude beobachte ich nun, dass einige dieser „Sündenböcke des Vatikans“ nicht länger bereit sind, diese ihnen zugewiesene Schuld alleine auf ihren Schultern zu tragen. Immer mehr kirchliche Verantwortliche in den Bistümern und Gemeinden wehren sich daher gegen ihre Alleinschuld, seitdem sie gemerkt haben, dass sie sich auf die Loyalität ihres Papstes nicht mehr verlassen können.

    Die schon lange hinter vorgehaltener Hand murrenden deutschen Bischöfe beginnen zu erkennen, dass in der jetzigen Tragödie auch die Chance einer wirklichen Erneuerung der Kirche stecken kann. Der Vorstoß von Bischof Jaschke zur Frage des Zölibats aber auch die die Äußerungen des ZdK Präsidenten Alois Glück lassen hoffen, dass die katholische Kirche nun in einen wirklich offenen Dialog über ihre Rolle in der Gesellschaft eintritt.

    Wem eine Erneuerung der Kirche am Herzen liegt, sollte seinen Fokus auf den oder die Amtsträger im Vatikan richten, die letztlich dafür verantwortlich sind. Sicherlich ist es notwendig, die einzelnen verantwortlichen vor Ort und ihre Schuld zu benennen. Wenn man dabei aber das System als solches nicht offen darlegt und seine Funktionsweise erklärt, führt dies gerade wieder zu einer Stabilisierung der alten Tradition des gegenseitigen Stützens und Vertuschens. Erst wenn diese Solidarität aufgebrochen wird, kann es wirkliche Erneuerung geben.

    Solange die Presse z.B. den im Bistum Freiburg bekannt gewordenen Fall allein dem damaligen Personalreferenten und jetzigen Bischof Zollitsch versucht „anzuhängen“ und dabei nicht deutlich auf das von der Glaubenskogregation installierte „System Vertuschung“ hinweist, wird letztlich nur eine Solidarisierung des Bischofs mit seinem Papst herbeiführen. Denn eines ist in der ganzen Diskussion weiterhin sehr interessant: in den meisten Fällen schweigen die Bistümer noch darüber, wie die Glaubenskongregation unter Kardinal Ratzinger die eizelnen Fälle behandelt hat. Der aktuelle Fall in Würzburg lässt hoffen, dass dies nun ein Ende hat.

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    Die Zahlen kannte ich so nicht, aber das Verhältnis war mir in etwa bekannt.

    Wenn Sie meine Beiträge anschauen, ging es mir bei meiner Kritik an der katholischen Kirche vor allem um ihre Doppelmoral und Scheinheiligkeit, ihre mittlerweile sogar von deutschen Bischöfen eingestandene Vertuschungsstrategie und ihre Tendenz die Schuldigen immer woanders zu suchen.
    Dass die überwiegenden Fälle von Mißbrauch in den Familien geschieht, wurde hier im Blog reichlich erwähnt und auch von keinem in Abrede gestellt. Hier jetzt irgendwelche Zahlenverhältnisse zu berechnen macht sollten wir der Wissenschaft überlassen, die selbst nicht weiss, wie sie die Dunkelziffern berechnen soll.

    Ganz unempirisch kann ich allerdings sagen, dass sexueller Mißbrauch, wie er z.B. im Canisius Kolleg beschrieben wurde und Gewaltexzesse wie in Ettal oder bei den Domspatzen mir in den von mir besuchten staatlichen Schulen nicht bekannt geworden ist.

    Und seien Sie ehrlich, was würden Sie von einem Kultusminister halten, der solche Lehrer weiter in Schulen arbeiten lassen würde?

    Ihr 68er

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    Hab doch noch einen Link gefunden: Hahn berichtete, eine Anfrage beim Generalstaatsanwalt habe ergeben, dass in den letzten zehn Jahren in Hessen 54 Verfahren wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Schutzbefohlenen in Kirchen, Schulen, Vereine und ähnlichen Institutionen geführt worden seien. Davon hätten 24 mit Verurteilung beziehungsweise Strafbefehl geendet, 14 wurden eingestellt, vier in ein anderes Bundesland abgegeben. Zwölf Verfahren seien noch nicht abgeschlossen.

    Insgesamt liege die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung jedoch um ein Vielfaches höher. Die Kriminalstatistik weise allein für 2008 über 3.800 Vergehen auf, so das Ministerium.

    Quelle:
    http://www.hr-online.de/websit.....t_38846333

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    @68’er Punkt 3. Die Zahlen für Hessen habe ich aus der FAZ dieser Woche. Wenn ich mich richtig erinnere gab es seit dem Jahr 2000 54 staatsanwaltliche Ermittelungsverfahren in Hessen wegen verbotener sexueller Kontakte zu Kindern. Das sind keine zwei Fälle pro Vierteljahr, aber insgesamt 54 zu viel.

    Übrigens: In diesem Jahr sind im Frankfurter Bahnhofsviertel bereits mindestens zwei junge Menschen spurlos verschwunden. Ob da die nahöstliche Organjägermafia wieder am Werke ist, die auch mich in jungen Jahren verwursten wollte?

    Wie gesagt: Der sehr mangelhafte Umgang mit Kindesmißbrauch in der katholische Kirche braucht Beobachtung und Kritik durch die Medien. Wenn man das aber zu einer Hetzkampagne aufbauscht, die jedes Maß vermissen lässt, schadet man der Sache nur.

    Denn die zwei Verschwundenen werden durch das Fernsehen totgeschwiegen, um das Unwesen der Organhändler mit exzellenten Beziehungen zu höchsten politischen Kreisen zu vertuschen. 60’er Jahre Erziehungsmethoden und sexuelle Handlungen ohne GV an Minderjährigen werden dagegen als Kindergewaltsex aufgebauscht, wenn es die katholische Kirche betrifft.

    Ein Skandal sondergleichen!

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    @ Dr. O. Strebel

    1. Wenn Sie etwas fett markieren wird es dadurch nicht weniger irrelevant.

    2. Nein ich schäme mich nicht. Soll ich mich für die katholischen Priester schämen? Für den Papst? für die Bischöfe? Oder wofür sonst?

    3. Wo hat man welche Zahlen über Hessen veröffentlicht? Können Sie vielleicht etwas genauer sein?

    Ihr 68er

  7. avatar

    @Dr. Oliver Strebel schrieb:
    „Offensichtlich haben sie Probleme der Realität ins Auge zu sehen.“

    Und das sagen gerade Sie?! – 1000 x „lach“.

  8. avatar

    Igor W. schrieb: Zunächst ein mal kann ich diese Zahlen nicht nachvollziehen, denn jede Statistik kann nur auf die aufgedeckten Fälle zurückgeführt werden. Wir sind alle gerade dabei, fast täglich über die neuen zu erfahren, insofern würde ich mit diesen Zahlen vorsichtiger umgehen.

    Offensichtlich haben sie Probleme der Realität ins Auge zu sehen. Denn diese Zahlen sind Fakten. Alles andere ist Spekulation und wer Spekulationen zur Hetzpropaganda benutzt wird mit Fug und Recht als Scharlatan bezeichnet. Ich denke, wir stimmen im letzten Punkt überein.

    @68’er: Es ist echt erschreckend, wie sie hier eine Minderzahl von Päderasten unter katholischen Würdenträgern groß herausstellen. Letztendlich verschweigen und verharmlosen sie so weit mehr als 4 von 5 nachgewiesenen Fällen von Kindesmißbrauch z.B. in Hessen seit dem Jahr 2000. Die Zahlen wurde gerade veröffentlicht und von ihnen wohl bewusst ausgeklammert, um ihr primitives Süppchen gegen die katholische Kirche kochen zu können. Daß sie dazu Opfer katholischer Päderasten aus 50 Jahren benutzen, macht das Ganze nur noch unappetitlicher.

    Schämen Sie sich eigentlich gar nicht?

  9. avatar

    Wie sich aus einer Presserklärung des Bistums Münster ergibt, war nicht nur das Erzbistum München-Freising über die Missbrauchsfälle unterrichtet, sondern auch das Bistum Essen.

    http://www.bistum-essen.de/sta.....843a50daef

    Entweder haben da die beiden Kardinäle Friedrich Wetter

    http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Wetter

    und Franz Hengsbach

    http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Hengsbach

    gläglich versagt oder der Präfekt der Glaubenskongregation Kardinal Ratzinger

    http://de.wikipedia.org/wiki/K.....ubenslehre.

  10. avatar

    @Silvia Berger.

    Zunächst ein mal kann ich diese Zahlen nicht nachvollziehen, denn jede Statistik kann nur auf die aufgedeckten Fälle zurückgeführt werden. Wir sind alle gerade dabei, fast täglich über die neuen zu erfahren, insofern würde ich mit diesen Zahlen vorsichtiger umgehen.
    Über die Kirche habe ich hier überhaupt kein Wort gesagt. Ich habe eben über die andere Seite der Medealie gesprochen – über die Rolle der Gesellschaft.

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    @ Silvia Berger wer behauptet, daß dies auf eine “reaktionäre, christliche Sexualmoral” zurückzuführen sein soll, der liegt falscher als falsch

    Sie finden Missbrauch von Kindern und (Ehe-)Frauen („Du musst!“ – gewohnheitsmäßig oder per Gewalt) durchweg in autoritär hierarchischen Strukturen. Und die können sich nach außen „religiös“, (sehr) „zivil“/“bürgerlich“ oder auch „asozial“ darstellen.

    Im (noch?) akzeptierten Fall stellt der selber autoritär hierarchisch gestresste Mann abends mit zwei, drei Stößen mal eben schnell die hierarchische Ordnung wieder her. Ist seine Stellung stärker gefährdet, sucht er womöglich andere Wege. Und je tiefer innen die „Stellungsverunsicherung“ stattfindet, desto abweichender u.U. die Suche nach Wiederherstellung der Ordnung.

    Von “oversexed” könnte man vor allem „drüben“, unter dem Text von Frau Heckel zur Frauenquote, sprechen. Irritationen löst die Forderung nach einer Frauenquote vor allem vor dem Hintergrund der sexuellen Durchhierarchisierung unserer Gesellschaft aus: Er oben. Sie unten, das Kind erst recht.

    Und an dieser sexuellen Durchhierarchisierung sind nicht zuletzt die Religionen beteiligt. Sie waren es auch, die vor der seiner massenmedialen Kommerzialisierung den Sex – eben in seiner hierarchisch gesellschaftlichen Ordnungsfunktion – permanent im öffentlichen Bewußtsein gehalten haben. Und sie tun es, vom Ayatollah bis zum Papst, noch immer.

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    Die Einschläge kommen näher.

    http://www.fr-online.de/in_und.....l-auf.html

    Solange der Vatikan über die Missbrauchsfälle, die vor die Glaubenskongregation gekommen sind, absolutes Stillschweigen verhängt hat, bleibt der ungute Verdacht an Papst Benedikt XVI. haften, dass er das Ausmaß des Mißbrauchs gekannt und in vielen Fällen zu „nachsichtig“ gehandelt hat.

    Auch Hans Küng hat auf die herausgehobene Stellung des Papstes in den letzten 30 Jahren für die Beurteilung der Missbrauchsfälle hingewiesen.

    http://www.sueddeutsche.de/pol.....6132/text/

    Wenn der Papst zu den konkreten Umständen schweigt, beschädigt er nicht nur sich selber und den heiligen Stuhl sondern vor allem die katholische Kirche.

    Gerade die Opfer, welche in die katholische Kirche ja ein besonderes Vertrauen gesetzt hatten und teilweise noch immer deren Mitglied sind, hätten aus meiner Sicht ein Anrecht darauf, dass der Vatikan sich dem Vorbild des Leiters des Canisius-Kollegs anschließt und endlich offen ausspricht, was in der Vergangenheit, vielleicht aus falsch verstandener Solidarität, nicht richtig gehandhabt wurde, wo sich die Kirchenleitung mitschuldig gemacht hat und wie man solche Tragödien in Zukunft verhindern kann.

    Wenn man wie der Vatikan, durch seine Dekrete die Entscheidungsgewalt für solche Delikte ausdrücklich an sich zieht und eine strikt einzuhaltende Geheimhaltung allen Beteiligten auferlegt, muss man dann auch den Schneid haben, die Verantwortung zu übernehmen, wenn das vielleicht gut gemeinte System unheilvoll versagt.

    Wirkliche Christlichkeit würde hier vielleicht auch darin bestehen, dass man vor sich und der Gesellschaft einmal sehr ehrlich ist.

    Manchmal denke ich Herr Ratzinger will Gott ähnlicher sein als den Menschen.

    Nähme er sich ein Vorbild an Jesus Christus, wüsste er, dass gerade seine Fehlbarkeit, sein Menschsein ihm eine besondere Wahrhaftigkeit verliehe, ihn wirklich christlich erscheinen ließe.

    Intellektuell sagt man, soll Joseph Alois Ratzinger in der Lage sein, dies zu erkennen. Vielleicht hilft ihm auch sein Gott, auf dem letzten Schritt zu dieser Erkenntnis.

    Ich werde für ihn und die Opfer dieser katholischen Kirche beten.

    Amen

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    @Igor W.

    Ich möchte Sie nur darauf aufmerksam machen, daß 4 von 5 Kindesmißbrauchsfällen in den letzten Jahren in der Familie stattgefunden haben.
    Soviel zu Ihrem Hohelied Internat – Elternhaus!
    Irgendwie läuft da in der gesamten Gesellschaft etwas falsch und wer behauptet, daß dies auf eine „reaktionäre, christliche Sexualmoral“ zurückzuführen sein soll, der liegt falscher als falsch, denn nach der sexuellen Befreiung, derer sich die legendären 68er rühmen, ist es heute mit Kindesmißbrauch und Kinderpornografie schlimmer denn je und zwar quer durch alle Bevölkerungsschichten sprich auch bei nicht katholischen oder christlichen Mitbürgern.
    Wir stehen eigentlich vor den Trümmern der sexuellen Befreiung und leben in einer Zeit, die „oversexed“ und „underloved“ ist. An diesen Wurzeln sollten wir viel eher arbeiten, dann wird es zum Erfolg führen.

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    @ Alan Posener.

    Ihr Zitat: „Und was die Internate und KInderheime in der UdSSR angeht: ich bin zutiefst überzeugt, dass sie an Brutalität und Perversion den Einrichtungen der katholischen Kirche in Westdeutschland in nichts nachstanden.“
    Das ist absolut richtig. Aber ich habe doch gesagt, dass diese Einrichtungen nur eine Notlösung waren. Dort waren Kinder, deren Eltern z. B. ihre Elternrechte entzogen wurden, oder die gar keine Eltern mehr hatten. Das waren Einrichtungen nicht für die Elitebildung, sondern fürs Überleben. Nicht alle von ihnen haben das, übrigens, geschafft – das war tatsächlich grausam. Ich wollte nur mit dem Hinweis auf die UdSSR sagen (falls es nicht eindeutig ausgedruckt wurde), dass die „Elite“ – Ausbildung auch anders funktionieren kann – ohne große Risiken für Kinder.

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    @ Igor W.: Ich habe vom Alter von 10 Jahren bis zum Alter von 19 ein Internat (genauer: zwei Internate) besucht. Ich habe nicht den Eindruck, dass mir dabei die Lebensfreude abhanden gekommen ist. Und was die Internate und KInderheime in der UdSSR angeht: ich bin zutiefst überzeugt, dass sie an Brutalität und Perversion den Einrichtungen der katholischen Kirche in Westdeutschland in nichts nachstanden. Aus den berüchtigten „Jugendwerkhöfen“ der DDR sind in den letzten Tagen allein 160 Fälle von sexuellem Missbrauch bekannt geworden.

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    Igor W, schrieb: Und noch was. Ich glaube jetzt viele deutschen Politiker und Vertreter der gesellschaftlichen Elite besser zu verstehen – mit ihren Komplexen, merkwürdigem Verhalten und fehlender Lebensleidenschaft. Die Menschen, die diese Institution erlebt b.z.w. miterlebt haben, können zwar in ihrer Kariere viel erreichen. Ob sie ihr Leben genießen können – das glaube ich nicht.

    Dann hoffe ich für sie sehr, daß ihre Kinder und Enkel eine Schulbildung in Russland geniessen können, damit sie keine Komplexe und merkwürdiges Verhalten entwickeln 😉 .

    Die Schul- und Universitätsausbildung in der UdSSR war meiner Beobachtung nach wirklich hervorragend, was ich an vielen Wissenschaftlern aus der UdSSR bemerken konnte, mit denen ich zusammenarbeiten durfte.

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    Hallo liebe Leute. Nach einer langen Abwesenheit melde ich mich zurück und möchte etwas zum Thema „Kindesmiss- brauch“ sagen. Ich habe alle Kommentare dazu bei den Artikeln von Alan Posener und Michel Friedmann durchschaut und mit Erstauen festgestellt, dass ein sehr wichtiges Aspekt dieses Problems überhaupt nie erwähnt wurde und zwar: bei der Suche nach Schuldigen hat niemand die Rolle der Gesellschaft insgesamt (inkl. die dort herrschende Mentalität) und entsprechend die Rolle der Familie in Frage gestellt. Die Gesellschaft hatte sich seiner Zeit eine Institution geschafft die vorsieht, dass Kinder im Alter von 10 – 14 Jahre in verschiedenen, geschlossenen Einrichtungen (egal welche – kirchliche oder s. g. zivile „Eliteschulen“), getrennt von ihren Eltern eine bessere, eine „Elite“ – Bildung bekommen sollen, dann erfolgreich ihre Karriere machen, zur gesellschaftlichen Elite gehören und ihr Leben genießen (ich übertreibe etwa, aber grob geschildert ist das so). Dabei war sicherlich allen normalen, erwachsenen Menschen (Eltern) klar, dass
    Kinder in diesem Alter absolut schutzlos sind. Im Regelfall sind Eltern bereit, ihr Leben für ihre Kinder bei akuter Gefahr zu opfern – so viel Schutz kann ein Kind von niemand mehr bekommen. Bloß die Eltern waren plötzlich nicht mehr da, aber die zahlreichen Gefahren (von deren die erwachsenen Menschen sicherlich Bescheid wussten) – schon. Und diese Risiken wurden von der Gesellschaft und von Menschen praktisch in Kauf genommen. Das stört mich in dieser ganzen Diskussion unglaublich. Die Kinder sind ja nicht ausgeliefert gewesen (wie Sie, lieber Herr Posener formuliert haben), sonder sie wurden ausgeliefert.
    Außerdem haben Sie geschrieben:
    „ Die Schule ist ein zutiefst erotisierter Raum. Dies gilt umso mehr für Internate und ähnliche Einrichtungen, was nicht gegen sie spricht.“
    Ich glaube schon, dass Einiges dagegen spricht. Die Tatsache z. B., dass Kinder sich in diesen Einrichtungen nicht gegen den evtl. erwachsenen Lehrer – Sexualverbrecher verteidigen können b.z.w. nicht ausreichend (wie in Familien – die Ausnahmen bestätigen die Regel) geschützt werden können.
    Ich komme ursprünglich aus der eh. UdSSR. Trotz aller Missstände und dem Grauen des Totalitarismus finde ich, dass dort ähnliche Einrichtungen besser (im Sinne des Kinderschutzes) organisiert worden sind. Im Prinzip war ein Internat nur eine Notlösung für die Kinder, die dort mehr Schutz hatten als in ihren Familien. Es gab auch Eliteschulen (die hießen bloß anders) – die sowjetische Nomenklatur wollte ja für ihre Kinder auch das Beste. D.h. das waren Schulen mit besten Lehrer und der besten Ausrichtung, ABER: nach der Unterrichtszeit kamen die Kinder nach Hause und verbrachten dort (oder mit Freunden irgendwo) die Restzeit. Das macht natürlich den Unterschied. Dabei kann ich nicht feststellen, dass das Bildungsniveau meiner Landsleute hier im Westen im Vergleich schlechter aussieht – nur die Sprache macht mehr oder weiniger Unterschied.

    Und noch was. Ich glaube jetzt viele deutschen Politiker und Vertreter der gesellschaftlichen Elite besser zu verstehen – mit ihren Komplexen, merkwürdigem Verhalten und fehlender Lebensleidenschaft. Die Menschen, die diese Institution erlebt b.z.w. miterlebt haben, können zwar in ihrer Kariere viel erreichen. Ob sie ihr Leben genießen können – das glaube ich nicht.

    P.S. Lieber Herr Posener, es tut mir leid, dass ich mein Kommentar hier platziert und nichts vom Papst gesagt habe – ihr Artikel ist einfach der aktuellste zu diesem Thema. Ohne „lach“.

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    68’er schrieb: Lesen Sie wenigstens richtig. Bei erwiesenen Fällen von Mißbrauch muss die Glaubenskongregation informiert werden. Und diese leitete genau in der Zeit von 1981 bis 2005 Josef Kardinal Ratzinger. Nun war dem Verdächtige aus Essen im Jahre 1981/82 ja nur eine Therapie angeraten worden. Gerichtsfest erwiesen war also nichts ;), denn Verurteilt wurde er erst 1986. Ob dann eine Meldung unterlassen wurde, geht aus dem Artikel nicht hervor und kann also nicht als Grund zur Empörung herangezogen werden.

    Diese Faktenlage reicht mir einfach nicht aus, um die Empörung über die katholische Kirche zu teilen. Vielmehr sehe ich den krampfhaften Versuch eine Schmutzkampagne zu inszenieren. Das ergibt sich allein schon aus der Tatsache, daß alle Fälle von Kinderschändung durch katholische Würdenträger seit 1947 hochgekocht werden, obwohl die deutsche Kriminalstatistik besagt, daß katholische Würdenträger unter den verurteilten Kinderschändern eine kleine Minderheit sind.

    Schämt sich eigentlich niemand, mit solch primitiven Mitteln einen Skandal zu inszenieren?

  19. avatar

    Ehre soweit ihm Ehre gebührt:

    Der Herr heisst bürgerlich natürlich nicht

    „Josef Ratzinger“

    sondern

    „Joseph Alois Ratzinger“

    EXCUSATIO

  20. avatar

    @ Dr. O.S.

    Lesen Sie wenigstens richtig. Bei erwiesenen Fällen von Mißbrauch muss die Glaubenskongregation informiert werden. Und diese leitete genau in der Zeit von 1981 bis 2005 Josef Kardinal Ratzinger.

    Bei der Recherche habe ich gerade gesehen, dass nach einem Dekret dieser Kongregation aus dem Jahre 2007 der Versuch eine Frau zu ordinieren oder sich als Frau ordinieren zu lassen die Strafe der sofortigen Exkommunikation zu.

    http://www.vatican.va/roman_cu.....na_ge.html

    Das ist ja auch ein ganz schlimmes Verbrechen, solch ein Subjekt, das eine Frau zum Priester machen will, muss sofort aus der Gemeinschaft ausgeschieden werden, wogegen die armen fehlgeleiteten Priester eben nur die verworrenen Pfade gehen, die ihnen der liebe Gott gewiesen hat?

    Schämt sich da eigentlich keiner?

  21. avatar

    68’er: Letztlich erweckt in mir ihr Link

    http://www.tz-online.de/nachri.....cmp=defrss

    auch wieder den Eindruck, daß es sich um eine Schmutzkampagne handelt. In der Zeit unter Ratzinger (laut Link 1980 bis 1982) war der besagte Priester aus Essen nicht rechtskräftig verurteilt und somit als unschuldig anzusehen. Zwar sollte er 1980 eine Therapie machen und ist Ende 1982 wieder als Gemeindeseelsorger in Grafing eingesetzt worden. Laut Wikipedia war aber Ratzinger seit 25. November 1981 Präfekt der Glaubenskongregation in Rom. Also solcher war er für die Gemeindeseelsorge in Grafing nicht zuständig.

    Dieser Mumpitz mit dem Kindersex und der katholischen Kirche führt sich doch selbst ad Absurdum, wenn man jeden Verurteilten Kinderschänder der katholischen Kirche seit 1947 wieder ausgraben und mit Daten jonglieren muß, um einen Skandal am laufen zu halten.

    Da haben sich ein paar Scharlatane mal wieder ganz gründlich verrechnet *lach*. In den USA wird so eine Sache zum Selbstläufer, weil hoher Schadensersatz gewonnen werden kann. In der aufgeklärten und kritischen Öffentlichkeit Deutschlands macht man sich aber nur lächerlich.

    Jeder Anständige fragt sich doch: Wieso werden gerade jetzt all die alten Fälle wieder aufgewärmt?

  22. avatar

    In der FAZ ist noch einmal genau aufgeführt, wie der Ablauf war.

    In der Wirtschaft oder der Politik würde man entweder sagen, der Chef hat es entweder gewußt oder er hatte seinen Laden nicht im Griff.

    Ich denke der Papst sollte seinen Hut nehmen und die Tiara weiterreichen. Vielleicht nehmen ihn ja die Piusbrüder auf.

  23. avatar

    @ Geraldus

    Wer hier schlecht recherchiert hat, sind doch wohl Sie.

    Nach den DBK-Richtlinien von 2002 III Nr. 6 werden erwiesene Fälle von Mißbrauch dem apostolischen Stuhl gemeldet.

    http://www.dbk.de/252.html?�.....92cf8850a6

    Und zwar über die Glaubenskongregation, deren Leiter bis zu seiner Papsternennung Kardinal Ratzinger war.

    Im Fall des Geistlichen aus dem Bistum Essen, zu dessen Übernahme der damalige Erzbischof Ratzinger seine Zustimmung erteilte, müsste dann eigentlich auch die spätere Verurteilung wegen der neuerlichen Verfehlungen im Erzbistum München über seinen Tisch gegangen sein, würde ich meinen.

    Nach dem canonischen Recht hätte gegen den Priester dann eine Kirchenstrafe verhängt werden können und zwar, die hier einzig richtige, die Entfernung aus dem Klerikerstand.

    http://www.internetpfarre.de/b.....FEHLT.html

    Dies ist, soweit ich aus den Medien entnommen habe, nicht geschehen.

    http://www.tz-online.de/nachri.....cmp=defrss

    Es ist daher abscheulich, wenn der heilige Stuhl derzeit so tut, als würde gegen Herrn Ratzinger und die katholische Kirche eine „Kampagne“ gefahren. Wenn der Herr noch einen Funken Ehre hätte, würde er seine Verantwortung nicht auf die deutschen Bischöfe abwälzen sondern sich sowohl im eigenen Namen als auch im Namen der katholischen Kirche unverzüglich bei den Opfern entschuldigen und um Vergebung bitten.

    Und wenn ich dann gestern noch den „göttlichen Fatalismus“ höre, den Herr Ratzinger im Bezug auf die Ökumene von sich gelassen hat:

    „Eine Einheit, die wir selbst aushandeln würden, wäre menschengemacht, und so brüchig wie alles, was Menschen machen.“

    Frage ich mich schon, wie der Mann tickt. Übertragen auf die Mißbrauchsfälle würde ich dann denken:

    „So sind eben unsere menschlichen Priesterlein, da gibt es eben ein paar gräßliche Schmierfinken, und da können wir Menschen nichts dran machen, da müssen wir unsere Hände in den Schoß legen und beten, dass der liebe Gott ein Einsehen hat und uns auf den richtigen Weg führt.“

  24. avatar

    Zweifellos gibt es Schuld. Schuld durch Tat, Vertuschung, Wegschauen. Da, wo Schuld ist, gibt es einen Staatsanwalt und eine Verteidigung. Sie müssen ihre Arbeit machen.
    Wo die Struktur von Schulen und Institutionen begünstigend wirken, müssen diese ihre Strukturen prüfen und ggf. ändern. Fehlerhaftes Leitungshandeln ist zu untersuchen und für die Zukunft möglichst abzustellen.

    Man sollte m.E. nun Beiträge und Kommentare zu Beiträgen vermeiden, die Personen, Schulen und Institutionen in eine Schuld ziehen, obwohl diese Anspruch auf Unschuldsvermutung haben. Die Missbrauchs-Untaten eignen sich weder als Vehikel für überzogene Empörungs-Rituale noch als In-Treue-Fest-Manifestationen.

    Trotz des Schmerzes der Opfer: Sachlichkeit ist nun gefragt.

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    Bischof Gerhard Ludwig Müller, Regensburg: „Ich habe vollstes Vertrauen zu unseren Domspatzen

    Welche Perfidie!

    Bischof Gerhard Ludwig[sic!] fand klare Worte und ermutigte die Schüler: „Ich habe vollstes Vertrauen zu unseren Domspatzen und allen Erziehern, Lehrern und Bediensteten dieses Hauses. Was in vergangenen Jahrzehnten durch einzelne begangen wurde, wird lückenlos aufgeklärt. Diese Einzelfälle spiegeln auch nicht die Realität der großen Domspatzentradition wider. Ich weiß, was Ihr hier alle tagtäglich im Schulbereich, den Chorproben und auf den vielen Konzerten großartiges leistet. Lasst Euch nicht entzweien“.
    http://www.bistum-regensburg.d.....38;id=4014

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    Ihr Haß gegen die katholische Kirche im allgemeinen und den Papst im speziellen zieht sich durc hall Ihre Beiträge.

    Was die angebliche Verantwortung des seinerzeitigen Erzbischofs für Verfehlungen seiner Mitarbeiter betrifft:
    Als Journalist sollten Sie doch fähig sein, die Verwaltungsstruktur eines Bistums zu recherchieren.
    Als nächstes wird noch der Rücktritt des Bundespräsidenten verlangt, denn als Staatsoberhaupt ist er nach Ihrer Logik ja verantwortlich für jegliches Fehlverhalten deutscher Staatsbediensteter.

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    Alan Posener schrieb: Das heißt, wer es wichtiger findet, Messen zu feiern, Brandreden zu halten usw. als sich um das Wohl der Kinder zu kümmern, die der Kirche anvertraut sind, der hat – dies ist wohlgemerkt die Auffassung der Christen – sich schuldig gemacht am sexuellen Missbrauch Jesu Christi – am Missbrauch Gottes. Dann müsste es eigentlich ganz gut aussehen im Himmel für die katholische Kirche. Denn die allermeisten Zöglinge katholischer Einrichtungen sind diesen dankbar, wie die vielen offenen Briefe belegen.

    Alan Posener schrieb: wie bei den schrecklichen Patres am Canisius-Kolleg,

    Ins Canisius-Kolleg würde ich meine Kinder sofort schicken, wenn man die Kinder eines sündigen Nicht-Katholiken 😉 wie mir dort nehmen würde. Ich kenne nämlich so einige ehemalige Schüler dieses Kollegs, die in den inkriminierten 70’er und 80’er Jahren dort waren und voll des Lobes für diese Schule sind. Auch sind diese Canisius-Schüler gutartige, verlässliche Menschen, die im Gegensatz zu anderen hier nicht leichtfertig den Stab über andere brechen und glauben, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Leider, leider wird auch in Zukunft das Canisius-Kolleg deswegen überlaufen sein.

    Überhaupt müssen sie jetzt schon auf 50 Jahre abgestandenen, evangelischen Kindersex zurückgreifen, um diese Kampagne gegen die katholische Kirche am Laufen zu halten und über den Rücktritt des Pabstes zu raisonieren. Das allein spricht Bände.

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    Liebe Kommentatoren,

    ich habe gerade den 1000. Kommentar freigeschaltet! Wir möchten uns herzlich bei Ihnen allen bedanken für Ihre immer interessanten, oft kontroversen Anmerkungen und freuen uns über viele weitere. Denn jetzt geht es auf die 2000er-Marke!

    Vielen Dank und viele Grüße, Ihre Margaret Heckel

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    Nochmals: Die katholischen Priester in „Lateinamerika“ kommen mit dem frisch-froehlichen, und im Gegensatz zu USA und Europa, noch weitgehend normalen Sexualtrieb der „Latinos“ – siehe „Father Cutie“ (in internet mit allen „Kapiteln“ seines Skandals): Sein Familienname ist tatsaechlich „Cutie“ (in Englisch „ne Huebsche..“) aber er stammt von Kubanern welche in Puerto Rico lebten. Miami ist das „Hollywood“ der lateinamerikanischen Film und TV Industrien und der „Personalidades“ (Stars) – und Father Cutie wurde Priester in Miami Beach: Ein wirklich schoener, angenehmer, gepflegter Mann – der Typ des edelen Film-Latin-Lover. Father Cutie wurde ein TV-Prediger und das Gesicht der „Iglesia Catolica“ fuer viele der fast 40 Millionen „Hispanic/Latinos“ in USA. Die Rettungschwimmer/Strandwaechter (lifeguards) an den Straenden melden sofort ihren Kontakten ($$$)unter den Starfotografen wenn sie eine „Personalidad“ erspaehen: Im Sand eines einsamen Strandes war eine verliebte Szene – Father Cutie und eine Frau! Eine Ecuadorianerin, Anfang dreisig, geschieden, mit Sohn. Father Cutie war Anfang vierzig. Er heiratete die Frau. Die „Escopalian Church“(U.S.Anglican) wollte ihn uebernehmen. Dann kam noch ein Skandal: Die Frau hatte mit einem Mann gelebt welcher der „Ernaehrer“ gewesen war – und wegen Geldstreit gewisse Forderungen stellte. Es hiess das dann ein Polizei-Detektiv, alter Freund von Father Cutie – sich mit dem Mann „beschaeftigt hat“… Kulturlehre: Die Sexualitaet in Lateinamerika hat frischere, natuerlichere Zuege – auch bei Priestern, – auch „dramatischere“ – genau so wie in italienischen Opern…

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    $ 2.5 Millarden wurden bis jetzt in USA von der Katholischen Kirche ausgezahlt. Wissen das die deutschen Rechtsanwaelte ? In solchen Angelegenheiten kann man wirklich etwas von den „Americans“ lernen…

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