avatar

Warum der Postkolonialismus mir so bekannt vorkommt

In seinem Nachruf für meinen verstorbenen Kollegen Richard Herzinger schreibt der amerikanische Politologe Jeffrey Herf, die Linke habe seit Lenins Zeiten als „zentrale Dichotomie“ die Auseinandersetzung zwischen Imperialismus und Anti-Imperialismus gesehen. Für Herzinger sei aber die Dichotomie zwischen Freiheit und Unfreiheit zentral gewesen.

Das Wort „zentrale Dichotomie“ finde ich etwas hochtrabend. Gemeint ist letztlich das, was Mao Tse-tung den „Hauptwiderspruch“ nannte, dem gegenüber alle anderen „Widersprüche“ sekundär seien. Ich habe das als Mitglied der maoistischen KPD in den 1970er Jahren jahrelang so gelernt und als Kader gelehrt.

Auch darum kommt mir alles an der so genannten postkolonialen Theorie so bekannt vor. Im Kern ist sie nichts weiter als die Wiederbelebung der alten Idee Lenins und Mao Tse-tungs von jener „zentralen Dichotomie“ zwischen dem Imperialismus und den antiimperialistischen Kräften.

Diese Theorie – man müsste eigentlich von einer „Theorie“ in Anführungszeichen sprechen – entstand, wie so vieles bei Lenin, als Antwort auf eine praktische und theoretische Krise. Denn die von Marx und Lenin selbst vorausgesagte internationale proletarische Revolution in den entwickelten kapitalistischen Ländern war ausgeblieben. Die von den Bolschewiki geschaffene Sowjetunion, gedacht als Stütz- und Ausgangspunkt jener proletarischen Revolution, brauchte nun neue Verbündete gegen die kapitalistischen Mächte des Westens. 1920 riefen die Bolschewisten also auf dem „Kongress der Völker des Ostens“ in Baku die kolonisierten Völker zum Dschihad, zum „Heiligen Krieg“ gegen die Kolonialmächte Großbritannien und Frankreich auf.

Diese Idee wurde in den 1960er Jahren von Mao Tse-tung und Lin Biao wieder belebt. Das kommunistische China brauchte Verbündete nicht nur im Kampf gegen die USA, sondern auch gegen die „sozialimperialistische“ Sowjetunion und rief sich zum Führer der „unterdrückten Völker und Nationen“ aus. Bis heute kleidet Peking seine imperialen Ambitionen in das Gewand einer antiimperialistischen Front, wie es auch die japanischen Imperialisten im Zweiten Weltkrieg taten.

In West-Berlin, Paris und Berkeley begeisterten sich die „68er“ für China und den „Kampf der Dritten Welt“, nicht zuletzt, weil sie – zuhause eine isolierte Minderheit von Akademikern und Kulturrevolutionären  – sich dadurch als Teil einer mächtigen weltweiten Bewegung empfinden konnten. Dabei hätte man sie wegen ihrer antiautoritären Ansichten und libertären Lebensweise in Peking, Hanoi oder Havanna ins Gefängnis gesteckt oder liquidiert.

Aber da kommt der „Hauptwiderspruch“ ins Spiel. Schon Lenin erklärte nach der Konferenz in Baku, der feudale Emir von Afghanistan sei „objektiv revolutionär“, weil er gegen die Briten kämpfe. Und so waren für die Post-68er, die RAF und die diversen K-Gruppen die katholisch-nationalistische IRA in Irland ebenso „objektiv revolutionär“ wie diverse rassistische, schwulen- und frauenfeindliche Rebellenführer und Staatenlenker in Afrika oder Lateinamerika.

Statt „Völker des Ostens“ sagte man damals „Dritte Welt“, heute sagt man „globaler Süden“, aber gemeint ist immer in etwa die gleiche Klientel. Der Postkolonialismus ist im Kern nichts weiter als eine Variante des Leninismus, wie ihn Mao weiterentwickelte: „Welt-Dorf umzingelt Welt-Stadt“.

Die Begeisterung vieler Intellektueller für die postkoloniale Theorie hat auch ähnliche psychische Ursachen wie die Begeisterung der 68er für die Theorien Maos: Eine theoretische Sinnkrise nach dem Zusammenbruch des Kommunismus 1989ff und der Wunsch, sich als Avantgarde einer mächtigen internationalen Bewegung zu stilisieren: „Wir sind der Zukunft getreue Kämpfer …“

Und wie die Lehre vom Hauptwiderspruch, so ermöglicht der Postkolonialismus das Aushalten kognitiver Dissonanz: Rassismus ist abzulehnen, aber der Hass auf Menschen, die als Weiße gelesen werden, darunter auch israelische Juden jeder Hautfarbe, ist nicht Rassismus, sondern Ausdruck der Emanzipation der „people of color“. Der ethnisch begründete Nationalismus ist in Europa rückschrittlich, aber im globalen Süden antikolonial, also fortschrittlich. Religion ist Opium fürs Volk und Aberglaube im Dienst der Herrschenden, außer wenn es sich um Schamanen oder andere kulturelle Äußerungen angeblich „indigener“ Völker handelt. Der Islam ist zu respektieren, auch wo er intolerant ist, die Unterordnung der Frau und die Unterdrückung von Schwulen propagiert, weil Muslime zu den rassistisch unterdrückten Gruppen zählen. Frauen sollen sexuell und beruflich emanzipiert sein, aber etwa in Gaza zuhause bleiben Kopftuch tragen und möglichst viele Kinder als künftige Kämpfer gegen den Zionismus großziehen. Darauf hinzuweisen, dass im jüdischen Staat Frauen und LGBTQ+-Personen mehr Freiheiten genießen als in jedem muslimisch geprägten Staat, wäre „Pinkwashing“ des „Siedler-Kolonialismus“. Der Antisemitismus ist nämlich in seiner klassisch europäischen Gestalt als Rassismus abzulehnen, aber das Ansinnen, Palästina „from the River to the Sea“ judenrein zu machen, ist korrekt und  Kernpunkt des postkolonialen Bekenntnisses.

Dass dieses Ansinnen zuerst vom Großmufti von Jerusalem Amin Al-Husseini formuliert wurde, der mit Hitler verbündet war, nach Berlin floh und auf dem Balkan Muslime für die SS anwarb, wird ebenso ausgeblendet wie die Tatsache, dass es die in den Augen der Linken „fortschrittliche“ Sowjetunion unter Stalin war, die Israel als einer der ersten Staaten anerkannte und dafür sorgte, dass der jüdische Staat von der Tschechoslowakei die Waffen bekam, die er 1947/8 brauchte, um sich gegen den Vernichtungsfeldzug der Araber zu wehren.

Denn völlig zu Recht sahen die Linken damals in Israel einen Staat, der sich von der britischen Mandats- und Kolonialmacht befreit hatte, sich gegen rückschrittliche arabische Feudalkräfte wehrte und in dem – mit den Kibbuzim und den vielen Staatsunternehmen – eine Art demokratischer Sozialismus praktiziert wurde.

Erst als der paranoide Stalin im Inneren einen neuen Feind suchte und in den Juden fand, gleichzeitig im Kalten Krieg Verbündete gegen die Westmächte suchte und sich auf die Konferenz von Baku, den fortschrittlichen Emir von Afghanistan und die anderen Emire berief, wurde Israel zum Zentrum einer mit den USA liierten „zionistischen Verschwörung“ gegen die Sowjetunion und die angeblich um ihre Befreiung kämpfenden Araber erklärt.

Die westeuropäische und amerikanische Linke folgte diesem Linienschwenk zuerst nur zögernd, noch 1968 war sie etwa in den USA in großen Teilen pro-israelisch; bezeichnenderweise allerdings richtete sich der Hass der 68er gerade in Deutschland nicht zuletzt deshalb gegen Axel Springer, weil er im Sechstagekrieg 1967 so plakativ für Israel Partei ergriffen hatte.

Der Postkolonialismus hat allerdings der alten leninistischen Ideologie einiges voraus, etwa den Verzicht auf ein klar umrissenes Endziel, auf strenge Organisationsprinzipien, hierarchische Strukturen und bindende Dogmen. Er folgt dem evolutionären Imperativ, der jede Ideologie zwingt, sich gegen Anfechtungen und Widerlegungen abzusichern, gegen das, was Karl Popper Falsifikation nennt. Der Zusammenbruch der Sowjetunion war eine Falsifikation des Leninismus, und eine Zeitlang war die akademische Linke ein wenig ratlos. Die Rettung kam aus einer unerwarteten Ecke.

Nämlich vom Poststrukturalismus Michel Foucaults und seiner Adepten. Es komme nicht darauf an, die Welt zu verändern, so der Poststrukturalismus in Verkehrung des bekannten Marx-Bonmots, sondern darauf, sie anders zu interpretieren. Erst wenn man anders über die Welt spreche, sie gar nicht anders denken könne, denn als unendliche Verschachtelung von Diskursen, die alle Äußerungen der Kultur durchdringen und Herrschaft zementieren, könne sie sich vielleicht verändern.

Was bei Foucault nach dem Scheitern der 68er Revolte ein Programm unabschließbarer Selbstkritik war, wird in der Verflachung der postkolonialen Aktivisten als Waffe gegen die vermeintliche Allgegenwart kolonialer Denk-, Fühl-, Ausdrucks- und Verschweigensweisen in der westlichen Welt eingesetzt.

In dieser Lesart ist alles, was der Westen hervorgebracht hat, von der Erbsünde des Kolonialismus und Rassismus affiziert. Auch und gerade jene Bewegungen, die sich universalistisch gerierten und gerieren, von der Aufklärung und den amerikanischen und französischen Revolutionen über den Liberalismus und die Arbeiteremanzipation, ja bis hin zum Feminismus und den LGBTQ+-Aktivisten, sofern sie sich nicht dem antikolonialen Imperativ – der Konzentration auf den Hauptwiderspruch – unterordnen. Jede weiße Person, besonders aber jeder weiße Mann, der nicht wenigstens aufgrund seiner Sexualität, also, weil er nicht als Cis-Hetero „gelesen wird“ und deshalb einen gewissen Opferstatus beanspruchen kann, ist von vorn herein verdächtig.

Und damit die Widersprüche nicht zu offen ausbrechen, etwa zwischen Schwulen und den Schwulenmördern der Hamas, erfindet man die „Intersektionalität“. Statt sich zu widersprechen, addieren sich so diverse vermeintliche oder echte Benachteiligungen zu einer Opferhierarchie, an deren Spitze aktuell jedenfalls „das palästinensische Volk“ steht, und der sich andere Gruppen unterzuordnen haben.

Freilich ist nicht einmal das besonders neu. Ich kann mich an endlose Kritik- und Selbstkritik-Sitzungen in den KPD- und KSV-Zellen erinnern, bei denen sich Genossen wegen irgendwelcher Abweichungen von der Parteilinie – zu denen, wie ich mit brennender Scham bekenne, auch das offene Ausleben der Homosexualität gehörte – als „kleinbürgerliche Intellektuelle“ bezichtigen mussten. Was wir fast alle waren, so dass die Kritik immer stimmte. „Critical whiteness“ oder „Unlearning whiteness“ ist das postkoloniale Pendant dieses Selbstreinigungs-Rituals. Natürlich sind nicht wenige der Theoretiker dieser Bewegung selbst Weiße, man denke an Judith Butler, den deutschstämmigen Australier Dirk Moses oder den Deutschen Jürgen Zimmerer, aber das hindert sie nicht daran, sich zur Avantgarde des globalen Südens zu erklären, wie wir K-Gruppen ja auch die Avantgarde des Proletariats waren.

Und wie wir die Verbrechen Lenins, Stalins, Maos oder Pol Pots nicht zur Kenntnis nahmen, weil sie nicht in die Erzählung des bösen Imperialismus passten, so nehmen die Postkolonialen weder die Verbrechen von People of Color an People of Color zur Kenntnis, vom arabischen Sklavenhandel über Mao und Pol Pot bis hin zum heutigen Genozid im Sudan, noch die Verbrechen, die Weiße gegen Weiße verübt haben, vom 30-jährigen Krieg über die Schlachten des Ersten Weltkriegs bis hin zum Terrorregime Stalins einschließlich des Holodor, des Hungerkriegs gegen die Ukraine, oder zum Versklavungs- und Vernichtungskrieg der Nazis gegen die slawischen Völker und zum Holocaust. Sie passen nicht in die Theorie.

Oder sie werden passend gemacht. Das gilt insbesondere für den Holocaust. Bei Jürgen Zimmerer erscheint er nicht als Höhepunkt einer zweitausendjährigen Dämonisierung der Juden, als Verbrechen, bei dem auch der Palästinenserführer Großmufti Armin Al-Husseini williger Mitvollstrecker war; sondern als Sonderfall des kolonialen Rassismus, bei dem Weiße – die als „Semiten“, also Nicht-Weiße „gelesen“ wurden – ausnahmsweise die Opfer waren. Zimmerers Aufsatz „Von Windhoek nach Auschwitz?“ zeichnet die Linie vor: der Völkermord an den Juden als Abklatsch des Völkermords an den Herero.

Hat man einmal die Singularität des Holocaust auf diese Weise entsorgt, ist der Weg auch frei für eine Israelkritik, die im Selbstbehauptungswillen des jüdischen Volkes einen „Siedlerkolonialismus“ analog zum Apartheidregime in Südafrika sieht, und der nicht vor Analogien zwischen dem Agieren Israels und dem Agieren Nazideutschlands zurückschreckt. Hat man aber die Juden als Nazis ausgemacht, erscheint es als moralischer Imperativ, den jüdischen Staat, den Nazi-Staat, auszulöschen und „From the River to the Sea“, vom Jordan bis zum Mittelmeer, einen arabischen Staat zu fordern, der sehr bald so judenrein sein würde wie alle arabischen Staaten zwischen dem Atlantik und dem Euphrat.

Dass die Erhöhung der Juden in Israel zu einem international vernetzten Ungeheuer, der Avantgarde der kolonial-imperialistischen „Nekropolitik“, wie es etwa Achille Mbembe formuliert, genau jene Überhöhung der Juden zur international vernetzten Todesgefahr für die Menschheit nachzeichnet, wie sie die die „Protokolle der Weisen von Zion“ und die Nazis vorzeichneten, kann da kaum verwundern.

Damit sich die Deutschen in die antikoloniale und also antizionistische Abwehrfront einreihen, müssen sie sich von ihrem „Judenknax“ befreien, wie schon der antisemitische Terrorist Dieter Kunzelmann forderte. Fast 60 Jahre nach Kunzelmanns Aktivitäten skandierten junge Deutsche „Free Palestine from German Guilt!“ nach dem 7. Oktober vor dem Auswärtigen Amt, und waren damit, ob sie es wussten oder nicht, auf einer Linie mit der extremen Rechten und ihrer Forderung, mit dem deutschen „Schuldkult“ Schluss zu machen.

Und so kommt es, dass Juden in linken Kneipen nicht bedient, auf linken Kulturfestivals ausgeladen, bei der Dokumenta als Schweine und Blutsauger dargestellt und auf der Straße bespuckt und geschlagen werden. Es ist wieder so weit, und die postkoloniale Theorie hat dem Wiedererstarken des Antisemitismus den Weg bereitet und das theoretische Rüstzeug gegeben.

Richard Herzinger hatte Recht. Heute wie seit Jahrhunderten geht es um den Kampf zwischen Freiheit und Unfreiheit. Dazu gehört der Kampf der kolonisierten Völker gegen den westlichen Imperialismus ebenso wie der Kampf der Völker Osteuropas gegen den sowjetischen und heute den großrussischen Imperialismus; aber eben auch im globalen Süden der Kampf der Frauen und der LGBTQ+-Menschen gegen die Unterdrückung, vor allem in islamischen Ländern, der Kampf der Menschen um Demokratie, von Iran über die Türkei bis Kuba und Venezuela.

Eine freiheitliche Linke, die sich den Kopf nicht vernebeln ließe von den Phrasen der Postkolonialen, könnte in Israel das Modell eines Entwicklungslandes sehen, das ohne eigene Ressourcen, aus eigener Kraft, inmitten einer Welt von Feinden, mit schwer traumatisierten Menschen eine blühende Wirtschaft und eine starke Demokratie aufgebaut hat. Man muss für Israel keine Entschuldigungen finden, muss auch nicht die deutsche Staatsräson oder die deutsche Schuld bemühen. Israel ist der Beleg dafür, dass man den Opferstatus überwinden und sein Schicksal in die eigenen Hände nehmen kann.

Gerade deshalb wird Israel von allen gehasst, die eine akademische oder politische Karriere darauf aufbauen, für jene zu sprechen, die angeblich keine Stimme haben. Denn das ist vielleicht das Absurdeste an der postkolonialen Theorie: Sie reduziert People of Color zu sprachlosen Opfern. Der Postkolonialismus ist damit selbst, wie Foucault mit Lust hätte nachweisen können und nachgewiesen hätte, nur eine weitere Spielart des Kolonialismus.

Shares
Folge uns und like uns:
error20
fb-share-icon0
Tweet 384

8 Gedanken zu “Warum der Postkolonialismus mir so bekannt vorkommt;”

  1. avatar

    @APO: Denn das ist vielleicht das Absurdeste an der postkolonialen Theorie: Sie reduziert People of Color zu sprachlosen Opfern.

    Ich habe die Tendenz, dem spontan zuzustimmen. Diese – intektuelle, vor allem aber moralische – Arroganz gibt es. Und sie ist widerwärtig. Das kann aber nicht heißen, dass es keine Opfer gibt, für die „ich“ sprechen und gegebenenfalls handeln sollte. (Solche moralische Enthaltsamkeit stellte – Konjunktiv – „unsere“ Werte, seien es die „Jüdisch-christlich-abendlendischen“ oder die des kategorischen Imperativs, auf den Kopf.) Soll heißen: Ein Disclimer in diesem Sinne fehlt Ihrem Text, meine ich.

    1. avatar

      Lieber EJ, wer mich missverstehen will (ich meine nicht Sie), wird es tun, Disclaimer hin oder her. Grundsätzlich glaube ich, dass die Opfer – die in den allerseltensten Fällen nur Opfer sind – für sich selbst sprechen können und müssen, ob das nun die Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten oder Palästinenser sind. Wie kommt es, dass die Vertriebenen sich demokratisch organisieren konnten und sehr früh einen Verzicht auf jegliche gewaltsame Veränderung der Grenzen oder des Status Quo aussprachen, während „die Palästinenser“ bis heute nur Terrororganisationen hervorgebracht haben? Warum wurde in der Westbank und Gaza seit 20 Jahren nicht mehr gewählt? Das sind Fragen, die ich mir stellen muss, bevor ich voreilig von „Opfern“ rede und mich auch noch zu deren Vorsprecher erhöhe.
      Hier ist ein typisches Beispiel: Weiße Frau, vermutlich arisch, schreibt sehr schlechtes Englisch, ist aber dennoch Dozentin für schwarzafrikanische englischsprachige Frauenliteratur und arbeitet jetzt beim Promotionskolleg für Intersektionalitätsstudien der Universität Bayreuth.

      https://www.facebook.com/susan.arndt.18?locale=de_DE

    2. avatar

      Lieber EJ, wer mich missverstehen will (ich meine nicht Sie), wird es tun, Disclaimer hin oder her. Grundsätzlich glaube ich, dass die Opfer – die in den allerseltensten Fällen nur Opfer sind – für sich selbst sprechen können und müssen, ob das nun die Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten oder Palästinenser sind. Wie kommt es, dass die Vertriebenen sich demokratisch organisieren konnten und sehr früh einen Verzicht auf jegliche gewaltsame Veränderung der Grenzen oder des Status Quo aussprachen, während „die Palästinenser“ bis heute nur Terrororganisationen hervorgebracht haben? Warum wurde in der Westbank und Gaza seit 20 Jahren nicht mehr gewählt? Das sind Fragen, die ich mir stellen muss, bevor ich voreilig von „Opfern“ rede und mich auch noch zu deren Vorsprecher erhöhe.
      Hier ist ein typisches Beispiel: Weiße Frau, vermutlich arisch, schreibt sehr schlechtes Englisch, ist aber dennoch Dozentin für schwarzafrikanische englischsprachige Frauenliteratur und arbeitet jetzt beim Promotionskolleg für Intersektionalitätsstudien der Universität Bayreuth.

      Übrigens: in der DDR sozialisiert, an einer SED-kontrollierten EOS ausgebildet. Der Feind ist der gleiche geblieben. QED.

      https://www.facebook.com/susan.arndt.18?locale=de_DE

  2. avatar

    Die Ehefrau meines Lieblingshistorikers, Frau Susan Arndt, Dozentin für schwarzafrikanische englischsprachige Frauenliteratur, habe ich mal auf facebook gefragt, …

    Ob eine Dozentur für schwarzafrikanische englischsprachige Frauenliteratur nicht doch besser von einer schwarzafrikanischen englischsprachigen Frau zu besetzen sei? Aber sie entgegnete, dass gerade wir willkürlich Priviligierten uns für schwarzafrikanische englischsprachige Frauenliteraten einsetzen müßten. Um ihnen zu helfen. Und sie gerade deswegen einen solchen Lehrstuhl besetzen müsse.

    Übrigens:

    Ähnlich grotesk wandelt das ganze deutsche SED-Opfer-Beauftragtenwesen durchs Land. Also diese netten Frauen, die für mich die Stimme erheben, weil ich ja stumm sei.

    1. avatar

      Hoch interessant. Übrigens hat der ganze DDR-Widerstand gegen den pösen Westen, zuerst durch die SED/PDS/Linkspartei, nun durch die AfD, viele Ähnlichkeiten mit postkolonialen Befindlichkeiten.

      1. avatar

        Frau Arndt gibt sich auf facebook offener als ihr Mann, blockiert auch nicht, versuchen Sie es doch mal, lieber Alan Posener.

        Zum „Widerstand gegen den Westen“ durch die SED/PDS/LINKE habe ich das hier mal anders zu erklären versucht.

        https://starke-meinungen.de/blog/2025/08/12/aufgearbeitet-4-1998-der-wiederaufstieg-der-sed-pds-linke-und-die-gruendung-der-bundesstiftung-zur-aufarbeitung-der-sed-diktatur/

        So, muß jetzt zur Vorlesung.

        M.f.G,

        Bodo Walther

      2. avatar

        APo: Eine freiheitliche Linke, …

        … es gibt keine ‚freiheitliche Linke‘. Ideologie ist immer Diktatur. Als Christ und Deutscher habe ich auch keinen ‚Judenknax‘.

        Ihre Behauptung die AfD habe ‚viele Ähnlichkeiten mit postkolonialen Befindlichkeiten‘ und sei im Widerstand gegen den ‚pösen Westen‘, sollten Sie begründen. Ich behaupte mal; die AfD ist westlicher als die ‚UnsereDemokratieTM.

        … und ‚Linken Ikone‘ Foucault; … ts, ts, ts.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Shares
Scroll To Top