„Herr Herzinger war aus unserer Sicht nicht nur ein wichtiger Freund des Instituts, sondern auch einer der bedeutendsten deutschen Journalisten und Denker der letzten Jahrzehnte. Als kritischer, häufig unbequemer Geist, wie ihn jede lebendige Demokratie braucht, schrieb er unter anderem für den Tagesspiegel, Die Zeit und Die Welt. Seine große Liebe galt der Freiheit und dem klassischen Liberalismus. Dementsprechend leidenschaftlich setzte er sich für all jene Länder ein, die sich ihre Freiheit erkämpfen mussten, darunter das freie Polen nach 1989, die Ukraine, die sich gegen den russischen Vernichtungsfeldzug wehrt, und viele andere. Dass Richard Herzinger einer der am häufigsten im Pilecki Institut auftretenden Panelisten war, erfüllt uns mit Stolz. Er war ein sehr gern gesehener Stammgast und, wie wir oft sagten, ein polnischer Bürger im Geiste, auch wenn er kein Wort Polnisch sprach.“
„Wer ihn nicht leiden mochte – und das waren nicht wenige im Flachdenker-Kosmos – monierten, dass er im Grunde immer wieder den gleichen Text schreibe: Über Freiheit und Freiheitsbedrohungen. Die Kritik ist mickerig und tumb, denn über was, bitte sehr, sollte ein public intellectual nachdenken wenn nicht zuvorderst über Freiheit, die Garantie nicht nur der eigenen Denk- und Berufstätigkeit, sondern das Fundament unseres gesamten gesellschaftlichen Seins? Denn ohne Freiheit, auch darauf wies Richard Herzinger in seinen Wortmeldungen immer wieder hin, könnten wir schließlich die immens wichtigen Debatten um Soziales, um Klima, um Rentengerechtigkeit oder um Minderheitenrechte und Inklusion überhaupt nicht führen. First things first. Dies jedoch nicht als hohle Ideologie oder entrückt Appellatives, sondern gleichsam immer wieder zurückgebunden ans lebensweltlich Konkrete.“
Die Internationale Politik stellt einige Beiträge Herzingers zum Nachlesen zusammen und resümiert:
„Für die IP war er seit Jahrzehnten ein ganz besonderer Autor von Essays, Analysen und Kommentaren. Ein streitbarer, unbeugsamer Kämpfer für Wahrheit, Freiheit und Demokratie, der alles Totalitäre zutiefst verachtet hat, ebenso wie Ignoranz, Dummheit und Effekthascherei.“
Auch die FAZ ehrt ihren ehemaligen Mitarbeiter:
„Wer nach einem unbeirrbaren Kämpfer gegen Totalitarismus, gegen Extremismus von links und rechts suchte – in dem Publizisten Richard Herzinger konnte man ihn finden.“