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Narziss und Volksmund

Der Narzissmus, so heißt es jedenfalls, ist zu einem gesellschaftlichen Problem geworden: „Unterm Strich zähl ich!“ Dabei wird selten zwischen Egoismus und Narzissmus unterschieden. Es kann sein, dass „die Gesellschaft“, also der Kapitalismus, der „Konsumismus“, die „Leistungsgesellschaft“ oder wie man das auch immer nennen will, den Egoismus fördert. Aber der Egoismus, ob man ihn nun gut findet oder nicht, ist noch kein Narzissmus.

Die Website „Narzissmus.net“ definiert den Narzissmus wie folgt:

„Ein ausgeprägter oder ‚negativer’ Narzissmus bedeutet, dass diese Menschen vorwiegend sich selbst zugewandt sind, ein eher passives Liebesbedürfnis haben und ‚lieben, nur um geliebt zu werden’. Eine Beziehung mit einem Narzissten ist geprägt vom Geben des Partners und Nehmen des Narzissten. Ein Gleichgewicht mit abwechselndem Geben und Nehmen gibt es nicht. Narzissten sind kaum oder gar nicht zu Empathie fähig. Sie haben (fast) kein Selbstwertgefühl und sind auf ständige Bestätigung von außen angewiesen. Bleibt diese aus, kommt es zu erheblichen Problemen. Oft neigen negativ narzisstische Menschen auch dazu, andere abzuwerten, um das eigene Ego aufzuwerten.“

Wenn es stimmt, dass der Narzissmus in der Gesellschaft zunimmt (die amerikanische Ärztin und Autorin Jean Twenge spricht sogar von einer „Epidemie“), dann haben wir es natürlich mit einem ernsten Problem zu tun. Wenn aus den „kleinen Tyrannen“, von denen der deutsche Psychotherapeut Michael Winterhoff spricht, große Möchtegern-Tyrannen werden, wird die Gesellschaft schlicht und einfach nicht funktionieren.

Deshalb ist die Frage, wie man dem Narzissmus bei Kindern zuvorkommt, von großer Bedeutung. Um sie zu beantworten, müsste man wissen, woher sie kommt. Die einfache Antwort lautet: Lasche Erziehung durch die Eltern und „Kuschelpädagogik“ in der Schule. Sigmund Freud hingegen meinte, der Narzisst reagiere gerade nicht auf zu große Nachlässigkeit in der Erziehung, sondern vielmehr auf Vernachlässigung durch die Eltern. Dem Narzisst fehle eben jenes gesunde Selbstwertgefühl, das dem Menschen erst ermögliche, auf andere zuzugehen, ohne ständige Bestätigung auszukommen, Kritik ebenso auszuhalten wie das Anderssein anderer Menschen.

Ein Psychologenteam um Eddie Brummelman hat nun mit einer Langzeituntersuchung an holländischen Kindern versucht, Freuds Hypothese zu überprüfen. Die Forscher fassen ihre Ergebnisse wie folgt zusammen: „(The) results support social learning theory and contradict psychoanalytic theory: Narcissism was predicted by parental overvaluation, not by lack of parental warmth. Thus, children seem to acquire narcissism, in part, by internalizing parents’ inflated views of them (e.g., “I am superior to others” and “I am entitled to privileges”). Attesting to the specificity of this finding, self-esteem was predicted by parental warmth, not by parental overvaluation.“

Mir scheint, die Ergebnisse müssen nicht un bedingt als Widerlegung der Freud’schen Hypothese gelesen werden.

Die Forscher stellen fest, dass „self-esteem“- ein gesundes Selbstbewusstsein – durch elterliche Wärme hervorgerufen wird.  Sie stellen außerdem fest, dass der Narzissmus – die ungesunde Selbstüberschätzung – durch ein elterliches Verhalten hervorgerufen wird, das die bei allen Kindern – ja allen Menschen – latent vorhandenen narzisstischen Tendenzen durch überschwängliches und falsches Lob – „Wie klug du bist!“ „Du bist eine richtige Prinzessin!“ – verstärkt und verfestigt. Das leuchtet unmittelbar ein. Es ist aber die Frage, ob ein solches leistungsorientiertes Lob nicht oft einhergeht mit einem Mangel an einfacher Wärme. An bedingungsloser Liebe. Das jedenfalls war die Meinung des Therapeuten Wolfgang Bergmann, den ich kurz vor dessen Tod interviewen durfte.

Was mir auffiel bei meinen Gesprächen mit Bergmann und Winterhoff wie auch bei solchen Studien wie jenen von Brummelman: Sie unterstellen eher die normale Mittelklassenfamilie – wo, wie ich meine, trotz aller Überforderung der Doppelverdiener-Eltern und Verunsicherung unter anderem durch immer neue Studien, alles in allem das Meiste richtig läuft.

Interessanter wäre zum Beispiel eine Psychopathologie der Einwanderergesellschaft. So scheint mir etwa die ständige Bevorzugung und Verwöhnung muslimischer Jungen durch ihre Eltern, insbesondere die Mutter, oft verbunden mit einem Mangel an echter Wärme seitens der Eltern, vor allem des Vaters, geradezu prädestiniert zur Hervorbringung von jungen Männern mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstruktur zu sein. Dies, eher als Koran-Suren und andere religiöse Faktoren, sogar eher als Hormone, könnte viele der Probleme erklären, die diese Jungen mit der Schule und der Gesellschaft haben.

 

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20 Gedanken zu “Narziss und Volksmund;”

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    … die ideologisierte Gesellschaft des ‚westlichen Wertesystems‘ ist narzisstisch; das Leben, die Zukunft, wird schon vor der Geburt in den Mülleimer geworfen, ‚fremd‘ aus- oder rein getragen oder demnächst aus dem 3D-Drucker ‚geboren‘.

    … wenn die Halle der Seelen leer und das erste Kind tot und ohne Seele geboren ist, wird diese Welt untergehen.

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    @ Alan Posener
    West-östlicher Diwan, damals ja. Heute bei der Militanz nicht vertretbar. Und damals kümmerte man sich nicht um Frauenrechte – Goethe soll Christiane Vulpius nicht immer gut behandelt haben und hatte sich einen Dreier vorgestellt mit Charlotte als Part für den Intellekt, der von Charlotte abgelehnt wurde.
    So ist doch erklärbar, dass sein herumschweifendes Suchen auch den Islam berührte und neben dem Diwan Dinge hervorbrachte, die nach innerer Spaltung aussehen (Faust, Gingko Biloba und Prometheus neben Ganymed), Ausdrücke eines Kampfes vielleicht mit Aufbruch in die Moderne, der ja später von von Eichendorff brillant in Verse gepackt wurde.
    Islam hin und her, der Vergleich mit den Visigoten haut einigermaßen hin, und dann ist eben noch ein ideologischer Mantel drüber, hier der Islam. Nachdem Rom dann ja ausdünnte, kamen 1000 Jahre Unterdrückung mit Christentum. Wer will das nochmal haben?
    Also meine ich, dass der w-ö Diwan nicht zeitgemäß ist, aber wieder werden kann. Zwischen dem w-ö Diwan und unserer Perzeption stehen Org. wie Al-Qaida und IS und ihre unzähligen Untaten. Hauff trifft es da schon eher. Oder Karl May.
    Mir ist ein vorzüglicher Narzisst eingefallen: Der Internet-Kommentator. Er hält sich oft für ’ne ganz große Nummer, schreit oft „Wo ist mein comment“, macht Autoren und ganze Verlage auf „Augenhöhe“ an. So betrachtet, bin ich auch einer. Wenn meine comments nicht kommen, denke ich allerdings: Nicht gut genug. Das ist nicht narzisstisch. Die Steigerung des Internetnarzissten ist der Twitterer mit dem Aufschrei. Der grenzt allerdings oft an Mob.

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    APo: ‚….wo ja auch nicht das Recht des Stärkeren gilt‘

    … Sie stimmen mir sogar zu, denn das (angebliche) Recht des Stärkeren – ist Ideologie. Ich meine das Naturrecht nicht als Recht des Stärkeren, wie die Ideologien, Mohammedanismus, oder die sozialistischen Varianten Kommunismus, Faschismus, u.ä. … es tun.

    … ich meine so: Johannes Messner-def.: ‚Naturrecht ist Existenzordnung Grundordnung des Existierens des Menschen als Mensch im wahrsten und vollsten Sinn von ‚Existieren‘ die Ordnung deren Forderungen ihm mit diesem Existieren in ihrem bestimmten Inhalt bewußt werden gemäß dem Prinzip daß alle Erkenntnis durch die Erfahrung bedingt ist auch die der Prinzipien der Rechtsvernunft als Teil der praktischen Vernunft. So erfaßt werden diese Forderungen von der voll entfalteten Vernunft in ihrer allgemeinen in sich gewissen Wahrheit und in ihrer allgemeinen verpflichtenden Geltung eingesehen‘

    … oder so!

  4. avatar

    … ich meine, dass ’narzisstische Persönlichkeitsstrukturen‘ bei jungen Männern häufiger in ideologisierten Gesellschaften ‚hervorgebracht‘ werden. In solchen Gesellschaften, in denen die Frau zum anderen Geschlecht nicht gleichberechtigt wird/ist.

    Wobei eine ‚Gleichstellung der Geschlechter‘ ähnliche ‚Ergebnisse‘, wie ’narzisstische Persönlichkeitsstrukturen‘, hervorbringt, weil die Gleichstellung ideologisch begründet ist.

    Das wirkt sich eben auf die Erziehung der Kinder in einer Familie, in der Gesellschaft, aus.

    Ein (meist unbewusster) Rachefeldzug der Frau an das andere Geschlecht, den Ehemann, die Gesellschaft.

    … und zum x-ten Mal, weil es schön und mein Lieblingsgedicht von Goethe ist:

    Parabase

    Freudig war vor vielen Jahren
    Eifrig so der Geist bestrebt,

    Zu erforschen, zu erfahren,
    Wie Natur im Schaffen lebt.

    Und es ist das ewig Eine,
    Das sich vielfach offenbart.

    Klein das Große, groß das Kleine,
    Alles nach der eignen Art.

    Immer wechselnd, fest sich haltend,
    Nah und fern und fern und nah;

    So gestaltend, umgestaltend –
    Zum Erstaunen bin ich da.

    Daher!

    1. avatar

      Zu erforschen, zu erfahren,
      Wie Natur im Schaffen lebt.

      Und zwar alles nach der eignen Art. In der Natur ist das so, lieber blonder Hans. Nicht in der menschlichen Gesellschaft, wo ja auch nicht das Recht des Stärkeren gilt, wie in der Natur. Wenn’s um Kultur und Gesellschaft geht, ist der „west-östliche Diwan“ ein besserer Richtungsgeber.

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    Vielleicht finden Sie das ganz lustig. Ich fand das, als ich danach suchte, ob die Römer auch besoffene Kinder im Tiber fanden.
    Rom ist nie untergegangen:
    The historical truth, if any exists, is that Rome did not fall; rather, it evolved. Roman coloni (farmers tied to the land) gradually became Medieval serfs. The patron-and-client relationship, so central in Roman society, slowly assumed the name and nature of the lord-and-vassal bond, the social order underlying much of European society in the Middle Ages. So, if Rome fell, it was only in slow motion, very slow motion.
    http://www.usu.edu/markdamen/1.....romfal.htm

    1. Zu hohe Steuern
    2. Stadtflucht
    3. Stark abnehmende Reproduktionsrate
    4. Immigration, selbige erst rechtlos, dann aufmüpfig
    5. Unfähige Politiker

    Ähnlichkeiten rein zufällig.

    Anm.: Die Moral war besser als im ersten Jahrhundert.
    Erklärung für die Suche: Ich finde es nicht normal, wie Jugendliche, deren Gehirn ohnehin eine Baustelle ist, nach Hause kommen und sich mit dem Satz: „Die anderen machen das auch“ Absolution erteilen lassen. Die Permissivität und Ignoranz ziehen langsam unübersehbare Folgeschäden nach sich. Siehe Elif aus Neuried bei München. Gedankengang: Dekadent. Erster Einfall: Rom.

  6. avatar

    Mal so nebenbei:
    Gestern las ich von einem Kind namens Elif, Tochter muslimischer Eltern, die ihr einige Freiheiten ließen. Nun wurden diese Freiheiten nur nicht definiert und von dem Kind so ausgelegt, dass es mit vierzehn Jahren stockbesoffen in die Isar in München fiel und reanimiert werden musste. Beim Reanimieren erblickte das arme Geschöpf anscheinend Jannah, denn danach wurde es Opfer der üblichen Kreise und reiste in die Türkei, Vater sucht sie im Grenzgebiet zu Syrien. Was ist hier eigentlich los, dass unter Achtzehnjährige ungehindert in die Türkei fliegen können? Die Amerikaner halten die erstmal fest. Was ist eigentlich los, dass die sich so besinnungslos saufen können, dass sie fast ertrinken? Was ist das für ein Staat, der sich darauf limitiert, Knöllchen auszuteilen für Halten! auf einem von fünf! freien! Behindertenplätzen und Gelder an eigene und europäische Beamte zu verteilen, und der Zwangsgebühren für staatseigene Sender erhebt? Ist das vielleicht ein durch und durch
    NARZISSTISCHER STAAT?
    Und entsprechend hohl?

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    @ Stefan Trute
    Wenn Schäuble von dem Anfangsbetrug mit der Hilfe von GS wusste, tut er mir eigentlich auch nicht leid. Außerdem kriegt er den Hals nicht voll. Jetzt will er meinen Kids das wegnehmen, was wir für sie und nur für sie verdient haben, wofür wir manchmal 60/70 Stunden geackert haben, nix Beamter um vier Uhr fällt der Griffel. Jetzt will er, dass wir den Beamten mit dem Griffelchen finanzieren, den A**** auf der Straße z.B., der mir kürzlich ein hübsches hohes Knöllchen für eine Minute Parken auf leerem Behindertenplatz ausgestellt hat. Denn eins ist sicher: Mein türkischer Friseur würde keinen Cent davon sehen, obwohl in der Überzeugungsdiktion mit ihm oder der Bildung für seine Kids geworben wird. Das wird versickern in Beamten und Gebühren, siehe Venezuela, Sozialismus auf Grundeis. Also werden wir möglichst bald eine kleine Firma aufmachen, tschüss, intellektueller Beruf, tschüss angestellter Arzt, Einladung zum start-up. Und zum Emigrieren.
    Kubicki hat’s erfasst. Gestern Anne Will. Kubicki arbeitet auch mehr als vierzig Stunden und hat dem Staat gut Geld gebracht. Reicht nicht. Schäuble will noch mehr. Für griechische Beamte. Stöhn.
    Eins muss ich zugeben: Das Outfit von Varoufakis hat was, endlich mal ohne Krawatte. Erinnert an Silicon Valley, die damit anfingen, weg mit der Kluft. Da die größten Investoren heute ohnehin in langen weißen Laken herumlaufen, ist dagegen nichts zu sagen, obwohl eine schöne Seidenkrawatte durchaus attraktiv sein kann.
    Wir wollten dahin fahren. Das Problem ist: Wenn du auf Nummer Sicher gehen willst, machst du besser keinen Urlaub in Hellas, Tunesien, Ägypten etc. Island merkt das, wie auch die Hurtiglinien; die platzen aus den Nähten. Man nennt das auch: Anleitung zum Verarmen. Am Mittelmeer vergeigt man seinen wertvollsten Wirtschaftszweig. Lieber Island und Sonnenbank. Politik macht heute alles kaputt. Es lebe Milton Friedman, Freund der Freiheit.

  8. avatar

    Lieber Parisien,

    Varoufakis ein Narziss? Eher doch unorthodox. Kämpft als Konkursverwalter gegen den Konkursverschlepper Schäuble. Muss mir Schäuble leid tun? Nein, ich denke nicht.

    Mit vielen Grüssen

    Stefan Trute

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    OT: Israel ist nicht Maidan

    Seit ich vor einigen Jahren hiervon las, bin ich für Likud, denn diese Praxis geht schon lange:
    http://www.jewishpress.com/blo.....015/02/27/
    Auch diese Methoden sind unfein:
    http://www.bbc.co.uk/news/world-europe-15635476
    Und jetzt ist der Franzose weg, und der Amerikaner auch bald, und es bleibt ihre widerspenstige Hassfigur:
    http://www.jpost.com/Israel-El.....ide-394262
    Und ich muss sagen, dass mich das freut, vor allem aus einem Grund: Die Israelis sind nicht so blöd wie andere Völker, wie es scheint. Sie lassen sich nicht von außen beeinflussen. Sie sind nicht Ukraine. Gelernt aus Disaster. Außerdem sind sie Demokraten, während Abbas, gehätschtelt von Obama und Co., nur einmal gewählt wurde.

  10. avatar

    @ Walter Schmid
    Das Problem ist, dass Gespräche bei überlegener Grammatik und besserer Ausdrucksweise wie auch möglicherweise Information Ihres Gegenüber nicht auf „Augenhöhe“ verlaufen können.
    “ Für ein Abfalleimer bin ich mir zu schade.“
    In Deutschland glaubt so gut wie jeder, er wäre auf „Augenhöhe“ mit jedem. Das ist in der Realität nicht der Fall.
    Ich selbst bin Realist genug, um zu wissen, dass ich z.B. nicht auf Augenhöhe mit EJ hier bin, sondern anders. Würde ich auf diese Höhe klimmen wollen, wäre ich dauerfrustriert.
    Sie, der sich hier schon öfter durch unverhohlenen Sozialneid ausgezeichnet haben, können aus dieser Perspektive nicht wirklich beurteilen, was einen Narzissten erzeugt. Und ich meine, dass da sowohl Roland Ziegler als auch meine Wenigkeit etwas näher an der Wahrheit liegen, und dass man Kindern zwar Grenzen ziehen muss, was sie erst ihr Ich definieren lehrt, ihnen aber nicht genug Liebe, Aufmerksamkeit und Annehmlichkeiten geben kann.
    Demütigung und Vernachlässigung sind vermutlich die Hauptfaktoren für die Entstehung von Narzissmus, den Alan Posener sehr vorsichtig und sehr genau definiert hat und der abzugrenzen ist von einem gesunden Egoismus mit Selbstwertgefühl, wie er auch schrieb.

    Anmerkung: Was in meinem ersten Absatz steht, gilt nicht für Immigranten der ersten Generation. Hier sollte man einerseits beide Augen zudrücken, andererseits mit Verbesserungen ein wenig behilflich sein, wenn das Gegenüber es zulässt, was wiederum von der Art des Angebots (nur freundlich, nie herablassend) abhängt.
    Und wer öfter in anderssprachigen Ländern gelebt hat oder wenigstens dort verreist war, weiß, dass er selbst mit gutem Ausbildungsstand Mühe hat, auf ein perfektes Sprachniveau zu kommen. Aber dass wir alle wie in einem Whirlpool liegen und alles über Wasser auf Augenhöhe ist, ist furchtbarer Unfug. Man muss Realist bleiben und sich richtig einschätzen können. Das schützt vor Größenwahn oder Demütigung. Was sehr weiterhilft im Leben – habe ich festgestellt – ist die Fähigkeit, Klügeren zuzuhören. Im Laufe der Jahre wird man davon klüger. Daher ist die 50/50- Anteilnahme an Gesprächen nicht so wichtig und überschätzt. Eine Unterhaltung, in der der Klügere mehr Anteile hat und der Unterlegene zuhört, kann für Letzteren ein Gewinn sein.
    So möchte ich doch empfehlen, dass Sie die Ausführungen von Posener noch einmal lesen, denn er ist der Klügere von uns, sonst wäre er nicht bei der „Welt“.

    @ Alan Posener
    Ich habe übrigens den Verdacht, dass eine bestimmte Person aus dem Land, dass auch als Mutterland der Demokratie bezeichnet wird, eine Person, die mit V. anfängt, ein Narzisst par excellence ist. Diese Person hat bewirkt, dass mir zum ersten Mal in meinem Leben Herr Schäuble leid tut. Typisch ist, dass alle jungen Leute V. bewundern und cool finden. Das ist das Manna der Narzissten, ihre hohle Fangemeinde. Von der nähren sie sich und rennen von einem Fehler zum nächsten.

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    Meiner Meinung nach ist Narzissmus ein Resulat von übertriebener elterliche Zuwendung. Sofern der Mensch, aufgrund seiner Bildung überhaupt in der Lage ist, sich selbst zu reflektieren. Narzissten meinen, sie ständen über allem. Insgesamt sind es sehr schwierige Menschen. Ich stelle mit ihnen in Gesprächen fest, dass sie sehr selbstverliebt sind, nur sich selbst kennen, lob gerne hätten, sich selbst reden hören. Am Ende bleibt der andere Gesprächspartner auf der Strecke. Ich weiß alles über ihn, er aber nichts über mich. Für ein Abfalleimer bin ich mir zu schade. Der Gesprächsanteil in einem niveauvollen Gespräch sollte schon 50: 50 sein. Meine Erfahrung quer durch alle Bildungschichten. Von 10 beruflichen und privaten Gesprächen sind m.E 5 schlecht, 3 mittelmässig, eins gut und eins sehr gut. Wenn ich das Gefühl habe, dass Gespräche nicht auf Augenhöhe verlaufen, dann breche ich nach wenigen Minuten ab. Ich muss nicht Narzissten in einem Gespräch noch stärker machen. Die Menschen müssen sich gegenseitig steuern und von einander lernen, sofern sie es kapieren. Ein Mensch mit einem normalen ausgeprägten Selbstwertgefühl braucht kein Lob und keine Anerkennung!

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      Walter Schmid: „Meiner Meinung nach ist Narzissmus ein Resulat von übertriebener elterlicher Zuwendung.“ Und worauf gründet sich diese Meinung? Und was ist „Zuwendung“? Und was ist „übertrieben“? Ich habe nun eine Studie vorgestellt, die da zu differenzieren versucht. Dazu nehmen Sie nicht einmal ansatzweise Stellung, sondern gegen Ihre völlig unmaßgebliche „Meinung“ dazu ab. Wenn das nicht Narzissmus ist, was dann?

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    „Interessanter wäre zum Beispiel eine Psychopathologie der Einwanderergesellschaft.“

    Oder der liberalen Aufsteigergesellschaft, die die Voraussetzung für die Einwanderung ist. Die gerade populären Narzissten im Management sind Biodeutsche.

    Vielleicht ist dieses Phänomen die andere Seite der leistungsorientierten offene-Gesellschaft-Medaille. Vielleicht (da auch in Diktaturen nicht alle so richtig gesund wirken) ist es die Folge der Moderne. Und vielleicht war es schon davor so…

    Ich weiß es nicht.

    Nur eines dürfte klar sein, die Koransure, die ist es nicht, egal was drin steht.

  13. avatar

    @Don Geraldo

    Die RAF war bei PLO in Lehre, unzählige deutsche Jugendliche waren in den 70ern bei Gurus (erinnert sich noch jemand an den Begriff Jugendsekte?), eine Drogenwelle nach der anderen schwappt über das Land, lange bevor es Migrationsprobleme gab, die 68er entstanden in einer rein biodeutschen Umgebung und das einzige was den Islamkritikern einfällt, ist Koransuren zu zitieren. Das ist doch etwas zu dünn.

    Das Phänomen der kleinen Ich-Gestörten lässt sich in allen ethnischen Gruppen beobachten. Schon mal mit „Russen“ (d.h. ethnischen Deutschen christlichen Glaubens) um die Häuser gezogen? Schon mal Italienern am Wochenende in der Frankfurter Innenstadt begegnet?

    Schon mal überlegt, dass überforderte Eltern und Kinder, die vom „du sollst es mal besser haben“ erstickt werden, zur Migration gehören? Dass diese Phase der Desorientierung auch deutsche Aufsteiger-Kinder ergriffen hatte? Könnte es nicht sein, dass sich Punks, Hools, Bhagwan-Jünger und Salafisten aus der gleichen Quelle speisen?

    Dass auch die beste Integrationspolitik uns davor nicht verschonen kann?

    Nichts für Ungut, aber das hier ist ein Elfmeter für Reaktionäre, Koransuren kritisieren greift da doch etwas zu kurz, oder?

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    Ja, ich bin derselben Ansicht. Wärme und Liebe sollten das Lob begleiten. Als Eltern muss man aus der Subjektivität des Urteils keinen Hehl machen. Aber auch Selbstkritik ist wichtig, denn gerade der Narziss ist zu Selbstkritik nicht fähig. Und ein Kind lernt Selbstkritik vermutlich eher über die Selbstkritik der Eltern – konkrete Fehler und grundsätzliche Schwächen auszusprechen – als über ihre Kritik (die allerdings unverzichtbar ist; ohne Meckern geht es nicht. Aber wenn man zuviel gemeckert hat, sollte man das sagen).

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    @ Alan Posener
    Mit dem letzten Absatz bewegen Sie sich in die Richtung von Necla Kelek, die auf dem Sektor hervorragende Arbeit geleistet hat. Sagen wir mal, dass „der Islam“ lediglich ein hervorragendes Unterfutter hergibt. Auf jeden Fall würde ich manche Sachen in Zusammenhang mit IS als narzisstisch wirkend betrachten.
    Die jungen westlichen Leute kenne ich recht gut. Sie kaufen gern ein, aber sind in ihrem Verhalten zueinander wirklich nicht narzisstisch. Nicht alle zumindest.
    Was das Verwöhnen betrifft: Ich würde sagen, es macht verwöhnt. Narzissmus halte ich mehr für Abschottung, also für eine Folge von z.B. Schlägen, Misshandlung, Ignorieren etc. und auch eher für eine Folge eines Gefühls, in der Jugend zu kurz gekommen zu sein.
    Wir z.B. waren immer extrem nett zu unseren Kindern: Z.B. hatten sie die größeren Schlafzimmer mit besserer Ausrichtung nach Süden und wir die kleineren nach Norden. Wir sagten uns, dass wir dort nur schlafen, während sie dort spielen, arbeiten und Freunde zu Besuch haben. Das hat sie wirklich nicht narzisstisch gemacht, im Gegenteil. Unterdrückung und Einengung über 15-20 Jahre, ein Viertel Leben, und zwar das schönste Viertel, Kindheit und Jugend, dürften eher dazu führen. Schule vielleicht auch: Wenig Freude am Lernen, viel Definierung über Leistung und Noten. Fast alle mutmaßlichen Narzissten, denen ich über den Weg gelaufen bin, kamen aus in irgendeiner Weise eingeengten Verhältnissen.
    Worauf ich hinaus will, ist Folgendes: Bei einer starken kindlich/jugendlichen Einengung jeglicher Art plus Demütigung kann sich kein gutes Selbstwertgefühl entwickeln. Plötzlich kommt so jemand zu Geld/Macht. Er kann sich ausbreiten, wie er will, hat aber innerlich kein richtiges Zentrum. Beispiele für solche Entwicklungen sind oft Despoten, z.B. kann man m.E. Saddam dort einordnen. Aber auch die meisten dieser Abu-Pseudo-Heroes auf ihren Toyota Pickups.
    Und auch den einen oder anderen Politiker und Manager. Ein Name, der mit Karstadt zusammen hängt, fällt einem sofort ein.

    1. avatar

      Schöne Beobachtungen, Parisien. übrigens hat man festgestellt, dass eine narzisstische Persönlichkeitsstruktur oft bei Topmanagern zu finden ist.

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    Sie haben mehrfach geschrieben, daß sie den Islam und den Koran deshalb nicht so stark kritisieren wie Christentum und Bibel weil Sie von dem einen deutlich weniger Ahnung haben als dem anderen.

    Dabei hätten Sie es bewenden lassen sollen.

    Ihre heutige Koran-Apologie unterschlägt, daß die Erziehungsmuster in islamischen Familien auch eine Folge der kulturellen Prägung dieser Familien sind.
    Und der stärkste kulturelle Einfluß ist nunmal die Religion.

    1. avatar

      Don Geraldo, diesen Beitrag auf eine „Koran-Apologie“ zu reduzieren, halte ich für ein wenig gewagt. Patriarchalische Strukturen und Bräuche sind nicht auf den Islam beschränkt. Um nur ein Beispiel zu nennen: Die Clitoris-Beschneidung ist bei den koptischen Christen in Ägypten erheblich weiter verbreitet als unter den Muslimen des Landes. Man kann ja ewig über Kultur und Religion, Henne und Ei diskutieren. Ich glaube, es ist eher möglich, Erziehungsstile zu verändern, als Religionen in Frage zu stellen.

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