Man hätte gedacht und gehofft, dass die luftschnappende Hyperbole mit dem Tod Frank Schirrmachers nach und nach aus dem Repertoire Frankfurter Allgemeiner FeuilletonistInnen verschwinden würde. Leider nicht.
In einem Text für die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ berichtet die Feuilletonistin Julia Encke von einem „atemberaubenden und schockierenden“ Text über die „deutschen Hauptstadtjournalisten“, den sie gerade gelesen hat.
Der fragliche Text ist ein Porträt Angela Merkels, geschrieben vom linksliberalen amerikanischen Journalisten George Packer, das in der aktuellen Ausgabe „New Yorker“ erschienen ist. Die „Hauptstadtjournalisten“ sind Bernd Ulrich von der „Zeit“, Stefan Reinecke von der „taz“, Dirk Kurbjuweit vom „Spiegel, der ehemalige FAZ.-Journalist Karl Feldmeyer und Alan Posener von der „Welt“. Mit ihnen nämlich hat Packer über Merkel gesprochen.
Was ist nun an den Enthüllungen über Ulrich, Reinicke, Kurbjuweit, Feldmeyer und Posener so „atemberaubend und schockierend“? Ist es die Tatsache, dass Packer von ihnen „so gut wie nichts Gutes über die Kanzlerin“ hörte? Nein. Es ist die von Packer mitgeteilte Tatsache, dass „fast jeder politische Reporter, mit dem ich gesprochen habe, Merkel gewählt“ habe. Dazu Encke: „Man liest das – und ist völlig schockiert. Wie kann das sein? Das ist doch die Kapitulation, wenn die hauptamtlichen und schärfsten Kritiker am Ende für Angela Merkel stimmen.“
Nun, erstens verwahre ich mich dagegen, als „hauptamtlichen“ Merkel-Kritiker kategorisiert zu werden. Ich bin „hauptamtlicher“ Journalist; und obwohl ich mich geschmeichelt fühle, wenn mich Encke zu den „schärfsten Kritikern“ Merkels zählt, so erlaube ich mir als Journalist, Merkel auch zu loben, wenn sie etwas richtig macht. Dazu gleich mehr.
Schauen wir uns zunächst aber an, was die Kollegen und ich George Packer erzählt haben: „Sie sei keine Frau mit starken Gefühlen, sagte ihm Bernd Ulrich von der „Zeit“, Stefan Reinecke von der „taz“ meinte, dass, wer Angela Merkel eine halbe Stunde lang zuhöre, einschlafe. Der „Spiegel“-Journalist Dirk Kurbjuweit erklärte Packer, dass Merkel die deutsche Politik blutleer mache. Es gehe ihr nur um ihre „Machtfunktion, um mehr nicht“, sagte der ehemalige F.A.Z.-Journalist Karl Feldmeyer. Und Alan Posener von der „Welt“ erklärte, dass das, was ihrer Partei am Herzen liege, ihr nichts bedeute.“
Ulrich, Reinicke und Kurbjuweit erklären also, dass Merkel langweilig sei. Das ist noch keine inhaltliche Kritik, und bestimmt kein Grund, sie nicht zu wählen. Man könnte durchaus angesichts des Schadens, den charismatische Populisten wie Silvio Berlusconi oder Marine LePen, Viktor Orbán oder gar Wladimir Putin anstellen, die Langeweile als Vorzug betrachten. Feldmeyer behauptet, diese Langeweile sei Ergebnis eines Mangels an politischen Überzeugungen. Das ist als inhaltliche Kritik gemeint. Feldmeyer ist ein Konservativer, dem Merkels Pragmatismus nicht gefällt.
Posener hingegen lobt Merkel, weil sie sich von den kulturkonservativen Elementen ihrer Partei emanzipiert habe: Kind, Kirche, Küche bedeuten der kinderlosen Physikerin und Karrierefrau aus der DDR wenig. Der Kreuzzug gegen den Geist von 68, der die jungen Konterrevolutionäre aus der Jungen Union und die Aufsteiger des „Andenpakts“ beflügelte, und dem Kohl mit der „geistig-moralischen Wende“ zum Sieg zu verhelfen glaubte, gehört nicht zur intellektuell-moralischen Biographie der spätbürgerbewegten Ökologin aus dem Osten. Merkel ist eine pragmatische Politikerin der Mitte. Sie hat durchgesetzt, wovon die Grünen und Sozis an der Regierung nur träumen konnten: die Abschaffung der Wehrpflicht, den Ausstieg aus der Kernenergie, die Forcierung der erneuerbaren Energie, Frauenquoten in der Wirtschaft und Männerquoten bei der Kinderbetreuung, die Akzeptanz der Zuwanderung auch rechts der Mitte, den Mindestlohn, die Rente mit 67 UND die mit 63. Und deshalb habe ich sie gewählt.
Korrektur: auch deshalb. Und weil es keine attraktive Alternative gab. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es einigen meiner Kollegen ähnlich ging.
Was ist daran „atemberaubend und schockierend“? Was ist daran gar eine „Kapitulation“? Wie kommt Frau Encke dazu, den „Hauptstadtjournalisten“, denen sie soeben bescheinigt hat, „die schärfsten Kritiker“ der Kanzlerin zu sein, in der Überschrift ihres Beitrags mehrfach zu unterstellen, sie seien „Die Journalisten der Kanzlerin“? Gleich zweimal wird diesen fünf Journalisten bescheinigt, sie seien „Ihre beste Truppe“ und, weil der FAZ-Leser vielleicht nicht weiß, wie die Kanzlerin heißt, noch einmal: „Merkels beste Truppe“.
Nun, ich kann verstehen, dass Kollegin Encke sauer ist, weil Packer nicht mit ihr gesprochen hat. Aber beruflicher Neid scheint nicht der entscheidende Punkt zu sein. Es ist folgender: Packer hat ihr auf Nachfrage am Telefon gesagt: „In den meisten westlichen Ländern, wie in den USA, ist es ja eher üblich, dass Journalisten links der Mitte wählen.“ Dass es in Deutschland angeblich nicht der Fall ist, das findet er „überraschend“, das findet Encke sogar „atemberaubend und schockierend“. Mehr noch: „Angela Merkel, sagt Packer, habe es geschafft, die CDU zu einer Partei der indifferenten Mitte zu machen. Und die Journalisten, ja die Deutschen insgesamt, seien ihr, getragen von Selbstzufriedenheit, dahin gefolgt. Das ist das erschütternde Fazit von George Packer.“
Dem man auch als Provinzjournalistin nicht folgen muss. Dass die Deutschen „aus Selbstzufriedenheit“ nicht mehrheitlich AfD oder Linke gewählt haben, sondern die Parteien der „indifferenten Mitte“, also die grundsätzlich miteinander kompatiblen Christdemokraten, Sozialdemokraten oder Grüne, das ist eine ziemlich miese Unterstellung. Man könnte es – wenn man sieht, was in Europa sonst so los ist – als Zeichen der politischen Reife betrachten.
Was die Journalisten angeht, so gibt es zahlreiche Studien, die belegen, dass sie auch hierzulande mehrheitlich eher links empfinden; diese Studien werden immer angeführt, wenn Rechtspopulisten aus der Ecke der „Achse“, „PI“ usw. über die „gleichgeschalteten Mainstreammedien“ schimpfen, die einer multikulturellen Ökodiktatur das Wort reden und wie eine „Reichsschrifttumskammer“ Islamkritiker wie Thilo Sarrazin mundtot machen. In der Regel werde ich von diesen Leuten jener linken Journaille zugeschlagen.
Auch die Kollegen Ulrich, Seiffert und Kurbjuweit – und die Medien, für die sie arbeiten – sind nicht gerade für ihre rechtskonservativen Ansichten bekannt. Was Packer nicht berücksichtigt, ist die Tatsache, dass Merkels Politik – siehe oben – in den USA etwa als links gelten würde; auf jeden fall links der Politik, die Präsident Barack Obama betreibt. Es gibt Konservative, die Merkels Politik „erschütternd“, „schockierend“ und „atemberaubend“ finden; aber es ist weder erschütternd, noch schockierend oder gar atemberaubend, wenn Menschen, die als Journalisten in der Zeitung Merkel kritisieren (ich zum Beispiel habe, wie man weiß, wiederholt ihr Handeln in der Euro-Krise sehr scharf kritisiert, tat es übrigens auch gegenüber Packer), als Staatsbürger in der Wahlkabine zum Ergebnis kommen, Merkel sei, alles in allem, das kleinere Übel gegenüber der einzigen realistischen Alternative, Sigmar Gabriel.
Ich mag George Packer, Andrea Seibel und ich hatten im Juli ein sehr gutes Gespräch mit ihm. Anschließend führten wir ein Interview über sein Buch „The Unwinding“.
„Was er wohl demnächst über uns schreiben wird?“ fragen wir da. Nun wissen wir es.
Ach, und:
Packer ist enttäuscht über Barack Obama und hat ihn zweimal gewählt; er wird vermutlich Hillary Clinton wählen, obwohl er der Meinung ist, sie sollte sich das Präsidentenamt nicht antun. Wir machen uns wenige Illusionen über Angela Merkel, deshalb sind wir nicht enttäuscht. Vor allem aber: angesichts der Diagnose, die nicht nur Packer über die Lähmung und Vergiftung Amerikas durch die Polarisierung der großen Parteien stellt, scheint uns eine „indifferente Mitte“, zwar journalistisch langweilig, politisch aber ganz in Ordnung. Auch wenn diese Haltung der einen oder anderen Frankfurter Feuilltonistin nicht passt.
@Moritz Berger
sogar noch länger: Polen-Litauen Nur der Teil, der als vollendetes Novorossiya mal durch die Zeitungen geisterte, gehörte nicht dazu.
@Parisien
Für Versicherungen ist das nicht lukrativ, am besten ist für die, wenn kein Schaden anfällt und alleine sie und nicht einer ihrer Konkurrenten das vorhergesehen hat. Die Versicherungen werden ja teurer, weil Schäden anfallen, und nicht weil Versicherungen ihren Profit erhöhen.
@APo
… nun, man sollte auch den Zeitkontext, das 4.Jahrhundert, beachten. Ich stimme Ihnen aber zu, dass einige Predigten Chrysostomos zum Antijudaismus beigetragen haben. Wobei Chrysostomos, c. 349 -407, selber, wohl eher ‚judaisierende Christen‘ seiner Gemeinde kritisierte, die an jüdischen Festen teilnahmen und an jüdische Bräuche festhielten.
Er war ein ‚großer‘ Rhetoriker. Ich selber weiß noch zu wenig. Werde aber auf das Thema zurückkommen. 😉
@Moritz Berger
Richtig, aber die Teilung der Ukraine solls schon länger, seit k.u.k. geben.
@APo
Paulus vergleicht die Verfolgungen der christlichen Gemeinde in Thessalonich, mit den Verfolgungen der christlichen Gemeinden in Judäa.
Das, werter APo, erklärt, wenn, das Antichristentum in Judäa durch das ‚Judentum‘ und für Thessalonich durch Heiden. Und eben nicht den Antijudaismus, den es, wie schon mal geschrieben, schon Jahrhunderte vor Jesus Christus gab. Oder?
Übrigens hatten wir das hier schon mal. Es gibt in der Kirche Christi kein ‚theologischen Antijudaismus‘. Cui bono? Wozu? Wer braucht so etwas?
Gute Frage, Hans Faust: Wem dient der kirchliche Antijudaismus? Warum zum Beispiel schreibt der Kirchenvater Johannes Chrysostomos: „Weil ihr Christus getötet habt, weil ihr gegen den Herrn die Hand erhoben habt, weil ihr sein kostbares Blut vergossen habt, deshalb gibt es für euch keine Besserung mehr, keine Verzeihung und auch keine Entschuldigung. Denn damals ging der Angriff auf Knechte, auf Mose, Jesaja und Jeremia. Wenn auch damals gottlos gehandelt wurde, so war das, was verübt wurde, noch kein todeswürdiges. Nun aber habt ihr alle alten Untaten in den Schatten gestellt durch die Raserei gegen Christus. Deshalb werdet ihr auch jetzt mehr gestraft. Denn, wenn dies nicht die Ursache eurer gegenwärtigen Ehrlosigkeit ist, weshalb hat euch Gott damals ertragen, als ihr Kindesmord begangen habt, wohingegen er sich jetzt, da ihr nichts derartiges verübt, von euch abwendet? Also ist klar, dass ihr mit dem Mord an Christus ein viel schlimmeres und größeres Verbrechen begangen habt als Kindesmord und jegliche Gesetzesübertretung.“ Cui bono?
>Danke für die Zahlen, lieber Moritz Berger. Mir scheint, der Ukraine haben die 20 Jahre ohne EU-Perspektive nicht sehr gut getan. Oder sehen Sie das anders?>
Eine Vermutung, laut meiner KollegInnen, der Westen der Ukraine ist westlich orientiert, der Osten der Ukraine ist östlich orientiert.
Konkret:
Es bestehen enge wirtschaftliche Verbindungen zu Rußland im Bereich der Atomindustrie und auch der Rüstungsgüter.
Zum anderen:
Die Korruption ist immer noch fester Bestandteil der Ukraine.
Und wie wollen Sie so ein Geschwür ausrotten. Das von transpareny aufgeführte ranking ist doch bezeichnend.
Vielleicht sollten Sie einmal den neuen Präsidenten der Viadrina in Frankfurt an der Oder Interviewen:
https://www.europa-uni.de/de/index.html
oder fragen Sie Ihren ehemaligen Mitstreiter Karl Schlögel.
Und was die EU Perspetive betrifft.
Selbst die Polen waren anfänglich sehr skeptisch. Siehe Referendum: Nur 58 % haben gewählt.
http://de.wikipedia.org/wiki/R.....chen_Union
Und auffällig ist auch der Grad der Zustimmung je nach Osten und Westen von Polen!!
„Obwohl in allen Wojewodschaften die Beitrittsbefürworter die Mehrheit hatten, zeigt sich doch (wie auch schon bei anderen Wahlen) eine bemerkenswerte Ost-West-Spaltung des Landes in einen pro-europäischen Westen und einen wesentlich euroskeptischeren Osten.“
Wie heißt es noch immer:
Russland ist groß der Zar ist weit
http://www.welt.de/print-welt/.....-weit.html
o.T
Lieber Herr Posener,
warum werden bei Frau Margolina die weiteren Kommentare nocht geöffnet?
Lieber Moritz Berger, für die Kommentare zu den Artikeln von Gastautoren ist Margaret Heckel als Administratorin zuständig. Sorry.
ot
Warum haften eigentlich nicht einfach die Eon-Eigentümer?
Dann dürfte der Staat nur nicht so bekloppt sein, Schrotteigentümer zu werden…
Eigentümer wären pleite, aber die können Privatinsolvenz anmelden (wir sind ja nicht in Nordkorea). Selbst Schuld, wer risikoreiche Aktien hält (kann sich ja versichern). Es träfe doch die richtigen, diese fiesen Atomkraftunterstützer!
Nicht? 🙂
Lieber Alan Posener,
Alan Posener sagt:
5. Dezember 2014 um 11:01
Vielen Dank, Moritz Berger. Das Angebot der Mitgliedschaft an die Polen erfolgte bestimmt nicht erst im Jahre 2000!
Sie haben recht.
Polen stellte den Antrag auf EU-Mitgliedschaft bereits 1994:
http://www.virtualpolen.de/eu.htm
Zur Ergänzung der GDP per capita Daten aus dem Jahr 2000 hier die entsprechenden aus dem Jahr 1994:
Polen:
1994 $2,813
aus:
http://www.indexmundi.com/fact.....per-capita
Ukraine:
1994 $1,012.11
Und zur Erinerung:
http://www.transparency.org/country#UKR
auf Rang 142 von insgesamt 175
Hingegen Polen:
http://www.transparency.org/country#POL
auf Rang 38 von insgesamt 175
Ob es unter diesen Umständen sinnvoll gewesen wäre Ukraine die Mitgliedschaft anzubieten???
Und wenn ich mir die Kommentare meine KollegInnen anhöre, die von 2000 bis 2005 in Kiev als Consultants “ Reformen “ anstoßen sollten, dann es wohl besser gewesen die EU- Mitgliedschaft auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.
Oder wir würden die Ukraine als Entwicklungsland betrachten 🙂
In dem Zusammenhang:
Marokko hat bereits 1987 einen Antrag auf EU Mitgliedschaft gestellt:
http://www.europarl.europa.eu/.....idaten.pdf
Und last not least:
Hier etwas zur Historie zwischen der Ukraine und der EU:
http://de.wikipedia.org/wiki/U.....sche_Union
Danke für die Zahlen, lieber Moritz Berger. Mir scheint, der Ukraine haben die 20 Jahre ohne EU-Perspektive nicht sehr gut getan. Oder sehen Sie das anders?
Dagegen toll, Herr Posener:
Und das ist in der Tat die Frage in einer Gesellschaft, die sich ohne Zwang und ohne Not seiner christlichen Traditionen entledigt. Gewiss, Weihnachten ist mehr – oder weniger – als ein christliches Fest mit paganen Zügen wie dem Tannenbaum und den Lichtern, die den Winter bannen sollen: Es geht um die Familie, die Stärkung des Bands zwischen den Generationen, um die Besinnung auf Freunde, um die Freude des Freudemachens und, ob es einem gefällt oder nicht, ums Geschäft.
Aber in einem Land, dessen östliche Hälfte die zweifelhafte Ehre besitzt, die gottloseste Region der Welt zu sein; das eine wachsende Zahl nichtchristlicher und religiös indifferenter Bürger hat; und das – gestehen wir es nur – oft eine verständliche, ja liebenswerte, aber falsche Zurückhaltung bei der Betonung der eigenen Kultur an den Tag legt – in einem solchen Land ist es nicht leicht, außerhalb einer Kirche dem Menschen zu begegnen, dessen Lebensgeschichte einst dieser Kultur ihren Sinn gab. Und das ist nicht gut so.
http://www.welt.de/debatte/kom.....indes.html
Vielleicht sollte noch öfter hervorgehoben werden, dass dieses „Krippenkind“ mit 12 Jahren im Tempel predigte und später als Analphabet bezeichnet wurde. Das ist nicht glaubwürdig. Dieses Kind wusste von allem, was vorher war, denn seine Botschaft fügt sich nahtlos in das Gebäude. Dieses vermutlich durch und durch gebildete Kind einer mutmaßlich hochgebildeten Mutter hatte vielleicht keine Lust und keine Zeit, zu schreiben und überließ das den Anhängern. Es war primär weise, und wer es verwirft, ist nackt, blind und unweise.
Jesus war nicht Analphabet, lieber Parisien. Denn es heißt ja in der Geschichte über die Ehebrecherin, dass er „im Staub schrieb“, während sich die Möchtegern-Steiniger verschämt davon machten, „die ältesten zuerst“. Sein Vater war Bautischler oder Steinmetz, und diese Facharbeiter galten in Palästina damals als gebildet. Die Mutter entstammte einem Jerusalemer Priestergeschlecht, wie man der Geschichte über den Besuch bei der Cousine Elisabeth entnehmen kann.
Brillant gesagt: s.u. Und alle Realisten wissen, dass er recht hat. Sie sollten schon mal anfangen mit der Versorgungslinie, APo: Sie heizen diesen Winter nicht und spenden Ihre Energie der Ukaraine, denn Tatsache, sie wollen die EU als Versorger, weil die EU mit Pleitestaaten nachsichtiger ist als Russland:
Broder: „Ich hab nix gegen VW, Unilever und Nestle. Aber die versuchen auch nicht, mir einzureden, sie wären eine „Wertegemeinschaft“ und möchten mich beglücken. Zynismus – oder wie du sagst Zynik – ist das Gegenteil von Idealismus. Angewandter Realismus. Nicht Zyniker haben die Welt immer wieder ins Unglück gestürzt, sondern Idealisten, die nur das Beste wollten – vor allem für sich selbst.“
http://www.welt.de/debatte/kom.....ie-EU.html
An dieser Stelle lässt sich der Westen mal gut loben: Sie packen sich am Schlafittchen, würden aber alles tun, dass Ihr Gegner das sagen darf, was Sie nicht denken (nach Descartes, von Voltaire rezirkuliert).
Er hat das auch gelesen, hier ein Spitzenabsatz:
„Der deutsche Antiintellektualismus hat Methode. „Ich hasse die Menschen, die mit ihrer nachgemachten kleinen Sonne in jede trauliche Dämmerung hineinleuchten“, lässt Ludwig Tieck seinen William Lovell sagen. Angela Merkel und ihre ins Nichts führenden Sätze, Helmut Kohl und seine unerschütterliche Gemütlichkeit, damals Strickjacke und Saumagen, heute die Uckermark und Kohlrouladen – in seinen Kanzlern bleibt der Deutsche ganz bei sich.“
Jakob Augstein
Zitiert hier Tieck, einen Zeitgenossen von Goethe, Schiller, Novalis. Das waren keine Deutschen. Die müssen Aliens gewesen sein wie auch Ludwig van.
Sagen wir mal, die GroKO geht irgendwann baden. Dann könnten sie doch gut schwarz-grün machen. Und dann gehen die Protestantenkanzlerin und die dann Protestantenaußenministerin und der Protestantenpräsident 2017 den Antisemiten Luther feiern, das wäre doch was, was typisch deutsch wäre. So arbeiten wir uns langsam hin, warum das Land von Goethe…..Pustekuchen. Goethe kam von einem anderen Planeten.
Wie Tom and Jerry, zusammengeschweißt für Weihnachten. Merke: „Seasons Greetings“ trotz Übertritt zum Katholizismus:
http://www.welt.de/vermischtes.....karte.html
„Wir würden gerne „Danke, liebe neue deutsche Medienmacher!“ sagen, wenn wir uns nur trauen würden.“
Es ist dieses „trauen würde“. Broder, klar. Die Menschen, denen er als Stichwortgeber dient, leben unter einer inneren Anspannung, die durchaus echt ist. Die lesen so was nicht ironisch, das weiß er auch. Der Verein sieht mir nicht gerade so wirklich wichtig aus. Eigentlich würde ich ihn ohne Broder gar nicht kennen, das geht wohl den meisten so. Eigentlich das gefühlt tausendste Beispiel für den Untergang des Abendlandes. Es gibt nun mal 20% Migranten, das sind paar Millionen Menschen und von denen machen ein paar einen Verein und stellen Forderungen, denen Broder nicht zustimmen kann. Nicht wirklich schockierend im Land der Vereine und Verbände. Warum ihn gerade dieser schon beinah mit letzter Tinte schreiben lässt, ist mir ein Rätsel. Er könnte ein richtig schönes Feuerwerk abfeuern und die Truppe durch den Kakao ziehen. Er könnte einen klugen reaktionären Beitrag schreiben und erklären, warum dieser Verein nun doch wichtig ist und dieser Aufruf in seiner konkreten Auswirkungen unterschätzt wird. Sich klar für etwas positionieren, es gibt nicht wenige, die das ja ganz klug machen. Stattdessen die alten Leier von der Unterwürfigkeit vor den muslimischen Eroberern, der Angst der Ureinwohner, fehlt noch sexuelle Ausbeutung. Das bricht aus ihm raus, weil Lolek und Bolek ein Aufruf machen, den er nicht befolgen muss und nicht befolgen wird. Der ihm, uns und dem Kosmos nichts bedeutet. Er hat sich mit dem Artikel keine Mühe gegeben und setzt ganz auf Angst, Hass…Titten fehlen ja leider. Schöner geht Rechtspopulismus ja gar nicht
aus starke-meinungen ist ein heiteres Ratespiel geworden:
>>Alan Posener fragt >>Alan Posener antwortet
@Posener
Ok, puh, jetzt habe ich es zum 10ten Mal durchgelesen.
Die sog. Mainstreammedien machen Thilo Sarrazin mundtot.
Und sie werden von Achse und PI „jener (welcher?) linken Journaille zugeschlagen“…
Linksaußen, Links, Mitte, Rechts, Rechtsaußen…
So lange das Pendel noch tickt ist zumindest kein (zeitlicher) Stillstand zu erwarten 🙂
Warum müssen Akademiker immer so kompliziert schreiben..
Lieber Stephan Happ: Haben Sie denn nicht auf der Schule gelernt, Texte zu lesen, auch anspruchsvolle? Und wenn nicht, wieso glauben Sie, alles besser zu wissen?
@Posener
Zitat:
Was die Journalisten angeht, so gibt es zahlreiche Studien, die belegen, dass sie auch hierzulande mehrheitlich eher links empfinden; diese Studien werden immer angeführt, wenn Rechtspopulisten aus der Ecke der „Achse“, „PI“ usw. über die „gleichgeschalteten Mainstreammedien“ schimpfen, die einer multikulturellen Ökodiktatur das Wort reden und wie eine „Reichsschrifttumskammer“ Islamkritiker wie Thilo Sarrazin mundtot machen. In der Regel werde ich von diesen Leuten jener linken Journaille zugeschlagen.“
Diese Passage habe ich mehrere Male durchgelesen und nicht verstanden. Können Sie das nochmal erklären, damit ich es richtig verstehe.
„Achse“ „PI“ machen Thilo Sarrazin mundtot?
Sie werden von welchen Leuten „jener linken Jounaille“ zugeschlagen? Welche Jounaille?
Bitte helfen Sie mir.. Ich bin grad völlig durcheinander..
Vielleicht noch ein Zusatz dazu: Ich stelle fest, dass ich mich unbewusst schon eine Weile in diesem Gebäude, das nun wirklich atemberaubend ist, befinde und nicht mein verstorbener Vater oder meine verstorbene Mutter mir die Tür dazu aufgestoßen haben, sondern dieser humanoide und gleichzeitig der Natur am meisten verbundene Hund, was irgendwie logisch ist, denn die Seele des Hundes kann man eher in der Rose sehen, die zu Füßen des Baumes, an den er am liebsten pinkelte, blühte, und auch gut in der Taube, die sich plötzlich an seinen Lieblingspinkelplatz unter diesen Baum legte. Natürlich kann man ein Tier viel leichter in die übrige Natur transponieren.
Die tiefe Trauer über den Hund war primär christlich und hielt mich davon ab, die Tierärzte zu verklagen, weil er davon nicht wieder lebendig wird. Sie hielt mich aber nicht davon ab, zu diesem höheren Zusammenhang, der da ist, zu sagen: „Gib ihn wieder her, du Mistkerl.“ Und siehe, in einer anderen Form ist er noch da. Und das ist der Zeitpunkt, an dem man auf Brahma stoßen kann, gerade weil es ein Hund ist.
Das Gebäude war schon da, als ich im Krankenhaus stand und zu dem Fahrer des Unfallwagens sagte: Nein, nicht dieses deutsche blöde ‚warum‘, nein, oder ‚bist du zu schnell gefahren?‘. Nein, ich sagte: „Du bist ein großartiger Autofahrer. Du hast sie alle gerettet. Sie sind alle lebendig.“ Da leuchtete sein Gesicht auf. Das Beste, was man in der Situation machen kann. So sieht es aus, als hätte unser Hund etwas vollbracht, was nie ein Mensch konnte: Mich etwas weiser und gütiger machen. Und mir die Augen öffnen für wesentliche Dinge. Die miese kleine Finanzenverteilungspolitik, die das Geld der Arbeitenden verwaltet und auch verschleudert, ist nur des Kaisers. Das Wesentliche aber ist nur unsichtbar, wenn man leer ist und es nicht sehen will.
APo: Sowohl als auch, Hans Faust, und in beiden Fällen ist es ein Anzeichen kultureller Zurückgebliebenheit.
… das ist sehr dünnes Eis, auf das Sie sich bewegen. … aber sicher stimmen Sie mir dann zu, dass einzig das Christentum, genauer die Kirche Christi, eben anders als andere Religionen und Ideologien, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, genauer ‚gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit‘, ablehnt. Oder?
Nein, Hans Faust: Das Christentum trägt den Geburtsmakel des Antijudaismus. Die entsprechenden Passagen finden sich in dem ältesten uns bekannten Dokument dieser Religion, dem Brief des Paulus an die Thessalonicher.
@ Alan Posener
Die Polen, die bei uns arbeiten, sind, soweit ich das erkennen kann, insgesamt tüchtig und kompetent. Aber sie arbeiten hier, weil sie mehr verdienen (auch durch Zusatzleistungen wie Kindergeld) als in Polen. Dabei nehmen sie geringere Gehälter in Anspruch. Langfristig werden damit die Gehälter gesenkt. Es kommen Besonderheiten einzelner Polen dazu wie arbeiten hier, Steuern in Polen. Insgesamt nehme ich eine Verschiebung wahr, die an sich ohne Tragik ist, weil sie sich immer schon so abspielte: Die Polen zum Beispiel verschieben sich existentiell nach Westen und die ursprünglichen Deutschen auch. Da die Deutschen ohnehin reichlich Vorfahren aus Slawien haben und die AngelSACHSEN und Amerikaner aus Deutschland, ist das erstmal nichts Neues und kein Weltuntergang.
Ich wollte darauf hinaus, dass „Reformen“ ja toll klingt, aber die Realität so aussieht, dass die Polen nicht genug verdienen, sich also mit diesen Reformen den Hintern abputzen können. Dass sie den ganzen Kladderadatsch nicht in Frage stellen, dürfte an der noch lebendigen Erinnerung an den Kommunismus liegen.
Auf jeden Fall verspricht die EU jedem Land das Paradies, aber für die Bevölkerung kommt herzlich wenig dabei heraus. Falls das irgendwann nicht mehr hingenommen wird, sieht die EU alt aus.
Aber ich mache jetzt mal wieder Pause. Ich bin mit wichtigeren Dingen beschäftigt, zum Beispiel mit Brahma, nachdem mein Sohn einen gefährlichen Autounfall überlebt hat, wir immer noch um den Hund trauern, einen neuen Hund ausgesucht haben, den im Schlaf mit dem Namen des verstorbenen Hundes angeredet haben und er dann so wohlig stöhnte in demselben Ton wie der alte. Wenn man das alles ernst nimmt, stößt man auf einen uralten Tempel, der über unseren schnöden Alltag mit seinem Geschrei und seinem Hype-Krempel hinausgeht, in dem übrigens auch die Hebräer, Assyrer, Hellenen, Kelten und Ägypter wohnten, nicht aber die Teutonen (was einiges mit erklärt), ein Tempel der Weisheit, vermutlich im Talmud, den ich schlecht kenne, wie auch in indischen Schriften festgehalten. Es gibt also Wichtigeres als die Politik für mich, und ich sehe gerade, dass ich Joan Didion lesen sollte:
http://www.welt.de/kultur/lite.....Trost.html
Bei der Lektüre über diesen uralten Überbau wird mir auch klar, was wir uns damit angetan haben, dass wir unser Herz weggeworfen haben: Das Christentum (und viele Juden das Judentum als Antwort auf die Shoah). Unser Herz, das am besten in der Mystik erkennbar ist, nicht in den immer politisierten Gebäuden.
Das muss im Chaos enden. Die Hellenen haben ihren späteren Untergang immerhin hellsichtig vorausgesehen.
Man ahnt dann auch, was es bedeutet, wenn über die Zerstörung der Buddha-Statuen oder den Versuch der Zerstörung des Kairoer Museums so wenig geschrieben wird: Blindheit.
Wenn Systeme verteidigt werden, die Klöster im Kosovo, Moscheen gegenseitig, koptische Kirchen und jesidische Heiligtümer zerstören: Seelenloses Diktat der blinden Atheisten.
Ein schönes WE! Wie Osterweiterungsanwalt Moritz Berger sagen würde: TGIF
@ KJN
Ich habe sie nicht gewählt. Punkt. Und meine ehemalige Loyalität gegenüber CDU/CSU/FDP ging immerhin so weit, dass ich nicht eine andere Partei statt dessen gewählt habe. Es gab zwei Hauptvorwürfe oder gar drei,nein vier:
Der erste, dass sie die CDU/CSU zur Unerkennbarkeit verändert.
Der zweite, dass sie es nicht schafft, Menschen im mittleren Lebensalter mit einem IQ von über 110 zu vermitteln, was ihre Motive sind.
Drittens der Rettungsschirm.
Viertens, also vier, die absolut mangelnde Fähigkeit, zu erkennen, dass die Medien ihren wichtigsten Koalitionspartnr totschreiben oder gar der Wille, den über den Jordan gehen zu lassen.
Also wähle ich gar nicht, und das hat einen Effekt: Ich gucke mir das an und ärgere mich weniger. Ich bin dafür nicht verantwortlich. Wahrscheinlich wähle ich nie wieder, denn die Demokratie ist erstmal tot, auch wenn niemand das bemerken will, solange die Rente nicht gesenkt wird, Stichwort grauhaarige Wähler. Die Demokratie muss tot sein, wenn man eine Seite, die konservative, sowie die liberal-konservative, zusammen mit den ms-Medien systematisch demontiert und einen links wabernden Konsens erstellt. Das bedeutet, dass ca. 30% der Bürger keine Vertretung mehr in der Politik haben, und zwar meistens Steuerzahler. Das ist desolat.
Falls irgendwas schiefgeht, deklariere ich hiermit pathetisch, dass wir uns hinterher nicht verantwortzlich machen lassen wollen, im Klartext: Der preußische und schlesische Adel waren es damals nicht wie so oft gewünscht und herbeigeredet, auch nicht die van Galens und Pater Rupert Mayers, wahrscheinlich nicht einmal Pius XII. Es waren kleine bescheuerte Spießer, die bei Götz Aly ausreichend beschrieben sind und noch ein paar andere.
Sagen wir, ein Politiker wie sie mit Machtbewusstsein konzentriert sich auf die politische Mitte, und deren IQ liegt anscheinend inzwischen unter 100. Das erste Opfer war bekanntlich Professor Kirchhoff, das zweite Friedrich Merz, IQ (beide) über 130. So was war immer zu hoch für die Aussitzer Kohl/Merkel. Das halten nur Charaktere wie Schmidt oder Schröder aus.
Dann lassen wir den Rechtspopulisten mit seiner Einstiegsdroge doch hier mal selbst zu Worte kommen …;)
„…Es sollte, so raten die neuen deutschen Medienmacher „Einheimische und Mehrheimische“ heißen. Auch beim Umgang mit dem Wort „Wir“, das zunächst „harmlos“ erscheint, sollte man bedenken, dass es, „ohne ausgesprochen zu werden, für wir Deutsche (ohne Migrationshintergrund)“ steht und damit ausgrenzt. Noch sensibler sollte man mit dem Begriff „Dschihad“ umgehen, der keinesfalls „Heiliger Krieg“ bedeutet, sondern sich „auf einen inneren Auftrag“ bezieht, „zum Beispiel beim Kampf gegen ‚das Böse‘ im Herzen“. Und die „Islamophobie“ ist nicht etwa ein Kampfbegriff, der von Ajatollah Khomeini erfunden wurde, sondern „der wissenschaftliche Begriff für die generelle Ablehnung des Islam“ und der Muslime…“
http://www.welt.de/kultur/medi.....hihad.html
@ Alan P.
Sie haben eine Aufreihung gemacht, oder.
@ KJN
Klingt nicht spießig, sondern etwas fatalistisch.
Ich werde sie nach momentanem Stand nicht mehr wählen.
Begründung:
1. Kosten und Folgen der Energiewende. Hören Sie das Peiser-Video über „subsidies“, Stichwort, da genau hinhören. Gefährlich.
2. Ihre ständige Anmache an David Cameron, den Staatschef eines Landes, das ich schätze wie auch die Tories, womit sie Cameron das Leben erschwert.
3. Zu wesentlichen Dingen keine klare Aussage, keine Sprache, außer im Wahlkampf entschiedene Ferne vom Wähler.
4. Die Fehlbesetzung des Verteidigungsministeriums.
5. Relative Passivität gegenüber SPD-Wünschen, kostspielig und nicht im Sinne der Mehrheit, die der CDU/CSU die Stimme gegeben hat.
6. Koalitionsvertrag mit einem Focus auf Geschlecht, wo wir wirklich andere, gravierende Probleme haben.
Andererseits, Punkt 7, würde ich Herrn Seehofer eher wählen, und ich werfe ihr vor, dass sie mit dem Teil der Partei, der ihr ein gewaltiges Stimmenpotential einbringt, oft umgeht wie mit einem Straßenköter.
8. Es sieht so aus, als wäre ihr Einfluss sowohl auf Putin als auch auf Hollande verschwindend gering, und die französische Verschuldung ist bedenklich.
9. Die Immigrationspolitik kann ich nicht unterschreiben. Sie sollte selektiv Jesiden und Christen aufnehmen, vielleicht auch Schiiten, weil das Verfolgte sind, und erkennen, dass Kriminelle aus Nordafrika eingeschleust werden.
10. Aus Vorigem ergibt sich, dass sie, statt Geld in Genderstudien zu stecken (Luxus), die Polizei aufstocken und dringlich für Effizienz in Asylverfahren sorgen sollte.
Insgesamt sieht es so aus, als lässt sie den Wagen einfach laufen. Entweder sie vermittelt sich schlecht, oder sie hat zu wenig Interesse an einem langfristig stabilen Land mit stabiler Wirtschaft und Bevölkerung.
Was achgut betrifft, dazu sollte man stehen, das bringt einem von Wenigen Anerkennung, diese stehen aber über der Masse. Und die Masse mit ihrem Twitter-Geschrei und ihren outcries, ihren hypes, ihren Empörungswellen, die wie Blasen sind, die durch die nächste abgelöst werden, sollte man nicht so ernst nehmen. Außerdem sollte man ohnehin mindestens fünf news-outlets lesen und diese selektiv. Es kann nicht immer alles gut oder sinnvoll sein.
Apropos PI: Ich hoffe, sie finden heraus, wer die Attacke mit Raub und Vergewaltigung auf das jüdische Couple in Créteil durchgeführt hat. Wenn die Juden auswandern aus Europa und die Industrie abwandert wegen des Energiewahnsinns, wird aus Deutschland irgendwann Tschibuti Nord.
Insgesamt würde ich sagen, sie macht die CDU kaputt, und deswegen ist die AfD da. Und die Medien gehen zu pfleglich mit ihr um.
@Roland Ziegler
Sie haben absolut recht mit der Warnung vor dem Umgang mit Atomkraftwerken und ihrem „Restmüll“ in der Ukraine. Aber wenn sie sich mal richtig gruseln wollen, dann kommen Sie mal hier im Wendland vorbei. Dann zeige ich ihnen die Kartoffelscheune in Gorleben, in der bis heute 183 Castorbehälter stehen- durch nichts als ein paar Leichtbauwände mit Lücken (für die Kühlung) und Dach „geschützt“. Und trotzdem ist es zwischen den Behältern sehr feucht geworden….?
@ Apo
Der derzeitige Nato Generalsekretär Rasmussen hat kürzlich gesagt: „Natürlich hat jede Nation das Recht, die Mitgliedschaft in der NATO anzustreben.“ Er meinte damit die Ukraine. Mag sein, dass Sie für 2008 recht haben, aber nicht erst seit heute sieht die Lage wohl etwas anders aus. Und, mit Verlaub: Bei den schon ausgezahlten und noch beabsichtigten „Hilfen“ der EU für die Ukraine wird ihr (der Ukraine) bald garnichts anderes übrig bleiben, als die Mitgliedschaft zu beantragen. Was dann? Vermutlich das gleiche, wie seinerzeit im Fall Griechenland. Nicht klug, sicher, aber eben ganz in der Logik einer Union der Fabrikanten und Händler.
Lieber Stefan Buchenau, die deutsche Verachtung für „Fabrikanten und Händler“ – ich denke an die Abkehnung der Engländer als „Nation von Krämern“ – hat eine lange und ungute Tradition. Die Ukraine will natürlich gern in die EU; das wird aber dauern, und die russische Politik zielt darauf ab, das Land auf Dauer wirtschaftlich zu ruinieren, so dass sie niemals die Aufnahmekriterien erfüllt. Wäre die Ukraine 2008 in die Nato aufgenommen worden, wie ich es damals befürwortet habe (ähem!), so wäre sie heute territorial intakt, und die Menschen auf der Krim und im Osten könnten, so sie es wollen, eine geordnete Abstimmung über ihren Verbleib in der Ukraine durchführen, wie in Schottland oder in Katalonien.
@ Alan Posener
„Drittens hat die EU es durch das Angebot der Mitgliedschaft geschafft, in Polen und den baltischen Ländern, die damals nicht viel besser dastanden als die Ukraine, Reformprozesse einzuleiten und zu begleiten.“
Besonders erfolgreich in Ungarn. Gern würde ich auch mal hören, um welche Reformprozesse es sich handelt und woher es denn rührt bei der großen Errungenschaft dieser Reformen, dass so absolut viele Polen, Rumänen und Bulgaren lieber in Westeuropa arbeiten und wohnen. Und auch schon mal einbrechen, was lukrativ für die Versicherungen ist, weil in Folge die Prämien hochgehen. Das müssen ja grandiose Reformen sein.
Das andere Argument dagegen ist ja, dass man nicht mal in Griechenland einen Standard geschaffen hat, der für die Griechen und für Europa ein Gewinn wäre.
Auf jeden Fall ist es sicher, dass diese Händlertätigkeit von den Beitritten profitiert hat, so menschlich ist das Gesicht der EU:
http://www.spiegel.de/panorama.....04933.html
Lieber Parisien, es steht Ihnen frei, sich zu informieren über die Verhältnisse in den östlichen Mitgleidsländern der EU. Fangen Sie mit Polen an, und berichten Sie hier.
Nein, Herr Posener, ich schrieb lediglich von Verstärkung der Kritik. Antisemit ist ja offensichtlich niemand, genau wie nach dem Krieg, da war auch niemand dabei gewesen. Auf jeden Fall kann man gelassen davon ausgehen, dass beide blogs notorischen Israelkritikern ein Dorn im Auge sind.
Nein, Parisien, notorische Israelkritiker wier Grass, Augstein usw. lesen die beiden Blogs gar nicht.
@ APO
Die USA haben einen Nato-Beitritt der Ukraine nicht nur schon 2008, sondern auch ohne das vereinbarte und übliche Beitritts-(Vorbereitungs-)Verfahren verlangt. Darauf konnten die NATO-Mitgliedsstaaten sich zwar nicht einigen. Dennoch wurden der Ukraine aber nicht nur „einstimmig“ bloße Hoffnungen gemacht. Das – irreguläre! – Verlangen der USA (unterstützt von Polen und den baltischen Staaten) hatte und hat politisches Gewicht und umschreibt/ symbolisiert den politischen Umgang des Westens mit der Ukraine und dem Ukraine-Konflikt. Und ähnlich verhält es sich mit dem Komplex des EU-Beitritts der Ukraine.
Es geht, wenn überhaupt, allenfalls nur in zweiter oder dritter Linie um die innere Entwicklung der Ukraine. Der Westen betreibt – in welchen internen graduellen Abstufungen auch immer – klassische Machtpolitik, wie Putin vorgeworfen: Geopolitik: ‚Wenn wir’s kriegen, ha’m wir’s. Egal wie.‘ Was aber eben auch heißt: Egal was, wenn’s nur unserem (geo-)strategischen Vorteil dient.
Man muss das gar nicht verurteilen. Aber wenn es kein totaler oder zumindest kein unkontrollierter sein/ werden soll, muss dieser innerwestliche regime change jedenfalls offen bekannt werden. Sonst putinisieren wir uns und machen „den Westen“ zur hohlen Ideologie. (Und wenn die Politik – feige und/ oder dumm – dieses Bekenntnis schon nicht ablegen will, sollte es zuimindest der – doch immer, ach, so kritische! – Journalismus (qua Analyse) tun.)
Die USA, die Polen und die baltischen Staaten hatten 2008 Recht, lieber EJ; und wäre die Ukraine damals der nato beigetreten, was an Angela Merkals einspruch scheiterte, so hätten wir den ganzen heutigen Schlamassel nicht.
last not least
Hier aufschlußreiche Indikatoren zur ehemaligen Sowjetunion und den anderen Comecon Staat seit 1989.
Gefunden bei Bloomberg:
http://www.businessweek.com/in.....-the-wall/
Nachtrag:
Daten zu Estland und Lettland:
http://kushnirs.org/macroecono.....ia.html#p2
Lieber Herr Posener,
mein “ Ruck “ und “ Lähmungskommentar “ beruhte leider darauf, dass es 7:00 a.m. war:
Mea culpa
Jetzt bin ich ein weniger wacher und möchte Ihre Aussage :
Drittens hat die EU es durch das Angebot der Mitgliedschaft geschafft, in Polen und den baltischen Ländern, die damals nicht viel besser dastanden als die Ukraine, Reformprozesse einzuleiten und zu begleiten. (Lesen Sie mein Buch!)
korrigieren,
denn das GDP in Polen im Vergleich zur Ukraine belief sich im Jahr 2000 auf 4466 US $ zu nur 637 US $ per capita.
Und der EU Beitritt von Polen war 2004.
Dass die Ukraine 1990 ein höheres GDP per capita als Polen hatte will ich hier nicht unterschlagen:
1746 US $ zu 1692 US $
aus:
http://kushnirs.org/macroecono.....ne.html#p2
Vielen Dank, Moritz Berger. Das Angebot der Mitgliedschaft an die Polen erfolgte bestimmt nicht erst im Jahre 2000!
@APo …ja, ich weiß. Darum ging es mir aber nicht. Es ist der Nachweis, dass Fremdenfeindlichkeit von Seiten muslimischer Migranten, und eben nicht von der deutschen Mehrheitsbevölkerung ausgeht.
Daher!
Sowohl als auch, Hans Faust, und in beiden Fällen ist es ein Anzeichen kultureller Zurückgebliebenheit.
Alan Posener.
Ich lese PI nur ausnahmsweise, wenn ich eine Info suche, die dort eher zu finden sein könnte, z.B. über Täteridentitäten. Wenn im mainstream z.B. angedeutet wird, ein Täter sei Serbe (christliches Land), kommt man dort der Sache schon etwas näher. Ich wette, dass sehr viele Leser so verfahren, und es würde mich nicht sehr wundern, wenn auch Polizisten dort mal gucken, was die wissen. Das ist also auch ein info-Medium und nur das, wenn man das nicht regelmäßig nutzt. Und achgut ist erst recht auch ein info-Medium neben den übrigen Medien, so dass Leute, die da nie ‚reinschauen, oft armselig wenig sehr einseitiges Wissen haben. Natürlich wird das zu einer Droge, wenn man nur das liest, aber man wird zweifellos klüger, wenn man auch das liest. Und wenn man es lange liest, hat es einen sehr angenehmen Nebeneffekt: Man hat einen absoluten Schutz gegen die Infektionskrankheit Antisemitismus, die so ansteckend zu sein scheint wie Ebola und so unheilbar wie AIDS. Dieses Weblog wird daher regelmäßig bekämpft, denn Antisemitismus macht vor diesem Blog nicht halt. Für Antisemiten und Antiamerikanisten sind beide blogs Feindbilder, und jede Kritik an beiden blogs wird durch genannte Gruppen verstärkt.
An sich sollten Sie kein Teil davon sein.
Außerdem bietet die Lektüre von achgut einen Schutz gegen Einseitigkeit und hält frisch.
Daher handelt es sich nicht um eine Droge, wie Sie meinen, sondern eher um eine Impfung gegen Stumpfsinn, was natürlich einseitigere Medienleute zur Raserei bringen kann. Wobei ich Sie damit nicht meine. Einseitig sind Sie nicht.
Lieber Parisien, wollen Sie ernsthaft die Gleichung aufmachen: Antisemiten bekämpfen AchGut, also wer AchGut ablehnt, ist Antisemit?
APo: Die Abneigung gegen Fremde ist dort am stärksten, wo es die wenigsten Fremden gibt.
… volle Zustimmung, Abneigung gegen Fremde, durch Familiengründungen, innerhalb der Familie, des ‚erweiterten’Familienclans. Wie und wer sonst?
Übrigens ein weitgehendes Tabuthema: die gesundheitlichen Folgen islamischer Inzucht. Die früher hierzulande im Hochadel und in Bauerndörfern praktizierte Heirat zwischen Cousin und Cousine ist wieder modern geworden – durch muslimische Migration.
Wenn’s die „taz“ aufgreift, lieber Hans Faust, ist es kein Tabuthema. Stand übrigens schon bei Sarrazin, und er hat’s nicht selbst recherschiert, sondern aus öffentlich zugänglichen Quellen zitiert. Solche „Tabus“ sind keine.
@ Alan Posener: Eine Erbschaft der Sowjetunion, wie die extreme Armut, die extremen Einkommensunterschiede, die Korruption und die Oligarchenherrschaft.
Aber ganz dolle qualifiziert für alsbaldigsten EU- und NATO-Beitritt. Westliche Wertegemeinschaft? Tüdelüdelü!
Schawoll!
Erstens, lieber EJ, redet wirklich niemand von einem „alsbaldigen“ Beitritt der Ukraine zur EU. Im Gegenteil, die letzte Kommission wollte möglichst nichts mit der Ukraine zu tun haben! Was ein Teil des Problems war: „Fuck the EU!“ In der Nato haben wir – zweitens – ganz andere Fälle gehabt (denken Sie an Griechenland oder die Türkei in den 1950er Jahren); aber den Nato-Beitritt der Ukraine hat das Bündnis bereits 2008 abgelehnt. Ich verstehe also nicht, warum das Gerücht immer noch durch die Fluren wabert. Drittens hat die EU es durch das Angebot der Mitgliedschaft geschafft, in Polen und den baltischen Ländern, die damals nicht viel besser dastanden als die Ukraine, Reformprozesse einzuleiten und zu begleiten. (Lesen Sie mein Buch!) Und viertens streite ich mich darüber mit Henryk Broder am Sonntag in der WamS.
So ganz verstehe ich die Aufregung auch nicht. Ich wähle (fast) mein ganzes Leben die SPD und muss mich in der Wahlkabine (fast) jedes Mal übergeben. Ich weiß ja nicht, was an Identifikation mit der Politik normal oder Gesund sein soll, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mit anderen „wie ein Mann“ hinter einer Partei stehe. Das ist nicht meine (unsere?) politische Kultur. Als traditionellem SPD-Wähler fiel mir bei der letzten Wahl auf, dass selbst Siggi-Pop Merkel alternativlos fand, noch bevor gewählt wurde. Was mich diesmal nach einer Alternative für Deutschland suchen ließ, auch wenn ich weiß, dass diese Leute mir nie das Wahlrecht gegeben hätten. Willkommen in Deutschland, so sind wir halt…
PS: Wir wählen über Parteilisten Abgeordnete für das Parlament. Das gibt halt nicht so viel Herzblut her, wie eine Wahl zwischen zwei konkreten Kandidaten (oder ein Proklamation auf dem Marktplatz). Es ist doch gar nicht ausgemacht, dass der Kohlsche oder Merkelsche Mehltau nicht systembedingt ist, es also unter einem anderem Kanzler anders wäre. Egal wer was schreibt. Hätte es nicht den Jugo-Krieg gegeben, würden wir uns an die erste Legislaturperiode von Schröder nicht mehr erinnern.
APo: … ist die Tatsache, dass Merkels Politik – siehe oben – in den USA etwa als links gelten würde; auf jeden fall links der Politik, die Präsident Barack Obama betreibt.
… no comment
Und wo wir gerade die unausgesprochene aber natürlich so gemeinte Gleichsetzung „Islamophobie = Rechtspopulismus“ haben : hier ein Bericht aus der NZZ, der indirekt – aber absolut passend – verdeutlicht, wo unsere moralisch überlegenen Patrick-Bahner-Versteher mit ihrem Latein ganz schnell am Ende sind: http://folio.nzz.ch/2014/dezem.....d-unglaube
Lieber Alan Posener, ich weiß, Patrick Bahners „Panikmacher“ … Broders Fauxpas liegt aber 3 Jahre zurück, er war vor Breiviks Massaker auf der Insel Utøya – und es war – so weit mir bekannt ist – sein einziger schwerwiegender Fehltritt. Ihr Freund und Kollege Matthias Matussek war übrigens auch mal ein „gefällt-mir-Freund“ bei Politically Incorrect. Und ich denke, es wird da auch noch mehr hochnotable Stützen des politischen Feuilletons geben, die sich heute schämen, diesem Saftladen mal verbunden gewesen zu sein. Lassen wir doch mal ein wenig Nachsicht walten, genauso wie bei Ex-KPD-AO Leuten, die auch mal jung und zornig waren und heute die besten Journalisten Deutschlands stellen… 🙂
Als nächstes stellt sich mir die Frage, ob Sie, Alan Posener, diese Aussagen, die evtl. auf achgut erscheinen könnten, „rechts“ finden:
„Das zentrale Motiv dieser antiaufklärerischen Propaganda: Die Benennung von Unterschieden aller Art, ob zwischen Mann und Frau, klug und weniger klug, kompetent und inkompetent, mutig und feige, soll prinzipiell negativ besetzt und als „Diskriminierung“, als unerlaubte Unterscheidung moralisch verurteilt werden.
– Ideologie der Gleichstellung-
Dahinter steht eine Ideologie von Gleichheit und Gleichstellung, die vor nichts und niemandem haltmacht und schon auf die Selbstverständlichkeit rein faktischer Unterschiede wie Talent und Begabung, zu schweigen von Schicksal, Herkunft, genetischem Erbe, Glück und Unglück, allergisch reagiert. Zumindest rhetorisch soll jeder Unterschied im Kampfbegriff der Diskriminierung gebannt werden.
Die sprachlichen Säuberungskommandos haben bereits ein großes Territorium eingenommen, auf dem selbst offensichtliche Tatsachen geleugnet werden, um das Postulat der Gleichheit durchzusetzen. Die abgründige Ironie dabei: Im Namen des Fremden und „Anderen“ wird seine Existenz geleugnet. Kritik an dieser egalitären Metaphysik gilt als reaktionär, unmoralisch und menschenfeindlich.“
http://www.welt.de/debatte/kom.....Moral.html
Wenn Sie die Aussagen von Mohr rechts finden, statt das rechts zu finden, was rechts ist, nämlich die robespierreförmige Gleichmachungsmaschinerie, die alle Unterschiede und dabei alle Exzellenz einebnen will, wenn Sie das so sehen, dann sagen Sie das offen, denn dann weiß ich, dass ich in Deutschland und vielleicht in Europa nichts mehr verloren habe. Dann geht die Reise los, und falls Amerika sich nicht von Amabo (falsch ‚rum) erholt, wird sie vielleicht eines Tages in Japan, China oder Russland weitergehen, wobei letzteres Land von solchem brain drain profitieren würde.
Und dann müssten Sie noch ausführen, ob Sie Professor Peisers Aussage vor dem Senat „rechts“ finden oder vielleicht irgendwie doch stimmig, heute verlinkt auf achgut.
Falls Sie das alles dann doch nicht so rechts finden oder nicht begründen können, lassen Sie achgut doch einfach in Ruhe und kochen Sie Ihre maoistische Suppe auf Ihrer animal farm in BLN weiter. So jedenfalls wirkt es. Da können Sie „Freunde“ sagen und alle mit „Lieber“ titulieren, das wirkt wie „Genosse“. Und wenn ich rechts sage trotzdem, weil links, in ideologische Form mit Sprachverboten und Denkverboten gegossen, in Wirklichkeit rechts ist. Nicht nur Gewalttätige, die beispielsweise einen Polizeivan umwerfen, können rechts sein, sondern auch mental Gewalttätige, denn solche Verbote und Zwänge sind mental gewalttätig.
Die Aussagen meines Freunds, Kollegen und Ex-Genossen Mohr finde ich nur wenig originell. Für mich sind „rechts“ und „links“ keine Qualitätsurteile. Da verwechseln Sie mich mit dem Kollegen 68er.
@Parisien
„M.E. regiert die SPD und zwar die Linken der SPD. Wenn Merkel sich rührt, ist sie weg – Neuwahlen.“
Ist das so? Und wenn ja, was würde Sie daran stören?
Mich würde tatsächlich daran stören, daß dann nur noch ideologisierte, also bis zur Unkenntlichkeit stilisierte Themen auf der politischen Agenda stünden, wie z.B. gender mainstreaming, Klimawandel, political correctness in der Sprache, Quote in Vorständen usw. (Das stört mich übrigens in der gleichen Art und Weise, wie der CSU-Slogan: ‚Wer betrügt fliegt.‘) Alle, wie ich das nun mal sehe, wirklich wichtigen Themen werden dem nachgeordnet (Beispiele? gerne bei Nachfrage). Es ist eine Arroganz der Macht /der Mächtigen und das geht natürlich auch von ‚links‘. Das politische Geschäft kommuniziert nur noch in eigenen Kategorien (-> Politikerreden; wird natürlich versucht zu kaschieren ‚ich weiß, was die Butter kostet..‘).
Ich habe das erste Mal (doppeldeutig!) Merkel gewählt, das zweite Mal nicht (da war ja die ‚Alternative‘) – ich werde sie das nächste Mal wieder wählen, wenn mich ihre Politik in Ruhe lässt. Klingt spießig? Isses auch und das ist auch erstmal gut so.
Achso, Achgut: Sie fragten mal danach: Nein ich finde, man muss sich überhaupt nicht schämen, da zu lesen – ich mache das oft mit Vergnügen. Aber meine Meinung bilde ich mir doch selber, soweit mir das möglich scheint und Einbildung ist ja schließlich auch eine Bildung.
Atemberaubend, schockierend und erschütternd ist was anderes. Z.B. Folgendes:
„Im Südosten der Ukraine, in der Region Saporoschje, gibt es sechs Reaktoren. Sie liegen 200 Kilometer von Donezk entfernt. In der Ukraine gibt es insgesamt 15 Atomreaktoren. Laut „Tagesschau.de“ gibt es dort 100 Behälter mit abgebrannten Brennelementen, die ungeschützt im Freien stehe. Der Chef der ukrainischen Atomaufsicht, Sergej Boschko, sagte kürzlich, „unsere modernen AKW der Baureihe WWR 320 sind gegen den Absturz kleiner Flugzeuge von zehn Tonnen gesichert.“
http://www.tagesspiegel.de/pol.....67966.html
Kleine Flugzeuge, soso. Ich bin ernsthaft der Meinung, dass man eine gehörige Schraube locker haben muss, wenn man auf diese Weise eine solche Technologie betreibt. Weg damit!
Das sehe ich auch so, Roland Ziegler. Eine Erbschaft der Sowjetunion, wie die extreme Armut, die extremen Einkommensunterschiede, die Korruption und die Oligarchenherrschaft.
Grundsätzlich muss man sich auch die Frage stellen, ob man Demokratie will oder lieber doch nicht. In einer Demokratie ist achgut extrem wichtig. PI muss man aber aushalten. Man muss letztlich, wenn man gemütlich in Lichterfelde oder Grunewald lebt, sich vorstellen können, wie Deutsche in Duisburg oder ärmeren Vierteln in Essen oder Köln leben. Es ist für mich, die ich Rhein und Ruhr gut kenne, offensichtlich, dass sich das Leben für die autochthone Unterschicht dort verschlechtert hat, und wenigstens müssen sie das ausdrücken können. Wenn das nicht populär ist wegen politischen Versagens und Vogel-Strauß-Politik, ist es eigentlich die Aufgabe der übrigen Medien, dafür zu sorgen, dass Meinungsdiversität erhalten bleibt, statt ‚rumzuschlagen, alles jenseits des mainstreams wäre „populistisch“. Mit der Zeit werden viele Leser immun gegen solche Ausdrücke werden. Sie werden als Keule bezeichnet werden. Im Endeffekt ist das die berühmte Geschichte von einem, der immer vorsichtshalber „Wolf“ schreit, und als der Wolf dann wirklich da ist, hört keiner mehr hin. So ist es auch verkehrt, bei der AfD einfach „Wolf“ zu rufen. Irgendein Wolf wartet schon woanders.
Das wirkliche Problem ist also der mangelnde Wille in der politischen und medialen Landschaft der linken Mitte, sich mit ungelösten und selbst erzeugten Problematiken auseinanderzusetzen, statt dessen den Kopf in den Sand zu stecken und ab und zu laut zu rufen „Pop-uuu-lis-mus!!“, was nicht wirklich hilft. Also auch Trägheit. Und wenn einer vom New Yorker das nachfragt, ist es offensichtlich aufgefallen.
Und natürlich fällt es auf, dass Immigranten, vor allem die neueren Datums, einen Haufen Probleme machen und es anscheinend viel zu viele Schleuser gibt. Auch hier fehlt die Differenzierung zwischen wirklichen Opfern, die fast immer als Familie kommen, und eingeschleusten Kriminellen, alleinstehende Männer so ab 14/15, wie es scheint. Und es fehlt der Wille, diese Kriminellen an Tag 2 zurückzuschicken und das Geld und die Mühe in die wirklichen Opfer und auch den Aufbau (langfristig) ihrer Länder zu stecken. So ist pi nur das Ei einer irrsinnigen Henne, ein outlet für Bürger in Vierteln, wo Sie Apo, nicht hinziehen würden, ganz einfach.
Und ich behaupte, dass Broder, der in den unschönen Städten Kattowice und Nachkriegsköln aufgewachsen ist und sich angeblich früher für Hamburger Hafenarbeiter engagiert hat, das eher sieht als der Sohn eines Sahib mit Bediensteten in Malaysia. Dass er also im Herzen ur-links ist, was er in seiner Nachtsendung mit Kai Diekmann auch so angab, während Sie das sein könnten, was er allgemein „Sesselpupser“, Zitat Broder, nennt, aber man kann sich ja ändern.
Lieber Parisien, niemand redet einem Verbot von PI oder AchGut das Wort, ich schon gar nicht. Es sind Leute wie Sie, die Kritik gleich als Verbotsandrohung empfinden. Im übrigen aber gilt für PI, was allgemein gilt: Die Abneigung gegen Fremde ist dort am stärksten, wo es die wenigsten Fremden gibt.
Nehmen Sie mal das, das ist keineswegs rechts, sondern eher sondierend, bohrend, nachfragend im Sinne „Wo ist die Differenzierung, wo gibt es Gespräche, wo vielfältige Angebote und Ideen?“. Der Ansatz erscheint mir richtig, und langsam beginne ich, mich zu fragen, ob unsere Kanzlerin erstens einfallslos, auch internetarm einfallslos (Neuland) oder vielleicht sogar extrem ängstlich ist: Hier Angst vor Machtverlust, Angst vor Gesichtsverlust, Angst vor eigenen Wegen, Angst vor Mut:
„Bei der Einwanderung wird die Unterscheidung verschiedener Einwanderungsbegehren und die rechtsstaatliche Fallprüfung nicht verbessert, obwohl dies die entscheidende Antwort auf eine zunehmend heterogene Migrationswelt wäre. Die Arbeit an den Unterscheidungen wird ersetzt durch die Monotonie des Aufrufs zur „Offenheit“ und „Willkommenskultur“. In der Außenpolitik ist Deutschland in eine Konfrontation mit Russland geraten, weil es nicht die unterschiedlichen Bindungen in der Ukraine und die begrenzten eigenen Möglichkeiten beachtet. Und weil es bei den internationalen Konflikten keine Prioritäten setzt, sondern nach einem universellen Prinzip gegenüber allen Mächten sucht.
Zugegeben, das ist ein ziemlich schneller Ritt durch die deutsche Politik. Doch zeichnet sich ein Merkmal ab. In vielen Dingen wurden wichtige Differenzierungen aufgegeben – die Politik der Merkel-Jahre hat eine simplifizierende Tendenz. In institutionellen Fragen haben diese Jahre einen Abbau sinnvoller Trennungen der Zuständigkeit und damit einen Abbau von Eigenverantwortung gebracht.“
http://www.achgut.com/dadgdx/i.....populisten
Etwas hat mich von Beginn an gestört: Dieses leicht Kleinmädchenhafte bei Begegnungen mit anderen Staatschefs, also evtl. auch zu starke Kompromissbereitschaft bei gleichzeitiger Unterlegenheitsgestik.
Lieber Alan Posener,
der fr-Artikel ist von 2011. Schämen Sie sich nicht, olle Kamellen zu verlinken? Und mehr noch, schämen Sie sich nicht, Broder als Ihren Freund zu bezeichnen?
Die Realität:
http://www.achgut.com/dadgdx/i.....ppy_x_mess
Die Realität ist, dass wir einen Haufen Geld dafür ausgeben, geheimdienstliche Erkenntnisse zu gewinnen, die solches verhindern, dass wir nicht wissen, wer daran beteiligt ist und wer nicht, dass Sie im Bus neben einem Muslim sitzen können, der damit sympathisiert. Weitere Realität ist, dass nach 9/11 nicht nur in Gaza offen gejubelt wurde, dass „Juden ins Gas“ nicht nur in einer Demo skandiert wurde, dass an Demos gegen Israel Massen an Muslimen plötzlich auf der Straße zu sehen sind, während sie gegen IS lange nicht aus dem Bett kamen. Tatsache ist, dass hier ein Privatkrieg von Sekten und gewalttätigen Abweichlern (von der Menschlichkeit) gegen die USA und Israel geführt wird, und dass niemand weiß, wer daran (potentiell) beteiligt ist, weil die Leute unter Beobachtung stehend frei ‚rumlaufen, frei nach Syrien ausreisen und frei wieder einreisen können. Da die Presse ihre Aufgabe vernachlässigt hat, diese Missstände rechtzeitig zu formulieren und ans Tageslicht zu bringen, sondern erstmal ihrem Hobby Amerikakritik nachging, entstand sowas wie PI, was, wie man an comments sieht, wohl hauptsächlich in ärmeren Städten oder Stadtteilen mit Gefährdungspotential gelesen wird.
Was schlagen Sie denn vor? Schweigen?
Und was Tugce Abayrak betrifft: Wieso hat bisher niemand die Frage aufgeworfen, was zwei dreizehnjährige Mädchen nachts um drei bei McDonalds oder überhaupt auf der Straße verloren haben und was für Eltern die haben? Ohne die Präsenz dieser Mädchen wäre Tugce vermutlich noch am Leben. Was für einen Krampf habt Ihr alle in den Fingern, wenn Ihr versäumt, den mangelnden Willen vieler Eltern – und nicht nur in den ärmeren Schichten – zu Erziehung und Grenzziehung anzuprangern?
Und warum Ihr Gewaltvideos nicht kritisiert, wissen wir alle – Eure noblen Werbeträger.
Zum Schluss der wesentliche Unterschied zwischen pi und achgut: Achgut macht nicht die Muslime verantwortlich – außer für den offensichtlichen Antisemitismus – sondern versagende Politiker und Medien.
Also, Parisien, ich habe nie PI und AchGut gleichgesetzt. AchGut ist wie Cannabis, eine Einstiegsdroge und in kleine Dosen harmlos. PI wie Heroin: absolut tödlich.
Erstmal Merkel. Fängt mit Me an wie Mehltau. Ich sehe das etwas anders mit der Langeweile. M.E. regiert die SPD und zwar die Linken der SPD. Wenn Merkel sich rührt, ist sie weg – Neuwahlen. In der Außenpolitik sehen wir nicht viel. Wir wissen also nicht, wieviel Geschick in der Mittelsrolle zwischen NATO und Putin steckt. Ich habe aber zur Kenntnis genommen, dass Schröder sie nebenbei mal lobte. Die Außenpolitik erscheint mir wichtiger. Es könnte sein, dass wir später herausfinden, dass wir knapp an einem Weltkrieg vorbeigesegelt sind; das war schon öfter so. Bevor man sie also zu hart hernimmt, sollte man sich die Frage stellen, ob man gern an ihrer Stelle wäre. Erschwerend: An allen Ecken und Enden fehlt Geld, überall in Europa.
Andererseits besteht natürlich der Verdacht, dass sie zu weit nach links gerutscht ist und des lieben Machterhalts wegen die CDU-Politik verrät.
Dann zur Achse: Wenn man links der Mitte agiert wie die meisten hier genannten Journalisten, erscheint die Vernunft rechts. Die Achse zeichnet sich in erster Linie durch Vernunft aus. Rechts ist sie keinesfalls. Gelegentlich bestand sogar Gefahr, dass sie ebfs. in den links-langweiligen mainstream mündet. Die Achse in einem Atemzug mit pi zu nennen, ist nicht nur fragwürdig, sondern niederträchtig.
Nun, lieber Parisien, da Sie mir wegen der Nennung von PI und Achse in einer Reihe „Niedertracht“ vorwerfen: Was sagen sie hierzu?
http://www.fr-online.de/die-ne.....35026.html
… ich meine, dass auf/bei ‚achgut‘ starke Meinungen zu Wort kommen. HMB auf ‚Starke-Meinungen‘- wäre ein(e) Win-win. Laden Sie ihn als Autor ein, werter APo. 😉
HMB ist mein Kollege bei der „Welt“ und hat dort genug zu tun lieber Hans Faust. Zum Beispiel sitzen wir beide an einem Streitgespräch darüber, ob die Ukraine in die EU gehört. Erscheint am Sonntag.
Sehr geehrter Herr Posener,
Sie haben Recht: Man kann Aspekte einer Politik kritisieren, das Gesamtpaket jedoch wählen. Das ist doch Normalität in einer Demokratie. Nachdenklich stimmt, wenn man dies in Ermangelung besserer Alternativen tut, quasi das geringere Übel wählt.
Mit freundlichen Gruessen
Stefan Trute
P.S. Ist Merkel nicht Physikerin von Beruf?
Ja, Merkel ist Physikerin von Beruf, Stefan Trute. Das habe ich doch geschrieben.
Ist ja alles gut, nett und richtig, lieber Herr Posener, nur das Ihrer Meinung die liberale „Achse des Guten“ r e c h t s p o p u l i s t i s c h ist und von Ihnen gleich neben „PI“ angeführt wird, ist schon seeehr starker Tobak. Hört sich irgendwie nach einem enttäuschten und nach Rache sinnenden Liebhaber an … 😀
Nein, lieber KD, eine reine Tatsachenfeststellung. Leider. Beweisen Sie mir das Gegenteil, bevor Sie mir Rachegelüste andichten.
Lieber KD:
http://www.fr-online.de/die-ne.....35026.html
Schon B. Brecht meinte, dass ein Land, das keine Helden brauche, ein gutes Land sei, in dem man am Abend in Ruhe sein Bier trinken könne. Irgendwie haben wir das – aber es gibt bestimmte Kreise, die halten das nicht aus, rutschen unruhig mit ihren Hintern auf Barhockern, und würden gerne mal wieder so richtig die Welt erschüttern. Nur wie, da rätseln sie noch rum zwischen AfD, Linksparteien, Putinverstehern und kulturpessimistischen Feuilltonistinnen…
Lieber Herr Posener,
fühlen Sie keine “ Lähmung “ in .de ? Wie war das noch mit dem Ruck?
Innovationen im politischen Business? Ich sehe sie nicht.
Die Generation Kohl wird von der Generation Merkel abgelöst 🙂
Lieber Moritz Berger, die Vorstellung eines „Rucks“ ist sowieso unsinnig – und der den Ruck predigte, lebte jahrelang danach auf der Götz-Burg ohne Internet- und Mail-Zugang. Globale Kritik („Lähmung“) ist wenig hilfreich. Was macht Merkel richtig, was macht sie falsch? Darum ist es wiederholt hier gegangen, und nur darum kann es gehen. Am Beispiel Klimawandel habe ich geschriebne, dass ich dagegen bin, einen Glaubenskrieg darum zu führen; Ähnliches gilt für die Politik der Bundesregierung.