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Ich bin ein Wutbürger, holt mich hier raus

Erst wenn alle etwas gesagt haben, ist es auch wirklich gesagt worden. In diesem Sinne muss man wohl den Essay von Hans-Dieter Radecke und Lorenz Teufel (eben: who the fuck …?) gegen die in Deutschland angeblich herrschende Diktatur der politischen Korrektheit verstehen, der kürzlich im „Cicero“ erschien:

 

http://www.cicero.de/salon/politisch-korrekt-die-gleichschritt-gesellschaft/57080

 

Zunächst hielt ich den Text für eine Satire; für den gelungenen Versuch, sagen wir, die die Grundhaltung von Thilo Sarrazin oder der „Achse des Guten“ auf den Begriff zu bringen.  Tatsächlich ist der Text aber ernst gemeint. Weiterlesen

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Tugendterror: Sarrazin und Edathy

Als Thilo Sarrazin mit seinem Buch „Deutschland schafft sich ab“ einen primitiven Biologismus und eine rassistisch grundierte Eugenik wieder salonfähig machte, wollte ihn die SPD-Führung ausschließen. Das klappte nicht: schnell wurde den SPD-Oberen klar, dass viele Genossen an der Basis so ticken wie der ehemalige Bundesbanker. Das Wir entschied, Sarrazin blieb. Mehr Glück dürfte man im Falle Sebastian Edathy haben. Der ist schon so gut wie draußen. Das Wir will mit solchen Schweinigeleien nichts zu tun haben.

Wie es der Zufall will, warnt  Thilo Sarrazin in seinem neuen Buch vor dem „neuen Tugendterror“, der angeblich in Deutschland herrsche. Weiterlesen

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Matthias Matussek und die Schwulen: Eine Verteidigung

Kürzlich hat Matthias Matussek auf „welt.de“ eine Glosse veröffentlicht:  „Ich bin wohl homophob. Und das ist gut so.“

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article124792188/Ich-bin-wohl-homophob-Und-das-ist-auch-gut-so.html

Das Meinungsstück hat unfassbare 27.600 „Likes“ auf Facebook bekommen, Tendenz steigend. (2.500 gelten schon als bemerkenswert.) Es hat aber auch heftige Diskussionen in der „Welt“-Redaktion ausgelöst. Weiterlesen

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Zehn Punkte für Europa

Am 23. Januar nahm ich an einer Debatte teil, die in der Bibliothek des Europäischen Parlaments in Brüssel stattfand. Auf dem Panel saßen außer mir Richard Corbett, Berater des Ratspräsidenten Herman von Rompuy, und Silvana Koch-Mehrin, MdEP. Das Thema der von der Parlamentariergruppe „EU 40“ organisierten Diskussion war „Dream Europe: What to keep and what to cut“.

Zur Vorbereitung – und zur Einstimmung – hatte ich im Vorfeld zehn Punkte – die Zahl ist, zugegeben, etwas willkürlich – aufgestellt. Hier sind si

First: keep the dream – cut the crap. Weiterlesen

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Die Abenteuer des braven Soldaten Karl

Mein Onkel Karl, nach dem ich benannt wurde – mein voller Name lautet Alan Carl Posener (meine Mutter bestand auf dem „C“) – wurde 1898 in Berlin geboren und starb 1946 in Adelaide, Australien.

1915, mit knapp siebzehn Jahren, meldete sich Karl freiwillig. Mein Vater schreibt in seinen Memoiren, „Heimliche Erinnerungen“ (Siedler 2004), aus denen ich auch im folgenden zitiere: „ Mit dem Gefühl, dass das geliebte Vaterland jede Hand bräuchte, die ein Gewehr halten könnte, war auch der Glaube verbreitet, dass nach dem Sieg das deutsche Volk, wenn es einmal gesehen hätte, wie seine Juden zu den Waffen geeilt waren, endlich vom Antisemitismus geheilt sein würde.“

Es kam bekanntlich anders, und zwar gründlich. Aber ich greife vor. Weiterlesen

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