Die Grüne Woche in Berlin geht zu Ende. Das Bio-Öko-Pille-Palle-Geschwätz aller Orten verebbt. Reden wir wieder von dem Recht, dass wir uns als Staatsbürger mit Messer und Gabel umbringen dürfen, auf jede uns genehme Art. Treten wir den hohlwangigen Agenten der Gesundheitsdiktatur entgegen. Es gibt ein Leben vor dem Tode. Beginnen wir mit dem Rauchverbot.
Das Rauchverbot gilt auch im Land des Marlboro-Manns. Schluss mit Freiheit und Abenteuer. Da es sich um einen Fall von „politischer Korrektheit“ handelt, wird der Bann mit ganz eigenem Nachdruck umgesetzt. Der weitgereiste Jeremy Clarkson erzählt, dass man im „land of the free“, den Vereinigten Staaten von Amerika, ein Gebäude im Besitz der Bundesregierung („federal building“) nicht mehr mit Rauchermaterial betreten dürfe, jedwedem Material, nicht nur nicht mit den Blättchen, die die Selbstdreher nutzen (und dann so eigenartig dicke Zigaretten haben, die so anheimelnd riechen).
Die Benutzung von Parkplätzen der Polizei sei unmöglich, berichtet Clarkson, wenn man einen Zigarettenanzünder im Auto habe. Das Recht, Feuerwaffen zu tragen, ist aber Menschenrecht. Bei einer Minderheit der amerikanischen Öffentlichkeit gibt es inzwischen Zweifel an der Sozialverträglichkeit von automatischen Angriffswaffen.
Die Waffenlobby setzt den Gedanken der allgemeinen Lehrerbewaffnung dagegen. Als gelernter Pauker kann ich nur sagen: Es hat ein paar Momente gegeben, da hätte ich gerne mal das Eisen sprechen lassen. Insbesondere im Lehrerzimmer, vor allem aber beim Elternsprechtag. Warum nicht auch allgemeine Bewaffnung der Schüler? Ach ja, „under-law“. Alkohol dürfen ja auch nur Volljährige. Und Trinken auf der Straße, gar aus unverpackten Schnapsflaschen, das verbietet sich eh; jetzt auch in Tübingen, schreibt der grün-alternative Herr Palmer, der OB, in seinem Blog. Er kommt aus einer Bewegung, die mal mit „free dope“ angetreten ist. Der harte Kern hat sogar die allgemeine Volksbewaffnung gefordert und sich in klammheimlicher Freude ergötzt; aber daran wollen die früheren Kommunisten nicht mehr so gern erinnert werden, gell, Herr Trittin?
Abendessen im St. John. Hinter den riesigen Schlachthöfen Londons liegt das Restaurant in einem unscheinbaren Hinterhof. Freunde haben uns gesagt: Achtet auf das Schwein im Galopp. Wir finden es auf einem Türschild, es wirbt für Außerhausverkauf. Brot und Wein werden zum Verkauf angeboten. Durch eine Einfahrt betreten wir den Innenhof vor einem Pub (überdacht, ein Fenster auf, aus juristischen Gründen): Man sitzt an Tischen und raucht zum Getränk Pfeife, Zigarre, Zigaretten. Links eine Bäckerei unter Glas, rechts die Treppe rauf zum Speisesaal.
Im St. John wird vom Schwein alles verzehrt, alles. Man nehme als Ausländer ein Wörterbuch mit, wenn man nicht bei recht seltenen Eingeweiden landen will. Wir nehmen, weil so instruiert, kein Schwein, sondern Kalbsknochen. Sie kommen in gut 20 Zentimetern Länge, sechs auf einem Teller, mit einem langstieligen Löffel, wie man ihn eigentlich nur aus der Eisdiele kennt. Man löffelt als Vorspeise das Mark aus den Knochen.
BSE, hier „mad cow disease“ genannt, stand im Verdacht, durch „meat on the bone“ oder durch das Knochenmark verursacht worden zu sein. Das gibt der Vorspeise den Thrill. Man sitzt auf Gartenstühlen an kargen Holztischen, lutscht Kuhknochen aus und trinkt einen Weißwein aus dem Libanon. Wegen BSE bei Lebensgefahr, wunderbar. Danach eine rauchen im Hof. Dann etwas, das am Ort „unresponsible drinking“ heißt und sich großer Beliebtheit schon bei Heranwachsenden, auch jungen Frauen,erfreut. Das „land of the free“ ist, das sei den Deppen der tea-party-Bewegung in USA mal gesagt, an der Themse.
Ich berichte der trunkenen Gesellschaft, dass in Deutschland Rumpelstilzchen umbenannt werden soll, weil das diskriminierend ist als Ausdruck. Der Wicht heißt am Ort ganz nach deutscher Lautung Rumpelstiltskin und gilt als Deutscher. Das sagen sie aber anders, ein Hunne heißt es, „a nazi prat“. Dabei haben sie richtig Spaß und knuffen mich. Englische Diskussionskultur. Diese perfiden Albinos, denke ich, sage es aber nicht laut, weil der Tommy bei Kneipenschlägereien auch nicht schlecht ist.
@derblondehans:“…und wenn sie nicht gestorben sind leben sie heute noch!“ Also die „Veteranen“ des „Krawall im Tropimar-Club“ 1984 in Puerto Plata: Der Orchesterdirigent&Saenger Fernandito Villalona – ist heute ein dicker, fast aelterer Herr, mit wenig Haar und ist mit der Mode fortgeschritten: Alle die wilden „Merengueros“ vom Zeitalter der „on-going-party-in-the-Caribbean“ – verkaufen heute an die Enkel ihrer ehemaligen Tanzkunden – die grosse neue Mode in ganz Lateinamerika: „Musica religiosa“! Also jetzt wird zur Liebe zu Jesus aufgerufen anstatt wie in „sonambulo“: „Wegen dir bin ich ein Schlafwandler geworden…aaah…!“. (Einmal toente dieser Schlager in einer der winzigen Ecklaeden in Santo Domingo: Der Angestellte kippte die Bohnen zurueck in das Fass, breitete seine Arme aus und sang das Lied zu dem Dienstmaedchen welche zum Einkaufen vor ihm stand. ) Mac Lindley der „Westerner“ von Oklahoma ist vor zwanzig Jahren in die ewigen Jagdgruende aufgestiegen. Er war schon Multimillionaer damals 1984 – neben der „Farm right on the Red River across from Texas“, dann auch „my mother left me a couple blocks downtown Kansas City“, und dann was ich ueber eine Einlage zu dem Zeitpunkt von 200K daechte welche ihm sein Broker empfohlen hatte. Er dachte auch etwas zu kaufen „on the other side of Puerto Plata and raise a little family“ (damals war er 63): Ich sagte ihm: „Mac, you can have everything here but never invest anything!“ (Das Land war perfekt als Zorba oder Gaugin zu erleben – aber nie ohne einheimische Verwandte mit hohen Offizieren oder Rechtsanwaelten mit Verbindung zur Regierung…). Das hat er leider dann schnell erkannt, leider. Lateinamerika ist „zum Erleben“ aber nicht „zum Anlegen“ fuer normale Menschen. Mac war nie verheiratet und hatte eine lebenslanges Verlangen nach jungen, dunkelen Weibern („most of the farmers around me are black“ – und da ist er auf die Vorliebe gekommen eines Tages…). Der Staat Oklahoma hat alles bekommen: MLRDF is a unique facility that is solely funded from the farm sales and earnings of the endowment made by Mac Lindley upon his death: „Mac Lindley Research and Demonstration Farm“ (Oklahoma Agriculture Experimental Station): 2,500 acres, hunderte Black Angus Rinder. Mac gab mir einen guten Rat: „You don’t need to send you cloth to a laundry: I always get myself a bucket and wash my shirt right in my hotel room!“ Den Rat habe ich seitdem befolgt – auch hier am „Fluss nach Nirgends“… Der beste Merengue jener Tage war: „Sandy Reyes Margarita“ sehe youtube. Margarita – Marylin Monroe als braune Teenager in der Karibik: Schmunzeln und kichern: „Margarita, hier kommt dein „Novio“ (Verlobter)…“
@Alkohol
Im Mittelalter konnte man in Europa kein Wasser trinken, weil die römischen Aquädukte zerstört waren und es verbreitet war, in der Nähe der Brunnen zu sch…. Wasser wurde mit Wein desinfiziert oder eben Bier getrunken. Auch Kinder taten dies. So konnte sich eine Gesellschaft entwickeln, die viel erträgt. (Damals wie heute.)
@Bewaffnung
Als dem 17jahrigen Sohn von von zwei Verbrechern das Handy „abgezogen“ (political-correct-Sprech für Raubüberfall in Tateinheit mit Körperverletzung und Nötigung) wurde, lief er tagelang mit kaum „kanalisierbarer“ Wut herum. Ich bemerkte sein Leiden und bat ihn, mit zu meinem Werkzeugschrank im Keller zu gehen. „Das passiert dir nie wieder,“ meinte ich, „nimm diesen 24/27er Schlüssel, der hat mir auch Glück gebracht.“ Ich erzählte ihm, daß ein guter Freund von mir, als ich junger Student war, überfallen worden war und ich, solange ich in dieser Gegend wohnte, genau diesen Schlüssel immer Abends bei mit trug. Ich hatte ihn in der Jacke und bin auf dem Heimweg mitten durch die ab und zu zusammenstehenden Gruppen mit den üblichen Verdächtigen (ja die gab es!) gegangen.“ „Und was hättest du gemacht, wenn dich einer angegriffen hätte?“ „Ich wäre vielleicht dabei drauf gegangen, aber guck‘ die den Schlüssel an und stell dir vor, den kriegt einer in’s Gesicht. Die anderen laufen dann weg.“
„Ich möchte den haben.“ „Hier. Du benutzt ihn, wenn dich einer angreift. Das merkst du, wann es soweit ist. So kräftig du kannst. Da wo es am schlimmsten wirkt.“
Es ist nie wieder etwas passiert, die letzten 4 Jahre. (Wahre Geschichte.)
@jan z. volens
… tja, die Latein-Amerikaner haben auch ohne Alkohol was d’rauf .. 😉 … caramba mir kocht der Blut … … ich mag ihre Musik.
Deckung gesucht waehrend einer Schiesserei nur einmal – aber eigentlich waren die Umstaende eher romantisch als kriminell: Anfang der 1980ziger. Ich bemerkte den Mann schon im Flugzeug zwischen Miami und Puerto Plata: Langer magerer Texas-typ, Anfang 60, Western Hut aus Stroh (Wegen der Hitze tragen die naehmlich gar nicht die Filzhuete wie in den Hollywoodfilmen!). Er sass nebem mir in dem Shuttlevan von Flughafen. Weder er noch ich wussten eine Antwort auf die Frage des Fahrers: „Zu welchen Hotel?“ Dann erklaerte er, das leider keine Zimmer zu erwarten waeren in einem der Hotels: Es war ein Traditionsfeiertag an welchen ALLE diese Strandgebiete besuchen. Dann fand er doch eine „Unterkunft“ fuer uns: In einem „Stundenhotel“ – meine Kammer mit einem Notbett, sonsts gar nichts. Ich traf den langen „Westerner“ dann auf der Veranda: „Mac Lindley from Oklahoma. Came here to meet some women!“ Ich sagte zu ihm: „Heute ist hier ein Tanz mit dem Orchester Fernandito Villalona!“ Er: „Let’s go!“. Der Platz war voll! Zwei Damen nickten freundlich als wir vorbeischlenkerten: „Si pueden asentarse con nosotros!“ Tanzen und Merenguemusik sind ernsthafte Leidenschaften der Dominikanern: Ueberspruehende adoleszente Begeisterung. Niemals betrunkene – eigentlich niemals in Lateinamerika: Tanzen, singen, Musik, flirten! Wir bezahlten die Erfrischungen fuer die Damen. Keine Pros, aber „ledige“ Damen in diesen Alter – Ende zwanzig – sind dort immer auf Fang. Das war schon immer so – die Besucher brachten etwas. Ploetzlich rasten die drei hundert Dominikaner in eine blitzschnellen Flucht aus dem Lokal. Unser Tisch fiel zur Seite, Mac und ich warfen uns auf den Boden hinter dem Kugelfang des Tisches. In der Mitte stand ein Polizist (damals noch in der grauen Militaeruniform der schon lange vegangenen Trujillo-Diktatur), und schoss mit seinem Revolver in die Luft. Wir krochen hinaus, ueber verlorende Schuhe und Taschen und liefen dann in die Dunkelheit der Nacht. Aber das Ereignis hatte ganz harmlose Ursachen: Der „Merenguero“ Fernandito Villalona hatte sich geweigert weiter zu spielen weil das Management ihm angeblich nicht fuer die Anzahl der Gaeste belohnen wollte. Und in der Dominikanischen Republik kann man keinen Merengue-Tanz ploetzlich stilllegen. Also tobte die Menge und wurde zornig. Der Polizist hatte nur in die Luft geschossen damit alle das Lokal evakuierten ehe es zu einer Zerstoerung kommen konnte. Das war ein „Ereignis“ im ganzen Land, und ich konnte dann immer protzen: „Ich bin ein Veteran der ‚Trifulga en el Tropimar‘ ! (Krawall im Tropimar-Klub). Sieh youtube video: „Fernandito Villalona sonambulo“.
K.K: Warum nicht auch allgemeine Bewaffnung …
… ja warum nicht? denn die Verbrecher, und ‚Auserwählte‘, haben immer eine Waffe. Es wird weniger Polizei nötig sein. Vielleicht, aber sicher nur anfangs, mehr Bestatter.
Vor 25 Jahren erließ die US-Gemeinde von Kennesaw im Bundesstaat Georgia ein Gesetz, das ihre Bürger zum Besitz von Revolvern und Pistolen verpflichtet. Das Leben sollte sicherer werden.
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Im örtlichen Gesetzbuch heißt es, dass „mit dem Ziel, die Sicherheit und allgemeine Wohlfahrt der Stadt und ihrer Einwohner aufrecht zu erhalten, jeder Vorstand eines Haushaltes (…) eine Schusswaffe besitzen muss.“
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Tatsächlich liegt die Verbrechensrate in Kennesaw etwa zwei Prozent unter dem amerikanischen Durchschnitt, und auch in absoluten Zahlen ist die Kriminalität in Kennesaw in den vergangenen 25 Jahren kaum angestiegen, ….