Die Präsentation des nationalen Bildungsberichtes, den die Kultusministerkonferenz (KMK) und das Bundesbildungsministerium alle zwei Jahre vorstellen, ging dieses Jahr recht geräuschlos über die Bühne. Für einen kurzen Aufreger im politischen Berlin sorgte lediglich der verklausulierte Hinweis darauf, dass das von der Bundesregierung geplante Betreuungsgeld nicht hilfreich sei, weil es dazu führe könne, dass Kinder die frühen Bildungsangebote in der Kita nicht annehmen.
In der Kita betreute Kinder – so der Befund des Berichts – starten besser in der Schule, weil sie in der Kommunikation mit anderen Kindern ihr Deutsch verbessern. Der in den letzten Jahren verstärkt erfolgte Ausbau der Kinderbetreuung ist einer der Hauptgründe für das allgemein gestiegene Bildungsniveau unserer Schüler. Eine positive Zahl belegt dies: Zwischen 2006 und 2010 verringerte sich die Zahl der Schulabbrecher pro Jahrgang von 8 % auf 6,5 %.
In der öffentlichen Kommentierung des Berichts wurde zu Recht noch ein anderes positives Ergebnis hervorgehoben. Kinder mit Migrationshintergrund erzielen immer bessere Schulabschlüsse. Auch hier liegt die Ursache in der frühkindlichen Förderung in der Kindertagesstätte. Das Erlernen der deutschen Sprache in der Interaktion mit deutschen Kindern und die Einübung sozialer Tugenden wie Ehrgeiz und Lerneifer zahlen sich aus.
Wenig kommentiert wurden die schlechten Befunde, die der Bildungsbericht übermittelt. So beträgt der Anteil der Schüler, die man als „schwache Leser“ bezeichnen muss, 19 %. Im Klartext heißt das, dass fast jeder fünfte Schüler nicht richtig lesen kann.
Wenn man weiß, dass jedes Unterrichtsfach – Sport, Kunst und Musik ausgenommen – davon lebt, dass die Schüler die dargebotenen Materialien lesen und verstehen können, kann man erahnen, dass hier schulisches Versagen programmiert ist. Die leseschwachen Schüler stammen sowohl aus der deutschen Unterschicht als auch aus Migranten-Familien.
Der schulische Misserfolg setzt sich nach dem Verlassen der Schule ins Berufsleben fort. Der Bericht konstatiert, dass unter den heute 30- bis 35-jährigen Männern 17, 5 % keinen Schul- und keinen Berufsabschluss haben. Im Vergleich zur heutigen Rentnergeneration der 60- bis 65-jährigen Männer stellt man fest, dass die Jüngeren um 6 Prozentpunkte schlechter als die Älteren abschneiden. Das Bildungsniveau im unteren Bildungssegment ist also zurückgegangen.
Was sind die Ursachen für diese beunruhigende Entwicklung? Sie liegen eindeutig im Elternhaus. Der Bericht sagt dazu in seltener Klarheit: „Die Familie ist vorrangiger Bildungsort in den ersten Lebensjahren.“ – Schwierige häusliche Bedingungen, wie z.B. Bildungsferne, finanzielle Nöte und sozial-psychologische Stressfaktoren, beeinträchtigen oder verhindern das mental gesunde Aufwachsen der Kinder.
Seit dem Anbruch des digitalen Zeitalters hat sich Kindheit verändert. Spielten früher die Kinder in der Freizeit auf der Straße, auf dem Spielplatz oder dem Bolzplatz, sitzen sie heute oft nur noch vor dem Bildschirm, dem Fernseher oder dem Computer.
Beim Spiel mit anderen Kindern ist die Interaktion zwangsläufig: Man verständigt sich über das Spiel, streitet sich und verträgt sich wieder. All dies trägt zur Ausbildung kommunikativer Fähigkeiten, zumindest auf der Ebene des Verbalen, bei. Die Kommunikation vor dem Bildschirm ist eindimensional. Das Kind rezipiert, antwortet aber nicht. Wenn dann noch die Eltern mit dem Kind wenig reden, ihm vor dem Zu-Bett-Gehen nicht vorlesen, bildet das Kind ein nur rudimentäres Sprachvermögen aus. Grundschullehrer erkennen sehr schnell, welche Kinder sprachliche Defizite haben.
Diese Kinder beantworten Fragen meistens nur mit einem Wort. Es dauert mitunter über ein Jahr, bis sie in der Lage sind, ganze Sätze zu sprechen. Erst dann können sie vernünftig am Unterricht teilnehmen.
In Berlin hat die Auswertung der Einschulungsuntersuchungen ergeben, dass jeder fünfte Erstklässler nicht richtig sprechen kann. In einem Brennpunkt-Bezirk (Wedding / Gesundbrunnen) sind es sogar 59,7 % – mehr als die Hälfte der Kinder – die Probleme mit der Sprache haben. In den Problembezirken anderer Großstädte dürften die Zahlen ähnlich aussehen.
Werden diese sprachlichen Defizite während der Grundschulzeit nicht behoben, sind diese Kinder an der Oberschule dauerhaft benachteiligt. Dort ist der sprachliche Anteil in jedem Unterrichtsfach hoch. Klassenarbeiten und Tests bestehen fast nur aus Aufgaben, die eine schriftliche Antwort erfordern. Zum mittleren Schulabschluss (MSA) und zum Abitur gehört in allen Bundesländern inzwischen das Prüfungsfach „Präsentation“. Hier halten Schüler alleine oder zu zweit kleine Vorträge zu Themen, die sie mit dem Lehrer ihres Wunschfaches zuvor verabredet haben.
Bei diesen Prüfungen kann nur derjenige erfolgreich bestehen, der in der Lage ist, souverän frei zu sprechen. Hier kann der Lehrer auf Anhieb erkennen, wer sich das Sprachvermögen nachträglich mühevoll erworben hat und wem es durch bildungsbeflissene Eltern schon früh in die Wiege gelegt worden ist.
Lerntheoretiker wissen um den Zusammenhang von Denken und Sprechen. Schon Heinrich von Kleist machte sich darüber Gedanken, wie sich im Sprechen Denken konstituiert. In seinem Aufsatz „Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden“ vertritt er die These, dass man die geistigen Probleme, die man durch Nachdenken nicht lösen könne, dadurch löst, dass man sie im Gespräch mit anderen verbalisiert. Kleist dazu: „Ein solches Reden ist wahrhaft lautes Denken“.
Das Denken aus der Sprache heraus zu fördern, gelinge nur, wenn die Sprache „mit Leichtigkeit zur Hand“ sei. Jeder, der sich schon einmal an ein einer öffentlichen Diskussion beteiligt hat, hat die Erfahrung gemacht, dass einem während des eigenen Redebeitrages wichtige Gedanken zufließen, dass einen die eigene Rede auf die Flügel der Erkenntnis nimmt.
Um aus dem im Bildungsbericht beschriebenen Elend herauszukommen, gibt es nur eine sinnvolle Lösung: Man muss die Kinder, denen eine normale verbale Entwicklung zu Hause nicht gelingen kann, in die Obhut qualifizierter Pädagogen geben.
Ein obligatorischer Sprachtest, nach dem zweiten Lebensjahr durch einen Kinderarzt durchgeführt, kann darüber Aufschluss geben, wer dieser Förderung bedarf. Diese Kinder könnten dann ihr Sprachvermögen in einer dafür geeigneten Kindertagesstätte im Umgang mit Gleichalterigen und unter Anleitung von Pädagogen ausbilden.
Den Politikern, die dahinter eine Verstaatlichung der Erziehung wittern, kann man die weise Formulierung entgegen halten, die unser Grundgesetz gefunden hat: „Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.“ (Art. 6, 2) – Zur Pflege und Erziehung gehört heute nicht nur, dass man dem Kind Nahrung und Kleidung gibt und dass man es nach den Regeln der Gesellschaft erzieht. Heute gehört zur Grundausstattung eines gesunden Kindes auch die Fähigkeit, sich angemessen sprachlich auszudrücken.
Es ist legitim, bei der Notwendigkeit der kompensatorischen Spracherziehung auf ökonomische Erfordernisse hinzuweisen. Unsere Wirtschaft und unser Sozialsystem können es sich nicht mehr leisten, dass 17,5 % der Jugendlichen ohne Schulabschluss und ohne Beruf durchs Leben gehen. Viel wichtiger als das wirtschaftliche Argument ist jedoch ein menschliches. Jedes Kind hat – unabhängig von seiner sozialen Herkunft – das Recht, seine Gaben optimal zu entfalten, um ein vollwertiges und nicht nur alimentiertes Mitglied unserer Gesellschaft zu werden.
Hell und heil am Ende der Welt: Ein Schule am Ende Welt, isoliert zwischen Steppe und Wueste in der einsamsten, aermsten Ecke des „great State of Texas“ – diesen Freitag,29.6. im „prime-time“ 21:00 Freitag landesweiten im USA oeffentlichen PBS TV System: Das einstuendige Dokumentarprogramm „MARIACHI HIGH“ . Natuerlich interessant fuer Paedagogen und gleichzeitig Musikliebhaber und Ethnologen. Die Stadt und der Landkreis (County) liegt im „nowhere“ im Suewesten von Texas an der Grenze zu Mexiko. 12,000 Einwohner, eine Mittel&Oberschule „Zapata High School“ mit 900 Schuelern. (Zapata war dort ein Landbesitzer im 19ten Jahrhundert, nicht der Emiliano Zapata der „Revolucion“ in Mexiko 1910-1920). Sehr niedriges Familieneinkommen. 95% „Hispanic“ oder wie in Texas „Tejanos“ – also vorwiegend Nachkommen von Indianern welche schon vor dem 20sten Jahrhundert die in der Gegend damals bestehende spanische Kolonialkultur adopiert hatten, oder Mestizen welche vom „alten“ Mexiko eingewandert waren. Bis 1964 lebten die „Tejanos“ wie andere Hispanic im Suedwesten der USA – und teilweise aehnlichen Freiheits&Gleichberechtigkeits-Beschraenkungen wie die „Negroes“- heute „African-Americans“ in den U.S. Suedstaaten der vorherigen „Confederacy“ (Texas war ein Confederacy-Sklaven-Staat). Die Mariachi Musik entwickelte sich eigentlich erst langsam nach 1910 in Mexiko – ist also trotz der Tracht und Darbietung – mehr ein Produkt der mexikanischen Filmindustrie nach 1930! Aber wie die katholische Kirche in Irland gegen den Kultureinfluss von England, so wurde die Mariachi Musik in Texas und im Hispanic Southwest – eine ethnologische Kulturschanze. In userer Epoche bezahlen die Steuerzahler vieler Gemeinden auch die Steuern fuer die Schulen welche den Unterricht fuer Mariachi-Musik, die Lehrer, die Gewaender, die Wettbewerbreisen. Das sind alles arme Kleinstaedte. Aber in Texas haben auch Universitaeten und viele Privatschulen „ihre“ Mariachis! Jedes Jahr kommt der grosse Wettbewerb in San Antonio/Texas- an dem sich rund 3,000 Mariachi-Schueler in ungefaehr 15 Orchester waehrend 5 Stunden bewerben. Die Wettbewerb-Richter sind hoechstpersoenlich von der Dynastie Vargas in Mexiko – sie sind fuer Mariachi-Musik was einst die Strauss-Dynastie fuer den Walzer war. (Sieh MARIACHI VARGAS). Fast jedes Jahr gewinnen die Mariachi-Schuler der Zapata High School. (Sieh MARIACHI HALCON ZAPATA HIGH SCHOOL). Das PBS TV Dokumentar „MARIACHI HIGH“ bietet eine Einsicht auch fuer den Erzieher: In den letzten fuenfJahren sind alle die Mitglieder jedes Mariachi HalconJahrganges von der Zapata High School – am Ende der Welt – zum Universitaets-Studium gefoerdert worden in Medizin, Jura, Techologie, Kunst. Sieh „PBS MARIACHI HIGH“ .
Nachtrag:
1) Wer legt unsere Bildungsinhalte fest?
2) Und warum so?
3) Nützt das unseren Kindern?
4) Nützt uns das?
@Stefan Buchenau
„Und wer weiß, dass es zwar in der Erziehungswissen-schaft längst zu den Binsenweisheiten gehört, dass nicht jedes Kind im “System Schule” gut lernt, dafür aber mit anderen Bildungsangeboten, z.B. mit Schwerpunkt auf Praxis oder Kreativität und Sport zu erstaunlichen Leisungen fähig ist- und wie diese Binsen in der täglichen Praxis aus Leibes- und Geisteskräften ignoriert werden…“
Da treffen Sie wohl den Punkt, der bei der ganzen Angst um den „Bildungsnotstand“ verloren geht: Νutzen wir („die Gesellschaft“) eigentlich die Potentiale, die uns die nachwachsende Generation liefern kann, oder würgen wir sie ab mit unserer Vorstellung davon, wie wir (die Etablierten) leben wollen: Antiqierte, weil nicht mehr vorhandene, Industriegesellschaft oder antiquierter Feminismus (Gender-Irrsinn der übertriebenen Arbeitsteilung, der unsere Jungen schach-matt setzt)?
Ich meine: Man(n) braucht nicht zu wissen (Schulwissen), warum ein Klimawandel stattfinden könnte, wenn man nicht weiß, warum Mörtel an der Luft aushärtet.
„Was sind die Ursachen für diese beunruhigende Entwicklung? Sie liegen eindeutig im Elternhaus.“ Schreibt Herr Werner, und: „Man muss die Kinder, denen eine normale verbale Entwicklung zu Hause nicht gelingen kann, in die Obhut qualifizierter Pädagogen geben.“
Beide Aussagen sind sicher richtig, aber wie läufts in der Praxis? Davon verstehe ich, mit Verlaub, nach 38 Jahren als „Erzieher“ ein wenig. Und meine Erfahrung ist: „Degradierung“ von Kindern, also herunterstufen bis zur Förderschule geht mit unbequemen, verhaltensauffälligen Schülern rasend schnell- der umgekehrte Weg so gut wie garnicht! Das liegt zum einen an den „qualifizierten Pädagogen“ in der Schule, die mit schwierigen Schülern meist allein gelassen werden, überfordert sind, und sich irgendwann die Problemschüler vom Hals schaffen. (Ich setze, gegen mein Wissen und meine Erfahrung, voraus dass Lehrer in ihrer Mehrzahl pädagogisch ausgebildet sind und entsprechend denken und handeln)
Wenn diese Schüler dann in einer Förderschule gelandet sind, bleiben sie meist dort, weil die betroffene Schule eben davon lebt, eine bestimmte Zahl von Schülern zu haben- wenn nicht drohen Entlassungen, Gruppenschließung, eventuell der Verlust der ganzen Institution. Und gerade das Gebot der „Inclusion“ lässt die Zahl der Förderschüler aktuell steigen, denn viele Lehrer an den Regelschulen versuchen noch schnell, bevor sie endgültig jede(n) nehmen „müssen“, ein paar „Störenfriede“ los zu werden.
Fazit:
Wer mal erlebt hat, wie sich Lehrer einigeln, wenn Sozialpädagogen an der Schule eingestellt werden, die auf einmal in die angestammten Reviere hineinreden wollen.
Wer mal erlebt hat, wie hilflos Jugendämter sind, wenn sie „bildungsfernen“ Familien Hilfen zukommen lassen wollen, die sie entweder aus finanziellen Gründen nicht genehmigt bekommen, oder aus personellen Gründen nicht auf ihre Wirksamkeit überprüfen können.
Wer in den ganzen Bildungsdebatten der letzten Jahrzehnte mitbekommen hat, dass sich die Diskussionen gerne mit dem Bereich Gymnasium bis Hauptschule beschäftigt haben, aber den Bereich Förderschule völlig außen vor ließen.
Und wer weiß, dass es zwar in der Erziehungswissen-schaft längst zu den Binsenweisheten gehört, dass nicht jedes Kind im „System Schule“ gut lernt, dafür aber mit anderen Bildungsangeboten, z.B. mit Schwerpunkt auf Praxis oder Kreativität und Sport zu erstaunlichen Leisungen fähig ist- und wie diese Binsen in der täglichen Praxis aus Leibes- und Geisteskräften ignoriert werden….
Der glaubt nicht daran, dass es in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft einen ernsthaften Willen gibt, „Bildung für alle“ wirklich anzustreben.
@Rainer Werner: Was ist denn eine westliche Sozialisierung? Zum Bildungsbericht habe ich nicht so viel gelesen, da gibt es ja doch ideologische Machtkämpfe. Vielleicht doch ein paar Bemerkungen als Erfahrungsträger Mutter.
Das Problem der neuen Medien habe ich auch kennengelernt, nach meiner Erfahrung sind gerade Jungs davon betroffen. Es ist ein ewiger Ärger, als besonders störend empfand ich es, als diese Medien dann auch noch im Hort auftauchten.
Kindergarten ist nicht gleich Kindergarten. Wir hatten in unserem Kindergarten (private Trägerschaft) auch eine Diskussion darüber, inwiefern ein Kindergarten auf die Schule vorbereiten soll. Da gab es viele Ideen, z. B. auch die eines spielzeugfreien Kindergartens für die Kommunikation. Man sollte ja auch nicht übersehen, dass z. B. im Osten nach der Wende vieles zu Recht aber manchmal auch zu Unrecht in Frage gestellt wurde. Die Kinder sollten nicht schon im Kindergarten beschult werden, freiwillig basteln und malen, meine Jungs dachten nicht im Traum daran. So sind auch hier die Voraussetzungen bei Eintritt in die Schule sehr unterschiedlich. Inzwischen hat sich einiges an Einstellungen verändert.
Plötzlich wurden die Vorschulen abgeschafft. Gleichzeitig wiesen Erzieher und auch manchmal Ärzte zu selten auf Probleme hin, da sich auch einige Eltern Einmischung verbieten.
Ich denke, solche Sprachtest sollten von unabhängigen Ärzten oder geschultem Personal durchgeführt werden. Wir hatten auch alle Vorsorgeuntersuchungen bei unserem Arzt absolviert und ich musste mich dann doch selbst durch ein Labyrinth von Hilfeleistern suchen, vieles war noch in Ab-, Auf- und Umbau. Das Wort Budgetrelevanz (Arzt)konnte ich irgendwann nicht mehr hören und der Kampf um eine stationäre Heilbehandlung bzw. Kur hat mich zermürbt. Das war auch für mich ein „Learning by Doing“ und vor allem verschenkte Zeit.
@Moritz Berger: Ich habe über den Satz von Brecht: Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes. nachgedacht. Ist dies nicht im 20. Jahrhundert an vielen Stellen eingetreten? Denken Sie an die Ausbürgerungen von Andersdenkenden (Thomas Mann, Wolf Biermann), Umerziehung bis zur Vernichtung von Andersdenkenden und Ausgegrenzten oder sogenannten „Kriminellen“ und „Asozialen“ (KZ und Vernichtungslagern). Dabei denke ich auch an die politischen Säuberungen unter Stalin. In einem Buch von Gret Haller „Die Grenzen der Solidarität“ habe ich etwas über den Unterschied des Umganges mit Staat, Nation und Religion zwischen Europa und der USA gelesen. Geschichte hat Europa ja viel und hier auch nach dem Westfälischen Frieden von 1648 die Formel „Wessen Land – dessen Glaube“, was ja zu einer Art „religiösen Säuberung“ (provozierte Völkerwanderung), vor allem protestantischer Christenmenschen, führte.
KJN: @derblondehans
“Ich habe in Mathematik, im Abi, die Note ‘sehr gut’. Ja. Vielleicht liegt ‘s daran.”
Das nennt man dann wohl “Inselbegabung”: Formale Logik ausgezeichnet, wahr-falsch- und schwarz-weiß-Denken, hochbehabt aber eindimensional.
… nix eindimensional. Das hat etwas mit Logik zu tun. Logik ist was anderes als Sozialismus. In Geschichte und ML, also Staatsbürgerkunde, hatte ich auch ein sehr gut. Daher kenne ich die linken Lumpen Sozialisten besser als es denen damals und denen hier offenbar recht ist. Und noch mehr.
In Biologie war ich nur auf ‚befriedigend‘. In der Theorie. 😉 ! Ja und als Deutscher natürlich sehr gut in Sport. Kegeln zum Beispiel, typisch deutsch: möglichst viele mit einer Kugel treffen ….
EJ: Verblödungspolitik.
Muss sehr erfolgreich gewesen sein! – Aber machen Sie sich nichts draus. Wir haben Sie und Ihre Folklore trotzdem gern.
… ja, sehr erfolgreich.
@ derblondehans Verblödungspolitik.
Muss sehr erfolgreich gewesen sein! – Aber machen Sie sich nichts draus. Wir haben Sie und Ihre Folklore trotzdem gern.
@derblondehans
„Ich habe in Mathematik, im Abi, die Note ‘sehr gut’. Ja. Vielleicht liegt ‘s daran.“
Das nennt man dann wohl „Inselbegabung“: Formale Logik ausgezeichnet, wahr-falsch- und schwarz-weiß-Denken, hochbehabt aber eindimensional.
@M.B.
… Mist, jetzt haben Sie mich erwischt. Aber Achtung: zuerst schreibe ich, siehe oben, Nachfolgendes könnte von mir sein dann ff. Es war also ein Zitat, das mir zugegebener Maßen, gefiel.
Aber wirklich denke ich mir den Böger schlimmer, zumindest zum Thema Bildung hier. Böger gilt mir halt als Synonym für eine mehr als 100-jährige links-sozialistische – katastrophale – Verblödungspolitik. Katastrophal für die Deutschen. Das war mal anders. Ich würde glatt Bismarcks Sozialisten-Gesetz reaktivieren.
Im Übrigen sind es die Sozialisten, die abermillinoen Mohammedaner, zum Beispiel aus Anatolien, als Wahlvolk nach Deutschland karren. Wer wählt sonst Sozialismus? Da haben Sie dann auch die Antwort auf Brecht.
Ich habe in Mathematik, im Abi, die Note ’sehr gut‘. Ja. Vielleicht liegt ’s daran.
@Es wäre doch vielleicht besser gewesen Sie wären schon sehr früh aus Berlin weggezogen.
Die schlechte Schulbildung hat wohl Einfluß auf Ihre Mathematikkenntnisse gehabt.
„Böger, SPD, war in Berlin 25 Jahre Senator für Bildung.“
„Von 1999 bis 2006 war er Senator des Landes Berlin für Bildung, Jugend und Sport.“
Ganz nebenbei Sie zählen doch auch zum Volk .
Oder gehören Sie zu den Marsianern?
Wie wäre es mit dieser Lösung:
Wählen Sie doch ein anderes Volk, um es mit Brecht zu formulieren:
Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes.
Nachfolgendes könnte von mir sein. 😉
Über alle dem steht die Frage, warum war das noch vor ein paar Jahrzehnten anders?
Weil die Bildung im Lande von Ideologen bestimmt wird.
Weil diese die eigenen Interessen befördern, statt die Bildung ihres Volkes.
Weil das Volk gelernt hat, dass man auch ohne besondere Anstrengung ans Ziel kommen kann.
Weil das Volk gelernt hat zu delegieren:
Die eigenen Interessen an Parteien und deren Protagonisten.
Die Verantwortung für die eigenen Kinder an Schule und Lehrer.
Böger, SPD, war in Berlin 25 Jahre Senator für Bildung.
Während der gesamten Zeit war Berlin Schlusslicht der Länder in punkto Schulbildung.
25 Jahre wurde diese Nulpe nicht abgewählt. So wichtig war den Berlinern die Bildung ihrer Kinder.
Heute in USA: „Gupta answers your questions!“ Also kein Kissinger oder „McDonald“. Und warum schaut heute ganz USA in CNN auf was „Gupta“ erklaert ueber die groesste Frage aller „Americans“: Krankenversicherung. Der U.S. Supreme Court hat gestern, unerwartet, entschieden, dass Obama’s „Affordable Healthcare Act“ auch „Obamacare“ genannt, keine Vergehen gegen die Verfassung darstellt. Aber ihr in Deutschland koennt auch von „Gupta“ lernen: Seine Eltern, beide Ingenieure, wanderten in den 1960ziger nach USA. Ihr Sohn Sanjay wuchs auf als einziges Kind von Indern in einer Kleinstadt in Michigan. Das Wichtigste, welches „Gupta“ von seiner Kindheit erklaert: „Meine Eltern erlaubten mit das Fernsehen nur einmal in der Woche zusehen – und nur ein einziges Programm!“. Dr. Sanjay Gupta, Neurochirurg, ist heute der bekannteste Mediziner in USA, weil Dr. Gupta im Thema „Medizin“ fuer CNN TV erscheint. Fuer Deutsche ist hier nicht wichtig, dass Gupta gebildete Eltern hatte – sondern Eltern welche die verheerende Wirkung des „american television“ auf Kinder erkannten. Intelligentes Fernsehen kann bildend wirken – und das gibt es sogar in USA von dem nicht-kommerziellen Public Television – auch Programme fuer Kinder. Aber PBS welche ohne Reklame arbeitet – wird nur von den Kindern der gebildeten Elite benutzt. „Germany“ ist ein Land (keine „Nation“ wie Frankreich oder Schweiz)- welches in allen Beziehungen „ersatz-amerikanisiert“ erscheint. Jedes Modezucken von New Yaaark oder Kreischen von Hollywood wird noch schneller in Koenigswursthausen nachgeahmt, als im „Heartland USA“ (Ohio, Iowa, Utah…). Selbst die grossen „Philosophen“ welche man unter den „Starke Meinungen“ Kommentaristen bemerkt, und deren langwindige und spitzfindige und beeindruckende Anwallungen meist mehrmals langsam gelesen werden muessen, – platzen ploetzlich als Verehrer der „Beatles“ und „Dolly Parton“- das wirkliche Niveau der seit zwei Generationen „ersatz-americanized“ Bundesbuerger. Deutschland wird am Ende dort landen wo leider Irland heute gesunken ist: Nur wenige sprechen die Sprache ihres Volkes und ihres Landes und auser Ale und Tanzen stammt alles von der ehemaligen Besatzungmacht… Also neben Integrierung oder Einfuegung der vom Ausland eingewanderten – brauchen beide – die Einheimischen und die Zugewanderten eine „De-Amerikanisierung“ – und damit wird sich die Bildung und der Kulturstand ALLER in Deutschland erhoehen!