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Die Schlecker-Frauen schaffen das, auch ohne Staatsgeld

Es ist nicht zu fassen: 25 000 offene Stellen verzeichnen die Agenturen für Arbeit bundesweit für Verkäuferinnen.  11 000 fähige Schlecker-Mitarbeiterinnen suchen Arbeit. Warum überhaupt sollten sie eine Auffanggesellschaftbrauchen?

Diese Frauen werden neue Jobs finden. Sie werden von der Gewerkschaft Verdi und der Politik in einer Art und Weise missbraucht, die wirklich abscheulich ist. Transfergesellschaften machen nur Sinn, wenn tausende von Menschen an einem Standort  ihre Arbeit verlieren und es deshalb schwer ist, sie schnell wieder zu vermitteln. Gewerkschaften lieben Transfergesellschaften, weil sie meist von Leuten geführt werden, die der Gewerkschaft nahe stehen – und natürlich, weil sie damit Propaganda machen können.

Ob sie den Betroffenen helfen, interessiert kaum jemanden. Und in der Tat sind die Bilanzen allenfalls gemischt. Hauptsächlich geht es darum, die Betroffenen für ein paar Monate vom Arbeitsmarkt fern zu halten und sie mit Bewerbertraining und ähnlichem ruhig zu stellen.  Die Praxis zeigt, dass das ihre Chancen eher schmälert statt steigert. Und wie gesagt: Rein theoretisch kommen auf jede entlassene Schlecker-Verkäuferin zwei offene Stellen. Das wird nicht immer funktionieren, doch eines ist klar: ein Großteil der Betroffenen hat gute Aussichten auf einen neuen Job.

Es ist gut, dass die FDP-Minister in den Ländern der Transfergesellschaft nicht zugestimmt haben. Sie ist reine politische Propaganda – und sie zeigt erneut, wie plakativ Politik funktioniert. Parallel zu der Schlecker-Insolvenz gehen hunderte von Firmen pleite und müssen Mitarbeiter entlassen. Wer kümmert sich um die?

Die Politik musste sich notgedrungen in den vergangen Jahren immer wieder in die Wirtschaft einmischen und mit vielen Milliarden von Euro Banken retten.  Dafür gab es zumindest nachvollziehbare Gründe. Dennoch hat es die Politik wieder verpasst,  die Regeln so zu setzen, dass sie künftig Banken eben nicht mehr retten muss.

Wo immer sie direkt versucht hat, Arbeitsplätze zu retten von Opel bis Holzmann hat das fast nie funktioniert.  Das muss wieder zurückgefahren werden: Es ist zu teuer und fast immer wirkungslos.

Die Politik muss aufhören, sich in Dinge einzumischen, die die Menschen allein regeln können. Wir sollten den Mitarbeitern bei Schlecker zutrauen, sich selbst neue Arbeit zu suchen.

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50 Gedanken zu “Die Schlecker-Frauen schaffen das, auch ohne Staatsgeld;”

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    @Margaret Heckel

    soviel zu Ihrer Nicht-Einmischpolitik:

    Mehrheit der Schlecker-Frauen weiter ohne Job
    03.09.2012, 14:47 Uhr

    Nur fast jede vierte Schlecker-Verkäuferin hat mittlerweile wieder einen Job gefunden. Das teilt die Bundesagentur für Arbeit (BA) mit. Die BA wird wohl auf ihrer Millionenforderung an die Insolvenzverwaltung sitzen bleiben

    http://www.handelsblatt.com/un.....88352.html

    Aber vielleicht sollte man/frau den Frauen wie bei Red Bull Flügel schenken, sprich die Mobilitätsrate weiter erhöhen 🙂

    Wir wissen ja:

    Die Praxis ….ein Großteil der Betroffenen hat gute Aussichten auf einen neuen Job.

    Ich frage mich schon manchmal, wieviel Bodenhaftung unsere journalistische Nomenklatura hat.

    Aber wenn man immer auf dem Podium sitzt dann ist der Boden weiter entfernt.

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    @EJ: „“postdemokratische“ – Abhilfe“
    Eben. Mann, darum geht’s doch wohl!
    „… Gegend von Hannover lokalisiert – zivilisiert, hell, hochdeutsch, gewissermaßen.“
    Hannover – hell, naja.. Tatsächlich habe ich mich da engagiert. Ich komme aber gerade aus Jerusalem, aber jetzt nicht aus „katholisch“en Gründen. Dort ist’s vielleicht hell, aber bestimmt nicht hier in Deutschland, obwohl ich es wirtschaftlich, auch @Moritz Berger, ja ständig in der Presse anders lesen muss und auch in Israel danach gefragt wurde – Investitions-Nachholbedarf halt, meine ich.
    Es ist die Abkopplung der Wirtschaft vom Arbeitsmarkt, der hier wie dort und wahrscheinlich anderswo beunruhigt, Ersatzschauplätze wie z.B. Hyperreligiösität oder Nationalismus eingeschlossen.
    „(Tja, hilft nichts. Muss ich mein Bild von Ihnen tatsächlich in Richtung Eifeler Moorhuhn bis Waldschrat abdunkeln!“
    Für erstzeres treffen Sie zu schlecht und letzteres ist ein Kompliment für mich angesichts des Mainstream-Versagens.

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    @EJ

    Ihnen und den anderen Teilnehmer :

    Fröhliche Ostern

    P.S. Lassen Sie uns die Diskussion nach Ostern weiterführen!
    Dass Sie für Putin und Konsorten keine Werbung machen versteht sich!!

    Nur wo beginnt und wo endet die wirtschaftliche Freiheit??
    Dass ist hier die Frage…..solange wir noch fragen können……..

  4. avatar

    @EJ

    Ihnen und den anderen Teilnehmer :

    Fröhliche Ostern

    P.S. Lassen Sie uns die Diskussion nach Ostern weiterführen!
    Dass Sie für Putin und Konsorten keine Werbung machen versteht sich!!

    Nur wo beginnt und wo endet die wirtschaftliche Freiheit??
    Dass ist hier die Frage….solange wir noch fragen können…

  5. avatar

    @ Frau Groda und Moritz Berger

    Leider muss ich mich in eine kurze Osterpause verabschieden. – Was die Postdemokratie betrifft – das analytisch-kritische Konzept, wichtig genug, ist das eine, das andere ist dessen „positive“ Inanspruchnahme: ‚Wenn die Massen politisch ohnehin schon so verblödet sind bzw. sich so leicht verblöden lassen, kann ein bisschen Putin, ein bisschen China, ein bisschen autoritäres System, ein bisschen Diktatur zugunsten der wirtschaftlichen Freiheit auch uns nicht schaden.‘ (Für diese Ideen bzw. deren Vertreter wollte ich keine Werbung machen.)

    Allen Frohe Ostern!

  6. avatar

    @EJ

    Herzlichen Dank für den Hinweis auf Colin Crouch:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Colin_Crouch

    „Je mehr sich der Staat aus der Fürsorge für das Leben der normalen Menschen zurückzieht und zuläßt, daß diese in politische Apathie versinken, desto leichter können Wirtschaftsverbände ihn – mehr oder minder unbemerkt – zu einem Selbstbedienungsladen machen. In der Unfähigkeit, dies zu erkennen, liegt die fundamentale Naivität des neoliberalen Denkens.“

    Der englische Titel ist m.E. besser als die deutsche Übersetzung:

    The Strange Non-death of Neo-liberalism

    Das befremdliche Überleben des Neoliberalismus. Postdemokratie II

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    @EJ

    Na da geben Sie doch schon (etwas) Butter bei die Fische:

    „Es geht um das Maß, in dem wir (Deutsche, Europäer, der Westen) Subjekt unserer eigenen Politik bleiben können (und nicht lediglich zum Objekt der Politik anderer werden).“

    1. konkrete Frage:
    In welchen Bereichen werden wir (Deutsche, Europäer, der Westen) Objekt der Politik anderer: z. B. Bei der Verknappung der seltenen Erden durch China?, Bei der Bestimmung des Erölmarktes durch westlichen Unternehmen im Einklang mit der erdölproduzierenden Staaten?
    2. Werden wir zum Objekt der Politik anderer durch den internationalen Finanzmarkt?
    3. Werden wir z.B. Objekt der Politik anderer z.B. durch die zunehmende Ökonomisierung unserer Gesellschaft (Bildungssektor siehe Bertelsmann, siehe z.B. Bachelorisierung etc.)?
    Wenn es Ihnen um eine Bestandsaufnahme geht und Sie gleichzeitig feststellen wir denken zu ideologisch, dann fehlt mir hier eine Erklärung was Sie unter z u ideologisch verstehen…
    Ist z u ideologisch nicht wie ein wenig schwanger?

    Oder andersherum gefragt:
    Sind Sie der Auffassung dass die soziale Marktwirtschaft zu ideologisch ist. Das Spektrum, was jeder von uns unter sozialer Marktwirtschaft versteht, ist doch riesig.
    Wie wollen wir denn da „ ökonomische Grundsätze „ bilanzieren?

    Ich sage Ihnen auch nichts neues, dass jede Bilanz unterschiedlich interpretiert werden kann. Leider ist die Bilanz kein Axiom. Wie im übrigen die Wirtschaftswissenschaften nach meiner Auffassung auch keine „Wissenschaften“ wie die Naturwissenschaften sind. Bei Erich Guten sprach immer noch von Handlungswissenschaften.

    Und es heißt in der deurschen Sprache immer noch Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre!

    Wenn wir folglich etwas nicht konkret bilanzieren können. Was wäre Ihrer Meinung nach dann eine andere Bestandsaufnahme?

    „Tun Sie, indem Sie auf Schumpeter hinweisen, Butter bei die Fische?“

    Meine Antwort ist ja:

    Weil Schumpeter in seiner vielgerühmten Veröffentlichung:Kapitalismus, Sozialismus, Demokratie:
    http://de.wikipedia.org/wiki/K.....Demokratie

    auf die selbstzerstörischen Eigenschaften des Kapitalismus hinweist.
    Konkret:Die „ Selbstzerstörung von Schlecker „ führt z.B. zu einer Verstärkung der bereits am Markt agierenden Konkurrenten wie dm, Rossmann, Müller und nicht zur Entwicklung von neuen kleineren Unternehmen. Zum anderen werden auch die Discounter wie Aldi und Lidl zukünftig stärkere Konkurrenten der Drogerieketten.

    Ihr Beispiel von der kooperativen Nutzung Ihres Häckslers mit Ihrem Nachbar, Ihren Nachbar ? zeigt doch auch dass Sie sich z.T. schon aus der Wachstumshype ausgliedern?

    Was passiert wohl, wenn nur 10% der Bevölkerung wieder ihre eigenen Kartoffeln, ihren eigenen Kohl anbauen oder sich wieder ein paar Hühner zulegen?
    (es muß ja nicht gerade dieser Hühnerstall sein:http://www.omlet.co.uk/product.....=Eglu%20Go)

    Ich sehe es ganz pragmatisch bei kleineren Handwerksbetrieben in einer Straße in meiner Heimatstadt:
    Sie haben mehr oder weniger „ die Schnauze voll“ das Objekt der Politik anderer im Bereich Energie zu sein und haben eine eigene Energiegenossenschaft gegründet mit eigenem BHKW. Da hat die „ Deregulierung „ tatsächlich die Möglichkeit zu alternativen Lösungen geschaffen.

    P.S. Energie können Sie leider von mir noch nicht direkt (oder über ebay) beziehen.

    Aber zum Ende diesen Sommers kann ich Ihnen sicherlich meinen ersten Honig “ starke-meinungen “ aus unserer Bienengenossenschafdt anbieten!!!

  8. avatar

    Nachtrag: Sich bei der Zustandsbeschreibung unseres Systems mit den Gedanken zur Gleichheit von Tocqueville zubeschäftigen wäre auch kein Fehler.

  9. avatar

    @EJ: Ihr Beitrag über die Postdemokratie zählt tatsächlich zu den Interessantesten.

    Ob die Meinung von Crouch, Wolin oder Ranciere, ebenso könnte man auch Norberto Ceresole anführen – hier findet man die Zustandsbeschreibung zumindest unseres momentanen Deutschen Systemes.

    Genau das meinte ich mit meiner Erinnerung an Frau Honeckers Wunschvorstellung, die ja offensichtlich keine geblieben ist.

    Wir befinden uns – jedenfalls meiner Meinung nach – bereits in der Postdemokratie.

    Das zu diskutieren hätte oberste Priorität, solange wir nämlich noch öffentlich diskutieren“dürfen“.
    Bzw. solange uns der staatliche Verblödungs Apparat noch nicht so verdummt hat, daß wir nur noch „geplant“ und geleitet denken.

  10. avatar

    @ Moritz Berger

    [postdemokratisch] Nennen Sie doch einmal Roß und Reiter….

    Nein. Ich mache keine Werbung für diese Leute. Googeln Sie! (Wegen des zweifachen – beschreibenden und programmatischen – Gebrauchs von „postdemokratisch“ braucht die Googelei allerdings länger als 5 Minuten.)

    Kolonisierung

    Unsinn!

    Haben die Brasilianer nicht ebenfalls das Recht in der Weltpolitik aktiv zu werden?

    Sicher haben sie das. – Es geht um das Maß, in dem wir (Deutsche, Europäer, der Westen) Subjekt unserer eigenen Politik bleiben können (und nicht lediglich zum Objekt der Politik anderer werden).

    konkrete Ansätze, wie und in welche Richtung Veränderungsprozesse stattfinden sollen.

    Das war nicht mein Thema. – Mir geht es (zunächst) um Bestandsaufnahme. Wir denken zu ideologisch. Lassen sich (ökonomische) „Grundsätze“ nicht konkret bilanzieren, gehören sie in das Reich ungerechtfertigter Annahmen verbannt.

    Schumpeter und Butter bei die Fische

    Tun Sie, indem Sie auf Schumpeter hinweisen, Butter bei die Fische?

  11. avatar

    da das Osterfest naht, hier der Abgesang auf die soziale Marktwirtschaft in der Schweiz:

    http://www.tagesanzeiger.ch/wi.....y/22402689

    Zitat:

    Der neue Präsident des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes, Valentin Vogt, spricht Klartext: «Nicht jeder Lohn kann für eine Familie existenzsichernd sein», sagt er und verweist auf Zweiteinkommen und Sozialhilfe. «Wo ausnahmsweise das Haushaltseinkommen nicht ausreicht, gewährleisten Sozialversicherungen und Sozialhilfe die Existenzsicherung.»

    Vielleicht sollten die Schweizer jetzt nach Deutschland auswandern??

  12. avatar

    EJ: Sie meinen Abgabenquote. (Sie liegt so ziemlich in allen entwickelten/ erfolgreichen Volkswirtschaften (ähnlich) hoch.)

    … ja da kann man ja nur hoffen, dass die anderen ‚entwickelten/ erfolgreichen‘ (*rofl*, das erinnert mich an die entwickelte sozialistische Gesellschaft, die hatten wir schon.) Volkswirtschaften nicht einfach ins Wasser springen oder auf den Gedanken kommen eine EU zu gründen. Das wäre ja echt doof. Oder?

  13. avatar

    M.B.Wenn ich diese Sätze hier von Ihnen lese komme ich doch zur Überzeugung, dass Sie (unbewußt?) hier die rechten Karten austeilen.
    Sorry aber es lohnt sich doch wohl nicht mit Ihnen konkret über Ansätze zur Veränderung unseres Wirtschaftssystems zu diskutieren….

    … wer sagt/schreibt, dass ich mit Ihnen diskutieren will? Sie haben mich gefragt, ich habe geantwortet. Wenn Ihnen meine Antworten nicht passen, brauchen Sie nicht fragen. Ich frage Sie nix. Und ich bin mir sicher, dass die Historie auch ohne M.B ‚geschrieben‘ werden kann und wird.

  14. avatar

    Lieber Don Camillo: Leider sollte man Frau Honecker recht geben.
    Wir sind schon lange mitten drin in einer Systemveränderung und die Politiker erinnern sich – wie Frau Honecker meinte – an die Erfahrungen der wunderbaren Ehemaligen. Besonders unsere hochverehrte Deutsche Staatenlenkerin scheint ein besonders gutes Gedächtnis zu haben!

    Auch mein Blog nimmt sich langsam aus, wie das Tagebuch der Titanic.

    Schöne Ostern und lassen Sie es sich einfach nur noch gut gehen.Sie sollten nichts und niemand mehr ernst nehmen.

  15. avatar

    Tja, Frau Groda, nehmen Sie mich mit? …. meine Kinder sind schon weg, alle, die einen geistig, die anderen auch körperlich. Wenn Sie mich fragen, warum ich hier meine Pixel verstreue? Ich schreibe hier mein Tagebuch und da steht oben drüber: Wie hat es nur wieder so weit kommen können?

  16. avatar

    @EJ

    „Aber wenn Sie mal nicht nur auf die analytische, sondern auch auf die programmatische Verwendung des Attributs „postdemokratisch“ achten, werden Sie sehen, dass es mindestens eine (zunehmend starke) Randgruppe gibt, die sich sehr wohl um diese Wahrheit kümmert – und, bevorzugt unter Hinweis auf das Erfolgs-Beispiel Chinas, auf – eben: „postdemokratische“ – Abhilfe sinnt …“

    Nennen Sie doch einmal Roß und Reiter….

    „Für den “Mainstream” würde ich Ihnen (noch) zustimmen. Ähnliches gilt auch für Wahrnehmung der (welt-)politischen Marginalisierung des Westens: Sand <= Kopf"

    Und was verstehen Sie unter Marginalisierung des Westens?

    Wo sollen Sie weiter für eine " Kolonisierung " eintreten?

    Haben die Brasilianer nicht ebenfalls das Recht in der Weltpolitik aktiv zu werden?

    Und was wäre wohl geschehen, wenn Zheng He seine Seereisen weitergeführt hätte:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Zheng_He

    Und Zhengtong die offensive Seefahrt seines Vorgängers Xuande ausgedehnt hätte…

    http://de.wikipedia.org/wiki/Xuande

    http://de.wikipedia.org/wiki/Zhengtong

    würden wir da nicht auch von einer Margininalisierung des Ostens sprechen ….

    Mir fehlen bei Ihren sehr schön gedrechselten Ausführungen immer noch konkrete Ansätze, wie und in welche Richtung Veränderungsprozesse stattfinden sollen.

    Das die neoliberalen Marktmerksätze nicht mehr ausreichend sind (wenn sie es jemals waren) um Veränderungen beizuführen, dasind wir gleicher Auffassung.

    Vielleicht sollten wir uns doch wieder einmal Schumpeter zu wenden, der zwar von der innovationen zerstörerischen Kraft des Kaptialismus spricht, aber auch (und dies wird oftmals unterschlagen) auf die sich verringerenden Wachstumsraten in hochentwickelten Industrieländern hinweist und nach dem Absterben des Kapitalismus einen Sozialismus vorhersieht…

    Wie immer dieser Sozialismus auch aussehen mag.

    Lieber EJ etwas mehr Butter bei die Fische…

    Vielleicht finden wir hier doch noch Lösungsansätze ohne in den zunehmenden Pessimismus zu verfallen…

    Statt Moorhühnern können wir auch Perlhühner züchten…

    Schon einmal vorab Fröhliche Ostern bei der Suchen nach weiteren wirtschaftlichen Ostereiüberraschungen.

  17. avatar

    @Rita Groda

    „ich jedenfalls werde versuchen nicht mehr in Europa ansässig zu sein, wenn die zentralistische Katastrophe voll zuschlägt.“

    Wo wollen Sie denn noch hin auf unserem verschuldeten Globus??

    Anderswo sind die Wiesen leider auch nicht grüner…..

  18. avatar

    @bH

    „Und wie ich meine, dringend eine Reform der Demokratie. Zum Beispiel derart: Wahlberechtigung ab 35 bis zum 60ten Lebensjahr.“

    Sorry aber das ist mit doch wirklich ziemlich abstrus….

    Dass heißt doch im Klartext, dass Sie auch ab 60 entmündigt werden oder?

    „Das alles geht sicher nur durch eine Revolution, egal wie die aussehen mag – ala Ceausescu oder ‘DDR’ – die Vollendung der ’48er, angepasst an die Moderne eben.“

    !Angepaßt an die Moderne eben letztlich wie bei Ceausescu“ : die Knarre raus.

    Sorry aber ich glaube, da geht bei Ihnen der mecklenburgische John Wayne durch.

    Was für ein Glück dass Sie diese wargames nur am Pc durchspielen.

    Und Europa ersteht wie Phönix aus der Asche … gab es dass nicht schon einmal 1945??

    Was für ein Glück für uns dass man Sie nicht an den trigger läßt…

    Wenn ich diese Sätze hier von Ihnen lese komme ich doch zur Überzeugung, dass Sie (unbewußt?) hier die rechten Karten austeilen.

    Sorry aber es lohnt sich doch wohl nicht mit Ihnen konkret über Ansätze zur Veränderung unseres Wirtschaftssystems zu diskutieren….

  19. avatar

    Lieber blonder Hans: Beim ESM gebe ich Ihnen uneingeschränkt recht.

    Allerdings sieht es im Detail noch wesentlich schlimmer aus, als DIE WELT und Sie vermuten.
    Ich habe mir schon vor einiger Zeit die Mühe gemacht mir dieses vorgschlagene Vertragswerk anzuschauen;ich jedenfalls werde versuchen nicht mehr in Europa ansässig zu sein, wenn die zentralistische Katastrophe voll zuschlägt.

  20. avatar

    @KJN

    Wo sehe Sie eine Marginalisuierung unserer Wirtschaft.

    Ich sehe eher eine weitere Verringerung der Arbeitseinkommen… bei Stundenlöhnen für Friseurinnen in Thüringen von 3,50€ und Pizzabäckern in Mecklenburg von 2.50€ (der Rest wird vom Jobcenter aufgestockt)

    Und was die Dörfer ohne Läden betrifft. Dieser Trend ist überall zu beobachten, da ist die Eifel keine Ausnahme.

    Was tun…

    Vielleicht doch wieder ein stärke Dezentralisierung (ich sehe schon den Wutausbruch von Klaus Kocks….)

    In der Schweiz entdeckt:

    http://neustartschweiz.ch/

    Vielleicht müssen auch wir manches über Bord werfen??

  21. avatar

    @ KJN Hier in der Eifel

    So kann man sich täuschen! Ich habe Sie, obwohl katholisch, bisher in Niedersachsen bzw. in der Gegend von Hannover lokalisiert – zivilisiert, hell, hochdeutsch, gewissermaßen. (Tja, hilft nichts. Muss ich mein Bild von Ihnen tatsächlich in Richtung Eifeler Moorhuhn bis Waldschrat abdunkeln!)

  22. avatar

    @M.B.

    … ist doch schon alles geschrieben worden. So verschieden sind die Auffassungen hier gar nicht. Stichwort – Steuerreform, Subventionsschwindel einschließlich der ‚Sozialisierung‘ von Verlusten, insbesondere der Finanzbetrüger, Lobbyismus … Bildungsreform usw., usf..

    Und wie ich meine, dringend eine Reform der Demokratie. Zum Beispiel derart: Wahlberechtigung ab 35 bis zum 60ten Lebensjahr. Politische Tätigkeit ab 40 bis maximal zum 60ten Lebensjahr.

    Das alles geht sicher nur durch eine Revolution, egal wie die aussehen mag – ala Ceausescu oder ‚DDR‘ – die Vollendung der ’48er, angepasst an die Moderne eben.
    Warum nur so? weil Finanz-, Partei- und Polit-Oligarchien am Status Quo festhalten werden.

    Oder was wahrscheinlicher ist, die EU bricht auseinander und Europa entsteht wie ein Phönix neu aus der Asche.

    Es kann nur zusammenwachsen was zusammengehört. Kein Imperium, sondern ein Zusammenschluss freier, gleichberechtigter, souveräner Nationen. Ein Europa der Vaterländer.

  23. avatar

    @ derblondehans

    Sie meinen Abgabenquote. (Sie liegt so ziemlich in allen entwickelten/ erfolgreichen Volkswirtschaften (ähnlich) hoch.)

    @ KJN: daß sich keiner traut, die Wahrheit über die Marginalisierung unserer derzeitigen Wirtschaft in der Welt

    Jetzt schlagen Sie „meinem“ Fass den Boden aus, vertiefen es gegen meine Absicht, sozusagen. Aber: Ja! Das gehört ebenfalls in diesem Zusammenhang. (Auch wenn mir dabei – s.u. – ein bisschen übel wird.)

    Für den „Mainstream“ würde ich Ihnen (noch) zustimmen. Ähnliches gilt auch für Wahrnehmung der (welt-)politischen Marginalisierung des Westens: Sand <= Kopf!

    Aber wenn Sie mal nicht nur auf die analytische, sondern auch auf die programmatische Verwendung des Attributs "postdemokratisch" achten, werden Sie sehen, dass es mindestens eine (zunehmend starke) Randgruppe gibt, die sich sehr wohl um diese Wahrheit kümmert – und, bevorzugt unter Hinweis auf das Erfolgs-Beispiel Chinas, auf – eben: "postdemokratische" – Abhilfe sinnt …

  24. avatar

    EJ:„Sollte uns diese Erkenntnis nicht dazu zwingen, die Glaubensbekenntnisse endlich über Bord zu werfen und entweder nachprüfbar rational und konkret zu argumentieren – „
    Das wird allerdings von den organisierten Interessengruppen mit systematischer Penetranz und Ignoranz nicht getan und daß sich keiner traut, die Wahrheit über die Marginalisierung unserer derzeitigen Wirtschaft in der Welt zu sagen, stinkt nach meinem Geruchsempfinden!

  25. avatar

    @derblondehans
    „Das sind allein Ihre Projektionen..“
    Da könnten Sie auch richtig liegen.. man hat ja so seine Empfindlichkeiten.
    Und wenn ich mir hier in der Nachbarschaft die sich entvölkernde Eifel ansehe, wünsche ich mir etwas mehr von Ihrem mecklenburgischen Selbstbewusstein hierhin.
    „Was soll Globalisierung denn Ihrer Meinung nach überhaupt sein?“
    Positiv gesehen: Geschäfte mit der ganzen Welt.
    Negativ gesehen: Geschäfte einiger weniger mit der ganzen Welt.
    Wie EJ meinte: Wen lässt die Politik noch ihre Taschen vollmachen?! Und was die „Wirtschaft“ betrifft, die gerade so munter staatliche Interventionen bei den hohen Treibstoffpreisen fordert: Wen will sie damit schützen? Die Ratten beim Verlassen des sinkenden Schiffes? Hier in der Eifel sind Dutzende Dörfer ohne Läden, Kneipe etc. aufgrund solcherlei Subventionen!

  26. avatar

    O-Tone EJ:
    Sie dürfen gern so denken und schreiben, wie derblondehans eben denkt und schreibt.

    Es wäre wirklich einmal interessant was der blonde Hans für konkrete Vorstellungen hat wie die Wirtschaft auszusehen hätte.

    Von einem Ingenieur, der von der Maas bis an die Memel bis hin zum Amur seine Produkte verkauft könnte man doch endlich auch einmal pragmatische Ansätze erwarten.

    Dies wäre schon ein erster Ansatz:

    „‘Gerechte’ Wirtschaftspolitik kann nur ohne Subventionen funktionieren“

    Meine Frage ist konkret. Wie verwirklichen wir dies?

    Und wenn Sie hier schreiben:

    „Sehr wohl aber der Verrat an meiner Heimat Deutschland durch die Machenschaften der Parteien- und der Finanzoligarchie der ‘BRD’.“

    Wie wollen Sie den Verrat an Ihrer Heimat abstellen?

    Wollen Sie die Banken enteignen?

    Wollen Sie die Parteien abschaffen?
    Weil:
    „Die FDP’C’DUSPDGRÜNENNPD u.a. interessieren mich nicht wirklich.“

    Was interessiert Sie wirklich?

    Bitte Butter bei die Fische!!

    @KJN

    Sie haben recht : Die Volkswirtschaft ist durch die Betriebswirtschaft ersetzt worden…

    Auch die letzten volkswirtschaftlichen Bereichen werden privatisiert!!!
    So etwas heißt heute (verbrämt) Private Public Partnershit, pardon Partnership….

    Nur wenndie Krise kommt alles wieder volkswirtschaftich…

    Denn Gewinne sind immer nur privat, Verluste konsequenterweise öffentlich….

  27. avatar

    @EJ

    … ich meinte Steuerabgaben. 😉 (Steuerquote?, Steuerabgaben? – bewusste Verschleierung durch den Staat?)

    Von 100 Euro Arbeitskosten (Bruttoverdienst plus Sozialbeiträge des Arbeitgebers) blieben ihm im vergangenen Jahr nach Abzug von Lohnsteuer und Sozialbeiträgen noch 48 Euro übrig. Für einen alleinstehenden Geringverdiener waren es 52,70 Euro. Hier waren nur in Belgien die Abzüge höher. Weniger dramatisch sieht es beim verheirateten Alleinverdiener mit Durchschnittsverdienst und zwei Kindern aus: Ihm blieben 63,60 Euro. Bei dieser Gruppe rangiert Deutschland auf Platz 10.

  28. avatar

    @ KJN: Allerdings gelangen Sie bei Ihrer Argumentation auch schnell zu dem Schluss “Too big to fail” bei einigen

    Genau richtig. Das wäre ein mögliches Ergebnis. Und daraus wären (einschneidende) ordnungspolitische Konsequenzen zu ziehen. Einem solchen Ergebnis kommen sie aber nicht auf die Spur, wenn sie keine konkreten Berechnungen anstellen. – Warum ist solche kritische Konkretion nicht mal in diesem relativ bescheidenen – und überschaubaren, sollte man meinen – Beispiel-Fall möglich? Ist der „Fall“ gar nicht so leicht überschaubar? Oder wollen wir’s gar nicht so genau wissen? Weil’s nur darum geht, wer sich (nicht) die Taschen füllen darf?

    daß man das grundsätzlicher angehen muss, als Frau Heckel in ihrem Artikel, wissen Sie bestimmt auch

    Ich schon. Aber warum weiß Frau Heckel (& Co) das nicht? Nach den beiden Katastrophen der letzten Jahre sollten wir den Stellungskrieg endlich mal beenden. Oder? Beide Seiten – beide(!) Seiten – haben erkennbar massiv überzogen. Sollte uns diese Erkenntnis nicht dazu zwingen, die Glaubensbekenntnisse endlich über Bord zu werfen und entweder nachprüfbar rational und konkret zu argumentieren – oder unser Stochern im Nebel einzugestehen? Anders gesagt: Was muss noch geschehen, bevor wir endlich auch den „Wohlstand der Nationen“ einer echten Aufklärung unterziehen.

    @ derblondehans: Rund 50% Steuerquote

    Lassen Sie Ihren Maschinenbau Maschinenbau sein! Bei rund 50% Steuerquote kommt für Sie nur noch ein Job im höchst bezahlten nicht-recherchierenden Journalismus oder eine Spitzenposition in der FDP oder die Nachfolge Dieter Hundts in Frage!

  29. avatar

    KJN: Was stellen Sie sich vor? Globalisierung mit Nationalismus stoppen? Grüße ins Vorgestern!

    … vielleicht könnten Sie doch endlich Ihre Unterstellungen lassen. Die Wiederholung der Wiederholung der Wiederholung Ihrer Behauptung macht Ihre Behauptung noch lange nicht wahr. Das sind allein Ihre Projektionen. Wo habe ich mich jemals ’nationalistisch‘ geäußert? Oder wo habe ich Nationalismus vertreten?

    Was soll Globalisierung denn Ihrer Meinung nach überhaupt sein?

    Meine (persönlichen) Geschäftsbeziehungen reichen über die Maas und Memel, vom Jordan bis zum Mississippi und Jangtsekiang, hinaus.

    Grüße aus meiner deutsch-mecklenburg-vorpommerischen Heimat

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    @EJ:„…Opel, Holzmann, Schlecker und, ach, die vielen Klein-Pleitiers (“Ist das Gerechtigkeit? Was ist eigentlich mit denen?”), über ein und denselben ideologischen Kamm schert. Er hat mir eine genaue volkswirtschaftliche Rechnung aufzumachen. „
    Volkswirtschaftslehre? Die gibt’s doch gar nicht mehr, nur noch Betriebswirtschaftslehre. Wussten Sie das nicht?
    Allerdings gelangen Sie bei Ihrer Argumentation auch schnell zu dem Schluss „Too big to fail“ bei einigen und daß man das grundsätzlicher angehen muss, als Frau Heckel in ihrem Artikel, wissen Sie bestimmt auch.
    Das hat auch Moritz Berger mit seinem Bezug auf Schumpeter angemahnt.

  31. avatar

    EJ: Sie eigentlich eine wirtschafts-journalistische Karriere an? Sie hätten gute Chancen!

    … nein, ich arbeite in echt, konstruiere im Maschinen- und Sondermaschinenbau und in der Medizintechnik ‚multitasking‘ von zu Hause aus. Dabei ist das Internet lediglich mein Büro, das ich zum ’schwätzen‘ brauche. 😉

    Was Schlecker angeht, denke ich ähnlich wie Fr. Heckel. Die FDP’C’DUSPDGRÜNENNPD u.a. interessieren mich nicht wirklich. Sehr wohl aber der Verrat an meiner Heimat Deutschland durch die Machenschaften der Parteien- und der Finanzoligarchie der ‚BRD‘.

    ‚Gerechte‘ Wirtschaftspolitik kann nur ohne Subventionen funktionieren. Das schließt ja Hilfe für Bedürftige nicht aus. Was wir gegenwärtig erleben, ist der Untergang der sozialistischen EU. Rund 50% Steuerquote und Bankensubventionen – das ist Sozialismus.

  32. avatar

    Korrektur:

    da hat wohl bei mir auch der schöpferische Zerstörungsprozess eingesetzt!!

    Schumpeter wurd 1883 geboren!!

    Sein Buch „Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie“

    mit Bezug auf die schöpferische Zerstörung erschien 1942 und ist trotz seiner 70 Jahre immer noch aktuell!!

  33. avatar

    Sehr geehrte Frau Heckel,

    wenn ich das lese:

    „Derselbe bayerische FDP-Minister, an dem am Donnerstag um 15 Uhr die Schlecker-Transfergesellschaft scheiterte, hielt es eine halbe Stunde vorher für gut, bei der bayerischen Bäckerei Müller-Brot Hilfe zuzusichern.“

    Dann frage ich mich schon wer verfolgt hier eigentlich noch eine liberale Wirtschaftspolitik?

    http://www.sueddeutsche.de/wir.....-1.1322006

    Ob eine Transfergesellschaft tatsächlich d i e Lösung für die arbeitslosen Frauen wäre, läßt sich sicherlich streiten.

    Leider bleibt Ihre Argumentation nur auf dem üblichen marktwirtschaftlichen Merksätzenniveau.

    Ich vermisse z.B. einen Kommentar von Ihnen zum Wettbewerb auf dem Drogeriemarkt. Es wäre doch wohl sinnvoll zu den jetzigen big three im Drogeriesektor wie dm, Rossmann, Müller noch einen vierten Konkurrenten zu haben.

    Angesichts des heutigen 100jährigen Geburtstags von Schumpeter steht schon sei längerem in der neoliberalen Wirtschaftspolitik wieder einmal die schöpferische Zerstörung an.

    Schade dass Sie diesem Prozess noch ein wenig hinterhinken. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

  34. avatar

    @ derblondehans Pleite eines ‘Dogeriewarenverteilers’ .. ja und?

    Sie dürfen gern so denken und schreiben, wie derblondehans eben denkt und schreibt. (Streben Sie eigentlich eine wirtschafts-journalistische Karriere an? Sie hätten gute Chancen!)

    Anders als Sie erwarte ich von einem Wirtschaftsminister, auch wenn er der FDP angehört, dass er sich nicht im Stile eines besoffenen Apotheker-Stammtischs äußert und Opel, Holzmann, Schlecker und, ach, die vielen Klein-Pleitiers („Ist das Gerechtigkeit? Was ist eigentlich mit denen?“), über ein und denselben ideologischen Kamm schert. Er hat mir eine genaue volkswirtschaftliche Rechnung aufzumachen.

    Ich will nicht zum tausendsten Male das hirnlose Markt-Mantra eines x-beliebigen FDP-Röslers hören. Als Wirtschaftsminister hat er nicht auf der Basis irgendwelcher nebulösen markt-metaphysischen Annahmen zu entscheiden, sondern mir vorzurechnen, was mich (und Sie und wen auch immer) teurer zu stehen kommt – sein Eingreifen oder sein Nicht-Eingreifen. – Tut er das? Kann er das?

    Zwischen Opel, Holzmann und Schlecker liegen (ökonomisch) Welten. Die Entscheidung (die Folgen der Holzmann-Entscheidung werden nachträglich kurzerhand ministeriell umgelogen) ist dennoch immer dieselbe – in ihrer ökonomischen Wirkung immer ungeprüft.

    Die Antwort darauf, warum der Wirtschaftsminister uns keine volkswirtschaftliche Rechnung vorlegt und vorlegen kann, zeigt uns, womit wir es zu tun haben und zu tun haben <sollen – mit wirtschaftspolitischen Entscheidungen auf der Basis von Glaubenssätzen, mit wirtschaftspolitischen Entscheidungen auf der Basis dumm-ideologischer Sprechblasen.

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    … Pleite eines ‚Dogeriewarenverteilers‘ .. ja und? … derweil ‚verkauft‘ die Ex und Kumpane die Zukunft Deutschlands – die Freiheit und Souveränität meiner Kinder.

    ESM kann gegen deutsche Stimme Geld abrufen

    Wenn der Rettungsschirm installiert ist, darf er über den Gouverneursrat Zugriff auf die deutschen Staatsfinanzen nehmen. Er steht außerhalb demokratischer Kontrolle.

    Man(n) kann sich nur noch einen Aufstand der Deutschen gegen die Parteien-Oligarchie der ‚BRD‘ wünschen. Jetzt. Sofort.

    EINIGKEIT UND RECHR UND FREIHEIT FÜR DAS DEUTSCHE VATERLAND

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    @ 68: Auch als Gewerkschaftsfreund sehe ich wie Frau Heckel die gewerkschaftsnahen Transfergesellschaften (genauso die unternehmensnahen) sehr kritisch.

    Jenseits dessen, was an Transfergesellschaften unter sozialen oder wirtschaftlichen Aspekten zu kritisieren ist, können sie ein ökonomisches – weil schadensbegrenzendes! – Instrument nicht nur bezogen auf einzelne Betroffenen-Parteien (oder deren Gesamtheit), sondern – mit deutlicher Wirkung auf ihre ordnungspolitische Qualität – durchaus auch in volkswirtschaftlichen Dimensionen sein.

    Ob (unter Einrechnung diverser Folgekosten für alle direkt und indirekt Beteiligten) im gegebenen Falle eine volkswirtschaftliche Relevanz erreicht ist (oder nicht), ist der so überaus wirtschaftskompetenten FDP in ihrer stumpfen Reduktion auf (ressentimentgeladene) „marktwirtschaftliche“ Merksätzchen, nicht mal die geringste Erwägung wert. Darauf wollte ich hinweisen. Wir werden wirtschaftspolitisch von Ignoranz und Dummheit regiert.

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    In aller Kürze.

    Auch als Gewerkschaftsfreund sehe ich wie Frau Heckel die gewerkschaftsnahen Transfergesellschaften (genauso die unternehmensnahen) sehr kritisch.

    Der Einwand von EJ, dass ohne Transfergesellschaft eine Risikoeinschätzung von Schlecker schwerer wird, sehe ich allerdings auch ein. Man sollte daher darüber nachdenken, wie man dieses Dilemma auflösen kann. Eine Möglichkeit wäre eine Kündigungserleichterung in der Insolvenz mit gesetzlich vorgegebenen Mindestabfindungen, die sich z.B. an § 1a KSchG anlehnt. Damit wäre das Risiko für potentielle Investoren abschätzbar.

    Was den sozialen Wert der Transfergesellschaften angeht, glaube ich, dass man diesen auch auf andere Weise erreichen kann. Herr Beck jammerte bei Frau Illner, die Transfergesellschaften seien notwendig, weil die armen Verkäuferinnen auf dem Land sonst ruck-zuck in Hartz IV rutschen würden.

    Ja wie pervers ist das denn?

    Zuerst streicht die SPD die Arbeitslosenversicherung zusammen und wenn es ihr wahlkampftaktisch in den Kram passt, wird bei spektakulären Pleiten medienwirksam an den selbst verursachten Problemen herumgequacksalbert.

    Mein Vorschlag wäre daher, Hartz IV weitgehend zurückzunehmen anstatt nach Gutsherrenart dort zu helfen, wo es einem gerade in den Kram passt.

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    Ein großer Teil der arbeitslosen Frauen werden, wenn sie „Kunden“ der Arbeitsagentur oder der ARGE werden, umziehen müssen. (Ist das eigentlich Familienpolitik?) Die Aufanggesellschaft würde das verzögern, vielleicht verhindern, falls sich die Wirtschaftsstrukturen der Regionen ändern, d.h. sich Unternehmen ansiedeln, die einstellen. Das werden sie nur bei niedrigen Löhnen.
    Genau das versuchen die Gewerkschaften aber (verständlicherweise) zu verhindern, indem sie ihr Gewicht auf dem „Arbeitsmarkt“ („sooo viele offene Stellen“) ausspielen, also das Angebot versuchen zu verknappen – Rückzugsgefechte beim Lohnrückzug auf Weltniveau. Was ist eigentlich so besonders schlimm daran? Ich meine Abgaben, Gebühren, Energiepreise und damit z.B. Mieten.

    @EJ „ich habe vorsichtshalber einen Screenshot gemacht“
    Könnte frustrierend werden..

    Falls sich jemand über meinen Sarkasmus, ggf. Zynismus wundert: Ich mag keine falschen Versprechungen!

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    Wie EJ schon so treffend schreibt, Frau Heckel, eine umwerfende Parodie auf die FDP. Sollten Sie es aber ernst gemeint haben, dann reiche ich gern den Orden der Meisterin des Offensichtlichen oder vielleicht noch eher der Politstanze an Sie weiter, den ich vor Jahren eigentlich Meister Dettling zugedacht habe.Da wird nun kein Schlagsatz ausgespart, von Opel bis Holzmann, der unergiebigen Transfergesellschaft und der zynelnden Ruhigstellung in derselben. Vielleicht mal darüber nachgedacht, dass es hier auch um eine Frage der Gerechtigkeit und emotionale sowie praktische Hilfe für die Hilflosen und Ungelernten geht. In was für einer Art von Gesellschaft wollen wir leben,in einer die profitgierigen, gescheiterten Bankern Geld hinterherschmeißt, weil es systemrelevant sein soll(TINA-in den Worten unserer Aussitzkanlerin), die üble Klientelpolitik bei Ärzten, Hoteliers, Apothekern betreibt und Milliarden für die Folgen von nie kontrollierter Steuerhinterziehung in Südosteuropa aufbringt oder in einer die den Schwachen in unserer Gesellschaft eine Brücke baut? Ihre Antwort ist eindeutig.Für jeden hirverstiegenen Mist gibt’s eine, die’s in Tinte pisst.

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    Wir sollten den Mitarbeitern bei Schlecker zutrauen, sich selbst neue Arbeit zu suchen.

    Klar. Schlecker ist daran pleite gegangen, dass es bis in die letzten deutschen Elendsgegenden expandiert hat. Dort werden jetzt die Schlecker-Filialen geschlossen. Und genau dort finden sich auch die 25.000 freien Verkäuferinnen-Stellen. Weil: Wo viel Elend bzw. Bedarf herrscht, wird auch viel verkauft. – FDP-Logik!

    Wunderbare Parodie auf die FDP, Frau Heckel! Genau darum geht es: Ressentiment gegen Arbeitnehmeransprüche. Die FDP versucht, sich mit ein bisschen neoliberaler Erziehungsdiktatur zu profilieren: „Markt!“, „Markt!“ – aber rechnen kann sie für keine 2 Cent. Herrlich!

    Wunderbar auch, wie präzise Sie – durch FDP-parodierende Auslassung (des Denkens) – herausarbeiten, was der Verzicht auf eine Auffanggesellschaft bedeutet: Nicht eine Massenentlassung, sondern 12.000 individuelle Entlassungen, mit 12.000 individuellen Meldungen beim Arbeitsamt, mit – u.U. der Verpflichtung zu – 12.000 individuellen Klagen vor dem Arbeitsgericht.

    Und, nicht zu vergessen, ohne Auffanggesellschaft (heißt: ohne Verzicht auf die individuellen Arbeitnehmerrechte) sind die Schlecker-Bilanzen jetzt wieder offen, niemand kennt genaue Zahlen, niemand kann seine Ansprüche definitiv realisieren, auch Rest-Schlecker ist jetzt wieder gefährdet. Die Pleite zieht sich hübsch in die Länge und wird – Jubel! Jubel! – für alle Beteiligten, für Unternehmen, für Arbeitnehmer und Staat, für alle Beteiligten teurer. – FDP-Ordnungspolitik! FDP-Wirtschaftskompetenz, wie sie leibt und lebt. FDP-Markt!

    Wie gesagt: Herrlich, Frau Rösler … Entschuldigung!, Frau Heckel! Wunderbar! Lange schon nicht mehr so gelacht. Ich muss mir die Tränen aus den Augen wischen. Danke!

    PS: Leider bleiben Sie in einem Punkt Ihrer Parodie ungenau, Frau Heckel. Rösler lässt sich auf der FDP-Seite zum Beweis seiner Kompetenz so zitieren (ich habe vorsichtshalber einen Screenshot gemacht ;-): „Wir wollen kein neues Holzmann auf Kosten des Steuerzahlers.“ Sie erwähnen Holzmann zwar ebenfalls. Um der parodistischen Wirkung willen hätten Sie in Ihrer Formulierung aber dichter an Rösler bleiben müssen. Denn tatsächlich ist, wie Sie wissen Frau Heckel, die Bundesbürgschaft für Holzmann ja nie beansprucht worden. – FDP-Kompetenz, im Detail!

  41. avatar

    @Margret Heckel

    Die Politik muss aufhören, sich in Dinge einzumischen, die die Menschen allein regeln können. Wir sollten den Mitarbeitern bei Schlecker zutrauen, sich selbst neue Arbeit zu suchen.

    Sie haben Recht……………..

    Wir sollten den Banken auch zu trauen sich selbst wieder aus dem Sumpf herauszuholen, in den sie sich gebracht haben…

    Wir sollten wie bei den Printmedien auch nicht nach dem Staat rufen, sondern selbst das Urheberrecht in die Hand nehmen…

    regeln regulate deregulate…

    So einfach sind die Konzepte des homo economicus.

    Schade Frau Heckel

    Und die Politik hat es versäumt wieder Regeln zu setzen…

    Sind Sie so naiv, dass heute die Politik die Regeln noch macht….

    Haben Sie nie davon gehört, dass Mitarbeiter der Deutschen Bank , der Allianz und anderer Finanzinstitutionen direkt und indirekt die Gesetze und Verordnungen schreiben???

    Wenn Ihr Glaube Berge versetzen könnte….

    Ich würde auch vorschlagen analog Ihrer Logik die Gewerkschaften abzuschaffen….

    Die Menschen können doch alles alleine regeln….

    Und wie wäre es konkret mit der Abschaffung der Tarifverträge….

    Die Menschen können doch alles alleine regeln….

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