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Die Fukushima-Kirmes

Mit dem Jahrestag des Erdbebens in Japan kommt die große Stunde der Klugschwätzer. Das ist recht, aber es ist auch billig.

Katastrophen sind Mahnungen, darüber nachzudenken, was man sich zumuten will. Zuvor jedoch, das rät Immanuel Kant anlässlich eines Tsunami zu seiner Zeit, steht Mitmenschlichkeit. Erst Nächstenliebe, dann Besserwissertum, in dieser Reihenfolge.

Also gilt mein Mitgefühl dem japanischen Volk, den Menschen, die Opfer eines Erdbebens wurden. Wir leben auf einer schlecht erkalteten Feuerkugel in einem riskanten Universum. Die Menschheitsgeschichte ist eine Episode, unser Leben ein Wimpernschlag. Wir suchen Schutz in Höhlen und Hütten, einige in Palästen, aber auch die stürzen ein. Wir scharen uns um Lagerfeuer aus Holz, Kohle, Öl, Gas oder Uran. Ja, auch Sonnensegel und Windmühlen.

Bevor nun die Besserwisserei um die Kernenergie losgeht: Wir hatten ein Erdbeben und in der Folge eine große Flutwelle und in der Folge eine Reaktorhavarie. Nur ein Zyniker wird die Opfer auf die drei Ereignisse fraktionieren; wenn er es aber tut, so gibt es Grund, sich vor Erdbeben zu fürchten, nicht vor Uran.

Gemach, gemach: Die Kerntechnik muss erdbebensicher sein und sie war es in Fukushima nicht. Gemach, gemach: Die Kerntechnik muss in einer partizipatorischen Demokratie möglich sein oder sie hat bei uns keine Zukunft.

Aber ich verbitte mir die Rumeiereien von Frau Merkel und Herrn Röttgen mit einem Kurzschlussargument namens Fukushima. Und die Kirmes der Anti-Castoren nehme ich nicht mehr ernst: Egal, was wir energiepolitisch für die Zukunft entscheiden, entsorgen müssen wir die nuklearen Rückstände so oder so. Noch eine Asse will ja wohl niemand.

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7 Gedanken zu “Die Fukushima-Kirmes;”

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    @Stg. Pepper: Keines. Wie gesagt: das ist eine Frage, die Sie der Regierungskoalition stellen müssen. Bei SPD, Linke und insb. Grüne kann von überstürzter Flucht keine Rede sein; diese Parteien fordern seit Ewigkeiten einen Ausstieg. Hätte man rechtzeitig auf sie gehört, wäre es ein wohlvorbereiteter Umbau statt eine „überstürzte Flucht“ geworden. Die Regierungskoalition hat gemerkt, dass sich mit Atomkraft keine Wahlen mehr gewinnen lassen. Insofern lässt sich das Ganze als eine indirekte Volksentscheidung verstehen, die man im demokratischen Sinn respektieren sollte. Wenn Sie daran Zweifel haben, können Sie ja eine echte Volksabstimmung zu diesem Thema fordern.

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    @Roland Ziegler
    Wieviel Länder gleichen Zuschnittes kennen Sie denn noch in der überstürzten Flucht aus der Atomkraft?

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    @Stg. Pepper: Es ist ein Ausstieg aus der Atomenergie. Nicht mehr und nicht weniger. Gemach gemach, wie Herr Kocks sagen würde. Wenn Sie einen solchen Ausstieg als „staatshysterische Verteufelung“ empfinden, sollten Sie sich fragen, ob Sie nicht selber etwas hysterisch reagieren. Das einzige, was an diesem Ausstieg überraschend ist, ist das unvorhersehbare Umschwenken der CDU und FDP-Koalition. Das wäre dann bestenfalls eine parteiinterne Hysterie.

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    Sicher ist wirklich nur eins. Es gibt kein anderes Land auf der Welt mit annährend vergleichbaren staatshysterischen Verteufelungen der Atomenergie. In der europäischen Schuldenfrage sind diesselben Politiker eifrig dabei die Kernschmelze des Euro voran zu treiben. Sehr merkelwürdig.

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    Oder auch guter Satz: „Zahlen muss ich das Foto sowieso. Warum sollte ich dann nicht weiterhin mit 250 auf der Autobahn rasen, statt jetzt zu bremsen?“

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    Ein Tippfehler? sollte es heißen: „Die Kerntechnik muss in einer partizipatorischen Demokratie SICHER sein oder sie hat bei uns keine Zukunft“? Wenn nicht verstehe ich diesen Satz nicht.

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