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Der Fragebogen

Zum Glück scheint die Fragebogenepidemie abgeklungen zu sein. Eine Zeit lang bekam man als Journalist alle Nase lang einen Fragebogen von irgendeinem Doktoranden oder Master-Kandidaten zugeschickt. Die Auswertung dieser sozusagen mit der Schrotflinte abgeschossenen und rein zufällig (hat der Journalist Zeit oder Lust) rücklaufenden Fragebögen sollte offensichtlich – wider jede statistische Regel – den Hauptinhalt der Doktorarbeit bilden.

Einen Fragebogen, den ich Ende 2008 erhielt und beantwortete, habe ich behalten, weil ich die Fragen zwar merkwürdig, aber interessant fand. Hier die Fragen und meine Antworten. Es würde mich interessieren, was die User von „Starke Meinungen“ dazu meinen.

Es ging um moralische Maßstäbe bei der Beurteilung literarischer Texte (etwa als Rezensent).

1)         Können Sie allgemeine (gemeint sind hier nicht nur moralische)Werte angeben, die Ihren Umgang mit literarischen Texten prägen?

Ein literarischer Text darf nicht langweilen.

2)         Gibt es einen Wertmaßstab, den Sie als wichtigstes Kriterium Ihres literarischen Urteils betrachten? Wenn ja, warum?

Nein.  

3)         Was fällt Ihnen spontan zum Verhältnis ‚Moral und Literatur’ (oder allgemein ‚Ethik und Ästhetik’) ein?

Sie haben nichts miteinander zu tun.

4)         Orientiert sich die deutsche Literaturkritik Ihrer Meinung nach derzeit zu stark oder zu wenig an moralischen Werten? An welchen Ereignissen oder Äußerungen würden Sie diese Beobachtung festmachen?

Ein so allgemeines Urteil traue ich mir nicht zu.

5)         Wenn Sie an die öffentliche Debatte um Christa Wolfs Was bleibt zurückdenken:

a)         Wie beurteilen Sie die öffentliche Debatte um Christa Wolfs Was bleibt heute?

Ich kann mich nicht daran erinnern.

b)         Welche Fragen zum Verhältnis von Moral und Literatur, die im Rahmen dieser und ähnlicher Debatten diskutiert wurden, halten Sie für besonders wichtig?

Ich halte es für wichtig, Moral und Literatur auseinander zu halten. Im Augenblick macht mir die Haltung der Katholischen Kirche Sorge, die offenkundig bei der Bewertung von Kunst und Kultur allgemein (nicht nur Literatur) die moralische Bewertung an erste Stelle setzen will.  

6)         Gibt es Themen, über die Sie nichts lesen wollen bzw. über die man Ihrer Meinung nach nichts schreiben sollte? Warum bzw. warum nicht? Nennen Sie bitte maximal fünf Themen.

Es gibt kein Thema, über das man nicht schreiben sollte. Man sollte über kein Thema schlecht schreiben.   

7)         Erinnern Sie sich an einen literarischen Text, der sie künstlerisch überzeugt hat, den sie aber aus moralischen Gründen abgelehnt haben? Wenn ja, warum?

Nein.

8)         Haben Sie in letzter Zeit einen Text negativ bewertet, weil er Ihnen in irgendeiner Form zu moralisch war? Lag Ihr negatives Urteil im Inhalt oder in der Darstellungsweise des Textes?

Nein. „Zu moralisch“ ist keine literarische Kategorie und übrigens auch keine moralische. Man kann nicht „zu moralisch“ sein, sondern man ist entweder moralisch oder nicht. Vielleicht meinen Sie „bigott“.

 

 

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33 Gedanken zu “Der Fragebogen;”

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    @ Burkhard Wahle: Das Buch von Jonathan Littell habe ich, wie bereits geschrieben, nicht gelesen, aber mehrere Bücher von Robert Littell, als Letztes „Das Stalin Epigramm“.

    Als Kind glaubt man seiner Familie alles. Wie aber nabelt man sich ab, wenn man das Leid mit den Händen greifen kann, es so stark mit dem eigenen Leben verknüpft scheint? Geerbt und erlebt. Welche Alternativen gab es denn? Anpassung oder Verrat. Gab etwas dazwischen? Nein. Gleichzeitig waren sie Schutzschild.

    Keine weitere Alternative? Doch die Flucht. Der mögliche Fluchthelfer war der einzige Mensch, der das ganze Ausmaß der Zerstörung begriff. Er kannte die Situation am anderen Ort und konnte oder wollte nicht helfen.

    Heute kann ich ihm nur dankbar sein. Was wusste ich von dem Ort meiner Träume? Fragen Sie Rafik Schami, was Sonja wusste. Nichts.

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    @ Kerstin: Schöne Ferien!
    @ Blonder Hans: Ich ernenne Sie zum Ritter des Ordens der Verzapfer des größtmöglichen Blödsinns; großer Blödsinnsorden am Bande; Nobelpreis der Ressentimentgeladenen; Sonderpreis der Publikumsjury für die nassforscheste Neudefinition von Begriffen; king of kings – blond of blondes; Beste Regie, bestes Posing in „Von Linken umzingelt“; Ehrenoskar für „Wie ich Tucholsky vor der Verbrennung durch die Linke rettete und andere Merkwürdigkeiten“; Rüpelpreis der Revisionisten; Preis der deutschen Betonfertiger für das festeste Weltbild; großes Schulterkloppfen von Bertolt Brecht nicht zu vergessen: Du, mein Blonder, hast mich als einziger verstanden: Ich habe Vorschläge gemacht, du hast sie der Welt erklärt, ich jubiliere unter meinem Grabstein aus Asphalt. Großer Glückwunsch!

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    Was bleibt? Das Wissen, es war ein falsches Leben, nicht am falschen Ort sondern in der falschen Gesellschaft.

    @alle: Bei uns sind jetzt Ferien und wir werden eine Woche in den Urlaub fahren. Bis bald.

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    Roland Ziegler: „[Warum also kein Ikea-Aufkleber unter dem Stuhl Ihres Tischlers?]“

    Fontane hilft mir:

    Ich seh’ das Rennen, ich seh’ das Jagen,
    Und wenn mich die Menschen umdrängen und fragen:
    »Was tust du nicht mit? Warum stehst du beiseit’?«
    So sag ich: »Alles hat seine Zeit.
    Auch die Jagd nach dem Glück. All derlei Sachen,
    Ich lasse sie längst durch andere machen.«

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    @Don Camillo: KJN hat bemerkt, dass es ohne Klischees nicht geht. Warum also kein Ikea-Aufkleber unter dem Stuhl Ihres Tischlers?

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    @Kerstin: Weiß ich auch nicht. Vielleicht sagt ein reicher Unternehmer eines schönen Tages: „Schreib mir doch mal die Geschichte meienr Familie; ich gebe dir 300 000 Euro!“ Don Camillo fragte, wie man sowas findet, und ich finde es gut.

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    „Natürlich transportiert jedes Buch auch die moralischen Vorstellungen des Schriftstellers“.

    …Tut mir (nicht) leid: Das ist absoluter Bullshit!!!!

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    Im Übrigen, dear APO, finde ich den Fragebogen absolut idiotisch!!!
    Wer bestimmt, was M O R A L sein soll??? a

    Allen ‚Usern‘ möchte ich bei deieser wichtigen Frage mit auf den Weg geben: Autor und Werk sind absolut zu trennen.
    —Ach?????????—
    Wer anderes zu glauben meinen muss, befindet sich – literaturtheoretisch gesehen – im 19. JH.

    P.S.: Wer von Literatur nichts versteht, sollte vielleicht ‚in Kunst machen‘. Doch auch da gibt es ‚Intertexte’… wie dumm, man kommt um ‚die Moderne‘ doch nicht herum, ach herrjehhh!!!

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    Alles schön und doch nicht gut!?!?!?……

    Mit einer Bildhauerin, einem Maler, einem Volkswirt,
    einer Kunsthistorikerin, einer Germanistin und noch ein paar anderen illustren GesellInnen verbrachte ich den Abend des 12. Oktober aus verschiedenen denkwürdigen Anlässen….

    Eines sollte langsam, aber dennoch in den Köpfen Literatur Rezipierender
    angekommen sein:

    Es gibt
    – 1. eine Autorintention! -> Die kann uns interessieren oder auch nicht!!! Für Anfänger: Man kann den Autor interviewen oder auch nicht. Was aber, wenn der – oder die – schon tot ist oder nicht auffindbar oder nichts sagen will??????? (soll vorkommen…)
    – 2. eine Textintention! -> Was sagt (uns) der Text??? Was steckt in dem Text drin??? Genauer: Welche Aussagen stecken in dem Text drin??? Welche Textbezüge (Transpositionen) sind (im universellen Intertext) zu erkennen???
    – 3. eine LeserInnenintention! -> Was erkennt die LeserIn in dem Text??? [Das hängt meist mit deren (beschränktem) Horizont zusammen! Ist einfach so, nicht: sorry!!!! Deswegen ist Bildung unter anderem so wichtig!!!]

    ——-

    Allen, die jetzt Bauklötze staunen (…apropos Bauklötze: Legoland ist nicht so toll wie alle meinen: Unbedingt eigenes Vesper mitnehmen!!!!!!!!…):

    Umberto Ecos ‚Die Grenzen der Interpretation‘ ist ein absolutes Muss, ich wiederhole: ABSOLUTES MUSS für all jene, die über Literatur sprechen möchten/ zu müssen meinen… Bitte: Tut ‚dem Werk‘
    den Gefallen und lest diesen ‚Leitfaden‘ (‚Deutsche‘ wollen doch gerne geführt werden…!!!!) der Literatur…

    KP.
    P.S.: Kann person nach ‚Berlin‘ noch ‚ROT‘ sein???

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    @B.W.

    Nun ja. ‚Asphaltliteratur‘ ist von den National-Sozialisten als Kampfvokabel missbraucht worden. Ich erkläre den Begriff kritisch konservativ – gegen Sozialismus. Egal ob links oder rechts.

    B. Brecht fand den Begriff gut. 😉

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    @Burkhard Wahle: “Die Wohlgesinnten” habe ich nicht gelesen, obwohl ich mehrmals davor stand. Da musste ich auf meinen Bauch hören, schon beim Lesen des Buches von Richard Rhodes bekam ich jede Nacht Luftnot. Mit dem Alter bin ich viel empfindlicher geworden, wenn ich an meine Jugendliteratur denke, frage ich mich: Wie konntest Du das nur aushalten?

    @Roland Ziegler: Sie sagen: bezahltes Auftragsschreiben finde ich gut. Wie soll so etwas funktionieren? Um einen Stuhl zu bauen, braucht es nur eine Zeichnung. Das ist doch mit Schreiben nicht vergleichbar. Ich habe Jonathan Littells Lebenslauf gelesen, ich glaube, er wusste, wovon er schreibt. Wie findet man genau diesen einen und wie kommt man zusammen?

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    @Roland Ziegler: Freut mich. Für mich waren „Die Wohlgesinnten“ eine der intensivsten und herausfordernsten Leseerfahrungen der letzten Jahre. Man braucht aber Zeit und starke Nerven und im Abstand von ca. 2 1/2 Jahren kommen mir auch ein paar Schwächen des Buches stärker zu Bewußtsein als während der teilweise geradezu betäubenden Lektüre. Es ist sicher ein krass grelles Werk, gleichzeitig enorm reflektiert und mit ganz bewusster Verortung in der literarischen Tradition geschrieben.
    Interessant ist es dann komplementär zu Littell Wassilij Grossmanns „Leben und Schicksal“ zu lesen, was aber auch ein Trumm von einem Roman ist.

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    „Asphaltliteratur“, „Asphaltliteraten“, werter blonder Hans,war ein Kampfbegriff nationalsozialistischer Kultur- und Literaturpolitik mit dem verfemte und verbrannte Autoren stigmatisiert wurden/werden sollten. Sind Sie ahnungslos, wollen Sie bewusst solches Vokabular (Sie verwenden den Ausdruck nicht zum ersten mal)wieder in die Debatten einspeisen? Das „Wörterbuch des Unmenschen“ bietet ja noch so manches. Mit dieser kleinen Nachhiilfe werde ich meinen besten Vorsätzen untreu, sei’s drum.

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    Roland Ziegler sagt: „[Was halten Sie übrigens von bezahlten Tischlerarbeiten?]“

    Klar, wer zahlt, schafft an und wer viel zahlt, bekommt viele Stühle:

    US-Investor Soros mobilisiert 100 Unterstützer im Kampf gegen Finanzkrise
    http://www.klamm.de/partner/un.....8365631696

    ~~~~~~~

    Nur: Der Tischler hat ein Problem, wenn er seine ´Wertarbeit` verkauft und ich stelle fest, dass auf der Unterseite des Stuhls das Etikett klebt: „Sponserd and designd by IKEA“….

    Meine Überzeugungen sind übrigens nicht käuflich und auch nicht verkäuflich. Die ´nichtbezahlbare` Literatur ist deshalb für mich oftmals weit aufschlussreicher, als ein Autorenvorspann, von dem ich weiss, dass er ´i. A.` gegen Bares, verfasst wurde.

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    @Don Camillo: bezahltes Auftragsschreiben finde ich gut. Viel besser, als wenn der Autor gratis schreiben und hoffen muss, dass irgendwer das Ding später mal kauft. Natürlich muss der Preis stimmen. Dem Leser ist man dabei nichts schuldig, höchstens einen guten oder wenigstens gut funktionierenden Text, aber keine Metainformationen. Was halten Sie übrigens von bezahlten Tischlerarbeiten?

    @Burkhard Wahle: Ich kenne das Buch nicht, habe mir aber mal auf Ihren Kommentar hin die Rezension von Iris Radisch durchgelesen und muss sagen, dass ich nicht zuletzt von der Bandbreite und überhaupt der Breite der enthaltenen Ausfälligkeiten überrascht bin. Sofern diese Rezension überhaupt etwas bewirkt, bewirkt sie das Gegenteil von dem, was sie möchte.

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    @Don Camillo: Sicher der Leser sollte immer wissen, wer ihm etwas zu sagen hat, dies ist auf jeden Fall authentischer. Wahrheit ist nicht käuflich, es muss nur jemanden geben, der sie ausspricht. So wie in dem Märchen „Des Kaisers neue Kleider“, es ist eines meiner Lieblingsmärchen.

  18. avatar

    Der Deutsche von 2011 schreibt alles laaaaangweilig, gesteeeeelzt, wichtigtuerisch, ueberklug. Die „Journalisten“ in BRD schreiben wie verstaubte Beamten. Die Romane welche im DW International beschrieben werden, die Debatten welche in DW International hoert: Leute,ihr nehmt euch zu wichtig! Vielleicht war das noch in der Epoche von Grass besser, oder wenn man in anderen Kulturen liest gewoehnt man sich an mehr Lebendigkeit, weniger Wichtigtuen. Die U.S.Amis haben noch nie einen grossen Schriftsteller erzeugt, und werden auch nie einen hevorbringen – aber die U.S. Journalists sind lesbar und manche sogar grossartig -wie der weitgereiste Onkel. Im spanischsprachigen Literaturraum liest sich vieles mit barocken Schnoerkeln und Fusskratzerln, aber die Kolumbianer erwirken damit Ueberwaeltigendes – besonders Gabriel Garcia Marquez. Die Briten – das Volk der Gentleman-Verbrecher – sind der Goldstandard fuer Literatur und Journalistik: Don’t waste time to read anything written by the rest!

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    Die letzte größere Debatte über Literatur und Moral entzündete sich, soweit ich mich erinnere, an Jonathan Littells Roman „Die Wohlgesinnten“. Im Zentrum stand der Pornographie-Vorwurf, Pornographie und Holocaust, so in etwa. Es gab brutale Verrisse, die auf diesem Vorwurf beruhten, so von Thomas Steinfeld in der „Süddeutschen“ und nocheinmal gesteigert von Iris Radisch in der „Zeit“. Beinahe hätte ich das Buch daraufhin nicht gelesen und mir wäre ein frühes Meisterwerk des 21. Jahrhunderts entgangen. In ihrem Kontext gelesen, löste sich der Pornographie-Vorwurf an inkriminierte „Stellen“ in Luft auf, ja entpuppte sich als grotesk. Ahnungslosigkeit der Rezensenten oder Verselbständigung einer missverstandenen moralischen gegenüber der künstlerischen Dimension? Das Entsetzen über (auch sexualisierte)Verbrechen der Nazi-Schergen und Wehrmachtssoldaten wurde umstandslos in heftige Ablehnung des literarischen Textes, der einen mit dem Unerträglichen konfrontierte, „übersetzt“ und als Pornographievorwurf rationalisiert.
    Die einzige Moral der Literatur heißt Wahrhaftigkeit.

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    Was hält die ´gläubige` Gemeinde denn von bezahlten Auftragsschreibern? Solchen, die sich für´s Schreiben prostituieren? Wäre es dem Leser gegenüber nicht mehr als fair, wenn man sagen würde, für wen, in wessen Auftrag und ob gegen Entgeld geschrieben wird? Cui bono?

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    Apo – ich nehme Ihnen nicht ab, dass Sie Christa Wolf nicht kennen. Die Frage 7 beantworte ich mit ja und meine damit Christa Wolf. Dies stellvertretend für alle Systemschreiberlinge als da sind: Asphaltjournalisten, Asphaltliteraten und Politlyriker.

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    @KJM: Doch, und Sie haben recht: Klischees müssen sein; auch meine Küche musste ich letztes Wochenende aus Ikea-Teilen fertigen. Allerdings sollten Klischees originell eingesetzt werden :-).

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    @Roland Ziegler
    „Mir wäre es wichtiger, dass der Text möglichst keine Klischees benutzt..“
    Hm. Sie mögen also keine Krimis, Western, Abenteuergeschichten, Science Fiction, Sagen, Märchen, Liebesgeschichten, Dramen, Komödien………….

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    @Alan Posener: Bei der Beantwortung dieses Fragebogens sind sie klar im Vorteil, sie haben vermutlich viel mehr gelesen als ich.
    Spannende Geschichten schreibt das Leben viele, leider besitzt nicht jeder die Fähigkeit, diese in Literatur umzusetzen. Und, glaubt man eine solche Geschichte? Wie reagiert die Familie? Egal. Natürlich transportiert jedes Buch auch die moralischen Vorstellungen des Schriftstellers. Es gibt viele gute Bücher, die ganz auf den moralischen Zeigefinger verzichten können. Was sagen sie uns? Seht her, so bin ich: ein Mensch , mit all seinen Stärken und Schwächen.

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    Hier ein paar ebenso aus der Schrotlinte geschossene Kommentare meinerseits:
    1.) Langweilig darf er schon sein. Ullysses z.B. langweilt gewaltig, und gerade dieses penetrante, systematische, schadenfreudige Langweilen des Lesers, das gleichzeitig eine Karikatur anderer langeiliger Bücher wie der Bibel ist, finde ich lustig. Mir wäre es wichtiger, dass der Text möglichst keine Klischees benutzt, d.h. nicht so billig wie aus vorgefertigten Ikea-Teilen zusammengeschustert wirkt.
    2.) Er muss flüssig sein und subjektive Wahrheit transportieren (was das genauer bedeutet, wüsste ich im Moment nicht zu sagen).
    3.) Ich glaub schon, dass Literatur etwas mit Moral zu tun hat, allerdings nicht so direkt, dass letztere eine bestimmte inhaltliche Ausformung von ersterer darstellt. Literatur hat viel mit „Möglichkeitssinn“ zu tun, also das, was sein könnte. Und von da aus ist es nicht mehr weit zu dem, was sein sollte (= Moral).
    4.) und 5.) Keine Ahnung.
    6.)- 8.) wie A. Posener.

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