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Die Krise – und der Quatsch mit dem sinkenden Wohlstand

Letzte Woche habe ich mich ein wenig über Frank Schirrmacher und seine Kapitalismuskritik lustig gemacht. Ich unterstellte, um es kurz zu machen, dass der Kafka-Experte – http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8924245.html – wie Gregor Samsa eines Morgens als Käfer erwachte, sprich die Welt nicht mehr verstand, und dafür die Welt verantwortlich macht.

Schirrmachers Katastrophismus ist so unseriös wie die Dreifachverwertung einer wissenschaftlichen Arbeit. Man muss ihm aber zugute halten, dass er als Feuilletonist eine Lizenz zum Blödsinn hat. Bei anderen Autoren sollte man keine Nachsicht walten lassen. Ich lese zwar selten die „Zeit“, weil mir die Zeit fehlt, der oft selbstverliebten Salbaderei vieler Autoren zu folgen; da mir jedoch von einem sehr geschätzten Kollegen der Artikel von Bernd Ulrich und Marc Brost empfohlen wurde, habe ich das getan:

http://www.zeit.de/2011/32/Staatsverschuldung

Natürlich ist der zentrale Gedankengang des Artikels richtig, wenn auch nicht originell: übermäßige Schulden bedeuten für einen Staat wie für ein Individuum eine Einschränkung der Handlungsfreiheit und können daher gerade von Anhängern eines starken Staates nicht als Dauerzustand akzeptiert werden. Mir scheint aber, der Artikel offenbart bedenkliche Mängel in der Analyse und in den Vorschlägen zur Abhilfe.

Was ist der tiefere Grund für die gegenwärtige Schuldenkrise, fragen Brost und Ulrich, und sie antworten:

„(Der) Grund ist schlicht dieser: Seit zwei Jahrzehnten befindet sich der Westen in einem relativen Abstieg, der Automatismus von immer mehr Wohlstand bei immer weniger oder allenfalls gleich viel Arbeit ist zerbrochen. Dafür gibt es viele Ursachen, hier seien nur der Aufstieg der Schwellenländer, die Anti-Terror-Kriege und die von der Ökologie gezogenen Grenzen genannt.“

Bullshit.

  1. „Aufstieg der Schwellenländer“ sprich China und Co. China liefert uns billige Waren, was unseren Wohlstand hebt, nicht senkt. China liefert uns einen riesigen Markt, was unseren Wohlstand hebt, nicht senkt. Die Weltwirtschaft ist doch, das wissen wir seit David Ricardo, kein Nullsummenspiel, bei dem der Wohlstand des einen auf Kosten des Wohlstands der anderen geht.
  2. „Anti-Terror-Kriege“. Gemessen an den Ausgaben für das Militär zur Zeit des Kalten Kriegs kosten die gegenwärtigen Einsätze Peanuts. Und der potenzielle Gewinn (zum Beispiel durch das irakische Öl) stellt die Kosten in den Schatten.
  3. „Die von der Ökologie gezogenen Grenzen“. Häh? Gewiss, der Atomausstieg wird kosten. Aber er kann kaum als Grund dafür herhalten, dass wir schon jetzt angeblich  weniger Wohlstand und – ganz gewiss – höhere Staatschulden haben, zumal die USA, das mit am höchsten verschuldete Land, bislang bei ökologischen Maßnahmen eher zurückhaltend agiert haben. Auch hier übertrifft der potenzielle Gewinn durch die Ausnutzung von Energiequellen, die kostenlos geliefert werden (Sonne, Wind, Wasser) und die Einsparung von Energie durch höhere Effektivität (Wärmedämmung, Hybridmotoren usw.) die Kosten bei weitem.

 

Da sie den Grund für die steigende Staatsverschuldung nicht richtig benennen, können Brost und Ulrich keine vernünftige Strategie für ihre Eindämmung und ihren Abbau nennen. Tatsächlich bemühen die Autoren diese Begründung im weiteren Verlauf ihrer Argumentation auch gar nicht. Diese Begründung – der „relative Niedergang des Westens“ – suggeriert eine Fallhöhe, die der Artikel gar nicht hat – und die das Schuldenmachen auch nicht hat. Tatsächlich haben wir so hohe Schulden, weil Politiker gern Geld ausgeben – auf der Rechten gern in Form von Geschenken an die Bessergestellten, auf der Linken in Form von Geschenken an die Schlechtergestellten – und ungern Geld sparen, sprich ihre Klientel enttäuschen. Und weil ihr Klientel – „We, the people“ – es gern sehen, wenn bei anderen gespart wird, aber ungern selbst zur Kasse gebeten werden. Die wohlhabendere Hälfte der Gesellschaft möchte niedrige Steuern haben und dafür bessere Gymnasien und Universitäten haben, möglichst umsonst; die weniger wohlhabende Hälfte möchte, dass die da oben mehr Steuern zahlen und dafür mehr Hartz IV, Wohngeld, Kindergeld usw. erhalten.

Beide – die da oben und die da unten – verhalten sich absolut rational.

Brost und Ulrich stellen den Sachverhalt jedoch so dar:

„Die Sache geht aber noch tiefer.“ (Noch tiefer als was eigentlich? Egal.) „Neoliberale haben ein erotisches Verhältnis zu sozialen Unterschieden. Die sind für Liberale eine Feier ihrer eigenen Leistung; wenn sie religiös sind, auch Vorschein göttlicher (Leistungs-)Gerechtigkeit. Dem Sozialdemokraten hingegen sind soziale Gegensätze peinlich, er möchte sie ausgleichen, freilich ohne dabei die eigene Besserstellung zu gefährden. Und seit sich die Linken nicht mehr trauen, bei den Reichen etwas zu holen, müssen sie umso mehr in die Schulden gehen, um soziale Benachteiligung zu kompensieren.“

Bullshit.

Liberale teilen mit Sozialdemokraten die Überzeugung, dass sich Leistung lohnen muss. Weil nur wenige aus eigenem Antrieb arbeiten würden, wenn sie das gleiche ohne Arbeit verdienen könnten; und weil nur wenige nach Höchstleistungen streben würden, wenn es dafür keine Belohnung geben würde. Gerhard Schröder und Kurt Beck sind nur zwei der prominenteren Sozialdemokraten, die das klar ausgesprochen haben.

Es ist kontraproduktiv, Liberale so zu diffamieren, wie es Brost und Ulrich tun. Im Übrigen gibt es einen Unterschied zwischen Einkommensunterschieden und sozialen Unterschieden. Liberale, so könnte man ihr Credo formulieren, sind gegen soziale Unterschiede – die Festigung von Ungleichheit in Milieus, die Abschottung von Privilegierten ebenso wie die Ghettoisierung von Unterprivilegierten – und für Einkommensunterschiede – die Schaffung von Anreizen für Leistung.

Ein „erotisches Verhältnis zu sozialen Unterschieden“ könnte man allenfalls einigen linken Sozialromantikern unterstellen, die klassenbewusste Arbeiter für bessere Menschen halten. (Die beiden englischen Filme „Brassed Off“ und „The Full Monty“ bringen die zwei verschiedenen Sichtweisen gut auf den Punkt. Während bei „Brassed Off“ der Untergang einer Zeche und ihrer Blaskapelle elegisch betrauert wird, feiert „The Full Monty“ die Bergarbeiter und Blechbläser, die sich als männliche Stripper neu erfinden.)

Dass „sich die Linken nicht mehr trauen, bei den Reichen etwas zu holen“ und deshalb „umso mehr in die Schulden gehen (müssen), um soziale Benachteiligung zu kompensieren“, ist ebenfalls ein Märchen. Nicht nur Linke, sondern auch Liberale und Konservative holen sich heute dank der progressiven Einkommensteuer einen Prozentsatz vom Einkommen der Besserverdienenden, von dem die Sozialdemokratie früher kaum zu träumen wagte.

Ja, die Superreichen können die Steuer umgehen. Aber selbst wenn man Soros, Gates, Buffet und Co. so besteuern würden, wie sie es verdienten (und wie es manche von ihnen fordern), wäre materiell wenig gewonnen. Allenfalls würden sie weniger in ihre Stiftungen stecken, ohne dass der Staat wirklich so viel besser da stünde. Denn das Problem ist nicht die fehlende Steuerbasis. Das Problem sind die ausufernden Ausgaben. Genauer: die so genannten Sozialausgaben.

Diese Ausgaben zerfallen grob gesagt in zwei Ausgabenarten:

  1. Geschenke an die Wohlhabenden: Gymnasien, Universitäten, Elterngeld, Ehegattensplitting, Steuerschlupflöcher, die Möglichkeit, aus der solidarischen Kranken- und Rentenversicherung auszusteigen usw.
  2. Geschenke an die weniger Wohlhabenden: „Sozialhilfe“ aller Art, insbesondere Arbeitslosengeld und Hartz IV, Kindergeld, Wohngeld, kostenlose Kindergärten, Grundschulen usw.

Die Geschenke der ersten Art gehören restlos gestrichen. Dafür freilich können die Besserverdienenden – zumindest auf mittlere Sicht und fest versprochen – eine Steuererleichterung verlangen.

Die Geschenke der zweiten Art sind weitgehend ein Gebot der Gerechtigkeit. Insbesondere dort, wo sie verhindern sollen, dass Kinder unter dem – selbst verschuldeten oder unverschuldeten – Los ihrer Eltern leiden. Deshalb können Sozialkürzungen nicht die einzige Antwort auf die Staatsverschuldung sein, ja nicht einmal die Hauptantwort.

Die einzige Möglichkeit, die absolute und relative Höhe der Staatsausgaben zurückzufahren, besteht also darin, dass es wenige Bedürftige und mehr Arbeitende gibt, d.h. wenn die Wirtschaft so wächst, dass auch schlechter Qualifizierte einen Job bekommen. Deshalb ist es so fatal, wenn Autoren wie Brost und Ulrich so tun, als sei in der Periode des „relativen Niedergangs“ kein Wachstum mehr zu erwarten.

Das Gerede vom „Ende des Wachstums“ wird befeuert von einer falschen Vorstellung, die Marx im ersten Satz des „Kapitals“ etwa wie folgt formulierte (ich zitiere aus dem Gedächtnis): „Der Reichtum der Nationen stellt sich dar als eine ungeheuere Warensammlung.“ Das ist Unsinn. Mindestens ebenso wichtig wie Waren sind Dienstleistungen. Rolls Royce etwa baut nicht nur Düsenmotoren, sondern wartet die verkauften Motoren weltweit. Apple lässt zwar seine Geräte in China bauen, aber der entscheidende Anteil des Werts wird in Kalifornien generiert, wo die Dinge entworfen werden.

London ist dank Finanzdienstleistungen erst nach dem Niedergang der britischen produzierenden Industrie zu einer der wichtigsten und reichsten Städte der Welt aufgestiegen. Israel hat sich in den letzten dreißig Jahren neu erfunden und exportiert heute mehr Software und IT-Knowhow als Jaffa-Orangen. Thailand schuldet einen nicht unwesentlichen Teil seines Wohlstands den Dienstleistungen seiner hübschen Mädchen und Jungen. Und so weiter. Die Vorstellung, nur das sei ein Wert, was man anfassen könne, war schon im 19. Jahrhundert falsch und ist es im 21. erst recht.

Was nicht heißt, dass es keine Grenzen des Wachstums gäbe.

–          Diese Grenzen sind oft geographische Grenzen – also Zollabgaben, die Waren für die einheimischen Produzenten teuerer machen, ausländischen Produzenten Absatzmöglichkeiten nehmen und inländische Produzenten davon abhalten, genauso effektiv zu produzieren wie ihre ausländischen Konkurrenten. Also: Weg mit den Handelsbarrieren.

–          Eine ähnliche Wirkung haben Subventionen. Also: Weg damit.

–          Nach wie vor stimmt, dass wir eine wissensbasierte Ökonomie sind. Wer die eigenen Bildungsreserven nicht ausschöpft und Bildungsprivilegien verteidigt, wer das Märchen weitererzählt, dass erfolgreiche Leute intelligente Kinder haben und weniger erfolgreiche Leute weniger intelligente, wie es Sarrazin tut, und damit die sozialen Unterschiede verteidigt und verfestigt, der sorgt in der Tat dafür, dass sich Deutschland als Bildungsrepublik abschafft.

–          Nach wie vor stimmt, dass wir weltweit konkurrieren um die besten Köpfe. Rassismus verträgt sich nicht mit dieser Suche. Der Rassismus bildet eine Grenze des Wachstums.

–          Und natürlich kosten die Techniken, die uns länger leben lassen, auch Geld. Auch die Dienstleistungen. Wenn wir sie bezahlen wollen, müssen wir länger arbeiten. Was übrigens in vielen Fällen auch der Gesundheit dient. Eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit durch Abschaffung der Zwangspensionierung, frühere Einschulung, Abschaffung des Sitzenbleibens, Verkürzung der Zeit bis zum Abitur, Verkürzung der Lehre, Straffung der Studiengänge usw. ist machbar und sinnvoll.

Wie man sieht, habe ich hier zwei Dinge geleistet, die ich letzte Woche nicht geleistet habe. Ich habe eine grundsätzliche Kritik an der Marx’schen Werttheorie geleistet, und ich habe gezeigt, was meines Erachtens in der Krise zu tun ist. Diese Maßnahmen weder als „links“ noch als „rechts“ einordnen. Der Abbau von Privilegien, von Rassismus und Bildungsbarrieren ist im weitesten Sinne „links“; der Abbau von Handelsschranken,  Subventionen und Altersgrenzen könnte man eher „rechts“ verorten.

Deshalb sind sie wahrscheinlich nur durch Regierungen zu verwirklichen, die ein linkes und ein rechtes Klientel vereinen: eine Große Koalition, Rot-Grün oder Rot-Schwarz. Das ist übrigens der Grund, weshalb Schwarz-Gelb in Schwierigkeiten ist. Lager-Koalitionen, so sehr sie das Herz von Parteiideologen höher schlagen lassen, sind nicht mehr zeitgemäß.

 

 

 

 

 

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62 Gedanken zu “Die Krise – und der Quatsch mit dem sinkenden Wohlstand;”

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    @Lieber Moritz Berger: Mal sehen, ob Sie in meinem Ländle just so markante Spuren hinterlassen, wie einst der gute „Apollonius von Gailingen“ in Ihrem.

    Sie selbst haben mich heute darauf aufmerksam gemacht, und ich bin ja überhaupt nicht neugierig…………….

    Das Wetter soll strahlend werden, morgen in meinem Ländle. Viel Spaß, Trollinger und Erfolg also…..

    Jetzt endgültig zum letzten mal heute.

    LG von den Irren aus der Küche, wie Broder uns Blogger so unliebenswürdig pflegt zu titulieren.

  2. avatar

    @Moritz Berger: Was, Sie treffen sich mit Netzwerkfreunden hier in meinem Ländle, sauffen hoffentlich auch unseren guten Trollinger, und sagen mir nichts davon?

    Also, mein Zwiebelkuchen ist legendär! Und pragmatisch bin ich auch.

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    @Lieber Moritz Berger: Sorry, ich bin doch gar keine Schwäbin, und die Badener sind mir genetisch wesentlich näher, als die Württemberger. Mein Mann stammt aus den Relikten der ehemaligen K. u. K. Monarchie usw.

    Ich bin doch wirklich die Allerletzte, die resistent gegen soziale Innovation ist. Das ist doch auch hier mein großes Manko.

    Bitte um Antwort, wer ein „gerechtes Grundeinkommen“ finanzieren soll und um gesunde Einschätzung, ob bei Einführung eines Grundeinkommens überhaupt noch Anreiz zur Arbeit bestehen kann.

    Nicht nur bei Werner wird zur Finanzierung des Grundeinkommens Besteuerung des Konsums und Besteuerung des Einkommens herangezogen. Versuchen Sie das in Deutschland, dann haben Sie Ägypten in Deutschland, die Revolution.

    Mir ist das seit Jahrzehnten weder neu noch erscheint es mir praktikabel, und zwar weder 420,– noch 1.500 Euro.

    Tatsächlich bin sogar ich der Meinung, daß wir heute – trotz Hartz, Merkel und der“Krise“ – in der besten aller perversen kapitalistischen Welten leben, die Europa je erlebt hat.

    Denken wir an Somalia oder den Sudan, erscheint mir der Begriff der Deutschen Kinderarmut verdammt zynisch. Bei uns in Europa geht es doch tatsächlich um Besitzstandswahrung, was selbstverständlich ein sehr dramatisches Thema ist und um gerechte Verteilung.

  4. avatar

    Ich danke für die Glückwünsche zum 100. Und für die vielen interessanten Kommentare. Hier und da habe ich sogar etwas davon gelernt.
    Nächsten Dienstag vielleicht etwas über Europa.

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    Liebe Frau Groda,

    warum sind wir Bürger so resistent gegenüber sozialen Innovation???? wie z.B. dem Grundeinkommen.

    Bei der Technologie haben wir doch auch den Sprung vom Abakus zum PC und dem smartphone geschafft.

  6. avatar

    Liebe Frau Groda,

    unterhalten Sie sich doch einmal dem “ Gelbfüssler “ Götz Werner . Auch wenn Sie als Schwäbin Schwierigkeiten haben sollten mit einem Badener (Badenser 🙂 ) zu kommunizieren 🙂 🙂

  7. avatar

    @Alan Posener

    Es mußte narürlich heißen:

    Schade dass Herr Alan Posener so wenig von diesen Architekturgenen seines Vaters geerbt hat.

    Sorry

  8. avatar

    Liebe Frau Groda,

    dass Dahrendorfhäuschen ist nicht mehr aktuell,da gebe ich Ihnen Recht.
    Dennoch die These dass der Produktivitätsfortschritt zu weiterem Abbau von Arbeitskräften führt ist weiter hin gültig und wird sich verschärfen.

    Siehe auch Jeremy Rifkin:

    Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft [Bearbeiten]

    The End of Work (1995; deutsch Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft) zeigt, dass es durch den Produktivitätszuwachs in den letzten zwei Jahrzehnten zu einem dramatischen Verschwinden von Fabrikarbeitsplätzen gekommen ist. Dies gilt trotz des Wirtschaftswachstums im selben Zeitraum. Anhand weltweiter Wirtschaftsdaten wird gezeigt, dass sich diese Entwicklung in Zukunft in dramatischer Form fortsetzen wird.[5] Rifkin erwartet, dass bis 2010 nur noch 12% der Weltbevölkerung in der Produktion arbeitet. Bis 2020 sollen es nur noch 2% der Weltbevölkerung sein.[6] Laut Rifkin ist hiermit von 2010 bis 2020 zu erwarten, dass es in der Produktion ein Rückgang der Werktätigen auf ca. 1/6 des heutigen Wertes geben wird. Für andere Wirtschaftsbereiche ist wegen der zunehmenden Automatisierung ein ähnlicher Rückgang abzusehen. Dies zeigt Rifkin anhand weltweiter Wirtschaftsdaten für die nicht produktiven Wirtschaftssektoren.

  9. avatar

    Liebe Frau Groda,

    es geht nicht darum einen Sündenbock zu suchen, sondern der Realität ins Augen zu schauen.

    Und da hat Ralf Dahrendorf schon früh erkannt wohin der Weg geht.

    Und er ist aktueller denn je!!

    Keynes hat schon in den 20iger Jahre des vergangenen Jahrhunderts geschrieben, dass ein Arbeiter nur 20 Stunden in der Woche arbeiten muß um einen damaligen Lebensunterhalt zu erarbeiten.

    Auch ohne Gewerkschaften wird die Rationalisierungswelle weiterlaufen. Die quantitative Wachstumshype ist doch ein Automatismus.

    Ob die von Ihnen genannten Führungskräfte die sich angeblich danach sehnen Tankwart zu werden, dies nur aus Gründen von weniger Verantwortung zu machen naja ???????

    Schauen Sie über den Tellerrand, wie sieh`es in Ihrem Mutter und Kind Beispiel gemacht haben 🙂

    Es ist m.E. etwas naiv zu glauben, wenn wir alle ein Grundeinkommen erhielten würden wir alle nicht mehr arbeiten.

    Sie brachten doch das Beispiel mit den Ehrenämter die nicht vom Staat ausgenutzt werden sollten, um hier staatliche Leistungen einzuschränken.

    Was meinen Sie wohl wieviel Prozent der Bevölkerung würde sich bei einem staatlichen Grundeinkommen auf die faule Haut legen ?

    Nach meinen nicht repräsentativen Umfragen: nicht mehr als jetzt, eher noch weniger.

    Mehr Freizeit heißt nicht zwingend dolce farniente!!

    Für viele Menschen ist Zeit auch ein wertvolles Gut Und wie sagte schon Mies van der Rohe:

    Weniger ist mehr

    Schade dass Herr Alan Posner so wenig von diesen Architekturgenen seines Vaters geerbt hat.

    Er “ glaubt“ und er “ vermutet “ noch immer, dass unser Heil im quantitativen Wachstum begründet ist 🙂

    Ich werde dieses Wochenende im hoffentlichen sonnigen Ländle verbringen und bei Federweißer; Rauscher, Sturm oder Sauser mit Netzwerkfreunden über die Zukunft der Welt nachdenken und weitere pragmatische, konkrete Projekte anstoßen.

  10. avatar

    @Lieber M. Berger: Sorry, noch ganz kurz zum Grundeinkommen. Als ich ca. 30 war, wurde ich von gleich gut ausgebildeten Frauen, mit gleich gutverdienenden Männern, ständig ausgelacht, weil ich berufstätig war – und dies gerne und mit Überzeugung.
    Diese Frauen arbeiteten immer 1 Jahr und dann machten sie ein Jahr auf arbeitslos, was ja auch mit meinen Steuern finanziert wurde. Dieses Frauenmodell hat sich über viele Jahre bewährt.

    Und jetzt soll ich womöglich glauben, daß bei einem garantierten Mindesteinkommen eine besondere Motivation zur Leistung, bzw. überhaupt Arbeit bestehen soll?

    Dann doch lieber Hartz und ein wahrhaftiges Leistungs-Belohnungsprinzip!!

  11. avatar

    @Lieber Moritz Berger:
    Die Klassifizierungen und Prozentsätze des“Dahrendorfhäuschens“ sind nicht mehr aktuell, und somit auch ein Teil dieser These antiquiert.

    Mein Vorschlag an KJN war starke, ganz persönliche Ironie, und so wird er es auch ganz richtig verstanden haben.

    Selbstverständlich hat uns die „Elektronik“ sehr im Griff, nicht nur im Finanzsektor. Aber, hier den Sündenbock zu finden – eine wieder neue Delegation der Verantwortung.

    Dann „Die Produktivität steigt stärker als die Schaffung von Arbeitsplätzen“. Das hatten schon vor Jahrzehnten die Gewerkschaften bemerkt und – naiv und besonders gutgläubig wie sie damals waren – die Arbeitszeiten verkürzt, was aber „natürlich nicht“ zur Schaffung neuer Arbeitsplätze beitrug, sondern ein Innovationschub zur weiteren Rationalisierung wurde.

    Ich kenne einige Führungskräfte der Deutschen Wirtschaft, die sehnen sich danach an einer Tankstelle zu arbeiten oder einen anderen Job in der Dienstleistungsbranche.
    In deren Augen – ein Job mit wenig Verantwortung.
    Ist es die Lösung unserer Probleme, daß keiner mehr versucht das zu machen, was er gelernt hat und möglicherweise am besten kann?

    Der verantwortungsvolle Dienstleister, der Gemüsemann an der Ecke, der mir genau sagen kann, wann die Melone garantiert essbar und süß ist, der ist mir da allemal lieber!!
    Lieber, als die Protagonisten der Angst, die schnell mal aus ihrer Haut raus wollen, um lediglich sich selbst zu entlasten, nicht unbedingt die Gesellschaft.

    Auch Ihnen ein schönes Wochenende.
    Ihre Rita E.

  12. avatar

    @Alan Posener

    da keine Korrektur möglich ist:

    Es soll crowdsourcing heißen!!

    und nicht

    crowsourcing

    a Freudian slip 🙂 🙂

  13. avatar

    Liebe Frau Groda,

    schon Ralf Dahrendorf der lange mit Ihrem Ländle verbunden war hat sich für ein Grundeinkommen eingesetzt!!!

    Und Werner von dm vertritt eine ähnliche These.

    Die Produktivität steigt stärker als die Schaffung von Arbeitskräften.

    Nachdem de Rationalisierung im Arbeiterbereich enorme “ Fortschritte „gemacht hat, ist jetzt der Focus auf dem Angestelltensektor und nicht nur im unteren Bereich, sondern auch im oberen Segment.

    Wenn Sie hier empfehlen die Kinder und Jugendlichen zu motivieren Jura zu studieren :-), dann schaffen Sie weitere “ Hartz IV “ Empfänger 🙂

    Von einem Kollegen aus Wien auf den Schreibtisch bekommen:

    Software soll Anwälten Arbeit abnehmen
    Programme können große Mengen an Dokumenten besser analysieren

    aus:

    http://derstandard.at/12978196.....t-abnehmen

    und hier zum gleichen Thema etwas von einem Kollegen aus N.Y. :

    Armies of Expensive Lawyers, Replaced by Cheaper Software

    http://www.nytimes.com/2011/03.....wanted=all

    >David H. Autor, an economics professor at the Massachusetts Institute of Technology, says the United States economy is being “hollowed out.” New jobs, he says, are coming at the bottom of the economic pyramid, jobs in the middle are being lost to automation and outsourcing, and now job growth at the top is slowing because of automation. >

    Und schauen Sie sich doch einmal die Situationen konkret im Pressebereich an: Das Web führt auch dazu, dass kontinuierlich die Zahl der festangestellten Journalisten reduziert wird.
    Weniger Printmedien, weniger Journalisten.

    Bei uns im Finanzbereich wird der Wertpapierhandel fast ausnahmslos nur noch über Computer angewickelt. Derr Einfluß von künstlicher Intelligenz in Form von software ist dramatisch.

    Vielleicht steige ich in das start-up von Alan Posener ein (falls er sich doch für die Unternehmerrolle entscheidet) oder ich gründe einen Bienenstart-up und verkaufe meinen Frankfurter Honig an die restlichen Kollegen in London/Frankfurt/Wien/Tokio/Shanghai/Sydney via webshop.
    mögliche trademarks

    bankerhoney
    brokerhoney
    puthoney
    callhoney
    mezzaninehoney

    http://www.frankfurt-summt.de/die-initiative.html

    >Helfen auch Sie mit, den Bienen vielfältige Lebensräume bereit zu stellen? Es ist Ihre Stadt. Es sind „Ihre“ Bienen. Frankfurt ist nicht nur „Finanzmetropole“ – die Stadt hat viel Potential, auch im Bereich der Biologischen Vielfalt (und den oft übersehenen Bestäuberinsekten), als stark wahrgenommen zu werden.<

    Sind die broker und Banker auch oft übersehene Bestäuberinsekten??

    🙂 🙂 🙂

    Hier der Ausstieg eines brokers in Frankfurt:

    Currywurst statt Megadeals: Broker gründet Imbiss

    http://tinyurl.com/42ug38k

    http://worschtboerse.de/

    Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende

    Herzliche Grüße

    Moritz Berger

  14. avatar

    @ Moritz Berger: Ich sprach bei der Rentabilität von Volkswirtschaften. Mein Haus habe ich übrigens wärmegedämmt gekauft. Aber Sie würden vermutlich sagen, es sei überhaupt unsinnig, ein Haus zu kaufen undter RoI Gesichtspunkten. Interessant ist Ihr Verweis auf Skandinavien. Meines Wissens haben die Skandinavier viele der Punkte längst umgesetzt, die ich angeregt habe. Die absolute Höhe der Steuern ist vermutlich weniger wichtig als der Konsens, diese Steuern würden richtig eingesetzt. Dieser Konsesn ist in Deutschland nicht gegeben. Übrigens zeigt der Aufstieg von rechtspopulistischen Parteien überall in Skandinavien, dass auch dort dieser Konsens gefährdet ist. Ich will hier nicht ein neues Fass aufmachen, aber es gibt Theorien, denen zufolge sich der Sozialstaat und der Multikulturalismus politisch ausschließen, weil Neid und Missgunst sofort eine rassistische Färbung annehmen.

    Lieber Herr Posener,

    da Sie ehemaliger Lehrer sind habe ich eigentlich nicht die Absicht Oberlehrer zu spielen:-)

    Dennoch sei es drum, da Sie als Journalist oftmals ich davon sprechen und schreiben:

    ich glaube,

    ich vermute

    Ganz konkret:

    Sie haben sicherlich u.U. Recht, dass es nach RoI Gesichtspunkten günstiger ist, ein Haus zu mieten, statt zu kaufen, vorausgesetzt in Ihrem persönlichen Fall gibt es langfristige Alternativen.

    Hier allerdings einen Unterschied zu machen zwischen einer volkswirtschaftlichen Investition und einer privatwirtschaftlichen Investition ist in meinen Augen sehr unsinnig.

    Das würde letztlich auch bedeuten, dass das Schloß Hohenschwangau von König Ludwig sich auch über 150 Jahre rentiert hat. 🙂

    Oder im konkreten Fall von Berlin:

    Das Puppenkönigsschloß von Berlin ist unter volkswirtschaftlichen RoI Gesíchtspunkten auch rentabel.

    On Ihre Wärmedämmung an Ihrem Haus so nachhaltig ist dass Sie ohne Reperaturen einen Zeitraum vom mehr als 15 Jahren übersteht ist ebenfalls zu bezweifeln. Schauen Sie sich doch einmal die Bauschäden an 🙂

    Die beste Energieeinsparung ist letztlich immer noch die CO2 Vermeidung soll heißen weniger Energie verbrauchen. Nehmen Sie das Fahrad, reduzieren Sie den Stromverbrauch in Ihrem Haushalt ( 2 Personen) auf 2500 kwH etc.

    Ihr persönlicher RoI ist um ein vielfaches höher als bei den “ Wärmedummsystemen “

    Leider unterscheiden sich die Grünen auch nicht von Neoliberalen wie in Ihrer Person.

    Alle setzen Sie immer noch auf ein quantitatives Wachstum, sprich z.B. Schaffung von Arbeitsplätzen im “ Grünen Bereich“

    Wenn selbst so ein geschätzter Liberaler wie Ralf Dahrendorf von der LSE schon sehr früh erkannt hat, dass der Produktivitätsfortschritt schneller als die schaffung von Arbeitsplätzen ist, dann es es m.E. zwingend notwendig. dass wir uns von der growthmania verabschieden.

    Wie grotesk die heutige Berechnung des GDPs ist, zeigt sich doch auch am Finanzsektor, den Sie immer noch als Wachstumsmarkt einschätzen.

    Was wächst denn da?

    Die Derivate, die immer neuen Finanzfantasieprodukte, die dem Bürger eine vorgebliche Sicherheit gegenüber z.B. den staatlichen Rentenversicherungen garantieren???

    Schauen Sie sich doch einmal Ihre private Lebensversicherung an (sofern Sie eine haben)

    Welche Rendite hat man Ihnen versprochen und welche Rendite werden Sie erzielen, wenn Sie sie in Anspruch nehmen ??

    Eine ähnliche Entwicklung sehen wir bei den privaten Krankenversicherungen.

    There is no such thing as a free lunch
    sagte schon Milton Friedman.

    Sie beschweren sich, dass die staatliche Institutionen mit Ihren Steuergeldern nicht so umgehen, wie es notwendig wäre.

    Ich kann mich erinnern, das Sie irgendwo im Netz als der Befürtworter des Wiederaufbaus des Berliner Schloßes aufgetreten sind.

    Ist es es nicht besser diese Investitionsmittel z.B. in die Verbesserung der allgemeinen Infrastruktur zu stecken??

    Und um in diesem Zusammenhang noch etwas konkreter zu werden.

    Sie beschweren sich über die Fehlallokation Ihrer Steuergelder in Deutschland.

    Warum beschränkt sich Ihr Bürgerengagement nur auf die 4 jährliche Wahlkreuzprozedur.

    Nehmen Sie doch Einfluß auf die Verwendung Ihrer Steuergelder, in dem Sie in Ihrer kommune einmnal Einblick in den Haushalt nehmen.

    Wenn Sie Unternehmer wären, würden Sie es auch akteptieren, dass Ihr Controller Ihnen alle 4 Jahre die Bilanzen vorlegt???

    Wenn Sie hier nur klagen und jammern und Ihren Neoliberalismus mit Urvätern wie Adam Smith und David Ricardo auf dem Banner vorantragen unterscheiden Sie sich nicht wesentlich von den Stammtischbürger, die letztlich immer sagen:

    Die da oben machen doch was sie wollen.

    Das Netz bietet mittlerweile soviele Möglichkeiten auch als Einzelner Einfluß auf unseren Staat zu nehmen und nicht nur Kritik zu äußern, sondern auch Vorschläge zu machen, die zu einer Verbesserung des Einsatzes der Steuergelder führen.

    Schauen Sie doch einmal in Ihr zweites Heimatland UK.

    Dort sind Begriffe wie crowsourcing, e-participation, opendata keine Fremdworte mehr sondern werden bereits aktiv umgesetzt.

    Gerade Sie in der Rolle des Journalisten sind doch prädestiniert soziale Innovationen mehr oder weniger durch die Informationsverbreitung mitanzuschieben und als Multiplikator zu dienen.

    Legen Sie Adam Smith beiseite und nutzen Sie Ihr smartphone um die Innovationen im sozialwirtschaftlichen Bereich voranzutreiben.

    Aus Anlaß des 100sten Beitrag von Ihnen auch mein Glückwunsch.

    Knapp 20 % der Beiträge stammen von Ihnen und ich vermute dass mehr als 50 % der Summe der Kommentare auch bei Ihnen eintrudeln!!!

    Das ist eigentlich ein Grund ein start-up zu beginnen, um das quantitative Wachstum angesichts der nachlassenden Konjunktur wieder zu beschleunigen 🙂 🙂

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    @Lieber KJN: Die Art von Ironie konveniert:
    „Das derzeitige System des offenen Strafvollzuges für Bedürftige zieht allerdings den Spezialisten für Antragswesen heran, ansonsten aber völlig frei von Stolz und unmündig“.

    Sie wollten Ihrem Sohn mal verbieten, neben der Schule zu arbeiten. Was ich (heute) für einen Fehler halte.
    Lassen Sie ihn ein Praktikum bei einem RA machen – er wird begeistert Jura studieren wollen – und nicht Unternehmer werden – wenn er betrachten kann, wie viel Geld man mit der Verwaltung von Armut machen kann. Die momentanen Sozialklagen beschäftigen eine Armee von Juristen, sichern deren soziale Sicherheit, da die Kosten vom Staat bezahlt werden.

    Es ist garantiert nicht auf Sie gemünzt, wenn ich in meiner Darstellung jetzt mal kurz mich der Derbheit bemühe, denn so wohl temperierte Staatshörigkeit,wie auch hier, gemischt mit ein wenig sozialem Eifer, macht mich krank

    Meiner Meinung nach hat der Staat“seine elenden Griffel von unserer bürgerlichen Souveränität zu lassen. Die Rahmenbedingungen für unser Gemeinwesen – was seine explizite Pflicht und Schuldigkeit ist – hat er ebenfalls, verdammt noch mal, so präzise zu formulieren, daß sie für entsprechende Interessenverbände weder interpretierbar noch verhandelbar sind. Sozusagen „alternativlos“, um mit Frau Merkel zu sprechen“.

    Um mal noch ein lustiges Beispiel zu bringen.
    Vor einigen Jahren hatte ich auf unserem großen Wertstoffhof ein Erlebnis der besonderen Art.
    Das Auto voll mit schwerem Müll und meiner nicht mehr so jungen Mutter, wollte ich in den Parkplatz für“Mutter mit Kind“ einparken, wo die Wege zu den Containern nicht so weit waren. Überall totales Chaos, hupende Autos, nervöse Entsorger usw.
    Ein Jungalternativer wollte mich aus dem Parkplatz hupen, mit der lautstarken Begründung“ das sei der Parkplatz für Mutter mit Kind und er sei Vater mit Kind, ich aber keine Mutter mit Kind, was definitiv nicht stimmte, ich war Kind mit Mutter, nachweisbar.
    Der aufmüpfige Jungalternative wollte schon gewalttätig werden, als ihn mein schneidender Sarkasmus dann doch zum Schweigen brachte.

    Wäre z.B. das Parkplatzschild eindeutig – nämlich Eltern mit Kind – müßte man sich über solchen Quatsch nicht aufregen. Das habe ich anschließend auch dem Abgeordneten meines Vertrauens gesagt.
    Das Schild, an dieser Stelle, gibt es nicht mehr. Ein neues aber auch nicht.

    Grüße Sie herzlich mit nichtschwäbischem Gruß

    Ihre Rita E.

  16. avatar

    Erratum:
    Es muss heißen:
    …weil Nepotismus, Korruption – oder eben (hier) Ausverkauf der Industrie und Verarsche der Bewerber (Wir nehmen nur die Besten.. – wenn man mal wieder keine braucht..) das verhindern.

  17. avatar

    @ Liebe Rita E. Groda: Es gibt einen Unterschied, ob ich Spezialwissen erlerne, um damit meinen Unterhalt erwirtschaften zu können oder ob ich mir etwas für meine Allgemeinbildung aneigne, ich also wissbegierig bin.

    Im Falle des Spezialwissens sollte eine berufliche Nutzung sofort erfolgen, um das erworbene Fachwissen zu festigen. Ich denke dies passiert innerhalb eines Unternehmens, das selbst ausbildet bzw. ausbilden lässt am Besten. Inzwischen gibt es ja solche Modelle vor allem für die jüngere Generation.

    Im Übrigen habe ich den Eindruck ich werde langsam liberal, deshalb kann ich Ihre Kritik mit dem Grundeinkommen nicht verstehen.

    Im zweiten Fall des Bildungserwerbs sind Kinder sehr hilfreich. Wenn ich so in deren Schulbücher sehe, kann ich nur staunen, was sich seit der eigenen Schulzeit so verändert hat. Allerdings habe ich auch andere Interessen. Also in diesem Fall ist Bildung vielleicht Selbstzweck, macht Spaß und gute Laune und wird von mir auch überhaupt nicht abgelehnt.

    Gefällt Ihnen mein Börne-Zitat nicht? Dazu fällt mir sofort das Jahr 1968 ein und die Diskussion darüber. Ich habe mal nach dem Papst-Besuch in Berlin gegoogelt, da tut sich was.
    http://www.berlinonline.de/ber.....index.html

    Und weil mir das Zitat so sehr gefällt noch mal.

    „… nur durch Ausgelassenheit wird das Volk zur Freiheit erzogen …“ Quelle: Willi Jasper Ludwig Börne – Eine Biografie

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    Liebe Rita E. Groda
    „Was stört Sie so sehr an Revolutionen..“
    NICHTS!!!
    Ich freu mich für die Leute, daß sie es gewagt haben und (hoffentlich) schaffen !!!
    Komme wirklich ich so ironisch rüber? Ich bin sehr wenig ironisch! Mein Sarkusmus liegt im Sinne der Eltern, die sich für das Studium ihrer Kinder krummlegen, die es einmal besser haben sollten und dann enttäuscht wurden, weil Nepotismus, Korruption – oder eben (hier) Ausverkauf der Industrie und Verarsche der Bewerber (Wir nehmen nur die Besten.. – wenn man mal wieder keine braucht..).
    Die übliche Kapitalismuskritik aber schüttet das Kind mit dem Bade aus und schont die Betrüger.
    Und das mit dem Grundeinkommen aus meiner Sicht mal klarzustellen, das Götz Werner u.A. propagieren:
    Wenn es denn so ist, daß wir weniger Leute brauchen, die arbeiten und viele Stellen schlichtweg überflüssig sind, dann braucht man das für den Übergang in einen wirklichen Arbeitsmarkt – aber doch nicht mehr als insgesamt 500 Euro pro Person, damit keiner verhungert und im Regen sitzt, aber ohne Zulagen, Krankenkasse Sonderanträge etc..
    Das wäre wesentlich billiger, als das, was wir jetzt haben. Und die Mauer, das wissen Sie, liebe Frau Groda, die haben wir doch schon lange.
    Das derzeitige System des offenen Strafvollzuges für Bedürftige zieht allerdings den Spezialisten für Antragswesen heran, ansonsten aber völlig frei von Stolz und unmündig. Aber das ist ein anderes Thema. Am besten wäre es aber, man bräuchte gar keine Sozialhilfe, wenn man zwei Straßen weiter im Supermarkt eine neue Arbeit finden könnte – das sage ich aus Egoismus: Damit ich kein schlechtes Gewissen haben muß, wenn ich mal jemanden entlassen muß – und für mich selber – wenn’s mal nicht so laufen sollte.
    Warum das nicht (mehr) so ist, das sollte Thema sein.

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    Was mich auch an dieser Diskussion so anödet – während ich nur gelegentlich mein Lieblingsrezept einer freien Gesellschaft nebst prosperierendem Kapitalismus hervorkrame – bemühen viele die Chimären einer untergegangenen Welt.Es wäre – meiner Meinung nach – wesentlich ehrlicher, gleich offen zu sagen, was man sich in Wirklichkeit wünscht.

    Ein (hohes) Grundeinkommen für alle – finanziert von so doofen Leistungsträgern wie z.B. mir und vielen von Ihnen. Und der Staat, als Distributionsverteiler.

    Dann brauchen wir aber wieder eine hohe Mauer um unser Land, damit die Leistungsträger nicht abhauen.
    Eine solche Diktatur wäre noch perfider, als die von Ulbricht und Honnecker. Die haben das Geld verteilt, das sie nicht hatten.

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    @Liebe Kerstin: Anscheinend bin ich nicht nur zu alt für diese Diskussion. Vor 30 Jahren gab es die selbe Debatte – und wie ich sehe – das Fachidiotenthema ist immer noch Thema.

    Und die Fachidioten habe uns genau an den Punkt gebracht, an dem wir jetzt stehen. Warum bemühen Sie permanent irgendwelche Bedenkenträger und gut zum Thema Passende? Also, ich kann manchmal sogar selber denken.

    ES HAT NOCH NIE GESCHADET MEHR ZU WISSEN ALS MAN ZUM BROTERWERB BENÖTIGT,DAFÜR PLÄDIERE ICH.

    Klassenkampf ist out, und der Staat war noch nie so wenig in der Lage die Bedürfnisse der Bedürftigen zu befriedigen.

    @KJN: Was stört Sie so sehr an Revolutionen – eventuell bringt das doch neue Absatzmärkte für ihr Unternehmen.
    Ihre Ironie ist leider an mich total verschwendet!

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    Da schließe ich mich 68er doch gerne an und danke Ihnen, Herr Posener, für 100x Kurzweil am Bildschirm mit Ihrer – immer besondern – Perspektive.
    Klaus J. Nick

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    @Rita E. Groda: KJN hat es auf den Punkt gebracht. Ich wollte an die Bedürfnispyramide nach Maslow erinnern, die ja schon peeka hier erwähnt hat. Zu aller erst müssen die Bedürfnisse der unteren Ebenen erfüllt werden.

    Schirrmacher hat ja auch den Ludwig-Börne-Preis. Ludwig Börne ist total interessant, leider habe ich zu wenig Zeit, um ihn zu lesen. Bin gerade bei Alan Poseners Papst-Buch.

    „… nur durch Ausgelassenheit wird das Volk zur Freiheit erzogen …“ Quelle: Willi Jasper Ludwig Börne – Eine Biografie

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    @Rita E. Groda
    ..der Bestgebildete aber sieht womöglich mehr Chancen und Alternative, zum ausgebildeten Beruf, als der weniger gut gebildete.
    ..und wenn das nicht fruchtet dann macht er wenigstens schöne Revolutionen: Tunesien, Ägypten, Libyen..
    Wo Sie Recht haben haben Sie Recht!

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    @Kerstin
    Für mich kann auch der türkische Gemüsehändler ein Leistungsträger sein..
    Sehe ich genau so.
    Der ständige Ruf der Politik nach mehr Ingenieuren, Akademikern, Fachkräften kommt mir mittlerweile wie ein letzter hilfloser Griff nach einem Strohhalm vor.
    Mit tätsächlicher Kenntnis der Arbeitswelt hat das nichts zu tun.
    Wieso bildet die Wirtschaft nicht aus?
    Ich denke, die Antwort kennen Sie selber: Man hat zwar nicht das Passendste, aber was man umsonst bekommt..
    Die Auswirkung staatlich organisierter Bildung für wirtschaftlichen Erfolg wird seit jeher völlig überschätzt – aber die Halbwertzeit des Wissens ist zu klein, die derzeitige Arbeitswelt viel zu spezialisiert für generalisierte Bildungsinhalte.

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    @Liebe Kerstin: „Bildung ist doch kein Selbstzweck??“
    Warum nicht???????????

    „Non vitae, sed scholae“ beklagte sich der Stoiker Seneca in einem Brief an Lucilus, über die Lebensferne der Philosophen.

    „Non scholae, sed vitae discimus“, erscheint auch mir die bessere Alternative,“nicht für die Schule, sondern fürs Leben zu lernen. Bildung auch als Selbstzweck.

    Selbstverständlich droht heute auch dem Bestausgebildeten Arbeitslosigkeit, der Bestgebildete aber sieht womöglich mehr Chancen und Alternative, zum ausgebildeten Beruf, als der weniger gut gebildete.

    Senecas Kritik sollten auch wir alle uns hier hinter die Ohren schreiebn.

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    „China liefert uns billige Waren, was unseren Wohlstand hebt, nicht senkt.“

    Dies ist aber auch nur solange möglich, wie China mit niedrigen Löhnen und einem geringen Umwelt- und Sozialstandard arbeitet. Vielleicht ist dies dann auch eine Chance, Produktion nach Deutschland zurückzuführen.

    Ich habe hier mal festgestellt:

    „Trotzdem haben wir noch immer keine Antworten auf die drängendsten Fragen. Was machen wir mit den Arbeitskräften, die auf Grund des hohen Automatisierungsgrades oder der Auslagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland nicht mehr gebraucht werden. Den Menschen aus gefährlichen und gesundheitsschädlichen Prozessen herausnehmen, ist eine lohnende Aufgabe. Und dann?“

    Oder

    „Wieso gibt es immer noch eine Mindestlohndiskussion, obwohl die Europäische Sozialcharta für Deutschland eine verbindliche Mindestlohnnorm verankert? (1964 von der Bundesrepublik unterzeichnet) Quelle: http://starke-meinungen.de/blo.....mment-8046

    @KJN: Wer sind denn ihre Leistungsträger?
    „Ziel muß sein allen Leistungsträgern eine Chance zu Wirkung zu geben …“

    Für mich kann auch der türkische Gemüsehändler ein Leistungsträger sein, wenn sein Geschäft für seinen und den Unterhalt seiner Familie ausreicht bzw. er seinen Kindern die Möglichkeit einer guten Ausbildung gibt.

    Womit wir wieder bei der Bildung sind, wobei ich hier auch die zukünftigen Leistungsträger mit einbeziehe. Ich habe gerade einen Artikel gelesen „Migranten fordern bessere Bildungschancen“

    “Deutschland muss seinen Bürgern wieder ein echtes Aufstiegsversprechen geben“ Jörg Dräger Quelle: http://www.welt.de/dieweltbewe.....ancen.html

    Hier noch einmal mein Hinweis auf die Bildungspolitik.

    Weil die besser gebildeten Bürger mehr ökonomische und politische Teilhabe an der Gesellschaft erlangen, glaubt man, durch mehr Bildung allen Bürgern bessere Teilhabechancen zu eröffnen. Sozialpolitik soll weitgehend durch Bildungspolitik ersetzt werden. Quelle: http://www.theeuropean.de/rich.....ntegration

    Es war von mir keine Kritik an der Bildung an sich, sondern an der Tatsache, dass Bildung für den Ausgebildeten auch einen Nutzen haben muss. Wer eine Ausbildung absolviert und anschließend keine Möglichkeit sieht, dieses Wissen anzuwenden und in berufliche Perspektive umzusetzen, kann schnell frustriert werde. Diese Frustrierten sind dann Wähler. Bildung ist doch kein Selbstzweck. Manchmal hat man den Eindruck Bildung nutzt vor allem den Bildungsstätten.

    Wieso bildet nicht die Wirtschaft nicht aus?

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    @Alan Posener
    China & Co.“ liefern uns billige Waren und einen Markt, Israel und Apple die Software und Thailand das dritte Interessante im Leben.
    Ja, der real existierende Kapitalismus reduzierte bereits den Menschen auf seine Funktion in „der Wirtschaft“, entfremdete ihn von der Arbeit (auch frei nach Marx). Nun ganze Staaten?
    London als Finanzplatz, die BRD als Welt-TÜV, die USA als Security Service bei Problemvölkern, Thailand als, naja.. , für die Welt?
    Was ist mit den (Individuen), die diese Rolle nicht ausfüllen können, wollen, etc.?
    Nein, ich denke nicht, daß es so gehen kann.
    Grundübel ist (natürlich nicht) der Kapitalismus an sich, sondern die Kartellbildung, Machtanhäufung bestimmter Organisationen, Konzerne, auch Staatsbürokratien. Kapitalismus muß eine Veranstaltung sein, an der alle teilnehmen können, mit mehr oder weniger Gewinn, aber so – die Platitüde muß sein – daß es zum Leben reicht. Und schon gar keine, in der es „Leistungsgerechtigkeit“ gibt: Lebenslüge der Sozialdemokraten und, wie ich bei Ihnen lese, auch Liberalen. Jedenfalls irgend so ein protestantischer Mythos. Leistung ist Arbeit geteilt durch Zeit, ein Begriff aus der Physik und der von Henry Ford organisierten Arbeitswelt. Wäre schön, wenn man sich in den Diskussionen mal mit dem Begriff Wirkung anfreunden könnte (Wirkungsgerechtigkeit etc…). Da könnte auch ein Josef Ackermann gut mit leben.
    Was Ihre Lösungsvorschläge betrifft (ich finde es ja immer gut, wenn sich das einer traut):
    Auch ich bin der Meinung, daß die Staatsbürokratie möglichst klein und effektiv sein soll – aber vor allem einen stabilen und konstanten Rahmen bieten muß (da gehört auch die Währung zu), an dem sich die Menschen, und ich sage bewusst nicht „die Wirtschaft“, denn das sollte sich daraus ergeben, verlässlich orientieren können – und nicht (bitte nie, nie), Unternehmer spielt!
    Die meiste Ungerechtigkeit und Frustration entsteht durch die sog. Schweinezyklen; und die einzige Möglichkeit, diese zu verringern, ist daß die Menschen ihre Investitionen (z.B. in Ausbildung) möglichst unbeeinflusst von Manipulationen treffen und daß vor allem z.B. Frau v. d. Leyen u.A., Verbandsvertreter von Industrie & Handelskammer (naja, wer letztere ernst nimmt ist sowieso debil) von „Fachkräftemangel“ und ähnlichem, wie Sie sagen „Bullshit“ reden, so daß jetzt auch möglichts viele Abiturienten Ingenieurwissenschaften studieren und in 5 Jahren Harz IV beantragen (leider kostet eine Taxilizenz /Abschlag in meinem Wohnort z.B. 70 T€). Realitäten, nicht nur im Maghreb, Griechenland, Italien, Spanien..
    Ja klar, Subventionen weg, aber auch Manipulationen. Von oben organisierte (Plan)Wirtschaft hat noch nie funktioniert, weder in den Sozialismen noch in der real existierenden (mittelbaren) Verbändedemokratie.
    Deswegen mein Engagement bei dem Thema: Bloße Kapitalismuskritik (und am Wirtschaftsliberalismus) verschont die eigentlichen Verursacher der Ungerechtigkeiten im (immer, auch im Sozialismus, existierenden) Kapitalismus: die Kartellbildner (damit möchte ich auch auf EJs Kommentar vom 23. August 2011 um 07:30 auf den letzten Posener-Beitrag) reagieren.
    Ich finde, Ziel muß sein allen Leistungsträgern eine Chance zu Wirkung zu geben, und da reicht es nicht aus, den Kapitalismus als solchen zu kritisieren bzw. ins alte links-rechts-Schema zu verfallen.(an letzteren arbeite ich ;-))

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    Vorhin stand ich einmal wieder am Grab meines „Übervaters“ und führte einen meiner tragikomischen Dialoge.

    Ich fragte meinen Übervater: „Was hast Du falsch gemacht, was mache ich falsch, die Linken , die Rechten, der Staat und die Partei, und die Gesellschaft?“

    Und die Anwort kam: “ Rire“ hab ich Dir gesagt, Du mußt lachen, hab ich Dir gesagt“, vergiß die Angst und mach die Augen zu………..“

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    Drittens: Immerhin bekommen Frisörinnen etwa zehn Prozent ihres Einkommens (also mehr als ein zusätzliches Monatseinkommen) steuerfrei als Trinkgelder.

    … au-haua-ha! Das ist ’ne Menge Kohle: 10% Trinkgeld von 1,50 €uro Stundenlohn.

    Friseusinnen 😉 sind HARTZ IV – ‚Aufstocker‘ werter A. Posener. Sie, andere und ich zahlen derer Lohn.

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    @Don Altobello: Gutes Stichwort, Nichtausschöpfung der Bildungsreserven.
    Vor über 40 Jahren hat mein Vater – und zwar aus eigenem Antrieb – nach schwerer Krankheit wollte er nicht als vom Staat partizipierender sein weiteres Leben gestalten. Mit mehr als 30 Jahren Jahren begann er noch mit der Informatik, das Studium mußte er selbstverständlich selbst finanzieren, denn der Staat sagte ihm ganz klar, er sei zu alt und dieses Studium zwecklos.

    Interessanterweise hat er nicht nur als einer der Besten sein Studium abgeschlossen, die Grundlagenforschung wartete mit offenen Händen, und händeringend suchend, nach so ausgebildeten und motivierten Arbeitskräften, auf ihn.

    Das auch als Hinweis an Herrn Posener, bezüglich Leistungswille- und Bereitschaft und Honorierung von Leistung.

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    @Lieber Posener: Brauchen Sie ein Treffen mit Barroso, um sich selbst zu trauen? So viel Bescheidenheit – Ihrerseits – verwirrt mich.

    Ihre Borniertheit – Stuttgart 21 betreffend finde ich umwerfend. Vermutlich hat man in Berlin noch nicht gehört, daß Stuttgart in einem Talkessel liegt. Seit Jahrzehnten gibt es sehr scharfe, baurechtliche Bestimmungen, die Luftzirkulation, die im Sommer eigentlich gar nicht mehr stattfindet, nicht weiter zu beeinträchtigen.
    Durch die Baustelle dürfte sich diese Tatsache nicht verbessern, eher verschlechtern.

    In Berlin – Nabel der Welt – kann man selbstverständlich nicht wissen, daß die hauptsächlichen Betroffenen des Baus die überhaupt nicht wohlhabenden Bewohner der Innenstadt sein werden, welche nur noch bewohnt wird von Migranten und ärmeren Alteingesessenen. Die Reichen in Stuttgarter Halbhöhenlage pfeifen auf Stuttgart 21.

    Ein übles Eigentor, lieber Herr Posener!
    Ebenso die Tatsache einen ehemaligen Marxisten – wie Kretschi – zu den zu den Rechten zu zählen.
    Das ist wohl die Berliner Luft, dear Alan?

    Nach all diesen Ausführungen trifft mich die launige Erkenntnis, daß wir – abgeblich im Geiste Liberalen –
    so überzeugende Rosstäuscher sind, daß es uns nicht einmal selber mehr auffällt, wenn wir uns selbst bescheissen.
    By the way, Rosstäuscher war früher für den Pferdezüchter und Landwirt ein wesentlich schlimmerer Begriff, als Verbrecher.

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    @ Don Altobello: So isses.
    @ Roland Ziegler: Die Dinge, die Sie beschreiben, und die ich nicht leugne, sind Ausdruck der merkantilistischen (also falschen) Politik, die in Deutschland in einer Art konzertierten Aktion von Regierung und Tarifparteien betrieben wurde: Lohnzurückhaltung bei Anstieg der Produktivität. Sie sind nicht Ergebnis eines „relativen Niedergangs“, im Gegenteil: sie sollen Deutschland als Exportnation zu Lasten seiner Partner stärken. Der Merkantilismus betreibt in der Tat den Welthandel als Nullsummenspiel.
    @ Rita Groda: Erstens dürfen Sie mich gern ärgern. Zweitens weiß ich, dass man den Rassismus nicht verbieten kann. Aber man kann immer wieder von Regierungsseite aus klar machen, dass kaum ein Ausländer es gern hört, wenn man sagt, „Ja, Sie sind uns willkommen, weil Sie uns die Rente zahlen, aber Ihre Landsleute nicht, weil wir ihnen die Rente zahlen müssen.“ Drittens: Immerhin bekommen Frisörinnen etwa zehn Prozent ihres Einkommens (also mehr als ein zusätzliches Monatseinkommen) steuerfrei als Trinkgelder. Und Professoren können, einmal eingestellt, so ziemlich die ruhigste Kugel schieben, die es in Deutschland überhaupt zu schieben gibt. Da hält sich das Mitleid über Unordnung und frühes Leid in engen Grenzen. Viertens: Natürlich muss der Staat (also die Politik) bei alledem bemüht werden. Der Staat (die Politik) ist für die Ordnung in der Polis verantwortlich. Im Idealfall ordnet er das so gut, dass er nicht ständig eingreifen muss.

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    Oh je – wo setzt man am besten als erstes an?

    Vielleicht so:
    Wenn man die Grenzen des Wachstums vehement nicht sehen will, dann ist es wohl am besten, nicht mehr Zahlenmaterial und die Mathematik zur Hilfe zu nehmen, sondern einfach die Bedürfnispyramide nach Maslow zur Grundlage zu machen und als endgültiges Wachstumsziel das Gottgleichwerden zu postulieren. Dann wäre das Ende des Wachstums erst erreicht, wenn wir alle glücklich und grinsend in Schneidersitzen vor Bäumen dahin meditieren und ganz in uns selbst sind.
    Ansonsten stellen sich allgemein andere Fragen:
    1. Wie kann man „Wirtschaftlichkeit“ überhaupt bestimmen, wenn es Geldpolitik gibt? Damit hat Geld nicht mehr die Rolle eines Wertindikators. Hinsichtlich der Energiefrage lässt sich mit dem Erntefaktor argumentieren.
    2. Weil Innovationen immer entweder für mehr Vergnügen oder geringeren Ressourcenverbrauch gedacht sein müssen, lässt sich auch davon ausgehen, dass die Arbeit weniger wird (Christian Graf von Krockow hat das dargelegt) oder vergnüglicher (oder eben beides), oder wir würden Ressourcenverbrauch durch Arbeit ersetzen.
    Wenn man aber vom Freizeitfaktor absieht, gibt es quantitatives Wachstum dauerhaft dann nur durch eine wachsende oder eine länger lebende Bevölkerung.
    Auf Zinseszins bezogen müsste dieses Wachstum dann auch noch permanent exponential sein.

    Oder es muss eben Wachstum simuliert werden. Ich habe das an einem Beispiel dargelegt (http://berlinbeach.wordpress.c.....rschieden/):

    „Ich hatte vor etwa einem halben Jahr über ein Internetportal das Angebot erhalten, bei einem großen Konzern den „second level support“ vorzunehmen. Nun war mir der angebotene Stundensatz zu niedrig, darauf will ich aber nicht hinaus. Es waren nämlich viele Beteiligte an diesem Auftrag. An letzter Stufe war ich geplant, um die Arbeit auszuführen, darüber stand ein externes Unternehmen, welches die Dienstleistung mit dem IT-Profitcenter des Konzerns abrechnete. Dieses wiederum stellt eine Rechnung an den Hauptkonzern.

    Nun kann man sich überlegen, dass unten nur ein Drittel des Geldes ankommt, was der Konzern bezahlt, der Konzern könnte es also billiger haben. Aber auch darauf will ich nicht hinaus. Nehmen wir nur einmal folgendes an:

    Der Konzern zahlt je Stunde 150€, der Dienstleister behält 50 € für sich, das externe Unternehmen behält 50 € für sich und am Ende bleiben von den 150€ noch 50€ für denjenigen, der die Arbeitsleistung erbringt.

    Würde nun der Konzern jedem der Beteiligten 50€ in die Hand drücken, so tauchten insgesamt 150€ in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung als im Inland erbrachte Dienstleistungen auf. Dies könnte man schon für recht hoch halten, da ja nur für 50€ Leistung erbracht wurde, aber es geht ja noch weiter:

    Denn natürlich zahlt der Konzern die 150€ als eine Summe an den Dienstleister, dieser zahlt eine Rechnung von 100€, die ihm das externe Unternehmen stellt, und dieses externe Unternehmen erhält wiederum eine Rechnung über 50€ vom freelancer, der sich in das Callcenter setzen darf.

    In der VGR taucht also in diesem Beispiel die Summe aus 150€ + 100€ + 50€ = 300€ auf. Wäre noch ein vierter Dienstleister dazwischen, der auch noch mitverdienen wollte, dann würde sich der Betrag wiederum erhöhen, also zum Beispiel 150€ + 120€ + 100 € + 50€ = 420€ für eine Arbeitsstunde, bei der oben 150€ bezahlt wird, von denen 50€ unten ankommen.“

    Ich bin eher für Maslow.
    Auf dessen 4. Stufe steht die soziale Anerkennung, und die scheint hier ja eine größere Rolle zu spielen. Denn wenn von einem „relativen Abstieg des Westens“ die Rede ist, dann bedeutet es doch eben einen tendenziell höheren Aufstieg anderer Regionen. Das funktioniert nicht anders als die Fußball-Bundesliga: Ein Verein kann noch viel besser als in der Vorsaison spielen. Wenn 17 andere Vereine trotzdem besser sind, dann steigt er als Tabellenletzter ab.

    Auf die Frage, was nun Liberale, Sozialdemokraten, Konservative, Sozialromantiker oder Fans von Schalke 04 sagen, will ich nicht eingehen, weil mich Ideologen weniger interessieren. Ihnen ist aber ja bekannt, dass jede Ideologie solche und solche hat.

    Das soll es fürs erste mal gewesen sein.

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    @Lieber Alan Posener: Meine gestrige Kritik war nicht getragen von dem Wunsch zu ärgern, oder besser zu wissen.
    Mir fiel aber, zu meinem großen Erstaunen auf, daß bei Ihren „Verbesserungsvorschlägen“ – zumindest auf mich wirkt es so – keine klare Unterscheidung getroffen wurde, zwischen (gseamt)gesellschaftlichen Aufgaben und politischn, bzw. staatlichen Aufgaben.

    Rassismus, z.B. können Sie verbieten, Fremdenfreundlichkeit aber können Sie nicht von oben verordnen. Leistungsbereitschaft ebenso. Beim Leistungsanreiz z.B. vergaßen Sie zu erwähnen, daß eine leistungsbereite Deutsche Friseurin ggf. einen Stundenlohn von ca. 4,– Euro hat, was diese nicht zu (noch) mehr Leistung anreizen kann.
    Hochschulprofessoren arbeiten teilweise ein Jahr umsonst, in der Hoffung später eine feste Professur zu bekommen – man muß auch Leistungsanreize geboten bekommen!

    Wegfall von Subventionen, Wegfall der Zwangspensionierung, frühere Einschulung, und, undd, undd….. alles vernünftige Lösungsvorschläge.

    Ganz genau hingeschaut heißt das doch aber, daß Sie genau den Staat wieder bemühen müßen, der hier reguliert hat, der hier eingeschränkt hat.

    Wie gemein – der Staat, der diese Vorlagen und Gesetze erlassen hat, um unsere Freiheit und unser“Wachstum“ einzuschränken, muß jetzt wieder bemüht werden, um uns von diesem Beschränkungen zu befreien.

    Das ist wirklich supergemein, lieber Posener, das ist geradezu perfide.

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    Die Überschrift passt nicht. Wieso ist es Quatsch zu behaupten, dass der Wohlstand sinkt? Im Artikel ist viel von Wachstum die Rede, aber Wachstum und Wohlstand sind leider nicht identisch, nicht einmal mehr miteinander verkoppelt, was ja gerade das Problem ist.

    Wenn die Hartz-IV-Sätze gleichbleiben, die Preise aber steigen, steigt die Armut. Wenn mein Gehalt gleich bleibt und die Preise steigen, sinkt mein Wohlstand (obwohl auch in diesem Fall von Wohlstand kaum je die Rede sein konnte). Ähnliches gilt für sehr viele Leute.

    Weil das so ist, ist es richtig zu sagen, dass der Wohlstand sinkt. Ob demgegenüber ein Wachstum stattfindet oder wenigstens stattfinden könnte, ist leider eine ganz andere Frage.

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    Ich möchte hier aus Zeitgründen nur einen Punkt aus diesem sehr interessanten Artikel hervorheben: das Nichtausschöpfen der Bildungsreserven. Hier zeigt sich exemplarisch, wie die Politik versucht, Probleme durch Aussitzen zu lösen. Da ich selber im „hohen Alter“ (Mitte 30) noch einmal den Gang an die Uni wage, weiß ich das aus eigener Erfahrung, auch wenn es mich nicht persönlich getroffen hat (durch Berufstätigkeit genug Wartesemester angespart).

    Man muss dabei bedenken, dass Deutschland im Vergleich der OECD-Staaten viel zu wenig Akademiker ausbildet. Als ich mich an verschiedenen Unis beworben habe, musste ich feststellen, dass es kaum noch Studiengänge ohne NC gibt, außer bei so Freak-Fächern wie Metallurgie, kath. Theologie u.a. Die Hürden für Abiturienten, ein Studium aufzunehmen, werder immer höher geschraubt, ein Abi mit einem Notenschnitt von 2,5 ist da schon zu schlecht. Da bleibt vielen nur der Weg, über Wartesemester „Punkte“ zu sammeln, um später doch noch einen Studienplatz zu bekommen. So werden die Leute erst viele Jahre später als eigentlich möglich wäre als qualifizierte Kräfte auf den Arbeitsmarkt entlassen, wenn sie ihm nicht ganz fern bleiben, weil in der Zwischenzeit Fakten geschaffen werden (Beispiel: konventionelle Berufsausbildung oder Hängenbleiben im Aushilfsjobsystem). Diese Jahre fehlen den meisten, um sich adäquate Renten- oder Pensionsansprüche zu erarbeiten. Erschwerend beim Zugang zur Uni wirken sich jetzt natürlich auch Einmaleffekte wie die Abschaffung der Wehrpflicht und demnächst der erste doppelte Abiturjahrgang aus. Wenn die Politik (die zunehmend Studiengebühren abschafft und so den Unis mögliche Einnahmen entzieht) da nicht schleunigst entschieden gegensteuert, verlieren wir einen Großteil der jetzigen Generation für den qualifizierten Arbeitsmarkt. Und das in einem Land, das nicht reich an Bodenschätzen gesegnet ist. Ich habe das Gefühl, die Politik will das Problem aussitzen (begeht damit Verrat an einer ganzen Generation), um auf die geburtenschwächeren Jahrgänge zu warten, damit sich das Problem von selbst löst. Da möchte ich, und sicher auch die Generation, die das am meisten betrifft, von der Politik anderes erwarten können.

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    @ Rita Groda: Ich behaupte nicht, originell zu sein. Manchmal ist es nötig, das Selbstverständliche zu wiederholen. Bei Rot-Grün sehe ich die Grünen als die Rechten, die SPD als die Linken an. Das sieht man in BaWü, wo die Grünen in Sachen Stuttgart 21 die Interessen der wohlhabendenderen Stuttgarter vertreten, die keine Baustelle vor der Tür haben wollen, die SPD auf die Arbeitsplätze guckt.
    Sie haben Recht, dass ich Europa ausklammere. Hier warte ich ein Treffen mit Barroso ab, das ich morgen in Brüssel habe. Darüber werde ich dann berichten.
    @ Moritz Berger: Ich sprach bei der Rentabilität von Volkswirtschaften. Mein Haus habe ich übrigens wärmegedämmt gekauft. Aber Sie würden vermutlich sagen, es sei überhaupt unsinnig, ein Haus zu kaufen undter RoI Gesichtspunkten. Interessant ist Ihr Verweis auf Skandinavien. Meines Wissens haben die Skandinavier viele der Punkte längst umgesetzt, die ich angeregt habe. Die absolute Höhe der Steuern ist vermutlich weniger wichtig als der Konsens, diese Steuern würden richtig eingesetzt. Dieser Konsesn ist in Deutschland nicht gegeben. Übrigens zeigt der Aufstieg von rechtspopulistischen Parteien überall in Skandinavien, dass auch dort dieser Konsens gefährdet ist. Ich will hier nicht ein neues Fass aufmachen, aber es gibt Theorien, denen zufolge sich der Sozialstaat und der Multikulturalismus politisch ausschließen, weil Neid und Missgunst sofort eine rassistische Färbung annehmen.

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    Was mag den werten A. Posener (und andere) ‚bewegen‘ so einen Unsinn, wiederholt gegen alle Wahrheit, zu schreiben?

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    noch ein Nachtrag:

    Wie erklären Sie eigentlich die Welt nach dem Liberalen Alan Posener, wenn Sie sich die skandischen Volkswirtschaften anschaue?

    Hohe Steuerlastungen und trotzdem (oder vielleicht gerade deswegen? )hoher Wohlstand.

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    zur Ergänzung

    Sehr geehrter Herr Posener,

    hier ein link zur Berechnungen des RoI:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Return_on_Investment

    Wenn Sie für die Rentabilität einen Zeitraum von 25 Jahren veranschlagen, siehe hier:

    >Die Berechnungstabelle „Wirtschaftlichkeit von Dämmmaßnahmen“ des Umweltinstituts München zeigt: Die Dämmung von Fassaden ist – über einen Zeitraum bis zu 25 Jahren gerechnet – in aller Regel wirtschaftlich,>

    dann empfehle ich Ihnen doch einmal zu überlegen ob alternative Investitionen für Ihr Sparcents nicht besser sind 🙂

    http://umweltinstitut.org/ener.....g-788.html

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    @Alan Posener

    Wie schreibt Frau Groda :

    Ach lieber Herr Posener…

    So müßte ich auch beginnen, wenn ich mir Ihren wirtschaftlichen “ Durchblick “ anschaue….

    nur ein konkretes Beispiel, wie Sie letztlich auch salbadern:

    >Auch hier übertrifft der potenzielle Gewinn durch die Ausnutzung von Energiequellen, die kostenlos geliefert werden (Sonne, Wind, Wasser) und die Einsparung von Energie durch höhere Effektivität (Wärmedämmung, Hybridmotoren usw.) die Kosten bei weitem.>

    Da Sie mit der Ökonomie auf Kriegsfuß stehen, bzw. keine Nachhilfe in Zinseszinsrechnung nehmen wollen, siehe Ihr Nichtkauf eine Plasma TVs bei Media/Saturn

    doch einmal ausrechnen, wie hoch Ihr RoI bei einer Wärmedämmung Ihres Hauses wäre..

    Unter 15 Jahren ist das wohl nicht zu machen…

    Und was den Finanzplatz London betrifft.

    Irgendwo hier im blog habe ein Zitat eines Diskutanden gefundenm der angesichts Ihrer Bibeltreue auf Sie paßt wie die Faust aufs Auge:

    Was es im Alten Testament??

    Und der Herr wandte sein Antlitz ab und weinte bitterlich.

    P.S.

    Trifft dieser Satz auch auf Sie zu??

    >Man muss ihm aber zugute halten, dass er als Feuilletonist eine Lizenz zum Blödsinn hat<

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    @Alan Posener: Hinzuzufügen wäre noch: Die Stelle fand ich besonders pikant: Wer länger leben will muß länger arbeiten. Da kann es nicht vollständig in Ihnen gedacht haben, als Sie dies schrieben.
    Früher lag die Entscheidung über Leben und Tod, über unser Alter, beim Schicksal oder dem lieben Gott, nicht beim Finanzminister.
    Abgesehen davon, sie in Ihrem, ich in meinen Beruf können vielleicht tatsächlich länger arbeiten. Bei der noch vorherrschenden Kurzsicht der Arbeitgeber ist man, selbst bei Führungskräften, mit 55 zu alt.
    Alle körperlich stark beanspruchten Berufsgruppen sind größtenteils mit 60 schon nicht mehr arbeitsfähig, und es fehlen immer noch genügend Arbeitsplätze für Millionen arbeitsloser Menschen. Nach Ihrer Logik dürfen diese dann nicht mehr länger leben, weil`s zu teuer wird.

    Ach, lieber Herr Posener……

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    @Lieber Herr Posener: Der Oberlehrer geht mit Ihnen durch. Jetzt haben Sie uns wirklich alles geboten, was an Erkenntnissen dem „Nichtidioten“ schon bekannt sein dürfte. Daß der Leistungsgedanke legitim ist, wir qualitatives Wachstum brauchen, nicht quantitatives. Daß die Linken nicht sozial und die Rechten nicht unsozial sind.

    Auch ich habe letzte Nacht noch schnell bei Bolz nachgeschlagen.

    Einige Ihrer Lösungsansätze sind rührend, nachzuvollziehen wären vielleicht Ihre großen Koalitionen, allerdings wer ist bei Rot-Grün rechts?
    Pardon, ich bin blond und obendrein eine Frau!

    Sie haben versucht den globalen Überblick nicht zu verlieren, ohne den europäischen Aspekt groß zu berücksichtigen.
    Das haben Sie übrigens mit unserer so verehrten Kanzlerin gemein, die von Forbes zwar zur mächtigsten Frau gekürt wurde, von der hellsten haben sie aber, für mich durchaus nachvollziehbar. nicht gesprochen.

    Wenn wir den Kapitalismus in Europa fördern und vermehren wollen, bzw. nicht abschaffen, sollten wir auch ab und an an unsere Europäischen Nachbarn denken.
    Die Bürgerliche Plattform in POLEN, die für Liberalität, freie Wirtschaft steht, sich voll zu Europa bekennt, hat derzeit einen unheimlich wackeligen Stand in Polen. Die Nationalen unter Kaschinski, die ewigen Europa-Skeptiker, Ost-Nostalgiker, Radic usw. bekommen wieder großen Zulauf.
    Demokraten, wie Tusk, und der alte Graf, stehen auf der Kippe. Im Oktober sind Wahlen in Polen.

    Und just genau diesen Zeitpunkt hat sich Merkel für Ihre Kompetenzenverlagerungsdiskussion nach Brüssel, ausgesucht.

    Ausgesprochen helle von unserer Kanzelerin, sie hat Polen, Europa und den Demokraten des östlichen Europa bestimmt einen großen Verdienst damit erwiesen.

    Ein wenig Ralf Schuler, ein wenig Bolz, ein wenig Posener – so ist meine Lesart ihres neuesten Beitrags.
    Ein wenig mehr Originalität – im Stück oder in Scheiben – hätte mir nicht geschadet.

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