Nummer zwei in Bremen, vor der CDU: Das ist doch was, da geht noch was. Die Grünen sind eindeutig auf dem Weg zur Volkspartei. Zwar darf nach der gewonnenen Wahl in Bremen und Bremerhaven auch die SPD wieder jubeln, doch die klaren Sieger sind wieder die Grünen.
Alles sieht danach aus, als ob sie sich dauerhaft über 20 Prozent oder zumindest in dieser Nähe halten können. Alles sieht danach aus, als ob die Mitte der Bevölkerung inzwischen da angekommen ist, wo die Grünen immer schon sind – gegen Atomkraft, für nachhaltige Wirtschaft, irgendwie freundlich, irgendwie angenehm, vor allem sympathisch.
Dieser Durchmarsch an der Wahlurne wird das Land verändern. Die Energiewende zeigt das, weitere grüne Themen werden folgen. In Schleswig-Holstein lässt der dortige grüne Fraktionschef statt dem Bruttoinlandsprodukt eine Art Wohlfühlindex berechnen, in den auch ehrenamtliche Arbeit eingeht, nicht aber, wenn jemand gegen den Baum fährt und sein Auto schrottet.
Noch wichtiger aber ist, dass die Wahlerfolge der Grünen Dutzende noch unbekannter Politiker in wichtige Positionen hieven. Wo vor allem SPD und CDU personell austrocknen, wenn nicht gar atrophieren, kommt bei den Grünen jede Menge politisches Talent in den Ländern nach. Das wird für die nächsten Jahrzehnte große Bedeutung haben und den Volkspartei-Status der Grünen weiter stärken.
Und wer weiß – vielleicht wird gerade jetzt in den Ländern nach grünen Wahlerfolgen einer oder eine in ein wichtiges Amt berufen, der dann tatsächlich in zehn bis zwanzig Jahren auch „Kanzler“ kann?
Die Grünen werden niemals eine Volkspartei werden,da sie nur ein Klientel vertreten.Um Volkspartei zu sein muß mann alle Schichten des Volkes ansprechen und nicht nur die Atomkraftgegner.Ich selber bin uneingescchränkt für die Atomkraft da ich die momentanen Energiepreise kaum Bezahlen kann.Es wird Zeit das die Grünen endlich wieder verschwinden so wie es die FDP gerade tut.
Die Verschuldung Bremens wird jedenfalls nicht sinken.
STERN schreibt:
Bei den Bürgerschaftswahlen in Bremen hat es die historisch niedrigste Wahlbeteiligung bei einer Landtagswahl im kleinsten Bundesland gegeben. Nach einer Prognose lag sie bei 53,6 Prozent. Bei der Wahl 2007 waren es noch 57,6 Prozent gewesen.
Eine Mehrheit, die den Blockparteien (berechtigt) misstraut, ist Wahlsieger und nähert sich mit ~44% der absoluten Mehrheit.